Nächte der Versuchung von sleeping_snake (Integra und Disco?... Let's dance!!!! XDDD) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 5: Wo der Spieltrieb hinfällt Teil 2 ------------------------------------------------------- So endlich. ^^ Ich möchte mich ganz herzlich für eure Geduld bedanken und hoffe sehr ihr habt das Interesse und den Faden in der Geschichte nicht verloren. ^^ Es war eine lange Lehrzeit, die mich voll und ganz in beschlag genommen hat, aber jetzt bin ich wieder für Hellsing Alu und Inti da. ^^ *** Das ist der 2te Teil des vorherigen Kapitels. Ich habe es so aufgesplittet, dass keiner die Stelle suchen muss, wo es beim letzten Mal aufgehört hat. Aber genug gelabert: Viel Spass beim Lesen. ^^ --------------------------------------------------------------------------------- Alucard seinerseits hätte sich nur zu gern in diesen Augenblick, die Handfläche, an die Stirn geklatscht. , er konnte sich nur über sie wundern. Maxwell war garantiert nicht so leicht abzuschütteln wie sie es sich erhoffte und ausserdem war eine Andeutung mit dem Wort ‚Terrasse’ eine mehr als klare Ansage… Sie war weder der Typ, noch hatte sie Zeit dazu Liebesromane zu lesen, aber selbst IHR hätte auffallen müssen, wie dämlich ihr Vorschlag war oder es spätestens jetzt bemerken müssen. Wer wusste was Maxwell da draussen mit ihr anstellen würde? Er musste schleunigst zu ihr. Nur wie? Heute verfluchte er das erste Mal seine unmenschliche Anziehungskraft auf seine potenzielle Beute. Jeder Vampir, egal wie niedrig und verabscheuungswürdig, besass bewusst oder unbewusst diese Eigenschaft sein Opfer zu verführen, welche deshalb nicht grossartig regulierbar war. Bei ihm kam noch dazu, dass er hungrig war, was den Effekt verstärkte. Integras direkter Befehl war es, der seine ‚Fans’ vor akuter Blutleere bewahrte. , redete er sich zu. „Chrm, chrm… meine Damen.“, räusperte sich Alucard und Angesprochene waren sofort ganz Ohr, „Ich muss ihnen bedauerlicherweise mitteilen, dass ich für ein Weilchen das Feld räumen… und meinem menschlichen Bedürfnis nachgehen muss.“, entschuldige sich Alucard und warf in die verstehend kichernde Menge ein hinreissend, entschuldigendes Lächeln. Und weg war er. Sich selbst gratulierend, dass er überhaupt auf die Idee gekommen war, steuerte sich Alucard durch die Menge. Hie und da klopfte ihm einer auf die Schulter und machte zweideutige Bemerkungen, bezüglich seiner Bindung mit Integra. Das verärgerte ihn, da die meisten von ihnen nur das Erbe hinter der Frau sahen und es auch zur Sprache brachten. Kein Wunder, immerhin floss der Alkohol in Strömen und löste so manche Zunge, die am besten geschwiegen hätte. Ganz zum Nutzen des Vatikans… Alucard durfte es nicht zu eilig haben, ansonsten wäre Integras voraus gedachtes, zufälliges Treffen überflüssig gewesen. Sollte sie sich also ruhig noch etwas nach ihm verzehren. Zufrieden lächelnd drehte er seine willkürlich gewählten Runden und nippte an seinem Glas Wein, dessen Farbe in stark an seine Geisel erinnerte. In der Tat, konnte es Integra kaum erwarten, dass ihr ‚Verlobter’ endlich auftauchen würde. Auf der Terrasse waren nach ihrem Geschmack eindeutig zu wenig Leute, die ihr Maxwell von Leib halten konnten. Tatsächlich waren die hier anwesenden Exemplare der Menschlichen Rasse, so mit sich und ihrem jeweiligen Partner beschäftigt, dass sie höchstens auf eine Horde kreischender Affen reagiert hätten. Integra hatte ihre Unterarme auf das breite Sandsteingeländer gestützt und betrachtete gründlich den fein säuberlich gepflegten Ziergarten, um für ein Weilchen nicht mit Maxwell zu diskutieren. Sie beobachtete wie sich einige wenige Silhouetten über die, im gedämpften Licht erhellten, Kieswege bewegten. Die Beete farblich abgestimmter Blumen und Sträucher führten und alle in einem verzweigten Irrgarten aus drei Meter hohen Hecken. In der Zwischenzeit hatte sich Maxwell zu ihr gesellt und blickte genauso stumm über die Anlage. Man hörte die Stimmen der Gäste aus der Villa und das gedämpfte plätschern eines Brunnen, der sich irgendwo im Herzen der Hecken befand. Kam es ihr nur so vor oder rückte Maxwell wirklich immer näher… Vor lauter Unbehagen stellten sich ihr die Nackenhaare auf. Als Enricos Arm den ihren berührte, zuckte sie zusammen und hätte sich für diese lächerliche Reaktion auf die Zunge beissen können. Liess es aber dann doch bleiben, da sie auf Selbstverstümmelung verzichten konnte und es nur ihr selbst schaden würde. Was nicht in ihrem Interesse lag. „Lady Integra, wollt ihr mich ins Garteninnere begleiten? Bis der Tanz beginnt bleibt noch etwas Zeit um- “ „–zu beichten? Integra Liebes, hast du etwa was ausgefressen? Ihr beiden seid mir auch ein Paar. Verschwindet einfach und lasst mich allein stehen.“, ertönte Alucards samtene Stimme vorwurfsvoll. Wie immer begleitet von einem amüsierten Lächeln. So nebenbei sandte er Integra seine Gedanken: Integra verstand im Moment nicht ganz den Zusammenhang, aber sie war verdammt froh durch diese Aktion nicht mehr neben Maxwell stehen zu müssen. Zuversichtlicher als beabsichtigt ging sie schnurstracks auf ihren Vampir zu, lächelte hinreisend, - beiden Männern stockte der Atem - ,schlang ihre Arme um Alucards Nacken und flüsterte an seinem Gesicht: „Wie könnte ich dich vergessen haben mein Grosser.“ Wie selbstverständlich stellte sie sich auf die Zehenspitzen, liess zu, dass Alucard seine Arme an ihre Hüfte legte, sie nah an sich heran zog und sich zu ihr beugte. Integras Augenlieder senkten und ihre Lippen teilten sich, Alucard kam es vor als dürfe er das Geheimnis einer fest verschlossenen Muschel erkunden. Ihr erster Kuss schien ihm ewig lange her. Er verschloss die ihren mit seinen Lippen. Mit einer Gier, die es nicht zulassen wollte, dass ein anderer auch nur ein Eckchen von dieser samtenen Sünde erhaschen konnte, versuchte er sie zu umfassen und er gab erst ruhe als er Integras Zunge spürte, die auffordernd gegen seine drängenden, saugenden Lippen stupste. Dass das Ganze nur eine Scharade sein sollte um Maxwell zu täuschen, war in diesem Augenblick nicht mehr von Bedeutung. Alucard liess seinen Arm über Integras Rückgrat gleiten und vergrub seine Finger in ihren Nackenflaum. Integras Gedanken flossen wie zähflüssiger Sirup durch ihren Kopf. Nur einer hielt sich hartnäckig im Vordergrund: Das was ich hier tue ist erlaubt. Die Erleichterung war unbeschreiblich. Die schon so lange gehegten Gefühle, die sich immer in die hintersten Ritzen ihres Gehirns zurückziehen mussten, tanzten mit ihren Hormonen Samba. Doch auch dieser wilde Rhythmus wurde strengstes von ihrer allgegenwärtigen Vernunft überwacht, die leise zwar, aber