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Die Erbinnen der göttlichen Magie Teil 2

Tertia disciplina privatem vires - die Lehre der eigenen Kräfte
von

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28. Kapitel

Kapitel 28
 

Lyiana legte den Brief seufzend bei Seite und stand auf. Sie ging sich das Gesicht waschen, weil sie leider geweint hatte. Als sie das kühle Nass auf sich spürte, lief sie zurück zum Bett, nahm den Brief und faltete ihn ordentlich, ehe er in eine Schublade wanderte. Ihr ist gerade eben erst bewusst geworden, wie sehr sie ihre Kameradinnen vermisste. Sie war so sehr mit ihren Problemen beschäftigt gewesen, das sie nicht wirklich viel Zeit hatte über andere Dinge nachzudenken. Aber der Brief von Nisola hatte all ihre Emotionen nun wachgerüttelt und sie verspürte echtes Heimweh, was sie versuchte zu unterdrücken. Solche Emotionen könnten ihr bei ihrer Ausbildung nur im Wege sein. Sie hatte noch 6 Wochen auszuhalten und noch einiges an Arbeit vor sich. Doch jetzt erst einmal musste sie schlafen und für morgen stark genug sein. Morgen früh würde die Welt um einiges besser aussehen, als sie es bisher tat.

Denn da würde Lou endlich zurückkehren und Lyiana hatte endlich die Gelegenheit ihm alles zu erklären.
 

Am Morgen stand sie sehr schnell auf, wusch sich und zog sich an. Damit setzte sie wohl ihren eigenen Rekord, was diese Dinge betraf. Aufgeregt eilte sie nach unten in den Empfangssaal, wo der König bereits zu frühstücken begonnen hatte.

„Du bist heute früh dran.“ Meinte er überrascht.

„Ja.“ Nickte sie rasch und setzte sich, „Lou kommt doch heute zurück, oder?“ wollte sie sich noch mal vergewissern.

„Falsch.“ Schüttelte er den Kopf und Lyiana wurde schwer ums Herz, „er ist bereits angekommen. Er ist bei den Pferdestellen.“

Lyianas Herz setzte einen Sprung aus und sie rannte vom Tisch weg, ohne dem König Beachtung zu schenken, der ihr nur verwundert nachschaute. Sie eilte hinaus und zielstrebig auf den Pferdestall zu. Als sie an der großen Holztür angelangt war, klopfte sie und wollte eben nach ihm rufen, als er ein Lachen hörte. Ein weibliches Lachen. Verwundert hielt sie inne und lauschte.

„Bin ich froh, dass ich mitreisen durfte.“ Meinte die weibliche Stimme scheinbar recht glücklich.

„Na und ich erst! Ich bin froh, dass mein Training mich in dein Dorf geführt hatte.“ Erwiderte nun eine männliche Stimme und das Blut gefror in Lyianas Adern.

Sie ging sachte hinein in den Stall und orientierte sich an den Geräuschen.

„Wollen wir es hier nicht ein bisschen... du weißt schon?“ hörte sie die weibliche Stimme fragen.

„Wenn uns hier jedoch jemand sieht, dann könnte das etwas Ärger geben.“ Vernahm Lyiana nun Lous Stimme klar und deutlich.

Sie ging weiter den Gang entlang und horchte, als es ein Geräusch gab, als wäre etwas ins Stroh gefallen. Ihr Herz hämmerte, als sie die Boxen weiter entlang ging, bis zu einer weiteren Tür, die sperrangelweitoffen dastand. Lyiana holte tief Atem und trat in den Bereich der Tür hinein. Ihre Augen weiteten sich, als sie Lou erkannte, der sich mit einem schwarzhaarigen Mädchen herumbiss. Doch das Schlimmste war wohl, dass beide schon oberkörperfrei waren. Sie jappte erschrocken auf und Lou und das Mädchen sahen verwundert zur Tür.

„Oh Lyiana.“ Stutzte Lou und richtete sich etwas auf.

Das Mädchen zog ihr T-Shirt an sich heran und hielt es vor ihren entblößten Oberkörper.

„Was suchst du denn hier?“ wollte er wissen und stand auf.

