Zum Inhalt der Seite

Mr Jackalson

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Geheimnisse in trade town

„Verdammter Mist!“ Ich fluchte. Die metallbeschlagene Holztür von unserem Haus klemmte mal wieder. Mit aller Kraft riss ich an dem widerspenstigen Stück. Plötzlich hallte ein lauter Knall an den Hauswänden und dem Kopfsteinpflaster wieder. Feiner Staub rieselte auf mich herab. Die missmutige Tür hatte sich endlich ins Schloss zwängen lassen. Die riesige Ziffer über dem Rahmen, die unser Haus als das 568. in dark hills, dem dreckigen Stadtviertel in dem ich lebte auszeichnete, wackelte bedächtig. Erschöpft stand ich einen Moment still in der leeren Gasse und atmete. Das knirschende Geräusch der Zahl, die gegen das Mauerwerk taumelte, wurde leiser, und leiser und hielt schließlich inne. Nun hörte ich meine Mutter im Haus wieder fluchen. Wütend starrte ich nach oben. „Miss Clumming! Wie kann diese Göre es nur wagen sagen sie mir das!?“ Was Miss Clumming, die schrullige, abgemagerte, alte Wandlerin, die bei uns lebte, antwortete, wollte ich gar nicht wissen. Seit 10 Jahren kümmerte sie sich nun schon um mich und meine 9 jüngeren Geschwister, sie bereitete jeden Mittag den gleichen grauen Brei aus zerkochtem Gemüse, flickte unsere Kleidung, brachte hin und wieder ein weiteres von uns auf die Welt und schenkte uns „Liebe“. Ich schnaubte verächtlich, wenn das Liebe war wollte ich lieber darauf verzichten! Ich wandte mich um und stapfte in die Dunkelheit. Es war Nachmittag doch in diesen engen Gassen des Armutsviertels fiel kaum noch Licht. Die Häuser waren zu hoch und standen zu dicht gedrängt. Ein stinkender Nebel schlich hier permanent an den schmutzgefärbten Fassaden entlang, er bildete sich aus verschiedenen Dämpfen, die aus den Hinterhöfen von zwielichtigen Manufakturen, Küchenfenstern und offenen Abwasserkanälen quoll. In diesen dunstigen Schwaden war es kalt. Ich zog meinen abgewetzten Kaputzenmantel enger um meinen Körper, das Material war rau und fühlte sich an als würde es jeden Moment zu Staub zerfallen. Die Gasse führte über eine schmale, geländerlose Treppe, die wie eine Brücke den kleinen Abwasserkanal von dark hills überspannte, in ein höher gelegenes Viertel. Unter mir schwappte eine bräunliche Brühe gemächlich vor sich hin. Auf dem schmalen Streifen zwischen Wasser und Hauswänden tummelten sich Ratten über dem Kadaver irgendeines Tieres. Ich beeilte mich vorwärts zu kommen, keine Sekunde länger als nötig wollte ich über diesem Schauspiel verbringen. Als ich in der Mitte der Treppe war, tauchte die Sonne über den Dächern auf. Von hier oben sah dark hills weit weniger trostlos aus, als es war. Eine weitläufige Ansammlung von Häusern, ein Meer aus Spitzdächern und Schornsteinen und über allem ein geheimnisvoller Dunst. Doch wer genau hinsah, konnte auch von hier erkennen, dass dies keine gewöhnlichen Häuser waren, sie waren viel zu schlank und es waren zu viele auf zu kleinem Raum. In solchen Vierteln baute man immer in die Höhe, die Räume im Inneren waren fast alle übereinander und trotzdem ungewöhnlich eng. Fast wie Türme sahen sie aus nur ohne etwas anderes zu überragen. Die Treppe endete im schmalen Spalt zwischen zwei massiveren Häusern, die früher mal Wachtürme gewesen waren, bevor sich die Armutsviertel vor der Stadt ausgebreitet hatten wie Sümpfe und sie mit den Geschäftsvierteln verbunden werden mussten, damit die dürftige Versorgung der Mittellosen nicht völlig zum Stillstand kam. Heute waren diese ehemaligen Mauergebäude überflüssig und wurden entweder anderweitig genutzt oder abgerissen. Ich trat zwischen den beiden Häusern hervor und fand mich auf einer viel belebteren Straße wieder, die von Geschäften gesäumt wurde. Diese Straße war heller und die Luft klarer. Ich atmete tief durch. Dies hier war keines Wegs ein wohlhabendes Viertel. Trade town war nur das Geschäftsviertel der vergleichsmäßig kleinen Mittelschicht. Hierher kamen die Waren, die die Aristokraten nicht kaufen wollte. Die Läden waren klein und litten erheblich unter Dieben, da sie wegen Platzmangels meist gezwungen waren ihre Waren auf Ständen vor dem Laden aufzureihen. Die Straßen hier waren jedoch breiter als in dark hills. Ich wandte mich nach Osten