Hurt von MichiruKaiou (~ Memories ~) ================================================================================ Kapitel 1: back in town ----------------------- Maike war endlich wieder nach Hause zurück gekehrt. Nach ihren Reisen durch Johto und Sinnoh hatte sie erneut versucht, das große Festival in Hoenn zu gewinnen. Im ersten Jahr hatte es nicht geklappt, aber sie versuchte es noch ein weiteres Mal und tatsächlich, endlich hatte sie es geschafft. In ihrem Elternhaus in Blütenburg City angekommen hatte sie ihrer Mutter den goldenen Pokal der Gewinnerin in die Arme gedrückt und auch Max und ihr Vater waren sehr beeindruckt und stolz. Doch Maike schien sich nicht wirklich darüber zu freuen, auch wenn sie irgendwie erleichtert wirkte, es endlich geschafft zu haben. Aber ihre Erleichterung rührte auch wahrscheinlich daher, dass sie rechtzeitig wieder zu Hause angekommen war. Es gab nämlich einen Grund, warum Maike nur noch ihr Glück und Können in Hoenn versuchen wollte. Sie wollte heute an diesem einen Tag hier sein, hier in Blütenburg, und wenn sie weiter weg gereist wäre, hätte sie es womöglich nicht geschafft. Seit gestern war sie wieder zurück und hatte ihr Wettbewerbspokémon Nummer eins ins Pokémon-Center gebracht, welches sie heute nun abholen wollte. „Ich geh jetzt. Heute brauchst du nicht für mich mitzukochen, ich werde erst spät nach Hause kommen.“, verabschiedete sich Maike bereits in der Haustür stehend von ihrer Mutter und machte sich auf den Weg. „Pass auf dich auf.“, rief sie ihrer Tochter noch nach, aber da war die Tür auch schon zugefallen und Caroline glaubte nicht, dass Maike sie noch gehört hatte. Mit einem traurigen Blick betrachtete sie den goldenen Pokal, der sie von seinem Platz im Wohnzimmer aus anfunkelte. Dieser Sieg schien ihr nichts zu bedeuten, jedenfalls nicht das Richtige. Maike schlenderte langsam durch die Stadt, sie hatte es nicht eilig. Heute schien die Welt sich ein wenig langsamer zu drehen, aber es war ja auch ein besonderer Tag, jedenfalls für Maike. Heute vor einem Jahr wurde hier in Blütenburg City eine neue Wettbewerbshalle eröffnet und was wäre besser geeignet für eine Eröffnungsfeier, als einen Pokémon-Wettbewerb zu veranstalten?! Es war sogar der letzte offizielle Wettbewerb vor dem großen Fesival, eine große Ehre für die Stadt. Natürlich war Maike bei diesem Wettbewerb dabei, schon alleine weil ihr mal wieder ihr letztes Band fehlte. Aber sie fand es auch aufregend, dass ein Pokémon-Wettbewerb in ihrer Stadt stattfand. Überraschenderweise traf sie dort auf Drew. Trotzdem er alle seine Bänder bereits zusammen hatte, hatte er sich für den Wettbewerb eingetragen, nur um Maikes Fähigkeiten zu testen. Schon in Johto und Sinnoh waren sie oft aneinander geraten, Maike verstand sein Verhalten überhaupt nicht. Er schien Maike beweisen zu wollen, dass sie nicht gut genug wäre, um eine Top-Coordinatorin zu sein. Doch heute wusste Maike es besser. Sie wusste, warum Drew so zu ihr gewesen war. Wenn sie sich doch damals auch nur schon über mehr im Klaren gewesen wäre. Seems like it was yesterday when I saw your face You told me how proud you were, but I walked away If only I knew what I know today Maike konnte es kaum erwarten, sie war so aufgeregt, in ihrer Stadt an einem Wettbewerb teilnehmen zu dürfen, außerdem brauchte sie dieses Band, sonst könnte sie das große Festival dieses Jahr abhaken. Sie war auch bereits einen Tag früher in der Stadt, da sie schließlich in Ruhe ihre Familie besuchen wollte. Nachdem sie alle ihre Pokémon im Gartenhaus frei gelassen hatte, wollte sie ein wenig in der Stadt bummeln gehen. Das letzte Training hätte auch noch bis heute Abend Zeit. Beim Stöbern in den Geschäften traute sie ihren Augen kaum, als sie in der Nähe der Wettbewerbshalle eine ihr nur zu vertraute Person entdeckte. „Drew?“, rief sie verblüfft und die vertraute Gestalt drehte sich zu ihr um. Tatsächlich, er war es, leibhaftig und in Farbe. Ihn hätte sie hier nicht erwartet, da er ihren letzten gemeinsamen Wettbewerb und damit auch sein letztes Band gewonnen hatte. War er etwa hier, um sich den Wettbewerb anzuschauen? „Was machst du denn hier?“, fragte Maike und kam auf ihn zugelaufen. „Was wohl, ich will an dem Wettbewerb teilnehmen.“, entgegnete er lässig. Maike stockte, damit hatte sie noch weniger gerechnet. „Wieso? Du hast doch schon alle Bänder zusammen.“. „Ich weiß, aber so eine neue Halle muss doch durch würdige Coordinatoren eingeweiht werden. Außerdem…“, Drew legte eine dramatische Pause ein. „Außerdem was?“, Maike gefiel das gar nicht. Sie betrachtete Drew genau, es war nie ein gutes Zeichen, wenn er seine Nase weit oben trug und sich arrogant durch den Pony fuhr. „Außerdem sollst du es ja nicht zu leicht haben.“. „Bitte? Machst du hier etwa nur mit, damit ich verliere und mein letztes Band nicht gewinne?“. Maike war empört und auch verletzt. Es war nicht das erste Mal, dass Drew sie ärgerte und auf die Palme brachte, aber das ging langsam doch zu weit. Nachdem Festival in Kanto dachte sie eigentlich, dass sie mit ihm mithalten, ihm überlegen sein könnte und er das auch so sah. Doch dem schien nicht so zu sein. Immer kritisierte er sie, sagte er ihr, dass sie ihren eigenen Stil noch nicht gefunden hätte und bis sie wirklich gut genug wäre, würden noch Jahre vergehen. „Wenn du diesen Wettbewerb nicht gewinnen kannst, wenn ich mitmache, hast du auf dem großen Festival ohnehin nichts verloren. Also streng dich an, ich will endlich was von dir sehen. Deine letzten Vorstellungen waren ja bestenfalls mittelmäßig.“, warf Drew ihr an den Kopf. „Jetzt halt mal die Luft an.“, schrie Maike ihn an, sie konnte sich nicht mehr beherrschen, „Ich habe meine vier Bänder sicher nicht geschenkt bekommen und ich bin mindestens so gut wie du!“. „Denkst du das wirklich?“, meinte Drew in einem arroganten Tonfall, „Uns trennen Welten. Aber bitte, bei diesem Wettbewerb darfst du mir gerne das Gegenteil beweisen.“. Mit diesen Worten wandte er sich zum Gehen um. Maike wollte ihm noch etwas zurufen, ihm widersprechen, aber ihr viel nichts ein. Worte würden sie nicht weiter bringen. In einem hatte Drew Recht, beim Wettbewerb würde sie zeigen können, was sie drauf hatte und das würde sie auch! Dennoch fragte sie sich, wieso er so etwas sagte. Maike dachte, dass sie mittlerweile echte Freunde geworden wären. Ohne Drew wäre sie auch überhaupt nicht so stark geworden, sie hatte ihm so viel zu verdanken. Wieso also war er seit ihrer Johto- und Sinnoh-Reise nur wieder so arrogant geworden? Sie beide hatten den Pokal für den besten Coordinator bei beiden Festivals nicht gewinnen können, auch wenn Drew es in Sinnoh bis ins Finale geschafft hatte. Maike wusste, wie sehr Drew gegen den Schmerz der Niederlage ankämpfen musste, aber sie nicht minder. Sie hatten sich so gut verstanden und Maike hatte Drew nach dem Sinnoh-Festival gesagt, dass ihr ihre Freundschaft wichtiger als alles andere wäre, Drew war ihr wertvollster Freund. Doch das schien alles verändert zu haben. Sah Drew es etwa nicht so? Waren sie in seinen Augen keine echten Freunde? Maike konnte ihn einfach nicht verstehen. Drew streifte währenddessen ziellos durch die Straßen. Ihm war klar, dass er Maike hier begegnen würde und doch hätte er sich irgendwo gewünscht, es wäre nicht so gewesen. Aber dieser Wettbewerb würde ihn einer wichtigen Entscheidung näher bringen. Es würde sich zeigen, wie gut Maike geworden war, aber er hatte keinerlei Zweifel daran, dass sie den Wettbewerb gewinnen konnte, selbst wenn er daran teilnahm. Denn sie hatte Talent und eine Menge Potenzial. Aber es war nicht nur das. Maike war einfach etwas ganz Besonderes, das musste er ihr klar machen. Nach diesem Wettbewerb hätte auch sie ihr letztes entscheidendes Band gewonnen und sie würden sich auf dem großen Festival begegnen. Vorher musste er diese Sache geklärt haben, denn so konnte er nicht weiter machen. Es war an der Zeit, diese Farce zu beenden. Außerdem wusste er, wie sehr er Maike mittlerweile mit seinen Worten verletzte. Doch anscheinend wusste sie nicht, womit sie ihn verletzt hatte. ~~~ Maike erreichte das Pokémon-Center, wo sie freundlich von Schwester Joy begrüßt wurde. „Du willst sicher dein Pokémon abholen.