It´s all about you... von -shiyuu (Reita x Ruki /Special zu About Love Relationships) ================================================================================ Kapitel 1: It´s over now ------------------------ Kein Geräusch war zu hören, nur ein leichter Windhauch, der durch das offene Fenster hereinwehte, ließ ein leises Rascheln der Vorhänge erahnen. Genervt seufzte er auf, drehte sich auf die Seite um besser zum Wecker sehen zu können. 03:17 Mitten in der Nacht... Und er hatte noch kein Auge zugetan, sich die ganze Zeit herumgewälzt und nachgedacht, und doch war er zu keinem Ergebnis gekommen. Eine Sache ließ ihn einfach nicht los, vor allem jetzt, da alle anderen so verdammt glücklich wirkten und es allen Anschein hatte, dass ihm das vergönnt war. Miyavi und Kai turtelten ja schon ewig vor ihrer Nase herum. Er wusste gar nicht mehr, wie lange die beiden eigentlich schon ein Paar waren. Wenn er sich recht erinnerte, sind sie gleich zusammengekommen, als Kai in die Band gekommen war. Aber das reichte ja noch nicht! Selbst Uruha und Aoi schienen jetzt glücklich zu sein! Nein... Es schien nicht nur so. Er wusste, dass sie es waren. Aoi lief seit Wochen nur noch mit einem Lächeln auf den Lippen herum und selbst Uruha wirkte ausgeglichener und ruhiger als sonst. Und nicht zuletzt bestätigte ihn die Tatsache, dass der Rhythmus- Gitarrist schon lange nicht mehr bei ihm gewesen war um sich trösten zu lassen. Es war ihm wirklich nicht leicht gefallen, den Schwarzhaarigen immer so traurig und betrübt zu sehen und dann noch nicht einmal in der Lage zu sein ihm zu helfen. Er wusste nicht warum, aber seit sie den Sex eingestellt hatte, war ihre Freundschaft enger als je zuvor. Daran hatte er schon beinahe nicht mehr geglaubt, da es ihm zum Schluss wirklich nur noch um das Körperliche gegangen war... Er seufzte niedergeschlagen und strich sich durch die Haare. Das konnte so einfach nicht weitergehen! Er wollte wissen, woran er bei Ruki war! Er wollte auch so glücklich sein wie die anderen! Auch wenn es hier nur um Sex gegangen war – anfangs. Mittlerweile wollte er mehr von dem Rothaarigen, sehr viel mehr. Doch ihm kam es so vor, als sei er für den Sänger nur ein Betthäschen und mehr nicht. Das reichte ihm aber nicht mehr! Der Sex mit ihm war wirklich der beste, den er je hatte, doch er wollte nicht nur neben ihm einschlafen. Er wollte morgens auch wieder neben ihm aufwachen, als erstes in sein schlafendes Gesicht blicken und nicht die leere Seite des Bettes sehen müssen. Das, was Ruki ihm gab, genoss er wirklich in vollen Zügen, aber es reichte ihm nicht mehr, stellte ihn einfach nicht mehr zufrieden. Er musste mit Ruki darüber reden, unbedingt! Er wollte wissen, woran er war! Es schmerzte ihn, dass Ruki sich heute nicht einmal verabschiedet hatte, nicht einmal einen kleinen Kuss auf die Wange hatte es gegen, und das, obwohl er doch noch wach gewesen war. Hatte Ruki das vielleicht nur nicht bemerkt? Trotzdem, er wollte nicht, dass er einfach so ging... Er würde mit ihm reden. Heute noch. Zwar waren sie nicht verabredet, aber länger konnte er einfach nicht warten. Zu lange schon quälten ihn diese Zweifel. Er brauchte endlich Klarheit. Den ganzen Tag über war er sehr unruhig gewesen. Er hatte sehr damit zu tun sich zu ermahnen, nicht gleich morgens zu dem Sänger zu laufen. Er wusste ja, was Ruki für ein Langschläfer war, und auch konnte er sich vorstellen, dass dieser noch in einen Club gegangen war, nachdem er seine Wohnung verlassen hatte. Wenn das der Fall gewesen sein sollte, hätte er die Tür gar nicht aufgemacht. Reita wusste zwar, wo Ruki seinen Ersatzschlüssel versteckte, doch benutzt hatte er ihn noch nie. Und wenn er ehrlich war, hoffte er, dass es auch niemals zu einer Situation kommen würde, in der er diesen benutzen musste. Am Abend aber machte er sich auf den Weg zu Ruki und nahm sich vor mit ihm zu reden, egal was passierte. Er hielt es mit diesen quälenden Zweifeln nicht mehr aus. Auch wenn der Rothaarige nicht so empfinden würde wie er selbst, er würde es wohl hinnehmen müssen, aber dann wusste er wenigstens woran er war! Er verdrängte den Gedanken an diese Möglichkeit aber wieder, denn tief in seinem Innern hoffte er doch, dass Ruki ihn wollte, und nur ihn. Als er dann vor Rukis Tür stand, zögerte er aber doch. Vielleicht störte er ihn bloß... Sollte er lieber wieder gehen? Seine Selbstzweifel machten ihn beinahe kaputt, und doch blieb er, hob seine Hand und klingelte. Stille. Nichts geschah. Wieder klingelte er und wieder kam keine Reaktion. War Ruki vielleicht gar nicht zu Hause? Oder aber er lag wirklich immer noch im Bett und war zu faul aufzustehen. Beides konnte ja möglich sein, und wenn er jetzt wieder davon laufen würde, war die Chance doch noch eine Antwort auf seine Fragen zu bekommen, mehr als nur gering. Ein letztes Mal klingelte er. Wartete. Wartete... Er sah ein, dass er vergebens wartete, also bückte er sich zu der hässlichen Pflanze neben der Tür, und fummelte unter deren Topf den Ersatzschlüssel heraus, den er doch eigentlich nie hatte benutzen wollen. Ein leises Klicken verriet ihm nur wenig später, dass die Tür jetzt auf war. Langsam drückte er das Holz beiseite und trat in den Flur, darauf bedacht nicht allzu laut zu sein. Warum fühlte er sich