Sleepless in Seattle von abgemeldet (Alice X Jasper - alternative story!) ================================================================================ Kapitel 6: Art and Danger ------------------------- So also hier ist das nächste Kapi, ich hoff es gefällt euch, und anschließend könnt ihr noch eine Entscheidung fällen.... Er führte uns in einen geräumigen Raum, der am Treppenhaus anschloss. Die gedämpften Stimmen der Gäste, die sich noch in der Austellung befanden, drangen durch die Wände. An sich war der Raum schlicht gehalten, heller Holzboden, weiße Wände. Jedoch standen zahlreiche angefangene und teilweise auch fertiggestellte Werke Revialdos rum. In der Mitte des Raumes stand ein rotes Samtsofa, welches aussah, wie als wäre es aus Versailles persönlich importiert worden. Ich sah zu Jasper, doch da legte Valentino schon seine Hände auf meine Schultern und führte mich zu dem Sofa. Währenddessen zog er Jaspers Jacke, welche ich noch anhatte von meinen Schultern und gab sie ihm zurück. Jasper stand jedoch an der Wand gelehnt und beobachtete jede unserer Bewegungen. Sein Blick verriet, dass auch er jetzt lieber woanders wäre, oder zumindest ohne Valentino, in diesem Raum. Der Künstler drückte mich sanft auf das Sofa und wies mich dazu an, meine Beine leicht angewinkelt auf das Sofa zu legen. Währenddessen lag ich auf der Seite, den Arm auf der Lehne gestützt. Meinen Kopf sollte ich auf meine Handfläche legen, und den Körper anspannen, um eine grazile Haltung zu erlangen. Meinem dunkelvioletten Chiffonkleid verpasste er ein paar Fältchen, dass es schön und natürlich wirkte. „Perfekt! Und nun öffne den Mund ganz leicht, versuch sinnlich zu schauen....oh ja, genau so!“ Ich tat mein bestes, um seinen Anweisungen zu folgen. Nun ging er in eine Ecke des Raumes und stellte dann ca. 4 Meter von mir entfernt eine Staffelei auf, auf die er eine große Leinwand setzte. Augenblicklich begann er mit der Skizze. Jasper hatte seinen Blick weiter auf mir geheftet, jedoch nicht so gaffend, wie man es von jedem anderen erwarten würde. Er sah mir in die Augen, ohne auch nur einmal den Blick kurz schweifen zu lassen. Ich erwiderte den Blick und musste mich bemühen, meinen halb geöffneten Mund nicht zu einem Lächeln zu verziehen. Jaspers Mundwinkel zuckte leicht nach oben, was ein grinsen erahnen ließ. Dann drückte er sich von der Wand ab, um Valentinos Skizze zu begutachten. Sein Blick schweifte immer wieder von Skizze zu mir, und sein misstrauisches Mustern verwandelte sich mit der Zeit in ein anerkennendes Lächeln. „Ich muss sagen, gar nicht mal so schlecht!“, meinte er und zwinkerte mir zu. Nun zuckten meine Mundwinkel wirklich und verzogen meinen sinnlich wirkenden Mund zu einem Lächeln. „Natürlich ist es toll! Sie ist eine Muse!“, schwärmte Revialdo von mir, strafte mich aber mit einem bösen Blick, als er mein Lächeln sah. „Sinnlich Liebes, nicht verträumt!“, dirigierte er mich tadelnd. Jasper verkniff sich ein Lachen und tat so, als fände er das halb vollendete Bild eines alten Mannes beim Pokern hochinteressant. Nach einer halben Stunde grinste Valentino triumphierend. „Wunderschön! Das wird ein Meisterwerk, meine Liebste!“, rief er und zweigte mir die Skizze. Ich richtete mich auf und betrachtete sie bewundernd. Wie hatte er das in der Zeit geschafft? Und vor allem, war das wirklich ich? Einfach unglaublich. „Über die Farben mach ich mir später Gedanken. Wenn ich Ihre Zeit nicht verschwende, würde ich gerne eine weitere Skizze anfertigen.