Love is a losing Game von abgemeldet (Ted und Victoire) ================================================================================ Kapitel 12: Hoffnung stirbt zuletzt ----------------------------------- Der nächste Tag begann nicht so wie er erhofft hatte. Es war ein schöner Samstagmorgen und Ted hatte sich einen Plan gemacht. Er wollte Victoire noch vor dem Frühstück abfangen um mit ihr reden. Durch dieses Gespräch erhoffte er sich Einiges. Unter anderem, sie endlich für sich gewinnen zu können und vielleicht würden sie sich dann ja auch ein Paar nennen können und… Stopp, unterbracht er sich selbst in seinen Gedanken. Er sollte nichts planen bevor es wirklich so weit war, er sie in seinen Armen hielt und sicher wusste, dass es jetzt werden würde. Ein Blick auf die Uhr jedoch sagte ihm, dass es recht spät war und er mal wieder verschlafen hatte. Leise fluchend sprang er von seinem Bett auf wobei er die Nachttischlampe umschmiss. Sie fiel zu Boden wo sie klirrend in unglaublich viele kleine Teile zerbrach. Tyler, der in dem Bett neben Teds schlief, saß im nächsten Moment kerzengerade in seinem Bett. “Was ist passiert?!”, wollte er geschockt wissen und Ted konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. “Gar nichts. Schlaf du ruhig weiter.” Tyler gab ein theatralisches Seufzen von sich und ließ sich wieder in sein Kissen fallen. “Wieso stehst du so früh auf?”, wollte er wissen, während er herzhaft bei diesen Worten gähnte. “Ich muss mit Vic reden…” Der junge Lupin pflückte seine Jeans vom Boden und schlüpfte hinein. “Sag mal wie kannst du eigentlich Gähnen und gleichzeitig reden und das auch noch so, dass es teilweise gescheit wirkt?” “Tja. Da braucht man schon einiges an Talent zu. Vielleicht bringe ich es dir irgendwann mal bei, wenn ich der Ansicht bin, dass du gut genug bist um so etwas zu beherrschen. Aber hast du nicht gesagt, dass es vorbei ist und das du es aufgibst, weil du ja jetzt Sarah hast und es keinen Sinn mehr macht und sie soll ja glücklich mit ihrem Rico werden und so weiter und sofort?” “Ja schon, aber das war bevor ich wusste, dass sie mich liebt!” Ungeschickt schloss er seinen Hosenstahl und kramte dann ein frisches T-Shirt hervor. Tyler setzte sich auf und fuhr sich durchs Haar. “Du willst mir sagte…”, fing er an und beobachtete Ted beim Anziehen, “dass das ganze Rumgeheule, das ganze Butterbier und Geklage das ich mir reinziehen musste, umsonst war?!” “Ja, genau das will ich.” “Naja…“ Tyler zuckte die Schultern. “Mir solls Recht sein. Immerhin hast du gezahlt. Ja, wenn ich es mir recht überlege könntest du ruhig öfter Liebeskummer haben. Das zahlt sich für mich ja richtig aus.“ Ted zog sich das T-Shirt über den Kopf und kämmte sich dann das Haar. Dabei wechselte es einige Male die Farbe. Von grün zu gelb, von gelb zu lila und davon wieder zu schwarz, ehe es dann doch irgendwann wieder dunkelblau wurde. “Wie seh ich aus?” “Wie ein Schwachkopf mit blauen Haaren.”, grummelte Tyler und Ted knuffte ihn. “Danke sehr, aber wenigstens sehe ich damit immer noch besser aus als du.” Ted hastet zur Tür, doch schnell genug war er nicht. Ein Kissen traf ihm am Kopf. “Was soll das?” “Gar nichts. Aber zieh dir Schuhe an, Romeo. Dann wirkt das Gesamtbild besser…” “Was?” Ted sah an sich herunter “Oh…” Rasch lief er zurück zu seinem Bett, setzte sich darauf und zog sich dann die Schuhe an. Beim Zubinden brauchte er einige Versuche, weil Ted sich so beeilte, dass es beim ersten Mal nicht klappte. Dann endlich war er fertig und stürmte, ohne seinen Kumpel weiter zu beachten, aus dem Raum. Immer zwei Stufen auf ein Mal nehmend hastete er die Stufen herunter und stolperte