Catch me if you want me von Silvereyes ================================================================================ Kapitel 1: Die Jagd beginnt --------------------------- Hallo liebe Leute! Rosenjules und ich waren fleißig und haben wieder was neues für euch im Gepäck! Da wir unsere andere Story 'Geisel der Lust' inzwischen beendet haben, dachten wir, wir schieben was kurzes dazwischen, bevor wir mit einer anderen längeren Story anfangen werden. Wir hoffen ihr habt Spaß dabei und natürlich würden wir uns über viele, viele Kommis freuen! Eigentlich sollte das ja ein Oneshot werden, doch wie so oft, ist es mit uns durchgegangen und so haben wir einen Fünfteiler draus gemacht! *g* Wir wünschen euch viel Vergnügen beim lesen!!! Rosenjules & Silvereyes Nun aber wie immer zum Obligatorischen: Disclaimer: Uns gehört gar nichts, außer der Idee. Charaktere und Orte gehören der über alles geschätzten JKR, wir leihen sie uns lediglich aus und geben sie nach Gebrauch wieder zurück! Lucas Keegan gehört uns und wird auch nicht ausgeliehen!!! Rating: Slash 18! Das ist unser Ernst, es geht um Liebe zwischen Männern und wer das nicht mag, braucht es nicht zu lesen. Pairing: Wer uns kennt, sollte das wissen! *g* Warnungen: Die Bücher werden ignoriert. Wir drehen uns alles so wie wir es brauchen! Summary: Die UTZ-Spiele sind eröffnet! Die Rollen der Jäger und der Gejagten sind klar verteilt, doch manchmal wendet sich das Blatt und aus den Jägern werden die Gejagten. Kommt mit und erlebt eine heiße Jagd quer durch Hogwarts! So, genug gelabert, ab zum Chap!!! Die Jagd beginnt Es war Mittags und die Schüler aller Jahrgangsstufen hatten sich in der Großen Halle eingefunden, um zu essen. Für Mai war es unerträglich schwül und sie wussten, dass heute bestimmt noch ein Gewitter kommen würde. Mit dem Tod Voldemorts hatte sich auch der alltägliche Hass in Hogwarts verabschiedet. Es war nicht so, dass sie sich alle inbrünstig liebten, eher war es so, dass sich vor allem die Slytherins und Gryffindors freundschaftlicher gegenüber standen, was nicht hieß, dass nicht doch die eine oder andere Spitze fiel. Harry und seine Freunde betraten die Halle und wollten nichts weiter, als Unmengen kalten Kürbissaft in sich hinein kippen. Gerade hatten sie nervige neunzig Minuten Professor Snape ertragen müssen und das war einfach zu viel für einen Donnerstag, wo doch draußen gefühlte 65 Grad herrschten. „Hey Potter!“, rief Draco, der schon auf seinem Platz saß. „Keinen Kessel in die Luft gejagt heute?“ Harry wandte sich grinsend um. „Nein! Den Spaß gönn ich dir doch nicht jede Woche! Aber wenn du so viel Wert drauf legst, dann überlege ich es mir zur nächsten Stunde, okay?“ „Ja, bitte!“ Harry schüttelte amüsiert den Kopf und setzte sich. Gerade, als er den Becher ansetzen wollte, erhob sich Professor Dumbledore. „Liebe Schüler! Ich freue mich, sie bei diesem – nun ja, eher schwül-warmen Wetter so munter zu sehen. Was ich nun anzukündigen habe, betrifft in erster Linie den Abschlussjahrgang, aber auch die anderen Klassen, da es eine neue Prüfung für den UTZ-Grad gibt.“ Er machte eine dramatische Pause – sehr wirkungsvoll, denn die Schüler fingen an zu tuscheln. „Boah Leute!“, rief Harry laut und augenblicklich verstummten alle. „Ist doch müßig darüber zu spekulieren, was das für eine Prüfung ist. Vielleicht lasst ihr Professor Dumbledore einfach weiter reden!“ „Danke, Harry!