“. „Ja.“, gab Maike nur knapp zurück. „Es hat sich gut erholt, du kümmerst dich wirklich fürsorglich um es.“. Als Schwester Joy dann nach hinten ging, um ihr Pokémon zu holen, blieb Maike einfach nur stumm an der Theke stehen und wartete, während sie anscheinend vor sich hin träumte. Natürlich kümmerte sie sich gut um ihre Pokémon, das hatte sie schon immer getan. Aber dieses war ihr besonders wichtig und ohne dessen Hilfe hätte sie ihren Pokal sicherlich nicht gewonnen. Wie schon so oft hätte sie es nicht ohne seine Hilfe geschafft. „Hey Maike!“, hörte sie plötzlich eine bekannte Stimme hinter sich. Allerdings machte sie sich nicht die Mühe, sich umzudrehen, stattdessen kam die Person auf sie zu gerannt und blieb keuchend neben ihr stehen. „Deine Mutter hat mir gesagt, dass ich dich hier finde.“. „Hallo Chris.“, begrüßte Maike diesen erst einmal, während er langsam wieder zu Atem kam. „Gibt es was Besonderes?“. „Na ja weißt du…“. Chris wirkte verlegen, wie so oft in Maikes Gegenwart. Die beiden kannten sich seit ihrer letzten Hoenn-Reise, sie hatte ihn in Larousse City kennen gelernt. Sofort hatte er sie angesprochen und seine fröhliche Art hatte sie irgendwie mitgerissen. Außerdem war Chris ebenfalls Coordinator, deswegen hatte er Maike ein Stück auf ihrer Reise begleitet, was mal wieder ganz erfrischend für sie war. Vor dem großen Festival hatten sich ihre Wege dann wieder getrennt, da Chris nicht daran teilnehmen durfte und die Zeit woanders verbringen wollte. Vor ein paar Tagen hatten sie sich dann wieder getroffen. Kurz vor Blütenburg waren sie sich begegnet und Chris übernachtete sogar im Haus ihrer Eltern. Einerseits war es ganz nett, doch andererseits wünschte sich Maike doch ihre Ruhe zurück. „Na sag’s schon.“, meinte Maike zu ihm, als er sogar angefangen hatte, sich an der Wange zu kratzen und durch die Luft zu gucken. „Ist ja gut.“, entgegnete er fast schreckhaft. Er brauchte wirklich jemanden wie Maike, der ihm mal einen Anstoß gab, um auf den Punkt zu kommen. „Also ich…“, wollte er endlich beginnen, doch da kam Schwester Joy auch schon zurück. „Hier ist dein Pokéball.“. „Vielen Dank.“, damit wandte sich Maike zum Gehen um. „Und grüß deine Eltern von mir.“, rief Schwester Joy ihr noch nach. „Mach ich.“, kam nur Maikes Antwort, bevor sich die Schiebetür des Pokémon-Centers hinter ihr geschlossen hatte. Chris kam ihr hinterher gelaufen, obwohl sie ihn einfach links liegen gelassen hatte. „Wieso hast du nur ein Pokémon bei Schwester Joy gelassen? War es etwa krank?“, meinte er leicht besorgt zu ihr. „Nein. Aber ich wollte, dass es heute in Topzustand ist.“, gab Maike zurück und ließ ihr Pokémon augenblicklich aus seinem Ball. „Hey, das ist ja ein Roselia!“, rief Chris begeistert aus, „Das kenn ich ja gar nicht, hast du es erst kürzlich gefangen?“. „Nein, ich kenne es schon sehr lange.“. „Wow, das ist sicher ein super Wettbewerbs-Pokémon. Ich hätte ja auch gerne eines. Damit hast du bestimmt das Festival gewonnen, oder?“, fragte er neugierig. Chris hatte es auch leider verpasst, sich das Festival im Fernsehen anzuschauen, weshalb nur über ein paar Nachrichten Bescheid wusste, die er unterwegs mal aufgeschnappt hatte. Maike nickte nur auf seine Frage. „Kann ich mir vorstellen. Weißt du, ein Coordinator aus unserer Stadt, Drew hieß er, hatte auch als erstes Pokémon ein Roselia. Ich habe viel von ihm gehört, die Geschichten über ihn haben mich angespornt, ebenfalls Coordinator zu werden. Meine Mutter meint oft, dass sie hofft, dass ich einmal mindestens so gut werde wie er. Leider bin ich ihm nie persönlich begegnet. Wirklich schade.“. „Du hast nichts verpasst.“, kam es leise von Maike. „Wie? Jetzt sag nicht, du hast ihn gekannt?“, Chris’ Überraschung war nicht zu übersehen. „Doch, wir sind uns des Öfteren bei Wettbewerben begegnet.“. „Ehrlich?! Wow, das ist ja unglaublich. Und, wie war er so?“. Maike brauchte einen Moment, um zu antworten, wobei ihr Blick auf ihrem Roselia ruhte. „Er war eingebildet, arrogant und hielt sich für den Größten. Er hat mich jedes Mal zur Weißglut getrieben mit seiner besserwisserischen Art und dem ganzen Getue. Außerdem sind ihm ständig alle möglichen Mädchen hinterher gelaufen, wirklich nervig.“. Maike versuchte, empört zu klingen, so als wäre Drew nur ein Angeber und Schürzenjäger, hoffentlich war ihr das auch gelungen, auch wenn sie sich da nicht so sicher war und sie sich ein wenig schlecht dabei fühlte, ausgerechnet heute so über ihn zu reden. „Oh mann, scheint ja kein netter Zeitgenosse gewesen zu sein. War er denn wirklich so gut, wie er immer tat? Ich habe auf jeden Fall gehört, er wäre einer der Besten gewesen, stimmt das nicht?“. „Doch, er war sehr gut.“, mehr sagte sie dazu nicht. Am liebsten hätte sie noch hinzu gefügt, dass sie das Festival nicht gewonnen hätte, wenn er dabei gewesen wäre, doch dieser Satz blieb in ihrer Kehle stecken und sie musste ihn mit bitterem Geschmack im Mund runterschlucken. „Na immerhin. Hoffentlich erzählt man in meiner Stadt auch mal von meinen Erfolgen.“, meinte Chris noch. Maike kommentierte dies nicht, stattdessen zog sie es vor, endlich das Thema zu wechseln. „Was wolltest du nun eigentlich von mir?“. „Oh, ach ja, es ist so…“, fing er an zu stottern, „Weißt du, ich wollte dich fragen, ob wir heute zusammen Mittagessen gehen. Du könntest mir von dem Festival erzählen.“. „Tut mir Leid, ich kann leider nicht. Heute habe ich schon etwas Wichtiges vor.“, gab Maike zurück. „Natürlich, versteh schon. Dann vielleicht ein andermal?“. „Vielleicht.“. Mit diesen Worten wollte Maike sich auch nicht weiter aufhalten lassen und zog mit ihrem Roselia von dannen und ließ Chris nun endgültig alleine vor dem Pokémon-Center stehen. Geknickt und mit einem tiefen Seufzer ging er schließlich auch seiner Wege. Maike biss sich auf die Unterlippe, ihr Roselia sah mitleidig zu ihr auf. Warum nur musste dieser Trottel nach Drew fragen? Es tat weh, an ihn zu denken, über ihn zu sprechen, denn sie würde niemandem sagen können, was sie eigentlich über Drew sagen wollte. Außer ihm. Deshalb machte sie sich zusammen mit Roselia auf den Weg an den Ort, wo sie Drew heute treffen könnte. Some days I feel broke inside but I won't admit Sometimes I just wanna hide 'cause it's you I miss And it's so hard to say goodbye When it comes to this Kapitel 2: my most precious friend ---------------------------------- Maike ging weiter durch Blütenburg. Als sie an einem Blumenladen vorbei kam, musste sie unweigerlich Halt machen. Vor dem Laden waren Rosen in allen Längen und Farben aufgestellt, bald würden sie erblühen. Maike betrachtete die Blumen verträumt, bis ihr Roselia sie leicht anstupste. Verwundert blickte sie es an, doch dann musste sie leicht lächeln. „Du hast Recht, wir sollten ihm eine mitbringen.“. Entschieden ging Maike zu den Rosenständern und nahm sich eine kleine, leuchtend rote Rose aus einer der Vasen und betrat damit den Laden. „Soll ich noch ein wenig Grün dazu tun?“, fragte die Verkäuferin freundlich. „Nein, die Rose soll so bleiben wie sie ist.“, erwiderte Maike. Im ersten Moment war die Verkäuferin verwundert, dass sie nur eine einfache, kleine Rose kaufte, machte aber keine weiteren Angebote. Das Mädchen schien genau zu wissen, was sie wollte. So ließ sie Maike die Blume bezahlen und den Laden wieder verlassen. Draußen kam Maike nicht umher, die Rose eine Weile lang zu betrachten. Schon ein komisches Gefühl, so eine Rose selbst gekauft und nicht geschenkt bekommen zu haben. ~~~ Der Tag des Wettbewerbs war gekommen, Maike konnte es kaum noch erwarten. Sie würde Drew beweisen, dass sie ihn schlagen konnte und sie hier und heute ihr letztes Band gewinnen. Die Zeit, bis sie zur ersten Runde aufgerufen wurde, verbrachte sie wie üblich im Warteraum, ihr Papinella saß bereit auf ihrem Kopf. „Wir werden es ihm zeigen, nicht wahr Papinella?“. Das Pokémon signalisierte seine Zuversicht. Sie hatten sich gut auf diesen Wettbewerb vorbereitet. Maike war es nicht leicht gefallen, ihr Pokémon für heute auszuwählen, doch schließlich hielt sie es für die beste Idee, ihr erstes Wettbewerbs-Pokémon antreten zu lassen, denn sie war sich sicher, dass Drew mit Roselia auftreten würde. „Und nun kommt die Nummer 21, herzlich Willkommen Drew!