beinahe über die Letzte, konnte sich jedoch noch im letzen Moment fangen und sah sich mit pochenden Herzen im Gemeinschaftsraum um. Doch er sah Victoire nicht und gönnte sich erst ein mal eine kurze Pause, in der er ruhig ein und aus atmete, um sein Herz wieder zu beruhigen. Das würde alles schon wieder werden, redete er sich ein und wartete, bis sein Herz aufhörte, schmerzhaft gegen seine Brust zu rebellieren. Dabei hatte er sich noch nicht ein mal sonderlich angestrengt… Ted holte noch ein mal tief Luft und setzte sich dann rasch wieder in Bewegung. Er sollte nicht noch weiter Zeit verlieren, in dem er sein Herz zu beruhigen versuchte. Vielleicht, dachte er sich, war das auch nur die Nervosität. Immerhin musste er Voctoire jetzt alles sagen, was er so lange gestaut hatte. Und vielleicht würden sie endlich zusammen sein können. Er spürte wieder wie sein Herz stark gegen seine Brust pochte und er beschleunigte seine von den Wänden widerhallenden Schritte. Ted schlitterte um die letzte Ecke und hatte dann auch schon beinahe die große Halle erreicht, als ihm bewusst wurde, dass er eigentlich keine Ahnung hatte wie genau er all das in einigen sinnvollen Sätzen unterbringen sollte, aber jetzt war es bereits zu spät. Denn auch wenn er eigentlich inne hatte halten wollen hatten sich seine Beine gegen ihn entschieden und Ted betrat die große Halle. Sichtlich nervös ließ er seinen Blick wandern und es dauerte nicht besonders lange bis er endlich fand was er suchte. Mit raschen Schritten steuerte er sie an und berührte dann sanft ihre Schulter. Victoire unterbrach ihr Gespräch um sich zu ihm umzudrehen. Zu seiner Überraschung sah sie nicht aus, als würde sie sich wundern, dass er jetzt hier war. Nein, eher im Gegenteil, als hätte sie damit gerechnet, dass er kommen würde. “Hey…Vic kann ich mal mit dir reden?”, fragte er vorsichtig und sie legte ihre schöne Stirn in Falten, schüttelte dann den Kopf, so dass das blonde Haar flog. “Nein, ich denke nicht.” “Bitte… Hör mal das gestern Abend tut mir Leid, ich war nicht da…” “Ich weiß.” Sie zuckte die Schultern. “Ich möchte aber trotzdem nicht mit dir reden, wenn du dann also bitte wieder gehen würdest.” “Victoire ich möchte mit dir reden.” “Ich aber nicht mit dir. Verschwinde doch endlich.” “Vic…”, meinte er nun schon beinahe flehend. Sie seufzte genervt. “Verschwinde Ted.” “Jetzt lass mich das doch wenigstens mal erklären!” “Da gibt es nichts zu erklären! Du warst nicht da, damit hat sich die Sache eben!” “Nein hat sie sich nicht! Es ist eben nicht so wie du denkst! Ich konnte nicht, ich wollte, aber ich konnte nicht!” “Sicherlich. Kannst du das nicht jemanden anderen erzählen? Sarah zum Beispiel?” “Victoire jetzt hör doch auf… Bitte. Gib mir nur ein paar Minuten, ja? Dann erkläre ich dir alles.” “Nein.”, meinte Victoire schroff. “Wieso nicht?” Ted raufte sich das Haar. Das konnte doch alles nicht wahr sein! “Weil ich das nicht will!” “Aber…” “Nein, nichts aber! Ich will das nicht hören! Ich will dich nicht mehr anhören und ich will dich auch nicht sehen und ich will nichts mit dir zu tun haben und wieso verschwindest du nicht einfach?!