ununterbrochen Worte wie; sündig, falsch, unmöglich und inakzeptabel in die Gehirnwindungen schickte und der Ausgelassenheit mehrere Dämpfer versetzte. Aber irgendwie war ihr das scheissegal… Ihre Hände umfassten seinen Hinterkopf und zogen ihn noch näher an sich und kraulten seinen Nacken, was ihm ein wohliges Schnurren entlockte. Trotz mangelnder Körpertemperatur war ihr küssender Untoter alles andere als klamm, er hatte eher etwas Erfrischendes. Auch der metallene Geschmack seines Gaumens war ihr gar nicht so unangenehm wie sie zu Beginn dachte. Und war da nicht auch noch eine Spur Minze? Er hatte doch nicht etwa… die Zähne geputzt? Alucards Hände waren aber auch nicht untätig. Wie von selbst bewegten sie sich hinab zu ihrem Gesäss, verweilten ein wenig und glitten wieder zu ihren Schulterblättern. Es hätte nach seinem Geschmack ewig so weiter gehen können, wenn Integra nicht langsam in Atemnot geraten wäre. Schwer keuchend lösten sie sich von einander, aber hielten sich noch ein Weilchen fest, während Alucard auch hörbar für Maxwell sagte: „Ich liebe deine Entschuldigungen.“ „Ich weiss.“, flüsterte sie und schaute mit verschleiertem Blick auf seine Lippen, die keine fünf Zentimeter von den ihren weg waren. Hätte sein Herz wie jedes andere geschlagen, wäre dies der Moment gewesen, an dem es einen Schlag ausgesetzt hätte. Integras Barriere war zurzeit gerade so schwach, wie nie zuvor. Er bereute jetzt schon, dass er nicht mit aller Macht versuchen würde, sie ganz nieder zu reissen und es mit aller aufzubringenden Schamlosigkeit ausnutzen wollte. Wie auch? Die Zuschauerzahl war sowohl sehr hoch als auch lästig. Gaffer waren nicht eingeladen. Er bevorzugte doch eher ein stilleres und bequemeres Örtchen als die Terrasse. Nur schon Integras Standard zu liebe. Mit einem überaus bedauernden Gesichtsausdruck strich er ihr mit dem Handrücken über die Wange, welche sich prompt an ihn schmiegte und löste zärtlich ihre Umarmung auf. „Komm meine Liebe, ich glaube unser Freund Enrico fühlt sich vernachlässigt und ausserdem, wollen wir doch einen Mann Gottes nicht in Versuchung führen, oder?“ Mit einem entschuldigendem Lächeln blickte er zu Maxwell hinüber, der äusserlich einen verständnisvollen Eindruck machte und sie in seinem Innern tausende und abertausende Höllenqualen durchwandern liess. Enrico ärgerte sich bodenlos über seine Fehleinschätzung. Man sah es den Beiden an der Nasenspitze an, dass sie sich am liebsten aufeinander stürzen würden. Zudem provozierte ihn dieser Michel aufs Blut. , dachte sich Enrico und lächelte die Beiden an: „Aber, aber. So leicht ist das nicht zu bewerkstelligen.“ , dachte Alucard schadenfreudig. In Integra schaltete sich ihr Warnsystem ein, sie spürte die dicke Luft sofort und versuchte sogleich dem entgegen zu wirken. Es stand nicht in ihrem Sinn vor den Verhandlungen Ärger anzufangen. Sie hakte sich bei Alucard ein und nach etwas längerem Zögern, ergriff sie auch Maxwells Arm und meinte zu den beiden Männern: „Es wird kühl hier Draussen.“, und zog sie ohne auf einen Kommentar zu warten durch die Glastür. An den Damen vorbei, die giftige Blicke in ihre Richtung warfen, da sie höchstwahrscheinlich die Kussszene beobachtet hatten. Integra wäre bedenkungslos an ihnen vorbei gegangen, wenn nicht eine ihr nur zu bekannte weibliche Stimme, die ihr wohl noch lange unangenehme Träume bescheren würde, rief: „Senior Cross! Michel! Endlich habe ich sie gefunden.“ Veronika, die Empfangsdame ihres Hotels, schritt mit hüpfenden Locken, in einem leuchtend roten, eng anliegenden Cocktailkleid, das von dem grosszügigen Dekolletee bis zum oberen Drittel ihres Schenkel reichte, auf das Grüppchen zu. Bei jedem Schritt wippte sie mit den Hüften als wäre sie eine Abrissbirne, der man nicht zu nahe treten sollte. „Aah… Fräulein Veronika, welch willkommene Überraschung.“, Alucard strahlte ihr entgegen, ergriff in einer eleganten Verbeugung ihre Hand und hauchte einen Kuss auf ihre Fingerspitzen. Mit geröteten Wangen lächelte sie selbstsicher und warf Integra einen überheblichen Blick zu. Diese konterte mit einem perfekten Schulterzucken und einer nach oben gezogenen Augenbraue, die soviel sagte wie: Rutsch mir doch den Buckel runter. Du hast eh keine Chance. Oder so, in der Art. „Veronika also… Sagen sie meine Liebe, wie sind SIE an eine Einladung gekommen?“, fragte Integra giftig und sendete Alucard drohend: „Och… das war nicht schwer. Ich habe sehr grosszügige Freunde und Bekannte.“, klimperte Veronika verschmitzt Lächelnd mit den langen Wimpern. „Was mich aber wundert ist, dass sie noch nicht das Tanzbein schwingen… Michel sie können doch sicher Tanzen? Wie währe es-“ „Wir wollten uns gerade auf die Tanzfläche begeben… Nicht wahr Michel?“, Integra drückte Alucards Arm fester und liess ihre Kontrahentin nicht aus den Augen. „Du hast doch erwähnt, dass du nicht ganz zu Beginn tanzen willst?“, entgegnete der scheinheilig guckend. Integra drehte ganz langsam den Kopf mit den geröteten Wangen zu ihm, vergrub ihre Fingernägel in seinem Arm und zischte in Gedanken: Enrico kam bei diesen Anblick sofort das Sprichwort: Was sich liebt, das neckt sich. Nur das Integra Michel scheinbar lieber erwürgt, als geneckt hätte. Dieser genoss ganz offensichtlich die Situation, aber Enrico beobachtete zunehmend eine seltsame Wandlung in dessen Gesicht. Tatsächlich, er bildete sich das nicht ein. Michels Züge verwilderten, seine ursprüngliche Erhaben- und Gelassenheit verschwand. Fiel ihm das etwa als Einzigem auf? Integra fand gerade zu einem Kompromiss: „Du hast ja recht… Die erste Runde sollten die Dynamischen beginnen, finde ich, aber wäre ein Drink vorher nicht von Vorteil? Michel du hast doch immer einen so niedrigen Blutdruck, deine Kehle trocknet doch sonst noch aus.“, meinte sie versöhnlich und erzitterte, als sie einen weiteren Blick auf ihn warf. In einem erwartungsvollen und gierigem Tonfall, sagte er ihr was Sache war und zur Unterstreichung seiner Worte spannte er jeden Muskel seines Körpers, was es Integras Fingern unmöglich machte, weiter in seinem Fleisch zu verweilen. Fassungslos verärgert, keifte sie: , meinte er leise knurrend und fuhr gehässig fort, In Alucards Augen war wieder dieses Funkeln getreten, welches nicht einmal die Kontaktlinsen verbergen konnten. Blutgier. Entsetzt über die offenkundige Demonstration seines Verlangens, musste Integra Alucard aus der Menge schaffen. Sofort! Eilig sendend, befahl sie ihm: Sich unauffällig umsehend und anvisierend, stellte sie einer schmächtigen Dame, die sich in ihrer Nähe befand ein Bein, so das sie in Alucards Arme fiel und sein Jackett über und über mit Rotwein tränkte. Nicht ganz die feine englische Art, aber notwendig. Nach einem spitzen Schrei, sprudelten unzählige Entschuldigungen aus deren Mund und Alucard schaute zwar etwas verdriesslich, aber lächelnd zu der Dame und meinte: „Meine Gute sie können ja nichts dafür.