Sweeney Todd - No place like London von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Rubine ----------------- 2. Rubine Sweeney sank verstört in den Sessel zurück. „Was geschah mit meiner Frau. Wo ist sie jetzt?“ Mrs. Lovett guckte bedauernd zu Boden. „Vergiftet hat sie sich. Arsen. Ich wollte sie davon abhalten, Aber sie ließ mich nicht.“ Mr. Todd musste sich sehr zurücknehmen, damit er nicht in Tränen ausbrach. „Was wurde aus meiner Tochter.?“ „Richter Tourpin. Er hatte sie adoptiert.“ Sweeney fühlte sich als sei er in ein riesiges loch gestoßen worden. Er hatte gehofft, wenn er aus der Hölle frei kam, dass er zurück zur seiner Familie konnte. Aber keine Familie. Keine Frau. Kein Kind. Nur Trauer. Wut unbändige Wut auf den Richter. Er wollte Rache. Jedem, der es gewagt hatte seiner Tochter und Lucy ein Leid anzutun, sollte es nun an den Kragen. Kurze Zeit später ging Mrs. Lovett, gefolgt von Sweeney Todd, die Außentreppe zum 1. Stock. Sie schloss die Tür auf und zum Vorschein kam ein kleines Zimmer mit vergammelten Tapeten und Boden. In der Dachschräge war ein riesiges Fenster eingelassen, wo durch man die herrliche Aussicht der Stadt bewundern konnte. Rechts neben dem Fenster stand eine kleine Kommode mit einem zerbrochenen Spiegel. Drauf stand ein alter staubiger Krug und eine Waschschüssel. Daneben war ein aufklappbarer Bilderrahmen. Swenney machte ihn auf. Dort sah er zwei Fotos. Das eine zeigte eine glückliche kleine Familie. Ein naiv lächelnder Mann mit schwarzen elegant zurück gekämmtem lockigem Haar. Er selbst. Damals als Benjamin Backer bekannt, einer der begegnadetsten Barbiere der Stadt. Rechts daneben stand seine Frau. Sie war wunderschön. Langes blondes gewelltes Haar, ihr Gesicht glich dem einer Porzellanpuppe. Sie trug ein weißes viktorianisches Kleid, auch sie wirkte überaus naiv. Im arm hielt sie ein wohl gerade auf die Welt gekommenes Baby. Auch das andere Bild zeigte die Frau mit dem Baby auf dem Arm. „Lucy.“ Dachte sich Sweeney. In seinen Augen wirkten diese Bilder wie unreale Träume, die nur darauf warteten zerstört zu werden. Sweeney schaute sich weiter um. Dieses Zimmer war bevor er verschleppt worden war und bevor seine Tochter zur Welt kam sein Barbiersalon. Früher konnte er sich kaum retten vor Kunden. Dem entsprechend gut ging es ihm auch. Nach dem sein kleine geboren wurde, saßen Lucy und die kleine immer in der Ecke auf der Truhe, bzw. die kleine Johanna lag in ihrer Wiege. Johanna. Ja so war ihr Name. Er nahm die Decke aus der Wiege. Zum Vorschein kam eine kleine Puppe aus Holz. Sie war halb vergammelt durch die Feuchtigkeit in diesem Raum. Der Mann konnte sich noch ganz genau daran erinnern. Er hatte sie selbst gemacht. Sie sah zwar nicht sehr schön aus, – nein Benjamin Backer war in solchen Sachen wie schnitzen noch nie gut gewesen – aber Lucy sagte, allein der Gedanke zählt. Allein der Gedanke. „Mr. Todd. Ich habe hier was aufbewahrt wobei ich denke das dies ihnen gehört.