und ging den Gehweg entlang. Die Häuser Trade town`s waren breit gebaut und aus schwarzem Schiefer. Im Erdgeschoss befanden sich Läden und Geschäfte, deren staubige Schaufenster von tiefblauen Markisen überschattet wurden. Die gegen Westen geneigte Sonne spiegelte sich in den Fenstern des zweiten Stockwerks hinter denen die Wohnungen der Ladenbesitzer und ihrer Familien lagen, ein kühles Flackern. Die Straße war mit Kopfstein gepflastert und sehr uneben. Am Straßenrand standen hohe, schlanke Laternen, die charakteristisch für diesen Stadtteil waren, rabenschwarz wuchsen sie aus dem Pflaster, wie große abgemagerte Pflanzen, ihre Blühten aus zahlreichen versteinerten Fäden tummelten sich, flogen auseinander, verknoteten sich und fanden schließlich in verworrenen Kringeln ihr Ende. Ich liebte diese Laternen, ihre blanke Nacktheit kam mir so bekannt vor. Jeder, der hier vorüber ging, sah sie nicht oder verabscheute sie, sie waren die Schandflecken der Straßen in trade town und sie waren einsam, obwohl es so endlos viele von ihnen gab waren sie einsam. Die Hauptbetriebszeit des Tages war bereits vorüber und einige Geschäftsleute kurbelten die Markisen ein. Am Straßenrand wo sich um die Mittagszeit noch hunderte von Menschen gedrängt hatten wandelten jetzt nur noch vereinzelte Besucher. Ich ging weiter. Auf der anderen Straßenseite tat sich in der Häuserreihe unvermittelt eine große Lücke auf, dort wollte ich hin. Es war die Einmündung, die zum größten Forum des Viertels führte, dem theatre circle. Ich überquerte die Fahrbahn auf der nur geringer Betrieb von klapprigen Karawanen Wägen herrschte und durchquerte die breite Einmündung, die geradewegs auf die Mitte des Platzes zulief, sie war eine von drei Straßen, die auf den theatre circle mündeten. Da der circle Einkaufs-, Politiks-, und Vergnügungszentrum in einem war, klebte an den Wänden der Gebäude, die die kurze, breite Straße säumten eine große Anzahl von Plakaten. „Vote for the right! Mr Mandson!“, „Opening of new musical house!“, „Visit Mr Jackalsons weird wizzarding show“. Ich hatte kein Auge für die Namen und Bilder, die auf den ausgeblichenen und abgewetzten Papierfetzen prangten. Eine leichte Böe kam auf, riss Mr Jackalsons Zaubershow von der Wand und wehte sie über den Platz. Ich stand nun am Rand des weitläufigen Rundes. Dieser Platz war der Stolz des ganzen Viertels. Da jedes der 6 so genannten Quarters in dieser Stadt selbst wirtschaftete und von einem der 7 Ratsmitglieder verwaltet wurde, wie ein eigenes kleines Reich, hatte der Bau dieses Platzes für große Empörung im Volk gesorgt, für Prunkbauten hatte trade town definitiv keine Mittel zur Verfügung. Dieses System war es auch, dass die riesenhaften Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Stadtvierteln ermöglichte. Dark hills war der Schandfleck, das düstere Viertel voller verarmter Menschen mit zu viel Nachwuchs, dort gab es fast nur Wohnhäuser und Fabriken, keine Geschäfte um Lebensmittel zu kaufen. Hatte man dort einmal Geld, was selten genug vorkam, ging man zum Einkaufen nach trade town, es lag nord-östlich von dark hills und war das belebte Geschäftsviertel des Mittelstandes. Im Westen daran schloss sich keepers-distrikt an, es war das kleinste Viertel der Stadt mit nur 93 Häusern und relativ unwichtig. Im Norden folgte dann quartier chaud, ein riesiges Viertel, das ausschließlich dem Vergnügen von sehr wohlhabenden Menschen diente. Ich war noch nie dort gewesen, doch man erzählte sich es sei geradezu voll gestopft mit Theatern, Tanzsälen, Bibliotheken und vor allem Zauberhäusern. Nord westlich vom quartier chaud lag quartier des affaires, ein prunkvolles Handelsviertel, nicht Aristokraten war der Zutritt verboten. Schließlich folgte, am nördlichsten gelegen, das quartier des noblesses, Standort sämtlicher Villen, Parkanlagen und Herrenhäusern, die es in dieser Stadt gab. Ich ließ meine Augen über den Platz wandern. In der Mitte stand auf einem schwarzem Sockel eine klobige Statue aus Granit, sie zeigte einen dicken Mann, der auf einem trohnartigen Sitz platzgenommen hatte und majestätisch an seinem buschigen Schnurrbart zwirbelte. Hinter dem Standbild war ein großes Gebäude zu erkennen, der oberste Gerichtshof des