Fallen Leaves von _Nira_ (*~*~* Wenn die Blätter von Konoha fallen *~*~* (Sasu/Saku)) ================================================================================ Prolog: Zuhause --------------- Kapitel 1: Zuhause „Sasuke-kun soll ich dir noch was bringen?“ fragte Sakura freundlich. „Nein“ erwiderte der Uchiha. Er war nach so vielen Jahren wieder zuhause. Richtig ZUHAUSE. Obwohl er die Wohnung seit seinem Verlassen aus Konoha nicht mehr betreten hatte, sah sie aus, als ob er erst gestern gegangen wäre. Kein Staubkorn lag auf den Möbeln. „Ich hab öfters mal hier saubergemacht, weil ich immer gehofft habe, dass du wieder nach Hause kommst“ meinte Sakura, als Sasuke einen Schrank mal genauer unter die Lupe nahm. Die Rosahaarige wurde etwas traurig. Sie hatte manchmal geweint, wenn sie hier gewesen war. Es hatte ihr das Herz gebrochen, als Sasuke damals das Dorf verlassen hatte. Jetzt war er wieder da, aber es war anders als früher. Sie wusste, dass es nie wieder so sein konnte wie damals, aber immerhin war Team 7 wieder in seiner alten Konstellation. Sakura beobachtete den Blauschwarzhaarigen eine kurze Weile. Auf einem Tisch stand das alte Gruppenbild des Teams. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Sasukes Lippen. Er erinnerte sich aber leider nicht gern an die Zeiten in Konoha. Warum? Ganz einfach. Jedes mal wenn er daran dachte, tat es weh, das er alles was er sich damals hier aufgebaut hatte einfach hingeworfen hatte, nur um sich die Macht geben zu lassen, damit er seinen Bruder töten konnte. Jetzt hatte er sein großes Ziel erreicht und er bereute nichts – fast nichts. Manchmal fühlte er immer noch dieses kleine naive Kind in sich, was so sehr danach strebte zu sein wie der große Bruder. Sasuke kannte keine Angst. Er hatte seine Familie sterben sehen und war einen Pakt mit dem Teufel eingegangen um Itachi zu töten. Es gab eigentlich nichts mehr, was ihn in irgendeiner Weise in Angst versetzen könnte. Doch die seelischen Schmerzen konnte er dadurch nicht einfach verdrängen. Er hatte seine Gefühle die ganzen Jahre hinter einer Fassade versteckt, die er so tapfer aufrecht gehalten hatte. Doch langsam spürte er, wie sie bröckelte. „Sasuke-kun? Was ist los?“ fragte Sakura vorsichtig. Ihr war der unruhige Blick von ihm durchaus aufgefallen. „Nichts“ erwiderte er schlicht. Sakura hatte das Gefühl, ihn jetzt vielleicht alleine zu lassen. Sasuke braucht vermutlich noch etwas Ruhe um seinen Kopf klar zu kriegen. Sie war in Begriff sich umzudrehen, wurde aber plötzlich am Arm festgehalten. Sie starrte in zwei schwarze Augen, die nur Schmerz widerspiegelten. Erstaunt erwiderte sie seinen Blick. Ihr fehlten schlicht und ergreifend die Worte dafür. „Sasuke-kun…“ „Bitte geh nicht weg“ Sakuras Augen weiteten sich. Sie konnte sich nicht vorstellen, was er alles auf sich genommen hatte um sein großes Ziel zu verwirklichen. Sie sah in seinen Augen nur den Schmerz eines Menschen, der alles in seinem Leben verloren hatte. Das Mädchen drehte sich wieder in seine Richtung. Sasuke lockerte seinen Griff und ließ letztendlich wieder los. „Sasuke?“ fragte sie vorsichtig. Das war das erste Mal, dass sie ihn nur beim Namen nannte und nicht das Kürzel „-kun“ hinter her setzte. „Sakura… Es tut mir so leid“ flüsterte er. Sie hob die Hand und strich ihm vorsichtig über die Wange. „Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist schon in Ordnung“ erwiderte sie lächelnd. „Nein… Ich hab dir und Naruto so viel angetan… Verzeiht mir… Bitte“ sagte er. Sakura hatte ihn noch nie so reden hören. Er klang wie ein Kind – ein Kind das allein gelassen wurde und keine Liebe erfahren hatte. Er tat ihr leid. „Sasuke“ lächelte Sakura. „Du bist wieder da, dir geht es gut und das ist das wichtigste. Alles andere können wir später besprechen. Du hast Zeit. Lass dir soviel davon wie du möchtest“ In ihm kamen die Erinnerungen an all die schöne Zeit, die er mit ihr, Naruto und Kakashi hatte und er fühlte sich mies, wenn er daran dachte, dass er das alles geschmissen hatte. Vielleicht hätte er Itachi auch töten können, wenn er hier geblieben wäre. Doch für Bedenken war es jetzt leider etwas zu spät. Es hätte nie so kommen dürfen. Erst jetzt merkte er vielleicht, dass er wirklich stark gewesen wäre, wenn er Itachi getrotzt hätte. Wenn er nicht den Weg gegangen wäre, den er ihm vorgegeben hatte. Aber Itachi hatte das sowieso schon alles von langer Hand geplant und er war so dumm gewesen ihm das zu verwirklichen. Jetzt hatte er wirklich keine Familie mehr. Alle die er mal geliebt hatte in grauer Vergangenheit waren tot. Seine Familie, seine Verwandten, sein Bruder – einfach alle. Sasuke merkte, wie irgendwas in ihm brach. Es war das Eis um sein Herz. Er vergaß seine eiskalte Fassade, die nun brach. Er spürte heiße Tränen in seinen Augen, die schon so lange fallen wollten. Tränen, die er über die Jahre unterdrückt hatte. Jetzt kam der Punkt, an dem er sie nicht mehr halten konnte. Sakura, die immer noch dabei stand, traute ihren Augen nicht, als eine Träne über Sasukes Gesicht lief und zu Boden fiel. Vorsichtig umarmte sie ihn und als sie merkte, dass er die Nähe suchte, schlang sie die Arme komplett um ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sasuke liefen immer noch die Tränen über die Wangen. Er versuchte verzweifelt sein Gedanken- und Gefühlschaos in den Griff zu bekommen. Längst vergessene Bilder kamen hoch und veranlassten ihn nur noch mehr dazu, den Tränen und der verdrängten Trauer Platz zu machen. Er war irgendwo auch froh, wieder hier zu sein. Jetzt konnte er noch mal anfangen und sein Leben genießen. Sasuke kümmerte es nicht wirklich, dass seine Augen durch die salzigen Tränen brannten. Er spürte Sakura, die ihn immer noch umarmte. Sie versuchte ihm zu helfen und er wusste das. Doch er würde noch etwas Zeit brauchen, bis er jemanden an sich ranlassen konnte… Kapitel 1: Beginn eines neuen Lebens ------------------------------------ Kapitel 2 Beginn es neuen Lebens Am nächsten Morgen erwachte Sasuke erst spät. Er blieb liegen und schaute aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne und die Vögel sangen. Leicht lächelte er, bis ihm klar wurde, dass er in seiner eigenen Wohnung war. Langsam sickerten die Erinnerungen an gestern wieder durch. Eigentlich sollte er sich schämen, vor Sakura so einen Gefühlsausbruch gehabt zu haben, aber er fühlte nichts. Dieses Mal war es allerdings im positiven Sinne. Er fühlte sich leicht und unbeschwert. Als wäre ihm eine unglaubliche Last genommen worden. Dieser Gefühlsausbruch hatte allem Anschein seine guten Seiten. Der Uchiha stand auf und streckte sich genüsslich. Sakura war gestern irgendwann nach hause gegangen. Da hatte er schon geschlafen. Er trotte ins Bad und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser um wach zu werden. Das kühle Nass verfehlte seine Wirkung nicht und er wurde richtig wach. Er nahm ein weißes Handtuch von der Halterung zu seiner rechten und trocknete sich das Gesicht ab. Er vermied es in den Spiegel zu sehen und ging schnurstracks wieder zurück in sein Zimmer. Er öffnete den Kleiderschrank und sah hinein. Macht der Gewohnheit. Kaum zu fassen, aber wahr: dort hingen immer noch seine Sachen von früher. Aber es lag klar auf der Hand, dass ihm diese mehr nicht passen würden. Er überlegte, fand aber keine spontane Lösung auf die Kleiderfrage. Er trug immer noch seine Sachen von gestern und er würde sich wirklich gern mal umziehen. Sasuke ging in Richtung Haustür und auf dem Boden stand eine Tüte mit einem Zettel dran. Hallo Sasuke! Ich war heute früh bei Naruto gewesen und er hat sich bereit erklärt dir ein paar von seinen Klamotten zu leihen, bis du dir neue Kleidung zugelegt hast. Ihr beiden seid ja jetzt ungefähr gleich groß, von daher müssten sie dir eigentlich passen! Gruß Sakura Wenigstens die Frage hatte er geklärt. Was ihn eben dazu bewegt hatte zur Haustür zu gehen, wusste er selbst nicht. Er nahm sich die Tüte, ging zurück ins Schlafzimmer und begann sie auszupacken. Es waren viele Kleidungsstücke nach seinem Geschmack. Er würde sich bald neue Klamotten zulegen, aber als Übergang würde das erst mal funktionieren. Sasuke drehte die Tüte auf den Kopf, um sich zu vergewissern, dass er auch wirklich alles ausgepackt hatte, da fiel ihm etwas Blaues in den Schoß. Der Uchiha staunte nicht schlecht. Das war ein Stirnband – nein, es war SEIN Stirnband. Er erkannte es daran, dass es nicht neu war, sondern schon mehrere Kratzer an dem Band hatte. Lediglich das Eisen mit dem Zeichen Konohas war ausgetauscht worden. Er erinnerte sich daran, dass das Zeichen damals von Naruto in ihrem Kampf zerkratzt worden war. Nachdem er festgestellt hatte, dass ihm die Sachen von Naruto ausgezeichnet passten, nahm er sein Stirnband und band es sich um den Kopf. Sein Kleidungsstil war schon immer schlicht und unauffällig gewesen und er hatte das nicht geändert. Er trug ein dunkelblaues T-Shirt und eine hellere Hose, darauf die dunkelblauen Schuhe und eben sein Stirnband. Sasuke hatte keinen wirklichen Hunger, weshalb er ohne Frühstück aus dem Haus ging und durch die belebten Straßen Konohas trottete. „Sasuke!“ rief eine ihm wohlbekannte Stimme und ließ ihn stehen bleiben. Der Uchiha drehte sich um und ein blonder Junge kam auf ihn zugerannt. Er musste sich bemühen um nicht in sein altes Schema zu verfallen und Naruto „Loser“ zu nennen. Naruto machte vor Sasuke eine Vollbremsung und fiel dabei fast auf die Nase. Nachdem er seinen Gleichgewichtssinn wieder gefunden hatte, grinste der Blonde seinen gegenüber an. „Hey Sasuke! Ich wollte grad was essen gehen, kommst du mit?!“ fragte Naruto freudig. Er war wirklich froh, dass Sasuke wieder da war. Immerhin sah er in ihm den Bruder, den er nie selbst hatte. Sasuke überlegte einen Moment, konnte dann aber die Bitte des Blonden doch nicht ausschlagen. Mit einem Kopfnicken nahm er den Vorschlag an. Wie erwartet schleppte Naruto ihn gleich mit zum Ramenstand. Der Blonde lud Sasuke ein und da Sasuke eh momentan knapp bei Kasse war – genau genommen hatte er eigentlich nichts mehr an Geld – war er Naruto dafür insgeheim dankbar. Nachdem beiden die Portion Nudelsuppe auf den Tresen gestellt wurde, fingen sie beide gleich an zu Essen. „Was hast du eigentlich die letzten Jahre alles gemacht?“ fragte Naruto interessiert. „Trainiert“ war die knappe Antwort. Irgendwie war Naruto das klar gewesen. „Jetzt hast du ja dein großes Ziel erreicht. Was machst du jetzt?“ bohrte der Blonde weiter. „Ich weiß noch nicht…“ erwiderte Sasuke unschlüssig. „Die Jonin Prüfungen sind in 2 Monaten. Wenn du Tsunade beweist, dass du was auf dem Kasten hast, kannst du ja dran teilnehmen“ schlug Naruto vor und trank seine Schüssel aus. >Keine schlechte Idee für den Anfang< dachte Sasuke bei sich. Auch er holte die letzten paar Nudeln mit den Holzstäbchen aus seiner Schüssel und trank diese anschließend leer. „Hast du noch Hunger?“ erkundigte sich der Fuchsjunge. Sasuke nickte. Grinsend bestellte Naruto für beide eine weitere Portion Ramen. Während die beiden ihre Nudelsuppen schlürften, gesellte sich nach einer Weile noch jemand zu ihnen. Beide drehten ihre Köpfe zur Seite und erkannten die Person sofort. „Kakashi-Sensei!!!“ freute sich Naruto. „Hi Naruto. Oh und hallo Sasuke!“ begrüßte er die beiden. „Sensei, kann Sasuke eigentlich an den Jonin Prüfungen in 2 Monaten teilnehmen?“ fragte Naruto gerade heraus. „Nun, Tsunade müsste sich sein Kampftalent schon ansehen“ erwiderte Kakashi. „Willst du teilnehmen Sasuke?“ Sasuke nickte. Damit hatte er wenigstens etwas, wo er drauf hin arbeiten konnte. Jonin zu werden wäre nicht schlecht, doch zuerst musste er Tsunade sein Können zeigen. „Gut, wenn ich fertig mit essen bin, geh ich gleich zur Hokage und frage, ob sie en bisschen Luft hat, um sich das anzusehen“ meinte Kakashi. „Ach ja noch etwas. Gegen wen willst du dein können beweisen?“ Sasuke runzelte die Stirn. „Das ist mir eigentlich ziemlich egal“ antwortete er. „Gut“ nickte Kakashi. Nach dem Essen verabschiedete sich der Jonin. „Sasuke?“ fragte Naruto, aber etwas vorsichtiger. „Sakura hat mir zwar gesagt, dass ich dich nicht danach fragen soll, aber… warum hattest du gestern diesen Gefühlsausbruch?“ Sasuke schwieg. Ihm war das so was von klar gewesen. Naruto war zwar sein bester Freund, aber er musste nicht alles wissen. „Du musst es mir nicht sagen, aber es wäre schön, wenn ich es wüsste, weil ich nicht weiß, wie ich dich nach all diesen Jahren einschätzen soll“ setzte der Blonde hinterher. Er versuchte Sasuke zu verstehen, oder ihm zumindest das Gefühl zu geben, dass er es etwas konnte. Seine Worte waren mitfühlend, so, dass sogar Sasuke über den Wirbelwind erstaunt war. „Ich erzähl es dir irgendwann mal“ erwiderte Sasuke schlichtweg. Naruto nickte verstehend. Er wollte den Uchiha nicht drängen. Der Blonde wusste nur nicht wirklich, wie er Sasuke jetzt einzuschätzen hatte und würde gern etwas mehr erfahren. In Gedanken schmunzelnd stellte Sasuke fest, dass es immer noch die gleiche Neugiernase war, wie damals. „Komm lass uns gehen“ schlug Naruto vor. Sasuke willigte ein und der Blonde bezahlte nur noch, bevor sie den Ramenstand verließen. Sie liefen durch das Dorf und Naruto erzählte ihm die Veränderungen in den letzten Jahren. Zum Beispiel, dass Neji schon Jonin war und Temari auch im Moment hier war. Mit dem meisten Enthusiasmus berichtete Naruto natürlich, wie sehr er sich für Gaara freute, da dieser schon Kazekage war. Das wusste Sasuke allerdings schon. „Ach übrigens. Ich und Sakura nehmen vielleicht auch an der Jonin Prüfung teil“ sagte Naruto. Sasuke bemühte sich, aber er konnte sich den Kommentar nicht verkneifen. „Du bist Chunin? Wie hast du denn die Prüfung bestanden, du Loser?“ fragte Sasuke in einem provozierenden Ton. „Hey! Ich hab die Prüfung als Zweitbester bestanden, als sei mal schön still!“ keifte Naruto zurück. „Dann bin ich Kage“ „Ich sollte dich-“ „JUNGS“ wurden die beiden von Sakura, die gerade unterwegs gewesen war, unterbrochen. „Kaum ist Sasuke-kun wieder in Konoha, schon musst du dich mit ihm anlegen“ seufzte sie. „Er hat mich provoziert!“ verteidigte Naruto sich. „Der glaubt mir nicht, dass ich die Prüfung als Zweitbester bestanden habe!“ Sakura kicherte. „Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es auch nicht glauben“ „Seit ihr jetzt alle gegen mich oder was?!“ Naruto zog einen Schmollmund. Sasuke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sein bester Freund hatte sich wirklich nicht verändert. „Sasuke-kun, wie ich sehe passen dir die Sachen von Naruto“ lenkte Sakura vom Thema ab. „Hm?“ Naruto ließ den Blick kurz über Sasuke schweifen. Das war ihm die ganze Zeit über nicht aufgefallen. „Glaub nicht, dass ich dir die Sachen freiwillig überlassen hab“ grummelte der Blonde. Sakura grinste. Sie hatte eine hitzige Auseinandersetzung mit Naruto gehabt, bezüglich dieser Sache, aber mit ihren schlagkräftigen Argumenten hatte sie ihn schließlich überredet. „Ich hab eben Kakashi getroffen. Wir sollen uns alle um 3 Uhr auf unserem alten Trainingsplatz treffen, damit Tsunade sich Sasukes Können ansehen kann“ meinte sie nun. Die anderen beiden nickten nur. „Wir sehen uns dann. Ich muss noch was erledigen“ verabschiedete sich Sakura und zog weiter. Auch Naruto und Sasuke gingen jeder seinen Weg, um sich später wieder zu treffen. Kapitel 2: "Zeig uns was du kannst, Sasuke!" -------------------------------------------- Kapitel 3 „Zeig uns was du kannst, Sasuke!“ Pünktlich um 3 Uhr traf sich Team 7 auf ihrem alten Trainingsplatz. Mit Erstaunen stellte Sasuke fest, dass es sich hier kaum verändert hatte. Er erinnerte sich wieder an ihr erstes Training hier, als sie alle gerade Genin geworden waren. Ein kaum hörbares Seufzen verließ seine Kehle. „Kakashi-Sensei ist zu spät“ nörgelte Naruto eine knappe Viertelstunde später. „Das ist er doch immer“ erwiderte Sakura. >Es gibt wohl Dinge, die ändern sich nie< dachte Sasuke. Und wieder wartete das Team. Und wartete… und wartete… „Entschuldigung, dass ich zu spät bin!“ Verlegen am Hinterkopf kratzend, kam Kakashi auf die 3 zu. Tsunade war auch dabei. Sie hatte sich Zeit genommen, damit sie sich Sasukes Entwicklungen ansehen konnte. „Also“ ergriff Tsunade das Wort. „Sasuke, ich würde gern, dass du mir zeigst, was du kannst. Wenn du dann dein Einverständnis gibst, lasse ich dich bei der Jonin Prüfung als Teilnehmer empfehlen“ Sasuke nickte schweigend. „Wer wird denn sein Gegner sein?“ fragte Naruto interessiert. Kakashi hob die Hand. „Na dann viel Spaß, Sasuke“ meinte der Blonde in leicht abfälligen Ton. Sakura, Naruto und Tsunade postierten sich etwas abseits des Kampfplatzes. Naruto war insgeheim gespannt darauf, was Sasuke alles gelernt hatte. Kakashi rechnete mit einigem, sowie die anderen schnell feststellen mussten, denn er zog sein Stirnband vom linken Auge und legte sein Sharingan frei. Auch Sasuke aktivierte sein Bluterbe. Er würde Kakashi nicht unterschätzen. „Das wird ein heftiger Kampf“ sagte Naruto nach einem Moment. „Warten wir’s ab“ erwiderte Tsunade. „Worauf wartet ihr? Fangt an!