“ Sein Ton war fast schon flehend. Ich wechselte einen Blick mit Jasper, der mich fragend ansah, dann lächelte ich dem Künstler zu. „Okay, mir wäre es eine Ehre!“, stimmte ich zu. Natürlich wäre ich gerne wieder mit Jasper alleine, doch wie hätte ich Nein zu dem legendären Valentino Revialdo sagen sollen? Außerdem klang sein Ton, als wäre es ihm wirklich eine große Freude, mich zu malen, warum auch immer. Er kam in schnellen Schritten auf mich zu um mich in eine neue Pose zu drapieren. Ich sollte etwas mit den Hüften runterutschen, dass ich auf dem Rücken lag, die Beine leicht angewinkelt zur Seite gelegen. Eine Hand hatte ich auf dem Brustkorb gelegen, die andere hing leicht vom Sofa weg. Jasper begutachtete es misstrauisch. Plötzlich glitt Valentinos Hand zu meinem Schlüsselbein, streichte über meine Haut und schob den Träger meines Kleides über die Schulter. Ich erschrak bei der Geste, und nun kam auch Jasper in schnellen Schritten zu uns. Angespannt legte er eine Hand auf Valentinos Schulter. „Das reicht jetzt wirklich!“, sagte er bestimmt, und Revialdo drehte sich zu ihm hin. „Jasper keine Sorge“, besänftigte er ihn. Sein Blick wanderte erneut zu mir, ehe er leise weitersprach. Ich schätze mal dass es nicht für meine Ohren bestimmt war, aber ich hörte es doch mit. „Ich weiß was du an ihr findest, ich habe es auch gespürt“, er machte eine Pause ehe er weitersprach. „Lass sie uns teilen mein Freund, ich bitte dich. Ich hatte schon eine Ewigkeit nicht mehr so ein Verlangen!“ Ich war entrüstet, jedoch rührte ich mich nicht und tat so, als würde ich nicht zuhören. Ich wollte Jaspers Reaktion abwarten. Und sie kam schneller als ich dachte und überraschte mich. „Zieh deine Brille ab! Zeig mir deine Augen!“, flüsterte Jasper aufgebracht. Er schien sauer und besorgt zu sein. „Komm schon Jasper, weshalb verbringst du sonst deine Zeit mit...mit so einer?“ Jasper sah ihn weiter eindringlich an, woraufhin Valentino seufzend seine getönte Brille ablegte. Jaspers Augen musterten ihn den Bruchteil eine Sekunde, ehe er schon beim Sofa war und mich schnell in seine Arme zog. „Wir gehen Alice!“, sagte er. Er versuchte wohl, ruhig zu klingen, doch ich spürte dass er absolut beunruhigt war. Meine Füße berührten nicht mal richtig den Boden, da er mich schleunigst zur Tür brachte. Plötzlich hörte ich ein wütendes Knurren und als Jasper den Türgriff runterdrücken wollte, stand da schon Valentino und blockierte die Tür. Ehe ich wusste wie mir geschah hatte mich Jasper schon abgestellt und stand nun beschützend vor mir. Auch aus seiner Kehle drang ein tiefes Knurren. Ein Knurren, was mir nur allzu bekannt vorkam. Mich überrollte das seltsame Gefühl, so eine Situation bereits erlebt zu haben. Irritiert sah ich zu Valentino. Er schien völlig ausgetauscht zu sein, und was ich sah, erschreckte mich. Seine Augen waren fast komplett schwarz, jedoch zeichnete sich ein roter Kranz am äußeren Rand der Iris. Automatisch wich ich einen Schritt zurück. Doch fast zeitgleich schien Valentino einen Satz nach vorne zu machen. Doch Jasper ging leicht in die Knie und schien eine Art Sprungstellung einzunehmen. Dieses obskure Knurren, was aus seiner Kehle drang, wurde lauter. „Wage es, und unsere Familien waren längste Zeit befreundet!“, zischte er wütend. „Sei nicht dumm, alles für eine wie sie zu opfern!