“, verkündete Vivian und Maikes Blick fiel sofort auf den Fernsehbildschirm, der an der Wand angebracht war. Konzentriert beobachtete sie das Geschehen und sie sollte Recht behalten, Drew trat auf die Bühne und ließ sein Roselia frei, welches eine makellose Darbietung zeigte, wie immer. Die Kombinationen von Roselia wären nur schwer zu schlagen, das musste sie zugeben. Der Blättertanz, Zauberblatt und die neue Attacke Mondschein waren einfach perfekt und ausgezeichnet kombiniert. „Freu dich nicht zu früh, wir haben auch ein paar gute Kombinationen auf Lager.“, meinte Maike und war entschlossener denn je. „Ich darf nun die Nummer 35 auf die Bühne bitten, begrüßen Sie mit mir Maike!“. Nun war sie endlich an der Reihe. Maike holte ihr Papinella auf die Bühne, welches in wunderschönem Glanz erstrahlte und so bereits die volle Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zog. Ihre Kombination aus Fadenschuss, Psychokinese und Silberhauch war einfach der Wahnsinn und das Publikum applaudierte lautstark. Als Maike nach oben zu den Zuschauerrängen blickte, entdeckte sie in der letzten Reihe Drew, der ihren Auftritt ebenfalls genau verfolgt zu haben schien. Dieser Wettbewerb versprach spannend zu werden. Drew musste zugeben, dass Maikes Auftritt mindestens so gut war wie seiner, sie würde auf jeden Fall eine Runde weiter kommen. Einerseits hoffte er, gegen sie antreten zu können, aber anderseits wäre er am liebsten sofort gegangen und hätte den Wettbewerb sausen lassen. Diese Unentschlossenheit kannte er von sich gar nicht. Aber er würde bleiben, er würde sein Vorhaben durchziehen, egal was es kostete und was er überwinden musste. Schließlich wurden die Auswertungen der ersten Runde bekannt gegeben und wie erwartet zählten Maike und Drew zu den letzten acht Teilnehmern, die um das Band kämpfen durften. Die Auslosung der Paarungen ergab allerdings, dass Maike und Drew frühestens im Finale aufeinander treffen konnten. „Sehr gut.“, meinte Drew zu sich selbst und machte sich wieder auf den Weg nach unten zur Bühne. Maike bestritt den ersten Kampf, den sie schnell durch K.O. gewann. Drew ließ ebenfalls nichts anbrennen und schnell fanden sich beide im Halbfinale wieder. Dort wurde es für Maike schon etwas brenzliger, denn sie hatte ein Jungglut als Gegner. Doch da sie mit den Fähigkeiten dieses Pokémons nur zu gut vertraut war, konnte sie auch diesen Kampf nach Zeitablauf für sich entscheiden. Sie hatte es geschafft, sie war im Finale. Nun konnte sie sich in Ruhe Drews Kampf angucken und dann würde sie ihm beweisen können, dass er Unrecht hatte. Doch das gänzlich Unerwartete trat ein: Drew verlor seinen Kampf. Er hatte es zwar mit einem sehr schnellen Snibel zu tun, welches als Eis-Pokémon einen klaren Vorteil gegenüber Roselia hatte, dennoch hatte Maike nicht geglaubt, dass Drew verlieren würde. Sie fühlte auch keine Genugtuung dabei. Entweder sollte sie ihn schlagen oder niemand. Es war immer wieder ein trauriges Gefühl, ihn verlieren zu sehen. Und doch war es Tatsache und Maike musste im Finale gegen dieses Snibel anstelle von Roselia antreten. Drew hatte sich für das Finale wieder in die Zuschauermenge gesetzt, um den Kampf zu verfolgen. Irgendwie hatte er es sich anders vorgestellt. Er wollte gegen Maike antreten, doch er war auch froh, es nun nicht tun zu müssen. Er hoffte, dass sie dieses Snibel schlagen würde, den Gegner, gegen den er versagt hatte. Vielleicht hatte er verloren, weil er innerlich nicht gegen Maike kämpfen wollte. Er konnte es nicht genau sagen. Doch wenn Maike diesen Kampf gewinnen würde, würde er zu ihr gehen. Sie musste einfach gewinnen, sonst wusste er nicht, ob er noch den Mut dazu haben würde. So sollte es geschehen: Maike hatte nach den fünf Minuten den Kampf nach Punkten gewonnen und ihr wurde unter Applaus ihr fünftes Band überreicht. Voller Stolz und Freude nahm sie es zusammen mit den Glückwünschen der Jury entgegen. Voller Faszination über ihren Sieg trat Maike in die Eingangshalle, während sie ihren Blick kaum von ihrem letzten Band nehmen konnte. Ihr Papinella hatte sie wieder in seinen Pokéball befördert und würde es als Erstes ins Pokémon-Center bringen, es hatte sich die Erholung verdient. Die Sache mit Drew hatte sie schon fast vergessen, bis er auf einmal vor ihr stand. Überrascht blieb Maike abrupt stehen, als sie ihn bemerkte. Er musste vor dem Ausgang auf sie gewartet haben. Vor lauter Freude hatte sie ihn zunächst gar nicht dort stehen sehen. „Hallo Maike.“, erklang Drews Stimme und er warf ihr seit langem mal wieder eine rote Rose zu. „Drew…“, Maike war sich unsicher, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte, doch sie spürte die Freude, die in ihr aufstieg, als sie die Rose auffing. Er hatte verloren, was sie einerseits erfreute und andererseits auch traurig stimmte. Aber warum war er hier? Er wollte ihr doch wohl nicht gratulieren? Oder er würde ihr wieder sagen, sie hatte nur Glück gehabt und auf dem Festival würde es alles ganz anders laufen. „Glückwunsch zu deinem Sieg.“, kam es von ihm. Maike wurde immer verwirrter. Was sollte das auf einmal? Drew klang irgendwie freundlich, ja beinahe sogar sanft. Außerdem glaubte Maike, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. „Da-Danke.“, stotterte sie unsicher. „Was ich zu dir gesagt habe, gestern, das… das tut mir Leid.“. „Drew…“, Maike konnte es kaum glauben, doch mit einem Blick in seine Augen erkannte sie, dass er es ernst meinte. „Du bist wirklich gut, das warst du schon immer, und du hast deinen eigenen Stil gefunden.“. „Was soll das auf einmal, wieso sagst du das jetzt? Wenn du das wirklich denkst, warum warst du dann auf einmal so abweisend und gemein zu mir nach dem Festival in Sinnoh? Und warum bist du damals einfach verschwunden...“, wollte Maike nun endlich wissen, ihr Blick wurde traurig, als sie daran zurück dachte. Damals dachte sie, es wäre wieder alles in Ordnung zwischen ihnen, doch es war nur schlimmer geworden. Drew hatte sich verändert. Drew wandte seinen Blick für einen Moment ab. Im nächsten Augenblick gingen ein paar plaudernde Zuschauer an ihnen vorbei, die Drew erst passieren ließ, bevor er fortfuhr und seinen Blick wieder auf Maike richtete. „Wie hätte ich nett sein können, nachdem was du mir gesagt hast?!“. Maike verstand immer noch nicht. Hatte sie wirklich etwas gesagt, was ihn verletzt hatte, ohne es in all der Zeit zu bemerken? Aber was nur? Sie konnte sich nicht vorstellen, was sie ihm angetan haben sollte. „Du sagtest, ich wäre dein wertvollster Freund.“, meinte er dann zu ihr, ein Hauch von Bitterkeit spiegelte sich in seinen Augen wieder. „Du bist auch mein wertvollster Freund. Was ist so schlimm daran? Denkst du etwa nicht, dass wir Freunde sind?“. „Das ist es nicht.“, gab Drew nur zurück. Wieder spürte er diese Stiche in seinem Herzen. Warum verstand sie nicht? Wenn er es ihr sagte, was würde sie wohl antworten? Vermutlich nicht das, was er hoffte, doch er würde es zu Ende bringen, egal mit welchen Konsequenzen. „Was dann? Bitte sag es mir, ich möchte, dass es wieder so wird wie früher.“. Schon wieder. Schon wieder spürte er diesen Schmerz in seiner Brust, genau wie damals. Es tat weh, Maike diese Worte sagen zu hören, denn es würde nie wieder so werden wie früher. „Das geht nicht.“. „Was?“. „Dass es wieder so wird wie früher, das geht nicht.“ „Aber warum nicht? Was ist auf einmal passiert?“, Maikes Stimme klang allmählich verzweifelt. Beunruhigt sah sie ihn an, er blickte traurig zurück. Was konnte sie nicht sehen, warum konnte sie ihn nicht verstehen? „Du bist gut, sehr gut und du wirst immer besser. Immer wieder gelingt es dir, mich zu überraschen, wir beide spornen uns gegenseitig dazu an, noch besser zu werden, ich kann das von niemand anderem behaupten.“. „Ja…“, Maike sah es doch genauso, also was sollte sich auf einmal verändert haben? „Während meiner Reise durch Sinnoh ist es mir klar geworden, ich rede nur noch von dir, kann nur noch an dich denken, will nur noch gegen dich antreten. Alle anderen sind mir egal.