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You can't smile with all those tears in your eyes...

Hikaru x Kaoru; Kaoru x Nekozawa
von

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Your blows are like knives in my heart

Kapitel 2: Your blows are like knives in my heart
 

Als Kaoru wieder von ihm abließ, fing er sich einen teils ärgerlichen, teils unverständigen Blick seitens Umehitos ein.

„Was soll das, Hitachiin?“ Mit einer Hand stützte er sich ab, während er mit der anderen Kaoru zur Seite schob, sodass er sich aufrecht hinsetzen konnte.

Kaoru sah ihn nur enttäuscht an.

„Tut mir leid.“

„Blödsinn, was denkst du, was dir das bringt? Meinst du, eine Flucht in die nächst beste Beziehung, bewahrt dich davor, mit ihm konfrontiert zu werden?“

„Was meinst du?“

„Ach, tu nicht so. Is doch völlig klar, um wen es hierbei geht.“

Nekozawa sah Kaoru ernst an. „Ich will nicht unbedingt sagen, dass ich es gutheiße, aber wenn du so gegenüber deinem Bruder empfindest, solltest du dieses Problem mit ihm klären… meinst du nicht auch?“
 

Der Angesprochene reagierte augenblicklich etwas zu irritiert über diese Bemerkung und begriff erst ein paar Sekunden zu spät, dass er damit schon wieder eine bloße Vermutung bestätigt hatte, anscheinend machte er die ganze Situation nur noch schlimmer für sich selbst. Es war ungünstig, dass jemand über seine Gefühle bescheid wusste. Er fühlte sich mehr und mehr wie ein absoluter Vollidiot. Wieso war er überhaupt hier? Wieso ausgerechnet bei Nekozawa? Er stand auf und richtete seinen Blick auf den Boden.

„Ist besser, ich geh jetzt erstmal. Danke, Umehito.“ Mit einem furchtbaren Rauschen im Kopf ging er zur Tür und ließ Umehito, welcher noch immer dort saß und sich – für Kaoru unsichtlich – mit einer Hand in seine Decke krallte, auf dem Bett zurück.
 

Auf dem Heimweg lief Kaoru bewusst einen weiten Umweg. Er wollte den Kopf frei bekommen, denn immer wieder pochten wilde Gedanken gegen seinen Schädel und sorgten so dafür, dass die Kopfschmerzen noch schlimmer wurden und die Schuldgefühle wuchsen mit ihnen. Er kam sich so dumm vor, ´so verraten von sich selbst!
 

Wütend trat er gegen eine Hauswand und mit dem stechenden Schmerz, der in seinen Fuß zog, trieb es auch wieder Tränen in seine Augen. Er blieb kurz stehen und rieb sich selbige, bis sie völlig gerötet waren und er erst recht aussah, als hätte er geweint. Der Ärger darüber wurde allerdings fast unmerklich klein, als plötzlich Hikarus Bild in seinem Kopf auftauchte.
 

Kaoru lehnte sich an die Hauswand atmete tief ein. Er wollte nach hause, zu seinem Bruder. Und wenn er erst dort wäre, würde Hikaru ihn ganz sicher in den Arm nehmen, weil er Kaoru ansehen würde, dass etwas nicht stimmte. Er würde seinem großen Bruder irgendwas erzählen. Hauptsache nicht die Wahrheit.

Alles andere war egal und spielte keine Rolle.
 

Erst, als Kaoru die ihm bekannten Gärten der Nachbarschaft erkannte, realisiert er, dass er weitergegangen war. Noch einmal wischte er sich mit dem Ärmel übers Gesicht und wollte soeben nach seinem Schlüssel greifen, der sich in seiner Schultasche befand. Weg.

Er drehte sich schnell um und schaute nach rechts und links. Nichts. Er hatte…ja, er musste sie wohl bei Nekozawa vergessen haben. Ein kurzes Knurren verließ seinen Mund und er drehte sich wieder zur Eingangstür und klingelte widerwillig.
 

Als ihm geöffnet wurde und er vom dämmrichen Licht der Straßenlaternen in die helle Vorhalle trat, schmerzten seine Augen beinahe so schlimm, wie sein Kopf. Langsam zog er seine Jacke aus und übergab sie an jemanden aus dem Personal.

