Liebesrezept für den Tod von ElliotAlderson (Spoiler für 2/3 Staffel!!!) ================================================================================ Kapitel 20: Kleine Problemchen ------------------------------ Über 200 Kommis, ich hab euch so lieb Kapitel 20: Kleine Problemchen „Hol’ Decken!“, rief Sam zu Bobby und dieser verschwand sogleich, um welche zu holen. Sam kniete sich vorsichtig zu Dean oder zumindest zu dem was Dean sein sollte. Der Leib zitterte furchtbar und große Wunden waren an Schulter, Händen, Füßen und an seiner Seite, dort wo die Haken das Fleisch durchbohrten. Sams Blick wanderte über Dean und Angst machte sich breit. Angst, die er vorher nie gehabt hatte. Er hatte sich nie Gedanken gemacht, was danach werden würde. Er wollte immer nur, dass Dean wieder bei ihm war, aber was dann? Was wenn Dean sich nicht mehr an ihn erinnerte? Und wenn doch... Was wenn Dean sauer auf ihn war? Wütend, enttäuscht und verletzt, weil Sam so lange gebraucht hatte eine Lösung zu finden. Grund genug hätte er, schließlich war es Ruby gewesen, die das erst alles möglich gemacht hatte. Sam hatte es nicht geschafft. So schnell wie Bobby weggegangen war, so schnell war er auch wieder da und breitete den Stoff über den bebenden Körper aus. Dean hustete und schleuderte sich dabei die zähflüssige Masse aus der Luftröhre, die ihn am Luft holen hinderte. Sam hörte den furchtbar gequälten Atem, wie den eines verwundeten Tieres und alle Zweifel wurden in dieser Sekunde weggewischt. Sam packte Dean sanft, richtete ihn halb auf, während die abgerissenen Ketten laut rasselten und schloss ihn in die Arme. Er spürte die Präsenz, die er so lange vermisst hatte und obwohl sie grässlich schwach und dumpf war, sog er sie gierig ein und genoss ihre Anwesenheit mit jeder Zelle seines Körpers. Sein Arm schloss sich fest um die unverletzte Taille seines Bruders und sein Anderer legte sich auf dessen Schulter und er vergrub seine Hand in das kurze blond-brünette Haar, während er den zarten Lufthauch an seiner Halsbeuge spürte. „Dean...“, flüsterte Sam leise und kleine glitzernden Tränen tropften auf den Holzboden. Bobby warf einen flüchtigen Blick auf die zwei wiedervereinten Winchester und dann wandte er sich dem verkokelten Stück Boden zu. Die Brandspuren verzogen sich langsam, die Zeichen des Kreise existierten nun nicht mehr und nach wenigen Sekunden sah er aus wie immer. Bobby hatte sich dieses Höllentor anders vorgestellt, fast so wie jenes, durch das John fliehen konnte. Sam nahm Deans Gesicht vorsichtig in seine Hände, betrachtete fast jede einzelne Pore, sah die langen Wimpern, in der Hoffnung, dass sie sich teilten und er in Deans grüne Augen blicken konnte. All das, was er die Jahre so vermisst hatte, weil kein Leben mehr darin gesteckt hatte. „Nhn...“ Deans Stirn zierte leicht Falten und ganz langsam öffnete er seine Augen. Sam hielt den Atem an, als ihn nicht grüne, sondern pechschwarze Augen ansahen. Er schluckte leise. Sam wusste, es war sein Dean und doch war es anders. Deans Augen weiteten sich, er fletschte seine Zähne – die, wie Sam sehen konnte, äußerst spitz waren – und er ließ ein bedrohliches Knurren hören. Messerscharfe Krallen fuhren plötzlich über Sams Haut und hinterließen blutige Schrammen. Ehe Sam es registrieren konnte, war Dean auf den Beinen, stolperte mehr als er lief und war unter dem großen dunklen Schreibtisch verschwunden, der dem Tisch gegenüber stand, an dem Sam immer gearbeitet hatte. Sam besah sich nicht einmal die neu errungene Verletzung, sondern hechtete gleich hinterher, jedoch einen gewissen Abstand haltend, als er an dem Möbelstück angekommen war. Die Decke hatte Dean unterwegs verloren, sie lag nun neben Sam am Boden, aber das war Dean wahrscheinlich sowieso egal. „Dean...es ist okay. Wir- Bobby und ich...wir tun dir nichts.