Liebe überwindet vieles von Misuzu (- auch die Zeit?) ================================================================================ Kapitel 2: damals am Strand --------------------------- 2. Kapitel: Jeremy und ich waren 16 gewesen. Beste Freunde und so unterschiedlich, wie man kaum sein konnte. Jeremy war groß, sportlich und immer gut gelaunt. Ich hingegen war kaum größer als meine 13-jährige Schwester. Meine Fähigkeiten im Fach Sport ließen auch eher zu wünschen übrig und richtig auftauen konnte ich nur in seiner Gegenwart. Ich war sehr schüchtern. Das hat sich eigentlich bis heute nicht groß geändert. Ich weiß es jetzt nur besser zu verstecken. Irgendwann hatte ich gemerkt, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Das klingt jetzt zwar etwas klischeehaft, aber es war einfach so. Ich bewunderte ihn und war von allem begeistert, was er tat. Für mich gab es nur noch Jeremy. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und mein Herz begann jedes Mal zu klopfen, bevor wir uns sahen. So aufgeregt wie in seiner Gegenwart, war ich sonst noch nie gewesen. Ich weiß nicht mehr genau, wie es dazu gekommen ist, aber auf der Geburtstagsparty eines Freundes, hatte er mich geküsst. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Mich hätte es damals beinahe aus den Latschen gehauen. Natürlich war mir bewusst, dass sein Alkoholpegel auch einen Teil zu dem Kuss beigetragen hatte, aber dennoch war Jeremy noch nüchtern genug gewesen, um zu kontrollieren, was er tat. „Ich… ich glaube ich liebe dich!“, hatte er mir damals zugeflüstert. Mein Herz machte einen Sprung. Nie hätte ich erwartet, dass Jeremy meine Gefühle erwidern würde. Von alleine hätte ich es ihm natürlich nie gestanden. Dazu war ich viel zu schüchtern. Ich verstand sowieso nicht, was mein Freund an mir fand. Er sagte immer wieder, dass ich so eine süße, naive Art hätte. Aber selbst das konnte ich nicht nachvollziehen. Wie konnte man meine Trotteligkeit nur toll finden? Ein großes Hindernis aber hatte unsere Beziehung. Daran war sie schließlich auch gescheitert. An seinen Vater. Er war die einzige Person, unter deren Meinung sich Jeremy beugte. Und da er der Chef irgendeiner großen Firma war, hielt er es für hinderlich, wenn die sexuellen Neigungen seines Sohnes an die Öffentlichkeit geraten würden. Lange hatte Jeremy dem Druck seines Vaters widerstanden. Wir hatten uns immer wieder heimlich getroffen. Hier am Strand. Hatten uns geliebt und seinen Vater einfach reden lassen. Bis zu dem Tag vor zwei Jahren. Es war unser letztes Treffen gewesen. Mir wären beinahe die Tränen gekommen, als ich daran zurück dachte. Krampfhaft grub ich meine Finger in den weichen Sand. Er fühlte sich genauso an wie vor zwei Jahren. Ich hatte auch auf dem Rücken gelegen. Die Hände im weichen Sand. Nur war damals Jeremy über mir gewesen. Mit einem traurigen Lächeln im Gesicht. „Das wird das letzte Mal sein, dass ich dich küssen werde, Marvin!“ Ich hatte ihn entsetzt angesehen. „Wa…?“ Doch meine Erwiderung wurde sofort von seinen Lippen erstickt. Ich versank damals völlig in dem Kuss. Gab Jeremy mein ganzes Herz hin. Versuchte ihm in diesem einen Kuss deutlich zu machen, wie sehr ich ihn liebte. Es war meine letzte Chance gewesen. Während wir eng umschlugen im Sand lagen und uns küssten, liefen mir die Tränen über die Wangen. Ich hatte begriffen, was er mit seinen Worten meinte, sträubte mich aber dagegen sie zu akzeptieren. Natürlich hatte ich in den letzten Tagen gemerkt, dass ihn etwas stark belastete. Sein Vater übte immer mehr Druck auf ihn aus. Doch ich hatte nicht begreifen wollen, dass er mich loslassen konnte und nachgeben würde. Also weinte ich. Weinte mir die Seele aus dem Leib. Jeremy hatte mich die ganze Zeit traurig im Arm gehalten. „Ich muss hier einfach raus, Marvin. Es bringt nichts, wenn wir weiter so tun, als wäre alles in Ordnung.“ Dann hatte er kurz geschwiegen. „Ich gehe nach Amerika. Meine Tante hat mich eingeladen dort die letzten beiden Jahre meiner Schulzeit zu verbringen. Morgen geht der Flug.“ Damals hätte ich ihn gerne angeschrieen. Gefragt, wieso er mich allein ließ, wieso er das alles ohne mich entschieden hatte. Aber heute war es mir klar. Er hatte nicht nur dem Druck seines Vaters nicht standhalten können, nein. Ich selbst war es gewesen, der ihn auch unter Druck gesetzt hatte. Gerade weil ich ihn so liebte, hatte ich das getan, ohne es selbst zu bemerken. Ich hatte von Jeremy erwartet, dass er für mich da war und mich liebte. Mich liebte mehr als alles andere. Jetzt dachte ich ganz anders darüber. Ich hätte ihm zeigen müssen, dass ich jede seiner Entscheidungen akzeptierte. Dass ich ihn unterstützen würde, egal welchen Weg er einschlagen wollte. Doch damals war das wichtigste gewesen, dass er bei mir war und mich liebte. Ob er dabei ganz und gar glücklich sein konnte, war für mich nebensächlich. Nein, eigentlich nicht nebensächlich. Ich hatte überhaupt nicht mit dem Gedanken gespielt, dass der Konflikt zwischen unserer Liebe und seinen Verpflichtungen gegenüber seinem Vater ihn unglücklich machte. Und dann war er gegangen. Er hatte mich am Strand sitzen gelassen und war gegangen. Ich wusste nicht mehr, wie lange ich dort gesessen hatte. Es war auch egal. Am nächsten Tag war Jeremy verschwunden. Ich hatte nichts von ihm gehört bis zu dem Brief vor einer Woche. ------- sooo 2. Kapi on xD irgendwie wern dieKapis bei dieser Ff alle so kurz... hoffe ihr versteht das xDDD udn es is nciht so schlimm! ~ eue Misu ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)