“ setzte die Hokage hinterher. Sasuke griff als Erster an und warf ein paar Shuriken in Richtung von Kakashi. Dieser wich gekonnt aus und der Angriff ging ins Leere. Schnell formte Sasuke eine Fingerzeichenkombination. „Katon! Hosenka no Jutsu!“ Mehrere Feuerbälle flogen durch die Luft und auf Sasukes Gegner zu. Kakashi wich aus. Er hatte gerade noch mal Glück gehabt. In den Flammen steckten Shuriken, die Löcher in den Boden sprengten und da diese von Chakra durchsetzt und gelenkt wurden, hätte nur ein Funke ausgereicht um seine Kleidung in Brand zu setzten. Sasuke nutzte den Moment auf und attackierte Kakashi. Der Jonin wich dem Angriff auf und schlug Sasuke schmerzhaft mit dem Ellenbogen in den Rücken. Mit einem „Poff“ löste sich der Bunshin in Luft auf und der echte Sasuke stand mit einem Kunai in der Hand hinter Kakashi. Doch der Uchiha erkannte schon jetzt, dass das vor ihm nur ein schlichter Kage Bunshin war. Er stach das Kunai dem Doppelgänger in den Rücken und dieser löste sich auch in einer Rauchwolke auf. „Wo ist Kakashi hin?“ fragte Naruto verwundert und sah sich um. „Er taucht gleich wieder“ versicherte ihm Sakura. Sasuke stand da, mit geschlossenen Augen und verließ sich im Moment nur auf sein Gespür und seine ausgezeichneten Sinne. Da kam was Großes, das spürte er. Etwas ganz großes. Er öffnete seine Sharingan Augen und schaute nach unten. Der Boden brach auf und gierige Mäuler mit scharfen Zähnen schnappten nach seinen Beinen. Er sprang weg, nach oben in die Luft und der größte Ninken von Kakashi verfehlte ihn nur knapp. Plötzlich hörte er ein sehr vertrautes Geräusch. Ein Zwitschern, wie von Tausend Vögeln: Chidori! Kakashi hielt direkt mit der blau blitzenden Energiekugel in der linken Hand auf ihn zu. „Will er ihn umbringen?!“ rief Sakura entsetzt aus. „Nein, Sasuke wird nichts passieren“ meinte Naruto. „Ich kann mir nämlich denken, was er jetzt tun wird!“ Tatsächlich lag Naruto mit seiner Vermutung gar nicht mal so schlecht. Sasuke wartete den letzten Moment ab und wich dann aus. „Chidori Nagashi!“ Blaue Blitze erfüllten die Luft und die Elektrische Entladung trafen auch Kakashi hart. Sein Chidori verlosch und er krachte auf den Boden. Sasuke wusste, dass sein Sensei nicht mehr aufstehen würde. Die Entladungen des Chidori Nagashi sorgten für eine zeitweilige Lähmung. Sasuke wusste aber, worauf er sich heute Abend vorbereiten konnte. Fiese Muskelkrämpfe in Armen und Beinen, manchmal sogar im Brustbereich waren mittlerweile Routine nach dem Einsatz dieses Jutsus. „Sieht aus, als wäre der Kampf vorbei“ stellte Tsunade fest „Kakashi-Sensei!“ riefen Sakura und Naruto wie aus einem Munde und liefen zu ihrem Sensei. „Macht euch keine Sorgen. Es dauert eine Weile, bis das nachlässt, aber dann ist er wieder ganz der Alte“ versicherte Sasuke den beiden. >Sehr gut. Der Junge ist talentiert und stark. Er hat Kakashi mit einem Chidori besiegt, die auf seinen ganzen Körper ausgelegt war. Ich sollte Sasuke auf jeden Fall für die kommende Jonin Prüfung empfehlen< dachte Tsunade und musterte den Uchiha einen Moment. „Kakashi-sensei, können sie aufstehen?“ fragte Sakura. Angesprochener versuchte sich aufzurichten, was ihm mit viel Ach und Krach auch gelang. Sakura bündelte in ihrer rechten Hand grünliches Chakra und legte diese auf Kakashis Brust. Sie hatte sich viele gute medizinische Kenntnisse angeeignet, weshalb sie die Lähmung durch das Chidori Nagashi lindern konnte. Jetzt kam auch Tsunade auf die 4 zu. „Gut gemacht Sasuke. Ich bin begeistert“ lobte die Hokage den Jüngeren. Der Uchiha nickte nur, nahm die Anerkennung aber Ernst. Zusammen mit Sakura und Naruto half er, Kakashi nach Hause zu bringen, damit dieser sich erholen konnte. Es war mitten in der Nacht und Sasuke konnte nicht schlafen. Unruhig wälzte er sich von einer auf die andere Seite, fand aber keine Ruhe. >Was ist nur los mit mir?< fragte er sich. Ihm ging das letzte Gefecht gegen seinen verstorbenen Bruder nicht aus dem Kopf. Immer wieder dachte er an die letzte Geste, bevor Itachi zusammengebrochen war. Der Ältere hatte ihm auf die Stirn getippt, wie damals. Und dabei hatte er gelächelt. Sasuke ließ den Kopf hängen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. „Jetzt bist du tot, aber du gehst mir immer noch nicht aus dem Kopf. Hast du das für mich gewollt, Itachi? …“ fragte Sasuke leise in die Dunkelheit hinein. Aus Frust schlug er mit der blanken Faust gegen die Wand, an der das Bett stand. Die anfängliche Euphorie, die er in den ersten Tagen gespürt hatte, war verschwunden. Der Uchiha kam zum nachdenken, und genau damit kamen auch die Zweifel. Dass er Gefühle zeigte und zuließ, zeugte von gutem Charakter, denn seelischer Schmerz war besser, als eine Leere. Sasuke war froh, dass diese sich nach dem Tod seines Bruders nicht eingestellt hatte. >Aber auf was soll ich jetzt hinarbeiten? Die Jonin Prüfung ist schnell gelaufen und dann muss ich mir wieder ein neues Ziel suchen. Manchmal wünsche ich mir, Sakura und Naruto hätten mich sterben lassen… Das wäre besser gewesen, als ständig die Ziele zu wechseln. Ich bin das nicht gewöhnt< dachte Sasuke bei sich, legte sich rücklings ins Bett und schaute aus dem Fenster. Seine schwarzen Augen glitzerten traurig im Mondlicht. Er schloss die Augen und schaffte es schließlich das Chaos in seinem Kopf zu ordnen. Mit Gedanken an die schönen Tage seiner Kindheit und einem leichten Lächeln auf den Lippen schlief er schließlich ein. Träume zerplatzen Wünsche verlassen mich Die Kraft und die Stärke hab ich verloren durch nichts (Emy – Träume) Kapitel 3: Morgendliche Besuche, Training und die B Mission ----------------------------------------------------------- Kapitel 4 – Morgendliche Besuche, Training und die B Mission 5 Wochen später: Es war früh am Morgen und Naruto schlenderte durch die Straßen. Der Blonde wusste nicht so recht wohin. Er hatte letzte Nacht so gut geschlafen, dass er heute Morgen schon um nach 6 auf war. Jetzt war es kurz nach 7 und er konnte sich gut vorstellen, dass Sasuke schon auf war. Naruto begann mit einem Mal zu grinsen. Er konnte Sasuke ja mal besuchen kommen. Seine frühe Besuchaktion würde er aber wieder gut machen. Er brauchte nicht lange um vor der Wohnung des Uchihas zu stehen. „Hey Sasuke! Bist du schon wach?!“ sagte er laut und klopfte an die Tür. Es verging ungefähr eine halbe Minute, bis die Tür geöffnet wurde und ein zerzauster und müder dreinblickender Sasuke im Rahmen stand. „Sei froh, dass ich so müde bin, sonst würde ich dich in Grund und Boden schreien“ meinte er schlaftrunken. „Komm rein“ Naruto folgte der Aufforderung. Sasuke trottete in sein Zimmer und haute sich wieder ins Bett. Er hatte so schlecht geschlafen in dieser Nacht und jetzt war es erst nach 7 und Naruto stand bei ihm auf der Matte. Leise murrend drehte er sich um. „Sasuke, wollen wir frühstücken gehen?“ fragte der Blonde Ninja grinsend. „Nein“ kam es von Sasuke. Er hatte jetzt schon schlechte Laune. „Soll ich dir vielleicht was zu essen machen?“ hackte Naruto nach. Sasukes Augenbraue zuckte gefährlich. „Nein“ erwiderte er eine Spur gereizter. Dann war es plötzlich still. Sasuke bewegte sich nicht, hatte seine Lider geschlossen, da diese noch zu schwer waren um offen zu bleiben. „Jetzt komm schon!“ Die Stimme war verdächtig nah an seinem Ohr und da der Uchiha auf so was nicht gefasst, zuckte er ungewollt zusammen. Naruto konnte aber auch penetrant sein… „Ist ja gut“ erwiderte Sasuke und stand auf. „Du lässt ja sonst sowieso nicht locker“ Ein breites Grinsen schlich sich auf die Lippen des Blonden Ninja. „Ich geh mich noch anziehen, dann können wir was frühstücken gehen“ schlug Sasuke vor und Naruto willigte auch ohne zu Zögern ein. Sasuke schnappte sich ein paar Sachen aus seinem Kleiderschrank und verschwand dann kurz darauf im Bad. Geduldig wartete Naruto draußen, sah sich aber im Haus etwas um. Neben dem Bild ihres Teams stand eins von Sasukes Familie. Naruto lächelte leicht, aber es verschwand schnell wieder, weil er wusste, was Sasuke widerfahren war, aber er wusste nicht, wie schmerzhaft es sich anfühlen kann, wenn man die ganze Familie verliert. „Kommst du?“ fragte Sasuke, der schon einen Moment länger neben Naruto stand. „Ja, klar“ erwiderte sein Gegenüber fröhlich. Die beiden gingen aus dem Haus und Naruto lotste sie gleich in ein Restaurant, wo sie in Ruhe frühstücken konnten. „Naruto? Wer war eigentlich dieser Typ, der damals in eurem Team meinen Platz ersetzt hat?“ fragte Sasuke. „Ein Root ANBU namens Sai. Eigentlich hatte er den Auftrag von Danzou dich zu töten. Aber stattdessen hat er mir und Sakura geholfen dich zurückzubringen. Er patrouilliert außerhalb von Konoha. Wir haben zwar immer noch Kontakt zueinander, aber ich hab ihn seit fast einem Monat nicht mehr gesehen“ erzählte Naruto. Sasuke nickte nur. „Kommst du nachher noch mit? Ich wollte trainieren für die Jonin Prüfung“ meinte er. „Na klar doch“ sagte der Blondschopf grinsend. Sasuke lächelte ihm leicht entgegen. Naruto konnte manchmal ziemlich nervtötend sein, dennoch hatte er ihn gern. Sein Gegenüber hatte etwas Besonderes und veranlasste sogar den eigentlich kontaktscheuen Sasuke dazu, ihm zu vertrauen. Außerdem wusste Sasuke, wie viel ihre Freundschaft Naruto bedeutete. Nach dem Essen machten sie sich dann auf dem Weg zum Trainingsplatz und führten mehrere Trainingskämpfe durch. „B-Rang?“ fragte Sakura interessiert. Kakashi nickte. „Wir brechen Morgen zu einer Mission nach Ame-Gakure auf“ bestätigte er. „Um was geht es genau?“ fragte sie weiter. „Wir sollen dort einen Fürsten auf einer Überfahrt begleiten“ erklärte Kakashi kurz. „Ich sag den anderen beiden noch Bescheid“ Damit verschwand Kakashi in einer Rauchwolke und ließ Sakura alleine. „Nicht so!“ tadelte Sasuke sein Gegenüber. „Ich hab das Sharingan, so KANNST du mich nicht besiegen, Naruto! Geh nicht auf Abstand, versuch mich mit Taijutsu zu erwischen!“ Naruto grummelte etwas Unverständliches vor sich hin und griff Sasuke schließlich an. Er erschaffte mehrere Kage Bunshin und diese attackierten ihn aus allen Richtungen. „U-ZU-MA-KI!!!“ riefen die Doppelgänger enthusiastisch. Sasuke verdrehte gedanklich die Augen und ließ die Doppelgänger nur einen Bunshin von sich selbst erwischen. Als Naruto merkte, dass da vor ihm gar nicht der echte Sasuke war, sah er sich suchend nach seinem Teamkameraden um. „Ich hab dir doch gesagt, so kannst du mich nicht besiegen“ sagte Sasuke plötzlich, der hinter Naruto stand und ihm ein Kunai an die Kehle hielt. Naruto schnaufte. „Ist schon gut, ich hab’s kapiert“ gab er beleidigt zurück. Sasuke ließ das Messer wieder sinken. Bevor die beiden ihre Konversation fortsetzten konnten, taucht Kakashi auf dem Trainingsplatz auf und beide Köpfe drehten sich zu ihm. „Hi. Wir haben eine B-Rang Mission für morgen. Wir müssen nach Ame-Gakure“ sagte ihr Sensei. „Wieso das denn jetzt auf einmal? In 3 Wochen sind die Jonin Prüfungen!“ protestierte Naruto. „Bis dahin sind wir wieder da. Aber die Mission hat Priorität. Morgen früh bei Sonnenaufgang brechen wir auf“ meinte Kakashi und verschwand wieder. „Die alte Oma kann uns doch nicht jetzt noch eine Mission mit B-Rang auf den Tisch knallen!“ regte der Blonde sich auf. „Es bringt ja nichts sich darüber aufzuregen, Naruto“ sagte Sasuke schließlich sachlich. „Die Mission muss gemacht werden und wie es aussieht sind wie die einzigen, die dazu im Moment fähig sind.“ Naruto murrte. Ihm ging das gewaltig gegen den Strich. Er wollte hier bleiben und trainieren, damit er die Jonin Prüfung bestehen konnte. Sasuke störte das weniger. Er sah es schlicht und ergreifend als Training an, da ein guter Jonin ja schließlich auch in Stresssituationen ruhig und überlegt handeln musste. Eigentlich war es unnötig ihn die Prüfung machen zu lassen. Immerhin hatte er das Können eines Jonin und vielleicht ging es sogar schon darüber hinaus. „Sieh es als Training“ versuchte Sasuke die Stimmung seines besten Freundes etwas zu heben. Naruto sah auf. „Hast Recht, Sasuke. Schmollen bringt da nicht viel“ grinste er. Ein penetrantes Piepsen riss Sasuke aus seinen Träumen. Er murrte, schlug nach dem Wecker, der kurz darauf Bekanntschaft mit dem Boden machte und durch den Aufprall aufhörte seinen Signal Ton von sich zu geben. „Noch 5 Minuten…“ murmelte der Uchiha und schloss seine Augen wieder. Er war schon immer so ein Morgenmuffel gewesen. Ganz früher hatte er sich den Wecker immer eine halbe Stunde eher gestellt um noch etwas dösen zu können, ehe er sich aus dem Bett quälte. Doch dieses Mal hatte er das nicht gemacht. Ungefähr 20 Minuten später wurde an seiner Haustür geklopft. Verschlafen öffnete er die Augen, hob seinen Wecker vom Boden auf und schaute darauf: Halb 8. „Scheiße“ fluchte er und sprang aus dem Bett. „Sasuke-kun! Beeil dich, wir wollen weg!“ rief Sakura von draußen. „Ich komm gleich“ erwiderte er genervt. Er suchte sich schnell seine Sachen zusammen, verschwand im Bad, zog sich an und putzte sich die Zähne. Einen Vorteil hatte er wenigstens: Er hatte seinen Rucksack schon gestern Abend gepackt und so musst er ihn nur noch mitnehmen. Nachdem er überprüft hatte, dass er auch wirklich alles hatte, gesellte er sich zu seinen Teamkollegen. „Morgen“ „Wegen dir kommen wir noch zu spät!“ sagte Naruto. „Kakashi kommt eh immer zu spät, da macht es nichts ob wir ne halbe Stunden später kommen“ erwiderte Sasuke leicht gereizt. „Sasuke-kun, lass dir doch nicht die Laune verderben! Das ist die erste Mission seit deinem verschwinden, die wir zusammen bestreiten“ meinte Sakura lächelnd. „Und du Naruto“ Sie drehte sich unheilvoll zu dem Blonden um, der jetzt schon ein paar Schritte zurückging. „Solltest du es noch einmal wagen, zu sagen, dass wir wegen Sasuke zu spät kommen, kannst du was erleben!“ „Ist ja gut, Sakura-chan!“ versuchte Naruto seine Teamkollegin zu beruhigen. „Kommt schon, lasst uns gehen!“ warf Sasuke dazwischen um den Streit zu unterbrechen. Team 7 machte sich auf den Weg zum Eingangstor von Konoha und nach einer guten halbe Stunde warten traf schließlich auch Kakashi ein. Dann machten sie sich auf den Weg um ihre B-Rang Mission anzutreten… Kapitel 4: Mission in Ame-Gakure -------------------------------- Kapitel 5: Mission in Ame-Gakure Das Team war gut 3 Tage unterwegs, bis sie den Fürsten trafen. Er war sehr freundlich und empfing die drei mit Freuden. „Wir hatten schon oft Probleme, Fürsten und Feudalherren nach Ame-Gakure bis in den Palast zu bringen“ erzählte eine der Wachen, als sie sich auf den Weg machten. „Wirklich? Wieso ist der Weg denn eigentlich so gefährlich?“ fragte Kakashi interessiert. „Auf dem Weg lauern immer wieder Ninjas und Rebellen, die gegen das Land sind. Sie versuchen meistens die Fürsten zu töten“ erklärte die Wache. Kakashi nickte verstehend. „Ihr seid nicht die erste Truppe aus einem Ninja Dorf, die wir anfordern“ mischte sich nun auch der Fürst namens Namishi von seiner Kutsche aus ein. Kakashi und sein Team liefen nebenher und behielten die Umgebung im Auge. „Auf diese Weise ist es wohl sicherer zu reisen“ vermutete Kakashi. Die beiden stimmten ihm zu. Der Weg bis zum Hafen gestaltete sich als ziemlich uninteressant. Das nächste Schiff würde aber erst Morgen ablegen, so hatten alle noch etwas Zeit sich von dem langen Marsch zu erholen. Sasuke saß auf einem Steg und sah der untergehenden Sonne entgegen. Möwen krächzten und flogen über dem Rotgoldglänzenden Wasser. Hin und wieder hörte er ein Schiffshorn, aber ansonsten genoss er es einfach. Irgendwie wurde der Uchiha das Gefühl nicht los, dass diese Mission verdammt nach hinten losgehen würde. Warum wusste er nicht. Die Abendsonne funkelte in seinen schwarzen Seelenspiegeln und sie gab ihm auch keine Antwort auf seine Frage. „Kann ich mich zu dir setzten?“ fragte plötzlich eine vertraute Stimme. Sasuke schreckte hoch und blickte neben sich. Sakura lächelte leicht und ihr Gegenüber nickte wortlos. „Was ist denn los? Du bist so nachdenklich und es scheint so, als würde dich etwas bedrücken…“ meinte Sakura vorsichtig. „Es ist nichts“ gab Sasuke zurück. „Genau das gleiche hast du auch gesagt, kurz bevor du in Tränen ausgebrochen bist“ erwiderte Sakura mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, aber nicht so, dass man sagen könnte, sie machte ihm einen Vorwurf. Sasuke seufzte. „Was ist wenn auf dieser Mission was schief läuft? Was ist, wenn unser Team wieder auseinander gerissen wird?“ „Sasuke… auf jeder Mission kann etwas schief gehen. Aber nichts kann uns jetzt wieder auseinander reißen. Wir – Naruto, du und ich – sind ein Team. Uns kann nichts trennen. Wir stehen alle hinter dir, egal was passiert“ versicherte sie ihm lächelnd. >Ich wünsche es mir so sehr, Sakura. Ich weiß, wie sehr ihr mir vertraut und trotzdem… irgendetwas ist dort, etwas, das ich nicht beschreiben kann. Ich will euch nicht verlieren. Weder dich noch Naruto. Ihr seid mittlerweile so was wie eine Familie für mich< dachte Sasuke und seufzte schwer. Sie lächelte. Es war ihr klar, dass Sasuke seine Gefühle nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte, seit dem Ausbruch vor ein paar Wochen. Aber so gefiel sie ihm besser. Er wirkte dadurch… menschlicher. „Sasuke… weißt du was?