“ Einen verstohlen, beissenden Blick in Integras Richtung werfend, die sich unterdessen mit Maxwell am Arm taktisch einige Schritte von ihm entfernt hatte und soviel sagte wie: Nah warte du… „Ich gehe schnell zur Toilette. Ist ja nur das Jackett… Integra Liebes, Fräulein Veronika, Enrico.“ Nach einem kurzen Nicken in deren Richtung zog er sich im davoneilen das nasse Oberteil ab. Man sah ihn noch ein ganzes Weilchen sich zwischen den Leuten durch quetschen, immerhin überragte er den Grossteil davon um mindestens einen Kopf und war schlecht zu übersehen. Alucards Rache für die ungewollte Dusche traf bald auf Integra: , säuselte er hinterhältig. Die Scham überrollte Integra so heftig wie eine Dampfwalze, dass ihre Knie weich wurden und sie sich unbewusst an Maxwells Arm klammern musste. Für eine hundertstel Sekunde war sie Alucards kranker Meinung gewesen. War begierig, sehnend an Veronikas Ende interessiert und bewegte sich auf einem ihr scheusslich anmutenden Niveau. Um ihre Nasenspitze herum, war sie leicht bleich und ein unterdrücktes Wimmern machte ihr neblig bewusst, dass sie ihre Nägel, dieses Mal in empfindliches Menschenfleisch gebohrt hatte. Enrico klaubte ihre Finger einzeln aus seinem Oberarm und wollte sich sogleich gründlich bei ihr für ihr Verhalten beschweren. Aber mit einem einzigen Blick in ihr Gesicht, musste er die scharfen Worte, die er ihr in die Brust stossen wollte, herunterschlucken. Nicht das er Mitleid mit ihr gehabt hätte, nein, aber so wie sie ihrem Verlobten nachschaute… Ein Schatten hatte sich über sie gelegt, mit dem er es nicht im Mindesten hätte aufnehmen können. Seine scharfen Worte wären höchstens von dieser Aura aus Verbitterung absorbiert worden. Dieses Etwas machte sie ganz konfus. Integra musste dagegen ankämpfen, nicht verschlungen zu werden und ihre Gefühlswelt war ihr dabei keine sehr grosse Stütze, sondern schwappte über ihre Vernunft und verhinderte einen klaren Gedanken. Ein gedämpftes Plätschern aus Worten drang sanft an ihr Gehör. Maxwell redete auf sie ein. Sich wieder in das Jetzt zwingend, vernahm sie seine besorgte Rede: „Lady Hellsing? Was ist mit ihnen? Sie sind ganz blass. Ist ihnen ein Gespenst begegnet?“ , dachte sich Integra nun zynisch, an den Kuss denkend. „Mir ist nur nicht ganz wohl… Würden… würden sie mich zu einer Sitzgelegenheit begleiten Pater?“ Das Stocken ihrer rauchigen Stimme, liess in Enrico seine von Gott gegebene Nächstenliebe aufflackern, er antwortete hilfsbereit und nicht ohne einen gewissen Hintergedanken: „Aber natürlich. Wünschen sie, dass ich Michel benachrichtige, dass es ihnen nicht ganz so gut geht?“ Mit entsetzt geweiteten Augen starrte Integra Enrico einen Augenblick lang an, nur um mit lauterer Stimme als beabsichtigt zu entgegnen: „Was? ... Oh nein… Nein, nein. Das, ist wirklich nicht nötig.“ Hastig nach einer Ausrede suchend, sagte sie das erst Beste das ihr einfiel, „Ich will ihn nun wirklich nicht den Abend verderben, nur weil ich ein wenig zu doll dem Büffet zugesagt habe…“ <…und du brauchst nun wirklich nicht zu wissen, dass Alucard bald einige Meilen weiter sein Abendessen aufscheucht. Ich hoffe nur das Ganze endet nicht in einem Raptus* seinerseits…> Aber wie konnte sie sich anmassen über Alucard zu richten, wenn ihr eigener Verstand im unreinem mit sich war? Wenn Eifersucht ihre Sinne trübte? , ertönte Alucards Stimme sanft, schon beinahe tröstlich in ihrem Kopf. Integra hatte sich soweit gefasst, dass ihre Gedanken wieder vernünftigen Bahnen folgten. , meinte sie nur. Mit einem Lachen verschwand er aus ihrem Gespür und aus dem Gebäude. Der Funk war abgebrochen. Jetzt galt ihre Ablenkung. Sie musste Alucard decken, auch wenn ihr sein Treiben derart gegen den Strich ging, dass sie froh war einige Meilen zwischen sich zu haben und mit etwas Glück eine Horde Gouls, an denen er sich austoben konnte. Fürs erste hiess es nun, die Verhandlungen zu einem Anfang zu bringen und schnell genug ein erfolgreiches Ende zu erzielen. Während ihrer ganzen Überlegungen, hatte Maxwell sie sicher zu einigen Polstergruppen geführt, auf die sie sich mit einem wohligen Seufzer niederliess. Ihre bis vor kurzen ignorierten, schmerzenden Füsse, dankten ihr für die Entlastung. Und Integras Freude, die heute Abend sehr zu leiden hatte, bekam einen Aufwind, als sie Veronika mit widerstrebendem Gesichtsausdruck am Arm ihrer ursprünglichen Begleitung vorbei schreiten sah. Integra konnte jetzt verstehen, weshalb ihre Kontrahentin Alucards Gesellschaft suchte. Auch ihr wäre es nicht anders ergangen. Ein gebrechlich wirkender, von Alter her gekrümmter Mann, der Veronika nicht so unauffällig wie er hoffte in den Ausschnitt gaffte, stand ihr zur Seite. , dachte sich Integra schadenfreudig. Aber der Alte war um ein Millionstel weniger gefährlich als Maxwell und Alucard im Einzelnen. „Lady Integra! Haben sie zugehört?“, Maxwells Stimme war so nah, dass Integra erschreckt zurück zuckte und sich die Hand ans Herz presste und verlegen antwortete: „Verzeihung. Ich war mit meinen Gedanken ganz wo anders.“ „Ja… Ganz offensichtlich.“, meinte Enrico mit nach oben gezogener Augenbraue, „Aber nun mal ganz im Vertrauen Lady Integra…“, sein Gesicht wurde ernst, „Stimmt etwas nicht mit ihnen und Michel? Als sie vorhin so überreagiert haben, kam mir der Verdacht, dass es in ihrer Beziehung nicht ganz so Harmonisch zugeht wie es den Anschein erwecken sollte. Ich sage das nicht weil ich sie verärgern will, sondern mir ernsthafte Sorgen um sie mache.“ Er machte eine kurze Pause, um ihre Reaktion zu beobachten. Fuhr aber fort, als sich kein verräterisches Zeichen in ihrem Gesicht bemerkbar machte: „… Ich muss, schon meines Amtes und meiner von Gott auferlegten Pflicht wegen, ehrlich zu ihnen sein.“, er hielt ein weitersmal in seinen Worten inne und blickte Integra ungewohnt offen in die Augen, „Michel scheint nicht der zu sein für den sie ihn halten.“ Integra hätte am liebsten laut geschnaubt. Die ganze Maskerade war vergeblich gewesen. Aber solange kein Beweis bestand und Maxwell weiterhin im Dunkeln tappte, konnte man die Sache noch anders hinbiegen. „Maxwell… ich hätte sie für weniger paranoid gehalten. Sie können sich beruhigt auf meine Menschenkenntnis verlassen.“, mit einem schiefen Blick auf ihn fuhr sie fort, „Ich rieche eine falsche Schlange eine Meile gegen den Strich. Seien sie versichert.“ Verärgert über diesen offenkundigen Seitenhieb: „Das mag im Normalfall zutreffen, aber bekanntlich macht Liebe nur zu oft blind.