“ Mrs. Lovett riss Todd aus den Gedanken. Er hoffte es war etwas anderes als Fotos oder etwas jeglicher Art, was schmerzhafte Erinnerungen hervor rief. Mrs. Lovett zog an einer losen Diele und hob sie hoch. Dort drunter war ein dunkel brauner Kasten mit feinen Verziehungen. Sie hob den Kasten aus dem Versteck und überreichte sie Mr. Todd, der sich vor sie hin gehockt hatte. Ehrfürchtig öffnete er den Kasten. „Ich habe sie versteckt bevor sie die ganzen Werttümer wegholten. Ich hätte sie verkaufen können – hab ich aber nicht.“ „ Das sind....“ Mr. Todd holte ein Silber glänzendes Ding raus. Es war ein Rasiermesser aus Silber. „Das ist mein Freund. Sieh, wie er schimmert! Schau nur, der Glanz, Wie er lächelt im Licht, Mein Freund. Mein treuer Freund Sprich zu mir, Freund! Ich will dir lauschen. Ich weiß, ich weiß, Dass du viel zu lang eingesperrt warst, Wie ich, mein Freund. Jetzt bin ich da. Hast mich erwartet. Wir bleiben zusammen, Vollbringen Wunder, Bald schon. Du bist mein Freund. Ich will dich halten. Wir sind zu zweit, Dich belebt meine Hand, Mein Freund, Mein kluger Freund.“ Mrs. Lovett lehnte sich an Todds Schulter. „Das bin auch ich, Mr. Todd, Fühlt Ihr wirklich nicht, Mr. Todd, Mich, Mr. Todd? Gebt mir Eure Hand. Glaubt mir doch, Denn ich hab Euch immer leiden mögen.“ Mr. Todd schien sie zu ignorieren. All seine Aufmerksamkeit galt nur dem Messer. In seinen Augen konnte man einen Wahnsinnigen Schimmer entdecken. „Ruhig, mein Freund. Bald kannst du walten. Es werden Wunder geschehen, Die du nie erträumt, Mein guter Freund!“ „Einer wie Ihr, Mr. Todd, Passt doch gut zu mir, Mr. Todd. Wunder geschehen, Die ich nie erträumt hab, Mein Freund!“ „War doch dein Glanz bisher bloß Silber. Freund, Bald glänzt du blutrot. Bald glänzt du Herrlich blutrot.“ „Ja, ein Freund Seid Ihr mir. Ach, das ist wunderbar. Also, Silber reicht mir schon, Mr. Todd.“ Endlich schien er sie wahr zunehmen. „Lass mich allein.“ Resignierend seufzte sie. Es schien doch schwieriger an ihn ran zukommen als sie glaubte. Sie stand auf und ging raus. Er stand auf und sah sich das Messer genauer an, dann steckte er es von sich weg und rief: „Endlich ist mein Arm wieder vollständig.“ ~+~+~+~+~+~+~~+~+~~+~~~~~~ Schon seit Stunden saß er da oben. Mrs. Lovett fragte sich, ob mit ihm alles in Ordnung war. Nicht dass er irgendeine Dummheit mit den Messern angestellt hatte. Mrs. Lovett dachte sich Todd könnte etwas zu Essen vertragen. Etwas, was nicht aussah wie ein Stück Hundesch... –kot und sich Mrs. Lovetts Fleischpasteten schimpfte. Sie ging in die Küche und nahm sich einen Teller aus dem Schrank. Darauf packte sie etwas Wurst, wo von sie noch etwas übrig hatte. Dazu noch ein paar Scheiben Brot und ein Glas Gin zum runterspühlen. Sie ging hoch und Klopfte an die Tür. Es kam keine Reaktion. Nun machte sie sich langsam sorgen. Sie öffnete die Tür. Als sich Mrs. Lovett im Raum umsah, entdeckte sie Mr. Todd sitzend in der Ecke auf der Truhe. „Mr. Todd. Ich hab mir sorgen gemacht. Ich hab ihnen etwas zu ess... Mr. Todd?“ Er schien wie weggetreten. Er starrte auf das Bild, welches er in der Hand hielt und strich der Frau übers Gesicht. Da glänzte etwas auf dem Glas vom Foto. Das waren doch nicht etwa... Tränen? Ja Mr. Todd, Sweeney Todd weinte. “Oh Mr. Todd.” Sie stellte den Teller und das Glas Gin auf den Waschtisch und eilte zu ihm. Sie wollte ihn in den Arm nehmen. Doch das war leichter gesagt als getan. Er wehrte ab und brüllte: „VERSCHWINDEN SIE!!