“ „Was denn?“ „Seit damals, wo du das Dorf verlassen hast und ich dich aufhalten wollte, hab ich nicht… hab ich nicht aufgehört dich zu lieben. Vielleicht bin ich einfach nur naiv, aber… es ist wirklich so. Alle anderen Mädchen haben dich irgendwann aufgegeben, nur ich nicht“ sagte Sakura leise und biss sich auf die Unterlippe. Sasuke runzelte die Stirn. Aber irgendwie hatte er es auch nicht anders erwartet. Er wusste, wie naiv sie war und dass sie nicht aufgehört hatte, ihn zu lieben, überraschte ihn nicht wirklich. Wenigstens himmelte sie ihn nicht so an wie damals, als sie noch Genin waren. Aber insgeheim hatte er schon immer was für seine Teamkameradin übrig gehabt. „Ich bin wieder da!“ Naruto schlang plötzlich seine Arme von hinten über Sasuke und Sakura. Beide waren nicht darauf gefasst und so fielen sie alle 3 laut platschend ins Wasser. „NARUTO DU VOLLTROTTEL!!!“ rief Sakura entgeistert aus. „Du bist und bleibst ein Blödmann“ meinte Sasuke, stützte sich auf der Wasseroberfläche ab und kam schließlich auch wieder auf die Beine. „Hey! Ich hab ja nicht gewusst, dass der große Sasuke Uchiha SO schnell das Gleichgewicht verliert“ spottete Naruto spaßhaft. Sasuke blieb vor ihm auf dem Wasser stehen und sah ihn herausfordernd an. „Soll das eine Herausforderung sein, Naruto?“ fragte er. „Nee weißte!“ erwiderte der Blonde lachend und spritzte Sasuke mit der flachen Hand Wasser ins Gesicht. Er stand kurze Zeit später auch auf dem Wasser und zog grinsend ein Kunai. Sakura saß wieder auf dem Steg und sah den beiden zu, wie sie miteinander kämpften um die Zeit, bis die Klamotten wieder trocken waren, zu überbrücken. Es war ein schöner warmer Sommerabend und so war die Gefahr gering, dass sich die Beiden erkälten würden. „Es ist schön, dass sich die beiden wieder so gut verstehen wie früher“ sagte Kakashi, der ein Stück hinter Sakura stand und sich alles angeschaut hatte. „Ja finde ich auch“ erwiderte Sakura lächelnd, während sich ihr Sensei neben sie setzte. „Es wäre schön, wenn es so bleiben würde… Sasuke wirkt so glücklich, seit er wieder hier ist. Naruto scheint ihm sehr gut zu tun“ meinte Kakashi lächelnd. Sakura nickte. Sie hatte ihrem Sensei nichts von Sasukes Gefühlsausbruch am ersten Tag nach seiner Rückkehr erzählt und so sollte es auch bleiben. Bei Naruto war das was anderes. Er war für sie wie ihr bester Freund und sie erzählte ihm so ziemlich alles, auch weil es ihr schwer fiel, ihm etwas zu verheimlichen. „Kage Bunshin no Jutsu!“ rief Naruto und 5 Doppelgänger, einschließlich ihm selbst, liefen auf Sasuke zu. Der Uchiha aktivierte sein Bluterbe und machte einen Doppelgänger nach dem anderen platt, bis nur noch der echte Naruto übrig blieb und sie sich wieder mit Kunais und Shuriken befeuerten. „Jungs, spart euch die Dinger auf! Wir wissen ja nicht, was morgen auf uns zukommt!“ rief Sakura ihnen zu. „Ja wissen wir doch!“ meinte Naruto und blockte gerade einen Angriff seitens Sasuke. Es vergingen noch einige Minuten, bis der Himmel langsam dunkel wurde und Kakashi den Trainingskampf der beiden unterbrach. Der Fürst, den sie beschützen sollten, hatte eine Bleibe für die kommende Nacht organisiert und so konnten sich die 4 Ninjas am nächsten Tag ausgeruht auf den Weg machen. Der nächste Tag begann schon früh und vor allem Naruto hatte Mühe aus dem Bett zu kommen. Er hatte sich wohl beim Kampf gestern mehr verausgabt als es nötig war. Für Sasuke war das kein Thema. Er hatte nur auf Taijutsu gesetzt um sein Chakra zu schonen. Alle 3 kamen schließlich an dem Schiff für die Überfahrt an und sie staunten nicht schlecht, als Kakashi auch schon da war und beim Einladen half. „Geht’s dem nicht gut?“ fragte Naruto verunsichert. „Ich weiß auch nicht…“ erwiderte Sakura ratlos. Auch Sasuke verwunderte das Verhalten etwas. Das war wirklich eine seltene Ausnahme, dass Kakashi mal auf jemanden wartete, obwohl Sasuke die Erfahrung schon einmal gemacht hatte. „Na kommt schon! Wir wollen los“ rief Kakashi ihnen zu und das Team setzte sich in Bewegung. Das Schiff war mittelgroß, aber für die Fahrt auf mindestens 4 Tage ausgelegt. Es gab auch kleine Zimmer mit Betten. „Wie lang wird es dauern?“ erkundigte sich Sasuke. „2 Tage, wenn alles nach Plan läuft“ antwortete Kakashi. „So lang?“ fragte Naruto gedehnt. „Bis zur Auswahlprüfung sind wir ja wieder in Konoha, Naruto. Mach dir darüber mal keine Sorgen“ versicherte sein Lehrer ihm. „Na wenn das so ist, mach ich mir keinen Kopf“ erwiderte Naruto. Die 4 beschlagnahmten ihre Zimmer und blieben oben auf dem Deck des Schiffes und hielten nach möglichen Angreifern Ausschau. Es vergingen mehrere Stunden, ohne dass etwas Interessantes passierte. Doch dann: „Sasuke“ sagte Naruto zu seinem besten Freund, der daraufhin auch stehen blieb und sich neben dem Blonden postierte. Naruto hatte sich oben auf dem Dach der Kommandobrücke breitgemacht, weil er von hier aus auch den besten Überblick hatte. „Was ist das da vorne?“ fragte der Fuchsjunge. Sasuke aktivierte sein Sharingan um genauer erkennen zu können, was da einige Meter vor dem Schiff war. „Das sind Ninjas. Ich sag den anderen Bescheid“ meinte er, sprang vom Dach und warnte die anderen beiden vor, die sich auch sofort bereit hielten. Naruto sagte dem Kapitän, dass er ruhig bleiben solle und das Schiff müsse auch weiterhin auf Kurs bleiben. Die 4 blieben in der Mitte des Decks stehen und warteten auf das Kommende. Sasuke hatte sein Sharingan schon aktiv und rechnete jeden Moment mit einem Angriff. Seine rechte Hand lag an dem Griff seines Katanas. „Passt auf!“ rief Kakashi plötzlich und mit einem Mal war das ganze Deck voll mit Doppelgängern von dem Feind. „Wasserdoppelgänger!“ stellte Sasuke schnell fest und auch die anderen zögerten nicht lange und griffen diese an. „Verdammt, wo sind die echten?!“ fragte Naruto genervt und vernichtete einen weiteren Doppelgänger. Er stand im Moment Rücken an Rücken mit Sasuke, der auch immer noch versuchte die Erschaffer der Doppelgänger zu finden, doch er war sich sicher, dass diese nicht so dumm waren und sich hier blicken lassen würden. „Wenn das so ist, werde ich Doppelgänger mit Doppelgänger bekämpfen!“ sagte Naruto und formte sein Fingerzeichen für das Kage Bunshin. „Hör auf, Naruto! Das ist unnötiger Chakraverbrauch. Genau das wollen die Kerle doch! Sie wollen uns mithilfe der Doppelgänger müde machen um uns anschließend aus dem Weg zu räumen, damit die an den Fürsten rankommen!“ erklärte Sasuke und sein Schwert durchbohrte einen weiteren Doppelgänger. „Wie sollen wir die dann loswerden?!“ fragte Naruto ungeduldig. „Wir müssen die Quellen der Doppelgänger finden“ erwiderte Sasuke. „Gib mir mal Deckung!“ Der Blonde tat wie befohlen und sein Teamkollege sprang zwischen den Doppelgängern durch auf das Dach, auf dem vorhin Naruto gesessen hatte. Seine Augen rollten unruhig in den Höhlen und suchten mit schnellen Blicken die Umgebung ab. Er stutzte und fand die Typen, die für den Doppelgängerangriff zuständig waren. Er ließ sein Schwert in der Scheide verschwinden, sprang vom Schiff und landete auf der Wasseroberfläche. Von unten griffen Hände nach Sasukes Knöcheln und zogen ihn unter Wasser. Er wehrte sich nach Leibeskräften, aber im Wasser hatte er kaum eine Chance. Doch dann sprang ihm die rettende Lösung in den Kopf. >Chidori Nagashi!< dachte er, konzentrierte Chakra in seinem ganzen Körper und ließ die blauen Blitze durch das Wasser zischen. Das Wasser verstärkte die Kraft des Chidori natürlich noch. „War das Sasuke?“ fragte Sakura erstaunt, als die Blitze im und über dem Wasser sah. „Ja“ bestätigte Kakashi kopfnickend. Das Jutsu hatte zwei der vier Angreifer erfolgreich ausgeschaltet. Sasuke tauchte wieder auf und holte erstmal tief Luft, bevor er sich wieder aufrichtete und auf der Wasseroberfläche stand. Auch die anderen beiden, die das Jutsu wie durch ein Wunder, fast unbeschadet überstanden hatten, taten es ihm gleich. „Ein beeindruckendes Jutsu…“ meinte der eine. „Ich bin noch nicht fertig“ sagte Sasuke und zog sein Schwert. Der Uchiha jagte Chakra in die Klinge, die nun ebenfalls anfing blau zu blitzen. Er musste nur einmal richtig zustechen und mit diesem Kerl wäre es aus. „An deiner Stelle würde ich das nicht tun!“ Irgendwas an dem Tonfall des zweiten Gegners ließ Sasuke innehalten. Mit einem unguten Gefühl drehte er den Kopf in die Richtung aus der die Stimmte kam. Der Kerl hatte einen bewusstlosen Naruto unterm Arm. „Lass ihn los!“ forderte Sasuke knurrend. Er hielt dem anderen von vorhin, der vor Schreck zurückgestolpert war und nun mit dem Rücken am Schiff saß, sein blau blitzendes Katana an die Kehle. „Er ist entbehrlich, aber ich glaube dein Blonder Freund hier nicht“ sagte er und grinste hämisch. „LASS NARUTO SOFORT LOS, DU MISTKERL!!!“ schrie Sakura plötzlich wütend. Sie sprang von der Schiffsreling ab und verpasste dem Mann einen so festen Schlag ins Gesicht, dass dieser mindestens 20 Meter weit flog. Die Rosahaarige fing Naruto auf und nickte dem Uchiha zu. Dieser verstand, sprang in die Luft und warf sein, mit Chakra geladenes, Schwert direkt auf die Wasseroberfläche. Es sah so aus, als würde das Schwert kurz vor dem Wasser stoppen, aber nur die Spitze berührte die Oberfläche. Mehr war nicht nötig um das Wasser in ein gigantisches, elektrisches Feld zu verwandeln. Die beiden Angreifer starben durch die Elektroschläge. Nach einigen Sekunden hatte sich das Schwert komplett entladen und Sasuke holte es zurück. Dann ging er wieder aufs Schiff. „Hey Naruto! Wach auf!“ sagte Sakura und rüttelte an der Schulter des Blonden. „Was ist mit ihm?“ fragte Sasuke. „Keine Angst. Er ist nur bewusstlos“ versicherte Kakashi ihm. Nach einer Weile öffnete Naruto wieder die Augen. „Was ist passiert?“ fragte er. „Es ist vorbei. Sasuke hat die Kerle besiegt“ klärte Sakura ihn auf. Naruto sah zu ihm rüber und er merkte, dass Sasuke sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. „Sasuke!“ Der Blonde sprang auf und fing seinen Teamkollegen, bevor dieser Bekanntschaft mit dem Boden machen konnte. „Geht’s?“ fragte Naruto. „Ja… ich bin nur ziemlich erschöpft“ erwiderte der Uchiha. Naruto half ihm auf die Beine, legte dessen Arm um seinen Nacken und brachte Sasuke in sein Zimmer, damit er sich von den Strapazen des Kampfes erholen konnte. Mit feuchten Haaren kam Sasuke wieder aus dem Bad. Er hatte die anderen beiden, die sich noch um ihn gekümmert hatten, vor etwa 30 Minuten rausgeschickt, weil er wusste, dass er jetzt bald noch die Nebenwirkungen seines Kampfes zu spüren bekommen würde. Und er hatte Recht. Kurz nachdem er sich angezogen hatte, verkrampfte sich die Muskulatur im rechten Oberarm. Sasuke setzte sich aufs Bett und schlang die Arme um seine Beine. Er wusste, was ihm jetzt bevorstand und es war wirklich nicht angenehm. Wieder verkrampften sich die Muskeln und der grässliche Schmerz trieb dem 17-jährigen fast die Tränen in die Augen. Dafür hasste er Chidori Nagashi. Er war kein Meister, was die Kontrolle von Chakra anbelangte. Deshalb blieben immer nach dem Einsatz dieses Jutsus Reste von Chakra in Armen und Beinen zurück, die sich mit einigen Stunden Verspätung in schmerzhaften Muskelkrämpfen wieder auflösten. Sakura und Naruto sollten ihn nicht so leiden sehen. Ihre wehleidigen Blicke würden alles nur noch schlimmer machen und es war weiß Gott schon schlimm genug. Wieder verkrampfte sich der rechte Arm und Sasuke kniff die Augen zusammen. Plötzlich ging die Tür auf. „Sasuke, ich-“ Sakura brach ab, als sie ihn sah. Sie ging auf ihn zu und setzte sich neben ihm aufs Bett. „Was hast du?“ fragte sie besorgt. „Es geht schon. Das sind die Nachwirkungen von Chidori“ erwiderte er matt. Sakura sah ihn sich genauer an. „Du hast Muskelkrämpfe, oder?“ fragte sie nach. Wortlos nickte Sasuke. Vorsichtig nahm Sakura seinen rechten Arm, der sich bei der Bewegung schmerzhaft zusammenzog. Die Rosahaarige bündelte grünliches Chakra in ihrer Hand und hielt sie auf Sasukes rechten Arm. Erst wurde der Schmerz nur schlimmer, dann ließ er langsam nach. Erleichtert atmete er auf. „Es wird gleich besser“ lächelte Sakura ihm entgegen. „Danke“ seufzte Sasuke. Er spürte, wie ihr Chakra durch seinen Körper floss und die Schmerzen wirksam bekämpfte. Erst jetzt merkte Sasuke, wie erschöpft er eigentlich war. Er schloss die Augen und legte den Kopf an ihre Schulter. „Sasuke… geht’s wieder?“ fragte sie. Wortlos nickte er. Es tat ihm gut, jetzt jemanden zu haben, an der er sich lehnen konnte. „Ja, danke Sakura“ sagte er und seufzte leise. Wenigstens hatte sie seine Schmerzen geheilt und er fühlte sich schon viel besser. „Du solltest dich schlafen legen. Wenn du das nächste mal wieder solche Schmerzen hast, sag mir bescheid“ meinte sie. „Ja… okay“ erwiderte er. Sakura verließ das Zimmer und ließ die Tür ins Schloss fallen. Sasuke fühlte sich müde und ausgebrannt. Er legte sich ins Bett und hatte das Gefühl rücklings in die Finsternis zu fallen, als er die Augen schloss und einschlief. Der nächste Tag verlief ereignislos. Die Fahrt dauerte noch bis zum Abend und kurz vor Sonnenuntergang legte das Schiff schließlich am Hafen an. Kakashi zog es vor, die Nacht am Hafen im Gasthof zu verbringen, da er der Ansicht war, dass es zu gefährlich war nachts zu reisen, vor allem das sie jetzt wussten, auf was sie sich vorbereiten konnten. Sasuke, Sakura und Naruto teilten sich ein Zimmer und redeten noch eine Weile über teilweise sehr belanglose Dinge. Schließlich legten sie sich auch alle schlafen und setzten am nächsten Tag fort. „Naruto! Naruto steh auf! Wir kommen noch zu spät!“ sagte Sakura und schüttelte den Blonden energisch an den Schultern. „Noch 5 Minuten…“ gab Naruto murmelnd von sich. „Keine 5 Minuten! Steh endlich auf!“ Sie zog ihm die Decke weg, aber er hatte sich daran geklammert und fiel mitsamt Bettdecke aus dem Bett. Verschlafen rieb dich der Blonde die Augen, stand auf und schlurfte ins Bad. „Kakashi-sensei ist sowieso immer zu spät“ sagte Sasuke nachdem Naruto im Bad verschwunden war. „Nicht immer“ widersprach ihm Sakura. „Das vor 2 Tagen war eine seltene Ausnahme“ erwiderte Sasuke. „Die können ohne uns sowieso nicht los, also ist es egal, ob wir zu spät kommen“ Fertig angezogen kam Naruto wieder aus dem Bad. Man sah es ihm an, dass er noch mit den Gedanken im Bett lag. Er packte seine Sachen zusammen und die drei machten sich auf den Weg. Die Reise setzte sich zu Fuß weiter fort und bot schöne Einblicke in das Land des Regens. Die Landschaft war geprägt durch die Regenzeiten, sowie Kakashi vom Fürst erfuhr. Da erst vor kurzem die Hochsaison war, standen einige Abschnitte ziemlich unter Wasser. Es dauerte nicht lange, bis sie an einen Engpass, der sich an einer steilen Felswand entlang und Kakashi sagte seinem Team, dass sie auf jeden Fall die Augen offen halten sollten. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis sich hier die Angreifer, die es auf den Fürsten abgesehen hatten, auftauchten. Briefbomben flogen und hinderten die Truppe auf dem Weg zu ihrem Ziel weiter zu kommen. „Schon wieder welche von der Sorte. Na denen werd ich’s zeigen!“ regte Naruto sich auf und die anderen machten sich kampfbereit. Es kam zu einem heftigeren Schlagabtausch und der Kampf gegen die Gegner dauerte länger als erwartet. Naruto kämpfte mit Doppelgängern und Sasuke vermied es sein Chidori Nagashi nochmals einzusetzen. Das Einfache reichte ihm auch dafür. Außerdem hatte er noch sein Schwert und Sakura schlug mit ihrer unmenschlichen Kraft die Typen um, wie Kegel beim Bowling. Doch dann lief alles schief: Da sie an einer Klippe kämpften, mussten alle höllisch aufpassen, wo sie hintraten um nicht herunterzufallen. Naruto kämpfte momentan verdammt nah am Rand und als eine Briefbombe neben ihm im Boden stecken blieb, bekam er es zu spät mit. Sasuke hatte es aber gemerkt. Er stieß den Blonden zur Seite, schaffte es selbst aber nicht sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Mit einem lauten Knall ging die Bombe in die Luft und durch die Wucht wurde Sasuke von den Füßen gerissen und ließ dabei sein Schwert fallen. Er flog über den Rand hinweg und fiel in die Tiefe. „SASUKE!“ rief Naruto verzweifelt aus, sprang auf, wollte ihn noch festhalten, doch er kam zu spät. Fassungslos starrte der Blonde an die Stelle, wo sein bester Freund in die Tiefe gestürzt war. Doch er sah nur noch das Wasser des Flusses und von Sasuke war keine Spur zu sehen. Auch Sakura hatte mitbekommen, was passiert war und hielt einen Moment inne. Dann schlug sie den Kerl vor ihr mit voller Wucht und damit entlud sich auch die Trauer über den Verlust von Sasuke. „Naruto!“ rief Kakashi und versuchte ihn damit wieder auf die Lage aufmerksam zu machen. „Ihr Mistkerle… ich bring euch alle um!