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Die Erbinnen der göttlichen Magie Teil 2

Tertia disciplina privatem vires - die Lehre der eigenen Kräfte
von

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21. Kapitel

Kapitel 21
 

Die Zeit verging schneller als erwartet. Nisola war heute morgen ins dritte Semester eingeführt wurden und hatte in allen Dingen starke Fortschritte gemacht. Eben hatte sie Unterricht bei Lord Mendoc, der ihr beibrachte Gegenstände schweben zu lassen mit dem bloßen Willen. Sie hatte einen Strohhalm vor sich liegen und starrte ihn eisern an, doch er wollte sich einfach nicht bewegen. Als sie näher rückte und die Augen mehr zusammenkniff, brach er plötzlich in Flammen auf. Nisola schaute verwundert auf den verkohlten Strohhalm und war sich nicht sicher, wie sie das hinbekommen hatte.

„Du hast einen Kraftzauber mit einem Schwebezauber gemischt.“ Lächelte Lord Mendoc, tat den Strohhalm zur Seite und hab ihr einen Neuen, „es ist wichtig, dass du versuchst keinen Druck auszuüben. Die Sachen sollen schweben und wenn du Kraftzauber dafür verwendest, bewegt er sich nicht. Ein Gegenstand kann nur schweben, wenn nicht zu viele magische Kräfte ihn erschweren.“

Nisola nickte, auch wenn sie nicht ganz begriffen hatte was der Magier von ihr wollte. Sie sah wieder auf den Strohhalm und befahl ihm sich einfach nur erst einmal zu bewegen, doch er rührte sich absolut nicht mehr. Grimmig schaute sie ihn jetzt an und verfluchte ihn in Gedanken, als es plötzlich eine Explosion vor ihrem Gesicht gab und der Strohhalm verschwunden war. Sie sah mit geschwärzten Gesicht zum Magier auf, der sich ein Kichern verkniff.

„Das war nun wirklich ein explosionsartiger Gedanke.“ Er reichte ihr ein nasses Tuch, mit dem sie sich das Gesicht abwusch.

Dann setzte er sich gegenüber von ihr an den Tisch. Sie benutzen für dieses Training einen leeren Klassenraum, der nur für wenige Stunden benutzt wurde, weil er für die 5. Semester war und da gab es nur wenige Alchimisten. Nisola fragte sich sowieso, warum sich so viele entweder nur für die Heiler oder für die Krieger entscheiden. Es war viel sinnvoller Alchimist zu werden, weil man dort an Erfindungen arbeiten konnte in allen Bereichen.

„Also noch mal, Nisola. Du musst dem Strohhalm sagen, dass er aufsteigen soll. Versuch es mal ruhiger.“ Meinte der Lehrer und legte einen Neuen hin.

Nisola unterdrückte einen Seufzer und wendete sich dem Strohhalm zu. Sie bedachte ihn mit einem genervten Blick und hoffte innig bald die Übung beenden zu können. Sie sah keinen Sinn darin Dinge nur schweben zu lassen. Dinge aus dem Weg räumen zu können war viel einfacher. Als sie das dachte, stieß unerwartet Wind hervor und wischte den Strohhalm einfach so vom Tisch, aber er blieb wenigstens ganz.

Lord Mendoc seufzte und hob ihn auf, „Nisola so wird das heute nichts mehr. Ich glaube ich schick dich in den Park. Entspann dich da etwas und bereite dich auf den Heilerunterricht vor.“

Der Magier stand auf und packte die Sachen zusammen. Nisola sprang erleichtert auf, verbeugte sich und eilte mit ihren Lehrbüchern unter dem Arm in den Park. Als sie die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut spürte genoss sie diese. Sie suchte sich einen sonnigen Platz im Garten und Streckte die Beine aus. Sie hatte so viel die letzte Zeit gelernt, dass sie kaum noch Freizeit hatte. Seit der Sache mit Hermes ging sie Atarin immer noch so gut es ging aus dem Weg. Er lächelte immer schwach, wenn sie sofort in ihr Zimmer eilte und froh war im Bett zu verschwinden. Sie gemeinsamen Abendbrote waren Vergessenheit, bis auf die Mittwochabende. Er prüfte Nisola bis ins Kleinste, wie weit ihre Kräfte reichten. Sie machte wirklich Fortschritte, aber ab und an fragte sie sich, ob es nicht besser wäre Atarin zu fragen, ob er sie in ihre Welt begleitete um zu helfen. Natürlich war das eine absurde Idee, aber schön wäre es alle Male. Egal welche Gegner die sie dann hätten, mit diesem starken Magier an ihrer Seite würden sie alle erbibbern. Sie seufzte und sah zu einem Schatten hin, der sich über sie gebeugt hatte.