Viertels, dort residierte der Granitmann und zwirbelte vermutlich jetzt gerade mit seinen fetten Fingern an seinem Bart herum. An dieses schlossen sich nach links und rechts weitere öffentliche Gebäude an, unterbrochen wurde dieser Komplex von zwei ebenso breiten Einmündungen wie die aus der ich gekommen war. Außerdem gab es ein schäbiges Theater mit vernagelten Fenstern und ein unauffälliges schmales Haus, das zwischen eine Bank und das Theater gequetscht war. Aus seiner fleckigen Front stachen viele verschieden förmige Fenster. Manche waren rund und klein, andere rechteckig und groß, wieder andere waren vieleckig. Das Holz der Fensterläden war morsch und brüchig. Alte Farbe blätterte von den Rahmen und die Scheiben waren wegen Staub und Schmutz undurchsichtig geworden, wo ein Stück Scheibe herausgebrochen war , konnte man zerschlissene Gardinen unheimlich im Zugwind wehen sehen. Eine schwere Flügeltür am Ende einer kurzen Steintreppe führte ins Innere. Ich überquerte den Platz und blieb vor dem schäbigen Gebäude stehen. Einen Augenblick lang streifte mein Blick den bronzenen Beschlag, der unmittelbar über der Tür hing und die Worte: „Haus der Sinne“ formte, dann stieg ich die Stufen empor und betrat leise die Vorhalle. „Madam Livre?“, ich flüsterte fast doch ich wusste, auch wenn sie nicht antwortete, hatte sie mich gehört. Ich schloss die Tür hinter mir, ebenfalls möglichst leise. Die „Vorhalle“ war viel mehr ein Vorraum, klein und rund. An der Wand stand ein muffiger, grauer Sessel, daneben ein staubiges Teeservice auf einem winzigen, runden Tisch mit Storchbeinen. Das gesamte Stillleben war von Spinnweben nahezu eingehüllt, niemand würde auf die Idee kommen sich dort niederzulassen auch wenn der Sessel für Empfänge gedacht war. Der Boden war in schwarz und weiß gefliest wie ein Schachbrett. Von diesem Raum aus konnte man zwei weitere Räume und ein Treppenhaus erreichen. Zielstrebig ging ich auf die Tür zu, die gegenüber der Eingangspforte lag. Ich öffnete sie, sie knarrte. Dahinter begann unmittelbar eine Wendeltreppe. Sie schlängelte sich in engen Windungen vorbei an einer Galerie Bilder mit skurrilen Motiven von verdrehten Körpern. Ich stieg bis zum ersten Absatz, dann trat ich durch eine weitere Tür. Der Raum den ich betreten hatte war größer als die Vorhalle und rechteckig, am Boden lag ein dicker Teppich über alten Holzdielen. Gegenüber der Tür war ein riesiges rechteckiges Fenster, durch das mattes Licht hereinfiel, es war zu staubig um nach draußen zu sehen, doch ich wusste von hier aus konnte man den theatre cirkle fast vollständig überblicken. Vor dem Fenster stand ein alter Schreibtisch, an ihm, mit dem Rücken zu mir, saß Madam Livre und schrieb. Ihr dünnes schwarzes Haar hatte sie am Hinterkopf zu einem festen Knoten gebunden. Sie trug einen eng anliegenden, schwarzen Mantel, der bis zum Boden reichte und oben in einen aufwendigen, steifen Kragen auslief. „Madam Livre?“ Natürlich hatte sie längst gehört, dass ich eingetreten war, Madam Livre war berühmt für ihr außergewöhnliches Gehör und sie verabscheute Lärm jeglicher Art, ebenso wie Kinder. In ihren Augen war ich ein sehr lärmbehaftetes Kind. Sie schrieb unvermittelt weiter als habe sie mich nicht bemerkt. Ich zog meinen Kaputzenmantel aus und hing ihn an einen altmodischen Kleiderständer. Dann sah ich mich im Raum um. Ich versuchte kein Geräusch zu machen und mich möglichst wenig zu bewegen. Die Wände waren vollkommen zugestellt mit Bücherregalen, die ihrerseits zugestellt waren mit Büchern, denn ein „Haus der Sinne“ war nichts anderes als eine Bibliothek. Es galt als eine Erweiterung des Geistes zu Lesen. In unserer Stadt herrschte keine Schulpflicht. Wer seinen Kindern jedoch kein Lesen beibrachte, wurde verachtet. Bei uns zu Hause hatte ich die Bildung meiner Geschwister und mir übernommen, weder meine Mutter noch die geschätzte Miss Clumming konnten lesen. Als ob jemand der aus dark hills stammte nicht eh schon verachtet würde. Um eine Arbeitsstelle in einem Haus der Sinne zu bekommen war lesen zu können natürlich Voraussetzung. Außer den Regalen an den Wänden gab es noch mehrere von ihnen, die wie Raumteiler in das Zimmer ragten. Als ich meinen Blick so schweifen ließ, fiel