“, kicherte Dumbledore. „Bitte Professor!“ „Nun, ich möchte Ihnen nun mitteilen, worum es bei der Prüfung geht. Es geht um Geschicklichkeit, Durchhaltevermögen, Raffinesse und Spaß!“ „SEX!“, brüllte ein Junge vom Ravenclaw-Tisch durch die Halle. Lautes Gelächter kam auf, und die Schüler konnten sich nur schwer beruhigen. „Nun, nicht so ganz, Mr Goldstein. Es geht mehr um das Spiel Jäger und Gejagte. Es soll ihre Fähigkeiten im Kampf trainieren, sich möglichst lautlos an den Gegner heran zu schleichen und ihn – auf sanfte Art – zu überwältigen. In dieser Schale sind 22 Namen von den zukünftigen – nun nennen wir sie ruhig Opfern. Auf diesem Pergament stehen ebenfalls 22 Namen von den Jägern. Professor McGonagall wird diese Namen nun vorlesen und der jeweilige Schüler kommt zu mir an den Tisch und zieht einen kleinen Zettel. Bevor dies passiert, erläutere ich schnell die Regeln. Am morgigen Tage werden alle anderen Klassen einen Schulausflug machen. Genauere Informationen bekommen sie von ihren Hauslehrern. Der Abschlussjahrgang bleibt hier. Pünktlich um acht ist die Schule leer, um halb neun starten die Opfer, eine halbe Stunde später die Jäger. Die Regeln: Die Opfer bekommen von mir rote Pullover, die Jäger grüne. Hat der Jäger sein Opfer gefangen, muss er den roten Pullover hier in der Großen Halle übergeben, wo Professor McGonagall, Professor Snape und meine Wenigkeit sitzen und warten werden.“ Dumbledore trank einen Schluck Wasser und sprach dann weiter. „Zaubersprüche sind erlaubt, keine Frage, aber wir müssen die Örtlichkeiten etwas einschränken. Die jeweiligen Häuser werden magisch verschlossen. Es wäre nicht sehr fair, wenn ein Hufflepuff einen Gryffindor jagen muss, und sich dieser im Schlafsaal versteckt.“ Wieder kam Gelächter auf. „Nun … des weiteren ist auch der Raum der Wünsche magisch verschlossen. Wäre auch nicht besonders fair.“ Dumbledore Blick glitt über die Schüler und blieb bei Harry hängen. „Mr Potter, die Kammer des Schreckens ebenfalls.“ „Mist!“, knurrte Harry gespielt und lachte leise. „Nun, was gibt es noch zu sagen ... die Opfer dürfen sich in der Schule austoben, oder auf den Ländereien. Der Wald bleibt weiterhin verboten. Habe ich etwas vergessen, Minerva?“ „Nein, ich denke nicht.“ „Oh, eines noch! Es erhöht natürlich den Reiz und die Freunde, wenn das Opfer nicht weiß, wer ihn jagen wird, also sollten sie den Namen für sich behalten. Der Jäger gibt auf, sobald er allein die Große Halle betritt. Das Opfer kann nicht aufgeben, das ist klar! Er kann sich höchstens fangen lassen. Nun, dann bitte, Minerva, die Liste.“ Dumbledore setzte sich, dafür stand McGonagall auf. „Neville Longbottom!“ Neville erhob sich und ging nervös unter den Augen der Schüler zum Lehrertisch und entnahm einen Zettel. So ging es weiter. Ron Weasley, Anthony Goldstein, Justin Finch-Fletchley und so weiter. Unter den Jägern war auch Blaise Zabini, der grinsend einen Zettel nahm und sich wieder auf seinen Platz setzte, ohne ihn sich anzusehen. „Draco Malfoy!