Er schaute sich nicht weiter um, sondern ging geradewegs nach oben und ins Bad, um sein Gesicht unter dem kalten Wasser etwas zu kühlen.
 

Er warf seine restlichen Klamotten auf den Boden und ging unter die Dusche, um endlich den ganzen Schmutz des Tages los zu werden. Dreck und Schmutz waren das einzige, an was er jetzt dachte, weil er sich fühlte, als hätte er nichts anderes mehr an sich. Das Gewicht der Schuluniform war nichts im Vergleich zu dem des Drecks, der an ihm haftete und ihm die Sinne verklebte.

Er stand zitternd unter dem Wasserstrahl und musste unwillkürlich an einen ausgesetzten Hund denken. Hässlich und mit schlechtem Gewissen, niemand würde ihn haben wollen und so musste er im Regen stehen bleiben, bis er vor Unterkühlung und Hunger oder auch vor Erschöpfung zusammenbrechen würde.

Er schüttelte den Kopf, die Gedanken verflogen nicht, die Schmerzen wurden nur schlimmer.
 

Er bemerkte, dass es ganz kurz heller wurde in dem ansonsten dunklen Raum und schaute zur Tür. Hikaru stand da, schloss selbige hinter sich und schaute zu Kaoru.

„Kaoru. Wo bist du denn die ganze Zeit gewesen? Seit wann bist du wieder hier?“

Hikaru klang genauso erschöpft, wie der Hund, der nur noch ein ganz leises Bellen – mehr aber ein Jaulen – von sich geben konnte.
 

Der Jüngere riss augenblicklich die Duschtür auf und schnappte nach einem Bademantel, den er sofort überzog, während sich ein leichter Rotschimmer auf seinem Gesicht ausbreitete. Dummerweise hatte Hikaru derweil das Licht angemacht. Sicherlich hatte er es bemerkt.

Ohne ihn anzusehen, ging er mit einem Handtuch in der Hand nach draußen. Er war sich selbst nicht sicher, ob er das gedachte „Das geht dich nichts an.“ nicht doch laut gesagt hatte. Zumindest bildete er sich ein, seine eigene Stimme wahrgenommen zu haben.
 

Hikaru blieb ein bisschen ratlos und auch erschrocken im bad stehen, fing sich dann aber doch wieder und drehte das Wasser ab.

Kaoru tat ihm leid.

Er schaute kurz in den Spiegel, an dem sich Feuchtigkeit angesetzt hatte. Sein Bild zerschwamm zu einem verzerrten Abbild seines kleinen Bruders. Hikaru kniff die Augen zusammen und verließ das Bad, er wollte mit ihm reden.
 

Als er das Schlafzimmer betrat, stand Kaoru, mittlerweile mit einer Unterhose bekleidet, neben dem Bett und rubbelte sich die nassen Haare trocken. Hikaru sagte nichts.

Es verlief ungewohnt von da an, die beiden sprachen den ganzen weiteren Abend kein Wort mehr miteinander und auch anderen gegenüber waren sie schweigsam. Hikaru für seinen Teil hielt es für unangemessen und traute sich doch nicht so wirklich, Kaoru zu fragen. Eher dachte er die ganze Zeit nach, er fragte sich selbst, was es wohl war, denn als sein Zwillingsbruder fühlte er sich ihm doch für gewöhnlich so verbunden. Wieso konnte er plötzlich gar nicht mehr spüren, was in ihm vorging?

War das alles wirklich nur wegen ihr? War dieses eine Treffen mit ihr für ihn wirklich so schlimm gewesen? Selbst die beiläufigen Unterhaltungen mit dem Mädchen, die an der Schule stattfanden, das alles konnte doch nicht so etwas bewirken. Hikaru war verunsichert.
 

Als sie an diesem Abend ins Bett gingen, lagen sie – als wäre es ein stummes Abkommen zwischen den beiden – so weit wie nur möglich auseinander. In dem Moment aber wussten sie nicht, dass der andere den gleichen Schmerz dabei fühlte. Es war dieses Gefühl von beengender Leere. So beengend konnte sie nur sein, wenn man alleine war.
 