“, entgegnete er, seinen Pferdeschwanz energisch in den Nacken werfend. „Ich will damit andeuten, da er ein Aussenstehender ist, wäre es überaus leichtfertig, ihn in unser…“, er suchte nach dem passendem Wort, „…Metier einzubeziehen. Das ist eine überaus ernstzunehmende Angelegenheit, die wohl überdacht werden muss.“, schloss er für diesen Augenblick. Mit skeptisch zusammengezogener Stirn schüttelte Integra den Kopf: „Was, Maxwell veranlasst sie eine derartige Schlussfolgerung auszulegen?“, mit leicht verzogenem Mundwinkel sprach Integra weiter, „Ich meine; woher wollen sie wissen, dass Michel nicht schon länger dabei ist?“ Ein beinahe schon unschuldiges Lächeln, zeichnete sich auf ihren Lippen ab und Enrico wurde glühend heiss bewusst, dass wenn er weiterhin so bohrte, verriet, dass er Spitzel in Hellsing eingeschleust hatte. „Es sickern immer wieder Informationen zu uns hindurch meine Liebe…“, polsterte er den Verdacht mit Verallgemeinerung ab. „Tatsächlich?“ Nicht wirklich überzeugt, fuhr Integra fort: „Wenn das so ist, brauchen sie ja nicht mehr zu hören wie meine Meinung dazu lautet.“ Ein missglücktes Grinsen zeigte sich kurz auf Enricos dünnen Lippen und er entschied, dass es Zeit war für einen abrupten Thema-Wechsel: „Mir ist aufgefallen, dass der Altersunterschied zwischen ihnen Beiden sehr auseinander geht. Was hat sie veranlasst, sich mit einen gut zwanzig Jahre älteren Mann zu verloben?“ Sie blickte ihn erstaunt an, als könne sie nicht fassen, was er da gerade von sich gegeben hatte. Mit einer Tonlage in der man ein Kind belehrt, was Enrico erzürnte, meinte sie ohne einen Hauch des Zweifels im Gesicht: „Aus Liebe natürlich.“ Ihre eisblauen, klaren Augen schienen sich durch ihn hindurch zu bohren, als wollten sie um jeden Preis, seine verkümmerte, kleine Seele ans Licht zerren, um sie in den Strahlen ihrer Überzeugung komplett auszutrocknen. „Ich bin bereit Michel mein Leben anzuvertrauen und kann nur sagen, dass ich mit meiner Wahl mehr als zufrieden bin. Und nun hören sie auf seinen Ruf zu verunglimpfen. Eifersucht steht einem Mann Gottes sehr schlecht zu Gesicht.“, schloss Integra etwas zu energisch. Integra kamen bei dieser Zahl so einige Fragen auf. „Eifersucht? Sie täuschen sich liebe Integra. Ich bin lediglich daran interessiert, eventuelle… Unebenheiten im vornherein auszubügeln, bevor sich ein hässlicher Wulst bildet, den man nicht wieder los wird.“, erklärte Maxwell, selbstgefällig die gespreizten Finger aneinander legend und sie unter gesenkten Augenlidern beobachtend. „Ganz im Sinne des Vatikan, nicht war?“, mit verschränkten Armen liess sich Integra in den Sessel gleiten und funkelte Maxwell kalt an. „…Exakt. Jeder Heide, der sich Gottes Willen nicht beugt, wird seine gerechte Strafe erhalten. Mit Freude vollstrecken wir, seine irdischen Jünger, Sein Urteil und beten für eine baldige Bekehrung in der Hölle.“ Maxwells Worte kamen leidenschaftlich aus ihm heraus und all die verborgene Abscheu flackerte rasch, aber sichtbar in seinem Gesicht auf. Es verweilte eine stumme Drohung und Integra dachte belustigt. Wie schon so oft trieften ihre Gedanken vor Ironie. „Mein lieber Maxwell, genau aus diesem Grund, versuchen wir unsere sich schneidenden… Interessen zu schützen und auf den Punkt zu bringen.“, meinte Integra in einem sachlich, beschwichtigenden Ton und man konnte meinen, die Spannung zwischen den Beiden unterschiedlichen Organisationsoberhäuptern, wäre nie da gewesen. Die Gesichter hatten sich wieder entspannt und Maxwell sprach überzeugt: „Sie sagen es meine Liebe!“ Er blickte ihr einen Augenblick lang nachdenklich ins Gesicht und fand es angebracht einen Schritt weiter zu gehen, da auch Integra sichtliche Anzeichen von Gelassenheit offenbarte und ihr Geist ein wenig bearbeitungsfähiger zu sein schien. „Jedem das seine Gebiet… Natürlich… aber man könnte das Ganze auch ein wenig interessanter gestalten… Was halten sie von einer kleinen Wette?“, schlug er vor. Enrico machte mit seiner Hand eine einladende Bewegung und Integra wurde das Gefühl nicht los, an der Nase herumgeführt zu werden. Dieses honigsüsse Lächeln, welches sie an diesem Abend schon des Öfteren auf ihre Lippen gezaubert hatte und für ihr Gegenüber nur zu oft unvorteilhaft schmeckte, zierte ihr ausdrucksstarkes Gesicht: „Eine Wette? Ist es dem einem Geistlichen erlaubt dem Glückspiel zu frönen?“ „Wen es in Gottes Interesse liegt…“, war die schlaue Antwort. „Natürlich. Für Gott tut man bekanntlich ja alles.“, das Lächeln vertiefte sich. „Aber ich frage mich, was es den MIR bringen würde, sofern ich zustimmen sollte…, da sowohl Heimvorteil und die Überraschung, als auch Zeit nicht zu meinen Gunsten stehen. Klären sie mich doch bitte auf.“ „Seien sie unbesorgt. So etwas wie einen Heimvorteil wird es nicht geben, die Überraschung wird schon bald keine mehr sein und bis zur Konferenz bleiben noch genügend Tage.“, kam ihr Maxwell gutmütig entgegen. Integra wurde stutzig und fragte sich, ob sie richtig gehört habe: „Tage? Davon stand aber nichts in der Einladung.“ „In der Tat. Das war ein ärgerlicher Organisationsfehler, der erst bei den letzten Einladungen bemerkt wurde. Zu spät also, um noch eine korrigierte Fassung zu versenden.“ Integra sah echte Verärgerung in seinen Augen, aber gross Leid schien es ihm nun doch nicht zu tun. „Aha… Mit anderen Worten: Die Verhandlungen wurden verschoben… Wegen was eigentlich?“, der Ärger brannte sich langsam aber stetig durch ihre Gehirnwindungen. Sie hatte nicht vor, länger als nötig in diesem Land zu verweilen, in dem sie nur geduldet wurde, weil es ein nötiges Übel war. Maxwell lächelte erfreut, da Integra anscheinend den Punkt angeschnitten hatte, auf den er anspielte: „Das ist Teil der Wohltätigkeit. Die Organisatoren fanden, es wäre doch amüsant für die hier Anwesenden, ein, ähm… Turnier zu bestreiten.“, erklärte er. „Und welchen Sinn soll das haben?“ Integras Finger verkrampften sich und ihr kam die Lust nach einer beruhigenden Zigarre. „Da ihr, die zu Beginn gehaltene Ansprache nicht mit verfolgen konntet, könnt ihr das natürlich nicht erahnen. Also, … Tatsache ist, dass nur Geld in einen Behälter einwerfen ziemlich… aus der Mode gekommen ist. Mit dem Turnier will man den Sponsoren, also den hier anwesenden Persönlichkeiten, die Möglichkeit geben, ihr Geld an die von ihnen gewünschten Hilfsaktionen zukommen zu lassen. Man spielt um seinen Favoriten.“ Als Integra noch skeptischer blickte als zu beginn fügte er hinzu: „Und natürlich um der eigenen Freude willen.“ „Gut. Das habe ich begriffen. Nur bin ich weder Spielen noch irgendeiner bestimmten Hilfsgemeinschaft zugetan. Der Einsatz lässt zu wünschen übrig.