“ fauchte Naruto wütend. Der Blonde saß immer noch an der Stelle und rührte sich nicht. Plötzlich kam einer der Gegner auf ihn zugerannt, doch er wurde kurz vor Naruto zurückgeschleudert. Rotes Chakra breitete sich um den Blonden aus und entwickelte sich langsam zum Fuchsgewand. „Das hatte ich befürchtet“ sagte Kakashi ernst und wandte sich Sakura zu. „Sakura! Bring den Fürsten in Sicherheit!“ Die Rosahaarige nickte nur und befolgte den Befehl. Sie sah kurz zu Naruto und der Blick von ihm mit diesen roten Augen erinnerte sie unangenehm daran, was damals an der Brücke von Himmel und Erde passiert war. Naruto sprang mit einem Satz ab und holte mit der rechten Hand aus. Sie war nicht zur Faust geballt und wie Klingen schnitten die Krallen breite Fugen in den Berg und töteten mehrere der Angreifer. Mittlerweile war schon ein Schweif des Kyuubi ausgebrochen und es würden bald noch mehr werden, wenn er sich nicht beruhigte. Wieder versuchten einige der Gegner ihn zu attackieren doch das bloße Chakra reichte aus um diese wegzuschleudern. Nachdem er alle entweder getötet oder lebensgefährlich verletzt hatte, war Narutos Wut immer noch nicht gestillt. Sakura und Kakashi kamen, nachdem sie den Fürsten in Sicherheit gebracht hatten, zurück. „Naruto!“ rief sie ihm zu. Der Blonde drehte sich um und sah sie feindselig an. Sakura konnte ihn ja irgendwo verstehen, immerhin hatte er gerade seinen besten Freund schon wieder verloren. Aber das es jetzt ausgerechnet soweit kommen musste… Langsam kam Sakura auf ihn zu und Naruto drehte sich nun ganz zu ihr um und entblößte die scharfen Eckzähne. „Naruto… beruhig dich. Ich bin’s Sakura“ sagte sie. Irgendwas in Narutos Gesicht veränderte sich und er sah nicht mehr durch den Schleier von Wut. „Sakura-chan“ murmelte er. Schlagartig zog sich das Chakra zurück und seine Augen wurden wieder blau und die Pupillen wechselten von dem Schlitzförmigen wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Naruto flog der Länge nach hin und blieb einen Moment liegen. Sakura rannte auf ihn zu und half ihm, sich aufzusetzen. „Alles in Ordnung?“ fragte sie. Wortlos nickte Naruto, sah über den Klippenrand hinweg und wirkte traurig. „Warum? Warum ist er wieder weg? Das ist nicht fair!“ rief Naruto wütend aus. „Beruhig dich“ wies Kakashi ihn zurecht. „Sensei…“ meinte Sakura fassungslos. „Die Zeit zum Trauern haben wir später, erst müssen wir unsere Mission zu Ende bringen!“ sagte der Jonin pragmatisch. „NEIN!“ protestierte Naruto lautstark. „Ich geh nicht ohne Sasuke hier weg!“ „Naruto, sei doch vernünftig. Wir können unsere Mission jetzt nicht einfach abbrechen! Bei so etwas musst du nun mal mit solch einem Verlust rechnen. Du bist kein Shinobi, wenn du dich nicht zusammenreißen und den Auftrag bis zu Ende führen kannst!“ Kakashi knallte ihm diese Tatsachen scheinbar gnadenlos auf den Tisch. Wenige stumme Tränen fanden den Weg über Narutos Wangen. Er wischte sich diese aus dem Gesicht und stand auf. „Ziehen wir’s durch“ sagte Naruto entschlossen, auch wenn man ihm ansah, dass es ihm schwer fiel. Schwermütig sahen er und Sakura noch mal zu der Stelle, an der sie Sasuke verloren hatten und setzten ihren Marsch fort. Kapitel 5: Gerettet und gerettet werden --------------------------------------- Kapitel 6: Gerettet und Gerettet werden! Durch ein leises Vogelzwitschern kam Sasuke wieder zu sich. Er öffnete mit Mühe seine Augen und stellte fest, dass er noch am Leben war. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Er sah sich vorsichtig um. Allem Anschein nach war er in einem Zelt. Rechts über ihm hing ein Käfig, in dem ein kleiner brauner Vogel aufgeregt hin und her sprang und dabei zwitscherte. Vorsichtig setzte der Uchiha sich auf und versuchte sich daran zu erinnern, was passiert war. Die Briefbombe… Er hatte versucht Naruto zu beschützen… der Knall und wie er über den Rand gefallen war. Das letzte an das Sasuke sich erinnern konnte war, wie er in den Fluss gefallen war. Danach war sein Kopf in der Hektik, die ihn überkommen hatte, weil er keine Luft bekam, gegen einen harten Felsen geknallt und er hatte das Bewusstsein verloren. Wo er jetzt war und wie er diesen Sturz überlebt hatte, wusste er nicht. Er musste sich bei diesem Sturz doch mehr als erwartet verletzt haben. Sein Brustkorb war verbunden und er spürte ein unangenehmes stechen beim Atmen, was davon zeugte, dass auch seine Rippen etwas abgekriegt hatten. Plötzlich kam jemand rein und Sasuke sah zur Seite. Eine junge Frau, vielleicht etwas älter als er, mit schwarz/lila Haaren, die ihm freundlich entgegenlächelte. Sasuke kam sie bekannt vor, aber er war sich sicher, dass er ihr noch nie vorher begegnet war. „Ah, du bist wach. Wie fühlst du dich?“ erkundigte sie sich. „Es ging schon besser…“ erwiderte Sasuke. „Du kannst froh sein, dass ich hier gerade auf der Durchreise war. Ich hab dich am Flussufer gefunden. Ich hab schon gedacht du wärst tot“ meinte sie. Sasuke musterte sie etwas genauer. An irgendwen erinnerte sie ihn, aber er kam einfach nicht drauf. Also beschloss er etwas nachzuforschen um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. „Wer bist du?“ fragte der Uchiha einfach heraus. „Mein Name ist Ayano… Ayano Mitarashi“ antwortete sie. „Und du?“ Jetzt erinnerte sich Sasuke. Bei seiner ersten Chunin Auswahlprüfung hieß die Prüferin vom zweiten Teil Anko Mitarashi! „Ich bin Sasuke. Kann es sein, dass du irgendwie mit einer Konouchi aus Konoha verwandt bist?“ fragte er weiter. Ayano nickte. „Ja, Anko ist meine Schwester, aber ich hab sie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen. Ab und zu höre ich mal was von ihr, von wegen, was für ein guter Ninja sie geworden ist und so weiter. Weißt du was von ihr? Wie geht’s ihr?“ „Sie war nur die Prüferin vom 2. Teil meiner damaligen Chunin Prüfung. Ich hab mit ihr nichts weiter am Hut“ erwiderte Sasuke. Ayano nickte. „Was ist eigentlich passiert? Es kommt nicht oft vor, dass ich einen Konoha Ninja verletzt am Flussufer finde“ „Ich war auf einer Mission“ erwiderte Sasuke wahrheitsgemäß. „Mehr brauchst du mir nicht zu sagen. Ich will auch gar nicht mehr wissen“ sagte Ayano freundlich. „Du kannst ruhig noch ein paar Tage bleiben, bis du dich vollständig erholt hast. Anschließend zeig ich dir, wie du nach Hause kommst“ Sasuke nickte. Er hatte Glück, dass er von ihr gefunden wurde. In Ame-Gakure waren Konoha Ninjas nicht gerade willkommen und wenn Landsleute ihn gefunden hätten, würde er jetzt nicht mehr leben. „Wie kommt es, dass du dich so gut auskennst?“ fragte Sasuke. „Ich bin seit ich denken kann, eine Nomadin und auf die Dauer kennt man die Wege und Strecken einfach. Ich bin schon ziemlich rumgekommen in den letzten Jahren“ erklärte sie ihm. Sasuke ließ sich zurück sinken. Er hatte immer noch irrsinnige Kopfschmerzen. Ayano ließ in alleine und er schlief nach einer Weile einfach wieder ein. Er brauchte jetzt die einfach noch etwas Zeit um sich zu erholen um sich dann gestärkt auf den Weg nach Hause zu machen. „Kuchiyose no Jutsu!“ Kakashis Hand legte sich flach auf den Boden und kurz darauf erschienen viele Hunde, nachdem sich die Rauchwolke verzogen hatte. „Wir haben vor einigen Stunden Sasuke verloren. Versucht ihn zu finden, so schnell wie möglich“ befahl der Jonin seinen Ninken. Die Hunde kläfften und verteilten sich dann in alle Himmelsrichtungen. „Hoffentlich finden sie ihn“ meinte Naruto und ließ den Kopf hängen. „Das wird schon“ versuchte Sakura ihn aufzumuntern. Mit immer noch gesenktem Kopf drehte Naruto sich um und ging. Traurig schaute Sakura ihm hinterher. „Ich glaube, ich war etwas zu hart. Das hätte ich nicht so herzlos sagen sollen“ meinte Kakashi. „Ja, aber du kannst es nicht ändern. Aber irgendwo hast du ja auch Recht. Nur, Sasuke-kun könnte schon…“ Sakura schluckte und brach ab. Wenn sie ehrlich war, wollte sie das lieber nicht laut aussprechen. „Sasuke ist zäh. Ich denke, dass er noch lebt“ erwiderte Kakashi. So recht glaubte er selbst nicht an seine Worte. Es stimmte, dass Sasuke zäh war, aber wenn er sich bei dem Sturz ernsthaft verletzt hatte, waren die Überlebenschancen nicht wirklich hoch. „Ich hab Angst um ihn… Wir haben ihn gerade wieder gefunden und jetzt ist er vielleicht für immer weg“ sagte Sakura. Kakashi sah sie mitleidig an. Es tat ihm auch leid, was passiert war und wegen seinem Drang, Regeln und Gesetze zu beachten, könnte es sein, dass es Sasuke das Leben kostet. Trotzdem hatte er Hoffnung, dass der Uchiha noch lebte. Dennoch mussten sie bald zurück und konnten hier nicht ewig suchen. Genau diese Tatsache bedrückte auch Sakura. Wenn sie Sasuke nicht vor Morgen finden würden, müssten sie ohne ihn gehen, und das brach der Rosahaarigen fast das Herz. „Komm lass uns gehen“ versuchte Kakashi sie abzulenken. Als sie im Gasthof, für die Nacht hier im Dorf, ankamen war Naruto nicht in seinem Zimmer. Seine Sachen waren auch verschwunden, nicht mal sein Stirnband oder irgendein Zettel war da. „Naruto?“ fragte Sakura zittrig. „Verdammt! Wo ist er hin?!“ „Er ist Sasuke suchen gegangen. Das hätte mir klar sein müssen. Dass ich die Ninken losgeschickt hab, hat ihm nicht gereicht“ erwiderte Kakashi. „Nein… Wenn ihm was passiert!“ rief Sakura entgeistert aus. Der Jonin nickte nur. „Ich muss ihn suchen!“ Völlig überstürzt wollte Sakura aus dem Zimmer rennen, ihre Sachen packen und auch losgehen, doch Kakashi hielt sie am Handgelenk fest. „Bleib hier. Es nützt nichts, wenn du auch noch gehst und dir was passiert. Es ist sowieso viel zu gefährlich, außerdem wird es gleich dunkel“ versuchte Kakashi sie zur Vernunft zu bringen. Schweren Herzens nickte Sakura und Kakashi ließ sie wieder los. „Jetzt sind sie beide weg!“ schnaufte sie. „Ja Sakura, ich weiß, aber wir können nichts dran ändern“ erwiderte Kakashi. Es war schon stockfinster, als Naruto eine Pause auf einem Pfad durch den dichten Wald einlegte. Er wusste, dass es gefährlich war, sich hier herumzutreiben, aber er sah keine andere Wahl. Der Blonde musste Sasuke finden und zwar so schnell wie möglich. „Sasuke, wo bist du?“ fragte er leise in die Dunkelheit hinein. Seufzend setzte er seinen Weg fort. Naruto wusste genau, in welche Gefahren er sich begab, aber das Kommende sollte sein Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigen. Aber Naruto war fest entschlossen Sasuke zu finden und ihn wieder zurück zu holen. Der Blonde ließ den Kopf hängen. >Das wird schon werden! Ich werde Sasuke auf jeden Fall finden< sprach er sich Mut zu und setzte seinen Weg fort. Doch weit sollte er nicht kommen. Da Naruto schon immer ein unvorsichtiger Typ gewesen war, merkte er auch jetzt nicht, dass er beobachtet wurde. Seine Gedanken kreisten immer nur um Sasuke, und dass er diesen retten wollte, aber auf die Umgebung achtete er kein bisschen. Erst als ein Knacken rechts über ihm ertönte, wurde er aufmerksam und blieb stehen. „Wer ist da?“ fragte er laut in die dunklen Baumkronen hinein. Stille. Naruto bekam nur noch mit, wie jemand hinter ihm auftauchte und ihm so einen gekonnten Schlag in den Nacken verpasste, dass er augenblicklich das Bewusstsein verlor und mit einem dumpfen Knall auf dem Boden aufkam… Am nächsten Morgen war Sasuke nach dem Aufstehen ausgeruht und fit. Er hatte so gut geschlafen und auch die Kopfschmerzen hatten sich durch den erholsamen Schlaf verzogen. Er stand auf und zog sich an. Es wunderte den Uchiha ziemlich, dass sein Schwert hier war. Aber er freute sich auch etwas darüber, denn das Schwert war die Waffe, mit der er am liebsten kämpfte. Sasuke ging raus und die Morgensonne strahlte hell und schön am Himmel. Es war noch früh und der Tau lag noch auf den Blättern der Bäume und Pflanzen. „Guten Morgen, Sasuke“ begrüßte Ayano ihn freundlich. „Morgen. Ich glaube, ich werde mich heute noch auf den Heimweg machen. Aber vorher muss ich noch was essen“ beschloss Sasuke. Ayano nickte. Noch beim Essen erklärte sie ihm, wie er am schnellsten zurück nach Konoha kam. „Wenn du dich in südwestlicher Richtung von hier aus hältst und ein mäßiges Tempo drauf hast, könntest du in dem kleinen Dorf, was du gegen Nachmittag oder Abend erreichen müsstest, die Nacht verbringen. Dann ist es auch nicht mehr weit bis zur Landesgrenze vom Feuerreich. Von da ab ist es ungefähr noch ein zwei bis drei Tagesmarsch bis ins Dorf“ erklärte sie. Sasuke nickte. Er kannte sich zwar nicht soweit aus, aber wenn er wieder im Feuerreich war, würde die Reise um ein vielfaches einfacher werden. Nach dem Essen machte Sasuke sich auf den Weg, verabschiedete sich von Ayano und zog los. Er war sich sicher, dass Naruto und Sakura schon auf dem Weg nach Hause und sogar schon angekommen waren, denn die Jonin Prüfung stand ja noch aus. Sasuke machte sich Sorgen. Wenn noch etwas dazwischen kam, könnte er es nicht rechtzeitig schaffen. Sasuke hielt ein schnelleres Tempo bei und kam noch am Nachmittag in dem Dorf, von dem Ayano gesprochen hatte, an. Dort gab es auch einen Gasthof und Sasuke beschloss die Nacht dort zu verbringen. Er saß abends in seinem vorläufigen Zimmer und trank gerade einen Becher Sake. Seufzend stellte er das Glas auf den kleinen Holztisch, der im Zimmer stand. Er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. So als ob irgendwas passier war, mit dem er nicht rechnete. „WAS?!“ entfuhr es der Hokage entsetzt. „Wie konnte das passieren?!“ „Tsunade-sama, wir wussten nicht, dass Naruto so reagieren würde. Wir hätten ihn nicht aus den Augen gelassen, aber dieser Ninja ist einfach nur unberechenbar!“ verteidigte sich Sakura, die zusammen mit Kakashi im Büro der Hokage stand. Tsunade biss sich auf den Daumennagel und drehte sich dann zu Shizune. „Sag sofort den ANBU bescheid! Die Nachricht soll umgehen, dass Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha gesucht und gefunden werden müssen und zwar bevor es jemand anders tut!“ polterte die Blonde. „J-Jawohl!“ stammelte Shizune erschrocken und stürmte aus dem Raum. „Sakura, ich gehe nicht davon aus, dass die beiden bis nächste Woche zur Jonin Prüfung hier auftauchen werden“ sagte Tsunade ernst. „Ja, ich werde alleine an der Prüfung teilnehmen“ beschloss sie und verbeugte sich leicht. Es fiel ihr schwer, das zu sagen, aber sie meinte, dass es im Moment eben nicht anders ging. „Es tut mir leid, Sakura, aber du weißt, dass wir die Situation nicht ändern können“ meint Tsunade. Die Rosahaarige nickte und verließ den Raum. Sie lief nach Hause und dachte sich, dass morgen die Welt wieder ganz anders aussehen würde. Am nächsten Morgen wurde Sasuke schon früh wach. Er stand schon mit den ersten Sonnenstrahlen auf, denn er wollte so schnell wie möglich weiterreisen. In dem Gasthof war nicht viel um diese Uhrzeit los und so der Uchiha war froh darüber. So konnte er wenigstens in aller Ruhe frühstücken und sich dann auf den Weg machen. Der Gasthof hatte einen kleinen Speiseraum und so ließ Sasuke es sich nicht nehmen, dort zu frühstücken. Dort bekam er auch mehr oder weniger zufällig ein Gespräch zwischen einer Kellnerin und einer älteren Frau mit. „Habt ihr das schon mit dem Ninja aus dem Blätterdorf gehört?“ fragte die Dame. Sasuke stutzte. Von wem redeten die? Er hatte da so eine Ahnung, aber er hoffte, dass diese sich nicht bewahrheiten würde. „Ja, angeblich soll er sogar den Kyuubi in sich tragen. Er soll noch leben und sich in einem Versteck drei oder vier Kilometer westlich von hier befinden“ antwortete die Kellnerin. Sasuke fasste sich an den Kopf. >Das ist jetzt nicht wahr! Warum muss dieser sturköpfige Ninja, der sich Naruto schimpft, immer alles alleine in die Hand nehmen?!< fragte sich Sasuke entgeistert. Er ging sofort nach dem Frühstück los, in die Richtung, die er angegeben bekommen hatte. Sasuke hoffte, dass er nicht zu spät war, denn er hatte keine Ahnung, wie alt die Informationen waren. Er brauchte nicht lange um den Platz zu erreichen, der ihm beschrieben wurde. Dort saß er oben auf dem Baum, sah auf den Lagerplatz hinab und ihm fiel ein kiloschwerer Stein vom Herzen, als er Narutos Gezeter hörte. Der Blonde lag gefesselt auf dem Boden und versuchte sich zu befreien. >Keine Sorge, Naruto. Ich helfe dir< dachte der Uchiha, zog ein Kunai, stieß dabei aber mit dem Ellenbogen gegen den Ast neben ihm. Laut krächzend flogen Krähen aus den Ästen und alle Ame-Ninjas, die dort unten waren, drehten augenblicklich ihre Köpfe zu Sasuke. „Verdammt!“ murmelte er mit zusammengebissenen Zähnen. Kapitel 6: Schwarzes Feuer -------------------------- Kapitel 7: Schwarzes Feuer „Sasuke!“ Naruto war erfreut darüber, Sasuke zu sehen, doch der Uchiha hatte ganz andere Probleme. Kunais mit Briefbomben dran, flogen nach ihm. Er sprang weg und schmiss selbst einige Wurfmesser. Eines davon durchtrennte die Fesseln von Naruto, er sprang auf und half Sasuke. „Das sind zu viele!“ rief Naruto ihm zu. „Verschwinden wir!“ Sasuke willigte ein und die beiden machten sich aus dem Staub. Doch, mit der Hartnäckigkeit ihrer Gegner hatten sie nicht gerechnet. „Wir können sie nicht so schnell abhängen!“ stellte Sasuke fest, während sie beide mit hoher Geschwindigkeit durch die Äste sprangen. „Ich hab eine Idee!