mir plötzlich etwas ins Auge. Zwischen zwei Büchern im Regal links von mir hindurch sah ich auf einem der gebrechlichen Schreibpulte etwas liegen, das nicht in das übliche Bild dieses Raums passen wollte. Unwillkürlich bewegte ich mich einen Schritt auf die Lücke zwischen den Büchern zu, mit gesenktem Kopf um hindurch zu sehen. Ein lautes Knarren zerriss die Stille. Ich erstarrte. Vorsichtig drehte ich mich zu Madam Livre um. Sie hatte aufgehört zu schreiben und saß nun kerzengrade in ihrem Lehnstuhl, steif und zitternd als habe sie eine gewaltige Explosion aus ihren Gedanken gerissen. Sie wandte den Kopf „Ich verstehe nicht Mia“, sagte sie kühl und durchbohrte mich dabei mit ihrem Blick, „dass sie nicht in der Lage sind auch nur eine Sekunde regungslos und vor allem geräuschlos zu verharren.“ Ich starrte sie an. Ihre Lippen waren so fest aufeinander gepresst, dass sie sich weiß verfärbten. Ihre Augen stachen wie matte schwarze Funken aus ihrem bleichen, knochigen Gesicht. Auf ihrer Nase saß eine kleine, runde Brille ohne Gläser, niemand wusste, warum sie sie trug, denn ebenso wie ihr Gehör waren Madam Livres Augen hervorragend. Wenn die Bibliothekarin wütend war wirkte sie noch ausgezehrter und lebloser als normalerweise. Endlich, nach einer Ewigkeit, wie mir schien, drehte sie sich wieder ihrem Schreiben zu. „Nun wenn du es nicht erwarten kannst die neuen Bücher mit deiner unerträglichen Neugier zu belästigen, dann mach dich wenigstens nützlich und sortier sie ein und versuche dabei dich ausnahmsweise mal etwas geschickter anzustellen!“ Jedes ihrer Worte war übersättigt mit Spott und Abscheu. Schlagartig fühlte ich mich schlecht. Der Streit mit meiner Mutter hatte bereits all meine Wut aufgezerrt, sodass ich mich nun damit zufrieden geben musste niedergeschlagen zu sein. „Aber immerhin“, dachte ich: „muss ich jetzt nicht mehr tatenlos herumstehen!“ Langsam, diesmal mehr auf meine Schritte bedacht, umrundete ich das Bücherregal, durch das ich zuvor zu spähen versucht hatte und fand einen beachtlichen Stapel glänzender, neuer Bücher vor mir. Vorsichtig nahm ich das erste in die Hände und befühlte den glatten, schwarzen Ledereinband. Der Titel war mit verschnörkelter Silberschrift darauf gedruckt: „Wizzarding - a useful reading“ Ich schlug es auf und bewunderte die blendend weißen Seiten. Obwohl ich schon eine beachtliche Zeit im Haus der Sinne arbeitete, hatte ich noch nie so ein neues Buch gesehen, es roch noch nach frischer Tinte, als wäre es vor wenigen Minuten erst gedruckt worden. Eine Weile stand ich am Fleck und bewunderte das Buch, die Stille im Raum war vollkommen. Man hörte weder das Kratzen von Madam Livres Feder, wenn ich sie benutzte kratzte sie immer fürchterlich, noch den Lärm von der Straße, als sei das Haus verzaubert, damit kein Laut über die Schwelle drang. Plötzlich verspürte ich ein unheimliches Kribbeln im Nacken. Schlagartig drehte ich mich um, das Buch an mich gedrückt, und stieß sofort einen erstickten Schreckensschrei aus. Im nächsten Moment wäre ich gerne im Boden versunken. Die Madame stand direkt vor mir. Ihre Gestalt war fast so hoch wie der Raum und noch dünner als ich sie in Erinnerung hatte. Hasserfüllt starrten ihre Punktaugen auf mich herunter. Ich wusste sie würde nichts sagen, also drehte ich mich mit Unbehagen wieder um und begann unter ihren hasserfüllten Blicken die Bücher nach Genre zu sortieren. Ich fühlte ihre unheimliche Regungslosigkeit hinter mir, spürte ihren stechenden Blick im Nacken. Ich hatte das Bild ihres daumenlangen Fingernagels im Kopf, wie sie ihn mir in den Nacken bohrte, dieses Gefühl musste dem ihrer Blicke sehr ähnlich sein. Die unheimliche Stille wurde immer drückender und ich wünschte mir mehr denn je meine Schicht sei zu Ende. Als ich die Bücher fertig sortiert hatte musste ich sie in die Regale räumen, was mir eine wundervolle Möglichkeit gab, endlich unter Madam Livres Blicken zu verschwinden. Ich nahm den Stapel mit Sachbüchern vom Tisch und ging in die hinterste Ecke des Raumes, wo das Sachbuchregal vor sich hin schimmelte. Unsere Sachbuchabteilung bestand schon ewig unverändert. Manche von den Büchern waren noch in der alten Schrift gedruckt. Die neuen Bücher wirkten neben ihnen