jetzt bloß wie ein Einbrecher? Schnell sah er nach hinten und blickte sich um, ob ihn auch niemand gesehen hatte, obwohl die Bewohner des Hauses ihn ja schon kennen mussten, wenn auch nur vom Sehen, denn vor allem in letzter Zeit war er sehr oft hier gewesen. Schnell schloss er hinter sich die Tür und atmete einmal tief durch. Er lauschte, doch Geräusche waren nicht zu hören. Wahrscheinlich war Ruki wirklich nicht da... Und trotzdem wollte er wenigstens einmal nachsehen. Gerade als er sich die Schuhe ausziehen wollte, sog er harsch die Luft ein und stockte. Er sah ein paar Schuhe, das definitiv nicht Ruki gehörte. Und er glaubte auch nicht, dass er sich diese neu gekauft hatte, denn solche Treter waren echt nicht sein Stil. Eine traurige Vorahnung beschlich ihn. Was, wenn er jetzt Besuch hatte? Und nicht nur irgendwelchen Besuch, sondern Besuch von jemandem, mit dem er das Gleiche tat wie mit ihm? Um das auszuschließen und seine immer kleiner werdende Hoffnung zu bestätigen, schlich er durch den Flur, geradewegs aufs Schlafzimmer zu. Doch er kam gar nicht erst dazu einen Blick hineinzuwerfen, da zogen auch schon Geräusche aus dem Wohnzimmer seine Aufmerksamkeit auf sich. So leise sie auch gewesen sein mögen, sie waren sehr eindeutig. Das konnte und wollte er aber einfach nicht glauben, also stieß er die Tür, die nur leicht angelehnt war, leise auf, nur um sich dann schmerzhaft auf die Unterlippe beißen zu müssen. Der Anblick, der sich ihm da bot, war einfach zu viel. Warum tat Ruki ihm so etwas an? Er konnte doch nicht einfach mit einem anderen schlafen! Und er hatte wirklich gedacht, dass er etwas Besonderes für ihn sei; es zumindest gehofft... Dass der Sänger den anderen nicht mit ins Schlafzimmer genommen hatte, war nur ein schwacher Trost, ebenso wie die Tatsache, dass er ihn nur von hinten nahm. Er konnte ihm dabei immer ins Gesicht sehen. Nur bei ihrem ersten Sex hatten sie es so gemacht wie die beiden da jetzt auf dem Sofa. Der Gedanke daran trieb ihm die Tränen in die Augen. Vielleicht war dieser Typ da ja jetzt nur einer von vielen, vielleicht war er aber bald auch mehr... Vielleicht war genau das ja Rukis Masche... Erst probierte er sie alle aus, und wer ihm gefiel, der durfte noch öfter in den Genuss seiner Fähigkeiten kommen, so wie es bei ihm der Fall gewesen war... Abrupt drehte er sich um, stolperte durch den Flur und riss die Wohnungstür auf. Es war ihm egal, ob man ihn jetzt hören würde, es war ihm so was von verdammt egal! Er wollte nur noch weg von hier, weg von Ruki, weg von diesen Gedanken, die ihm so verdammt weh taten! Einfach nur noch weg... Die Tränen, die nun seine Wangen bedeckten, wischte er sich weg, doch es kamen immer wieder neue. Es war vergebens. Er konnte nicht verbergen, wie sehr ihn das verletzte! Vielleicht wollte er es auch gar nicht verbergen... Er hatte so sehr gehofft, dass Ruki ihn vielleicht auch... dass er vielleicht auch etwas für ihn empfinden würde, doch da hatte er sich scheinbar getäuscht... Der Ärger über sich selbst wurde immer größer. Wie hatte er bloß so naiv sein können? Er hätte sich wohl besser nie auf Ruki einlassen sollen. Schon damals, als er ihn anstatt Aoi haben wollte, hätte er ihn zurückweisen sollen. Doch diese Erkenntnis kam ein wenig spät... Es hatte ihn viel Müde gekostet, am nächsten Morgen überhaupt aufzustehen. Die ganze Nacht über hatte er geweint. Dafür schämte er sich, denn so etwas tat er sonst nie. Wenigstens vor den anderen wollte er sich zusammenreißen, also hatte er seine Augenringe einfach übergeschminkt und durch seine Haare getarnt, die er sich heute nicht gestylt hatte, sondern einfach runter hängen ließ. Wenn keiner seine Augen sehen konnte, war es um einiges unwahrscheinlicher, dass sie ihm auf die Schliche kommen würden. Und sein Plan schien aufgegangen zu sein, denn niemand hatte etwas gesagt. Sie wussten, dass er manchmal einfach schlecht drauf war und wenn dies der Fall war, ließen sie ihn auch alle in Ruhe. Alle bis auf Ruki. Er kam dann trotzdem immer zu ihm und fragte ihn, ob sie sich nicht nach der Probe wieder treffen konnten, ebenso wie heute... Als er spürte, wie sich die Arme des anderen von hinten um seinen Oberkörper schlangen, schnürte ihm das beinahe die Luft ab. Er wollte sich von ihm befreien, ihn schlagen, und sich dann wieder heulend in sein Bett verkriechen, doch er tat es nicht. Die Tränen, die er wegen dem Rothaarigen vergossen hatte, waren definitiv schon zu viel gewesen. Nun begann Ruki auch noch an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Er atmete tief ein, doch das konnte er einfach nicht ertragen. So sehr er solche Berührungen sonst auch immer genossen hatten, jetzt fand er es einfach nur abstoßend, und wollte sich so schnell wie möglich dieser unangenehmen Situation entziehen. Es fiel ihm aber wesentlich schwerer sich zu beherrschen, als er eigentlich gedacht hatte. „Nimm deine dreckigen Finger von mir!“, zischte er bedrohlich, aber so leise, dass nur Ruki es hören konnte. Als dieser so geschockt reagierte, hätte er beinahe gegrinst, wenn das alles sich nicht so verdammt scheiße angefühlt hätte, aber er nutzte seine Chance; als sich Rukis Griff ein wenig lockerte entzog er sich seiner Umarmung und ging von ihm weg, setzte sich auf einen der Stühle und achtete sehr darauf, nicht in seine Richtung zu sehen. Ruki schien sich aber wieder zu fangen, kam nun zu ihm und setzte sich neben ihn. Reita ignorierte ihn einfach, drehte den Kopf noch etwas weiter weg. „Was ist mit dir?