“ erwiderte Naruto und landete auf dem Boden. Er erschaffte einen Kage Bunshin von sich und beide hielten jeweils eine Handfläche aneinander. Narutos Augen wurden rot. Er und der Bunshin sammelten Chakra in den Händen und erzeugten ein riesiges Rasengan. >Was ist das für eine Technik?!< fragte Sasuke sich erstaunt. Die Gegner kamen und Naruto lächelte leicht. Dann sprintete er mit dem Doppelgänger los. „Oodama Rasengan!“ rief er enthusiastisch. Der große Energieball traf einen Gegner, aber die Wucht und die Kraft entlud sich gigantisch in der Umgebung und erwischte auch noch andere. Sasuke stand wieder auf dem Boden und beobachtete erstaunt das, was sich ihm da bot. Mit dem Sharingan sah das ganze noch interessanter aus, denn er sah genau, wie und wo sich das Chakra von Naruto entlud. Keuchend blieb der Blonde stehen und sein Doppelgänger verpuffte. Aus den umliegenden Bäumen und kamen noch mehr. „Verdammt… Nehmen die denn gar kein Ende?!“ fragte Naruto frustriert. „Scheint nicht so. Abhauen ist nicht drin. Dann müssen wir wohl kämpfen!“ erwiderte Sasuke, aber es passte ihm nicht wirklich. Sie kämpften beide eine ganze Weile mit Leib und Seele, aber sich die Typen von der Pelle zu halten, war leichter gesagt, als getan. Schnaufend standen beide Rücken an Rücken und überlegten sich, wie sie aus dieser verzwickten Situation herauskommen sollten. „Wenn das so weiter geht, werd ich verrückt!“ fluchte der Blonde sauer. Sasuke war auch ziemlich am Ende. Ihm kam der Gedanke, dass sie das hier vielleicht nicht lebend überstehen würde. Und genau in diesem Moment spürte, wie sein linkes Auge anfing sich zu verändern. Es brannte, war aber erträglich. „Amaterasu…“ murmelte er leise und wusste nicht einmal, wieso er das sagte, aber er wusste, was jetzt passieren würde. Erstaunt drehte Naruto sich zu ihm um und erstarrte, als er Sasukes Augen sah. Blut floss wie Tränen an dem linken Mangekyou Sharingan Auge herunter und im nächsten Moment schossen schwarze Flammen durch die Luft und setzten alles in Brand, worauf er seinen Blick konzentrierte. Sasuke schloss kurz das linke Auge, zwang sich dann aber selbst es wieder zu öffnen, als ein weiterer Gegner von der Seite angreifen wollte. Auch er fing an zu brennen, in den Flammen, die man nicht löschen konnte und die 7 Tage und 7 Nächte durchbrannten. Sasuke ging auf die Knie und hielt sich die flache Hand auf sein Auge. Er spürte das warme Blut auf der Handfläche. „Sasuke!“ Naruto lief zu ihm. „Wie hast du das gemacht?“ fragte er interessiert. „Ich kenn die Technik, aber ich dachte nur dein Bruder konnte die!“ „Das ist ne lange Geschichte…“ erwiderte Sasuke. Sein Körper fühlte sich schwer wie Blei an. Er konnte offen gestanden nicht verstehen, wie Itachi nach Einsatz dieses Jutsus noch stehen, geschweige denn kämpfen konnte. Es zerrte sehr an seinem Chakra, wenn er die Augentechniken seines Bruders benutzte. Aber in diesem Moment dankte er Gott dafür, dass Itachi ihm die Technik überlassen hatte, auch wenn die Nachwirkungen miserabel waren. „Kannst du aufstehen?“ fragte Naruto. Sasuke schüttelte leicht den Kopf. Seine Beine waren tonnenschwer und er konnte nicht laufen. Wortlos nahm Naruto Sasukes Arm und legte diesen um seinen Nacken. Er wusste, dass sie hier nicht bleiben konnten. Bald würden diese Ninjas wieder in Scharen auftauchen und Naruto konnte nicht kämpfen, wenn er nebenbei noch Sasuke schützen musste. Sasuke merkte nach einer Weile, wie das schwere Gefühl in den Gliedmaßen nachließ. Er konnte Naruto die Arbeit etwas leichter machen, indem er sich auch vom Boden abstieß, da das Gefühl in den Beinen wieder da war. Plötzlich zischte etwas sehr schnell durch die Luft und kurz darauf hörte man Narutos schmerzverzerrten, schrillen Schrei. Durch den plötzlichen Schmerz im linken Bein überrascht, verlor er das Gleichgewicht und krachte zusammen mit Sasuke auf den Boden. „Verdammt!“ fluchte er. Jetzt merkte der Blonde erst, was den Schmerz verursacht hatte. Ihm steckte ein Pfeil ihm Bein, genauer gesagt in der Wade, und der Schütze war bestimmt nicht weit weg. Unruhig sah Naruto sich um, während Sasuke versuchte sich auf die Beine zu kämpfen und dann auch wackelig, an einen Baum gelehnt stand. „Naruto…“ Der Blonde sah in seine Richtung. Dort kamen wieder Ame-Ninjas. „Nein!“ keuchte er erschrocken auf. Plötzlich zischten weitere Kunais durch die Luft, trafen jeden einzelnen Gegner präzise und vertrieben die restlichen. Eine ANBU Truppe kam aus den Bäumen gesprungen. Und es waren Konoha ANBUs, dessen waren sich die beiden todsicher. „Dem Himmel sei dank…“ seufzte Naruto erleichtert. Noch einen Kampf hätte er nicht durchgehalten. Er war noch nie so froh gewesen die Elite-Ninjas zu sehen. Auch Sasuke war insgeheim sehr erleichtert und auch, als sie erfuhren, dass sie schon im Feuerreich waren. Endlich, endlich konnten sie beide wieder nach Hause. Naruto und Sasuke wurden vorläufig in ein Dorf gebracht, wo man sich im Krankenhaus um sie kümmerte. Danach wollten beide wieder endgültig zurück. Die ANBU Truppe hatte sie von hier aus allein gelassen, mit der Begründung, dass sie noch weiterziehen mussten und außerdem war es bis nach Konoha sowieso nicht mehr weit. Naruto und Sasuke störte das nicht. Sie waren im Krankenhaus beide im selben Zimmer und so wurde der Aufenthalt nicht sehr langweilig. „Sasuke?“ fragte Naruto. Angesprochener drehte sich zu ihm um. „Was denn?“ wollte er wissen. „Wie hast du das gemacht? Die Technik mit den schwarzen Flammen? Wir haben Zeit, also erzähl’s mir!“ forderte der Blonde ihn auf. „Wie du willst… Ich hab von einem Mann namens Madara Uchiha erfahren, dass Itachi seine Augentechniken, und damit auch Amaterasu kurz, vor seinem Tod auf mich übertragen hat und sie normalerweise auch nur zum Vorschein kommen, wenn ich in die Sharingan Augen von ihm blicke“ erklärte Sasuke und erinnerte sich unangenehm an den Vorfall, kurz nachdem Itachi gestorben war. „Und wieso hast du dann Amaterasu eingesetzt?“ hackte Naruto nach. „Ich glaube, in dem Moment, als ich gedacht habe, dass wir das vielleicht nicht überstehen, muss mein Unterbewusstsein die Technik irgendwie aktiviert haben. Eine andere Erklärung hab ich nicht“ erwiderte Sasuke. „Hmm… ich glaub aber, ich hab eine“ meinte Naruto und sah ihn an. „Was ist wenn Itachi wollte, dass das passiert. Dass, wenn du denkst, es geht dir an den Kragen oder du weißt, dass du sterben wirst, sich die Technik dann aktiviert um dich zu beschützen“ „Nein… Das hätte er nicht für mich gewollt“ blockte Sasuke ab. „Und was wenn doch? Der Kerl war undurchschaubar! Selbst du als sein Bruder weißt kaum was über ihn“ argumentierte Naruto dagegen. Sasuke seufzte schwer. >Vielleicht hat er Recht< dachte er bei sich. „Du sagst, er hat deine Techniken kurz vor seinem Tod auf dich übertragen. Wie hat er das gemacht?“ fragte Naruto weiter. Sasuke zögerte einen Moment lang. „Komm mal her“ forderte er den Blonden auf und dieser schlug die Decke zurück und kam zu Sasuke. Narutos Bein war verbunden, aber er konnte schon fast wieder richtig laufen. Sasuke setzte sich aufrecht hin und hob seinen linken Arm. Mit Zeige- und Mittelfinger tippte er Naruto mittig an die Stirn. „So hat er es gemacht?“ fragte dieser verwundert. Sasuke ließ die Hand sinken und nickte. Naruto ging wieder zu seinem Bett zurück und warf sich dort rein. „Wie standest du eigentlich zu deinem Bruder, bevor er deine Familie getötet hat?“ fragte Naruto. Sasuke seufzte schwer und sah an die Decke. Er hasste es daran zu denken und daran erinnert zu werden, wie er einst zu Itachi stand. „Eigentlich… zweigeteilt. Auf der einen Seite war er für mich der große Bruder und auch eine Art Vertrauensperson für mich, auf der anderen Seite die unüberwindbare Mauer. Ich wollte immer so sein wie er…“ erwiderte Sasuke. Naruto nickte verstehend. „Das kenn ich. Ich wollte immer besser sein wie du Sasuke, aber in Wirklichkeit wollte ich genauso sein wie du“ Der Blonde grinste breit und auch Sasuke konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Es dauerte noch eine Weile bis die beiden beschlossen schlafen zu gehen. Sasuke sollte in dieser Nacht, seit langer Zeit mal wieder, von einem Alptraum heimgesucht werden… Blut. Überall war Blut. Auf dem Boden, an den Wänden, an seiner Hand. „Nein…“ hauchte Sasuke leise und sah sich in dem Raum um. Einige Meter vor ihm auf dem Boden lagen seine Eltern. „Bitte nicht! Warum?! Warum hast du das gemacht?!“ rief Sasuke entgeistert zu seinem Bruder, der im Schatten stand. „Du weißt es Sasuke“ erwiderte Itachi. „NEIN! ICH WILL DAS NICHT GLAUBEN! HÖR AUF!“ schrie der Kleinere aus voller Kehle. Er hörte, wie die Tür aufgemacht wurde. Er drehte sich mit Tränen in den Augen zu der Tür um. „Naruto… Komm nicht näher! Verschwinde!“ rief Sasuke ihm zu. Der Blonde kam trotz der Aufforderung zu dem Uchiha und stellte sich vor ihn. „Was hast du denn?“ fragte Naruto ahnungslos. Schwarze Flammen schossen durch die Luft und setzten den Blonden in Brand. „NARUTO!“ rief Sasuke verzweifelt aus. Er zwang sich dazu den Blick von Naruto abzuwenden und sah zu der Stelle, an der Itachi gestanden hatte. Dort stand aber nicht sein Bruder, sondern er selbst. Sasukes Augen weiteten sich. Was hatte er getan? Hatte er Naruto angegriffen? Vielleicht sogar…? Er blickte zu dem Blonden, der regungslos und brennend am Boden lag. Im ersten Moment war Sasuke zu geschockt um irgendwie zu reagieren, doch dann Drang die Erkenntnis zu ihm durch, er hielt sich die Hände vor die Ohren und begann wie von Sinnen zu schreien… „Sasuke! SASUKE! Wach auf!“ Naruto schüttelte ihn und rief immer wieder seinen Namen. Mit einem Ruck schlug Sasuke die Augen auf und saß im nächsten Moment kerzengrade und keuchend im Bett. Desorientiert sah der Uchiha sich um, bis er begriff, wo er war und dass er geträumt hatte. „Sasuke!“ sagte Naruto noch einmal und der Angesprochene sah ihn an. „Was ist denn los?!“ „Ich hab… nur schlecht geträumt“ erwiderte Sasuke. „Das muss aber ein heftiger Traum gewesen sein. Du hast das halbe Krankenhaus wach gebrüllt“ meinte Naruto und erst jetzt fiel Sasuke auf, dass noch zwei Krankenschwestern im Zimmer standen und das Licht an war. Erschöpft ließ sich Sasuke zurückfallen und Naruto brachte die Schwestern wieder nach draußen. Als er die Tür geschlossen hatte, wandte er sich wieder Sasuke zu. Er lief zu ihm und setzte sich auf dessen Bett. „Du hast mehrere Male meinen Namen geschrieen. Was ist passiert?“ sagte der Blonde. Sasuke wusste nicht wieso er das machte, aber er erzählte Naruto, was er geträumt hatte. Nachdem Sasuke geendet hatte, herrschte einen Moment lang erdrückende Stille. „Keine Sorge. Das wird nicht passieren“ versicherte Naruto ihm. „Weiß man’s?“ stellte Sasuke prompt die Gegenfrage. Der Blonde schwieg, legte dem Anderen die Hand auf die Schulter und sah ihn aus seinen strahlendblauen Augen an. „Ich vertraue dir Sasuke. Du bist mein bester Freund“ sagte er. „Ich weiß Naruto… Ich weiß“ erwiderte Sasuke matt. Der Blonde lächelte und auch der Uchiha konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Naruto legte sich wieder in sein Bett und ungefähr fünf Minuten später schlief er ein. Sasuke lag noch einige Zeit wach. Ihm ging dieser Traum nicht mehr aus dem Kopf. Er hoffte auch, dass er sich nie bewahrheiten würde und er Naruto sterben sehen musste. Der Uchiha rollte sich auf die Seite und schloss die Augen, ließ die Dinge von eben noch mal in Ruhe Revue passieren und fand nach einiger Zeit auch wieder seinen Schlaf. Morgen konnten sie sich beide auf den Heimweg machen. Sasuke war froh darüber wenn er sich den Gedanken so durch den Kopf gehen ließ. Er war froh darüber, dass er einen Platz hatte, den er Zuhause nennen konnte. Kapitel 7: Rückkehr ------------------- Kapitel 8: Rückkehr Unruhig wälzte sich Naruto von einer auf die andere Seite. Eigentlich sah er mehr einem Kind als einem 17-jährigen Teenager ähnlich, wenn er da so in seinen Boxershorts mit den Froschmustern und laut schnarchend im Bett lag. „Naruto!“ sagte Sasuke jetzt bestimmt schon zum dritten Mal. Doch der Blonde wachte nicht auf. Er hob im Schlaf die rechte Hand. „Rasengan!“ rief er schläfrig und haute um sich. Durch die hektischen Bewegungen, dauerte es auch nicht lange, bis er mit einem Ruck aus dem Bett fiel und sich auf dem gefliesten Boden wieder fand. Verschlafen öffnete er die Augen und sah sich um. „Morgen Sasuke“ meinte der Blonde und gähnte. „Los komm. Wir müssen los“ sagte Sasuke. „Ja, ist gut“ erwiderte Naruto, wickelte sich aus der Decke und schmiss das weiße Laken auf das Bett. Als der Blonde wieder fertig angezogen zurückkam, schnappte er sich seinen Rucksack und folgte Sasuke nach draußen. Es vergingen einige Tage. Die Reise war ereignislos, aber insgeheim freute sich Naruto darüber. Der Stress im Ame-Gakure hätte wirklich nicht sein müssen. Der Marsch blieb bis auf einige wenige Wortfetzen ruhig. „Waren die anderen Beiden denn einverstanden, dass du mich alleine suchen gehst?“ fragte Sasuke, während sie mit durchschnittlicher Geschwindigkeit durch die Bäume sprangen. „Ähm… also… nein. Ich hab das auf eigene Faust gemacht“ erwiderte Naruto zögernd. Irgendwie war das Sasuke klar gewesen. „Dann freu dich schon mal auf die Standpauke“ meinte Sasuke. „Standpauke?“ fragte der Blonde verwirrt. „Kakashi-sensei und Sakura waren bestimmt geschockt und enttäuscht, dass du einfach so sang- und klanglos abgehauen bist“ erklärte Sasuke. „… Stimmt“ gab Naruto zu und ihm drehte sich der Magen um, wenn er daran dachte, wie Sakura auf sein Wiederauftauchen reagieren würde. „Du kannst froh sein, dass ich dich gefunden hab. Mehr oder weniger eigentlich durch einen blöden Zufall“ sagte Sasuke. „Ach echt? Wie denn das?“ Der Uchiha erzählte ihm von dem Gespräch zwischen der Kellnerin und der älteren Dame. Naruto verzog das Gesicht. „Ich verdanke meinem Leben also dieser Kellnerin und irgendeiner Oma?!“ fragte er missgelaunt nach. „Es ist so“ bestätigte Sasuke. „Wie lang dauert es noch, bis nach Konoha?“ fragte Naruto um vom Thema abzulenken. Abrupt hielt Sasuke inne. Naruto landete auf einem Ast ein paar Bäume weiter. Der Uchiha sah sich kurz um. „Hm… ich würde sagen noch ungefähr… ein bis zwei Tage. Dann müssten wir Konoha erreichen“ erwiderte er und sprang weiter. Naruto tat es ihm gleich und er freute sich, dass sie es nicht mehr weit hatten. Ungefähr anderthalb Tage später gingen Sasuke und Naruto durch das Konoha Tor und als die beiden dann von den Wachen erkannt wurden, ging einer los um Sakura und Kakashi ins Büro der Hokage zu bestellen. Naruto und Sasuke wurden ebenfalls zur Hokage gebracht. „Wir sind wieder da“ grinste Naruto breit. Tsunade war im ersten Moment etwas sprachlos. Die Hokage forderte beide dazu auf, zu erklären, was passiert war. Gerade wollte Naruto ansetzten, doch da wurde die Tür aufgestoßen. Sakura und Kakashi standen darin. Die Augen des Mädchens weiteten sich und Tränen sammelten sich darin. „Sasuke!“ rief sie und fiel ihm in die Arme. Der Uchiha war viel zu überrumpelt um irgendwie zu reagieren, aber jetzt spürte er sie heftig in seinen Armen schluchzen. „Ich hab solche Angst gehabt! Ich dachte du wärst tot!“ weinte Sakura. Naruto stand dabei und wusste nicht wirklich, was er von dem Bild, was sich da vor ihm bot, halten sollte: Sasuke, der da immer noch ziemlich überrascht stand und Sakura, die ihre Arme fest um ihn geschlungen hatte und unaufhörlich schluchzte. „Sakura-chan, lass ihn los, du erwürgst ihn ja gleich“ mischte der Blonde sich ein. Die Angesprochene drehte sich zu ihm um und haute ihm volle Kanne eine rein, sodass er gegen die nächste Wand flog. „DU! ICH BRING DICH UM! WIE KONNTEST DU DICH EINFACH SO AUS DEM STAUB MACHEN?!“ polterte das Mädchen und schritt Unheil verkündend auf den Blonden zu. „Na jetzt hört aber auf, ihr zwei“ funkte Kakashi dazwischen. „Hallo Sensei“ erwiderte Naruto matt und rieb sich die schmerzende Wange. „Freut mich, dass du wieder da bist Naruto“ sagte der Jonin grinsend. Plötzlich fiel Sasuke etwas ein. Er wendete sich der Hokage zu. „Was ist denn mit den Jonin Prüfungen?“ fragte er und machte damit auch Naruto aufmerksam. „Darüber spreche ich gleich noch mit euch“ antwortete die Hokage. „Übrigens: Sakura hat bestanden“ „Du bist Jonin?!“ fragte Naruto erstaunt. Die Rosahaarige nickte. „Wie konntest du denn teilnehmen ohne uns?“ hackte der Blonde nach. „Das ist nicht wie bei der Chunin Prüfung. Hier kann auch ein Einzelner teilnehmen. Das Team ist keine Pflicht bzw. darf nicht sein“ erklärte Sakura. „Sakura, Kakashi. Ich bitte euch zu gehen, ich möchte mir von den beiden noch den Bericht anhören und über die Prüfung sprechen“ bat Tsunade. Die beiden nickten und gingen raus. Naruto erzählt der Hokage die Ereignisse der letzten Wochen und auch Sasuke musste seine Geschichte erzählen. Nachdem beide geendet hatten, herrschte eine Weile schweigen. „Nun, da ihr beiden eine so brenzlige Situation gemeistert habt, werde ich sehen, was ich tun kann. Es könnte sein, dass ich euch beide als Jonin zulasse, auch wenn ihr die Prüfung nicht gemacht habt“ sagte Tsunade. „Echt?! Das wäre klasse!