“ Integra nahm es nun verdammt wunder, was er sich darauf einfallen lassen würde. Die Antwort liess nicht lange auf sich warten. „Das war mir schon klar.“ Mit einem siegessicheren Lächeln und der Verschlagenheit einer Schlange in den beinahe grünen, violett angehauchten Augen, zog Maxwell seinen Trumpf. „Ganz ohne Zweifel seit ihr genau so wenig an einer langatmigen und zu neunzig Prozent unbefriedigender Sitzung interessiert wie ich. Der Einsatz ist der Schwerpunkt unserer Diskussion… Nordirland. Die Jagdrechte auf unreine Kreaturen.“ Enrico liess seine Worte gezielt wirken und studierte selbstgefällig Integras vor Überraschung schnell arbeitendes Gesicht. Sie würde bestimmt nicht ablehnen können. Sie beide wussten nur zu gut wie vielen Komplikationen sie aus dem Weg gehen könnten, wenn die Grenzen in diesem kritischen Gebiet klar definiert würden. Natürlich war er der festen Ansicht einfach nicht verlieren zu können. Der Köder war gross genug, um das Risiko einzugehen. „Das hört sich tatsächlich schon besser an. Welche Regeln wären zu beachten?“, meinte sie an Maxwell gerichtet. Maxwell strahlte Integra an, als wäre er ein Kind, dem man sowohl ein Eis, als auch einen Lutscher in die Hand gedrückt hatte. Rasch setzte er sich gerade hin und begann mit Worten und Händen zu erklären: „Also wie schon erwähnt, ist das gewinnen der Turniere, das Kernstück der gesamten Wette.“ Konnte sich Integra gerade noch verkneifen, während Enrico munter fort fuhr: "Wir können selbst an der Veranstaltung teilnehmen, oder auf einen bestimmten Spieler oder eine Mannschaft setzen. Wenn der Spieler den man ausgewählt hat gewinnt - Platz Eins - erhält man für dessen Sieg einen Punkt, wenn man selbst mitmacht, hat man zur Belohnung die Möglichkeit, einen Punkt zu erzielen, in dem man sich unter den drei Besten Spielern befindet. Ist der gegnerische Spieler, aber unter diesen Dreien einen Rang höher, verfällt diese Regel. Sollte keiner der Spieler unter den ersten Dreien sein, erhält niemand den Punkt. Jeder Wettstreit zählt! Und wer sich nicht an die Regeln des jeweiligen Spiels hält, muss seinen Sieg aufgeben und der Punkt wandert automatisch zum Gegenspieler, auch wenn dieser nicht gewinnen sollte. Sind noch Fragen?“ Integra hatte das Gefühl, dass Maxwell diesen Wortschwall vorher schon ein paar mal geübt haben musste, da er ohne Luft zu holen alles in einem unmenschlichen Tempo von sich gegeben hatte. Sie würde sich also tatsächlich in eines seiner Spinnennetze begeben. „Ich hätte tatsächlich noch eine Frage, die geklärt werden muss.“, setzte Integra bedächtig an, „Zählt Michel als ‚persönlich’ oder muss ich auf ihn Wetten wenn er teilnehmen sollte?“ Enrico musste einen Augenblick lang scharf nachdenken, denn diese Frage erschien ihm nicht in seinem Sinne. Was dieses Pärchen betraf, galt äusserste Vorsicht. Dem Anschein nach versprach sich Integra viel von ihrem Verlobten und ihre eigenen Fähigkeiten waren ohnehin nicht von Pappe… „Wenn ihnen der Vorschlag auf ihre Frage genehm ist, könnte ich ihnen zusichern, dass wenn sie und Michel beide am Wettkampf teilnehmen, dass sie beide das Recht haben den erstrebenswerten Punkt zu erzielen. Fair, oder?“, mit grosszügiger Gestik unterstrich Maxwell seine Worte und Integra hätte sich am liebsten übergeben. „Abgemacht. Sobald Michel zurück ist, werde ich ihm ihre reizende Idee vorschlagen. Er wird begeistert sein. Er ist ein… leidenschaftlicher Spieler…“ Bilder von seinen letzten Hetzjagden schossen Integra bei diesen Worten durch den Kopf und wieder in ihre Gedankenwelt fallend, vernahm sie wie durch Watte wie Maxwell von einem Vertrag aufsetzen schwafelte. *** In einem abgeschiedenen Quartier einer grösseren Stadt, einige hundert Kilometer entfernt von den gehobenen Festlichkeiten, huschte ungesehen und lautlos ein tiefschwarzer Schatten über die Dächer verwahrloster Gebäude. Ruhelos auf der Suche, verharrte er witternd im Windschatten eines sich in den Himmel gestreckten, angeknacksten Schornsteins. Würde ein Ahnungsloser das Dunkel, das sich aus dem Schatten abhob bemerken, käme ihm als erstes ein grosser Hund in den Sinn. Diese Beschreibung wäre noch am ehesten zu gebrauchen, da selbst das nur mit viel Fantasie schwer zu erkennen war. Die Umrisse dieses Wesens wirbelten unaufhörlich, Wellen werfend, als könnte es sich nicht entscheiden welche Gestalt es nun hatte. Die Proportionen waren so ungleichmässig so grotesk… Der Schädel, eine lang gezogene Schnauze, war doppelt so gross wie der Teil den man Rumpf nennen könnte, und auch noch am ehesten als strukturiert zu bezeichnen. Tatsächlich erkannte man, als das Ding seine Lefzen hoch zog und seine fingerlangen nach innen gekrümmten Zähne entblösste, so etwas wie eine Mundhöhle. Dessen Geräumigkeit liess einen Krokodilrachen nahezu lächerlich wirken. Doch nicht genug. So war gut jeder verfügbare Fetzen Haut mit stechend roten, in alle Richtungen stierenden Augen bestückt, die ihre Umgebung zu durchbohren schienen. Von den lächerlich kleinen, spitzen, zerflederten Ohren bis zu den verrenkten und in zu grosser Stückzahl vorhandener Gliedmassen. Ein Wesen, das aus den tiefen der Hölle entfleucht zu sein schien. Mit einem Ruck warf es seinen Kopf in den Nacken und hielt seine Schnauze in den angenehm kühlen Wind, der sowohl die Gerüche, als auch die Geräusche der Stadt mit sich trug. Seine Nüstern blähten sich ein, zwei Mal und sofort liess es ein leises, bedrohliches Knurren aus seiner Kehle steigen. Unter seinem gräulichen Grinsen sammelte sich der Speichel und triff in zäher Konsistenz auf die verwitterten Ziegel. Die Jagd hatte begonnen. In gewaltigen Sätzen schlug es die Richtung ein, in die es seine Nase führte. Es spürte die Erregung in sich, als die Aussicht auf Blut immer näher rückte. Abrupt kam es zum Stillstand, als es keine zehn Meter unter sich, in einer engen, schmutzigen Gasse, die gewitterte Beute schwer Keuchen hörte. Doch sie war nicht allein. In das Keuchen mischte sich ein lasterhaftes Stöhnen einer Frau, das in einem erstickten Aufschrei jäher Überraschung endete. Ein gieriges Schmatzen fand leise seinen Weg über die Dächer, zu dem Wesen, dass das Ende eines Mordes verfolgt hatte. Dann herrschte Stille. Bevor sich der Mörder aus dem Staub machen konnte, durchzuckte es das hundeartige Getier und mit einem gräulichen Knacken, brach das Rückgrat entzwei und der Hülle entstieg ein uns nur zu bekannter Vampir. Alucards Hunger, der animalische Ausmasse angenommen hatte und den er nun zu seinen und ihrem Willen, schnellst möglichst stillen musste, übermannte ihn. Mit einem eleganten Satz sprang er von dem Dach und landete mit schlackernd, rotem Umhang im Eingang der Gasse. Sein Gegenüber schreckte auf und liess in seiner Überraschung den Leichnam der leicht bekleideten Frau fallen. Einen Sprung weg von Alucard machend, musterte der junge Vampir misstrauisch den Mann in Rot. Leise Knurrend spürte er instinktiv, dass er es mit einem gleichartigen Wesen zu tun hatte. Er spannte seine Muskeln, blieb aber unentschlossen, ob er nun angreifen oder sein Heil in der Flucht suchen sollte. Deshalb fauchte er wie eine Katze: „Du hast hier nichts zu suchen. Das ist mein Revier. Mach dich vom Acker!