“. „Aber Drew…“. Maike wusste nicht, was sie sagen sollte. Es stimmte, auch sie dachte nur an ihn, wollte ihn auf Wettbewerben treffen, gegen ihn antreten oder ihn manchmal einfach nur sehen. Doch seit Sinnoh hatte er sich verändert und sie wusste nicht mehr, wie sie sich ihm gegenüber geben sollte. „Maike.“, seine Stimme war laut und deutlich, „Ich wollte es dir schon damals gesagt haben, aber nachdem du sagtest, ich sei dein wertvollster Freund, konnte ich nicht mehr. Deshalb möchte ich es dir jetzt sagen, bevor das große Festival beginnt, an dem wir uns gegenüber stehen werden.“. Maike sah ihn unsicher an, doch er blickte entschlossen zurück. Es war ihm wirklich wichtig, also würde sie zuhören. „Maike, ich liebe dich.“. Was? Maike wusste nicht, ob sie nur träumte, oder er wirklich vor ihr stand und ihr gerade seine Liebe offenbart hatte. Damit hatte sie nicht gerechnet, nie daran geglaubt. Aber deshalb war er seither so gemein zu ihr gewesen, denn wie hätte er nett sein können, wenn sie ihm sagte, sie wären ‚nur’ Freunde. Sie hatte nie daran gedacht, dass er es anders sehen würde. Maike fühlte sich vollkommen überrumpelt. Noch nie hatte ihr jemand so etwas gesagt und sie wusste nicht, wie sie jetzt darauf reagieren sollte. Drew schien geduldig auf eine Antwort zu warten, auch wenn ihm der schockierte und ängstliche Gesichtsausdruck von Maike nicht entging. Aber er hatte schon keine andere Reaktion mehr erwartet. Er dachte sich schließlich, dass sie es nicht so sah wie er. „Ich wollte, dass du das weißt.“, sagte er schließlich. „Drew, ich…“. Was sollte sie nur tun? Sie musste ihm doch eine Antwort geben. Aber sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Tränen der Verzweiflung stiegen ihr in die Augen. Und er stand immer noch da und sah sie traurig an. Sie konnte nicht an ihm vorbei, wollte aber auch nicht länger in seine Augen sehen. Sie musste allein sein, um nachzudenken, um sich der Situation bewusst zu werden. „Es tut mir Leid.“, rief sie, drehte sich um und lief die Treppe nach oben. Sie wusste nicht, wo sie hinführte, aber das war ihr auch egal, sie wollte einfach nur weg. „Maike!“, hatte Drew ihr noch hinterher gerufen, aber sie blieb nicht stehen. Ihr nachzurennen würde nichts bringen, also blieb Drew allein in der Eingangshalle zurück. Ein paar weitere Leute kamen irgendwann vorbei, aber er nahm keine Notiz davon, obwohl er sogar von einem Mädchen angesprochen wurde, die ein Autogramm haben wollte. Doch er ging einfach weg und setzte sich auf eines der Sofas, die hier im Eingangsbereich standen. Er hatte sich diesen Augenblick so oft vor Augen geführt, so oft durchgespielt und doch war alles anders gekommen, als er es erwartet hatte. Sie war weinend weggelaufen und er blieb allein zurück. Es gab nichts mehr, was er tun konnte. Doch er fühlte sich auch erleichtert. Endlich hatte er es ihr gesagt, endlich hatte diese Farce ein Ende. Mit der 2. Etage erreichte Maike erschöpft und verheult das oberste Stockwerk. Hier befand sich ein Ruhe- und Trainingsraum für Pokémon. Glücklicherweise war niemand hier, aber der Wettbewerb war ja auch vorbei. Maike begab sich ans Fenster, wo gepolsterte Bänke vor den Fensterbänken montiert worden waren. Dort ließ sie sich schniefend nieder und blickte auf die Stadt. Mit einer Schläfe lehnte sie sich irgendwann gegen die Fensterscheibe und schloss die Augen. Sie versuchte sich zu beruhigen, um klar denken zu können. Sie hatte Drew niemals verletzen wollen, sie wäre nie darauf gekommen, ihm damit weh getan zu haben, als sie sagte, dass sie Freunde wären. Maike hatte es damals wirklich geglaubt, aber war es wirklich nur das? Drew bedeutete ihr so viel, dass sie es kaum in Worte fassen konnte. Er war etwas ganz Besonderes für sie geworden und sie verbrachte gerne ihre Zeit mit ihm. Sie konnte sich mit ihm austauschen, über alles reden und er hörte zu und stand ihr mit seinem Rat zur Seite. Jedenfalls war es einmal so gewesen. Sie könnte keinen Menschen nennen, dem sie mehr vertraute als ihm. Aber konnte sie seine Gefühle erwidern? Maike wusste es nicht. Wie konnte er sich dabei so sicher sein? Sie wüsste es gerne, aber sie könnte ihn das niemals fragen, nicht nachdem sie so feige weggerannt war. Diese Unsicherheit und Ratlosigkeit fingen an sie zu quälen. Wie sollte sie eine Antwort finden? Maike betrachtete die Rose, die sie immer noch in der Hand hielt. Sie versuchte ihr Herz zu verstehen, aber im Moment tat es einfach nur weh. Sie wollte Drew nicht verlieren, sie konnte sich ein Leben ohne ihn kaum vorstellen. War das etwa Liebe? ~~~ Auf ihrem Weg kam Maike auch an der Wettbewerbshalle vorbei. Sie wies kaum noch Spuren auf von dem, was sich damals hier ereignet hatte. Es war ein erinnerungsreicher Ort für Maike, doch seit damals hatte sie diese Halle nicht mehr betreten, weil sie zu große Angst davor hatte. „Soll ich es wagen? Eigentlich sollte ich gerade heute diesen Ort noch einmal aufsuchen.“, flüsterte Maike. „Roselia.“, das Pokémon machte auf sich aufmerksam. „Du denkst auch, dass ich reingehen sollte, nicht wahr?!“. Maike zögerte noch eine Weile, es fiel ihr einfach zu schwer, diesen Ort zu betreten. Doch schließlich trat sie auf die Eingangstür zu, deren Türflügel sich aufschoben und ihr Eintritt gewährten. Nachdem sie einmal tief eingeatmet hatte, schritt Maike letztendlich über die Schwelle und fand sich in der Eingangshalle wieder. Genau hier war es gewesen, hier hatte er ihr diese bedeutenden Worte gesagt. Maike würde diesen Tag niemals vergessen, genauso wie Drews traurige Augen, an die sie immer wieder denken musste. Maike ging ein paar Schritte weiter, bevor sie vor der Treppe stand. Die Rose hielt sie mit beiden Händen umschlossen, als wenn sie dadurch mehr Selbstvertrauen hätte und die Situation ertragen könnte. Sie blickte nach oben, doch betrat nicht einmal die erste Stufe. Heute hatte sie keinen Grund, nach oben zu gehen. Außerdem wollte sie nicht zurück dorthin, wo es damals passiert war. Das könnte sie nicht ertragen. Und doch merkte sie, wie ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. Sie hörte wieder seine Stimme, seine Worte, die er ihr damals gesagt hatte. Sie hatte nach ihm gerufen, obwohl sie wusste, dass er sie nicht mehr hören konnte. Nein, sie könnte diese Treppe nicht hinauf steigen und diesen Ort noch einmal betreten, dort oben würde nichts als Schmerz auf sie warten. Denn es war alles ihre Schuld. „Wenn ich damals doch nur nicht weggerannt wäre…“, schluchzte sie. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen. I would hold you in my arms I would take the pain away Thank you for all you've done Forgive all your mistakes There's nothing I wouldn't do To hear your voice again Sometimes I wanna call you But I know you won't be there Kapitel 3: the smile on your face --------------------------------- Maike saß immer noch in dem Trainingsraum und wusste nicht, was sie tun sollte. Wie könnte sie sich sicher sein? Was empfand sie wirklich für Drew? Je mehr Fragen sie sich stellte, umso weniger wusste sie. Aber wenn sie ihm nicht antwortete, würde er sicher nie wieder mit ihr reden, sie vielleicht nie wieder ansehen. Bevor das passierte, würde sie sogar lieber weiter von ihm schikaniert werden. Warum nur war alles auf einmal so kompliziert geworden? Maike hatte sich Gefühle wie Liebe und Freundschaft immer einfacher vorgestellt. Ob ihre Eltern auch mal in so einer Situation gewesen waren? Vielleicht sollte sie mit ihrer Mutter über das Ganze sprechen. Drew wäre auch bestimmt schon gegangen. Aber würde sie ihn überhaupt wieder finden, wenn er jetzt ginge? Auf einmal bekam Maike furchtbare Angst, dass es bereits zu spät wäre. Ein ungutes Gefühl schlich sich in ihr Herz und es drohte zu zerbrechen. Sie wusste nicht, ob sie es ertragen könnte, Drew nie wieder zu sehen. Eine Welt ohne ihn wollte sie sich nicht vorstellen. Vielleicht wusste sie noch nicht, ob sie dieselben Gefühle wie er hatte, doch wenigstens das wollte sie ihm sagen. Entschlossen erhob sich Maike endlich und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Die Rose fest in der Hand wollte sie gerade zurück zur Treppe gehen, als die Halle plötzlich eine starke Erschütterung erfuhr… Drew saß immer noch in der Eingangshalle, denn er wusste nicht, wo er sonst hingehen sollte. Wartete er darauf, dass Maike zurück kam? Er wusste es selbst nicht, denn selbst wenn er sie noch einmal hier treffen würde, hätte sich dann etwas verändert? Sie hatte deutlich gesagt, was er ihr bedeutete, er war ihr wertvollster Freund. Mehr nicht. Aber er wollte mehr mit ihr teilen als nur Freundschaft. Sie war viel zu wichtig für ihn, als dass er es ertragen könnte, wenn ein anderer über ihm stehen würde. Freundschaft war ihm zu wenig. Wenn sie in ihm nur einen Freund sah, könnte er sie nicht mehr wieder sehen, denn er würde in ihren Augen nie das erkennen, was er sich wünschte. Es würde ihn jedes Mal quälen, also wäre es besser, wenn sie sich nie wieder begegnen würden. Vielleicht wäre es auch für sie beide besser, wenn jeder wieder seinen eigenen Weg ging, jedenfalls versuchte er sich das einzureden. Drew erhob sich schließlich von dem Sofa und ging Richtung Ausgang, als die Halle plötzlich von einer starken Erschütterung heimgesucht wurde. Es war schwierig, das Gleichgewicht zu halten und Drew wurde gegen eine Wand geschleudert. Draußen hörte er bereits die Polizeisirene, die ankündigte, dass Officer Rocky eingetroffen war. „Das Gebäude wird sofort evakuiert, jeder hat unverzüglich das Gebäude zu verlassen.