“, rief Minerva den letzten Namen auf. Der Slytherin ging nach vorn, nahm den letzten Zettel und faltete ihn auf dem Weg zu seinem Tisch auseinander. In diesem Moment war er unendlich froh, dass er das perfekte Pokerface beherrschte. Anderenfalls hätte wohl nun ein breites Grinsen sein Gesicht geziert. Er warf einen vorsichtigen Blick zu Dumbledore dessen Zwinkern fast schon ein wenig manisch wirkte und konnte sich dem Eindruck nicht entziehen, dass der Schulleiter genau wusste, wen er da gerade gezogen hatte. Mit ausdruckslosem Gesicht setzte er sich wieder neben Blaise, der natürlich sofort wissen wollte, wen er erwischt hatte, doch Draco setzte nur einen überheblichen Blick auf und sah zu seinem Freund. "Wenn ich dir das jetzt sage, Blaise, dann kann ich es genauso gut in die Große Halle brüllen. Du bist eine alte Labertasche und das weißt du ganz genau!" "Och ... komm schon, Dray, ich sag dir auch wen ich habe!", maulte Blaise und hibbelte auf seinem Platz herum. "Das tust du doch sowieso, also lass dich nicht abhalten", gab Draco trocken zurück und angelte nach dem Krug Kürbissaft. Es war aber auch heiß heute. "Lucas Keegan!", seufzte Blaise und starrte verzückt zum Ravenclaw-Tisch. "Wer?", fragte Draco stirnrunzelnd nach und versuchte Blaise Blick zu folgen. "Na dieser überaus hübsche Ravenclaw mit diesen dunkelblonden, verwuschelten Haaren und diesen wahnsinnig blauen Augen." "Ach, du meinst den, dem du schon seit Monaten hinterher schmachtest. Na, dann viel Spaß!" "Sagst du mir jetzt, wen du jagen musst?" "Nein, ich denk ja nicht dran." Die Diskussion am Slytherin-Tisch wollte kein Ende nehmen, doch Draco ließ sich nicht erweichen. Er würde den Teufel tun und Blaise sein Opfer auf die Nase binden. Es würde so schon schwer genug sein, ihn zu fangen, das wusste er jetzt schon. Da wäre er sicher nicht so dämlich schon vorher herauszuposaunen, dass er der Jäger war und diesen Spaß wollte er sich bestimmt nicht entgehen lassen. Am Gryffindor-Tisch hingegen überlegte sich Harry jetzt schon, wo er sich am besten verstecken würde, wenn ihm der Raum der Wünsche und auch die Kammer des Schreckens verwehrt wurden. Das Dumbledore aber auch an alles denken musste, war doch wirklich nicht fair. Das Geschnatter an sämtlichen Tischen ging weiter, während sich die Schüler das Mittagessen schmecken ließen. Die Opfer fragten sich, vor wem sie sich wohl verstecken mussten und die anderen Jahrgänge rätselten, wohin wohl der Ausflug gehen könnte. Stöhnend und seufzend erhoben sich die Schüler schließlich nachdem das Essen beendet war und gingen in ihren jeweiligen Unterricht. Harry war unsagbar froh, dass er nur noch zwei Stunden vor sich hatte, denn alles andere wäre bei diesem Wetter einfach nur Folter. Doch die beiden Stunden Zauberkunst würde er auch noch über die Bühne bringen und sich dann mit seinen Freunden ein schattiges Plätzchen suchen. Am Ende der Halle trafen die drei Gryffindors wie schon so oft auf den Slytherinprinzen mit seinem Gefolge. "Hey, Malfoy! Du kannst froh sein, dass du ein Jäger bist, was? Ich bin mir nicht sicher, ob rot dir so gut stehen würde!", feixte Harry, während Draco nur gelangweilt eine Augenbraue hochzog. "Oh, Potter ... im Gegensatz zu anderen Leuten steht mir eigentlich fast alles. kannst du das von dir auch behaupten?", grinste Draco zurück. "So so ... na, dann ist ja gut, wenn bei dir alles 'steht'!", lachte Harry und lief mit seinen Freunden schnell außer Reichweite, bevor Malfoy seine Bemerkung verarbeitet hatte. Als die Schüler am nächsten Morgen in der Großen Halle gespannt auf die Dinge warteten, die da kommen sollten, betraten die Professoren McGonagall und Snape die Halle. Sie trugen jeweils einen Stapel Pullover bei sich. „Die Jäger bitte zu mir!