Als er auf sie zuging, machte Lyiana rasch ein paar Schritte zurück und senkte den Blick, „tut mir leid, ich wollte nicht stören. Ich hatte mich nur gefreut dich nach all den Wochen wiederzusehen.“

Sie drehte sich um und rannte den Weg hinaus. Lou rief ihren Namen und stürzte ihr nach. Er packte sie rasch kurz vor dem Ausgang am Arm und hielt sie zurück.

„Wieso läufst du weg?“ wunderte er sich und hielt sie fest.

Zuerst wollte Lyiana sich losreisen, atmete dann jedoch durch und versuchte ruhig zu klingen, doch ihr Blick blieb gesenkt, „ich wollte euch wirklich nicht stören.“

Lou lies sie los und drehte sie um, „Lyiana du störst schon nicht, auch wenn es doch eine sehr ungünstige Situation gewesen war. Lass uns später in Ruhe reden, da kannst du mir erzählen, was es Neues gibt. Bis dahin kümmere ich mich um Tanja.“

Lyiana nickte schwach, verbeugte sich und ging dann mit ruhigen Schritten hinaus. Sie sah nur ganz kurz auf, um zu lächeln, ehe sie verschwand. Als sie draußen war atmete sie kurz auf und rannte dann aus dem Burggelände und hinaus auf die Felder, wo sie sich hinsetzte und zu weinen begann. Sie hätte es sich denken können, dass Lou sich jemand anderen sucht, nach all dem was geschehen war. Lyiana hatte damals keine Gelegenheit gehabt sich mit ihm auszusprechen und nun war es zu spät. Er hatte eine Freundin und sie würde sich da nicht dazwischen drängen, selbst wenn sie wollte, doch es würde eh nichts mehr ändern. Jetzt noch zu sagen, dass alles falsch war würde er ihr wahrscheinlich eh nicht glauben und falls er es doch machte, würde er sich nicht plötzlich um entscheiden. Wieso sollte er auch? Er hatte nie behauptet für sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle zu haben. Es wäre sinnlos da jetzt noch was klarzustellen.
 

„Was war los?“ wollte Tanja wissen, die sich nun wieder angezogen hatte und eine Hand auf seine Schultern legte.

Ihr Freund wirkte nachdenklich und besorgt. Er setzte sich mit ihr wieder zurück ins Stroh, ehe er versuchte seine Gedanken zu äußern.

„Ich glaube Lyiana war etwas überrascht von allem, doch sie wird sich dran gewöhnen. Es war sicherlich nur der erste Schock dich gleich bei so etwas kennen zulernen.“ Dann lächelte er und küsste sie sanft in den Nacken.

„Da hast du sicherlich recht. Nach allem was du über sie erzählt hast, ist sie eine sehr schlaue Person und sehr tolerant. Sie wird sicherlich schnell damit zurecht kommen.“ Kicherte sie und umarmte ihn innig.

Beide küssten sich und widmeten sich dem, was vor der Störung gemacht wurden war.
 

Lyiana, die sich wieder etwas beruhigt hatte zog ihr Schwert und durchpflückte das Feld, um sich noch etwas abzureagieren. Sie musst jetzt mit der Situation klarkommen, es war ihre eigene Schuld so lange zu schweigen, doch sie gab trotzdem den größten Teil der Schuld Luados, der ihr seit dem damaligen Duell anders gegenübertrat. Mit einer Art von Respekt und vielleicht auch einen Anflug von Freundlichkeit. Lyiana achtete immer noch auf ihn und war bedacht darauf ihm nie wieder zu vertrauen. Sie wütete etwas im Feld umher und als sie alle Feldpflanzen in ihrer Umgebung geschnitten hatte, setzt sie sich auf einen kahlen Stein und verschnaufte. Es tat gut sich so abzureagieren, auch wenn es nichts an der Situation ändern würde. Sie saß noch eine Weile so da, bis sie von weiter weg Pferdegetrappel wahrnahm. Verwundert sah sie auf, als jemand ihren Namen rief. Ihre Augen wurden eng, als sie Luados auf dem Pferd erblickte, mit 3 weiteren Rittern.