“ Er hatte damit gerechnet, dass Ruki das einfach hinnehmen würde, aber nicht, dass er darüber reden wollte und sogar nachfragen würde, was los war. Das überforderte ihn sichtlich. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Und wenn er ehrlich war, wäre er jetzt am liebsten einfach gegangen, doch Ruki bedeutete ihm einfach viel zu viel, als dass er das tun konnte. „Ich werde nicht mehr mit dir schlafen...“, sagte Reita mit belegter Stimme. Den großen Kloß, den er plötzlich im Hals hatte, versuchte er runterzuschlucken, doch es gelang ihm nicht. Warum bloß wurden seine Augen jetzt schon wieder feucht? Er biss sich schmerzhaft auf die Unterlippe und schloss für einen Augenblick die Augen, wartete darauf, dass Ruki etwas sagte, doch als dieser dann seine Hand nahm, riss er geschockt die Augen wieder auf und wandte den Blick zu ihm. „Warum nicht?“, fragte der Rothaarige und drückte seine Hand etwas fester. „Das fragst du noch?“, kam es nun leise von dem Bassisten. „Ist das dein Ernst?“, fragte er völlig perplex, bis ihm einfiel, dass Ruki wahrscheinlich gar nicht mitbekommen hatte, dass er gestern da gewesen war. Also würde er es ihm sagen. Am besten gleich jetzt. Auch wenn Ruki nicht ehrlich zu ihm war, er selbst wollte ihn nicht anlügen... „Ich... war gestern bei dir...“, begann er leise und wand seine Hand aus Rukis Griff. Diese körperliche Nähe zu dem Sänger machte ihn ganz beklommen. „Aber keine Angst, ich werde nie wieder zu dir kommen, nur um dann sehen zu müssen, wie du dich mit einem anderen begnügst...!“, spie er aus und er spürte, dass er nun doch weinte. Das hatte er doch nicht gewollte, nicht vor ihm... Er stand auf, bedachte ihn noch mit einem enttäuschten Blick und schüttelte dann den Kopf. „Ich hätte mich niemals auf dich einlassen sollen...“, flüsterte er mit tränenerstickter Stimme und ließ ihn nun zurück. Schnellen Schrittes ging er an den anderen vorbei, erhaschte gerade noch so den entsetzten Blick Aois, doch er wollte jetzt nicht... Er wollte nichts mehr erklären, wollte keinen von ihnen sehen; das einzige, was er wollte, war sich zu Hause irgendwo zu verkriechen und drei Tage lang nicht mehr aufzutauchen. Kaum war er zu Hause gewesen, hatte er das auch in die Tat umgesetzt und jetzt lag er in seinem Bett, eingewickelt in zwei dicke Decken, und versuchte den Tränenfluss zu ersticken. Gerade hatte er es geschafft, als es plötzlich an der Tür klingelte. Er blieb liegen, machte nicht einmal Anstalten sich zu rühren. Wenn Ruki das war, konnte er gleich wieder gehen. Er würde nicht aufmachen, wollte ihn nie mehr wieder sehen, und doch wusste er, dass es unumgänglich war, dem Rothaarigen wieder zu begegnen, schließlich waren sie ja in einer Band. Die Band und die Musik bedeuteten ihm einfach zu viel, als dass er das alles nur wegen Ruki aufgeben würde. Er hörte das Klingeln schon gar nicht mehr, wusste gar nicht, ob es überhaupt noch mal geklingelt hatte. Oder hatte er sich das eben nur eingebildet? Wahrscheinlich... Als dann aber die Tür zum Schlafzimmer aufging, erstarrte er. Wie war er jetzt in die Wohnung gekommen? Niemand wusste, wo er seinen Ersatzschlüssel hatte und keiner hatte einen Zweitschlüssel für seine Wohnung. Keiner außer Kai. Aber die Vorstellung, dass Kai jetzt hierher gekommen war, war wirklich zu abstrakt. Reita hielt die Luft an, als er spürte, wie sich eine Hand auf seinen Rücken legte. So sanft... Das konnten unmöglich Kai oder Ruki sein, nein... Als er erkannte, wer es war, schluchzte er leise auf. Sanft wurden die Decken von dem anderen etwas zurückgeschlagen und er in seine Arme gezogen. Jetzt war es ihm egal, dass er weinte, es war ihm egal, dass er sich diese Blöße gab, er, der schon so lange nicht mehr geweint hatte... Seine Hände krallten sich in das Shirt des anderen, der ihm sanft über den Rücken zu streichen begann. Er war so glücklich, dass er jetzt hier war, und dennoch... Es reichte, dass sein Traum zerplatzt war, da wollte er das Glück des anderen nicht auch noch stören... „Geh lieber wieder nach Hause, Uruha wartet bestimmt schon...“, nuschelte er mit tränenerstickter Stimme, löste aber seinen Klammergriff nicht, denn eigentlich wollte er gar nicht wieder alleine sein... „Uruha kann auch mal einen Abend ohne mich. Du bist jetzt wichtiger...“, flüsterte der Schwarzhaarige mit ruhiger Stimme und strich weiter sanft über seinen Rücken. Reita musste nur noch mehr weinen. Er konnte kaum glauben, dass das hier gerade wirklich passierte. Wie oft hatte er doch Aoi in letzter Zeit getröstet, weil er wegen Uruha nicht weiter gewusst hatte? Wie oft? Und nun, wo die beiden glücklich waren, musste er sich trösten lassen... Doch er ließ das alles zu, denn er war froh so einen Freund wie Aoi zu haben. Jetzt brauchte er jemanden, der für ihn da war. Morgen würde das alles vergessen sein. Er würde das alles hinter sich lassen. Endgültig... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ yaaah, das war erstmal das erste kapitel dazu ^-^ ich weiß, ihr habt sad ends nicht soo gerne xD" deshalb werd ich auch noch ein zweites kapitel schreiben... wenn ihr mir fleißig kommis macht x333 Kapitel 2: Left behind ---------------------- gomen dass ich reita im letzten kapitel so als heulsuse dargstellt hab ^^’ aber das ändert sich ja jetzt.. *nikku* ich weiß dass das nicht sonderlich zu ihm passt, aber es ist einfach mit mir durchgegangen xD nya, wünsche euch viel spass beim zweiten kapitel ^.- ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Die ersten Tage waren wirklich schwer für ihn gewesen. Er konnte das alles nur schwer akzeptieren, schließlich hatte er mit Ruki so viel Zeit verbracht und wirklich geglaubt, dass er ihm etwas bedeutete. Aber da hatte er sich ja anscheinend getäuscht, sehr sogar... Und wenn er ehrlich war, vermisste er ihn auch. Er hätte nicht gedacht, dass es so schwer und schmerzhaft werden würde, auch nur zu versuchen ihn zu vergessen, doch mittlerweile klappte das immer besser. Zwar hing er oft noch seinen Gedanken nach, aber er weinte dem Rothaarigen keine einzige Träne mehr nach – das war er nun mal einfach nicht wert... Dass Ruki das alles einfach so hinnahm, hatte ihn erst sehr verwundert und ihm auch sehr weh getan, doch mittlerweile war es ihm auch so gut wie egal. Die Gleichgültigkeit des Sängers machte es leichter für ihn – zumindest ein wenig. So konnte er sich einreden, dass es besser so war und dass er etwas sehr viel besseres als ihn verdient hatte. Denn so war es ja auch! Er hatte jemanden verdient, der sich um ihn kümmerte, jemanden, der ihn liebte und sich um ihn sorgte! Und Ruki war definitiv nicht so jemand, das war ihm mittlerweile mehr als nur klar. Er verbrachte jetzt sehr viel zeit mit Aoi und war wirklich froh darüber, denn das lenkte ihn ab. Trotzdem tat der Schwarzhaarige ihm schon leid, schließlich hielt er ihn davon ab, Zeit mit Uruha zu verbringen, jetzt wo sie endlich zueinander gefunden hatten. Aber jedes mal, wenn er ihn darauf ansprach, winkte Aoi ab, dass sein Schatz sich nicht so haben sollte und auch mal den einen oder anderen Abend ohne ihn auskommen musste. Sie beide wussten nur allzu gut, dass Uruha nur selten einen Abend allein zu Hause verbrachte, und Reita konnte sich sehr gut vorstellen, dass er dann mit Saga oder auch Nao um die Häuser zog und den einen oder anderen Club unsicher machte. So war es sicherlich auch, doch Aoi beschwerte sich nicht, schließlich war er es ja, der etwas anderes vorhatte. Reita wusste, dass er Aoi damit auf die Nerven ging, wenn er immer wieder mit diesem Thema anfing, doch wo er doch geholfen hatte, die beiden zusammenzubringen, wollte er nun nicht derjenige sein, der sich zwischen sie drängte. Aoi schien das alles aber gar nicht allzu eng zu sehen, und meinte nur, dass er nicht so wie Kai enden und wirklich jede freie Minute unbedingt mit seinem Freund verbringen wollte. Heute hatte Aoi ihn überredet, mit ihm einen DVD- Abend zu veranstalten. Dabei ging es viel weniger um die DVDs als um die Gespräche, die sie dabei führten. Es war einfach nur erleichternd, jemanden zu haben, der ihm zuhörte, mit dem er aber auch über ganz andere, vollkommen belanglose Dinge sprechen konnte. Und so ein jemand war Aoi. Er war wirklich froh, ihn als Freund zu haben, denn er war es, der ihn aus dieser kleinen Krise heraushalf. Er wusste wirklich nicht, was er ohne ihn getan hätte... Er war wirklich froh, dass sie heute noch nicht über ihren Sänger gesprochen hatten, doch das sollte sich bald wieder ändern. Aoi war wohl der Meinung, dass er das nicht einfach so verdrängen sollte. Wahrscheinlich hatte er damit ja auch recht, aber es fiel ihm so um einiges leichter... „Ruki war heute irgendwie komisch drauf.. Findest du nicht?“, lenkte der Schwarzhaarige ihr Gespräch wieder mal in diese Richtung. Reita konnte nur leise seufzen und verdrehte leicht die Augen. Aber er war Aoi sehr dankbar – für alles. Also würde er ihm nicht schon wieder vor den Kopf stoßen. Er antwortete ihm mit einem Schulterzucken und einem „Kann schon sein...“, versuchte dabei seine Worte desinteressiert klingen zu lassen, doch er wusste, dass er Aoi nicht für dumm verkaufen konnte. Allen anderen konnte er vielleicht etwas vorspielen, aber Aoi kannte ihn einfach viel zu gut, als dass er so etwas nicht merkte. Er hatte schließlich auch gemerkt, dass die Nächte für ihn anfangs noch eine Qual gewesen waren, und deshalb sogar des Öfteren bei ihm übernachtet. „Nun tu nicht so, als würde dir das alles am Arsch vorbeigehen!“, meinte Aoi leicht bissig und knuffte ihm in die Seite. „Ich weiß, dass du das auch bemerkt hast!“, fügte er noch hinzu und betrachtete Reita eine ganze Weile. Sie schwiegen sich einige Momente einfach nur an, doch dann seufzte der Gitarrist niedergeschlagen auf und lehnte sich etwas zurück, verfolgte wieder einfach nur den Film und dachte scheinbar darüber nach, wie er mit Reita am besten darüber reden konnte. Schließlich war Aoi nicht der Typ, der so schnell aufgab... Reita hatte erstaunlich lange seine Ruhe, doch als der Film vorbei und er wirklich schon der Ansicht war, dass der Schwarzhaarige es für heute doch sein lassen wollte, ergriff dieser wieder das Wort. „Du hängst noch sehr an ihm, oder?