“, rief McGonagall laut. Auf den moosgrünen Pullovern standen auf der Rückseite die Nachnamen der Schüler. Das gleiche rief Snape, auch wenn es bei ihm mehr als genervt klang. „Ich bitte, die unteren Klassen nun, sich in der Eingangshalle einzufinden. Die Schüler des Abschlussjahrgangs warten und ziehen die Pullover an“, rief Dumbledore. Harry zog sich den Pullover über und war dankbar, dass das Gewitter der Nacht, die Luft zumindest soweit abgekühlt hatte, dass er nicht völlig zergehen würde. Mit wachsamem Blick schätzte er die Schüler ab, versuchte unter den Grünen einen zu finden der ihn vielleicht besonders beobachtete. Leider schien sich ausgerechnet in diesem Augenblick niemand für ihn zu interessieren. „Gut, ich bitte jetzt die Opfer, sich – wo auch immer – ein Versteck zu suchen. Sie haben exakt dreißig Minuten, dann gehen die anderen auf die Jagd.“ Harry war schon auf dem Weg zum Ausgang, als… „Harry Potter?“ Er drehte sich um und musterte seinen Schulleiter. „Ja?“, fragte er unschuldig. „Den Tarnumhang, bitte!“ Harry grinste und ging zum Lehrertisch, wo er Dumbledore seinen Umhang in die Hand gab. „Und die Karte der Rumtreiber!“ „Oh, Professor… sie können einem auch alles verderben!“ „Harry, Harry, Harry…“, schmunzelte der Direktor. „Naja, einen Versuch war's wert, nicht wahr?“, seufzte er theatralisch, zog die Karte aus seiner hinteren Hosentasche und übergab sie augenrollend seinem Direktor. "Um ehrlich zu sein, hatte ich nichts anderes erwartet", meinte Dumbledore mit einem Zwinkern und scheuchte Harry mit einer Handbewegung davon. "Na los, du bekommst alles später wieder." Harry grinste zu Hermine hinüber die ihn mehr als entrüstet ansah. Merlin sei Dank konnte er jetzt verschwinden, denn sonst würde ihn wohl eine Strafpredigt erwarten, dass man bei so was nicht schummeln sollte. Allerdings war Harry der Meinung, dass es sich dabei nicht um Schummeln handeln würde, sondern lediglich um die Ausschöpfung seiner Möglichkeiten. Draco beobachtet aus dem Augenwinkel Potter, der sich schnell aus der Halle verdrückte und überlegte, wo der Gryffindor sich nun wohl verkriechen würde. Potter zu jagen war wirklich eine Herausforderung, denn wie die Gerüchte besagten, kannte niemand das Schloss so gut wie Potter, mit Ausnahme vielleicht von Dumbledore selbst und das wollte was heißen. Harry blieb mit Hermine kurz vor der Tür stehen. „Deine Vorträge kannst du mir nachher halten. Wo gehst du lang?“ „Naja, ich dachte mir ich verschwinde nach draußen. Und du?“, fragte die Brünette zurück. „Nach oben. Ich kenne die Gänge, wie meine Westentasche… ich hab zwar keine, aber immerhin“, grinste er, umarmte seine Freundin kurz und machte sich auf den Weg. Er bog immer wieder ab, tauchte weit in die Gewölbe des Schlosses ein und grübelte, wer wohl sein Jäger war. Für einen kurzen Moment lachte er, als ihm Draco-ich-knall-jede-die-meinen-Weg-kreuzt-Malfoy durch den Kopf schoss. Das wäre ja wohl der Hammer schlechthin. Hinter der nächsten Biegung blieb er stehen, drehte gelassen seinen Zauberstab zwischen den Fingern und warf einen Blick auf seine Uhr. Noch fünf Minuten und er würde zum Gejagten werden. Draco und all die anderen Jäger lauerten darauf, endlich los zu können, dann gab Dumbledore das Startzeichen. „Ich wünschen ihnen allen viel Glück!