“ freute sich Naruto und sprang von seinem Stuhl auf. „Nicht so voreilig, Naruto. Es kann immer noch sein, dass wir die Prüfung trotzdem machen müssen“ stoppte Sasuke die Euphorie des Blonden. Grummelnd setzte Naruto sich wieder hin. Damit entließ Tsunade die beiden. Naruto und Sasuke liefen noch ein Stück zusammen, dann trennten sich auch ihre Wege und jeder ging nach Hause. Sasuke machte die Haustür auf, ging rein, zog sich die Schuhe aus und lief dann in sein Zimmer. Er stellte sein Schwert in die Ecke hinter der Tür und band sich die Shurikentasche vom Bein, sowie die Hintere und legte sie auf den Schreibtisch. Er hob die Hände und suchte nach dem Knoten seines Stirnbandes. Als er es geöffnet hatte, legte er es daneben. Erschöpft ließ er sich aufs Bett fallen. „Endlich wieder hier…“ murmelte er leise und dreht sich vom Bauch auf den Rücken. Sasuke schloss die Augen und merkte nicht, wie er einschlief. Es war dunkel, als er wieder zu sich kam. Verwirrt sah auf seine Uhr. Eigentlich wollte er nur 5 Minuten liegen bleiben. Aus den 5 Minuten waren aber 3 Stunden geworden. Er richtete sich auf und streckte sich genüsslich. „Sasuke?! Bist du da?!“ Es klopfte an der Tür und der Uchiha erkannte sofort die Stimme von Sakura. Er ging zur Tür und öffnete diese. „Guten Abend, Sasuke. Kann ich vielleicht reinkommen?“ fragte die Rosahaarige. Sasuke merkte, dass irgendwas mit ihr nicht stimmte. Sie wirkte zerstreut und aufgewühlt. „Was ist denn los?“ fragte er. „Ich… Ich hab Streit mit meinen Eltern. Wir haben uns wirklich böse gestritten und ich bin von zuhause weggerannt. Deine Wohnung war am nächsten dran und ich wusste auch sonst nicht wohin. Kann… kann ich vielleicht die Nacht hier verbringen?“ fragte Sakura und kämpfte mit den Tränen. „Klar“ erwiderte Sasuke und runzelte leicht die Stirn. Ungewöhnlich, dass Sakura bei ihm auftauchte, weil sie familiäre Probleme hatte. Sasuke war nicht wirklich ein Meister im Umgang mit Worten und wie er mit den Gefühlen eines Mädchens umgehen musste, wusste er schon gar nicht. „Danke“ sagte sie und lächelte leicht. Es verging eine halbe Stunde und Sasuke hatte sich auf der Couch einquartiert. Er würde Sakura sein Bett für diese Nacht überlassen. Was ihn dazu bewegte, wusste er nicht. Sasuke ging raus auf den Balkon und setzte sich auf das Geländer. Er sah auf in den Nachthimmel und betrachtete die Sterne. Es war eine ruhige, lauwarme Nacht. Sakura tauchte neben ihm auf und lehnte sich an das Geländer, auf dem der Uchiha saß. Sie hatte kein Stirn- oder Haarband an und er bemerkte das erste Mal, seit er wieder hier war, dass sie ihre Haare wieder länger hatte. Sakura schwang sich auf das Geländer und setzte sich neben ihn. Sasuke sah weiterhin in den Sternenhimmel, hatte das aber durchaus bemerkt. Fasziniert beobachtete Sakura ihn. Er sah so toll aus… nein das traf es nicht. Das Wort beschrieb den jungen Mann neben ihr nicht. Er sah schön aus. Ein lauer Wind wehte. Sakura rutschte ein Stück näher an ihn heran und jetzt drehte sich Sasuke zu ihr. „Du bist so schön…“ flüsterte sie. Sasuke stutzte. Er? schön? Er hatte sich ja schon einiges anhören müssen, damals von den Mädchenhorden hier in Konoha: „toll“, „hübsch“ hatte er sich nennen lassen müssen, „sexy“ war sogar auch schon dabei, aber schön fand ihn noch niemand. Sakura kam mit ihrem Gesicht immer näher an seines. Kurz davor strich Sasuke ihr mit Zeige- und Mittelfinger die Halsbeuge hoch bis zum Kinn und küsste sie zaghaft auf den Mund. Es dauerte nicht lange, bis der Kuss fordernder wurde und Sasukes Zunge um Einlass bettelte. Lange musste er nicht auf die Antwort warten. Im Schein des Vollmondes vergaßen beide die Zeit um sich herum und genossen einfach nur die Nähe des anderen. Beide lösten sich wieder voneinander. „Sasuke… Ich liebe dich“ gestand Sakura und umarmte ihn. „Ich dich auch Sakura“ erwiderte er seufzend. Kapitel 8: Sasuke und Sakura ---------------------------- Kapitel 9: Sasuke und Sakura Warme Sonnenstrahlen weckten Sasuke sachte aus seinen Träumen. Im ersten Moment war er etwas desorientiert, blinzelte verschlafen und hatte schnell seine Gedanken geordnet. Er spürte einen warmen, schlanken Arm auf seiner Brust. Sakura lag ruhig schlafend in seinen Armen und kuschelte sich etwas näher an ihn. Sasuke begann sich zu fragen, ob er vielleicht einen riesengroßen Fehler machte, wenn er mit ihr eine feste Beziehung eingehen würde. Aber, er konnte sie ja auch nicht so einfach wegschicken. Nicht, nachdem er ihr seine Liebe gestanden hatte. Früher hatte er nichts für das Mädchen übrig gehabt, aber er fühlte sich auf eine merkwürdige Art und Weise schon immer zu ihr hingezogen. Ob er sie jemals vor dem gestrigen Tage geliebt hatte, wusste er selbst nicht. Alles was er im Kopf gehabt hatte, war sowieso nur seine Rache an Itachi gewesen. Diese hatte er nun endlich bekommen und er wollte sich jetzt das holen, was ihm zustand und was er brauchte um weiterleben und weitermachen zu können: Einen Menschen, den er liebte und mit seinem Leben beschützen konnte. „Sasuke?“ Schläfrig sah Sakura ihn an. „Morgen“ erwiderte der Uchiha und lächelte ihr zu. Sakura setzte sich auf und streckte sich genüsslich. Einen Moment starrte sie vor sich hin und ließ sich das von gestern noch mal durch den Kopf gehen. Kaum zu fassen, dass er ihr wirklich seine Liebe gestanden hatte! Es dauerte noch, bis die Erkenntnis ganz bis zu ihr durchgesickert war. Aber ein leichtes Lächeln schlich sich schon jetzt auf die Lippen des Mädchens. „Ich geh Frühstück machen. Du kannst noch liegen bleiben, wenn du magst. Ich ruf dich dann, wenn ich fertig bin“ schlug sie vor. Sasuke nickte stumm. Sakura stand auf und verschwand in der Küche. Der Uchiha stand kurz nach ihr auf und zog sich an. Sakura schaute ihm kurz nach, als sie ihn von der Küche aus ins Bad gehen sah. Noch immer glaubte sie nicht wirklich, was hier passierte, aber es war sehr schön. Ein Lächeln zog sich über ihre Lippen und sie bereitete weiter das Frühstück vor. „Sasuke, kommst du?“ rief sie. In dem Moment kam er auch schon in die Küche und setzte sich an den Tisch. Sakura gesellte sich auch gleich zu ihm und musterte ihn einen Moment. „Sind wir jetzt eigentlich zusammen?“ fragte Sakura nach. Sasuke nickte wortlos und sie lächelte leicht. Sie würden es nicht öffentlich machen, auch weil Sasuke nicht unbedingt von Naruto in nächster Zeit über Details ausgefragt werden wollte und Sakura genauso wenig. Sollten sie allerdings noch weiterhin zusammen bleiben, könnten sie noch mal darüber reden. „Sasuke? Das mit Naruto wird etwas schwierig…“ meinte Sakura zögerlich. Der Uchiha sah sie kurz an. „Wieso?“ „In den 2 ½ Jahren, die du weg warst, ist er, bevor er zu Jiraya gegangen ist um zu trainieren, für mich meine engste Vertrauensperson geworden und ich kann mit ihm über wirklich alles reden. Und… es fällt mir unheimlich schwer ihm etwas zu verheimlichen und er merkt auch sofort, wenn ich das mache“ erklärte sie. Sasuke ließ den Blick sinken und überlegte. Eigentlich könnten sie Naruto mit ins Boot setzten. Er kannte Naruto gut genug um zu wissen, dass er das gut für sich behalten konnte. „Ach, Sasuke…“ Sakura legte ihre Hand auf seine und lächelte ihm entgegen. Nie hätte sie gedacht, dass ihr größter Traum einmal Wirklichkeit werden würde. Sie war natürlich keine 12 Jahre alt mehr und würde Sasuke nicht so auf den Geist gehen wie früher. „Du, ich geh mal nach Hause. Ich muss mit meinen Eltern noch mal reden und dann noch mit Naruto. Okay?“ sagte sie nach einer Weile. Sasuke lächelte leicht und nickte. Er sah ihr zu, wie sie sich die Schuhe anzog und dann mit einem „Bis dann!“ aus der Tür verschwand. Naruto verschluckte sich an seinen Nudeln und schlug sich mit der Faust gegen die Brust. Nachdem er sich von seinem Hustanfall erholt hatte, sah er Sakura aus großen Augen an. „Ist das dein Ernst?! Bist du WIRKLICH mit Sasuke zusammen?!“ fragte der Blonde geschockt. Sakura lächelte und erwiderte wie selbstverständlich: „Ja, seit gestern“ Immer noch verblüfft stierte Naruto seine Teamkollegin an, widmete sich nach einer Weile aber wieder seinen Nudeln. „Und unsere Beziehung war dir völlig egal?“ fragte er, auch etwas enttäuscht. „Nein, Naruto. Das weißt du doch. Aber, du weißt auch, dass das mit uns beiden nicht lange gehalten hat. Außerdem ist das jetzt schon zwei Jahre her“ erwiderte Sakura. Naruto nickte leicht. Er erinnerte sich noch gut daran, wie es damals dazu kam. Er war abends bei Sakura gewesen und hatte sie getröstet, weil sie Sasuke hinterher getrauert hatte. Als er sie da so in den Armen gehalten hatte, beichtete er ihr seine Gefühle und Sakura war damals einfach drauf eingegangen. Keiner hatte etwas davon gewusst, nur die beiden. Aber das Glück hielt nicht lang. Es gab mehrere Male heftigen Streit in den zwei Monaten, wo sie zusammen waren, und irgendwann hatte Sakura es gereicht, sie ergriff die Gelegenheit beim Schopf und schlug Naruto vor, die Beziehung zu beenden und weiterhin Freunde zu bleiben. Es hatte auch glücklicherweise geklappt. Naruto lächelte leicht und sah sie an. „Sakura-chan, tu mir den Gefallen und lass Sasuke nicht hängen. Er ist ein herzensguter Mensch und ich glaube, er wird ein besserer Freund für dich sein, als ich es jemals sein werde. Wenn du doch mal mit ihm Probleme hast, darfst du immer zu mir kommen. Ich bin immer für dich da!“ sagte er. „Danke, Naruto“ Es machte Sakura glücklich, dass der Blonde sich über ihre neue Beziehung freute. Sie würde Sasuke auch ganz bestimmt nicht hängen lassen, soviel war sicher. „So“ machte Naruto und stellte die Schüssel hin. „Ich geh jetzt noch trainieren, und anschließend wollte ich mit Sasuke noch mal zu Tsunade wegen der Sache mit der Prüfung“ Sakura nickte und winkte ihm noch hinterher, als er ging. Auch sie machte sich nach einer Weile auf den Weg, denn sie musste ja noch mit ihren Eltern reden, wegen gestern Abend, aber das mit der Beziehung würde sie geheim halten, bis der passende Augenblick gekommen war. >Ich würde zu gern Inos Gesicht sehen, wenn ich ihr sage, dass ich mit Sasuke zusammen bin!< dachte Sakura auf dem Heimweg schadenfroh. Narutos Hand knallte auf den Tisch der Hokage. „ICH BLEIB DOCH NICHT CHUNIN!“ rief er wütend aus. Sasuke saß schweigend daneben und schaute Naruto leicht vorwurfsvoll an. Tsunade hatte den beiden gerade gesagt, dass die Aussichten auf den Jonin Rang nicht besonders gut waren. Die Personen, die die Jonin ernannten mussten erst darüber abstimmen und da es schon so lange dauerte, äußerte die Hokage die Vermutung, dass ihr Vorschlag abgewiesen wurde. „Ich weiß Naruto. Aber ich kann nichts dagegen tun, wenn die dagegen sind“ erwiderte die Blonde. „Naruto hat trotzdem Recht. Wir haben die Prüfung versäumt, aber wir haben gegen eine Menge Gegner auf dem Rückweg hier her gekämpft“ mischte Sasuke sich nun ein. „Das kann ich verstehen, aber-“ Es klopfte. „Herein?“ bat Tsunade den Gast. Sasuke und Naruto drehten sich ebenfalls zur Tür. „Tsunade-sama, dieser Brief kam eben, er ist für euch“ sagte Shizune und überreichte der Hokage die kleine Schriftrolle. Tsunade öffnete diese und begann zu lächeln. Dann sah sie zu den beiden Shinobis vor sich und stand auf. „Herzlichen Glückwunsch. Ab heute seit ihr beide Jonin“ meinte sie. Sasuke und Naruto sahen sich verdutzt an. „Echt jetzt?“ fragte der Blonde verwirrt nach. Tsunade nickte. Naruto machte einen Satz in die Luft. „Yatta! Wir haben’s geschafft Sasuke!“ rief er freudig. Auch Sasuke konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es dauerte noch eine Weile, bis sie wieder gehen durften. Zuerst mussten auf ihren Pässen der Rang bzw. Status geändert werden und Tsunade erklärte ihnen noch einige Sachen, die ein guter Jonin beherzigen sollte. Nach einer halben Stunde wurden sie dann entlassen und auf dem Gang nach draußen war Naruto enthusiastischer als je zuvor. „Ich komme meinem Traum, Hokage zu werden immer näher!“ sagte er stolz. Plötzlich blieb Sasuke stehen. „Was ist?“ fragte der Blonde verdutzt. Sasuke zögerte und setzte sich einen Moment lang mit der Frage auseinander, was er denn jetzt zukünftig anstreben sollte. „Nichts, alles in Ordnung“ erwiderte er und lief weiter. „Sasuke“ rief Naruto ihn zurück und er Angesprochene blieb stehen. Der Blonde kam auf ihn zu und machte vor ihm Halt. „Wenn du nicht weißt, worauf du hin arbeiten willst, dann mach ich dir einen Vorschlag. Versuch doch dich soviel wie möglich um Sakura-chan zu kümmern! Da sie jetzt deine Freundin ist, kannst du dir doch das als Ziel setzen. Mach sie glücklich und bitte… brich ihr nicht das Herz, wie du es damals schon einmal getan hast“ Beim letzten Satz wurden Narutos Augen traurig, aber auch hoffend. Hoffend darauf, dass Sasuke seiner Bitte folge leisten würde. Sasuke schwieg und sah den Blonden einfach nur an. Dann lächelte er leicht. „Keine Sorge Naruto. Ich habe keinen Grund mehr sie zu alleine zu lassen“ erwiderte der Uchiha. Naruto lächelte dankend zurück. „Wollen wir noch trainieren gehen? Ich hab vorhin nicht richtig Lust gehabt, weil ich ja alleine war“ schlug er vor. Sasuke willigte ein und so machten sich beide auf den Weg zum Training. Sasuke war auf dem Heimweg und als er um die Ecke zu seiner Wohnung bog, war er erstaunt, als er Sakura dort stehen sah, die allem Anschein nach beim ihm Sturm klingelte. „Sakura, was ist denn los?“ fragte er, als er in Hörweite war. Sichtlich erleichtert kam Sakura auf ihn zu und umarmte ihn. „Sasuke, was bin ich froh dass du da bist! Ich… ich…“ Sie brach in Tränen aus. Sasuke hielt sie in den Armen und drückte sie etwas fester an sich. Eine ganze Weile verharrten die beiden so. „Gehen wir erst mal rein und dann erzählst du mir in aller Ruhe was los ist“ schlug Sasuke vor und Sakura willigte mit einem einfachen Nicken ein. Der Uchiha lotste seine frischgebackene Freundin ins Bad, damit sie sich mal das Gesicht waschen konnte und er machte in der Zeit für beide einen Kaffee. Als Sakura wiederkam, saß er auf der Couch und nippte schon an seiner Tasse. Sakura setzte sich neben ihn und nahm sich die zweite Tasse, die noch unberührt auf dem kleinen Holztisch stand. „Was ist passiert, Sakura?“ fragte Sasuke. „Meine Eltern haben mich rausgeschmissen. Und ich habe keine Ahnung, wo ich jetzt hin soll. Das Geld für die Missionen würde zwar reichen um eine kleine Wohnung und alles nötige zum Leben zu finanzieren, aber ich bekomm heute und in den nächsten Tagen bestimmt keine“ erklärte sie und kämpfte wieder mit den Tränen. Sasuke überlegte einen Moment. „Die ersten Nächte kannst du ruhig hier bleiben. Aber, das ist keine Dauerlösung. Ich schlage vor, dass du dich dann in den nächsten Tagen nach einer neuen Wohnung umsiehst. Weil…“ Sasuke sah sich kurz um „… auf die Dauer wird’s mit zwei Leuten doch etwas eng hier“ Sakura nickte verstehend. „Danke Sasuke. Ich wüsste nicht was ich jetzt ohne dich machen würde“ sagte sie. „Du hättest auch noch zu Naruto gehen können!“ meinte er. „Vergiss es. Bei ihm sieht’s aus wie im Schweinestall. Der hat nicht mal sauberes Geschirr, vom Wohnzimmertisch mal ganz zu schweigen!“ protestierte Sakura angeekelt. Sasuke lachte auf. So hatte er sich das bei Naruto auch vorgestellt. Der Blonde war schon immer ziemlich chaotisch gewesen und er konnte den Gedanken nicht unterdrücken, dass Konoha unter seiner Führung dem Untergang geweiht wäre. Aber so fies wollte Sasuke jetzt nicht sein. Sakura lehnte sich an ihn. Sasuke stellte die Tasse auf den Tisch und nahm sie in den Arm. Er spürte ihre Müdigkeit und Erschöpfung, obwohl sie es mit aller Macht unterdrückte. Sasuke nahm Sakura an der Hüfte hoch, legte sich auf die Couch und legte Sakura auf sich drauf. Tief atmete das Mädchen durch, schloss entspannt die Augen und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. >Er riecht so gut. Kaum zu glauben, dass er gerade vom Training kommt< dachte sie sich. Sie drehte den Kopf in Sasukes Richtung und sah ihn einen Moment an, bevor er die letzten Zentimeter raubte und seine Lippen mit ihren verschloss. Bettelnd leckte die Zungenspitze an ihren weichen Lippen und bat um Einlass. Zögernd öffnete Sakura ihren Mund. Sasuke hatte sich, so glaubte er, noch nie in seinem ganzen Leben so gut gefühlt. Es war unbeschreiblich, als würde ein gigantisches Feuerwerk in seinem Bauch gestartet werden. Das Kribbeln in der Magengegend machte in fast verrückt, aber es fühlte sich auch so schön an. Er löste den Kuss und sah ihn ihre grünen Augen. „Sakura… ich verspreche dir, ich werde dich nie wieder alleine lassen“ sagte er. Sie lächelte und legte den Kopf wieder entspannt auf seine Brust. Sie hörte sein Herz ruhig schlagen. „Das weiß ich zu schätzen, Sasuke… Danke“ erwiderte sie. Kapitel 9: Vorahnungen ---------------------- Kapitel 10: Vorahnungen Es war schon spät am Abend. Naruto döste auf der Couch vor sich hin, als ihn seine Klingel aus dem Schlaf riss. Etwas desorientiert schaute er auf, stand dann aber auf und ging zur Tür. „Sasuke?! Was machst du denn hier?“ fragte Naruto verdutzt. „Kann ich reinkommen?