Zum Inhalt der Seite

Wie lange noch...?

Die Geschichte eines jungen Prostituierten
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Aus der Sicht von Luca

Jamie hatte sich als seinen Winter bezeichnet und sosehr Luca das auch nicht wahrhaben wollte, sosehr wusste er dennoch, dass Jamie Recht hatte.

Wie der Winter, den Luca liebte, war auch Jamie wunderschön, sanft, verlockend, gefährlich und grausam. Luca brauchte ihn zum Leben und doch zersplitterte sein Herz daran, dass Jamie war, was er war.

„Komm“, sagte Jamie schließlich und griff wieder nach seiner Hand, „lass uns weitergehen.“

Luca nickte. Schweigend passierten sie das Tor zum Park und dahinter bot sich ihnen ein wahrhaft wunderschöner Anblick. Die Rasenflächen waren vollkommen verschneit und der Schnee glitzerte unberührt und spurenlos. Die Bäume waren schneebeladen, sodass ihre Äste schwer hinabhingen und dann und wann eine Ladung Schnee staubend und funkelnd zu Boden rauschte. In der Mitte des Parks lag still der zugefrorene, im milchigen Licht schimmernde See, auf dem ein paar Menschen Schlittschuh liefen.

Jeder ihrer Schritte knirschte unter ihren Schuhsohlen und dann und wann trieb ein Windhauch losen Schnee vor sich her, ließ ihn in der Luft herumwirbeln und schließlich leise klirrend zu Boden rieseln.

Luca blickte hoch zu Jamie und konnte nicht anders, als stehen zu bleiben, Jamies Kopf zu sich hinunter zu ziehen und ihn überglücklich zu küssen. Eng umschlungen standen sie auf dem Weg. Dann plötzlich löste Jamie sich von ihm und Luca konnte gerade noch das verwegene Grinsen auf dessen Lippen sehen, da schubste Jamie ihn auch schon um. Wie wild mit den Armen rudernd versuchte Luca, sein Gleichgewicht wiederzufinden, doch Jamie legte ihm nur erneut die Hand auf die Brust und ein leichter Stups genügte und Luca landete hinterrücks im Schnee.

„Hey!“, rief er und versuchte sich aufzurichten, da kniete Jamie schon über ihm, langte nach einer Hand voll Schnee und ließ ihm das kalte Puder mitten in sein Gesicht fallen. Luca prustete und schnaubte, doch Jamie lachte nur ausgelassen und machte nicht die geringsten Anstalten, von ihm runterzugehen.

„Bäh, mach mir gefälligst den Schnee aus dem Gesicht, oder geh von mir runter, oder- ihhh... das... AH!... schmilzt doch alles!“, brüllte er Jamie an und tatsächlich spürte Luca, wie ihm die ersten eiskalten Tropfen den Nacken hinab rannen.

„Jamie, verdammt!“

Jamie leckte ihm eine Schneeflocke von der Nasenspitze und stand wieder auf. Neckisch von oben herab grinsend langte Jamie erneut nach Schnee, doch Luca hatte sich schon aufgerappelt und formte ein bisschen Schnee zwischen seinen Händen zu einer festen Kugel.

„Na warte-...!“, drohte er seinem Freund und zielte, doch Jamie drehte sich um und rannte vor ihm weg, den Weg hinunter.

„Glaub ja nicht, dass ich dich ungestraft davonkommen lasse!“, rief er ihm hinterher und sah, wie Jamie sich daraufhin ein Stück entfernt umdrehte und ihn immer noch grinsend musterte. Wieder zielte Luca und der Ball flog schnurgerade auf Jamie zu und traf diesen an der Schulter.

Ein Siegesgrinsen umspielte Lucas Mundwinkel, da traf ihn ein Schneeball am Oberschenkel und als er aufblickte, formte sein Freund ein paar Meter entfernt stehend schon den nächsten Schneeball.

„Das bekommst du zurück!“, rief Luca, schnappte sich ein bisschen von dem eisigen Nass und binnen Sekunden entbrannte eine wilde Schneeballschlacht zwischen ihnen.
 

Sie endete erst, als beide völlig durchnässt und mit geröteten Gesichtern sich gegenseitig um Gnade anbettelten.

„Frieden?“, keuchte Jamie und eine weiße Wolke stieg zwischen ihnen auf.

„Frieden“, stimmte Luca ebenso atemlos zu und ließ sich auf die Knie sinken. Ihre Schlacht hatte sie weit in den unberührten Teil des Parks geführt, und nun saßen sie umringt von schneeigen Bäumen und Sträuchern, einem zugefrorenen kleinen Flusslauf und einem einsamen Wegweiser da und sahen sich grinsend an.

„Hast du schon mal einen Schneeengel gemacht?“, fragte Luca Jamie und an dem überraschten Gesicht sah er, dass das wohl nicht der Fall war.

Lachend ließ Luca sich hinten über fallen, streckte Arme und Beine im Schnee aus und machte Wischbewegungen auf- und abwärts. Als er kurz aufblickte, sah er, wie Jamie mit gerunzelter Stirn neben ihm kniete und sein Tun skeptisch beobachtete.