“, rief er den Schülern hinterher. Draco überlegte. Raus, drinnen bleiben, Treppe hoch, Treppe runter… es war zum verzweifeln. Warum zum Teufel war Hogwarts so groß? Er stieg die Treppen hinauf, schaute sich in den Gängen um und hatte nicht die leiseste Ahnung, wo er anfangen sollte zu suchen. „Okay, dann versuchen wir es mit einem Ortungszauber.“ Er dachte die Formel und vor seiner Nase tauchte ein hellblaues, kleines Licht auf. Er wusste, dass es nicht lange hielt, also handelte er schnell. „Zeig mir, in welcher Etage sich Harry Potter befindet!“, wisperte er. Das Licht verformte sich zu einer hellblauen, leuchtenden Fünf und Draco überlegte, was im fünften Stock war, dass man sich dort verstecken konnte. Eilig lief er zum Treppenhaus und wartete ungeduldig bis die Treppen sich dazu bequemten in seine Richtung zu schwenken. Draco sprang auf die Stufen, kaum dass die Treppe in seine Reichweite kam und gelangte so, langsam aber sicher in den fünften Stock. Dort angekommen bemühte er noch einmal den Ortungszauber und schnaubte laut auf, als sich eine leuchtende Sechs vor ihm materialisierte. Verflucht, wie schnell war denn der Kerl? Die Treppen außer acht lassend trabte Draco langsam den sonnendurchfluteten Gang zum Verwandlungsklassenzimmer entlang, vorbei an McGonagalls Büro, welches auch im fünften Stock zu finden war und suchte nach dem vermaledeiten Geheimgang, von dem er wusste, dass er hier irgendwo sein musste. Dummerweise war das hier Gryffindorgebiet und er kannte sich bei weitem nicht so gut aus, wie unten in den Kerkern. Aber es war klar, dass Potter ihm den Gefallen nicht tun würde, sich ausgerechnet dort zu verstecken. Währenddessen rannte Harry im sechsten Stock keuchend den Gang entlang, der ihn in Richtung Astronomieturm führen würde, auch wenn das nicht sein Ziel war. Nein, sein Ziel war die Wendeltreppe, die wieder in den unteren Teil des Schlosses führte. Rennende Schritte erklangen hinter ihm und Harry fluchte lautlos, als er einen Wandbehang zur Seite zog und sich dahinter versteckte. Schwer atmend stand er da und hoffte dass dieser Jäger nicht ausgerechnet sein Jäger war. Das wäre doch zu peinlich, wenn er schon in den ersten zehn Minuten geschnappt werden würde. Erschrocken zuckte er zusammen als der Wandbehang zur Seite gerissen wurde und hob schnell den Zauberstab, um seinen Jäger, wenn nötig, außer Gefecht zu setzen. "Potter! Mist! Hast du Keegan gesehen?", fluchte Blaise Zabini und senkte seinen Zauberstab. "Oh scheiße, hast du mich erschreckt ... du bist also hinter Lucas her?", fragte Harry erleichtert nach und fixierte den schwarzhaarigen Slytherin, der aufgeregt auf und ab hopste. "Man, Zabini, hast du 'nen Gummiball verschluckt?" "Ich- Was zum Geier ist ein Gummiball? Ach egal, vergiss es ... und? Hast du Lucas gesehen?", haspelte Blaise los und ihm war es im Moment piepegal, dass er sich so gar nicht Slytherinmäßig benahm. "Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dir sagen würde, wo er ist, oder? Aber ich hab sowieso keine Ahnung, ich glaube er ist erst nach mir aus der Halle raus." "Oh ... okay ... ich muss dann wieder los, Harry!", rief Blaise noch aus und verschwand schon wieder, während Harry leicht perplex in der Nische stand. "Hat der mich grade Harry genannt? Man, da soll doch einer aus den Slytherins schlau werden!", grinste Harry leise in sich hinein und machte sich wieder auf die Socken. Er wollte nicht einfach hier stehen bleiben, wenn die Gefahr bestand, dass sein Jäger Blaise Zabini über den Weg lief. Denn das der schlimmer als jedes