“ Er musste schlucken. Er hatte ja damit gerechnet, dass sie irgendwann einmal wieder über seine Gefühle für den Rothaarigen reden würden, doch dass Aoi das jetzt so direkt fragen würde, kam vollkommen unerwartet. Er betrachtete sein Gegenüber einige Sekunden lang stumm, senkte dann aber den Blick und brachte ein leises „Hai...“, hervor. Wieder schwiegen sie und so langsam wurde diese Stille drückend. Er stand auf, schaltete den Fernseher aus und machte sich nach einem kurzen Blick zur Uhr daran, die Pizzareste wegzuräumen, die noch übrig geblieben waren. Aoi erkannte diesen Wink mit dem Zaunpfahl natürlich und erhob sich zur Erleichterung des Bassisten, machte sich aufbruchbereit. Wenig später standen sie auch schon vor der Wohnungstür und umarmten sich zum Abschied. Reita wollte sich wieder lösen, doch Aoi hielt ihn fest. „Willst du nicht wenigstens noch mal mit ihm reden? Danach würde es dir bestimmt besser gehen...“, sagte er leise, doch der Blonde schüttelte nur den Kopf, drückte seinen Freund noch einmal kurz und löste sich dann aus dessen Umarmung. „Ich glaube nicht, dass das noch etwas bringen würde...“, gab er leise zurück. Aoi wollte noch etwas erwidern, daber als er den traurigen Blick des anderen sah, schien er es sich doch anders zu überlegen, verabschiedete sich stattdessen von ihm und wünschte eine Gute Nacht. Dass er diese [j]nicht haben würde, war ihm jetzt schon klar. Warum hatte Aoi auch wieder damit anfangen müssen? Jetzt würde er bestimmt wieder die ganze Nacht wach liegen und hin und her überlegen, ob er Aois Rat nun befolgen sollte oder nicht. Deshalb würde er wohl kaum einen ruhigen Schlaf finden und am nächsten Morgen auch total unausgeschlafen zur Probe erscheinen... Und genau das war dann auch der Fall. Er kam nicht nur zu spät, weil er seinen Wecker überhört hatte, sondern sah auch noch aus, als hätte er die ganze letzte Woche kein Auge zugetan. Selbst sein Nasenband, ohne das er sonst nie das Haus verließ, hatte er in all der Eile und Zerstreutheit vergessen und es nicht einmal bemerkt. Erst Uruha hatte ihn mit einem dummen Spruch darauf aufmerksam gemacht, doch es kümmerte ihn nicht. Er wusste ja, dass der andere es nicht böse meinte und ihn nur etwas aufmuntern wollte, doch dieser Versuch war ein regelrechter Schuss in den Ofen gewesen. Schwerfällig ließ er sich in einen der Sessel fallen und ignorierte die besorgten Blicke Aois. Dafür hatte er jetzt wirklich keinen Nerv! Auch die anderen hatten ihn besorgt angeschaut – alle bis auf Ruki. Eigentlich sollte es ihm ja egal sein mittlerweile, und doch... er konnte ihn einfach nicht ignorieren, würde es vielleicht nie können. Wahrscheinlich wäre das auch gar nicht gut für die Band gewesen, denn egal was geschah, die Band ging über alles, die Band war schließlich sein Lebenstraum und den warf er nicht einfach wegen ein bisschen Liebeskummer über Bord! Die Probe verlief ereignislos, aber er war froh, dass er hergekommen war. Am Morgen hatte er noch überlegt einfach im Bett liegen zu bleiben, doch es war eine gute Idee gewesen, das nicht zu tun. Jetzt war er um einiges ausgeglichener und sogar zufrieden mit sich selbst. In den vergangenen Stunden waren nämlich keine unnützen Gedanken in seinem Kopf herumgespukt und hatten ihn abgelenkt. Nur sein Bass hatte gezählt, nur auf sein Spiel hatte er sich konzentriert... Kai hatte sich wie üblich gleich nach Beendigung der Probe aus dem Staub gemacht. Reita fragte sich echt, ob er und Miyavi auch noch mal aufhören würden sich wie frisch Verliebte zu benehmen, doch da er Kais Zorn nicht auf sich ziehen wollte, behielt er diese Gedanken lieber für sich. Auch die beiden Gitarristen waren gerade dabei sich auf den Weg nach Hause zu machen und Uruha war sichtlich gut gelaunt, schließlich hatte er seinen Freund mal wieder einen Abend für sich. Reita lächelte sogar leicht, als er sah wie die beiden den Bandraum verließen. Er gönnte ihnen ihr Glück wirklich – so sehr, dass er beinahe vergaß, dass noch jemand mit ihm in diesem Raum zurückblieb. Ruki. Als er sich dessen wieder bewusst wurde, musste er schwer schlucken, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen, sondern packte schnell seine Sachen zusammen und steuerte dann zielstrebig die Tür an. Seine Flucht wäre auch geglückt, hätte ihn nicht plötzlich jemand am Handgelenk festgehalten und so gestoppt. Ruki... Er musste sich wirklich sehr zusammenreißen jetzt nicht drauf los zu schreien. Wie kam er dazu ihn einfach festzuhalten? Erst kümmerte er sich gar nicht und jetzt so etwas?! Doch die Neugier über das Anliegen des Sängers siegte und es gelang ihm seine Wut zurückzudrängen. Dennoch entriss er sein Handgelenk dem Griff des anderen, denn es schmerzte ihn, von ihm berührt zu werden, nach allem, was geschehen war... Es kam ihm vor wie Stunden, die er einfach nur dastand und darauf wartete, dass etwas geschah, dass Ruki etwas sagte, doch als das nicht geschah, drehte er sich langsam zu ihm um und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Was verdammt noch mal tat Ruki hier überhaupt?! Entweder er redete endlich oder Reita würde gehen! Als er dann auch tatsächlich kurz davor war, den Rothaarigen stehen zu lassen, hörte er diesen leise seufzen. Er zögerte. Was hatte Ruki für einen Grund so bedrückt zu klingen? Als der Rothaarige nun den Kopf hob und ihn ansah, musste Reita schlucken. Wie lange es wohl schon her war, dass sie sich so in die Augen gesehen hatten? Es kam ihm vor wie eine halbe Ewigkeit... Er drohte sich in diesem Blick zu verlieren, doch als Ruki einen Schritt auf ihn zutat, und Anstalten machte, seine Hand zu nehmen, wich er zurück. Hilflosigkeit spiegelte sich in dem Blick des Sängers wider. „Reita, ich...