“, entgegnete Revialdo ebenso wütend. Ich wusste überhaupt nicht, was hier vorging. Nur, dass mich dieses morbide, vertraute Gefühl überkam. Aber weshalb nur? „Diese Entscheidung war bereits von Anfang an gefällt!“, knurrte Jasper eindringlich. Nun wollte Valentino einen Sprung auf mich zu machen, doch Jasper reagierte blitzschnell und riss ihn von den Beinen. Erschrocken torkelte ich ein paar Schritte rückwärts und stolperte auf das Sofa. Valentino lag auf dem Boden, Jaspers Knie auf den Brustkorb gedrückt. Er versuchte sich zu befreien, doch Jasper schien fester als ein Felsen. „Alice, geh zum Auto, lass dir den Schlüssel geben und warte drinnen auf mich!“, wies er mich an, sein Ton ließ keine Widerrede zu. Also stand ich auf und verließ im Eilschritt den Raum. Ich zitterte am ganzen Körper, diese Situation war einfach zu konfus, um sie zu verstehen. Ich fuhr nahm das Treppenhaus, eine ziemlich mühselige Angelegenheit, wenn man bedachte, in welchem Stockwerk wir uns befanden. Doch es war mir im Moment lieber, als im Aufzug zu verharren. Ich ging unten zur Rezeption, wo mich der Page von vorhin erwartete. „Mr Hales Wagen bitte, ein Ford Mustang!“, keuchte ich atemlos. Er suchte den Schlüssel raus und gab ihm einen weiteren Angestellten, der ihn aus der Garage holen sollte. Ungeduldig trommelte ich mit den Fingern auf dem dunklen Holz der Rezeption rum und sah immer wieder zu Treppenhaus und Aufzug, um zu schauen, ob Jasper endlich kam. Doch stattdessen ging die große Glastür des Gebäudes auf, und zwei Männer traten in schnellem Schritt ein. Sie trugen beide dunkle, lange Mäntel und ebenfalls wie Valentino ihre langen Haare im Nacken zusammen geknotet. Der eine hob kurz die Hand zum Pagen ohne rüberzuschauen, und schon verschwanden beide im Aufzug. Nun kam auch der andere Mitarbeiter durch die Tür. „Mr Hales Wagen steht bereit. Wollen Sie hier drinnen auf ihn warten, Ma`am?“ Der Unterton in seiner Stimme verriet eindeutig, dass er mir nicht traute, und befürchtete, ich würde mit dem Wagen einfach abhauen. Doch ich ließ mich nicht einschüchtern. „Danke, aber Mr Hale bat mich, im Auto zu warten!“ Ich stolzierte so gut es ging aus dem Gebäude und setzte mich in den Wagen, welcher am Straßenrand geparkt war. Meine Nervosität wuchs mit jeder Minute, die verstrich, ohne dass ich ein Zeichen von Jasper bekam. Ich hatte die Stirn an der Scheibe angelehnt und starrte auf den Eingang des Gebäudes. Plötzlich wurde die Fahrertür des Mustangs aufgerissen und ich schrie auf vor Schreck. Jasper drückte mir seine kühle Hand auf den Mund, um den Schrei verstummen zu lassen. Sehr erfolgreich, diese Methode. Ich sah ihn mit großen Augen an, war aber ruhig. Auch er sagte eine Weile lang nichts, sondern blickte mir einfach nur in die Augen, die Hand noch immer auf meinem Mund. Schließlich zog er seine Jacke aus und legte sie mir wieder um die Schultern. Mein Mantel befand sich noch oben bei der Ausstellung, aber ich war nicht wirklich scharf drauf, sie im Moment zu holen. Er machte jedoch noch immer keine Anstalten, mir die Situation gerade zu erklären, also platzte ich mit meinen Fragen raus. „Was war das eben von Revialdo? Und was zur Hölle war mit seinen Augen?“, wollte ich wissen. Jasper startete den Motor und fuhr langsam an. Er überdachte seine Wortwahl genau und sprach für seine Verhältnisse sehr langsam. „Valentino nahm Halluzinogene ein. Deshalb wollte ich seine Augen sehen. Wie du sicher gemerkt hast, bestanden sie fast nur noch aus Pupillen. Und err wollte dir nett gesagt an die Wäsche“, erklärte er gelassen. Ich sah ihn erschrocken an. Das erklärte natürlich einiges, jedoch war das Rätsel noch nicht gelöst. „Wieso...wieso habt ihr so geknurrt?