Klatschblatt war, wusste man mittlerweile in der ganzen Schule. Als Harry an der Wendeltreppe ankam, fluchte er leise. Das war so typisch Dumbledore. Er hatte doch tatsächlich die Geheimgänge versperrt. Leise lief er zurück, spähte um die Ecke und entdecke Hannah Abbott in einem grünen Pullover. Sie fixierte ihn, er fixierte sie, dann wandte sie sich ab und verschwand. Okay, also Zabini und Abbott fielen raus. Blieben ja nur 20 andere… was soll's. Harry zuckte mit den Schultern und wagte sich aus seinem Versteck. Er musste runter. Er war viel zu weit oben. Vorsichtig trat er aus dem dunklen Flur hinaus, als am Ende des Ganges eine Person auftauchte. Harry konnte nicht ausmachen, wer es war, oder welche Farbe der Pullover hatte, also blieb er gebannt stehen. Die Person kam immer näher, dann erkannte Harry sie an dem federnden Gang. „Malfoy…“ flüsterte er und auf Dracos Gesicht, welches durch die Fackeln nun dezent beleuchtet wurde, zeichnete sich ein triumphierendes Grinsen ab. „Verfluchte Scheiße, ich hab's geahnt!“, fauchte Harry und setzte sich in Bewegung. Harry rannte durch die dämmrigen Gänge, schlidderte um die Ecken und schaute sich kurz um. Nur schwer konnte er sich das Lachen verkneifen. Wann sah man schon mal einen rennenden Draco Malfoy? „Scheißdreck, und ich hab keine Kamera!“, lachte er laut und sprang die Stufen hoch, als die Treppe plötzlich ihre Richtung änderte. Draco bekam ihn am Pullover zu fassen, doch da sprang der Gryffindor und landete im fünften Stock, während Draco schnaufend noch immer auf der Treppe stand, die hoch schwenkte zum siebten. „Das glaub ich nicht! Du bist doch nicht etwa mein Jäger, Malfoy!“, lachte Harry und beugte sich übers Geländer. „Oh, doch! Einer muss ja die Arschkarte ziehen!“ „Du beschämst mich. Die Anderen haben ihre Opfer vermutlich schon. Freu dich doch, dass du den Besten jagen darfst!“ Draco grinste und hob die Augenbrauen. „Bist du es denn?“ „Na was glaubst du denn?“ Harry wackelte mit den Augenbrauen und biss sich dezent auf die Unterlippe. „Grün steht dir wirklich.“ Draco, der auf der Treppe geblieben war, lachte auf. „Danke. Und das von jemandem, der so gar kein Verständnis für guten Geschmack hat.“ „Sag das nicht!“, knurrte Harry gespielt schmollend. „Ich habe Geschmack!“ „Ach ja? Wobei denn?“ „Nun, ich freue mich, dass du mein Jäger bist. Wenn das kein guter Geschmack ist, weiß ich auch nicht.“ "DU freust dich, dass ICH dein Jäger bin? Potter, egal was für Pillen du nimmst, nimm weniger! Seit wann freust du dich denn über so was?", schnarrte Draco los und blieb einfach auf der Treppe stehen, als sie endlich im siebten Stock ankam und einen Moment in die Halterung einrastete, sich dann knirschend wieder löste und zurückschwenkte. "Ich weiß eben Qualität zu schätzen!", trällerte Harry, lief in den fünften Stock und verschwand hinter der Biegung. Lachend sprintete er den Gang entlang und rief sich noch einmal Malfoys verdutztes Gesicht ins Gedächtnis. Das war doch zu schön, Malfoy ein wenig ärgern zu können. "Verdammt! Du blöde Treppe! Jetzt mach schon!", keifte Draco und verrenkte sich fast den Hals um Potter vielleicht noch zu sehen. Er wollte wissen wo dieser nervige Gryffindor hinrannte. Draco schätzte die Entfernung zur Treppe zum fünften Stock ab, nahm kurzen Anlauf und sprang dann ab. Mit rasendem Herzen landete er auf dem kalten Steinboden und rappelte sich sofort wieder auf, wobei