Zum Inhalt der Seite

Die Erbinnen der göttlichen Magie Teil 2

Tertia disciplina privatem vires - die Lehre der eigenen Kräfte
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

5. Kapitel

5. Kapitel
 

Nisola schritt durch ein altes, rostiges Tor. Vallen war nur wenige Schritte hinter ihr, hielt aber den nötigen Abstand, damit diese sich nicht bedrängt vorkam. Immerhin mussten sie jetzt 6 Monate mit einander auskommen. Er seufzte leise. Auf der einen Seite war dies seine Chance, denn in den 6 Monaten würde Hermes nicht auf die Idee kommen hier aufzutauchen. Oder etwa doch? Immerhin war er ein Gott, er konnte sicherlich überall auftauchen wenn er wollte. Aber auch in einer anderen Zeit? Das lies Vallen doch etwas grübeln. Er sah zu Nisola hin, die sich verwundert in alle Seiten umdrehte. Vallen trat nun ebenfalls durch das rostige Tor, was sich augenblicklich hinter ihnen verschwand, kaum war er herausgetreten. Nun verstand er auch Nisolas verwunderten Blick. Sie befanden sich in einer riesigen Marmorhalle. Die Decke war sicherlich gute 50 Meter von ihnen entfernt. Links von ihnen führte eine große Wendeltreppe hinauf, in ein anderes Stockwerk. Rechts von ihnen führte eine Marmortreppe hinunter zu einem großen Tor, welches verschlossen da lag. An den Seiten des Raumes erhellten Fackeln die Halle. Sie waren nicht blendend hell und doch konnten sie mit ihrem Licht jede Ecke des Raumes beleuchten. Es wirkte irgendwie magisch. Selbst die Wendeltreppe wirkte allein schon magisch genug. Sie wurde von verzierten, sehr, sehr dünnen Glasbalken gehalten, die sich in alle Richtungen nach oben wunden und so der Treppe einen gewissen Halt gaben. Aber Vallen war sich sicher, dass diese Balken die Treppe nie hätten halten können, wäre nicht Magie im Spiel. Plötzlich hörten sie Schritte links über ihnen und ein Mann tauchte am oberen Ende der Wendeltreppe auf. Er lächelte ihnen entgegen und kam langsam heruntergeschritten. Ihm folgten noch 3 weitere Gestalten. Eine Frau und zwei Männer. Sie trugen alle verschiedene Roben in unterschiedlichen Farben. Der Mann, der zuerst auf sie zutrat, trug eine schwarze Robe und wirkte irgendwie einschüchternd, magisch, stark und strahlte ziemlich viel Autorität aus gegenüber den anderen drei Gestalten, die doch zugleich selbst eine gewisse ähnliche Ausstrahlung besaßen.

„Wir heißen euch willkommen.“ Lächelte der schwarzhaarige Mann in den schwarzen Roben und nickte höfflich mit dem Kopf.

Vallen sah zu Nisola hin, die sich leicht verbeugte und tat es ihr nach.

„Gutes Benehmen bringt sie scheinbar schon mit, hoher Lord.“ Meinte ein grauhaariger, älterer Mann in lilafarbenen Roben.

Nisola verbeugte sich nun erneut vor dem Sprecher, „ich hoffe, dass mein Benehmen ausreicht, um eine Ausbildung in euren Diensten anzutreten.“

Vallen zog die Augenbraun hoch. Bei wem von den Vieren würden sie wohl eine Lehre anfangen? Und konnte er Nisola auch wirklich beistehen? Er bezweifelte es irgendwie in diesem Moment und bereute es ausgewählt wurden zu sein, Nisola zu begleiten. Er fühlte sich hier so was von fehl am Platz, dass konnte sich niemand vorstellen. Der Mann in den schwarzen Roben lächelte leicht und drehte sich nun zu den anderen Erwachsen um.