„Vallen!“ rief sie erfreut auf.

Seit Tagen hatten sie sich weder gesehen noch gehört. Nisola hatte Vallen per Gedankenübertragung erklärt, dass sie vermutete belauscht zu werden und daher keine Gespräche mehr so führen wollte. Seit dem war soviel Zeit vergangen, so viele Wochen das sie ihn wirklich freundlich anstarrte und sich das erste Mal seit Ewigkeiten freute allein mit ihm reden zu können.

„Hast du gar keinen Unterricht?“ fragte er und setzte sich auf die Bank neben ihr.

„Nein.“ Schüttelte sie den Kopf, „Lord Mendoc hat mich in den Park geschickt. Ich bekomme absolut keine Schwebezauber hin.“ Seufzte sie und lies die Schultern hängen.

„Das packst du schon. Immer noch besser als das, was mir gerade passiert ist.“ Meinte er weniger erfreut.

Sie sah ihn verwundert an, „was denn?“

Vallen lächelte schwach, „ich sollte ein gebrochenes Bein heilen und habe statt dessen dem Patienten gleich noch mit den Arm gebrochen.“

„Oh.“ Meinte sie erstaunt, beide sagen sich still an und brachen dann in Lachen aus.

„Der hat vielleicht dumm geguckt und Lady Geid hat einen riesengroßen Aufstand veranstaltet. Sie wollte gleich alle Knochen des Patienten untersuchen.“ Lachte er.

„Und ich hab ein Strohhalm erst verbrennen und dann explodieren lassen. Da ist das ja nichts dagegen.“ Stimmte sie fröhlich hinzu.

Sie sahen sich offen an und streckten sich dann zugleich, „und was hast du jetzt?“

Vallen nickte zum Heilerquartier hin, „ich hab gleich wieder Privatunterricht im Bereich Ausschläge und Allergien. Und du?“

„Ich hab gleich Heilerunterricht in Sachen Beschleunigung der Heilungsprozesse.“ Erklärte sie ruhig und sah hinüber zum kleinen Brunnen, dann schwiegen beide einen Moment lang.

„Weißt du...“

„Ich wollt...“

fingen beide plötzlich an Luft zu holen. Sie sahen sich verdutzt an und begannen wieder zu lachen.

„Fang du an.“ Bat sie ihn.

„Nein du.“ Meinte er ruhig.

„Ich wollte sagen, dass ich mich freue dich mal wieder zusehen. Es ist lange her und ich muss sagen. Die Robe der Heiler steht dir ausgezeichnet.“ Lächelte sie ihn an, weil Vallen jetzt eine schwarze Robe mit grünen Rändern trug, das Zeichen für eine reine Ausbildung in Heilkunde.

„Danke dir, ich wollte dir ähnliches sagen.“ Schmunzelte er und sah einem Vogel zu, der von dem Dach eines Gebäudes in den Wald davon eilte, „denkst du, wir sind gut für den Kampf gerüstet?“

Nisola folgte seinem Blick und seufzte, „ich wünschte ich könnte es sagen.“ Sie schwieg kurz bevor sie mit Bedacht weitersprach, „weißt du es ist nicht so, dass ich nicht glaube hier die beste Ausbildung zu erhalten, die ich bekommen könnte, aber ich bezweifle das es ausreichen wird. Wir sind nur 10 Krieger und wir müssen gegen eine ganze Armee antreten, bis hin zu den leibhaftigen Geschöpfen, die von Chronos Hass erschaffen wurden. Ich frag mich, ob wir den Kampf wirklich gewinnen können.“

Vallen nickte und sah sie ruhig an, „ich kann das verstehen. Ich weiß nicht was genau auf euch zukommt. Aber du scheinst einen Einblick bekommen zu haben, oder?“

Nisola sah auf ihre Hände und nickte, „ja, als man mich mitten in der Nacht holte griffen schreckliche Monster unsere Stadt an. Menschen schrieen und ich hörte Kinder weinen. Ich habe ziemlich große Angst meine Familie zu verlieren, wenn ich versage. Wenn sie nicht bereits durch die Zeitverschiebung tot sind.“ Sie zitterte jetzt etwas ängstlich.

Vallen nahm ihre Hand und drückte sie sanft, „mach dir keine Gedanken, Nisola. Die Götter haben es so eingerichtet, dass ihr rechtzeitig zurückkommen werdet. Und wir Jungs werden auch bei euch sein und euch mit all unserer Kraft zur Seite stehen. Ich habe auch gute Fortschritte in Schwertkunst gemacht. Ich glaube schon, dass ich eine bessere Hilfe sein werde, als damals.“

Nisola sah ihn verwundert an, „wie damals?“ fragte sie ihn verwundert.