er sich suchend umsah. Hoffentlich hatte ihn niemand bei diesem Stunt beobachtet. Leise schlich der Slytherin in den Gang, durch den er vorhin schon gegangen war und drehte seinen Zauberstab zwischen den Fingern. "Komm schon raus, Potty ... putt, putt, putt ... ich krieg dich ja doch!", flüsterte er und lauschte auf etwaige Geräusche. Doch nicht ein Ton drang an seine Ohren. Entweder war Potter schon längst wieder weg, oder er hatte sich irgendwo verschanzt. Harry war in der Zeit schon im dritten Stock angekommen und rannte lachend in die Arme von Seamus. „Was ist denn mit dir?“, fragte der. „Nichts…“ Harry stützte die Hände auf den Knien ab und grinste atemlos. „Mein Jäger ist nur so hocherfreut.“ „Du weißt, wer dich jagt? Das ist gut, ich weiß es nicht!“ „Also ich kann dir sagen, dass Zabini und Malfoy ausscheiden.“ Harry sah auf und entdeckte am anderen Ende des Flures Draco, der sofort los rannte. „Ähm… wir sehen uns…“ lachte der Gryffindor und flitzte um die Ecke. Seamus blieb wie angewachsen stehen und starrte Draco hinterher. „Ein rennender Malfoy… sieht man auch nicht jeden Tag“, murmelte er und lief in die entgegengesetzte Richtung. Draco kam Harry immer näher, bis sie erneut an den Treppen angekommen waren und Harry zum Sprung ansetzte. Leider verpasste er die Plattform und stürzte in die Tiefe. „Potter!“, schrie Draco und schaute über den Rand des Geländers. „Scheiße, hast du sie noch alle?“ Harry, der etwas unsanft ein Stockwerk tiefer auf der Treppe aufgekommen war, rieb sich den Ellenbogen. „Hm… ich weiß nicht. Geht so. Ach, sag mal, Malfoy… du machst dir doch nicht etwa Sorgen um mich?“ "Bestimmt nicht, Potter! Ich will nur nicht, dass es nachher heißt, ich hätte dich da runter gestoßen!", schnaubte Draco laut und versuchte die Besorgnis, die sich in ihm breit machte zurückzudrängen. "Na, dann ist ja gut!", lachte Harry und rappelte sich auf. "Bis später!" Immer noch lachend zischte Harry in den ersten Stock und war schon wieder verschwunden. Draco hätte fluchen können, er hätte ihn fast gehabt und der Idiot sprang einfach in die Tiefe! Der Kerl hätte auch im Kerker landen können, verdammt. "Oh verdammt, Malfoy! Hör auf dir Sorgen zu machen! Das ist der beschissene Harry-ich-hab-mehr-Leben-als-eine-Katze-Potter!", schnaubte er lauthals und suchte sich seinen Weg in den ersten Stock. Harry kam lachend beim Zauberkunstklassenzimmer an und fand einen leicht mürrischen Ron, der eben dort herauskam. "Hey, Ron! Wen suchst du denn?", grinste Harry breit. Ihm machte diese Verfolgungsjagd immer mehr Spaß. "Wie kommst du drauf, dass ich nicht dich suche?" "Hinter mir ist Malfoy her, also sag schon!" "Bulstrode ... hast du sie irgendwo gesehen?", antwortete Ron aufgeregt, hoffte er doch, dass sein Freund ihm helfen konnte. "Sorry, aber außer Zabini, Hannah, Seamus und Malfoy himself ist mir noch keiner über den Weg gelaufen .... apropos ... da kommt er ja! Ich muss los!", rief Harry lachend aus und zischte davon, mit Malfoy der ihm dicht an den Fersen hing. "Verdammt, wenn man Colin mal brauchen könnte ist er nicht da!", fluchte Ron, der das Bild eines rennenden Malfoys genauso faszinierend fand, wie das eines hüpfenden Frettchens........ So, Leute ... das war's für heute. Aber keine Sorge, schon am Sonntag geht’s weiter mit dem zweiten Teil!!! Bis dann! Cu, Rosenjules & Silvereyes Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)