merkwürdig fehl am Platz. Auf der einen Seite waren sie glanzvoller, auf der anderen wirkten sie jung und naiv neben den uralt eingesessenen Werken. Vorsichtig stellte ich die neuen Schmuckstücke in das Regal und war dankbar dass dieses nicht knarrte. Als ich nur noch ein Buch in Händen hielt konnte ich meine Neugier nicht länger zügeln. Ich musste einfach wissen wem unser schäbiges Haus der Sinne solche Prachtexemplare verdankte. Eine Bibliothek hatte niemals eigene Mittel, denn es kostete kein Geld sich Bücher zu leihen, die Bibliothekarin wusste genau wer welches Buch mitnahm und würde schon dafür sorgen, dass die Bücher auch zurück kamen. Jedes Haus der Sinne war also von den großzügigen Spenden irgendwelcher wohlhabenden Leute abhängig, die sich auf diese Weise einen Namen machten. Das Problem war nur, dass die wohlhabenden Leute nur sehr selten auf die Idee kamen ihre Bücher der Bibliothek in trade town zur Verfügung zu stellen, in quartier chaud gab es viel mehr und größere Bibliotheken und dort würden die anderen Wohlhabenden die Namen der Spender auch lesen. Ich schlug also die letzte Seite des Buches auf und suchte nach einer Unterschrift. Es war nichts zu sehen. Missmutig wollte ich das Buch wieder zuschlagen, anonym also, wie rätselhaft, als plötzlich ein winziger schwarzer Punkt auf der Mitte der Seite erschien. Ich hielt das Buch ganz nah vor mein Gesicht um auszuschließen, dass mir das dämmrige Licht im Raum einen Streich spielte, doch der Punkt war zweifellos dort. Angestrengt fixierte ich ihn. Bei ganz genauem Hinsehen schien dieser kleine unscheinbare Punkt leicht zu vibrieren, ich hielt das Buch noch näher vor mein Gesicht. Plötzlich ebenso unerwartet wie er gekommen war begann der Punkt sich zu bewegen! Er wanderte in verschnörkelten Linien über das weiße Papier und ließ eine schwarze Spur hinter sich, er formte ein Wort! Wie gebannt starrte ich auf das Schauspiel. Schon bald war ein ganzer Schriftzug auf der Seite erschienen. „This book is a noble gift by Mr Jackalson“ leuchtete nun in schwarz auf dem vorher makellos weißen Papier. Ich hob einen Finger und Strich über die Worte, die Tinte verschmierte, als wäre sie gerade erst dorthin geschrieben worden. Dann, erst unmerklich, doch schnell stärker werdend, begannen die Worte wieder zu verblassen und verschwanden schließlich ganz, nur die schwarze Tinte an meiner Fingerspitze blieb. Atemlos glotzte ich auf die erneut makellose Seite. Vor meinen Augen war gerade ein Zauber passiert! Natürlich war es nichts Ungewöhnliches, wenn man einem Zauber beiwohnte. Die Adeligen der Stadt taten das ständig in den Zauberhäusern von quartier chaud. In einer kleinen unbedeutenden Bibliothek in trade town war es allerdings höchst verwunderlich und einem Bewohner von dark hills wurde vermutlich in seinem ganzen Leben niemals eine solche Ehre zuteil. Des Weiteren war es äußerst rätselhaft warum ein reicher Zauberer, denn das war er in jedem Fall sonst hätte er nicht so viele Bücher spenden können, an ein so unbedeutendes Haus der Sinne spendete. Verwirrt schlug ich das Buch zu, stellte es in das Regal und kehrte zu den Restlichen zurück. Madam Livre saß wieder tief gebeugt über ihrem Schreibtisch. Ich machte mich daran die übrigen Bücher an die richtigen Stellen im Haus zu bringen, was ich als langwieriger als gedacht erwies. Die meisten waren nicht eindeutig einem Bereich zu zuordnen, andere wechselten immer wieder ihren Platz ohne, dass ich es merkte, wieder andere erwiesen sich als ungeahnt störrisch. Ein besonders dickes, in blutrotes Leder gebundenes Märchenbuch begann lauthals auf mich einzureden als ich es zu den anderen Märchenbüchern stellen wollte, es behauptete nur wahre Geschichten zu erzählen und konnte deshalb unmöglich mit einem Haufen „schäbiger Lügenerzähler“ ein Regalbrett teilen. Es dauerte Stunden bis ich mir halbwegs sicher sein konnte die meisten Bücher davon überzeugt zu haben, dass das Regal in dem sie nun standen das richtige war. Redende Bücher, so etwas war mir in meiner ganzen, zugegebenermaßen winzigen Laufbahn, noch nicht untergekommen. Erschöpft und Ausgelaugt betrat ich nach der Arbeit wieder Madame Livres Arbeitszimmer. „Madame?