Er lächelte leicht, „als unser Vater uns zu sich geholt hatte, war ich der Jenige der den Ärger anzettelte. Doch auch obwohl wir alle gut gekämpft hatten, war ich der Schwächeste von uns Fünf. Ich fühlte mich damals ziemlich mies, weil sie mich vor den Wachen beschützen mussten.“

Nisola drückte jetzt seine Hand und lächelte ihm offen ins Gesicht, „das wird nicht wieder vorkommen Vallen. Jetzt bist du ein mächtiger Krieger und du kannst sogar Verletzte heilen. Du wirst einer der wichtigsten Verbündeten an unserer Seite sein.“

Vallen sah sie zu erst erstaunt an, dann trat ein freundliches Lächeln auf seine Gesichtszüge, „ich danke dir Nisola.“

„Wofür?“ stutzte diese.

„Du hast mir wieder Kraft und Mut gegeben nicht aufzugeben.“ Meinte er, lies sie jetzt los und stand auf.

Er drehte sich langsam zu ihr um und seine Robe flatterte leicht im Wind, „ich muss jetzt zum Unterricht. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.“

Nisola nickte und stand auf, „klar werden wir das. Wir wohnen doch auf dem gleichen Gelände.“

Vallen lächelte, drehte sich um und ging unter wehenden Umgang davon. Nisola starrte ihn noch eine Weile ruhig hinter her und lächelte. Er wurde langsam erwachsen. Sie vergaß manchmal, dass er doch fast genauso alt war wie sie alle, auch wenn er für 2000 Jahren schon gelebt hatte. Sie nahm ihre Sachen und ging zum Unterrichtsraum zurück, wo der nächste Unterrichtsblock bald für sie beginnen würde. Sie war wirklich sehr froh, Vallen als Verbündeten zu haben.
 

Vallen ging zum Heilerquartier und lächelte leicht. Nisola war noch schöner geworden als früher und doch musste er über die Vergangenheit fast lachen. Sie bedeutete ihm wirklich eine Menge, doch er hat heute das erste Mal gemerkt, dass er sie nicht mehr besitzen wollte, auch wenn er sie liebte. Sie hatte ihm damals deutlich gemacht, dass sie ihn nicht leiden konnte bei seinen Annäherungsversuchen und vorhin, auf der Parkbank war etwas Unerklärliches geschehen. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das erste Mal sich gewünscht einfach nur ein guter Freund für sie zu sein. Vielleicht war es auch eine jugendliche Schwärmerei für sie gewesen, weil sie ihn so fasziniert hatte und unerreichbar für ihn gewirkt hatte. Er wusste es nicht, doch was er wusste war, dass er wollte, dass Nisola glücklich wurde und ihn als ihren Verbündeten akzeptierte. Er trat in das Heilerquartier, wo Lady Geid ihn schon mit hochgezogener Braune musterte.

„Wo warst du so lange?“ wollte sie streng von ihm wissen.

„Ich musste etwas frische Luft schnappen um mich zu sammeln.“ Erklärte er lächelnd.

Sie winkte ihn rasch in einen Behandlungsraum, wo ein Patient mit vielen roten Punkte am ganzen Körper auf einem Bett saß. Als er sich auf dem Stuhl setzte, stellte sich die Magierin neben ihn und erklärte, was zutun war und das er sich ordentlich konzentrieren sollte.

Vallen dachte noch mal an Nisola und den bevorstehenden Kampf. Dann nickte er und klärte seine Gedanken, um die Heilung zu vollziehen, welche in ein paar Sekunden abgeschlossen war. Die Flecken waren verschwunden und der Patient sah gleich viel besser aus.

Lady Geid nickte erstaunt und lobend, „die frische Luft hat dir wirklich gut getan was?“

Vallen lächelte, „ja hat sie und mir ist klar geworden das wahre Freundschaft das Wichtigste für mich ist.“

Sie sah ihn kurz irritiert an und nickte dann stumm. Danach beschäftigten sie sich noch mal mit dem Patienten, um zu kontrollieren, dass alles richtig abgelaufen war. Und dann ging es zum nächsten Raum, wo ein Patient schon wartete.
 


 

so mehr kommt wenn alle kommis vollständig sind ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  tifi
2008-05-19T12:56:19+00:00 19.05.2008 14:56
an dieser stelle will ich einen 'wir lieben strohalme" club XDDD

aber hey *staun* nisola und vallen können auch anders?
Von:  Taja
2008-05-16T17:11:52+00:00 16.05.2008 19:11
Ja ja, Strohhalme, was man mit denen nicht alles machen kann XD
Und hey, Nisola und Vallen können endlich normal miteinander umgehen.
Von: abgemeldet
2008-05-15T17:31:37+00:00 15.05.2008 19:31
das gesicht nach der explosion hätte ich gerne mal gesehen XD


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