“ „Hey nicht gleich so unfreundlich, ja? Ich krümmer mich liebevoll um sie und als dank werfen sie mir ein: „verschwinden sie“ an den Kopf.“ Das nachgeäffte tat sie in einem ihr möglichstes Tiefen Ton. „Tut mir leid.“ Murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. Sie wusste irgendwo war da noch ein bisschen Benjamin Baker in ihm. „Schon gut. Ich weiß ja, dass es nicht gerade leicht ist, wieder zu kommen und festzustellen, dass seine Frau tot ist und seine Tochter von seinem schlimmsten Feind Adoptiert wurde.“ Sie setzte sich neben ihn. „Wollen sie reden? Ich habe immer ein offenes Ohr wenn jemand Sorgen hat. Kommen sie nicht so schüchtern. Sich alles von der Seele zu reden kann wunder wirken.“ Mr. Todd nickte nur langsam. Leise fing er an. „Es war ein Barbier und seine Frau und sie war wunderschön ein dummer Mann und seine Frau und trug sein Glück mit ihr zur schau und sie war Wunderschön. Und sie war tugendhaft. Und er war naiv. Da gab’s nen anderen Mann der sah sie war wunderschön. Mit einem Fingerzeig Schickte er den Barbier fort Hin zu einem dunklen ort Und ihm war Angst und Bang.“ Flashback~+~+~+~+~+~+~++ Benjamin Baker war ein begnadeter Barbier. Ihm lief das Glück förmlich zu. Bis zu jenem Schicksalshaften Tag. Benjamin und seine Frau Lucy wollten mit ihrer gerade mal 4 Monaten alten Tochter in den Park spazieren gehen, da es Sonntag war und Sonntage für gewöhnlich Ruhetage waren. Er blieb mit den beiden an einer Blumen wiese stehen und pflückte ihr ein Gänseblümchen. Der junge Mann hielt sie der kleinen Johanna hin. Sie versuchte danach zu greifen und griff immer wieder daneben. Lucy sah ihren man an. Er sah mit einem verliebten Blick zurück und lächelte. Sie lächelte zurück. Doch plötzlich verging ihr das Lächeln. Zwei Polizisten zogen ihre Knüppel und schlugen den armen Benjamin Baker K.O. „Was macht ihr da? Seid Ihr noch ganz bei Sinnen?“ „Dieser Mann wird festgenommen wegen Belästigung einer Frau und ihres Kindes.“ Mit diesen Worten schliffen die beiden Beamten den Mann davon. Verschwommen konnte Benjamin noch erkennen wie ein anderer Mann seiner Frau eine Hand mitfühlend auf die Schulter legte, dann verschwamm alles und er glitt in die erlösende Schwärze. Als er wieder aufwachte fand er sich auf einem Nassen widerlich riechenden Boden wieder. Er hatte bis auf ein lumpiges Hemd nichts an. Verwirrt schaute er sich um. Um ihn herum saßen noch andere Männer genau wie er in dreckigen langen Hemden. Viele von ihnen starrten ihn an oder wippten apathisch hin und her. Einer sprach die ganze zeit mit sich selbst. „Ich hab euch doch gesagt. Es gibt kleine grüne Männchen. Irgendwann kommen sie auf die Erde und reißen uns die Gedärme raus.“ Plötzlich kam ihm die Erkenntnis wo er war. Er war im Tollhaus. Oh nein wie konnte das passieren? Er rannte zur Gittertür. „Hallo? Hallo ist da jemand? Ich brauche Hilfe. Ich bin hier in einer Zelle! Ich bin hier zu unrecht. Hallo holt mich hier raus!!!