Der Ältere hielt die Situation nicht lange aus und drehte sich zu Kaoru.

„Kaoru? Du…ich weiß nicht, wieso es dir so schlecht geht, aber wenn es …wenn es irgendetwas damit zu tun hat, dass ich mit Hime-chan– “ Kaoru unterbrach ihn, indem auch er seinen Bruder nun ansah; mit einem gespieltem Lächeln hob er die Hand und machte eine widersprechende Geste.
 

„Nein, Hikaru, tut mir leid, wenn das so den Anschein erweckt hat, aber das mit Yashiba-san ist mir völlig egal.“ Trotz des eigentlich positiven Inhaltes dieser Bemerkung, war das irgendwie ein Schlag ins Gesicht für den Bruder. Egal? Egal klang …so ganz und gar nicht nach dem, was Kaoru und er einmal gewesen waren.
 

„Es hat eher damit etwas zu tun, dass ich in meiner eigenen Beziehung seit einer Weile ein paar Probleme habe, weißt du?“ Ein undurchschaubares Lächeln und der zweite Schlag, der Hikaru fast noch fester traf als der erste. Beziehung? Welche Beziehung?

Was zum Himmel war los mit Kaoru? Hikaru hatte nie davon gehört, dass er mit einem Mädchen ausging, wieso wusste er nichts davon? Plötzlich überfiel ihn ein Gefühl der Ohnmacht und ihm wurde schlecht. Er hatte nie damit gerechnet, dass es Geheimnisse gab zwischen ihnen. Sicherlich, er musste sich eingestehen, dass das wohl normal war, immerhin waren sie beide unabhängige Jugendliche, die ihr eigenes Leben führten. Aber dennoch, irgendwie waren sie als Zwillinge immer auch eine Einheit gewesen, aber mit einem Mal stand da etwas zwischen ihnen, was sich Hikarus Verständnis entzog. Es war gar nicht die Tatsache, dass Kaoru da jemanden außer ihn hatte, es war einfach nur, weil er selbst davon nicht mitbekommen hatte? Wie konnte man das denn nicht merken, wie geheim muss Kaoru das dann gehalten haben? Und wieso? Kaoru hatte Hime zwar nie vorher kennen gelernt, aber er hatte es als erster damals erfahren, dass es jemanden gab, mit dem Hikaru nun zusammen war. Vorerst.
 

Hikaru legte die Stirn in Falten.

„Du…du hast also eine Freundin?“ Ein absolut unangebrachtes Lächeln durchzog Hikarus Gesicht. Es musste verdammt unehrlich wirken, denn im Grunde war er den Tränen nah. Was er nicht wusste, auch diesmal wieder nicht fühlen konnte, war, dass es Kaoru nicht anders ging.
 

„Na ja, fast.“ „Was soll das heißen, fast?“ „Das heißt, dass es keine Freundin ist, sondern ein Freund.“

Hikarus Gesichtszüge entgleisten. Das wars, das war das letzte Stück, was es gebraucht hatte, um ihm endgültig für heute den Rest zu geben.

Klar, dieses Rumgetue im Host Club, er wusste, dass Kaoru sicherlich mit dem Gedanken an Homosexualität alleine so wenig ein Problem hatte wie er selbst. Aber er dachte doch nie daran, dass sein Bruder dahingehend tatsächliche Veranlagung hatte.
 

Kaoru tat es unendlich leid, Hikaru so zu sehen. Trotz der lichtlosen Umgebung wusste er, was in dessen Kopf vor sich gehen musste. Aber es war doch der einzige Weg, der Kaoru noch blieb. Abstand.
 

Umso mehr Abstand sie zueinander haben würden, desto weniger könnte passieren. Er wünschte sich so sehr, dass Hikaru für immer sein großer Bruder sein würde, aber sicherlich würde sich das ändern, sobald er sein Geheimnis erfuhr. Sein wirkliches Geheimnis. Denn zu ertragen, dass der Bruder in einer unbekannten, gleichgeschlechtlichen Beziehung steckt, ist vielleicht noch leichter, als zu wissen, dass in ihm ungeahnte Fantasien umherirren und krampfhaft versuchen, auszubrechen, sich einen Weg freizuschaufeln, jede Nacht aufs neue, einen Tunnel graben um sich dann gegen alles durchzusetzen, was ihnen an gesellschaftlichen Schranken auferlegt worden war.
 