“ Sam streckte seine Hand langsam aus. „Komm’ her...“ Doch Dean tat ihm diesen Gefallen nicht. Ein donnerndes Grollen kam vom Tisch. „Ich versteh’ das nicht, Bobby. Seit 3 Stunden sitzt er da unter diesem Mistding und jedes Mal, wenn ich weniger als ein paar Meter von ihm entfernt bin, fängt er an mich wie ein wildes Tier anzuknurren.“ Bobby seufzte leise. „Du musst ihm Zeit lassen.“ „Weißt du, was ich langsam aber sicher glaube?“, fragte Sam, ungeachtet dessen, was Bobby gesagt hatte. „Dass das gar nicht Dean ist, sondern irgendein anderer dreckiger Dämon, der-“ „Sam.“ Bobbys Stimme war nicht schneidend, barsch oder gar wütend. Es lag etwas vorwurfsvolles darin, etwas, dass Sam sofort verstummen ließ. „Wir beide wissen, dass das nicht wahr ist.“ Sam atmete laut aus. „Ich will nicht, dass er da hockt und genauso leidet wie vorher...und diese...diese grässlichen Ketten...“ Sam wusste es war Dean, es konnte niemand anderes sein. Er spürte die Präsens, auch wenn diese noch schwächer geworden war. „Ich....ich versteh’ das nicht...“ „Das kann auch niemand verstehen.“, sagte eine Stimme sanft und beide Jäger blickten sich um. Die blonde Dämonin trat näher an sie heran. Sam traute seinen Augen nicht. „Ruby, du-“ „Ich bin hier und gut ist, okay?“, würgte sie ihn ab und Sam musste leicht lächeln. „Wie ich merke, habt ihr eure kleinen Problemchen mit Dean...“ Bobby grunzte. Das war weit mehr als ein...kleines Problemchen. Sam biss sich auf die Lippe. „Ruby, ist...ist Dean jetzt...“ Die Hexe hob ihre Augenbraue. „Ein Dämon? Sam...komm schon, was hast du erwartet?“, fragte sie und ihre Gesichtszüge wurden ungewohnt weich. „Wenn du denkst, du hast die Hölle erlebt, weil er nicht bei dir war, dann glaub’ mir...er hatte es weitaus schlimmer...“ Sams Augen nahmen einen herzerweichenden Hundeblick an und Ruby seufzte. „Was meinst du haben sie gemacht, nachdem Dean in die Hölle kam? Ihm ein Luxuszimmer angeboten, mit Minibar und Swimming-Pool?“ Bobby sah zu Sam herüber, dessen Blick immer hilfloser wurde. „Du weißt nicht, wie es dort unten zugeht, Sam. Sie haben ihn gequält. Vielleicht sogar schlimmer, als ‚Normale’.“ „N...Normale?“ „Er ist ein Jäger...fast jeder Dämon kennt euch Winchester. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sie sich gefreut haben...“ „Woher weiß du das alles?“ „Ich bin ein Dämon.“, antwortete Ruby schlicht. Sie ging an ihm vorbei und näherte sich mit sicheren, schnellen Schritten der Tischplatte, unter der Dean kauerte. Plötzlich fauchte und zischte sie und Sam fragte sich, ob es so etwas wie dämonisch gab. „Was hast du gesagt?“, fragte Sam panisch. Ruby verdrehte die Augen. „Ich hab gesagt: ‚Sam ist ein Idiot und bei der nächsten Gelegenheit trittst du ihm in den Arsch.’“ Bobby lachte und Sam zog einen Schmollmund. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)