“, fragte ich, nun etwas kleinlaut. Jasper lachte, doch es klang nicht echt. „Männliche Hahnenkämpfe. Wir wollen uns gegenseitig Angst machen! Nichts untypisches in unseren Familien!“, erklärte er. Ich nickte halbherzig. „Aber Menschen werden doch nicht so krass von Drogen!“, entgegnete ich. Ich konnte es mir irgendwie nicht vorstellen. Außerdem wirkte Jasper wirklich nervös, auch wenn er versuchte es zu vertuschen. „Alice, Drogen verändern die Menschen, du siehst ja was passiert ist!“ Ich betrachtete ihn und versuchte ihn zu durchschauen. „Und dieser rote Kranz in der Iris? Kam der auch von den Drogen?“, mein Ton klang fast schon aggressiv, und ich wusste selbst nicht, weshalb. „Alice bitte! Man, der Kerl wollte mit dir schlafen, ob mit oder ohne deine Einwilligung! Sei doch einfach froh, davon gekommen zu sein!“ Nun schrie er mich fast schon an. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen schossen. Ich wollte es doch einfach nur verstehen, weil es mir immer noch so seltsam vorkam. Wieso hatte ich so ein Gefühl, als hätte ich sowas schonmal erlebt? Mich wollte noch nie ein Kerl mit Gewalt ins Bett bringen. Doch, einmal um genau zu sein. Vor einigen Wochen, nachts, als ich von diesem mysteriösen Mann gerettet wurde. Eigentlich war ich kein Fan von dramatischem Zickengetue, doch als er gezwungen war, an einer roten Ampel zu halten, riss ich die Autotür auf und stapfte wütend davon. Das war einfach zu viel für mich, es schien nun alles über mich einzubrechen. Ich hörte wie ein Schluchzer meiner Kehle entwich und heiße Tränen rannen über meine Wangen. Ich stapfte einfach davon, mir war egal in welche Richtung. Wieso ich? Warum passierte ausgerechnet mir sowas? Bislang war mein Leben relativ langweilig, absolut nichts besonderes. Und nun? Erst wurde ich nachts angegriffen und der Mann wurde von meinem Retter getötet, zu dem ich mich seltsam angezogen fühlte. Dann traf ich Jasper, der mir fast wie Joe Black vorkam, und auch er sorgte dafür, dass meine Gefühle Achterbahn fuhren. Und jetzt versuchte Revialdo über mich herzufallen, jedoch war die Situation ebenso obskur wie die meines ersten Überfalles. Das war doch nicht normal! Es fing wieder an zu schneien, und ich schlang meine Arme um den Körper, welcher immer noch in Jaspers Jacke eingewickelt war. Ich wollte gerade eine Straße überqueren, als ich am Handgelenk gepackt und an eine starke Brust gezogen wurde. Da war es wieder, dieses Gefühl der Geborgenheit, des Wohlbefindens. Dieses unglaublichen Glückes. Ich krallte mich an die Brust und schluchzte laut. Und in diesem Augenblick wusste ich, ich lag nicht zum ersten Mal in den Armen dieses Mannes, in Jaspers Armen. Genauso standen wir schonmal dran. In der Nacht, als ich das erste Mal überfallen wurde. Erneut lag ich in den Armen meines Retters, meines Schutzengels, und es handelte sich um niemand geringeren als Jasper. So, nun habt ihr euch zu entscheiden: Soll das nächste Kapitel wieder aus Alice` Sicht geschrieben werden? Soll das nächste Kapitel aus Jaspers Sicht geschrieben werden? Spll es überhaupt keinen nächsten Teil geben? Schreibt eure Entscheidung einfach zu den Kommentaren! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)