“, fragte ich, denn sie war nirgends zu sehen. In diesem Moment schlug die Uhr in der Vorhalle mit einem schrillen Gong sieben Uhr abends, meine Schicht war zu Ende. Ich überlegte gar nicht erst nach der Madame zu suchen um mich zu verabschieden. An meinem ersten Tag hatte ich ihr bescheid sagen wollen, dass ich ging. Ich hatte 3 Stunden gebraucht sie in dem verwinkelten Haus überhaupt ausfindig zu machen und anschließend eine harte Strafe bekommen, da ich ihre wohl geschätzte Ruhe mit einer Hartnäckigkeit zerstört hätte, dass sie sich vermutlich nach Jahren nicht wieder erholen würde. Erst nach vier Monaten hatte sie mir das Betreten ihres Hauses wieder gestattet und strafte mich bis heute mit kalter Verachtung. Ich griff also nach meinem Kaputzenmantel, zog ihn über und fühlte in meine Tasche, der Lohn des letzten Monats war bereits darin. Dann verließ ich das Zimmer und stieg leise die Stufen der Wendeltreppe hinab. Mit meinen Gedanken war ich bei Mr Jackalson. Das Rätsel seiner Großzügigkeit hatte den ganzen Nachmittag in meinem Hinterkopf gelauert und konnte nun, nachdem ich nicht mehr von meckernden Büchern belästigt wurde, endlich hervorkommen und mir das Hirn zermatern. Ich schritt durch die Vorhalle und wollte grade die Tür öffnen als ich hinter mir ein Geräusch vernahm. Langsam wandte ich mich um. Madame Livre stand an der Tür, die rechts von mir in den Leseraum führte, den Spinnenweben an ihrer Kleidung zu urteilen hatte sie in einem Sessel gesessen. Zweifellos hatte sie mit Absicht ein Geräusch gemacht, damit ich sie bemerkte, denn für gewöhnlich bewegte sie sich absolut geräuschlos, Fremde, musste diese Frau für einen Geist halten. Aufmerksam musterte ich sie. Wollte sie etwas sagen? Die Minuten verstrichen. Ich dachte schon darüber nach einfach raus zu gehen, als sie zu sprechen begann. „Wie sie vielleicht bemerkt haben Mia, haben sie zwei Silberstücke mehr als gewöhnlich in ihrer Manteltasche.“ Ich hatte es nicht bemerkt, wagte aber auch nicht nachzufühlen. „Die sind für einen besonderen Auftrag, den ich ihnen aufgeben möchte.“ Sie fuhr mit der Hand in ihre Manteltaschen und zog einen Briefumschlag hervor. „In diesem Umschlag befindet sich das Dankschreiben an Mr Jackalson.“ Die Höflichkeit verlangte solche Dankschreiben, wenn eine Spende gegeben wurde. Meist bestanden diese Schreiben nur aus schleimigen Lobgesängen auf den Spender auch wenn ich mir schwer vorstellen konnte wie die Madame irgendwen lobte. Ich fragte mich warum sie es nicht mit der Post verschickte, so wie es üblich war. „Ich möchte, dass sie es überbringen, heute noch!“ „Natürlich.“, sagte ich und ging auf sie zu. Sie gab mir den Umschlag. „Einen schönen Abend wünsche ich ihnen.“ Ich verbeugte mich kurz, dann ging ich zur Tür. Ich starrte auf den Umschlag, auf der Vorderseite prangte der Absender: „ Madam Livre - Haus der Sinne - theatre circle - Gebäude 7“ Ich drehte dem Umschlag um, auf der Rückseite stand nichts, keine Adresse. Ich blieb stehen: „Madam Livre da…“ Ich stockte. Ich hatte mich umgedreht doch sie war schon verschwunden. Deshalb verschickte sie ihn nicht mit der Post. Ich verließ das Haus. „Eine schöne Aufgabe!“, dachte ich wütend. „Wie soll ich jemandem einen Brief überbringen von dem ich nicht weiß wo er wohnt?“ Inzwischen war es dunkel und der circle war von den dürren Laternen geheimnisvoll erleuchtet. Meine Schritte lenkte ich automatisch in die Richtung aus der ich vor einigen Stunden gekommen war. Ich starrte die ganze Zeit auf den Brief in der Hoffnung auch hier würde ein Punkt auf dem schwarzen Umschlag erscheinen und eine Adresse schreiben, doch es geschah nichts dergleichen. Als ich den Umschlag schließlich in die Tasche stecken wollte und dabei zu grob umging, zerriss der abgewetzte Stoff des Umhangs und mit lautem Klirren landeten meine Silberstücke auf dem Kopfsteinpflaster. Sofort kniete ich nieder und begann hektisch das Geld aufzusammeln, schon bald würde es hier von Dieben nur so wimmeln. Panik beschlich mich. Ich stopfte das letzte Geldstück in meine Tasche und richtete mich auf. Sofort erstarrte ich. Einige Meter vor mir stand ein Mann, er war hoch gewachsen und breitschultrig. Sein Gesicht war halb durch eine Maske verborgen. Sein Haar war lang und strähnig, lose fiel es um seine bleichen Wangen. „So spät noch auf der Straße?