“ Unbeeindruckt von den gebleckten Reisszähnen, erwiderte Alucard mit anmassendem Lächeln: „Dein Revier interessiert mich nicht. Das Einzige was mich hierher getrieben hat, warst du.“ Sein Lächeln wurde breiter und entblösste nun seinerseits eine Reihe spitz zulaufender Zähne. Sichtlich irritiert, legte der Junge Mann seine Stirn in Falten, verharrte aber weiterhin in der Angriffshaltung und meinte im tot ernsten Ton: „Mich? Sorry Mann, aber ich steh nur auf Frauen.“ Alucards linke Augenbraue schoss hoch und berichtigte die Unterstellung. „Diese Richtung habe ich auch nicht in Erwägung gezogen. Du triffst in diesen Fall nicht meinen Geschmack.“ Der andere Vampir seufzte erleichtert auf, während Alucard weiter zu sprechen fort fuhr, „Du bist nicht als Sexspielzeug gedacht… sondern als Hundeknochen.“ „Du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank! Falls dir das entgangen sein sollte, bin ich genauso ein Vampir wie du. Such dir einen Menschenhappen und zieh Leine, bevor dich der Pate aufs Korn nimmt!“ Unruhig mit den Muskeln zuckend, redete sich der Junge um Kopf und Kragen, aber Alucard vergass für einen Moment seinen Hunger. Er war hellhörig geworden und witterte eine interessante Bekanntschaft. „Wer ist das … der Pate?“, hakte er nach. „Ein Teufel, dem man nicht einmal in unserem Zustand über den Weg laufen möchte. Es kursieren eine Menge wilder Geschichten um ihn. Er und seine Gilde kontrollieren halb Italien und wer kein Blutgeld bezahlt wird samt Familie zum Mitternachtsimbiss. Es heisst sogar er hat einen Deal mit dem Vatikan -“ „Schwachsinn! Als ob der Vatikan mit einen Untoten Geschäfte machen würde.“, fiel ihm Alucard herrisch ins Wort. „Aber ich danke dir trotzdem für deine Informationen… Und nun mach mir noch einen letzten Gefallen und… renne.“ Mit entsetzt geweiteten Augen stolperte der Vampir rückwärts, drehte sich um und sprang im weiten Zickzack an den Wänden der Gebäude, die die Gasse einkesselten, entlang. Hinter sich hörte er den widerhallenden Klang eines Lachens, das ihm einen eisigen Schauer den Rücken hinab jagte. Er wandte sich nach einigen hundert Metern, das horrende Tempo beibehaltend, um, um zu sehen, wo sein Jäger ab blieb und prallte kurz darauf gegen einen gewaltigen Widerstand. Benommen taumelte er rückwärts und landete schmerzhaft auf seinem Hinterteil. Mit verschwommenem Blick sah er auf und erkannte einen langen schwarzen Schatten, der sich über ihn beugte und aus dessen Tiefen ihm ein Paar stechend rote Augen entgegen blickten. Wie ein Schleier umgab ihn eine beunruhigende Dunkelheit. Hüllte ihn ein. Dann kam der Schmerz. Ein kräftiger Kiefer trieb seine Zahnreihen in seine Kehle, ein zweites Mal sog man ihn das Leben aus den Adern. Als letztes vernahm er eine zynische, leise flüsternde Stimme, welche ihm zu raunte: „Du wirst nun auch mein Schicksal teilen…“ Langsam richtete sich Alucard wieder auf und blickte im Blutrausch, während er sich die Fingerspitzen ableckte, auf die blutleere Hülle zu seinen Füssen. Zu sich kommend, rümpfte er die Nase und versetzte dem Leichnam des Vampirs einen Tritt in die Rippen. Bevor er aber gegen die Wand prallte, war der ‚Hund’ mit weit aufgerissenen Rachen zur Stelle um sich an den Überresten die Zähne zu wetzen. Gesättigt ging Alucard zum Tatort zurück, um zu sehen was aus dem Kadaver der Frau geworden war. Dieser lag noch immer unverändert an seinem Platz. Sie war weder Goul noch fand ihre Seele Frieden, da ihr Erschaffer in ihrer Verwandlungsfasse von Alucard vertilgt worden war. Einen raschen Wink mit der Hand liess das schwarze Wesen an Alucards Seite vorschnellen und sich über die Überreste der Frau hermachen. In einem Anflug von Humor, murmelte Alucard vor sich hin: „Und Walter sagt immer ich hätte keinen Sinn für Reinlichkeit…“ Kichernd wandte er sich zum gehen, aber bevor er sich in die Lüfte erhob, riss er sich die Fingerkuppe auf und schmierte in kleinen, krakeligen Buchstaben „Such mich“ an das verkommene Gemäuer. „Erledigt. Auf zu meiner Verlobten. Es steht noch ein Tanz aus…“ *** Integra war einem Nervenversagen nahe. Seit geschlagen zehn Minuten, hatte sich Alucards weibliche Fangemeinschaft an ihre Fersen geheftet und bombardierte sie mit nutzlosen Fragen wie: „Welche Hobbys hat Michel den? Welchen Jahrgang hat er? Wie und wo habt ihr euch kennen gelernt? ...“ Nur um ein paar wenige zu nennen. Und nun musste sie sich etwas Glaubwürdiges darauf einfallen lassen. „Hobbys? Also, ähm… seine grösste Leidenschaft ist… ganz klar der… Jagdsport!“ „Sein Alter wollte er mir nicht sagen, aber auf seinem Ausweis konnte ich sehen, dass er ein 70er ist.“ „Kennen gelernt? Ach, das war nicht sehr spektakulär, ich kenne ihn schon seit meiner Jugendzeit und da wir danach auch ein enges Arbeitsverhältnis hatten, machte es irgendwann einfach ‚klick’“ Integras Worte wurden immer wieder von ‚Ohs’, ‚Ahs’ und viel zu viel Gekicher begleitet, was ihre Gemütslage ziemlich in den Erdboden stampfte. Auf ihren stummen Hilferuf zurückkommend, kam ausgerechnet von Maxwells Seite das ersehnte Ergebnis. Breit strahlend, kam er in langen Schritten auf sie zu und bahnte sich höflich seinen Weg durch den Wall aus Frauen. Wie selbstverständlich schob er seine Hand unter Integras Oberarm und verkündete den Damen entschuldigend Lächeln: „Verzeihung meine gottesfürchtigen Kinder, aber ich habe die Pflicht unsere liebe Integra für mich zu pachten. Bitte entschuldigen sie uns.“ Sich leicht verneigend, ging er mit Integra an seinem Arm zu einem ruhigeren Plätzchen. Integra war zwar dankbar für dieses Rettungsmanöver, aber sie merkte, wie sich ihr sein Körpergeruch, eine Mischung aus Kernseife, Leinen, Haarwichse und Schweiss aufdrängte. Ihr, die sich derartigen Körperkontakt nicht gewohnt war, kam langsam Übelkeit auf. Bei Alucard war das etwas ganz anderes. Er verströmte keine derartigen Gerüche. Bis auf den leichten Blutgeruch, war er schon beinahe steril. Aber wo gingen auch ihre Gedanken hin! Als ob ihn das besser machen würde. Sie selbst würde ja nicht besser als Maxwell, also menschlich ‚müffeln’… , meldete sich Alucard tadelnd in ihrem Kopf. Alucards offensichtliches Kompliment überhörend, konzentrierte sich Integra wieder mit aller Kraft auf Maxwell, der schon am erläutern des Vertrages war. „… In diesem Vertrag sollte alles notiert sein was wir besprochen haben.