“ fragte der Uchiha gerade heraus. Naruto nickte ihm zu und trat einen Schritt beiseite. Sasuke war das Chaos des Blonden vorerst egal. Naruto schloss die Tür und realisierte immer noch nicht richtig, dass Sasuke hier war. Er ging ins Wohnzimmer und setzte sich neben Sasuke. „Was ist los?“ fragte der Blonde. „War Sakura vielleicht heute Abend bei dir?“ stellte Sasuke die Gegenfrage, aber er spürte selbst wie seine Stimme zitterte. Naruto schüttelte den Kopf. „Nein, wieso fragst du?“ fragte er weiter. „Ich… ich hab mich mit ihr heute Mittag heftig gestritten. Ich weiß nicht mehr was ich als letztes zu ihr gesagt hab, aber sie hat mich bestürzt angesehen und ist weggerannt. Und wir sind gerade mal 3 Wochen zusammen…“ erzählte Sasuke. Naruto sah ihn an. Sasuke wusste seinen Blick nicht zu deuten. „Sie war nicht hier… Normalerweise kommt sie immer zu mir, wenn sie Probleme hat und ich hab auch gesagt, dass sie kommen kann, wenn sie mit dir Streit hat“ erwiderte Naruto. „Mal ganz ehrlich Naruto… Lief da mal was zwischen euch?“ fragte Sasuke. Naruto zögerte und sah zu Boden. „Ähm… ja. Aber das ist schon zwei Jahre her und es hat nicht lange gehalten“ erwiderte er zögernd. Sasuke nickte leicht. Er hätte sich das auch denken können. Er merkte, dass es Naruto unangenehm war, deshalb hackte er auch nicht weiter nach. „Hm… Willst du vielleicht was trinken?“ fragte Naruto und wechselte damit auch das Thema. Sasuke sah auf. „Was hast du denn da?“ „Tee, Wasser, Sake…“ „Sake“ kam es prompt von Sasuke. Naruto stand auf und verschwand kurz in der Küche. So hatte Sasuke etwas Zeit sich umzusehen. Es war nicht weiter verwunderlich, warum Sakura hier nicht gern war. Der Wohnzimmertisch war fast nicht mehr sichtbar unter dem Aufgebot an leeren Pizzaschachteln, Kleidungsstücken, Suppenschüsseln und noch einigen anderen Dingen. Sasukes Wohnung war im Gegensatz zu Narutos wirklich penibel sauber, obwohl der Uchiha eigentlich auch zu faul zum putzen war und nur am Wochenende – wenn überhaupt – die Wohnung durchwischte und aufräumte. Sasuke musste wieder an Sakura denken. Er machte sich Sorgen. Sie war nicht bei sich zuhause und auch nicht bei ihren Eltern. Und Naruto war seine letzte Hoffnung gewesen. Wo sollte er noch suchen? Er könnte höchstens noch bei Kakashi nachfragen. Naruto kam wieder, drückte Sasuke ein Glas in die Hand, schob das Chaos auf dem Tisch ein Stück zurück – wobei diverse Gegenstände Bekanntschaft mit dem Boden machten – und stellte die Sake Flasche ab. Er stellte sein eigenes Glas ab und schenkte sich erst mal ein, bevor er das von Sasuke nahm und auffüllte. „Zum Wohl“ meinte Naruto und beide tranken den Sake in einem Schluck leer. „Glaubst du, ich kann noch bei Kakashi nachfragen? Vielleicht weiß er ja wo Sakura ist“ sagte Sasuke nach einer Weile. „Der ist nicht hier. Auf einer Mission so weit ich weiß“ erwiderte Naruto. Sasuke ließ den Kopf hängen. „Wo soll ich noch suchen? Ich mach mir Sorgen um sie… Was, wenn ihr was passiert? Ich könnte mir das nie verzeihen!“ „Mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand. Es geht ihr gut. Bestimmt“ sagte Naruto zuversichtlich. Sasuke lächelte ihm leicht zu. Hoffentlich hatte Naruto Recht. Als Naruto am nächsten Morgen aufwachte, war Sasuke wieder weg. Er wunderte sich darüber, bis ihm einfiel, dass er bestimmt nach Sakura suchte. Blaue Augen kreisten desorientiert durch den Raum. Naruto hatte ewig keinen Alkohol mehr getrunken und noch nie so viel. Sein Schädel tat höllisch weh und er hatte das Gefühl sich jeden Moment übergeben zu müssen. „So ein Scheiß“ fluchte er leise und seine Stimme lallte dabei mehr oder weniger. Er kämpfte sich aus seinem Bett und ging ins Wohnzimmer. Die Flasche Sake lag auf dem Boden und war leer. Wahrscheinlich das erste Mal in seinem Leben stellte Naruto fest, dass er unbedingt mal aufräumen musste. Er beschloss zu Sasuke zu gehen um nachzufragen, ob er Sakura schon gefunden hatte. „Na dann mal los“ murmelte er schläfrig. Er ging einen Schritt nach vorne, rutschte auf der Sake Falsche aus, flog nach hinten weg und landete auf dem Wohnzimmertisch, wobei sich einige Suppenschüsseln verabschiedeten. Das ganze Chaos lag auf dem Boden und als Naruto wieder aufstand und auf den Tisch sah – der wie durch ein Wunder heil geblieben war – wusste er auch endlich, warum er seinen zweiten Haustürschlüssel nicht finden konnte. Unter den ganzen Pizzaschachteln war das ja auch unmöglich. Grummelnd stopfte er sich den Schlüssel in die Hosentasche und zog sich ziemlich unkoordiniert ein schwarzes T-Shirt drüber. Dann ging er aus dem Haus und sein Kopf schien unter frischen Morgenluft und den warmen Sonnenstrahlen fast zu platzen. Naruto bemühte sich gerade zu gehen, aber das war leichter gesagt als getan. Zum Glück war niemand um diese Uhrzeit auf der Straße. Er schlenderte zu Sasukes Haus und war erstaunt, als er Sakura da stehen sah. Der Blonde blieb stehen und beobachtete seine Teamkollegin einen Moment. Sie schien mit sich selbst zu ringen. Allem Anschein nach wollte zu Sasuke, aber sie traute sich nicht so wirklich. Seufzend ließ Sakura die Hand wieder sinken. „Guten Morgen, Sakura-chan“ machte Naruto sie auf sich aufmerksam. Sakura drehte sich zu ihm um. „Morgen Naruto“ erwiderte sie und lächelte leicht. Der Blonde kam auf sie zu. „Willst du zu Sasuke?“ fragte er, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte. „Ja… ähm… nein… ach ich weiß nicht“ antwortete sie unschlüssig. „Ich hab gehört, ihr habt euch böse gestritten und du bist dann weggerannt. Sasuke hat sich Sorgen um dich gemacht, weil du nicht aufzufinden warst“ sagte Naruto. Sakura nickte. „Ich weiß… Es tut mir auch Leid. Ich wollte euch keine Schwierigkeiten bereiten, aber ich hab ne Auszeit nach dem Streit gebraucht“ erwiderte sie. „Schon okay. Jetzt bist du ja wieder da“ lächelte Naruto. „Ich weiß, es geht mich ja normalerweise nichts an, aber… was hat Sasuke dir an den Kopf geschmissen, dass du so heftig reagiert hast?“ Sakura ließ den Kopf hängen. Es dauerte eine Weile, bis sie antwortete. Sie sagte es Naruto aber auch nur, weil sie ihm vertraute. „Er hat mir vorgeworfen, dass ich ihn betrügen würde. Keine Ahnung, wie er darauf gekommen ist, aber ich denke, dass er einfach verdammt sauer war und das deshalb gesagt hat“ erzählte sie. Naruto nickte kurz. „Er hat’s bestimmt nicht so gemeint“ sagte der Blonde und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Wie kommst du darauf?“ fragte Sakura erstaunt. „Er war gestern Abend bei mir und ich hab ihn noch nie so durcheinander gesehen. Er hat sich ernsthafte Sorgen gemacht. Wenn wir schon dabei sind, wo hast du eigentlich gesteckt?“ erkundigte sich Naruto. „Ich war so sauer, dass ich zu unserem alten Trainingsplatz gerannt bin und dort meiner Wut mit Training Luft gemacht habe. Ich muss dann so erschöpft gewesen sein, dass ich einfach eingeschlafen bin“ meinte Sakura. „Sakura-chan! Das ist gefährlich! Dir hätte was passieren können, vor allem da keiner wusste wo du warst“ sagte Naruto vorwurfsvoll. Sie nickte reumütig. „Ich weiß und wie gesagt, es tut mir auch Leid. Aber ich war viel zu aufgewühlt um irgendwem großartig Bescheid zu sagen“ meinte sie. „Schon in Ordnung. Du solltest mit Sasuke reden. Er soll sich nicht noch weiterhin Sorgen machen“ schlug der Blonde ihr vor. „Wir sehen uns später!“ Damit drehte er sich um und ging. Unschlüssig stand Sakura vor Sasukes Haustür. Sollte sie wirklich klingeln? Noch ehe sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte, wurde die Tür aufgestoßen und Sasuke stand im Rahmen. Er sah auf und blickte Sakura direkt in die Augen. Der Uchiha ließ sein Schwert, welches er in der rechten Hand trug, einfach fallen. Eine ganze Weile sahen sich die beiden an. Sasuke war viel zu erstaunt, dass sie wieder da war. Er wollte sie ja jetzt eigentlich suchen gehen, aber das hatte sich von selbst erledigt. „Sasuke… es tut mir so Leid!“ rief Sakura aus und fiel ihm um den Hals. Erleichtert seufzte er. Noch nie war er so froh gewesen, sie wieder zu sehen. Trotz des Alkohols gestern und seiner Müdigkeit, hatte er kein Auge zugetan, weil er Angst hatte sie zu verlieren. Sakura umarmte ihn immer noch und Sasuke erwiderte die Umarmung. „Gott sei dank. Ich hab mir solche Sorgen gemacht“ sagte Sasuke leise. „Ich weiß. Es tut mir leid“ erwiderte Sakura. „Schon okay“ meinte er lächelnd und küsste sie. Sakura liefen die letzten Tränen über die Wangen und sie seufzte in den Kuss hinein. Sie genoss seine Nähe und dieses wunderbare Gefühl der Geborgenheit. Nach einer Weile löste Sasuke den Kuss wieder und strich Sakura eine Haarsträhne hinters Ohr. Ein warmes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er liebte Sakura sehr und er würde alles daran setzten, dass diese Beziehung niemals in die Brüche gehen würde. Als Sasuke am nächsten Morgen aufwachte, war ihm angenehm leicht ums Herz. Sakura hatte sich gestern noch entschlossen über Nacht zu bleiben und dabei hatten sie miteinander geschlafen. Sie hatten zwar beide keine Erfahrung in dieser Sache, aber trotzdem hatten sie sich ein schönes erstes Mal gemacht. Der Uchiha sah neben sich und lächelte als er Sakura dort schlafend sah. Er ließ seine schwarzen Augen auf den Wecker neben ihr schweifen und augenblicklich entgleisten ihm die Gesichtszüge. „Verdammt“ fluchte er leise und stand auf. Das hatte er ja total vergessen! Er war mit Naruto heute zum Training verabredet und das eigentlich um halb elf. Jetzt war es schon kurz vor zwölf. Sasuke war normalerweise ein absoluter Pünktlichkeitsfanatiker und dass er verschlief kam in letzter Zeit zwar häufiger vor, aber trotzdem hasste er es wie die Pest zu spät zu kommen. Er stand auf, suchte sich seine Sachen zusammen und zog sich an. „Sasuke?“ fragte Sakura verschlafen. „Guten Morgen Sakura“ begrüßte er sie, kam auf sie zu, setzte sich aufs Bett und gab ihr Kuss auf die Stirn. „Tut mir leid, ich kann nicht lange bleiben. Ich hab mich mit Naruto zum Training verabredet und bin spät dran“ Sakura nickte verstehend. „Weißt du schon, wann du wieder da bist?“ erkundigte sie sich. Sasuke schüttelte leicht den Kopf. Er musste sich jetzt wirklich ranhalten und er konnte sich Narutos Wutausbruch schon bildlich vorstellen. „Ist in Ordnung Sasuke. Ich bleib hier, wenn es dir nichts ausmacht“ meinte sie lächelnd. Der Uchiha nickte, gab ihr noch einen kurzen Kuss auf den Mund, stand auf, schnappte sich noch sein Schwert und ging. „Was fällt dir eigentlich ein, zu spät zu kommen?! Ich steh mir hier schon seit anderthalb Stunden die Beine in den Bauch!“ beschwerte sich Naruto. „Mach halblang“ versuchte Sasuke den Wutausbruch des Blonden zu lindern. „HALBLANG?! Ich glaub du-“ fing Naruto hysterisch an, wurde aber unterbrochen. „Guten Tag ihr zwei“ begrüßte sie ein lächelnder Kakashi. „Hallo Sensei“ grummelte Naruto schlecht gelaunt. Kakashi wurde wieder ernste und wandte sich Sasuke zu. „Sasuke, kann ich mal kurz mit dir sprechen?“ Wortlos nickte der Angesprochene. Sasuke sah zu Naruto und der verstand die Gestik. Er entfernte sich ein paar Meter von den beiden. „Um was geht’s?“ fragte der Uchiha. „Tsunade hatte meinem Team eine A Rang Mission zugeteilt. Es geht darum eine Bande Banditen zu vertreiben, beziehungsweise handlungsunfähig zu machen“ sagte Kakashi. „Wo ist das Problem?“ fragte Sasuke verwundert. „Die Mission an sich ist nicht das Problem, aber Tsunade hat Drohungen von einigen Ame-Ninjas erhalten, dass sie dich töten wollen. Konoha könnte dadurch mit Ame-Gakure in Krieg geraten. Das sind meine Bedenken bei dieser Mission und Tsunade sieht das genauso. Mit anderen Worten, wir können dich nicht mitnehmen“ erklärte der Ältere. Sasuke sah ihn einen Moment lang schweigend an. „Ich werde diese Mission trotzdem machen, auch wenn Tsunade dagegen ist“ erwiderte Sasuke ernst. Kakashi seufzte. Das hatte er befürchtet. „Ich versteh dich ja, Sasuke, aber-“ „Nein, Kakashi. Ich bin Jonin und damit auf dem gleichen Niveau wie du“ schnitt Sasuke ihm das Wort ab. Eine Weile herrschte Schweigen und sie sahen sich nur an. „Die Mission klingt simpel, aber es wird gefährlich werden. Vor allem für dich“ sagte Kakashi nochmals eindringlich. Sasuke nickte abermals und wandte sich dann von seinem Sensei ab. Er würde diese Mission mitmachen. Immerhin war, seit er Jonin war nichts angefallen an Missionen. Allein schon das war ein Grund diese Aufgabe zu erledigen. „Wann ist die Mission?“ fragte Sasuke und drehte sich zu Kakashi um. „Morgen bei Sonnenaufgang brechen wir auf“ antwortete er. Nach einem erfolgreichen Training, gingen Sasuke und Naruto wieder nach Hause. Der Uchiha rechnete eigentlich fest damit, dass Sakura wieder bei sich zu Hause war. Es machte ihn aber stutzig, als er ins Wohnzimmer kam und er sie dort schlafend auf der Couch vorfand. Vorsichtig rüttelte er sie wach. „Sakura? Wach auf“ sagte er leise und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. „Sasuke… du bist ja wieder da. Wie war das Training?“ fragte sie und setzte sich auf. Ein herzhaftes Gähnen entwich ihr und sie sah ihn schlaftrunken an. „Gut. Du solltest heute lieber zu Hause schlafen. Wir haben morgen eine wichtige Mission vor uns. Bei Sonnenaufgang brechen wir auf“ erklärte er ihr. Dass er diese Mission aufgrund von diversen Morddrohungen nicht mitmachen sollte, verschwieg er ihr. Sakura sollte sich nicht unnötig Sorgen machen. Außerdem konnte auf der Mission nicht allzu viel schief gehen, auch wenn es A Rang war. Sasuke war sich sicher, dass seine Entscheidung der Hokage nicht wirklich gefallen würde, aber er würde sich nicht von so ein paar unterbelichteten Ninjas einschüchtern lassen. „Ist in Ordnung“ meinte Sakura nach einer Weile. Sie sah auf ihre Uhr. „Ich geh jetzt. Wir sehen uns dann Morgen“ Sie umarmte ihn und flüsterte ihm ein „Schlaf gut, Sasuke“ ins Ohr. Sakura stand auf, verabschiedete sich von ihm und ging. Sasuke saß auf dem Sofa und sah noch eine ganze Weile zur Tür. Er hatte ein eigenartiges Gefühl. Er liebte Sakura über alles, aber die Angst sie zu verlieren war genauso groß. >Ich sollte mir nicht so viele Sorgen machen. Es wird schon alles glatt laufen< dachte er zuversichtlich. Er packte schon seine Sachen für Morgen und legte sich dann ins Bett. Kapitel 10: "Ich beschütze dich mit meinem Leben!" -------------------------------------------------- Kapitel 11: „Ich beschütze dich mit meinem Leben!“ Es war mitten in der Nacht. Konoha war fast totenstill und etwas unheimlich. Noch unheimlicher fand Sasuke allerdings im Moment, den Ort vor dem er stand. Er stand vor dem Uchiha Viertel. Er war seit einem knappen Jahrzehnt nicht mehr hier gewesen. Lautlos betrat er die Gegend und lief weiter. Er kannte die Strecke noch immer bis zu seinem alten Haus. Der Geruch von morschem Holz flog ihm in die Nase, als er seine alte Heimat betrat. Langsam sah er sich um und jeder Winkel hielt für ihn eine andere Erinnerung aus seiner Kindheit fest. Vorsichtig strich er sich die Kapuze vom Kopf. Er wollte nicht gesehen werden, deshalb hatte er sich in einen Umhang eingehüllt. >Was mache ich eigentlich hier?< fragte Sasuke sich gedanklich. Umkehren wollte er jetzt aber nicht mehr. Es wurde Zeit, dass er sich seinen Erinnerungen stellte, auch wenn es schwer war. Schließlich konnte er nicht ewig vor ihnen weglaufen. Er lief lautlos durch seine alte Wohnung, nur hin und wieder knarrte die eine oder andere Holzdiele unter seinen Füßen. Er verließ seine Wohnung wieder und ging zum Nakano Schrein. Er wusste nicht wieso, aber in diesem Moment aktivierte sich wie von selbst sein Sharingan. Hier hatte er das Geheimnis des Mangekyou Sharingans erfahren. Sasuke zündete eine Kerze an und befestigte sie an einem Kerzenhalter um wenigstens etwas Licht haben zu können. Er stand vor dem Schrein und starrte mit den Sharingan Augen etwas betrübt vor sich hin. Vielleicht sollte er wieder gehen. >Wäre wohl am besten…< dachte Sasuke seufzend. Er drehte sich um und ging zurück zum Ausgang. Dort stellte er die Kerze ab und blies sie aus. Mit seinem Bluterbe konnte er in der Dunkelheit noch relativ gut sehen und so brauchte er das Licht nicht um raus zu finden und wieder nach Hause zu gehen. Viele Gedanken schossen im durch den Kopf, als er wieder zuhause war und in seinem Bett lag. Irgendwann schlief er aber auch ein. Der nächste Tag begann schon früh und Team Kakashi stand am Eingangstor und wartete. „Warum kommt der immer zu spät?“ fragte Naruto gähnend. „So ist er eben, Naruto“ erwiderte Sakura. Sasuke war relativ ausgeschlafen und musste über die Müdigkeit des Blonden leicht schmunzeln. Sakura schien auch etwas zu kämpfen, unterdrückte es aber so gut es ging. Dann, eine knappe viertel Stunde später, tauchte Kakashi endlich auf. „Guten Morgen, alle zusammen“ begrüßte er die drei grinsend. „Erst so en Geschiss machen und dann nicht auftauchen!