“, fragte er in hämischem Tonfall. Seine Augen funkelten. Panisch blickte ich mich um und entdeckte weitere Männer, die sich im Schatten nahe der Häusern herumdrückten. „Eine Bande!“, schoss es mir durch den Kopf. „Ich bin auf dem Weg nach Hause.“, brachte ich ängstlich hervor, meine Stimme war nicht annähernd so fest wie ich es mir wünschte. „Es ist schon spät.“, sprach der Mann und machte eine ausladende Geste über den dunklen Platz. „Längst ist die Sonne untergegangen. Eine schlechte Zeit zum spazieren, meinst du nicht auch?“ Sein Tonfall war freundlich doch immer noch schwang ein spöttischer Unterton darin mit. Ich fragte mich wie lange er wohl noch reden wollte. Meine Augen huschten über den Platz, an den kalten Hausfassaden entlang in der Hoffnung irgendwo Licht brennen zu sehen. Ich brauchte Hilfe. Doch ich machte mir etwas vor, in dieser Stadt würde mir niemand helfen nicht einmal wenn jemand direkt an diesem Schauspiel vorbei liefe. In dieser Stadt half man sich einfach nicht. Wieder sah ich den Mann an. „Ich spaziere auch nicht ich war bei einer Freundin.“ Eigentlich war mir klar, dass sie wussten wie viel Geld ich bei mir hatte, doch in mir lebte trotzdem die verzweifelte Hoffnung es vertuschen zu können. „Soso, Madame Livre ist also deine Freundin? Ich hätte nicht gedacht, dass diese Frau Freunde hat.“ Sie hatten also gesehen wo ich hergekommen war. In meinem Kopf schwirrten Gedanken. Ich wollte losrennen doch der Mann war wahrscheinlich viel schneller als ich. Außerdem wusste ich nicht wie viele Kumpanen in den Gassen lauerten. Es war Aussichtslos! „Weißt du was ich denke?“, der Mann sprach nun bedrohlich. „Ich denke du arbeitest bei der alten Nebelkrähe und hast gerade heute deinen Lohn mitgenommen!“ Er grinste hämisch. Aus einer nahe gelegenen Gasse drang ein ersticktes Lachen. „Ich frage mich ob du uns armen Strauchdieben nicht etwas abgeben willst?!“ Langsam näherten sich jetzt mehrere vermummte Gestalten. Sie kamen von überall her. Lösten sich aus den Schatten der Häuser und sammelten sich hinter ihrem Anführer. Ich antwortete nicht. Mein Atem ging hektisch. Meine Augen wanderten von einem der Diebe zum nächsten. Mein Herz schlug gegen meine Brust und pumpte Adrenalin durch meine Adern. Ich dachte an das verräterische Silber in meiner Tasche, dachte an meine Geschwister, an den Brief, an Mr Jackalson und meine Hand verkrampfte sich um meine Manteltasche. „Jetzt reicht‘s mir.“, sprach einer der Diebe, seine Stimme war rau und tief. Er zückte ein Messer und ging auf mich zu. Instinktiv wich ich einige Schritte zurück und stieß gegen etwas Weiches. Der Dieb hielt inne und machte ein fragendes Gesicht. Angst durchzuckte mich, wie elektrische Stöße fuhr sie mir in die Glieder. Hatte ich nicht bemerkt wie sie mich einkreisten? Plötzlich spürte ich eine Hand, die sich um meine Taille legte. Mein Atem stockte. Ich wollte mich wehren doch mein Körper versagte mir jeglichen Dienst. Jetzt war alles aus. „Entschuldigt meine Herrn.“, sagte eine samtweiche Stimme hinter mir. „Die junge Lady ist mit mir unterwegs.“ Eine große Gestalt trat neben mich ohne den Arm von meiner Taille zu nehmen. Ich blickte zu dem Fremden auf. Sein Gesicht war von einer Theatermaske verdeckt und wurde von langem schwarzen Haar umweht. Auf seinem Kopf saß ein ungewöhnlich hoher Zylinder. Er trug einen langen schwarzen Mantel. Im Gegensatz zu den Räubern wirkte er schmal und zerbrechlich und ich fragte mich wie dieser Fremde gegen eine ganze Bande muskulöser Männer bestehen wollte, denn eins war klar: Dieser merkwürdige Herr gehörte nicht zu den Dieben, seine Erscheinung war zu gepflegt und seine Sprache zu vornehm. „Ich hoffe sie haben nichts dagegen einzuwenden wenn ich meine Mia jetzt nach Hause geleite, meine Herren?!“ Ich war verwirrt woher kannte der Fremde meinen Namen? „Du spinnst wohl!“, schrie einer der Diebe wutentbrannt. Er zückte ebenfalls ein Messer und rannte los um den Mann an meiner Seite anzugreifen, doch so weit kam es nicht. Plötzlich hielt der Dieb inne als sei er vor eine unsichtbare Wand gelaufen. Er rührte sich kein Stück mehr, sein Gesicht war vor Anstrengung verzerrt. Auf einmal flog er mit einem erstickten Schrei zurück und riss zwei weitere Männer mit sich um. Erstaunt riss ich die Augen auf. Nun griffen auch die Anderen zu ihren Waffen und versuchten uns anzugreifen. Nur ihr Anführer stand ungerührt da. „Stop! Ihr Narren!