“ Nun platzte ihm wirklich der Kragen! Er wusste nicht, warum er mit einem mal wieder so verdammt wütend war, aber er konnte sich nicht zügeln; die Worte sprudelten einfach so aus ihm hervor. „Hör auf! Ich will dich nicht mehr sehen, versteh das endlich! Aber ich werde dich sehen müssen! Es geht nun mal nicht anders... Aber lass mich doch wenigstens ins Ruhe verdammt... Bitte... Mach es für mich nicht noch schwerer, als es sowieso schon ist, okay?“ Die letzten Worte waren nur noch geflüstert und schließlich brach seine Stimme. Er versuchte das Zittern seiner Hände zu unterdrücken, indem er sie zu Fäusten ballte, doch es wollte ihm nicht gelingen. Warum nur sah Ruki ihn jetzt so erstaunt an, so... so, als würde er das alles nicht verstehen? Was war hieran bitte nicht zu verstehen? Warum verunsicherte er ihn nur immer so? Jedes mal auf´s Neue? So langsam war es wirklich eine Qual... Da war er so gut wie über ihn hinweg und dann kam er wieder an und zeigte plötzlich Interesse an ihm, raubte ihm jede Basis ihn zu hassen... Das konnte er doch nicht so einfach mit ihm machen, verdammt! Ruki schien ziemlich geschockt über diese Reaktion zu sein, doch es war ihm egal. Zumindest redete er sich ein, dass es ihm egal war. Er schüttelte wie zur Bekräftigung seiner Worte den Kopf, wandte sich dann einfach um und ging, ließ einen wohl vollkommen verwirrten Ruki zurück. Doch das war ihm jetzt wirklich egal. Er wollte das alles nicht länger, konnte das alles nicht länger ertragen... Warum konnte er das alles nicht einfach vergessen und hinter sich zurücklassen, es als abgeschlossenes Kapitel in seinem Leben betrachten? Warum bloß war er so schwach, dass er nun vor der Realität davon rannte? Ruki war auf ihn zugegangen... Vielleicht hatte er ja mit ihm reden, ihm alles erklären wollen? Vielleicht hätte er sich sogar entschuldigt... Vielleicht... Er war dieses Wort so leid... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ nun ist auch das zweite kapitel zu ende... ursprünglich waren nur 2 kapitel geplant, aber wie das so ist, kommen einem spontan neue ideen und man verwirft die alten, daher werden es nun doch 3 kapitel ^^ ich hoffe es hat euch gefallen bis hierhin ^^ kommi? x3333 Kapitel 3: 2nd chance? ---------------------- soo ihr lieben ^o^ ich hab es jetzt auch endlich mal geschafft das dritte und letzte kapitel zu schreiben und hochzuladen ich hoffe es gefällt euch~ viel spass beim lesen ^-^ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Regen... Den ganzen Tag regnete es nun schon unaufhörlich. Er hasste Regen. Die graue Wolkendecke, das ganze Nass, die Gesichter seiner Mitmenschen, die noch unfreundlicher und gehetzter wirkten als sonst... Er hasste es einfach nur. Und einen solch verregneten Tag hatte er nicht allein zu Hause verbringen wollen, und da für diesen Tag nicht mal eine Probe angesetzt war, war er zu Aoi gegangen. Da er sich nicht angekündigt hatte, war Uruha auch dort. Normalerweise traf er sich mit Aoi allein. Mit den anderen Members hatte er schon längere Zeit nichts mehr außerhalb der Proben und Aufnahmen gemacht, doch dass der Blonde auch da war, war ihm heute recht egal, Hauptsache er musste nicht allein sein... Sie redeten nicht sonderlich viel, und gar nicht über Reitas Beziehung zu Ruki. Vielleicht war es sogar von Vorteil, dass Uruha heute auch da war – wäre er es nicht, hätte Aoi ihn bestimmt wieder auf den Sänger angesprochen, und er war ganz froh, dass das mal ausblieb. Er konnte das nicht jeden Tag... Darüber reden... Er dachte doch so schon genug darüber nach, dachte an ihn, an das, was er womöglich hatte sagen wollen, hätte er ihn nicht daran gehindert. Da wollte er nicht auch noch darüber reden. Er wollte einfach mal ein paar Stunden abgelenkt sein. Das das klappte schlechter als erwartet. Die Tatsache, dass Uruha und Aoi zusammen waren und er sie wohl in ihrer Zweisamkeit gestört hatte, drückte die Stimmung. Er fühlte sich schuldig. Jetzt hielt er die beiden schon wieder davon ab ihre sowieso schon viel zu knapp bemessene Zeit, die sie füreinander hatten, auch genießen zu können. Das war auch der Grund, warum er sich nach mehreren Tassen Tee und einigen Filmen – unglücklicherweise hatte Aoi Liebesfilme ausgesucht – wieder verabschiedete, damit die beiden Gitarristen wenigstens den Abend noch unbeschwert genießen konnten. Draußen regnete es immer noch, und trotzdem ging er ohne Schirm. Er hatte ja eh keinen dabei... Die Leute hetzten an ihm vorbei, während er selbst immer langsamer zu werden schien. Doch das war ihm egal. Ob er nun hier war oder zu Hause, es änderte ja doch nichts – er war so oder so allein. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er in das kahle Treppenhaus seines Wohnblocks trat. Er war nass bis auf die Knochen und zitterte leicht – das merkte er erst jetzt. Vielleicht wäre es ja besser, wenn er nach oben ging und ein warmes Bad nahm. Eine Erkältung oder gar schlimmeres konnte er sich momentan einfach nicht leisten. Also stieg er langsam die Stufen hinauf zu seiner Wohnung. Noch immer war das Licht aus. Wahrscheinlich rannte er deswegen auch in jemand anderen hinein, konnte sich aber geradeso noch vor einem Sturz auf die harten Fliesen retten, wohl auch weil er festgehalten wurde. Sekunden später ging das Licht an, und als er sah, wer ihn da gerade festhielt, weiteten sich irritiert seine Augen. „Ruki?“ Wie kam es, dass er jetzt hier war? Hier, vor seiner Wohnung? Hatte er etwa gewartet? Aber... warum? Der Rothaarige ließ ihn wieder los und sah ihn unsicher an. Warum sagte er denn nichts? Es dauerte einige Augenblicke, bis Reita sich wieder bewusst wurde, dass er ihm ja gesagt hatte, er wolle ihn nicht mehr sehen. Bisher hatte der Sänger sich daran ja auch gehalten. Aber... warum war er jetzt hier? Warum ausgerechnet jetzt, nach so einem Tag? Er seufzte leise und kramte nach seinem Schlüssel, versuchte den anderen so gut es ging zu ignorieren, doch es wollte nicht gelingen. Er brauchte ihn nicht einmal anzusehen, allein die Tatsache, dass er hier war, hier bei ihm, löste unerwartete Reaktionen in ihm aus. Seine Hände zitterten leicht und er bekam eine Gänsehaut. Dass das alles aber auch daran gelegen haben könnte, dass er klitschnass war, verdrängte er. Mit einem leisen Klacken ging die Tür auf und er ging hinein, schaltete das Licht ein. Zögernd drehte er sich um. Ruki sah ihn an. Verzweifelt. Beinahe hoffnungslos. Wie konnte er ihn jetzt einfach so stehen lassen? „Komm mit rein...“, sagte er leise, aber Ruki musste es gehört haben. Es war nur allzu deutlich zu sehen, wie er sich etwas anspannte. Dennoch zögerte er. Wieder seufzte Reita leise, schälte sich jetzt aber aus seiner am Körper klebenden Jacke und warf sie in irgendeine Ecke. „Ich geh eben duschen...“, sagte er nun beinahe noch leiser, sah den Sänger jetzt aber nicht noch einmal an, sondern kehrte ihm den Rücken zu und verschwand direkt im Bad. Hinter sich schloss er ab. Zwar wünschte er sich, dass Ruki ihm jetzt folgte, aber... das war so unwahrscheinlich... Selbst wenn er es getan hätte, hätte er ihn dann wohl doch nicht ins Bad gelassen, nach allem was vorgefallen war – auch wenn er sich seine Nähe so sehr wünschte... Einige Zeit später huschte er schnell ins Schlafzimmer, um sich trockene Sachen anzuziehen. Warum er sich so zierte, wusste er gerade selbst nicht mal. Während er sich anzog, begann es in seinem Kopf zu rotieren. Die Dusche war so erfrischend gewesen; er hatte abschalten können und einfach nur das heiße, auf ihn herab prasselnde Wasser genossen. Doch jetzt... Es war so still... Ob Ruki wieder gegangen war? Er hatte nicht einmal mitbekommen, dass die Wohnungstür wieder ins Schloss gefallen war. Er zog sich noch einen dicken Pullover über und ging dann Richtung Küche. Vorsichtig lugte er in den Raum hinein und atmete erleichtert aus, als er Ruki dort tatsächlich auf einem der Stühle sitzen sah. Als er auch noch zu ihm aufsah, schlich sich ein schüchternes Lächeln auf seine Lippen. „Ich hab Tee gemacht...“ Auch wenn es nur so belanglose Worte waren, es tat gut jetzt seine Stimme zu hören. „Danke“, hauchte er und setzte sich dem Rothaarigen gegenüber, betrachtete ihn stillschweigend. Auch Ruki schwieg – ein Umstand, der sie beide nicht unbedingt voran brachte. So schön es auch war, ihn einfach nur in seiner Nähe zu wissen, so langsam wurmte ihn die Frage, was der andere hier wollte. Also stellte er die Frage, die unausweichlich kommen musste: „Warum bist du hier?“ Er erschrak leicht, als er merkte, wie brüchig seine Stimme doch war. Ruki wich seinem Blick aus und schwieg noch eine Weile, während der er nervös mit seinen Händen herumspielte. Reita beobachtete das, hatte nicht vor ihn das noch einmal zu fragen. Er wollte warten, bis Ruki endlich sagte, was er wollte. Denn irgendetwas musste er ja auf dem Herzen haben, sonst wäre er nicht hergekommen und würde jetzt so herumdrucksen. Es dauerte aber noch eine Weile, bis er wenigstens den Blick hob und ihn ansah. Reita schluckte, wich ihm aber nicht aus. Wenn er ihn so betrachtete, musste er an neulich denken, als er ihm vor den Kopf gestoßen hatte. Aber das war nötig gewesen! Er wollte nicht schon wieder verletzt werden. Das hatte er einfach nicht verdient! Daher.. hatte er den Schlussstrich gezogen. Aber... War genau das vielleicht falsch gewesen? „Reita, es tut mir leid...“ Diese Worten kamen so plötzlich und vor allem so unverhofft, dass er beinahe vergaß zu atmen. Es tat ihm leid? Was tat ihm denn leid? Dass er neben ihm noch andere gehabt hatte? Dass er ihm damit so sehr weh getan hatte? Und das die ganze Zeit über... Aber was war er auch so dumm gewesen und hatte sich etwas vormachen lassen! Da vertraute er sich einmal einem Menschen an, entwickelte sogar Gefühle für ihn, nur um dann so bitter enttäuscht zu werden. „Wie viele waren es?“ Leicht verwirrt sah Ruki ihn an, schien nicht zu verstehen was er wissen wollte. „War es nur dieser eine? Oder noch mehr, während wir beide...