“ Vor ihm erschien ein seltsam wirkender Mann. Er hatte eine Glatze und einen ehemals weißen Kittel der nun grau war vom ganzen Dreck. Neben ihm stand ein Mann, der Benjamin interessiert ansah. „Der da soll es sein. Er hat schönes Haar. Sein Haar wird eine wundervolle Perücke abgeben.“ Perücke? „Bitte sie verstehen da etwas falsch. Ich bin unschuldig, ich bin nicht verrückt. Bitte holen sie mich hier raus.“ „Jaja.. sicher doch.“ Der seltsame man schloss die Zellentür auf. „Denken sie sich nichts dabei. Er ist neu hier. So sind sie alle wenn sie neu sind. Komm her mein Junge. Wenn du dich nicht wehrst wird dir auch nichts geschehen.“ „Was... was haben sie vor? Ich will das nicht.. Las.. lassen sie mich zu Frieden.“ Der Mann nahm sich eine Schere aus seinem Gürtel und fasste Benjamin in die Haare. Er riss ihn zu boden und fing an Ihm all seine Haare abzuschneiden. „Halt still junge. Wenn du dich wehrst wirst du dich verletzen. Na na... nur noch die letzte Strähne.. Genau. Du bist ein braver Junge.“ Der man beugte sich hinab und flüsterte ihm ins Ohr. „Weil du so brav warst habe ich nachher noch eine Überraschung für dich.“ Damit ließ er Backer los. Reglos blieb er am Boden liegen. Man hatte ihn in ein Verrückten Haus gesteckt. Warum? Er hat doch gar nichts schlimmes verbrochen. Still weinte er sich in den Schlaf. Was hatte er getan, dass ihm sein glücksseliges Leben einfach so kaputt gemacht wurde. Flashback Ende~+~+~~~ „Sie haben mich dort geschlagen, gefoltert, und vergewaltigt. Sooft. So viele male. Ich hab aufgehört zu zählen.“ Mrs. Lovett saß geschockt da. Sie konnte jetzt nur noch mehr verstehen, warum dieser Mann so auf Rache aus war. Mr. Todd murmelte wieder etwas was sich anhörte wie: „Sie werden alle leiden...bis von meinen Messern Rubine fallen.“ Das gedankenvertiefte murmeln ist etwas, was er sich dummer weise von den anderen dort angewöhnt hatte. Viele male hatte ihm das eine Strafe gekostet. „Mr. T, ich muss noch auf den Markt und neue Lebensmittel kaufen. Kommen sie mit mir tragen helfen? Bitte.“ „Mr. T? Mein Name ist Sweeney Todd. Mindestens Mr. Todd. Ich nenn Sie ja auch nicht Mrs. L.“ „Ja ja... was ist denn nun, Mr. T? Ich könnte Hilfe gut gebrauchen.“ Das Mr. T betonte sie mit Absicht noch etwas mehr. Dem Mann könnte ein wenig Aufmunterung nicht schaden. Außerdem machte es ihr Spaß diesen grimmigen Mann so aus der Fassung zu bringen. Das fand sie lustig. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Sie kamen auf dem Markt an. Dort war eine riesige Menschenansammlung vor einer kleinen Bühne. Was da wohl statt fand? Mrs. Lovett war neugierig und zog den mekerden Mr. Todd mit sich. Er regte sich darüber auf, dass er Menschenansammlungen schrecklich fand. Er fühlte sich unter so vielen Menschen einfach unwohl. Und er hatte schon gar keine Lust sich diese blöde Show da anzusehen. Auf der Bühne stand ein Junge mit einem Hut. Er rief alle Menschen, die auf dem Marktplatz waren zu sich. Mr. Todd las ein Schild. Mr. Perellis Wunder Elexier? Was war das denn nun wieder für ein Schund. So langsam flammte auch in Sweeney die neugier auf. Er war neugierig darauf wer sich da nun zum Affen machen wollte und so einen Mist verkaufen wollte. „Meine Damen und Herren Könnte ich Ihre Aufmerksamkeit haben? Wachen Sie jeden Morgen auf mit Scham und Verzweiflung Um zu entdecken, dass ihr Kissen mit Haar bedeckt ist Was dort nicht sein sollte Ja meine Damen und Herren Von jetzt an können sie erleichtert aufwachen Sie brauchen nie wieder ärgerlich oder vorsichtig sein Ich werde euch ein Wunder zeigen, fabelhaft war Gentleman sind Sie bereit zu sehen Etwas das von den toten aufersteht? Auf meinem kopf!