„Das sind Lord Mendoc, das Oberhaupt der Alchimisten und euer privater Lehrer in diesen Künsten.“ Der Mann in den lilafarbenen Roben verbeugte sich leicht, dann sprach der hohe Lord weiter, „das ist Lady Geid, Das Oberhaupt unserer Heiler und eure Privatlehrerin in dieser Disziplin.“ Die einzige Frau in der Runde, in grünen Roben, nickte kurz mit dem Kopf und schwang sich dabei auch elegant eine dunkelblonde Haarsträhne aus dem Gesicht, „das ist Lord Justerz, Oberhaupt der Krieger und euer privater Lehrer in den Kriegskünsten.“ Der Mann in roten Roben schaute Nisola eindringlich an, bewegte ansonsten keine Miene.

Sein Haar war dunkelbraun, jedoch sehr straff nach hinten gekämmt. Er wirkte einschüchternd auf Nisola und Vallen. Der Mann, der die ganze Zeit gesprochen hatte drehte sich nun wieder vollkommen zu beiden um und lächelte etwas schief.

„Und ich bin Atarin Hermes von Fridone, Oberhaupt der Magiergilde und somit Hoher Lord. Euer Ansprechpartner für eure gesamte Ausbildung der nächsten sechs Monate.“

Nisola riss die Augen entsetzt auf und zu der allgemeinen Belustigung der vier Erwachsen, sah Vallen genauso erschrocken aus.

„Nun ja, ich glaube ich bekomme noch einen Brief ausgehändigt, Lady Nisola.“ Lächelte der hohe Lord nun leicht matt.

Nisola nickte zitternd und holte einen Brief aus ihrer Tasche. Sie hielt den Brief angespannt in den Händen. Plötzlich wurde er ihr sanft aus der Hand gezogen mit Hilfe von Magie und schwebte auf Atarin zu. Nisola stockte der Atmen und sie erlaubte sich nicht, nur einen Atemzug zu machen, bis Atarin den Brief geöffnet hatte und las. Langsam begann sie wieder Luft zu holen und ihre Gedanken treten sich immer noch in ihrem Kopf. Atarin Hermes von Fridone? Sie wollte eben so viele Fragen stellen, doch keine geeignete viel ihr ein. War dieser attraktive, junge hoher Lord etwa mit ihrem Herr der Diebe verwandt? Aber wenn ja, wie konnte so etwas sein? Sie befanden sich doch in einer ganz anderen Welt, weit weg von ihrer Eigenen. Vallen schaute kurz flüchtig zu ihr hinüber und sah, dass sie puderrot im Gesicht war vor Anspannung und Überlegungen. Er konnte sie verstehen, aber innerlich wünschte er sich von hier nun noch mehr weg. Er hatte die selben Gedankengänge und es erfreute ihn nicht, selbst wenn es nur eine Vermutung war, eine Ähnlichkeit zwischen Atarin und dem Götter der Diebe zu finden. Er verfluchte Toya, dass gerade er mit gehen musste. Er war hier total fehl am Platz. Es kam ihm vor wie eine sehr, sehr böser Albtraum. Er wollte Hermes entfliehen und wurde wieder zu einem neuen Hermes geführt. Das Schlimmste war, dass auch genau dieser noch Ansprechpartner für die nächsten 6 Monate sein würde. Er konnte sich schon ausmalen das Nisola sich sicherlich gern bei diesem hohen Lord aufhalten würde und nicht viel Zeit für gemeinsame Unterhaltungen mit Vallen bleiben würden. Er lies einen ungewollten leisen Seufzer hören und merkte die Blicke der Anderen auf sich ruhen. Er schaute kurz entschuldigend auf, dann wandte sich der hohe Lord nach dem Lesen des Briefes wieder Nisola zu.

„Nun gut, ich wurde jetzt mit der Situation vertraut gemacht. Ich würde sagen, wir sollten nun alle das Bett aufsuchen. In ein paar Stunden beginnt der neue Morgen und eure Ausbildung wird anstrengend werden.“ Lächelte er.