„Lyiana, wo steckst du denn? Mein Vater hat dich schon überall gesucht.“ Rief er ihr tadelnd zu.

Lyiana erhob sich und ging auf ihn zu. Als sie vor ihm und den anderen Reitern stand, winkte er einen Reiter zu, „steig vom Pferd und gib es Lyiana. Sie muss augenblicklich zurückkehren.“ Wies er den Mann an.

Dieser nickte und stieg vom Pferd. Die Zügel übergab er Lyiana, die sie dankend entgegennahm. Sie stieg augenblicklich auf, nickte dem Mann noch mal zu und gab dem Pferd dann die Spuren, ohne noch etwas weiter zu erwidern.

Sie eilte zurück zum Schloss, die anderen Reiter schon weit hinter sich gelassen. Als sie durch den Torbogen ritt, sah sie König Moon schon von Weiten. Er saß auf einem braunen Hengst und musterte sie nachfragend.

„Wo hast du gesteckt?“ wollte er ruhig wissen.

„Ich musste etwas nachdenken. Entschuldigen sie meine Verspätung.“ Meinte sie entschuldigend und verbeugte sich leicht.

Er nickte nur langsam, als Zeichen für sein Verständnis, dann sah er zum Stall hin, wo Lou mit Tanja hinaustraten, „willst du auch mitkommen?“

Lou sah zu Tanja, die ihn kurz umarmte, einen Kuss auf den Mund drückte und für ihn antwortete, „geh mit, du musst doch gar für euren Kampf sein.“

Lou nickte lächelnd, umarmte sie noch mal kurz und holte sich ein Pferd aus dem Stall.

Lyianas Herz setzte mehrere Schläge dabei aus. Sie wollte auf der einen Seite das er mitkam, auf der anderen Seite hätte sie es auch gern wieder verhindert. Lou sprang auf das Pferd auf und ritt an ihre Seite. Er lächelte noch mal Tanja zu, ehe sie zu Dritt wieder vom Burggelände ritten. Lyiana verhielt sich schweigend, während sie Lou zuhörte, der dem König von seinen Fortschritten erzählte. Lyianas Augen leuchteten, als sie dabei erfuhr, dass Lou bei einer großen Schlacht mitgekämpft hatte und sie einen Sieg erringen konnten, durch seine Fähigkeiten.

„Dann war es doch gut dich meinem lieben Verwandten zu empfehlen.“ Lächelte der König.

Lou nickte, „ich habe dabei auch verschiedene Entdeckungen gemacht, die Fähigkeiten anbelangt, die ich vorher nicht kannte.“

„Die da wären?“ fragte König Moon mit viel Neugier in der Stimme nach.

Lou lächelte, „ich könnte sie euch jetzt erzählen, doch wären es dann keine Überraschungen mehr.“

Der König lachte kurz auf und nickte, „da hast du recht. Dann lass es uns selber herausfinden.“

Lyiana beäugte Lou neugierig, wandte aber den Blick sofort ab, als er zu ihr hinübersah. Sie wäre so gern dabei gewesen, als er seine Fähigkeiten entdeckt hatte. Sie wäre so gern die Erste gewesen, der er davon erzählt hätte, doch jetzt war sie wirklich nur noch eine Kampfkameradin und das musste sie lernen zu akzeptieren.

Sie machten sich auf den Weg zum See, um da ihre Fähigkeiten, mit dem Umgang der Elemente zu schärfen. Lyiana merkte deutlich, wie erwachsen Lou geworden war, versuchte sich aber nur so gut es ging auf die Anweisungen vom König zu konzentrieren und sich dabei nicht ablenken zu lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  tifi
2008-05-25T16:15:21+00:00 25.05.2008 18:15
oh man(n) ~.~ so ein gammel

Von:  Taja
2008-05-24T14:06:10+00:00 24.05.2008 16:06
Arme Lyiana! Typisch Kerle. Wenn man eine nicht haben kann, nimmt man eben schnell ne andere als Ersatz. Aber noch is nichts verloren, immerhin wird er seine tolle neue Freundn wohl nicht mit in die andere Welt nehmen können, oder?
Von: abgemeldet
2008-05-24T08:52:53+00:00 24.05.2008 10:52
der lou is doch doof


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