„Was ist? Einfach auf den Rücken legen und mit den Armen und Beinen durch den Schnee wischen, schau, so.“

„Das sieht dann wie ein Engel aus?“, meinte Jamie und sah ihn immer noch zweifelnd an.

Kurzentschlossen richtete Luca sich auf, packte Jamie beim Kragen seines Mantels und warf sich auf ihn drauf, sodass Jamie mit dem Rücken im Schnee landete.

„Was wird das?“, kam es ängstlich und zugleich erwartungsvoll von Jamie und Luca konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Vielleicht sollte er Jamie erst einmal das Einseifen von vorhin zurückzahlen... . Doch ein Blick aus diesen kobaltblauen Augen fegte ihm alle Rachegedanken aus dem Kopf und als Jamie zärtlich eine Hand auf seinen Rücken legte und ihm mit der anderen über die Wange strich, schloss er schon fast automatisch seine Augen und kurz darauf spürte er Jamies warmen und zugleich irgendwie kalten Lippen auf seinem Mund.

„Ich will mal etwas ausprobieren!“, lachte Jamie plötzlich und griff nach einem Bisschen Schnee. Instinktiv zuckte Luca zusammen und schreckte zurück, doch Jamie grinste ihn an und steckte sich den Schnee in den Mund.

„Um jepft küff miff“, sagte er und Luca musste laut auflachen.

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“, fraget er zurück, doch Jamie packte ihn kurzerhand am Schal und presste seinen Mund auf Lucas Lippen. Kurz darauf öffnete Jamie den Mund und schob mit seiner Zunge eine Ladung Schnee von seinem in Lucas Mund. Unterdrückt kichernd küssten sie sich und schoben sich den langsam schmelzenden Schnee immer wieder gegenseitig zu. Luca stellte fest, dass das das verrückteste war, dass er seit langem getan hatte und auch das außergewöhnlichste. Jamies heiße Mundhöhle und seine Zunge im krassen Gegensatz zu dem kalten Schnee, eine interessante Mischung.

Der Schnee war mittlerweile längst geschmolzen, doch Luca genoss den Kuss zu sehr, als dass er ihn abgerochen hätte.

Er konnte einfach nicht genug von Jamie bekommen. Seine Küsse, seine Nähe, seine Berührungen, sie machten ihn süchtig. Schließlich, nachdem sie sich fast eine halbe Stunde lang nur geküsst hatten, drehte Jamie den Kopf zur Seite und gähnte.

„Bist du müde?“, fragte Luca und schob seinem Freund sanft eine gefrorene Strähne aus der Stirn. Jamie nickte nur und zog ihn wieder dicht an sich, sodass sie sich gegenseitig wärmten. Auch Luca war ziemlich geschafft und müde. Der Tag war anstrengend gewesen; anstrengend und nervenaufreibend.

„Ich liebe dich“, flüsterte Jamie ihm ins Ohr und als Antwort schlang Luca seine Arme um Jamie und kuschelte sich dicht an ihn. Es war traumhaft mit dem Schnee um sie herum, der Stille und diesem fast unwirklichen Licht. Auf einmal murrte Jamie leise und rollte sich mit Luca auf die Seite.

„Du bist schwer“, rechtfertigte er sich murmelnd und schloss dann wieder seine Augen.

„Nicht einschlafen!“, warnte Luca, doch Jamie schüttelte bloß leicht den Kopf und drehte Luca so, dass er mit dem Gesicht an Jamies Brust lag und es somit auch für ihn dunkel wurde. Durch die plötzliche Dunkelheit verstärkte sich die Müdigkeit um ein Vielfaches und Luca spürte, wie er immer weiter wegtrieb und wie sich auch seine Augen langsam immer fester schlossen.

„Wi-... solltn... ni-... einschl-... fn... .“, murmelte er erneut nicht wirklich überzeugend in Jamies Schal, dann seufzte Luca einmal tief und kurz darauf war er eingeschlafen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yumicho
2008-09-23T16:38:48+00:00 23.09.2008 18:38
Ge-nia-lins-kiiiiii!
Das Kapi is so niedelik xD

Die Schneballschlacht, der Kuss & hach jah...
Da gerät man in's Schwärmen... <3
Schneeengel sind tollo *-*
Aber ich krieg nie welche hin o.o
Das is voll assig. xD
Dann lieg ich da wie so'n bekloppter Penner im Schnee & nix wird aus meinem Vorhaben xD
Aber nya. ^-^'

Liebe & so <3<3
Von:  midoriyuki
2008-05-17T19:23:38+00:00 17.05.2008 21:23
uiuiuiui die sollten wirklich nicht einschlafen in dem ganzen Schnee o_o
Aber das Kapi ist wieder total süß geworden...Besonders der Kuss mit dem Schnee*__________*
Also schnell weitermachen ja?^^
*knuddel*
Von:  ReinaDoreen
2008-05-17T16:43:37+00:00 17.05.2008 18:43
Oh sie sollten wirklich nicht einschlafen. Hoffentlich findet sie jemand, bevor sie nie mehr aufwachen.
Reni
Von: abgemeldet
2008-05-17T12:07:02+00:00 17.05.2008 14:07
HI!
Super Kapitel!
Die beiden sind so süß.
Ich hoff, die überleben das.
Na ja, egal, bin gespannt wies weitergeht.


Zurück