Fallen Leaves von _Nira_ (*~*~* Wenn die Blätter von Konoha fallen *~*~* (Sasu/Saku)) ================================================================================ Prolog: Zuhause --------------- Kapitel 1: Zuhause „Sasuke-kun soll ich dir noch was bringen?“ fragte Sakura freundlich. „Nein“ erwiderte der Uchiha. Er war nach so vielen Jahren wieder zuhause. Richtig ZUHAUSE. Obwohl er die Wohnung seit seinem Verlassen aus Konoha nicht mehr betreten hatte, sah sie aus, als ob er erst gestern gegangen wäre. Kein Staubkorn lag auf den Möbeln. „Ich hab öfters mal hier saubergemacht, weil ich immer gehofft habe, dass du wieder nach Hause kommst“ meinte Sakura, als Sasuke einen Schrank mal genauer unter die Lupe nahm. Die Rosahaarige wurde etwas traurig. Sie hatte manchmal geweint, wenn sie hier gewesen war. Es hatte ihr das Herz gebrochen, als Sasuke damals das Dorf verlassen hatte. Jetzt war er wieder da, aber es war anders als früher. Sie wusste, dass es nie wieder so sein konnte wie damals, aber immerhin war Team 7 wieder in seiner alten Konstellation. Sakura beobachtete den Blauschwarzhaarigen eine kurze Weile. Auf einem Tisch stand das alte Gruppenbild des Teams. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Sasukes Lippen. Er erinnerte sich aber leider nicht gern an die Zeiten in Konoha. Warum? Ganz einfach. Jedes mal wenn er daran dachte, tat es weh, das er alles was er sich damals hier aufgebaut hatte einfach hingeworfen hatte, nur um sich die Macht geben zu lassen, damit er seinen Bruder töten konnte. Jetzt hatte er sein großes Ziel erreicht und er bereute nichts – fast nichts. Manchmal fühlte er immer noch dieses kleine naive Kind in sich, was so sehr danach strebte zu sein wie der große Bruder. Sasuke kannte keine Angst. Er hatte seine Familie sterben sehen und war einen Pakt mit dem Teufel eingegangen um Itachi zu töten. Es gab eigentlich nichts mehr, was ihn in irgendeiner Weise in Angst versetzen könnte. Doch die seelischen Schmerzen konnte er dadurch nicht einfach verdrängen. Er hatte seine Gefühle die ganzen Jahre hinter einer Fassade versteckt, die er so tapfer aufrecht gehalten hatte. Doch langsam spürte er, wie sie bröckelte. „Sasuke-kun? Was ist los?“ fragte Sakura vorsichtig. Ihr war der unruhige Blick von ihm durchaus aufgefallen. „Nichts“ erwiderte er schlicht. Sakura hatte das Gefühl, ihn jetzt vielleicht alleine zu lassen. Sasuke braucht vermutlich noch etwas Ruhe um seinen Kopf klar zu kriegen. Sie war in Begriff sich umzudrehen, wurde aber plötzlich am Arm festgehalten. Sie starrte in zwei schwarze Augen, die nur Schmerz widerspiegelten. Erstaunt erwiderte sie seinen Blick. Ihr fehlten schlicht und ergreifend die Worte dafür. „Sasuke-kun…“ „Bitte geh nicht weg“ Sakuras Augen weiteten sich. Sie konnte sich nicht vorstellen, was er alles auf sich genommen hatte um sein großes Ziel zu verwirklichen. Sie sah in seinen Augen nur den Schmerz eines Menschen, der alles in seinem Leben verloren hatte. Das Mädchen drehte sich wieder in seine Richtung. Sasuke lockerte seinen Griff und ließ letztendlich wieder los. „Sasuke?“ fragte sie vorsichtig. Das war das erste Mal, dass sie ihn nur beim Namen nannte und nicht das Kürzel „-kun“ hinter her setzte. „Sakura… Es tut mir so leid“ flüsterte er. Sie hob die Hand und strich ihm vorsichtig über die Wange. „Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist schon in Ordnung“ erwiderte sie lächelnd. „Nein… Ich hab dir und Naruto so viel angetan… Verzeiht mir… Bitte“ sagte er. Sakura hatte ihn noch nie so reden hören. Er klang wie ein Kind – ein Kind das allein gelassen wurde und keine Liebe erfahren hatte. Er tat ihr leid. „Sasuke“ lächelte Sakura. „Du bist wieder da, dir geht es gut und das ist das wichtigste. Alles andere können wir später besprechen. Du hast Zeit. Lass dir soviel davon wie du möchtest“ In ihm kamen die Erinnerungen an all die schöne Zeit, die er mit ihr, Naruto und Kakashi hatte und er fühlte sich mies, wenn er daran dachte, dass er das alles geschmissen hatte. Vielleicht hätte er Itachi auch töten können, wenn er hier geblieben wäre. Doch für Bedenken war es jetzt leider etwas zu spät. Es hätte nie so kommen dürfen. Erst jetzt merkte er vielleicht, dass er wirklich stark gewesen wäre, wenn er Itachi getrotzt hätte. Wenn er nicht den Weg gegangen wäre, den er ihm vorgegeben hatte. Aber Itachi hatte das sowieso schon alles von langer Hand geplant und er war so dumm gewesen ihm das zu verwirklichen. Jetzt hatte er wirklich keine Familie mehr. Alle die er mal geliebt hatte in grauer Vergangenheit waren tot. Seine Familie, seine Verwandten, sein Bruder – einfach alle. Sasuke merkte, wie irgendwas in ihm brach. Es war das Eis um sein Herz. Er vergaß seine eiskalte Fassade, die nun brach. Er spürte heiße Tränen in seinen Augen, die schon so lange fallen wollten. Tränen, die er über die Jahre unterdrückt hatte. Jetzt kam der Punkt, an dem er sie nicht mehr halten konnte. Sakura, die immer noch dabei stand, traute ihren Augen nicht, als eine Träne über Sasukes Gesicht lief und zu Boden fiel. Vorsichtig umarmte sie ihn und als sie merkte, dass er die Nähe suchte, schlang sie die Arme komplett um ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sasuke liefen immer noch die Tränen über die Wangen. Er versuchte verzweifelt sein Gedanken- und Gefühlschaos in den Griff zu bekommen. Längst vergessene Bilder kamen hoch und veranlassten ihn nur noch mehr dazu, den Tränen und der verdrängten Trauer Platz zu machen. Er war irgendwo auch froh, wieder hier zu sein. Jetzt konnte er noch mal anfangen und sein Leben genießen. Sasuke kümmerte es nicht wirklich, dass seine Augen durch die salzigen Tränen brannten. Er spürte Sakura, die ihn immer noch umarmte. Sie versuchte ihm zu helfen und er wusste das. Doch er würde noch etwas Zeit brauchen, bis er jemanden an sich ranlassen konnte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)