“, hörte Drew eine Lautsprecherdurchsage. Anschließend rannten Polizisten in das Gebäude, um die Leute, die sich noch in der Halle befanden, sicher hinaus zu geleiten. „Was ist hier passiert?“, fragte Drew Officer Rocky, die ebenfalls gerade die Halle betreten hatte. „Es sieht so aus, als hätte Team Magma seine Drohung wahr gemacht.“, erwiderte Officer Rocky. „Was für eine Drohung?“. „Vor ein paar Tagen erreichte uns ein Schreiben, dass der Wettbewerb abgesagt werden sollte. Team Magma hatte bereits mehrere Male versucht, den Bau der Halle zu boykottieren, weil die Sponsoren seltene Rohstoffe zur Herstellung verwendet haben sollen. Allerdings wurden diese Vorwürfe nie bestätigt, so dass der Bau schließlich beendet werden konnte.“. „Wollen sie die Halle jetzt etwa zerstören?“. „Es sieht so aus, als hätten sie hier eine Bombe versteckt und nun gezündet. Glücklicherweise wurde aufgrund der Warnung der Wettbewerb um eine Stunde vorgezogen, so dass kaum noch Menschen hier sind, und wir waren in Bereitschaft. Aber wir sollten nun auch von hier verschwinden, es könnte sein, dass die ganze Halle einstürzt.“. „Aber da oben ist noch jemand!“. „Was? Dann werde ich sofort mit einem Team nachsehen gehen, geh du schon mal nach draußen.“, meinte Officer Rocky und versuchte schnell ein Rettungsteam für die oberen Stockwerke zu organisieren. Drew wollte sich aber von ihr nichts sagen lassen. Wenn das Gebäude wirklich einstürzen könnte, zählte jede Sekunde. Außerdem würde er sie jetzt nicht alleine lassen. Kurzerhand rannte Drew die Treppe hoch. Die ersten Teile der Decke lösten sich bereits, obwohl er erst im ersten Stock war. Bald würde ihr wahrscheinlich wirklich alles einstürzen. Die Erschütterung, die zunächst nachgelassen hatte, wurde auch wieder stärker, Teile der Halle schienen bereits in sich zusammen zu fallen. Er musste sich beeilen. Maike stürzte. Der Boden unter ihr hatte nachgegeben, sie hatte es gerade noch geschafft, sich an einem festen Stück Boden festzuhalten. Doch sie hörte, wie der Boden weiter krackte und sah auch bereits die Risse, die sich durch den Bau zogen. Mit einem Blick nach unten entdeckte sie bereits Gebäudestücke, die heruntergefallen waren, hier würde alles nicht mehr lange halten. Dazwischen entdeckte sie auch die Rose von Drew, die sie hatte fallen lassen müssen. Ihr Rot schimmerte regelrecht durch die Trümmer, doch in diesem Moment gab wieder ein Teil der Decke nach und fiel direkt auf die kleine Pflanze. Von ihr blieb nichts übrig als ein paar zerrissene Blütenblätter. Maike hatte schreckliche Angst. Doch sie versuchte, sich wieder hochzuziehen, aber sie hatte nicht genug Kraft. An ihre Pokébälle kam sie auch nicht, denn wenn sie mit einer Hand los lassen würde, würde sie sicherlich abstürzen. Was sollte sie jetzt nur tun? Warum passierte das alles nur auf einmal?! Hoffentlich war wenigstens Drew in Sicherheit. ~~~ Maike war am Stadtrand angekommen und es wurde langsam Abend. Kurz drehte sie sich um und blickte auf die Stadt zurück. Niemals hätte sie gedacht, dass sie bei diesem Anblick so viel Trauer empfinden würde. Schließlich wandte sie den Blick wieder ab und richtete ihn stattdessen gen Himmel. „Heute werde ich mein Versprechen einlösen.“. Mit diesen Worten ging sie weiter zum Ort des Versprechens. Vor ihr lagen nur Gras, Erde und Steine. Es war das erste Mal, dass sie diesen Ort aufsuchte. Doch erst jetzt konnte sie Drew gegenüber treten, erst jetzt wo sie es geschafft hatte, den Pokal des besten Coordinators zu gewinnen. Langsam schritt sie voran, Roselia an ihrer Seite. Jeder Schritt brachte sie ihrem Ziel näher und doch fiel es ihr immer schwerer, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Sie hatte diesen Sieg nicht verdient. Ohne Drew hätte sie es niemals geschafft. Ohne seinen Rat, seine Stärke war sie nichts. Sie hatte nur durchgehalten, weil sie es ihm versprochen hatte und weil sein Roselia an ihrer Seite kämpfte. Es war sein Pokal, sein Sieg, seine Ehre. Ohne ihn fühlte sich Maike schwach und allein. Sie hatte sich dazu zwingen müssen, weiter zu machen. Sie wollte es nicht und doch hatte sie alles gegeben, um das große Festival zu gewinnen. Endlich war es vorbei. Sie spürte die Erleichterung, nicht mehr weiter machen zu müssen, nicht mehr das tun zu müssen, was sie so schmerzte. Denn es war falsch. Sie könnte niemals eine Top-Koordinatorin werden, denn das wollte sie auch gar nicht mehr. Sie konnte einfach nicht mehr. Ob Drew sie wohl ausschimpfen würde, wenn er das wüsste? Vermutlich. Er würde sagen, dass sie nicht aufgeben dürfte, aber sie konnte einfach nicht mehr. Nicht so, nicht ohne ihn. Was brachte es denn noch? Ob er böse auf sie war? Sie hatten immer so hart gekämpft und nun gab sie auf. Er hätte es wohl nicht getan, denn er war nicht so schwach wie sie. „Du hattest wohl von Anfang an Recht, ich bin nun mal ein Weichei.“, entglitt es Maike und sie musste dabei traurig lächeln. „Bist du trotzdem stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, so wie ich es dir versprochen hatte?“. Would you tell me I was wrong? Would you help me understand? Are you looking down upon me? Are you proud of who I am? Drew musste höllisch aufpassen, nicht von einem Stein getroffen zu werden. Die Decke wurde immer nachgiebiger, er konnte sogar schon in den freien Himmel hinaus blicken, aber der Boden sah auch nicht besser aus. Jeder Schritt könnte den Absturz bedeuten. Doch schließlich erreichte er die 2. Etage. Gerade als er sich umsah, vernahm er ein beunruhigendes Knacken und als er nach oben blickte, stürzte auch schon die Decke auf ihn hinab. Er schaffte es im letzten Moment, der Trümmermasse auszuweichen, doch nun war die Treppe blockiert. Dort würde er nicht mehr hinunter kommen. Aber erst einmal war es wichtiger, Maike zu finden, bevor er sich Gedanken über die Flucht machen konnte. Da sie ihm nicht entgegen gekommen war und er sie nicht im ersten Stock entdeckt hatte, musste sie noch hier sein. Er ließ seinen Blick schweifen, konnte aber niemanden entdecken. „Maike!“, rief er durch das einstürzende Gebäude. Maike hatte kaum noch Kraft in den Armen und wollte schon loslassen, da hörte sie jemanden ihren Namen rufen. Es war Drews Stimme. „Drew?“, rief sie mit aller Kraft und klammerte sich an diese letzte Hoffnung. „Maike, ich komme.“, antwortete er ihr. Sie war hier, aber wo nur? Da ihre Stimme so deutlich war, konnte sie nicht unter den Trümmern begraben sein, dennoch klang sie erschöpft. Drew schritt an den herumliegenden Deckenteilen vorbei, bis er schließlich an einem Bodenloch Maikes Hände erkannte. „Maike!“. Er rannte auf sein Ziel zu. „Ich kann nicht mehr…“, stöhnte Maike und ihre Hände verloren nun endgültig Halt. Doch sie fiel nicht, so wie sie es erwartet hatte. Mit einem Blick nach oben erkannte sie Drew, der sich auf den Boden geworfen hatte, um Maike noch rechtzeitig zu erreichen. Er hatte sie am Arm gepackt und hielt sie fest. „Drew.“. „Keine Sorge, ich lass dich nicht los.