“, schrie dieser plötzlich. Die Männer hielten inne. „Wir gehen.“ „Aber Chevalier…“, wollte einer der Diebe aufbegehren. „Ich sagte wir verschwinden.“ Mit wütenden Gesichtern verzogen sich die Männer in die Schatten aus denen sie gekommen waren. „Gar nicht so dumm wie ich dachte.“, kicherte es neben mir. Einzig ihr Anführer drehte sich noch einmal um. „Vergiss mein Gesicht nicht Fremder, ich werde mir holen was mir gehört.“ „Gewiss nicht.“, antwortete der fremde Mann höflich. Ich atmete auf. „Lass uns gehen Mia.“, sprach die samtene Stimme und der Mann führte mich, ohne seinen Griff zu lockern, vom Platz, durch die Einmündung durch die ich bereits vor Stunden gegangen war zurück auf die Hauptstraße von trade town. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Ich durchforstete mein Gedächtnis. Dieser unbekannte Mann wusste wie ich hieß und was noch viel verstörender war: er wusste offenbar auch wo ich wohnte! Hatte ich ihn vielleicht schon mal irgendwo gesehen? Seine Maske kam mir auf merkwürdige Art und Weise bekannt vor, wenn ich mir auch sicher war seine Stimme nie zuvor gehört zu haben, es war die schönste Stimme, die ich in meinem Leben überhaupt schon gehört hatte. An den Klang seiner Worte würde ich mich ewig erinnern. Wir gingen die Treppe nach dark hills herunter, als mir der Brief für Mr Jackalson wieder einfiel. Ich blieb stehen. Der Mann sah mich fragend an, eigentlich konnte ich das ja gar nicht sehen, aber die Art wie er seinen Kopf schief legte ließ gar keinen anderen Gesichtsausdruck als einen fragenden zu. „Ich, ich muss noch etwas übergeben!“, stotterte ich. „Ich weiß.“, sprach der Fremde, in seinen Worten klang ein Lächeln mit. „Ich werde dir zeigen wo du Mr Jackalson findest, wenn du ihn brauchst.“ Sanft zog er mich jetzt weiter die Treppe herunter. Ich ließ mich führen und versank in Gedanken. Nie hätte ich gedacht, dass es möglich war zu zweit auf dieser schmalen Treppe zu gehen. Automatisch senkte ich den Blick. Es war viel zu dunkel um genau erkennen zu können, was geschah doch die Treppe schien dort wo der Mann auftrat breiter zu werden und sich hinter ihm wieder zu verengen. In meinem Kopf herrschte heilloses Durcheinander. Bald hatten wir mein Haus erreicht ohne, das ich bemerkt hatte wie wir auch nur die Treppe verlassen hatten. Der Unbekannte stand nun vor mir. „Ich bitte meine Unfreundlichkeit zu entschuldigen.“ Er verbeugte sich kurz. „Ich haben mich nicht vorgestellt.“ Ich wartete. Er sagte nichts mehr. Ich wurde ungeduldig. „Also, wenn du morgen Mr Jackalson den Brief übergeben willst gehst du zu „needels and scissors. Frag den alten Herrn nach Jack und er wird wissen, wen du suchst.“ „Entschuldigt Sir wenn ich frage, aber wolltet ihr euch nicht vorstellen?“ Er lachte ein leises, samtweiches Lachen. „Natürlich nicht. Ich wollte mich nur dafür entschuldigen, dass ich es nicht tue.“ Ich war verwirrt. „Nun gut dann werde ich mich ihnen auch nicht vorstellen!“, sagte ich stur und blickte zur Seite. „Das ist auch gar nicht nötig.“, wieder lächelte er. Man konnte sein Gesicht nicht sehen und doch wusste man immer welcher Ausdruck auf ihm lag, obwohl sich die Maske nicht bewegte, es war merkwürdig. Er wandte sich zum Gehen. Ich wollte grade aufbegehren, da drehte er sich auch schon wieder um. „Ach ja Mia, ich würde es in Zukunft vorziehen wenn wir beim „Du“ blieben!“ „Werden wir uns denn wieder sehen?“, ich war sehr überrascht und trotzdem regte sich in mir leise Hoffnung mehr über diesen seltsamen Mann zu erfahren. „Daran hast du gezweifelt?“ Er wirkte nicht ernsthaft überrascht, was mich ärgerte. Dann wandte er sich um und wurde von der Finsternis verschluckt. Ich ging ins Haus..



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _bianca
2008-04-21T14:42:33+00:00 21.04.2008 16:42
Hey^^
Erst, das war ja mal ganz cool. Für eine "Eigene Serie", war das doch schon ganz perfekt. Nur du musst noch ein paar Charakter machen. Das wäre wiklich super.
HDGGGDL
_bianca




Zurück