Kaoru drehte sich wieder zum Fenster und somit seinem noch immer irritieren Bruder den Rücken. Man muss sich eben manchmal entscheiden. Und wenn die Entscheidung selbst nur zwei verschiedene Wege zeigt, die beide vom Sinn her schlecht und traurig waren, so musste man sich eben für den entscheiden, der die wenigstens Hürden hat.
 

Der jüngere schloss die Augen. Unausweichlich nagten die Bilder an seinen Nerven, die Hikarus Blick hinterlassen hatte. Am liebsten würde er an ihn rücken, ihn umarmen oder sich umarmen lassen, so wie vor kurzem noch. Dann würde er ihm alles sagen, so wie es wirklich war, alles gestehen, jeden winzigen, versteckten Gedanken mit ihm austauschen, so schändlich und pervers er auch sein mochte.
 

Stattdessen blieb er leise liegen, ließ Hikaru in einen unruhigen Schlaf fallen und wachte selbst darüber, nicht zu versagen, nicht nach zu geben, nicht der Versuchung zu unterliegen. Er wollte nicht schlafen, wollte nicht träumen, oder besser, er wollte den Träumen entgehen, die auf ihn warteten. Die an ihm kratzen und den furchigen Friedhof in seinem Inneren wieder aufwühlten. So viele Gefühle: begraben. Und so viel Angst davor, jemals eins davon wieder lebendig werden zu lassen. Aber es war schon lange zu spät, denn die Gefühle waren längst schon nicht mehr tot. Und auch nicht mehr still.

Kurz nach drei Uhr. In ein paar Stunden würde er ausholen. Zum nächsten Schlag.
 

Seine Augenlider bewegten sich langsam, als endlich aus irgendeiner Ecke des Raums ein unausstehlich klirrendes Geräusch ertönte, ihm zu sagen, dass es Zeit wäre. Hikaru richtete sich auf. Ein Blick nach rechts zeigte ihm, dass Kaoru bereits wach war. die Stirn auf die verschränkten Arme gelegt, die auf den angezogenen Knien ruhten, lehnte er an der Heizung unter dem großen Fenster.

Als Hikarus Blick ihn traf, stand er auf und verließ das Zimmer. Ohne ein einziges Wort, ohne einen stillen Blick.
 

Hikaru fröstelte.

Er schlug die Decke zur Seite und schlüpfte mit den nackten Füßen in zwei dicke Strümpfe, die er aus seinem Bettschrank gefischt hatte, danach richtete er sich langsam auf, streckte sich kurz und schaltete endlich das Handy ab, was neben dem Bett gelegen hatte.
 

Stumm schaute er auf die Tür, die noch einen kleinen Spalt offen war, das Licht vom Flur in den dunklen Schlafraum dringen ließ und davon zu erzählen schien, welch furchtbare Zeiten diese Menschen, welche durch diese Tür gingen, in augenblicklichen Momenten durchlitten.

Geräuschvoll ausatmend legte er den Kopf in den Nacken, zuckte dann zusammen, als Kaoru das Licht anknipste und zum Kleiderschrank stiefelte.
 

Er schien Hikarus Blicke zu ignorieren. Zumindest gab er vor, es würde ihm nicht weiter auffallen. Es verging über eine Stunde, bis Hikaru sich endlich dazu entschloss, sich fertig zu machen. Er musste sich beeilen und endlich verschwanden für einen Augenblick in Hektik diese surrenden Bänder in seinem Kopf, die fortwährend seinen lieben Bruder zeigten.
 

Auf dem Weg zur Schule nahm Hikaru die Chance wahr, wollte mit Kaoru ein Gespräch anfangen, wollte – wenn er schon bisher anscheinend nicht sonderlich hilfreich gewesen war – jetzt zeigen, dass Kaoru sich auf ihn verlassen konnte.

