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Immortal

von

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7. Lügen

Ich hatte Heinkel gegenüber nicht erwähnt, dass ich wusste, was sich in der Schatulle befand. Vielleicht wusste sie es ja nicht einmal selbst. Aber glaubte ich das? Wer weiß, vielleicht bedeutete das sogar, dass das, was sie mit meinen Genen angestellt hatten, gar kein Versehen gewesen war…

Nein, stattdessen hatte ich die ganze Rückfahrt schweigend nachgedacht, Goethe auf dem Schoß liegend und von Zeit zu Zeit umblätternd, damit mein Wachhund keinen Verdacht schöpfte.

Wozu brauchte Ischariot so viele Freakchips? Und was war der eigentliche Grund, aus dem wir nach Berlin gekommen waren?

Sie setzte mich direkt daheim – soweit das so weit weg von Rom möglich war – ab und fuhr weiter, mit den Kisten im Kofferraum. Ich hatte gar nicht richtig mitbekommen, wie sie sie hereinbekommen hatte. Egal. Ich zog mich in mein Zimmer zurück. Die Tasche flog in eine Ecke, die Jacke hinterher, während ich mich selbst auf das Bett sinken ließ, an die Wand dahinter gelehnt und die Augen leicht geschlossen. Aus meiner Erstarrung erwachte ich erst wieder, als mein Handy in meiner Hose – die immer noch kaputt war, aber egal – vibrierte. Egal. Mir fiel dabei nur auf, dass ich unsagbaren Durst litt. Draußen war es schon dunkel.

Ich stand auf, verließ das Zimmer und ging den Gang herunter Richtung Küche. Als ich jedoch am Arbeitszimmer von Enrico vorbeikam, ließ jemand meinen Namen darin fallen. Und auch wenn meine Neugier heute schon einmal fatal gewesen war, schlich ich leise näher und konzentrierte mich auf das Gespräch.

„Was soll mit Victoria sein?“ Enrico klang gereizt und abgehetzt. Das kannte ich noch gar nicht bei ihm, ebenso wenig, wie ich den anderen Sprecher identifizieren konnte. Es war ein Mann, aber mehr vermochte ich nicht zu sagen.

„Maxwell, schicken Sie Ihre Tochter zurück nach Rom! Sie ist da wesentlich sicherer als hier.“

Enrico lachte trocken. „Das weiß ich selbst. Wenn ich wollte, dass sie in Sicherheit ist, hätte ich sie gar nicht erst mitgenommen.“

„Und warum haben Sie sie dann mitgenommen?“

Ich drückte mich nahe an die Wand neben der Tür. Das interessierte mich auch mal.

Zunächst einmal folgte eine längere Pause. „Victoria… sie ist zwar noch jung und manchmal unsicher, aber trotzdem unsere stärkste Kriegerin seit Anderson…“

„Den wir ja nicht mehr haben.“

„Unterbrechen Sie mich nicht!“; fauchte mein Vater. „Ich bin nicht erst seit gestern Leiter von Ischariot! Es war ein Zufall, dass ich dieses Kind damals getroffen habe, oder eher eine Vorsehung Gottes. Ich habe schon damals ihr Potenzial erkannt und sie daher adoptiert. Sie war schon als Kind wirklich außergewöhnlich… sie ist die erste und bisher einzige gewesen, die eine spezielle Gentransplantation überlebt hat“ Es war also doch kein Missverständnis, das mich zu einer Mutation hat werden lassen, das warst nur du! „und seitdem hat sie Fähigkeiten, wie sie selbst den Regeneratoren nicht zur Verfügung stehen. Doch dennoch wird sie wohl keine wirkliche Chance gegen Alucard haben. Und so weh es mir tut, wo wir doch nur diese eine haben, so muss ich sie doch gegen den Vampir vorschicken, um ihn genug zu schwächen, dass wir ihn töten können. Manchmal muss man die Dame opfern, damit die Bauern den König besiegen können.“

Du verdammtes Schwein!!! Wie konntest du mir das antun?!

Ich wollte in das Arbeitszimmer rennen und Enrico so lange mit dem Hinterkopf gegen die Wand schlagen, bis er sich nicht mehr rührte. Doch nach einem Moment verging der übermächtige Drang, ich hatte mich mehr oder weniger unter Kontrolle – welche Ironie, nur weil er mich immer darauf getrimmt hatte, dass ich mich niemals von Zorn leiten lassen sollte! – und wurde außerdem abgelenkt, weil mein Handy ein zweites Mal vibrierte. Entnervt holte ich es aus der Tasche.

Raphael. Eine Entschuldigung und ob ich mich von meinen Wachhunden loseisen konnte, sodass wir uns in einer halben Stunde wieder im Park treffen konnten.

Kein Problem, schrieb ich zurück. Ich komm irgendwie an ihnen vorbei. Bis gleich.

Ich musste hier einfach raus, wenn nicht heute noch jemand sterben sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-06-10T22:36:35+00:00 11.06.2009 00:36
Typisch Iskariot... bei Hellsing währe Sie sicherer...


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