“. Er streckte ihr seine andere Hand entgegen, die sie sofort packte, damit er sie hochziehen konnte. Durch den starken Ruck fiel sie direkt in seine Arme. Drew wollte gerade von ihr ablassen, doch sie ließ ihn nicht. Stattdessen umarmte sie ihn und drückte sich klammernd an ihn. „Ich bin so froh, dass du hier bist.“. „Maike…“, Drew legte einen Arm um sie und hielt sie einen Moment lang so fest. Als sie ihre Umklammerung langsam löste, gab er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und wünschte sich, diese Augenblicke noch ein wenig länger genießen zu können, aber sie hatten jetzt keine Zeit. „Wir müssen hier schleunigst weg.“, meinte er zu ihr. Langsam ließ Maike ihn ein wenig verlegen los. „Du hast Recht.“. Augenblicklich sprangen beide auch schon auf, da sie bemerkten, wie nun auch der Boden unter ihnen nachgab. „Wir müssen zur Treppe kommen.“. „Die ist leider zugeschüttet.“, gab Drew ihr bitter bekannt. „Was? Aber wie sollen wir dann hier weg kommen?“, Maike sah Drew ängstlich an. Er bemerkte, dass ihr wieder Tränen in die Augen stiegen, sie sah so verletzlich aus. Aber das durfte sie jetzt nicht aufhalten. „Reiß dich zusammen!“, ermahnte er sie. Maike schluckte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Drew so barsch sein würde. „Wir schaffen das schon irgendwie.“, seine Stimme wurde sanfter, er hatte selbst gemerkt, dass er nicht den richtigen Ton gewählt hatte, aber sie durfte jetzt nicht aufgeben. Wie dumm Maike doch war. Drew hatte wie immer Recht, sie durfte jetzt nicht ängstlich sein. Sie musste stark sein und durchhalten, dann würden sie auch einen Weg finden, hier raus zu kommen. Maike nickte Drew entschieden zu. „Also, was machen wir?“. „Hmm, der Aufzug vielleicht?“, Drews schweifender Blick blieb auf dessen Metalltüren hängen. „Glaubst du, der funktioniert noch?“, fragte Maike skeptisch. „Haben wir eine Wahl?“. Bevor Maike etwas erwidern konnte, brachen noch weitere Teile der Halle ein und sie mussten rennen. Das gesamte Fundament der Halle schien betroffen zu sein, hier konnte kein Stein mehr auf dem anderen bleiben. Die ganze Decke stürzte auf sie herunter und es blieb ihnen nun ohnehin keine andere Wahl, als Richtung Aufzug zu laufen. Maike erreichte ihn als Erste und betätigte den Kopf. Es tat sich wirklich was, die Tür öffnete sich. „Er geht noch.“. „Dann steig ein!“, rief Drew ihr zu, der unterwegs durch den einbrechenden Boden gestolpert war und sich gerade wieder aufrappelte. „Beeil dich!“, Maike blieb vor der Tür stehen und hielt diese geöffnet. Drew hatte es fast geschafft, nur noch ein paar Meter. Er sah Maike, wie sie sich an der Fahrstuhltür festhielt, um durch die Erschütterungen des einstürzenden Gebäudes nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Gleich hätte er sie erreicht. Doch in diesem Moment stürzte auch die Decke vor dem Fahrstuhl ein und drohte Maike unter sich zu begraben. „Pass auf!“. Geschockt blickte Maike nach oben, sie hatte keine Chance. Sie merkte nur noch, wie sie auf einmal vom Boden gerissen wurde und hart im Aufzug landete. Der Trümmerbrocken hatte sie verfehlt, denn jemand hatte sie geschubst. „Drew?“, fragte sie besorgt und war sofort wieder auf den Beinen. Keine Antwort. „Drew, bitte antworte mir!“. Maike horchte nach draußen. Die Deckentrümmer hatten den Eingang zum Fahrstuhl versperrt, sie konnte kaum noch etwas erkennen. Sie hörte nur, wie immer mehr des Gebäudes einstürzte. „Mir ist nichts passiert.“, hustete Drew. Nachdem er Maike in den Aufzug gestoßen hatte, hatte er es noch geschafft, sich zur Seite abzurollen, so dass auch er nicht von dem Deckenteil getroffen wurde. „Drew.“, Maike ging so nah an die Trümmer wie möglich, um etwas zu sehen. Zu ihrer Linken entdeckte sie tatsächlich Drew, der ebenfalls direkt neben dem Trümmerhaufen stand. Sie konnte gerade mal sein Gesicht erkennen, das sie leicht anlächelte. „Worauf wartest du noch, du musst nach unten fahren, bevor auch der Fahrstuhl seinen Geist aufgibt.“. „Und was ist mit dir?“. „Ich muss mir was anderes suchen.“, meinte er trocken. „Bist du verrückt, von der Etage ist kaum noch was übrig. Ich fahre nicht ohne dich!“, rief Maike verzweifelt. „Dummkopf, ich habe keine Chance, in den Aufzug rein zu kommen, also fahr endlich.“, befahl Drew ihr. „Aber…“, sie könnte ihn doch nicht einfach hier zurücklassen. „Mach schon.“, Drew wollte böse klingen, doch er konnte es nicht mehr, nicht in dieser Situation. „Drew…“, schluchzte Maike. „Na los. Es wäre doch unverantwortlich, wenn wir beide nicht am großen Festival teilnehmen könnten, oder?“. „Was?“, wie kam er auf einmal darauf. „Vielleicht werde ich nicht in der Lage sein, an dem Festival teilzunehmen. Schade eigentlich, dabei trete ich doch am liebsten gegen dich an und immerhin hast du heute dein fünftes Band gewonnen.“. „Wieso sagst du das jetzt?“. „Du musst gewinnen, hörst du? Hol dir den Pokal, denn wenn ich ihn nicht bekomme, sollst nur du ihn haben.“. „Aber…“. „Versprich es mir. Versprich mir, dass du gewinnen wirst!“. „Ja… ich verspreche es dir.“, rief Maike gegen den Lärm an. Das ganze Gebäude schien jeden Moment zusammen zu brechen. „Dann ist ja gut. Und nun fahr endlich!“. „Drew… warum bist du zurück gekommen?“, Maike musste ihn das einfach fragen. Er hätte vielleicht sogar längst die Stadt verlassen haben können, aber es hatte den Anschein, als hätte er die Halle gar nicht verlassen. Stattdessen kam er und rettete sie, wie schon so oft auf ihrer Reise. „Weil ich dich liebe.“, sagte Drew voller Überzeugung und lächelte sie dabei sanft an. „Drew… ich…“, Maike konnte die Tränen nicht mehr zurück halten, „Ich…“. Sie wollte es ihm gerade sagen, was sich in dieser Situation auf ihr Herz gebrannt hatte, aber sie kam nicht dazu. Noch mehr Teile brachen in sich zusammen und Drew musste von der Fahrstuhltür weg. „Drew!“. Maike schrie so laut sie konnte, aber es kam keine Antwort mehr. Warum musste Drew nur immer Recht haben?! Sie konnte nicht mehr warten. Weinend sackte sie zusammen und drückte endlich den Knopf für das Erdgeschoss. Mit einem Knarren versuchte der Fahrstuhl nach unten zu fahren. Doch auf halber Strecke rissen die Kabel und der Fahrstuhl fiel ruckartig abwärts. Im Erdgeschoss prallte er schließlich auf und Maike lag regungslos am Boden. Plötzlich öffnete jemand die Fahrstuhltür und blickte Maike an. Es war Officier Rocky, die den Aufzug gehört hatte. „Drew…“, flüsterte Maike benommen und blinzelte sie an, bevor sie das Bewusstsein verlor. ~~~ Maike schluchzte, bis sie die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Sie würde diesen Tag niemals vergessen. Wenn sie daran zurück dachte, hatte sie wieder sein Gesicht vor Augen. Sie konnte seine Stimme hören, die ihr Mut machte. Doch je stärker sie sich darauf konzentrierte, umso blasser wurde die Erinnerung. Sie konnte sein sanftes Gesicht nicht festhalten, nicht dieses aufbauende Lächeln, das er ihr damals geschenkt hatte, als sie durch die Trümmer von einander getrennt wurden. Sie schritt weiter über das ebene Gras, vorbei an den Steinen, die im Gegensatz zu den Trümmern von damals ordentlich auf ihren Fleckchen Erde lagen. Eine leichte Abendbrise kam auf. Hier war alles ruhig und doch so traurig. Je weiter sie ging, umso mehr wünschte sich Maike, jeden Moment Drews Stimme zu hören oder wenn sie nach ihm rief, er sich umdrehte und sie anblickte. Egal wie, er könnte böse, wütend oder traurig gucken, sie wollte ihm nur noch einmal in die Augen blicken. Doch dieser Wunsch würde sich wohl niemals erfüllen. „Drew…“, die leichte Brise wurde kurz zu einem Windstoß und wehte Maikes Tränen wie glitzernde Perlen davon. There's nothing I wouldn't do To have just one more chance To look into your eyes And see you looking back Kapitel 4: one thing I must tell you ------------------------------------ Langsam öffnete Maike ihre Augen. Sie fühlte sich schrecklich, sie konnte sich kaum bewegen und war noch ein wenig benommen. Das Licht der Deckenleuchte blendete sie im ersten Moment, dann erlaubte es ihr den ersten Blick durch den Raum zu werfen. „Wie geht es dir mein Schatz?“. Maike richtete ihren Blick in Richtung der Stimme und erkannte ihre Mutter, die sie erleichtert anlächelte. „Mum?“. „Es ist alles in Ordnung, du bist im Krankenhaus, aber deine Verletzungen sind nicht schlimm.