“ Der Junge nahm sich den Hut vom Kopf und zum Vorschein kamen eine Pracht langer, blonder voller Haare. Allgemeines Gelächter war zu hören, als die Leute das sahen. “Es war Pirellis magisches Elixier Das ist der Trick Sir Sicher Sir Sicher! War es schnell Sir? Nur ein Monat zuvor war dort nichts. Ich war der Spott in London. Doch dann kam ein Gentelman Und kurierte mein gebrechen. Mit Pirellis magisches Elixier. Wie wärs mit einer Flasche Mister? Es kostet nur einen Penny garantiert Stimuliert Pirelli’s den wachstum Sir Sie können meinen Schwur haben Sir Es ist einzigartig Reiben Sie eine Minute Stimmulierend ist es, nicht? Benutzen sie es einmal die Woche, Sir Und schon Bald sprießen die Haare. Angewidert zog Mr.Todd die Nase kraus. „Verzeihen Sie Ma’am, was ist das für ein grauenhafter Gestank?“ „Stehen wir etwa neben einer Jauchegrube?“ fragte Mrs. Lovett. Fast im Duett riefen beide: „Wir müssen neben einer offenen Grube stehen! Verzeihung Mister, was ist das für ein grauenhafter Gestank?“ Tobie, so hieß der Junge, ignoriertea Mrs. Lovett und Mr. Todd. Er sprach unbeirrt weiter. „Kauft Pirelli’s Magisches Elixier Alles was glatt war sprießen Bald Locken Versucht Pirelli’s! Wenn Sie sehen wie dick mein haar, Sir Dann haben Sie ein Stärkungsmittel Bei den Mädchen Wollen Sie eine Flasche Misses?“ Sweeney nahm eine der rumgereichten Flaschen entgegen und roch daran. „Was ist das? Riecht wie Pisse Sieht aus wie Pisse Das ist Pisse mit Tinte!“ Er reichte es Mrs. Lovett weiter. Auch sie roch dran. „Was ist das? Riecht wie ihh Ich würd es nicht anfassen wenn ich Sie wär.“ „Lassen Sie Pirelli’s Ihre Wurzeln aktivieren“ “Halten sie es von ihren Schuhen fern Es frisst sich direkt durch!“ sprach Todd. “Ja nehmt Pirelli’s Benutzt eine Flasche davon Frauen scheinen es zu lieben! Gleich darauf rief Mrs. Lovett: „Fliegen tun es auch!“ Auf einmal trat ein Mann aus dem Zelt auf der Bühne raus. Er sah sehr gepflegt aus. Seine Haare waren zurück gegelt, sein Schnauzer war bis auf ein dünner Strich total gestutzt. Er trug ein blauen Anzug und einen Dicken Fellmantel. „Ich bin Pirelli der beste Barbier in London. Wer hat gesagt das Elexier richt nach Pisse!“ Kurze Zeit war es ruhig. Niemand sagte etwas. Doch dann meldete sich Sweeney Todd zu wort. „Ich sagte das. Es ist nichts weiter als Pisse mit Tinte.“ Mr. Todd trat nach vorne und zückte seine Messer. „Sehen sie diese Messer? Ich setzte sie gegen 5 Pfund, dass ich einen Mann tausend mal besser Rasieren kann als ein dahergelaufener Quaksalber.“ „Haha. Hören sie das? Ich nehme die Wette an.“ „Gut. Wer will sich kostenlos Rasieren lassen?“ Eine Vielzahl an Männern hob die Hand. „Sie und Sie kommen sie rauf!“ Mr. Pirelli zog seinen Mantel aus und schmiss ihn auf den Stuhl neben ihm. „Tobie, meine Messer und der Rasierschaum!“ „Ja Herr.