„Kaoru, ich wollte…“ Er schaute auf den Boden, versuchte, die richtigen Worte zu finden, wollte nicht unsensibel oder aufdringlich wirken und war sich verdammt unsicher. „Ich wollte dich noch einmal etwas fragen. Wegen der Sache gestern Abend. Ich weiß, wahrscheinlich hast du…eine andere Reaktion erwartet, aber ich musste erstmal das ganze überdenken und…was ich sagen will, ist, dass du – egal was mit dir ist – immer auf mich zählen kannst, das weißt du doch, Kaoru. Wenn du Geheimnisse vor mir hast, dann kann ich durchaus damit leben, auch wenn es ehrlich gesagt schwierig ist, aber wenn du Probleme hast oder Dinge, die du alleine nicht schaffst, dann bitte ich dich darum, mir zu sagen, was so auf dir lastet. Ich möchte nicht sehen, wie es dir zunehmend schlechter geht jeden Tag. Das ist bitter, weißt du.“
 

Kaoru nickte. „Ja, schon klar. Tut mir leid, wenn du dir Sorgen machst. Aber ist eigentlich nicht nötig, ich wird das heute klären. Und danke, Hikaru, dass du kein Problem damit hast und so, du weißt schon. Aber hab ich auch eigentlich nicht gedacht bei dir!“ Er lachte gespielt und setzte den Weg auch mit einem friedlichen Lächeln im Gesicht fort.

Hikaru kam das alles irgendwie nur falsch vor. Obwohl er zu dieser Zeit nicht wirklich sagen konnte, ob er es war, der falsch fühlte, oder Kaoru, der sich falsch verhielt.
 

In der Schule angekommen, wurden die beiden gleich vor dem Klassenraum von ihren Freunden abgefangen, Hikaru vermutete das Schlimmste, aber Tamaki konnte sich doch beherrschen und es ging lediglich um ein zusätzliches Treffe an diesem Nachmittag. Die Zwillinge waren buchstäblich begeistert. Der Nachmittag wäre eigentlich frei gewesen, aber sie sagten natürlich trotzdem zu und somit zogen die anderen wieder ab, nur Haruhi blieb bei ihnen, lächelte freundlich und setzte sich dann hin.
 

Hikaru tat es ihr gleich und in dem Moment, als er sich setzte, verließ Kaoru den Raum. Er sah ihm nach, fühlte sich augenblicklich wieder wie verstoßen und als Haruhis mitleidiger Blick ihn traf, kam er sich sogar wie ein Aussätziger vor.

Er wollte kein verdammtes Mitleid, er wollte wieder zu Kaoru gehören. Auf einen Schlag kam ihm ein Gedanken, der bisher unter den ganzen Ungereimtheiten verborgen gewesen war, der einfach übersehen worden war. Ihm drängelte sich eine Frage auf, eine nahe liegende. Wer? Wer war es, der Kaoru so nahe stand, den man aber dennoch nicht zeigen konnte? Ob Kaoru jetzt zu ihm ging?
 

Kaoru streckte die Arme aus und ließ sie dann auf der Tischplatte ruhen. Er atmete tief durch. Eigentlich ging es ihn nichts an. Kaoru würde ihm schon sagen, um wen es sich handelte, wenn er der Meinung war, dass sein Bruder es wissen sollte.

Diese Einsicht machte ihn traurig, wie er resigniert feststellen musste.
 

Plötzlich erschrak er innerlich und fuhr zusammen, er dachte an das Treffen heute. Tamaki würde doch wohl nicht etwa dieses Treffen organisieren, um ihm und Kaoru was vorzuheulen! Klar, das war alles nur dafür, um das zwischen Kaoru und ihm zu klären. Hikaru freute sich ja, dass seine Freunde so viel Sorge trugen, aber das konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen, er hoffte, dass es nicht das war, was er so stark vermutete.

Selbstverständlich hatte er sich nicht geirrt. Wie geahnt, hielt ihr Vorsitzender einen langen und konfusen Vortrag darüber, wie viele Gedanken sich Hikaru machen musste und dass Kaoru doch mit ihnen allen reden könne und natürlich ließ er auch nicht die Sache mit Hime Yashiba nicht außen vor.
 