“, er hielt ihr den-selben entgegen und wirkte auffordernd. Ohne Umschweife griff Integra nach dem Schriftstück und las es sich gründlich durch. Als sie damit durch war, nickte sie kurz und hob den Blick zu Maxwell, der sie die ganze Zeit über beobachtet hatte. „Ja… Klingt alles ganz vernünftig. Aber wie ich schon erwähnt haben sollte, bin ich keine grosse Spielernatur.“ , wollte Alucard nun wissen. , erklärte Integra sachlich. , focht Alucard an. Diese Ferien wurden immer besser. Er musste nur noch Integra zu dieser Meinung überreden. , fragte Integra auffordernd. , meinte Alucard inbrünstig. , fügte er unschuldig hinzu. Wie ein Kind, das soviel Profit wie möglich herausschlagen wollte. , brauste Integra auf. An jemandem musste sie ja ihren Frust ablassen. , meinte Alucard im einschmeichelnden Ton, , knurrte Integra im ag-gressiven Tonfall. , schmunzelte Alucard hörbar. „Lady Integra?“ „WAS?“, keifte diese Maxwell an und wurde sofort rot, als sie bemerkte, wenn sie da so ohne ersichtlichen Grund an knurrte. „Oh, Verzeihung. Ich hatte gerade eine eher negative…Eingebung.“, sie räusperte sich kurz. „Habt ihr auch schon einen Stift mitgebracht?“, stetzte sie schnell nach. Etwas verwirrt aber mit freudiger Überraschung, da er sich auf ein mühseliges Wortgefecht eingestellt hatte, zückte Enrico einen schwarz lackierten Füller und reichte ihn ihr mit einen verschlagenem Grinsen im Gesicht. Integra fühlte sich genötigt zu sagen: „Damit das klar ist, ich habe nicht die Absicht zu verlieren.“ „Dessen bin ich mir vollauf bewusst, meine Teuerste. Dasselbe gilt auch für uns vom Vatikan. „Ah, wenn sich das nicht ganz nach meiner Integra anhört.“, lässig daher schreitend, strahlte Alucard seiner Herrin entgegen, die soeben ihren letzten Schnörkel setzte. „Ich hab euch überall gesucht, es hat leider etwas gedauert, aber der unliebsame Fleck ist ausgemerzt.“ Scheinbar neugierig, setzte sich Alucard dicht neben Integra hin, legte seinen Arm auf ihre Rückenlehne und schaute missbilligend auf den Vertrag in Integras Händen. „Tststs… hab ich dich also doch erwischt! Du hast mir hoch und heilig versprochen, dass du, wenn wir hier sind, die Arbeit aus allem raus halten würdest. Schliesslich bist du hier um zu entspannen, die italienische Gastfreundschaft zu geniessen und das wichtigste, um dich von mir verwöhnen zu lassen.“ Er rückte sichtbar näher an sie heran und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Wange, der alles erklären sollte. , meinte er ki-chernd, seine Nasenspitze an ihrer Wange reibend. , dachte Integra und meinte laut: „Das habe ich ja auch nicht vor zu ändern, mein Liebster.“ Sie lächelte ihn an, als könne sie kein Wässerchen trüben und legte ihre flache Hand auf seinen Bauch und fasste mit der anderen um seine Taille, „Pater Maxwell hat uns nur eines kleines Spiel vorgeschlagen, das ich soeben angenommen habe. Du hilfst mir doch?“ Alucard bittend ansehend, lauschte Integra seinen Gedankenzuflüssen. , schnurrte Alucard wohlig. „Aber immer mein Engel. Aber du musst nur noch für die richtige Motivation sorgen.“, ent-gegnete er hörbar mit lüsternen Ausdruck. Integras Augen verengten sich für einen kurzen Moment, wurden aber gleich wieder wei-cher. Kurz entschlossen, legte sie ganz sacht ihre Hände an seine Wangen, reckte ihm ihren Oberkörper entgegen und küsste hauchfein und immer wieder seine Lippen. Enrico schnappte hörbar nach Luft. Alucards Augenlieder flatterten und ein Ausdruck puren Glücks machte sich auf seinem Gesicht breit. , meinte Alucard geniesserisch. , meinte Integra unterkühlt. , schmollte Alucard. , meinte Integra und presste zur Unterstreichung ihrer Worte et-was ihre Hände zusammen, zwischen denen Alucards Gesicht weilte. Alucard kicherte in seiner tiefen Tonlage und meinte nur: , meinte Integra mit hörbar drohendem Unterton. Dieser achtete nicht auf sie und in einem Anflug von Übermut, ergriff er ihre Hände, sprang auf und zog die verdutzte Integra gleich mit sich mit. „Komm mein Engel. Lass uns endlich tanzen.“, frohlockte er und in Gedanken fügte er hinzu, , entrüstete sich Integra. , witzelte Alucard vergnügt. Integra hatte nicht vor auf dieses Spielchen einzugehen. Sie wählte den sichersten Weg und antwortete, während sie sich zwischen den Gästen durch schlängelten und an Rand der Tanzfläche auf das Ende des laufenden Tanzes warteten. , entgegnete Alucard trocken. --------------------------------------------------------------------------------- Ab hier geht der Neue Teil des Kapitels weiter. (01.02.2011) (Für die Onsteller: So eine Info wird beim nächsten hochladen entfernt und beim aktuellen Teil wieder eingefügt, damit man nicht das ganze Kapitel abklappern muss. Vielen Dank für euer Verständnis.) --------------------------------------------------------------------------------- Die Kapelle, die halb verdeckt unter einem blass blauen Baldachin stand, kündete einen Walzer an und Alucard führte seine Begleiterin in die Mitte der Tanzfläche. , schnitt er ihr gerade noch das Wort ab, als sie unheilvoll Luft holte. Die ersten Takte der Musik erklangen. „Bereit?“, fragte Alucard milde lächelnd. „Eher nicht.“, entgegnete Integra mit leicht würgender Stimme. „Nur keine Sorge. Ich führe.“, grinste Alucard nun. „Ja eben…“ , fragte Alucard mit dem treudoofsten Blick den er sich abringen konnte. Integra konnte es nicht fassen. Alucard schlug nun einen schon beinahe geschäftsmässigen Ton an. Er ergriff ihre linke Hand und legte seine eigene Linke an ihr Kreuz. < -Aha… Sehr grosszügig von dir. Und deiner Meinung nach werde ich keinen Knoblauchkranz benötigen?