“ Tobie nahm den Mantel vom Stuhl weg, wo sich der Kunde hinsetzte. Er lief kurz ins Zelt und holte die sachen, kam nach einer Minute wieder aus dem Zelt und stellte sich zu Pirelli. Auch Sweeneys Kunde setzte sich. Sweeney sprach: „Will Büdel Bamfort der Richter sein?“ Der Büdel schaute erst überrascht, aber dann bekam er ein hinterlistiges Gesicht. „Aber sicher doch. Ich bin gerne bereit meinen mitmenschen zu helfen.“ Büddel Bamford war ein hässliche kleiner Mann. Sein Gesicht könnte man schon mit dem einer gewöhnlichen Kanalratte vergleichen. Pirelli sah Sweeney herrausfordernt an. „Fertig?“ „Also los!“ rief Büddel Bamford. Pirelli machte sich gleich dabei sein Messer am Schleifriemen zu schärfen. Dabei Hackte er Tobie, der den Riemen hielt, mit Absicht in die Finger. Als nächstes schmierte er den Kunden grob und sehr unfühlsam Rasierschaum ins gesicht. Dann fing er an mit festen und langsamen Bewegungen dem Mann die Barthaare zu stutzen. Währendesen war Mr. Todd gerade erst dabei dem Kunden mit künstlerischer Feinfühligkeit Rasierschaum aufzutragen. Dann fing er erst an dem Mann die Barthaare zu stuzen, aber das in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Büddel Bamford rief: „Und Mr. Todd ist der Sieger!“ Perelli sah ungläublich zu Todd, dann ging er zu ihm rüber und sprach: „Ich verneige mich vor so einem Meisterhaften Barbier wie ihnen, Mr. Sweeney Todd.“ Den Namen betonte er merkwürdig. Mr. Todd verlangte die 5 Pfund und ging. Ein paar Schritte weiter kam ihnen Büddel Bamford entgegen. „Das war wirklich gut Mr. Todd. Sagen sie, kenne ich sie nicht? Mir kommt ihr Gesicht sehr bekannt vor.“ „Das kann nicht sein. Er ist mein Cousin. Er kam gestern mit der Bountiful aus Birmingham. Er hat hier einen Barbiersalon aufgemacht. Sweeney Todds Barbiersalon. Genau über meinen Pastetenshop. Mrs. Lovetts Fleischpasteten.” “Ahja.. seht schön. Ich denke ich werde mal auf eine Rasur vorbeikommen Mr. Todd.“ „Sehr wohl, Sir. Und sie können sich drauf verlassen, dass ich ihnen die glatteste Rasur verschaffe, ohne das sie einen einzigen Penny bezahlen müssen.“ Büddel Bamford sah Sweeney seltsam an und sprach:“ Sehr schön. Sie können mich noch vor Ende der Woche erwarten. Auf wiedersehen.“ Mit 5 Pfund mehr in der Tasche gingen sie weiter. Damit kauften sie Lebensmittel. „Oh Mr. Todd. Ich kann ihnene gar nicht genug danken. Ich hab schon lange nicht mehr frisches Brot gehabt. Ich habe es mir immer selbst gebacken und wochenlang aufgehoben, weil ich es mir nicht leisten konnte. „Ja ja, nichts zu danken. Lassen sie uns nach Hause gehen. Ich bin müde.“ „Wie sie meinen.“ Mit den Worten hackte sich Mrs. Lovett bei Mr. Todd ein und sie gingen nach Hause. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Währendessen kam Büttel Bamford bei Richter Tourpin an um bericht zu erstatten, was auf dem Marktplatz los war. „Ausßer dem haben wir einen neuen Barbier in der Stadt. Sein Name ist Sweeney Todd.“ Tourpin schaute zu Bamford. „Ein neuer Barbier sagt Ihr? Hm ein sehr ungewöhnlicher Name, findet Ihr nicht auch?“ Er strich sich übers Kinn. „Auch ich habe Neuigkeiten für euch. Um sie vor dem Übel diese Bösen Welt zu schützen, möchte ich meine liebe Johanna ehelichen.