“ beschwerte sich Naruto. „Das ist jetzt auch mal egal. Lasst uns endlich gehen“ mischte sich Sasuke ein, bevor das Gespräch eskalierte. Kakashi warf dem Uchiha einen viel sagenden Blick zu. Sasuke schüttelte leicht den Kopf und sein Gegenüber verstand. Dann machten sie sich auf den Weg. Es dauerte nicht lange, bis sie sich in den Bäumen fortbewegen konnten und das machte den Weg um einiges einfacher. Sakura, die das Schlusslicht in der Formation bildete, sah besorgt zu Sasuke. Sie hatte heute früh mit Tsunade geredet. Die Hokage hatte ihr erzählt, dass er normalerweise nicht mit auf die Mission dürfte, dennoch kam er mit. Wieso? Die Drohungen waren ernst zu nehmen und Sakura verstand nicht, warum Sasuke sich in eine solche Gefahr begab. >Ach Sasuke< dachte sie und ließ leicht den Blick hängen. Sakura machte sich Sorgen um ihn, aber sie wusste, dass er das nicht wollte und deshalb verdrängte sie den Gedanken und konzentrierte sich wieder auf den Weg. Eine Tagesreise später machte das Team in einem Dorf halt und verbrachte dort die Nacht. Sasuke und Sakura teilten sich ein Zimmer und Kakashi mit Naruto. „Sasuke…“ flüsterte Sakura leise. „Was ist?“ stellte er die Gegenfrage. „Ich hab Angst um dich“ Sie griff im Dunkeln nach seiner Hand und drückte sie fester. „Sakura, mir wird nichts passieren. Das verspreche ich dir“ sagte er zuversichtlich. „Ich weiß, aber das was Tsunade gesagt hat, beunruhigt mich so“ erwiderte sie besorgt. Sasuke nahm sie in den Arm. „Das kann ich verstehen, aber glaub mir, es wird alles gut“ versprach er ihr. Sakura nickte nur leicht und wischte sich die wenigen Tränen weg. „Danke“ murmelte sie und schlief in seinen Armen ein. Gähnend saß Naruto beim Frühstück. Sie waren schon früh von Kakashi geweckt worden, da er meinte, dass sie die restliche Strecke noch heute schaffen könnten. Lustlos stocherte der Blonde in seinem Frühstück herum. „Naruto. Du musst was essen“ forderte Sakura ihn auf. „Keinen Hunger“ gab der Blonde grummelnd zurück. Er wusste selbst nicht, was los war. Normalerweise war Frühstück für ihn unabdinglich. Aber heute hatte er wirklich keinen Hunger. Und er wusste nicht woran es lag. Lustlos schob er den Teller weg. Sasuke besah ihn einen Moment. „Irgendwas schlägt dir auf den Magen. Was ist los, Naruto?“ fragte der Uchiha. Naruto erwiderte seinen Blick kurz, ließ ihn dann aber wieder sinken. Sasuke schob ihm wieder den Teller hin. „Versuch wenigstens etwas zu essen“ forderte er ihn auf. Naruto seufzte kurz. Dann packte er das Besteck und aß dann doch noch etwas. Nach dem Frühstück machte sich das Team wieder auf den Weg. Sasuke hatte den Verdacht, dass Naruto wusste was los war und das der Uchiha normalerweise nicht hier sein durfte. Ob das stimmte, wusste er nicht. Aber einiges sprach dafür. Naruto konnte zum Essen nicht Nein sagen. Sogar wenn er krank war, aß er noch beachtliche Mengen. Nur eine bedrückende Tatsache oder eine böse Vorahnung konnte ihm den Appetit verderben. Sasuke wurde je aus seinen Gedanken gerissen, als Kakashi plötzlich auf einem Ast stoppte. „Was ist Sensei?“ fragte Sakura. Misstrauisch sah der Jonin sich um. Die anderen drei wurden auf aufmerksam. „Das kann unmöglich die Banditengruppe sein. Wir sind noch viel zu weit weg!“ zischte Sakura. „Es sind aber auf jeden Fall mehrere Personen“ stellte Sasuke fest. Eine Weile herrschte Stille. „Da vorn!“ sagte Naruto plötzlich und zeigte rechts von sich in die Baumkronen. Das Team verhielt sich vorerst ruhig. Sasuke hatte sein Sharingan mehr oder weniger unbewusst schon aktiviert und seine rechte Hand lag an dem Schwertgriff. Sakura und Kakashi hatten jeweils ein Kunai bereit und Naruto hatte seine Rechte an der Shurikentasche. Immer näher kamen die vermeintlichen Feinde, doch dann legte sich die Spannung, als sie den ANBU, der auf sie zukam, erkannten. „Sai!“ rief Naruto erfreut. Der Blonde kam ihm entgegen, doch plötzlich warf Sai ein Kunai und es ging Naruto mitten in die Schulter. Blut spritzte und Naruto schrie kurz auf, verlor das Gleichgewicht und fiel. „NARUTO!“ rief Sakura entsetzt. Der angebliche Sai verwandelte sich mit einem „Bong“ in einen maskierten Banditen. „Verdammt“ zischte Sasuke sauer und sprang von seinem Ast ab. Er zog sein Schwert und es gab ein metallisches Klirren, als Kunai und Katana aufeinander prallten. Somit konnte Sasuke ihn vorerst festnageln, während die anderen sich um Naruto kümmerten. „Verschwindet hier mit Naruto! Ich komme nach!“ rief Sasuke ihnen zu. Die anderen beiden schnappten sich den Blondschopf und verschwanden kurz darauf. Sasuke kämpfte noch eine ganze Weile, besiegte aber dann die Gegner doch und hatte keine größeren Verletzungen davon getragen. Der Uchiha sprang durch die Bäume und machte sich dann auf die Suche nach seinen Teammitgliedern. Nach kurzer Suchaktion hatte er die anderen drei gefunden. „Wie geht’s ihm?“ fragte Sasuke und landete auf dem Boden. „Die Verletzung ist zwar tief und ich konnte das Gröbste heilen, aber sie platzt auf, sobald er sich zu sehr anstrengt“ erklärte Sakura kurz. Naruto grummelte kurz, aber keiner ging auf die Reaktion des Blonden ein. Er saß auf dem Boden oben ohne und ließ sich die Wunde versorgen. Sasuke nickte. „Ich schlage vor, wir schlagen hier unser Lager auf und schnappen uns dann morgen die Banditen Gruppe“ schlug Kakashi vor. „Dann hau ich diesen Mistkerlen eine rein!“ sagte Naruto enthusiastisch. Sakura lächelte leicht. „Dann versuch das mal, ohne dass die Wunde aufplatzt“ meinte sie. „Ach irgendwie wird das schon gehen“ erwiderte er optimistisch. Am nächsten Morgen machte sich das Team wieder auf den Weg. Die Nacht war ereignislos verlaufen. „Starten wir einen Überraschungsangriff?“ fragte Sakura nach einer Weile. „Scheint mir plausibel“ klinkte sich Naruto ein. Seine Wunde war gut verheilt, was aber auch nur daran hing, dass er den 9-schwänzigen ins sich trug. Jeder andere Ninja hätte bei dieser Mission nicht mehr mitmachen können. „Ja, das werden wir auch machen. Da wir zu viert sind, sind wir zwar in der Unterzahl, aber bei einem solchen Angriff spielt das keine Rolle“ erwiderte Kakashi. „So ist es ja auch“ bestätigte Sasuke. Sie waren noch etwa eine halbe Stunde unterwegs, bis sie den Standort der Banditen erreichten. Kakashi gab ihnen die Anweisung zu warten, bis er das Angriffssignal gab. Die anderen drei verteilten sich ringsum lautlos in den Baumkronen und warteten. Es verging noch eine ganze Weile, dann gab Kakashi endlich das Zeichen. Alle 4 sprangen aus den Baumkronen und attackierten ihre Feinde. Es gab dadurch ein mehr oder weniger großes Blutbad, aber das ließ sich nicht vermeiden. Unruhig sah Sasuke sich mit den Sharingan Augen um. Das war viel zu einfach, aus seiner Sicht. Die Mission war wahrscheinlich nicht umsonst auf dem A Rang. Plötzlich bemerkte er, dass er sein Schwert gar nicht mehr in der hatte, es steckte drüben im Boden, in der Nähe von Sakura. Plötzlich kam ein feindlicher Ninja aus dem Gebüsch geschossen, schnappte sich das Katana und hielt damit direkt auf Sakura zu. Sasuke erschrak und setzte blitzschnell sein Shunshinjutsu ein. „SAKURA!!!“ Direkt vor ihr tauchte er wieder auf. Ein hässliches Geräusch erklang und im nächsten Moment herrschte Totenstille. Die Kampfgeräusche drum herum nahm Sakura nicht mehr wahr. Das einzige was sie spürte war, wie warmes Blut auf ihre Wange tropfte. Erschrocken sah Sakura zu Sasuke, der sich gerade dazwischen geworfen und ihr das Leben gerettet hatte. Die grünen Augen musterten ihn geschockt. Sasukes eigenes Schwert ragte aus seiner Brust, da es ihm vom Rücken durch den Körper gejagt wurde. An der Klinge tropfte Blut herunter und auch auf Sakuras Gesicht waren einige Blutsprenkel zu sehen. Sasuke drehte sich um, zog ein Kunai aus seiner Beintasche und warf es nach dem Kerl, der ihn höchstwahrscheinlich zum Tode verdammt hatte. Der Uchiha drehte sich um, doch schon kurze Zeit später spürte er seine Beine nicht mehr und sank auf die Knie. Er stützte sich mit der rechten Hand auf und hustete Blut. Sakura erwachte aus ihrer anfänglichen Starre und rannte zu ihm hin. Naruto sah zu Sasuke und Sakura und dieses Bild wollte ihm gar nicht gefallen. Der Blonde wurde sauer, schickte noch einige Kage Bunshin los und erledigte so auch seine restlichen Gegner. „Naruto! Schnell, ich brauch deine Hilfe!“ rief Sakura ihm zu und Naruto kam auch sofort. „Was ist passiert?!“ fragte er entsetzt. „Erklär ich dir später“ erwiderte Sakura hektisch, formte ein paar Fingerzeichen und bündelte grünliches Chakra auf ihrer Handfläche und hielt es vorsichtig bei der Wunde an der Brust dran. „Zieh ganz langsam das Schwert raus“ wies Sakura ihn an. Sie wusste, dass sie nichts mehr für Sasuke tun konnte. Ihr Freund war tödlich getroffen worden. Doch sie gab nicht auf. Noch war er nicht tot und Sakura wollte alles daran setzten, dass er heil da durch kam. „Sa…Sakura…“ flüsterte Sasuke plötzlich, zuckte aber gleich wieder zusammen. Sogar das Sprechen bereitete ihm jetzt schon Schmerzen. „Shht, Sasuke. Nicht sprechen. Es wird alles gut“ sagte Sakura und in dem Moment tropfte ihr eine Träne über die Wange. Dieser folgte sogleich die zweite. Sasuke zuckte zusammen, als ein heftiger Schmerz seinen Körper durchzog, als Naruto mit einem Ruck das Schwert entfernte und es neben sich legte. „Naruto… pass bitte… auf Sakura auf… Ich verlass mich auf dich…“ sagte Sasuke zu seinem besten Freund und auch Naruto kullerten nun die Tränen über die Wangen. „Sasuke, sag so was doch nicht. Du schaffst das!“ sagte Sakura verzweifelt. Es stimmte aber nicht und sie wusste das als Medi-Nin nur zu gut. Mit solch einer Verletzung würde Sasuke höchstens noch drei Minuten leben. „Sakura… Ich hab dir… versprochen, dass ich dich nie wieder alleine lasse… und jetzt mach ich es doch schon wieder… es tut mir leid“ wandte sich Sasuke an seine Freundin. Stumme Tränen fanden ihren Weg über Sakuras Wangen bei diesen Worten. Sasuke sah hoch zum Himmel. Er fühlte keine Schmerzen mehr. In diesem blutigen Chaos gab es einen übernatürlichen Moment der Ruhe. „Ich… liebe dich… Sakura… vergiss… das bitte… nie“ Dann schloss er die Augen. Narutos blaue Seelenspiegel weiteten sich und er schlug mit der Faust auf den Boden. Das wollte er nicht glauben, das konnte nicht sein! „SASUKE!“ schrie er in seiner Verzweiflung und unter Tränen. Noch war das eben Geschehene nicht ganz bis zu Sakura durchgedrungen. Doch dann, traf sie die Erkenntnis mit der Kraft eines Vorschlaghammers und auch ihre Selbstbeherrschung brach in sich zusammen und sie weinte bitterlich neben ihrem verstorbenen Sasuke. Epilog: Vermächtnis ------------------- Kapitel 12: Vermächtnis Leise stand Sakura auf und ging auf den Balkon von ihrem Haus. Es war mitten in der Nacht, die Sterne glänzten und der Mond schien hell. Es war ruhig in Konoha, aber es hätte auch tosender Lärm sein können – Sakura hätte das nicht interessiert. Sie konnte es immer noch nicht so wirklich glauben, dass Sasuke für immer fort sein sollte. Ihr rannen Tränen bei dem Gedanken über die Wangen und diese schimmerten im Mondlicht. „Sasuke…“ weinte Sakura. Sie drehte sich um, lehnte ihre Stirn an die kühle Hausmauer und ließ die Tränen fließen. Ihre flache Hand lag auf dem Glas der Balkontür. Sie ballte die Hand zur Faust und würde am liebsten Schreien, aber das würde ihr Sasuke auch nicht zurückbringen. >Jetzt ist schon zwei Tage her und ich kann es immer noch nicht fassen! Wieso nur?! Warum musste ausgerechnet er sterben? Das ist nicht fair< dachte die 17-jährige. Sie wusste, dass Naruto fast genauso stark unter Sasukes Tod litt. Immerhin waren die beiden die besten Freunde gewesen. Mühsam schleppte Sakura sich zurück in ihr Zimmer und ließ sich aufs Bett fallen. Sie musste schlafen, auch wenn sie Angst davor hatte. Immer wieder hatte sie diese Alpträume, die sie jetzt schon seit fast zwei Nächten heimsuchten. Sakura wurde schlecht bei dem Gedanken, wie sie Sasuke verloren hatte. Selbst als sie ihn so leblos vor sich liegen sah, hatte sie immer noch nicht begriffen, was da genau passiert war. Es kam am ersten Tag so unwirklich vor. Wie, als wäre alles nur ein böser Traum. Nach und nach war die Erkenntnis zu ihr durchgedrungen und der Schmerz ließ ihr einfach keine Ruhe. Sie glaubte noch nie so gelitten zu haben. Sie beschloss, zu schlafen, weil Vorwürfe machen brachte es nicht und das wusste sie. Am nächsten Morgen schlenderte Sakura lustlos durch die Gegend. Sie hatte geschlafen, wenn auch schlecht. In Gedanken versunken trottete sie durch die Straßen. „Hallo Sakura“ begrüßte sie plötzlich eine wohlbekannte Stimme. Sie sah auf. „Hi Kakashi“ gab sie tonlos zurück. Ihr war eigentlich nicht wirklich nach Reden zumute, aber sie konnte sich nicht ewig ausschweigen, zumal Kakashi ihr nur helfen wollte. Der Jonin musterte sie kurz und ihm war sofort klar, was sie bedrückte. „Ist schon in Ordnung. Du musst nicht darüber sprechen, wenn du nicht willst“ sagte er lächelnd. „Danke“ gab Sakura matt zurück. Kakashi bot ihr an auf einen Tee mit zu ihm zu kommen. Die Rosahaarige willigte dankend ein. Sakura war im Begriff loszugehen, als ihr plötzlich kurz schwarz vor Augen wurde und sie ihr Gleichgewicht verlor. Kakashi reagierte schnell genug und fing seine ehemalige Schülerin auf. „Mach langsam, Sakura“ tadelte er sie freundlich, aber auch leicht besorgt. „Es geht schon“ sagte sie. Sakura war etwas überrascht über ihren plötzlichen Schwächeanfall. Hatte sie Sasukes Tod wirklich so fertig gemacht, dass es sich jetzt schon auf ihre körperliche Verfassung auswirkte? Eigentlich war es kein Wunder, aber es machte sie trotzdem stutzig. „Geht’s wieder?“ fragte Kakashi nach. Sakura nickte leicht. Ihr ehemaliger Sensei ließ sie wieder los und sie machten sich beide auf dem Weg zu ihm nach Hause. Die Stimmung zwischen den beiden war getrübt, als sie auf der Couch saßen und Tee tranken. Traurig sah Sakura in ihre Tasse. „Es ist alles meine Schuld…“ flüsterte das Mädchen plötzlich. „Nein Sakura. Hör auf. Es ist nicht deine Schuld. Sasuke hat sein Leben geopfert um dich zu beschützen“ erwiderte Kakashi. Sakura rollten die Tränen über die Wangen, als es plötzlich klingelte. Kakashi stellte seinen Tee ab und ging zur Tür. „Hallo“ begrüßte Naruto den anderen. Er war ganz in schwarz angezogen und trug sein Stirnband. „Kommst du? Die Beerdigung von Sasuke fängt in einer Viertelstunde an“ meinte der Blonde und sein Blick wurde traurig. „Ja, Naruto. Sakura ist gerade bei mir. Ich sag ihr Bescheid, damit sie sich noch umziehen kann“ meinte Kakashi. Just in diesem Moment kam Sakura um die Ecke. „Ich hab’s gehört. Wir sehen uns dann…“ sagte sie monoton und ging an den zweien vorbei aus der Tür. Kakashi und Naruto warfen sich besorgte Blicke zu. Sakura nahm Sasukes Tod definitiv am meisten mit. Sakura trottete nach Hause, und warf sich in ihre Beerdigungskleidung. Es war für sie ein schwerer Marsch, als sie das Haus verließ um zu der Totenfeier zu gehen. Als sie ankam, standen dort viele Dorfbewohner. Die Hokage war selbstverständlich auch anwesend und sogar Kakashi war pünktlich erschienen. In genau diesem Moment fing es an zu regnen. Dicke, kalte Regentropfen verpassten der ohnehin schon traurigen Beerdigung den letzen Schliff. Sakura stellte sich wortlos neben Naruto. Stumme Tränen flossen ihr über die Wange, als die Hokage zur Rede ansetzte. „Wir haben einen schweren Verlust in diesen, eigentlich friedlichen, Zeiten zu verzeichnen. Uchiha Sasuke, der letzte vom Clan der Uchiha, der seinem Dorf die Treue erwiesen und einen geliebten Menschen mit seinem Leben auf einer gefährlichen Mission beschützt hat, ist verstorben. Möge seine ehrenhafte Konoha Seele Frieden im Jenseits finden“ Tsunade drehte sich von den Dorfbewohnern zum Sarg von Sasuke, auf dessen Sarg sich der Fächer der Uchiha abzeichnete. >Sasuke… es tut mir so leid, dass du nicht unter uns weilst. Du warst ein sehr guter Jonin und ein Freund< dachte die Hokage, verbeugte sich kurz und legte eine weiße Blume auf den Tisch, der hinter dem Sarg stand. Naruto überließ Sakura den Vortritt und sie war die Einzige, die keine weiße Blume zu Sasuke legte, sondern eine blutrote, wunderschöne Rose. >Bitte… komm zurück. Du kannst doch nicht einfach tot sein! Warum du?!< dachte Sakura und schluchzte leicht. Schweren Herzens wendete sich vom Grab ab und ging zurück zu Naruto und Kakashi. Auch alle anderen Anwesenden legten Blumen auf den Tisch. Tsunade trat zu den dreien und sah Sakura mitleidig an. „Es tut mir wirklich Leid, Sakura. Sehr sogar… aber ich habe auch eine gute Nachricht für dich“ sagte die Hokage. „Welche?“ fragte Sakura leicht verblüfft. „Als ihr von der Mission zurückgekommen seid, habe ich dich doch untersucht, richtig? Ich hatte es vergessen dir zu sagen, aber…“ sie sah kurz auf Sakuras Bauch „…du trägst einen Erben des Uchiha Clans in dir“ Sakuras Augen weiteten sich. Sie war… schwanger? Unglaublich! Aber dennoch freute sie sich unheimlich darüber. „Herzlichen Glückwunsch, Sakura-chan“ freute auch Naruto sich. „Wir werden dir natürlich helfen, das Kind großzuziehen, aber bis dahin ist noch etwas Zeit“ meinte die Hokage freundlich. „Das ist sein Vermächtnis, Sakura. Sasukes Vermächtnis an dich ist ein Kind – sein einziges Kind“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)