>, fragte Integra mit unüberhörbarer Skepsis. Integra musste kichern. Sich immer mehr im Takt der Musik verlierend, liess sich Integra von Alucard sicher über das Parkett führen. Hingerissen von seinen fliessenden Bewegungen und seinem dahin gleitenden Gang. Er war wirklich ausgesprochen gewandt. Musste Integra neidlos zugeben. Aber während sich ihre eng anliegenden Körper harmonisch bewegten, krachten die Gedankenflüsse unheilvoll aneinander. , erlaubte sich Integra zu sagen. , verkündete Alucard und verzog sein Gesicht zu einer bedauernden Grimasse, Er überlegte kurz. Er grinste wieder sein typisches Lächeln und fuhr fort. Integra zog eine Augenbraue hoch und spöttelte: Alucards Grinsen versteinerte und auch seine Bewegungen wurden so ungelenk, dass sie beide kurz aus dem Takt fielen. Ihm wurde wieder schmerzlich bewusst, was er in ihren Augen war, auch wenn diese Tatsache bis vor kurzem in den Hintergrund abgedriftet zu sein schien. Als Vampir konnte er sich nicht ändern. Selbst wenn er es gewollt hätte. Sein Egoismus und ihre nüchterne Anschauung holten ihn zurück zu den Fakten. Die Stille zwischen ihnen wurde Integra unangenehm, ein fieses Gewissen klopfte hartnäckig an ihr Oberstübchen. Ihr war völlig entgangen, dass auch Alucard, der grosse „No life King“, sich ab und zu angegriffen fühlen konnte. Sie war sich auch ziemlich sicher, dass er das nicht spielte. Dafür war sein Gesichtsaus-druck zu verspannt. Ihre Ehre gebot Integra, sich bei Alucard zu entschuldigen. Und wie konnte man das besser zur Geltung bringen, als mit der Erfüllung seiner Bitte? Sie holte tief Luft. Sie blickte Alucard scharf an, aus der Entschuldigung war ein Handel geworden… Alucard schwieg noch einen Moment lang, aber dann wurde seine verbitterte Mine von seinem Grinsen aus dem Gesicht gewischt. Wie aufs Stichwort verstummten die letzten Klänge des Walzers und Alucard löste sich von Integra, verneigte sich ritterlich vor ihr, wobei sie nur mit den Augen rollen konnte. Er ergriff mit seinen grossen, schlanken Händen ihre Rechte und drückte ihr einen Kuss auf die Fingerknöchel. Integra fühlte sich nun richtiggehend verarscht. Rasch entzog sie ihm ihre Hand und dachte weniger im Ernst, sondern einfach nur so im Frust: Alucard hatte sich wieder aufgerichtet und grinste noch breiter vor sich hin. , führte Integra ihr Selbst-gespräch. Wenn das kein gelungener Abend war, wusste Alucard nicht weiter. Nach Jahrzehnten wieder, flatterten in seiner Magengrube quietschfidele Fledermäuse. Seine Herrin hatte sich erweichen lassen und er stand einer neuen Herausforderung gegenüber. Konnte die Welt noch grosszügiger mit einer verdammten Kreatur wie ihm sein? Kaum. Integra war sich nicht sicher ob sie sich nun fürchten oder der vorfreudigen Spannung in sich freien Lauf lassen sollte. Sie würde mit Alucard auf derselben Matratze schlafen. Und das zur gleichen Zeit! , nahm sie stattdessen den Faden wieder auf, , seufzte sie. , munterte Alucard sie auf. Oder versuchte er zumindest… Er selbst hatte wieder dermassen gute Stimmung, dass er sie sich am liebsten, wie ein Höhlenmensch, über die Schulter geworfen und sie von der Veranstaltung entführt hätte. Leider funkte ihm Mister 'Ich bin so heilig’ dazwischen, indem er ihn mit seiner puren Existenz verärgerte. Nur ein klitzekleines Fingerschnippen von ihm und er wäre Maxwell für immer los gewesen. Aber leider, leider würde das, das empfindliche Verhältnis zwischen dem protestantischen Ritterorden ihrer Majestät und dem lieben Vatikan in tausend Scherben zerspringen lassen. Schade, dass er der Welt diesen Gefallen nicht tun konnte. Ein Bastard weniger, wäre kein Verlust. „Bravo!“ Enrico klatschte, wie alle Gäste, in die Hände und steuerte direkt seine ‚Ehrengäste’ an. „Beeindruckend. Sie beide haben den gesamten Ballsaal in Stimmung versetzt. Michel, sie tanzen Walzer wie kein zweiter. Grandios.“ Maxwell lüftete einen imaginären Hut um seinem Respekt Ausdruck zu verleihen. Meinte dann aber bedauernd: „Hach… nach einer solchen Darbietung traue ich mich gar nicht mehr, Lady Integra aufzufordern.“ , atmete Integra innerlich auf und gab sich alle Mühe, keinen allzu erleichterten Eindruck zu erwecken. Aber um auch ja verschont zu bleiben, angelte sie sich Alucards Arm und meinte unverblümt: „Zu Schade. Aber ich habe vom Tanzen erst einmal die Nase voll.“ Sie schmiegte sich noch enger an Alucard und fuhr fort: „Was meinst du Mike?“, sie blickte fragend an ihm hoch „Bist du noch fit? Oder kannst du es auch kaum erwarten an der Matratze zu lauschen?“ „Also von mir aus können wir gehen wann immer du willst.“, meinte Alucard und strich Integra zärtlich eine Strähne von der Stirn. , kommentierte Integra seine Worte in Gedanken. , erwiderte Alucard schmunzelnd. Er konnte es kaum erwarten, endlich seinen, bis vor kurzen noch völlig hochgestochenen Wunsch, eingelöst zu bekommen. Seine momentane Devise: Nix wie weg von hier! „Gut. Dann werden wir uns wohl verabschieden“ Integra blickte direkt zu Maxwell und kündete an: „Wir wollen schliesslich gut gerüstet sein, wenn wir eine Wette gewinnen wollen.“ Bei diesen Worten fiel ihr plötzlich siedend heiss ein, dass sie sich gar keine Gedanken gemacht hatte, um was für Spiele es sich bei diesen Turnier handelte. „Ähm… Pater Maxwell…Sie haben nicht zufällig einen Flyer oder einen Ablauf zum Fest?“, Integra hoffte inbrünstig, dass ihr mangelndes Interesse an der Spiel-Auswahl, keine Konsequenzen auf ihre Siegeschancen hatte. „Tut mir Leid, aber unsere Prospekte sind uns schon heute Nachmittag ausgegangen.-“ „-aber gegenüber der Garderobe haben wir einen Stand aufgestellt, an dem man sich bereits für die Spiele einschreiben kann.“ „Grossartig! Das sehen wir uns an. Soviel Zeit muss sein. Wenn wir uns erst morgen wieder sehen, wünsche ich ihnen weiterhin noch ein angenehmes Fest, Pater.“ Integra machte sich nicht einmal mehr die Mühe, Maxwell die Hand zu schütteln. Das überliess sie Alucard. Für heute war es genug geistlichen Kontakt gewesen. Eilig schritt sie voran und es wäre keinem in den Sinn gekommen sie unnötig aufzuhalten, da sie mit ihrer Entschlossenheit eine derartige Ausstrahlung bewirkte, der man nur ausweichen wollte. Alucard schüttelte nur fassungslos, aber schmunzelnd den Kopf. Wandte sich an Enrico und reichte ihm die Hand. Dieser ergriff sie und meinte scheinheilig lächelnd: „Möge der Bessere-“, , „-gewinnen.“ Das freundliche Händeschütteln artete in einen Quetschkampf aus und Alucard machte kein Geheimnis daraus, dass ihn Maxwells Bemühung ihm die Finger zu brechen, völlig kalt liess. „Bis morgen also. Wir treffen uns um Ein Uhr wieder hier.“, meinte Maxwell und liess, entmutigt von der Gleichgültigkeit die Alucard ihm entgegen brachte, seine Hand fallen. Alucard grinste nur noch und wandte sich mit einem schwungvollen Dreh um und folgte seiner Herrin. --------------------------------------------------------------------------------- Endlich tanzen die Beiden. Zwar bekommt man davon nicht viel mit, aber immerhin... ^^ Freut euch auf die Spiele... Höhöhöhöhö... *Raptus (lat. raptus - das Fortreißen, Entführung, Vergewaltigung) ist ein psychopathologisches Symptom, das durch auffällige katatone Erregtheit, Hyperkinesie, stereotype Bewegungsabläufe und Aggressivität (Eigen- (Suizid) bzw. Fremdgefährdung) charakterisiert ist. Es tritt bei der katatonen Schizophrenie und auch anderen psychischen Störungen auf Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)