“ „Oh das sind ganz ausgezeichnete Neuigkeiten, Euer Ehren.“ „Nur... ich weiß nicht wie ich das anstellen soll.... Sie lässt mich nicht an sich ran. Ich weiß nicht was ich falsch zu machen schein.“ „Nun My Lord, eine ordendliche Rasur macht schon was her. Ladies sind sehr empfindlich was stoppeln angehen. Sie kratzen beim küssen und sehen nicht schön aus.“ „Stoppeln – hmmm“ Richter Tourpin blieb stehen und blickte in das Schaufenster eines Fleischers. In dem Fenster spiegelte er sich und beschaute sich seinen Dreitagebart. „Sagt, wo war noch gleich dieser neue Barbier? Ihr sagtet doch das er ein geschicktes Händchen hatte.“ „In der Fleetstreet, Sir, in der Fleetstreet.“ ~+~+~+~+++~~~+~~~~~~++++~~~+++ Bei Sweeney im Laden ging es schon nach 2 Tagen viel ungeduldiger zu. „Wann kommt er denn endlich? Bamford sagte er lässt sich noch vor Ende der woche Blicken!“ Mrs. Lovett seufzte und schüttelte den Kopf. „Mr. T. Es ist noch lange nicht Ende der Woche. Wir haben Gerade erst Mittwoch.“ Todd blickte miesgelaunt aus dem Fenster. Dann erblickte er plötzlich Pirelli und Tobey. „Was will der den hier?“ Kaum eine Minute später war Pirelli auch schon oben. Mr. Lovett sah den Jungen an Pirellis seite mitleidig an. „Ach nein was ist denn mit dir passiert? Komm ich spendiere dir eine Pastete, wenn das der Herr erlaubt.“ Pirelli sah sie gelangweilt an. „Ja ja, was immer sie wollen. Mr. Todd ich muss mit ihnen reden.“ Sweeney drehte sich gespielt interessiert um und fragte: „Um was geht es denn? Wollen sie noch eine Wette verlieren?“ Hämisch grinste er und zeigte seine trotz Gefangenschaft noch sehr gut erhaltenen Zähne – auch wenn sie etwas gelblich waren. Pirelli erwiederte ein ärgerliches Grinsen und trat näher an den anderen Barbier ran. „Gewiss nicht. Ich bin hier um meine fünf Pfund zurück zu verlangen. Schließlich habt Ihr sie nicht ehrlich gewonnen. Hmm gewiss erinnert ihr euch nicht mehr an mich, oder?“ Pirelli sah Todd fragend an und dieser sah fragend zurück. „Nein wie könntet ihr auch. Ich war darmals noch ein naiver Bursche, den ihr zum Haare auffegen eingestellt habt. Wisst Ihr noch? Ich saß immer dort in der Ecke und schaute euch bei eurer Arbeit zu.“ Bei Sweeney schien es so langsam klick zu machen. Dieser nette Junge ist jetzt zu so einem scharlatan geworden? Wie sehr sich Menschen doch ändern können. „Außerdem waren eure Messer unverwechselbar. Auch wenn ihr euch noch so sehr verändert hättet, ich hätte euch stehts an euren Messern wieder erkannt. So und Jetzt die 5 Pfund. Oder wollt ihr, dass ganz London euer kleines Geheimnis erfährt – Mr. Benjamin Baker?“ Bei Sweeney schien irgentwas auszuklinken, denn er schnappte sich den Kessel, der gerade anfing zu Pfeifen und schlug damit Pirelli ins Gesicht. Ganze fünfzehnmal hinter einander, so dass Pirelli halb bewusstlos mit Blutendem Kopf auf dem Boden liegen blieb. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+++ „Junge hast du einen Gesunden Appetit. Ich mag Männer mit Gesundem Hunger. Genau wie mein Alfred, nur dass er nicht so schöne Haare wie du hatte.