“ “Das sagst du nur so…”, murmelte er verzweifelt, doch sie schüttelte erneut heftig den Kopf. “Nein! Das sage ich nicht nur so, das meine ich auch so! Und jetzt verschwinde doch endlich!” “Das werde ich nicht. Nicht bevor du mir zugehört hast!” “Das werde ich aber nicht und du sollst verdammt noch mal verschwinden, Ted Remus Lupin!” Ted machte den Mund auf um etwas zu sagen und wusste dann doch nichts. Sein Kopf schien wieder von seinem Vater besetzt zu sein und die Worte schienen wie verschwunden. Verzweifelt suchte er nach den passenden Worten und musste doch mit ansehen wie sie sich von ihm weg drehte und wieder ihr Gespräch fortführte, als wäre nie etwas gewesen. Wo waren die Gene seiner Mutter, wenn er sie brauchte? Wo? Er musste jetzt etwas sagen! Sonst würde es für immer, aber auch wirklich für immer zu Ende sein. Ted streckte noch einmal die Hand nach ihr aus, doch zog sie zurück, ehe er sie berührte und seufzte dann leise. Sein Kopf war wie leer. Er wusste nichts zu sagen. Geknickt vergrub er die Hände in den Hosentaschen und verließ mit hängenden Kopf den großen Saal. Dabei war Aufgeben immer etwas gewesen, an das er hatte nicht denken wollen und jetzt tat er es doch. Er fühlte sich, als ob er seine Eltern enttäuschen würde. Was sie wohl sagen würden, wenn sie wüssten, dass er in so einer Situation den Kopf einzog und lieber ging, als zu kämpfen? Seine Mutter zumindest würde es nicht gut heißen. Sie hatte gekämpft. Nicht so wie er. Dabei liebte er sie doch! Aber was sollte er, Ted Remus Lupin schon tun? Er konnte nichts tun und die Nervosität und die Angst würden gewinnen. Er war feinfühlig, doch solche Situationen hatte er nie gut meistern können. Das Schweigen hatte ihn immer eingeholt und die Leere in seinem Kopf… Teddy schüttelte den Kopf. Schluss damit. Das reichte jetzt aber wirklich. Es war nun mal so und damit sollte er sich abfinden. Er trat nach draußen und schlenderte den Weg zum Quidditchfeld herunter. Der Himmel war strahlend blau und es war angenehm warm für die Jahreszeit. Als würde sich selbst das Wetter über sein Verhalten lustig machen! Wütend trat er nach einem Stein. “Ja und…”, murmelte er, “dann kann ich es eben nicht.” Wütend blinzelte er in die Sonne und strich sich dann das Haar aus dem Gesicht um wieder etwas sehen zu können. Aber er würde nicht weinen. So viel Männlichkeit musste er dann doch nicht beweisen, fand er, wenn er sonst schon keine besaß… Frustriert trugen ihn seine Füße weiter, während er alles noch ein Mal überdachte und die Trauer wechselte sich mit der Wut und der Verzweiflung ab. Was fiel ihr eigentlich ein sich so aufzuführen? Was?! Er war doch kein Depp! Ted konnte nun wirklich nichts dafür, dass er gestern zu spät gewesen war. Da sollte sie sich mal nicht so anstellen! Immerhin war er doch derjenige der andauernd von ihr vor den Kopf gestoßen wurde, nicht andersrum! Ted ballte seine Hand zur Faust. Die Wut die seinen Körper erfüllte war etwas vollkommen Fremdes. Etwas, was er bisher noch nicht kannte. Klar war er schon mal wütend gewesen, aber es war nie, niemals mit dieser Wut zu vergleichen gewesen. Seine Hände zitterten, während er immer zwei Stufen auf ein mal nehmend die Treppe der Gryffindor-Zuschauer-Tribune erklimmte. Als er endlich oben ankam, rebellierte sein Herz wieder gegen seine Brust und sein Atem ging nur stockweiße und es schien ihm, als würde er, obwohl er atmete, keine Luft bekommen. Doch als er endlich die kühle Luft in den Lungen spürte und ihm der doch recht kalte Wind durch das Haar strich bekam er endlich eine Idee. Zufrieden mit sich selbst und einem Grinsen auf den Lippen, lehnte er sich gegen die Brüstung und sah herunter. So hatten gerade eben noch die verschiedensten Gefühle in seinem Gesicht gewütet, so schien er jetzt vollkommen entspannt. Ja, Ted trommelte sogar mit den Finger die Melodie seines Lieblingsliedes auf das Geländer. Einer Sache war er sich in den Moment wirklich sicher. Das Spiel würde jetzt nach seinen Regeln gespielt werden. Es galt nur jeden Zug gründlich zu überdenken, aber er hatte Zeit. Es eilte nicht und er sah sich bereits als Sieger des ganzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)