„Unsere?“ echote Vallen erschrocken.“

Der hohe Lord musterte ihn nun mit einem strengen, leicht warnenden Blick, „ja eure Ausbildung. Wie ich aus dem Schreiben erfahren habe besitzt du auch magisches Potenzial, auch wenn es nur einen geringen Nutzen für eure Schlacht haben dürfte. Wir werden morgen früh entscheiden welchen Teil der Novizenausbildung du erhalten wirst. Denn mit dem wenigen magischen Potenzial wirst du dich separat die nächsten 6 Monate nur auf eine Disziplin beschränken, im Gegensatz von Lady Nisola die alle drei Disziplinen erlernen kann weil die Gabe dafür einfach vorhanden ist. Und nun Novize Vallen, würde ich dich bitten Lady Geid zu folgen. Sie wird dir dein Zimmer für die nächsten 6 Monate zeigen.“

Vallen schluckte. Hätte er doch nur nichts gesagt. So wie der Lord mit ihm sprach, hatte Vallen sich deutlich unbeliebt bei diesem gerade gemacht mit seiner plötzlichen Äußerung.

„Und du Novizin Nisola folgst bitte mir. Ich habe ein Zimmer in meiner Residenz für dich bereitstellen lassen.“ Lächelte der hohe Lord nun wieder leicht.

Nisola nickte erstaunt zustimmend. Sie würde mit in seiner Residenz übernachten? Sie spürte Vallens wütenden Blick im Nacken, achtete aber nicht darauf. Mochte dieser doch denken was er wollte. Für Nisola gab es nur einen Hermes und nur weil einer fast genauso hieß, bedeutete das nicht, dass sie sich gleich dem nächsten an den Hals werfen würde. Atarin nickte noch einmal in die Runde, drehte sich dann mit wehender schwarzer Robe um und ging die Treppe hinunter. Die anderen Magier folgten ihm zustimmend. Nisola reihte sich ihnen an und Vallen muffelte hinterher. Er war echt in einen noch größeren Albtraum gestolpert. Wieso taten das die Götter nur mit ihm? Hatte er so viel mehr falsch gemacht als seine Brüder? Er seufzte und musste dann zugleich wieder an Atarins Worte denken. Er hatte, wenn auch nicht viel, magisches Potenzial und würde auch eine Ausbildung anfangen. Na ja, auch wenn das alles nicht so toll am Anfang klang, vielleicht konnte er damit wirklich dem zukündigten Kampf gegen Chronos Macht etwas beisteuern, was seine Brüder nicht konnten. Auf einen Versuch kam es an. Draußen auf dem Hof trennten sich die Magier. Der hohe Lord ging weiter gerade aus und Nisola folgte ihm mit größerem Abstand. Links bogen Lord Mendoc und Lord Justerz ab und gingen zu einem erhöhten Gebäude hinüber. Lady Geid zog es vor nach Rechts zu gehen und Vallen folgte ihr wortlos. Würde er etwa in dem Frauenquartier mit übernachten müssen?

Nisola eilte Atarin nach, der nun ein zügigeres Tempo anlegte. Sie erreichten ein großes Tor, an dem zwei Wachen standen.

„Das hier ist der Eingang und Ausgang der Gilde. Wenn du nach dem Unterricht mal hinaus in die Stadt möchtest, musst du nur hindurchgehen. Aber ich würde es bevorzugen, wenn du erst einmal eine Woche das Gelände so kennen lernst. Natürlich werde ich dir Ausgang nicht verbieten.“ Erklärte der hohe Lord und drehte sich nun auf dem Absatz um und schaute zur Gilde hinüber.

Nisola tat es ihr gleich und konnte von hier aus 3 große Gebäude in der Dunkelheit ausmachen. Das in der Mitte war die Halle, aus der sie gekommen waren. Sie wirkte trotzdem immer noch riesig, auch wenn sie mittlerweile 200 Meter entfernt von ihr standen. Atarin folgte ihrem Blick und begann wieder zu erklären.