“, erklärte sie langsam. Maike brauchte einen Moment, um die Situation zu realisieren. Ihre Mutter hatte Recht, sie lag in einem Krankenbett, Caroline saß auf einem Stuhl daneben, am Bettende entdeckte sie nun auch ihren Vater, der ebenfalls erleichtert wirkte. Um ihren linken Arm führte eine Bandage und eine Schlinge, was dessen Unbeweglichkeit erklärte. „Hab ich mir den Arm gebrochen?“, fragte sie, obwohl es sie irgendwie kaum interessierte. „Nein, du hattest dir die Schulter ausgekugelt. Ansonsten hast du nur eine Prellung an der Hüfte und am Knie. Die Ärztin meinte, du könntest bereits in ein paar Tagen wieder entlassen werden.“, entgegnete ihr Vater sanft. Danach kehrte Schweigen ein. Maike schien nachzudenken. Sie versuchte sich zu erinnern, was passiert war. Ihre Eltern wollten sie nicht dabei stören, auch wenn sie sich fragend ansahen. Maike holte sich wieder das einstürzende Gebäude vor Augen. Die Decke stürzte hinunter, der Boden brach ein und irgendwie musste sie die Halle verlassen. Sie war eingestürzt und hatte sich nicht mehr halten können, doch da hatte jemand ihre Hand gegriffen. Sie hatte nach oben geblickt, direkt in das Gesicht von Drew, der ihr zu Hilfe gekommen war. Er hatte sie nicht allein gelassen, obwohl sie feige vor ihm weggelaufen war. Gemeinsam hatten sie versucht zu fliehen. Maike hatte es bis zum Aufzug geschafft, der noch funktionierte, doch da stürzte die Decke auf sie herab. Wieder hatte Drew sie gerettet. Er hatte sie in den Aufzug geschubst, während er nun von dem einzigen Fluchtweg abgeschnitten war. Maike begann leicht zu schluchzen. Er hatte ihr Mut zugesprochen, denn sie hatte große Angst. Und sie hatte ihn zurücklassen müssen, als das Gebäude einstürzte. Sie musste allein mit dem Fahrstuhl nach unten fahren, doch dann müssen die Kabel gerissen sein und der Fahrstuhl stürzte ab. Wie sie die Halle verlassen hatte, wusste sie nicht mehr. „Wo ist Drew?“, fragte sie ihre Eltern schließlich. „Dein Bruder versucht ihn zu finden.“, meinte ihre Mutter. Maike hatte in ihrer Bewusstlosigkeit zwischendurch immer wieder seinen Namen gerufen, also war Max losgezogen, um Drew zu suchen. „Wie bin ich hierher gekommen und wie lange bin ich schon hier. Was ist genau passiert?“, Maike schossen so viele Fragen durch den Kopf, es war alles so schnell gegangen. „Officer Rocky hat dich im Fahrstuhl gefunden, der abgestürzt war, dich aus der Halle getragen und hierher gefahren. Du warst ein paar Stunden bewusstlos.“, erklärte ihre Mutter. „Und die Halle?“. „Komplett eingestürzt. Es ist der reinste Trümmerhaufen.“, musste ihr Vater bitter zugeben. „Doch es scheint so, als konnten alle rechtzeitig evakuiert werden.“. Maike sagte nichts weiter dazu. Sie hatte nicht erwartet, dass die Halle noch stand. Aber wo war Drew? Sie wollte nichts mehr als zu wissen, dass es ihm auch gut ging. Ihre Eltern hätten sie gerne gefragt, was genau passiert war, aber es war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Maike benahm sich merkwürdig, sie war irgendwie anders. Vielleicht war noch etwas in der Halle passiert. Vielleicht hatte sie den Wettbewerb verloren und konnte dieses Jahr nicht am großen Festival teilnehmen? „Wo kommen die Rosen her?“, fragte Maike, die die Vase neben sich auf dem Tisch entdeckte. „Chris war zwischendurch hier und hat sich nach dir erkundigt. Er hat dir die Blumen mitgebracht.“, meinte ihre Mutter mit einem Lächeln. „Stell sie bitte weg.“. „Was?“, ihre Mutter stutzte. „Stell sie weg, ich kann sie nicht sehen.“. „Gefallen sie dir nicht? Er hat sie extra für dich ausgesucht, er meinte, die Farben würden zu dir passen. Außerdem macht ihr Orange und Gelb das Zimmer ein wenig lebendiger.“, Maikes Mutter fand es so lieb von Chris, dass er sich so um Maike kümmerte und die Rosen sahen wirklich schön aus. „Ich mag sie aber nicht. Ich will sie nicht hier haben, also stell sie weg.“, gab Maike kühl zurück und hatte ihr Gesicht von den Blumen so weit weg gewandt, wie sie nur konnte. „Aber Maike…“. „Stell sie weg!“, schrie sie ihre Mutter an. Diese schreckte kurz auf, verließ dann aber zusammen mit der Vase das Zimmer. „Maike, ist alles in Ordnung?“, fragte nun ihr Vater besorgt. Sie war ihren Eltern gegenüber noch nie so aggressiv gewesen, jedenfalls nicht wenn es um solche Kleinigkeiten ging. Doch Norman bekam darauf keine Antwort von seiner Tochter, die ihren Blick immer noch abgewandt hielt. Maike tat es Leid, dass sie laut geworden war, aber sie konnte den Anblick von gelben und orangenen Rosen jetzt nicht ertragen. Sonst bekam sie doch immer nur eine kleine, rote Rose geschenkt. Mehr wollte sie gar nicht. Wieso konnte nicht einfach eine rote Rose in ihrem Zimmer stehen, die er ihr gebracht hatte? Im nächsten Moment wurde die Zimmertür nach einen kurzen Klopfen geöffnet und Maikes Mutter trat ein. „Maike, dein Bruder ist hier.“, Caroline versuchte erfreut über diese Mitteilung zu klingen, doch der traurige Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht war nicht von der Hand zu weisen. Ihr Ehemann sah sie besorgt an, doch sie schüttelte nur den Kopf. Sie würde es ihm später erklären. Max betrat nach ihr ebenfalls das Zimmer und gesellte sie an die Seite seiner Schwester. „Hallo Maike, wie geht es dir?“. „Es geht so, denk ich.“, gab sie nur zurück, „Wo ist Drew?“. Max wusste, dass sie das fragen würde, auch wenn er sich wünschte, diese Frage nicht beantworten zu müssen. Seine Mutter hatte er bereits informiert und glücklicherweise hatte sie ihm die Tür öffnen können, da er beide Hände hinter seinem Rücken versteckte, was Maike anscheinend gar nicht auffiel. „Nun sag schon, wo ist Drew?“, drängte Maike, obwohl sie bereits feuchte Augen hatte. Max wusste, dass er ihr nichts vormachen könnte, sie schien es auch bereits innerlich zu wissen, was er ihr sagen wollte. Also holte er nur seine Hände hervor und präsentierte Maike vier Pokébälle. Maike betrachtete die runden Objekte, sagte aber nichts. Sie waren schmutzig und mit grauer Asche bedeckt, doch den Pokémon schien nichts passiert zu sein. „Officer Rocky hat sie mir gegeben.“, erklärte Max, „Sie hat sie in den Trümmern gefunden. Doch Drew…“. „Nein, sag es nicht.“, ob sie wollte oder nicht, Tränen bahnten sich ihren nach außen und liefen ihr über die Wangen, „Sag es nicht.“. Maike hielt sich ihre bewegliche Hand vors Ohr, obwohl sie genau wusste, dass es nichts brächte. Sie wollte es nicht hören, ihr Bruder sollte ihr nicht sagen, was sie eigentlich bereits wusste. Sie wusste es in dem Moment, als sie in dem Aufzug kniete und sich deren Türen schlossen. Aber sie wollte es nicht hören. „Maike.“. Die sanfte Stimme ihrer Mutter drang an ihr Ohr, was sie aber nur dazu bewegte, sich noch mehr zu verschließen. „Nein…“, schluchzte sie, „Es ist nicht wahr, es ist einfach nicht wahr.“. „Ich lasse dir die Pokébälle hier, ich denke, er wäre damit einverstanden, wenn ich sie dir gebe.“, sagte Max und legte die Bälle auf den Tisch, wo vorher noch die Vase mit den Rosen gestanden hatte. „Sei still. Er kann nicht… er ist nicht tot!