“ Er zögerte, biss sich schließlich auf die Unterlippe. Dass sie zusammen waren, konnte er nicht sagen. Denn sie hatten nie etwas in der Richtung gabgemacht. Es war von Anfang an nur um Sex gegangen, doch schon bald hatten sie auch so mehr Zeit miteinander verbracht als vorher und nicht nur Bettsport betrieben, auch wenn das eben überwiegte. Aber warum sollte man auf etwas so Schönes verzichten? Dafür hatte er keinen Grund gesehen – und Ruki anscheinend auch nicht, wenn er es sich gleichzeitig auch bei anderen holte. Noch immer schwieg der Rothaarige, saß einfach nur da. Ihm schien unbehaglich zu werden, zumindest wirkte er so, als ob ihm diese Frage mehr als nur unangenehm wäre. Er seufzte, wollte sich zurücklehnen, doch da nahm Ruki mit einem mal seine Hand, hielt sie fest und ließ sie auch trotz leichten Widerstandes nicht wieder los. „Es tut mir wirklich leid!“ Das hatte er doch schon gesagt... Warum... Warum legte er nicht endlich die Karten auf den Tisch? Wenn er dazu nicht in der Lage war, konnte er doch auch einfach wieder gehen. Dann konnte er vielleicht wirklich noch sein heißes Bad nehmen oder sich schon ins Bett kuscheln... Auch wenn der Gedanke daran, dass Ruki vielleicht wieder ging, ihm weh tat. Wenn er ehrlich war, wollte er ihn nicht mehr gehen lassen. Nicht jetzt, wo er hier war... Nicht jetzt, wo er ihm so nahe war... „Ich weiß, dass es falsch war, das zu tun...“, sagte er nun leise und strich etwas über seinen Handrücken, was ihn sichtlich erschaudern ließ. „Aber Reita... versteh mich doch auch... Ich dachte es ging dir die ganze Zeit nur um den Sex, deshalb...“ Das reichte ihm jetzt aber wirklich! Er riss seine Hand los und stand auf. Sein Tee war ihm jetzt ja so was von egal! Wie konnte er nur so etwas sagen, versuchen sich so zu rechtfertigen?! „Bin ich jetzt also daran Schuld, hai?“ „Nein, das hab ich d-...“ „Ach, sei doch still!“ Er wich ein paar Schritte zurück, bis er hinter sich die Küchentheke spürte. Dort lehnte er sich etwas an und funkelte Ruki zornig an. Der Rothaarige schien wieder verunsichert zu sein. Er versuchte sich zu beruhigen, atmete einmal tief ein und wieder aus, und hatte sich danach wirklich wieder ein wenig gefangen. „Als du dann so anders zu mir warst...“, sprach er nach einigen Momenten des Schweigens weiter. „Da ist mir klar geworden, dass...“ Wieder schwieg der Sänger. Reita sah ihn gespannt an, ging zögerlich ein paar Schritte auf ihn zu. „...dass was?“ Jetzt war es an ihm, seine Hand zu nehmen. Sein Hals war plötzlich so trocken. Er wollte unbedingt wissen, was ihm klar geworden war! Er hoffte ja so sehr, dass er auch Gefühle für ihn hatte, doch... Was, wenn es nicht stimmte? Er wollte sich keine unnützen Hoffnungen mehr machen, er brauchte jetzt Klarheit! Es schienen unendliche Augenblicke zu vergehen, bis Ruki den Kopf nun leicht hob und ihn ansah, so intensiv, so direkt, so... voller Unsicherheit... Doch wenn er sich nicht irrte, dann auch mit einem Funken Leidenschaft in seinem Blick. Als Ruki seine Hand leicht drückte, hielt er wieder den Atem an, wartete auf das, was er ihm jetzt sagen würde, auf das er schon so lange hoffte. Doch anstatt einer Liebeserklärung abzugeben, zog der Rothaarige ihn plötzlich zu sich und ehe er sich´s versah, spürte er auch schon seine Lippen auf den eigenen. Er zögerte, wollte sich losreißen, doch Ruki ließ ihm keine Chance, zog ihn noch näher an sich. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet und er war sich nicht sicher, ob es das war, was er wirklich wollte. Also löste er sich von seinen Lippen, wollte sich ein paar Schritte von ihm entfernen, doch noch immer wurde sein Handgelenk festgehalten. Ruki stand nun auch auf, sah ihn schwer atmend an und küsste ihn einfach noch mal. Wieder zögerte er, doch er konnte nicht länger widerstehen. Sein Körper wurde weich und er schmiegte sich etwas an ihn, erwiderte diesen sanften Kuss. Er hätte erwartet, dass Ruki schnell fordernder werden würde, sehr viel fordernder, doch das blieb aus. Er strich lediglich etwas über seinen Rücken, aber so zaghaft, dass Reita es kaum spüren konnte. Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen. Das war es, was er wollte. Aber nicht nur jetzt. Er wollte das immer haben können, wollte, dass Ruki ihn jetzt wollte, nur noch ihn... Obwohl dieser Kuss so sanft war, benebelte er vollkommen seine Sinne, machte es ihm unmöglich, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. „Was muss ich tun, damit du wieder zu mir kommst?“, flüsterte der Sänger plötzlich gegen seine Lippen. Er brauchte einige Augenblicke, sah ihn dann aus halbgeschlossenen Augen an. Was sein Gegenüber gesagt hatte, sickerte nur langsam und stückchenweise in sein Gehirn, doch als er es endlich realisiert hatte, war die Antwort für ihn klar: „Du tust es schon...“, hauchte er leise, küsste ihn dann einfach wieder. Wie sehr er es doch vermisst hatte, ihm so nah zu sein, seine Lippen zu spüren, ihn zu spüren... Genau das war es, war er wollte. Ruki. Nichts anderes außer ihm. Ruki... Alles andere war vollkommen egal. Hauptsache Ruki... Hauptsache er war bei ihm. Er wusste jetzt, dass er genauso für ihn fühlte, obwohl er es nicht direkt gesagt hatte. Seine Mimik und Gestik sprachen für sich. Ruki wollte ihn. Und er wollte Ruki. Ihn und nichts anderes... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ und zu ende ist diese ff jetzt xD ich hoffe sie hat euch gefallen, auch wenns vielleicht nicht meine beste war ^^' freu mich über kommis~ liebe grüße uru~ x) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)