„Das ist die Haupthalle. Durch diese gehen normalerweise nur Besucher. Novizen und Magier benutzen meist die Nebeneingänge um in den dahinter liegenden Klassenräumen zu kommen. Rechts siehst du von hier aus das Magierquartier, wo unserer ausgebildeten Magier wohnen. Links das Heiler Quartier. Hinter beiden Quartieren liegt ein gepflegter Park, den du aufsuchen kannst in den Pausen. Weiter hinten, von hier aus nicht sichtbar, hinter dem Heilerquartier liegt das Novizenquartier. Da kommen all unsere Schüler unter.“ Meinte er.

„Was ist mit Vallen und mir? Wieso wohnen wir nicht auch da?“ fragte sie verwundert nach.

„Weil ihr beiden nicht eine 5jährige Ausbildung erhaltet. Vallen wird im Heilerquartier sein eigenes Zimmer erhalten, in der Nähe von Lady Geid, die ihn im Auge behalten wird. Du wirst mit in meinem Quartier wohnen, schon damit ich dich besser im Auge behalten kann.“ Erklärte er und schaute sie neugierig an, wie sie darauf wohl reagieren mag.

Nisola sah etwas verlegen aus, versuchte es aber mit der nächsten Frage gekonnt zu überspielen, „und wo ist eure Residenz, hoher Lord?“

Der Magier lachte leise auf, worauf hin die Wachen ihn scheinbar verwundert musterten, „das will ich dir zeigen.“

Ohne abzuwarten Schritt er wieder zurück zur Halle, am Magierquartier vorbei und immer Ziel gerade aus danach. Nur wenige Meter weiter konnte Nisola ihr Staunen kaum noch verbergen. Das sah fast aus wie eine kleine Villa, in der Atarin wohnte. Er lächelte von der Seite zu ihr hinunter und öffnete die Tür zur Residenz mit einer Handbewegung durch Magie. Er wollte eben zur Seite treten und Nisola den Vortritt gewähren, als diese erstaunt in eine andere Richtung zeigte.

„Und was ist das?“ fragte sie nach.

Atarin schaute nun etwas eigenartig, als hatte er die Frage nicht verstanden, „dass ist doch die Arena, in dem die Kampfkunst ausgebildet wird.“

Nisola nickte begeistert, „das heißt in dieser großen offenen Kuppel werde ich dann Kampfunterricht erhalten?“

Sie schien total begeistert von dem Gedanken zu sein. Atarin schmunzelte.

„Ja wirst du, aber jetzt wird geschlafen. Ich bring dich zu deinem Zimmer, damit du morgen auch ausgeruht bist.“

Nisola nickte nun, konnte sich nur schwer mit dem Blick von der Arena losreisen und ging dann in die Residenz hinein. Rechts lag ein Aufenthaltsraum mit vielen Sesseln und direkt vor ihr ging es eine Treppe sofort hinauf.

„Geh ruhig hinauf.. Die letzte Tür auf der rechten Seite ist dein Gemach.“ Meinte Atarin nett.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  tifi
2008-05-11T17:41:28+00:00 11.05.2008 19:41
so oder so: vallen wird hermes nie los

und ich frag mich wieso gerade du in der magierschule gelandet bist *gg*
Von:  Taja
2008-05-09T15:45:36+00:00 09.05.2008 17:45
Na in der Magierschule geht es wenigstens gesittet zu.
Der arme Vallen, Hermes verfolgt ihn wohl überall hin. Nur gut, dass er nicht in unserer Welt gelandet ist, sonst hätt er wohl ein kleines Problem mit einem gewissen Packetdienst^^
Von: abgemeldet
2008-05-01T22:04:02+00:00 02.05.2008 00:04
das klinkt fast so wie ein internat aber ein sehr schönes


Zurück