Irgendwann unterbrach ihn jenes Geräusch, das der Stuhl auf dem Boden machte, als Kaoru aufstand und ihn weg schob.

Er schaute auf die Tischplatte vor sich und Hikaru konnte sehen, dass er angespannt war. Die Diskussion war bestimmt unvorteilhaft gewesen.

„Okay. Also, da ihr euch ja offensichtlich so viele sinnlose Gedanken darum macht, will ich euch mal darauf aufmerksam machen, dass es dabei – wie Hikaru schon weiß – um jemand anderen geht. Eine Person, die nicht aus unserer netten Runde hier kommt und ich finde einfach, dass ich mir das Recht herausnehmen darf, um diese Person Diskretion zu wahren. Vielleicht will nicht jeder gleich mit einem ganzen Haufen eurer Sorte überschwemmt werden, einige könnten das anstrengen finden. Und genauso, wie mein Bruder Yashiba-san hier raus hält, kann ich meinen Freund doch auch raushalten, oder etwa nicht?“

Er schien gereizt.
 

Plötzlich war es ruhig in dem Raum. Dennoch konnte man den Schriftzug hinter der Stirn eines jeden hier lesen wie ein Buch. Bis endlich einer den Mund auf machte.

„Du…hast einen Freund? Also…verstehe ich das richtig? Einen Freund?!“ Tamaki setzte sich hin, nachdem er vorher irgendwann aufgesprungen war.

„Ja, verdammt. Na und? Meine Güte, was solls, stört euch ja nicht mal, wenn ich mit meinem Bruder rummache. Also wo ist das Problem?“

Tamaki hob schützend die Hände zu einer beruhigenden Geste. „Gar kein Problem, ich war nur ein wenig …überrascht.“ Er versuchte, Kaoru davon zu überzeugen, indem er ihm freundlich zulächelte. Im Grunde genommen hatte keiner der Anwesenden wirklich ein Problem damit.
 

Hikaru sagte dazu gar nichts. Er schaute nur ab und an zur Seite, wünschte sich, dass er einmal nachvollziehen könnte, wie Kaoru sich fühlen musste. Der schien jedoch im Moment kein Auge zu haben für seinen älteren Bruder, Kaoru drehte sich um und stiefelte zur Tür, als gerade ein bekanntest Gesicht selbige öffnete und nur spärlich in das Zimmer lugte. Kaoru riss die Tür ganz auf und nahm den Mitschüler, dessen Gesicht zwar meist kaum zu sehen, diesmal aber erstaunlich gut zu erkennen war, an der Hand. Hikarus Augen wurden immer größer, ebenso sprach die Mimik der anderen auch Bände. Kaorus Hand umfasst die des etwas kleineren Umehito Nekozawa, der sich von ihm mitzerren ließ, ohne ein Wort zu sagen. Diesmal war er sogar in der einfachen Schulbekleidung aufgetaucht. Tamaki und Huney sprangen auf und liefen zur Tür, sahen grade noch, wie Kaoru Nekozawas Gesicht umfasste und ihn zärtlich küsste, während dessen Hand noch auf Kaorus Handgelenk lag, bevor Hikaru wütend neben ihnen auftauchte und ihnen die Tür vor der Nase zuschlug.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  rei093
2009-01-25T11:42:44+00:00 25.01.2009 12:42
Ohh Nein Ohh NEinnn
*sterb*
Es war Grade soo Interesannntt *heul*
Bitte Könntest du mir ne ENS schreiben wenn es weiter geht?
Büdde Büdde wäre die sehr dankbar dafür

lg
rei093
Von:  Doena
2008-07-17T13:59:33+00:00 17.07.2008 15:59
jetzt wird es doch mal interassnt ^^
würdest du mir eine ENS schicken wenn es weiter geht??
und falls es dich net stört ^^
Von:  Yamadera
2008-05-21T15:03:38+00:00 21.05.2008 17:03
das kapi fand cih echt gut
anmachen stellen besonders jetzt zum schluß fand ich es etwas verwirrenden, da sprünge im geschehen waren, die ich nciht nachvollzihen konnte
aber trotzdem hab ich alles verstanden
also ich fand es wirklcih gut
mach weiter so

lg
Giga-Freak


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