“, schrie Maike und weinte nun herzzerreißend los. Sie drehte sich zur Seite und vergrub ihr Gesicht in ihr Kissen, so gut sie es mit ihrer verletzten Schulter konnte. Max war ebenfalls den Tränen nahe. Schließlich kannte er Drew und er wusste, dass Maike fiel für ihn empfand. Er wollte ihr so gerne helfen, sie so gerne trösten. Doch da spürte er die Hand seiner Mutter auf seiner Schulter und blickte sie traurig an. Sie schüttelte nur mit dem Kopf. Es gab nichts, was sie tun konnten, um Maike zu helfen. Die eigene Tochter so zu sehen, war sehr schmerzhaft, aber Maike schien noch mehr Schmerz zu empfinden. Schließlich verließen die drei das Zimmer und ließen Maike allein. Doch selbst draußen vor der Tür konnten sie sie weinen, sie schluchzen und husten hören und manchmal schrie sie in ihrem Leid sogar auf. Caroline brach ebenfalls in Tränen aus und ließ sich von ihrem Mann in die Arme nehmen. Was war nur passiert, dass Maike so darunter litt? Maike konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Der Schmerz war einfach zu groß. Sie würde ihn nie wieder sehen, nie wieder seine Stimme hören und ihm niemals mehr eine Antwort geben können. ~~~ Endlich hatte Maike ihr Ziel erreicht. Sie kniete sich nieder auf das Gras, welches sich über den ganzen Friedhof erstreckte. Vor ihr ein von ihren Eltern ordentlich gepflegtes Grab mit wunderschönen Blumen. In der Mitte stand ein Glaskasten, in dem sich eine Schale Wasser mit einem kleinen Schiffchen befand. In dem Schiffchen stand eine kleine Kerze in Form einer Rosenblüte. Diese hatte eine Lunte, die noch vollkommen unberührt war. Maike holte ein Streichholz hervor und zündete die Kerze an. Sie leuchtete hell und gab einen angenehmen Duft von sich. Nach einem kurzen Moment, der sich in Erinnerungen verloren hatte, legte Maike die rote Rose, die sie bis hierher behutsam getragen hatte, in die Wasserschale. Vor einem Jahr hatte sie alles hier hin gestellt, um es anzuzünden, wenn sie ihr Versprechen erfüllt hatte. Ihr Versprechen, das große Festival zu gewinnen, auch wenn es ein Jahr länger gedauert hatte. Bereits das Festival im letzten Jahr wollte sie gewinnen, um ihr Versprechen zu halten, aber sie hatte es einfach nicht gekonnt. Sie hatte es versucht und war auch auf dem Festival angetreten, doch sie hatte nicht einmal die erste Runde geschafft. Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte, sie fühlte sich leer und allein, es schien keiner da zu sein, der ihr Mut zusprechen konnte, dabei gab es nur einen, der fehlte. Doch das hatte gereicht, um Maike bis auf die Seele zu erschüttern und sie war sich nicht sicher gewesen, ob sie überhaupt noch an Pokémon-Wettbewerben teilnehmen wollte. Es war Roselia gewesen, das ihr wieder Mut und Hoffnung geschenkt hatte. Sein Roselia. Und nun war sie hier, an seinem Grab. Drews Eltern waren damit einverstanden gewesen, ihn hier in Blütenburg zu begraben. Deswegen wollte sie unbedingt nach Blütenburg zurück kommen, um an seinem Todestag hier zu sein. Genau heute vor einem Jahr war es passiert, die Blütenburghalle stürzte ein, und nahm Maikes Herz und Träume mit sich. Die Halle war wieder komplett neu aufgebaut worden, doch der Schmerz der Vergangenheit verschwand nicht so leicht. Maike hoffte, dass, wenn sie heute an sein Grab kommen würde, ihr Versprechen erfüllt hatte, er sie hören würde. Sie glaubte daran, dass er auf sie aufgepasst hatte und sie durch Roselia stärker werden sollte. Er musste sie einfach hören, denn sie hatte ihm so viel zu sagen. „Ich vermisse dich so sehr.“, flüsterte Maike. Ihr Gesicht war rot und bereits feucht von den Tränen, die sie auf dem Weg hierher geweint hatte. Jetzt war sie vollkommen ruhig und fühlte innerlich nur noch die Worte, die sie ihm sagen wollte. „Ich würde dich so gerne noch einmal sehen, selbst wenn es nur ein Tag wäre, denn ich muss dir so viel sagen, dir für so viel danken. Deshalb hoffe ich wenigstens, dass du mich sehen kannst und meine Worte dich erreichen. Es tut mir so Leid. Ich würde alles dafür geben, die Zeit zurück drehen zu können, dann wäre alles anders gekommen. Ich bin so dumm und feige gewesen, aber du warst immer stark und hast auf mich aufgepasst. Drew, es tut mir einfach so Leid…“. If I had just one more day I would tell you how much that I've missed you Since you've been away Ooh, it's dangerous It's so out of line To try and turn back time Irgendwann hatte Maike keine Tränen mehr und ihr Weinen war nur noch ein leises Schluchzen. Nun war er für immer fort und hatte sie allein gelassen. Wie konnte er das nur tun? Er sagte, dass er sie liebte, dann konnte er doch jetzt nicht einfach so von ihr gehen! „Warum tust du mir das an, warum hast du mir das nur gesagt und wieso darf ich dir nicht mehr antworten?! Das ist nicht fair.“, schluchzte sie in ihr Kissen. „Das ist einfach nicht fair. Du kannst mich nicht einfach so alleine zurück lassen.“. Maike krallte sich vor Zorn in ihr Kissen. Ihre Trauer wurde zu Wut, Wut darüber allein gelassen worden zu sein. „Niemand hat dir gesagt, dass du mich retten sollst, wärst du doch einfach gegangen.“, sagte Maike vorwurfsvoll. „Wieso tust du mir das nur an?!“, rief sie verzweifelt fragend in ihr Kissen, „Drew, ich hasse dich! Hörst du?! Ich hasse dich!“. Sie konnte ihre Gefühle nicht unter Kontrolle halten, es war einfach so unfair. Warum musste er sterben, warum nur musste er für sie sterben? Warum war er ihr nachgekommen, nachdem sie so feige weggerannt war? Sie war die, die weg gelaufen war, und jetzt hatte er sie alleine gelassen. Er hielt sich sonst immer aus allem raus, warum hatte er sich jetzt eingemischt? Maike suchte weiter verzweifelt nach einem Grund für das, was geschehen war. Sie wusste nicht, warum sie ihm die Schuld daran geben wollte, sie konnte irgendwie nicht anders. Nur so schien sie es ertragen zu können. „Ich hasse dich…“. „Roselia.“. Maike blickte überrascht auf. Drews wertvollstes Pokémon hatte sich selbst aus seinem Ball befreit und blickte sie mitleidig an. „Du?“. Maike betrachtete das Pokémon, welches sie nicht nur mitleidig, sondern auch enttäuscht und tadelnd anzublicken schien. Dabei musste es genauso traurig über den Verlust seines Trainers sein wie sie. „Ich sollte so etwas nicht sagen, nicht wahr?“. Roselia nickte. „Aber ich vermisse ihn jetzt schon so sehr.“, meinte Maike bitter. Doch Roselia schien mit dem Schmerz besser umgehen zu können wie Maike. Seine Gegenwart war tröstlich und bald war Maike wieder erschöpft eingeschlafen, während Roselia über sie wachte. Von da an wollte Roselia zu Maikes Team gehören, während Drews andere Pokémon ihr neues zu Hause in der Blütenburg Arena fanden. Doch Maike brachte es nicht fertig, mit Roselia auf dem großen Festival anzutreten, es schien ihr nur noch mehr Kummer zu bereiten. Doch nach ihrer Niederlage war es Roselia gewesen, die ihr den Mut gegeben hatte, weiter zu machen. Außerdem hatte sie es ihm versprochen, bevor sie ihn für immer verlor. Maike hatte auch abgelehnt, näheres über den ‚Unfall’ zu erfahren. Ihr war klar, dass Drew unter den Trümmern begraben wurde und dadurch ums Leben kam, mehr wollte sie nicht wissen. So machte sie weiter und versuchte es erneut in Hoenn, den Pokal des besten Coordinators zu gewinnen. Dieses Mal mit Roselias und somit Drews Unterstützung. Doch die Wettbewerbe waren nicht das, was sie einmal waren. Sie hatten den eigentlichen Sinn für Maike verloren. Jeder einzelne war eine Qual für sie, denn jedes Mal hoffte sie, dass Drew auftauchen und sie wie üblich ärgern würde. Aber natürlich war das nie der Fall und es würde auch nie so kommen. Mit dem Gewinn des Festivals wäre ihr Weg als Coordinatorin vorbei, auch wenn Drew deswegen vielleicht enttäuscht von ihr wäre. Doch wer wusste schon, welchen neuen Weg sie gehen würde. Eines war aber sicher: ihre Liebe zu Pokémon würde niemals vergehen und durch Roselia hatte Maike das Gefühl, dass Drew irgendwie immer bei ihr sein würde. ~~~ „Ohne Roselia hätte ich mein Versprechen nicht halten können. Wieder bist du es, der mit die nötige Kraft gegeben hat.“, sagte Maike und blickte dabei das treue Pokémon an, welches ihr ein sanftes Lächeln zuwarf. „Und es tut mir so Leid, was ich damals sagte. Ich habe dir Vorwürfe gemacht, mir eingeredet, es sei alles deine Schuld, aber das stimmt nicht. Immer hast du mich beschützt, selbst nachdem ich dich so verletzt hatte.“. Nun stiegen Maike doch wieder Tränen in die Augen. „Ich habe dir so weh getan, trotzdem hast du mich gerettet. Und ich konnte nichts für dich tun.“. I'm sorry for blaming you For everything I just couldn't do “Es ist alles meine Schuld. Wäre ich damals nicht weg gerannt, hätte ich nur gewusst, was ich für dich empfinde, dann wäre das alles nicht passiert. Es tut weh, es tut so weh, daran zurück zu denken, doch ich kann es nicht mehr ändern. Ich habe dich verletzt und für immer verloren und dabei mir selbst auch so unendlich weh getan. Der Schmerz wird wohl nie ganz vergehen. Aber ab jetzt werde ich hier bleiben und dich jeden Tag besuchen, auch wenn du enttäuscht von mir sein solltest, aber ich bin nun mal ein Weichei, das hat sich nicht verändert.“, Maike musste leicht lächeln. „Das Einzige, was ich noch tun kann, ist dir eines zu sagen.“. And I've hurt myself by hurting you „Ich liebe dich auch.”. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)