“ Mrs. Lovett wuschelte dem Jungen Tobey durch die Haare. Dabei verrutschten diese etwas, was die Frau etwas komisch gucken ließ. „Ach, darunter wird es ganz schön heiß. Mr. Pirelli zwingt mich das zu tragen, damit er sein Zeug, was so ekelig richt gut verkaufen kann.“ „Urgh. Das hat wie eine Jauchegrube gestunken.“ Plötzlich knallte es unheimlich laut. „Na was macht Mr. T denn jetzt schon wieder.“ Mit ärgerlichem Gesicht stand Mrs. Lovett auf, doch ehe sie sich versah sprintete Tobey an ihr vorbei. „Oh nein Mr. Pirellis Friseur-Termin. Wenn er den versäumt schlägt er mich wieder.“ „Tobey nein nicht warte!!“ Doch es war schon zu spät. Tobey war schon raus und nach oben Gelaufen. Polternt kam er bei Mr. Todd an und sah wie er sich gerade einen Tee aufbrühte. „Mr., wo ist Mr. Pirelli?” “Der ist gerade weg. Er hatte noch was dringendes zu erledigen. Du solltest ihm nachlaufen Junge.“ „Nein, ich werde hier auf ihn warten. Wissen sie, er verteilt gerne Schläge.“ Mr. Todd wollte den Jungen gerade anschrein, besann sich aber eines besseren, weil das nichts genützt hätte. Sattdessen kam ihm ein genialer Einfall. „Weißt du was Junge? Geh runter zu Mrs. Lovett und sag Ihr von mir, sie soll dir einen schönen großen Gin einschenken.“ „Au ja! Danke Mr!“ Und schon lief der kleine wieder nach unten. Mr. Todd schaute zu einer Kiste wo eine Hand rausschaute. Die Hand zuckte ein wenig. Er ging hin und öffnete die Kiste. Es versuchte ein völlig benommender, blutverschmierter Pirelli rauszuklettern. Mr. Todd aber machte ihm ein Strich durch die Rechnung. Er zückte eines seiner Klingen, fasste damit um Pirellis Hals und mit einem langsamen qualvollen Zug schnitt Sweeney dem Mann die Kehle durch. Kurze Zeit später kam Mrs. Lovett hoch. „Mr. T. Was war das vorhin für ein Gepolter? Und wann kommt Pirelli wieder? Der Junge säuft mir sonst noch den ganzen Alkohol leer. Der säuft stärker als ein Seemann.“ Mr. Todd drehte sich zu Mrs. Lovett um. In der einen Hand hielt er das Messer, womit er dem Mann die Kehle durchschnitt, in der anderen ein Tuch womit er es vom Blut befreite. Aber nicht nur sein Messer war voller Blut auch seine Ärmel und Jacke. „Der kommt nicht wieder.“ „MR.T! WAS HABEN SIE GETAN?“ Als Mr. T wieder zu Kiste schaute, schaute sie ebenfalls und ging hin. Sie öffnetne sie. „Urgh, das viele Blut. Mr. T was glauben sie sollte das? Sie können doch nicht einfach Leute abschlachten!“ „Er hat mich bedroht.“ Sagte er gelassen. „Oh na dann.“ Kurz überlegte sie und griff dann in die Truhe. „Ach was solls. Es wird ihn eh keiner vermissen. Und das hier auch nicht.“ Aus Pirellis Manteltasche zog Mrs. Lovett einen kleinen Beutel. Sie schüttelte ihn Kurz und steckte ihn in ihren Ausschnitt. „Leicht verdientes geld. Und was machen wir jetzt mit dem Jungen?“ „Schickt ihn rauf.“ „Was? Aber Mr. Todd.. sie können doch nicht.“ „Ich sagte schickt ihn rauf.“ „Mr. T. Er ist noch ein Kind. Dumm und naiv. Er hat schon nichts gesehen. Außerdem kann ich gut eine hilfe im laden gebrauchen. Mir tuen die knochen schon weh wenn ich nur an den Laden denke.“ Mit einem miesgelauntem Gesicht stimmte er dann Mrs. Lovett doch zu. „Fein. Aber wir müssen noch mehr Gin beschaffen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)