Monogatari von NobodySora (Unsere Geschichte) ================================================================================ Prolog: Prolog im Zwielicht --------------------------- Genre: Shounen-Ai, little Drama, Fluff. Pair: Noah!Allen x Lavi, Tyki x Noah! Allen Beta: Widmung: Mir gehört nur die Story, die Charaktere sind leider im Besitz von Hoshino Monogatari „Das ist unsere Geschichte und dennoch schreiben wir sie nie für uns allein...“ Prolog im Zwielicht Der weißhaarige Junge stand ganz alleine mitten im Nirgendwo im Regen. Er hatte vergessen, wie es sich anfühlte, zu reden. Hatte vergessen, wie man liebt. Nicht mehr als eine leere Hülle stand da im Regen, hatte die Handflächen nach oben gewandt, sah hinauf zum weißen Mond, der milchig durch die Wolken schimmerte. Von irgendwoher kam ein leichter Wind, eigentlich nur eine Brise am Anfang, der ihm durch die Haare fuhr, an seinen Kleidern und dem langen Ordens-Mantel riss und die Kälte allmählich in seine Glieder fahren ließ. Sie kroch wie ein Tier, wie ein Parasit nistete sie sich in ihm ein, arbeitete sich weiter vor, bis in sein Herz hinein, wo sie schließlich blieb und ihm unerträgliche Qualen und widerliche Trauer brachte. Er brauchte solche Gefühle nicht. Trauer, Freude, Liebe, Zuneigung, sie alle verursachten doch nur eines, Schmerz. Der Wind wurde stärker, sein Herz kälter. Mit jedem Tropfen, der seine Haut berührte und noch mehr Kälte brachte, zog er sich weiter zurück. Der Mond leuchtete fahl, die Wolken zogen sich zurück, der Regen hörte auf. Immer noch flossen die einzelnen Wassertropfen, wie Perlen, seine Haut hinab, sie glitzerten in seinem Haar, verschleierten seine Tränen und nahmen ihm jegliche Sicht, als er ihretwegen die Augen schloss. Ein hinterhältiges Lachen, eine Fratze zog sich über das Gesicht. Er blickte auf, seine grauen Augen waren so leer, wie die eines Blinden. Er gehörte hier nicht her, diese Welt, sie war nicht für ihn bestimmt, er durfte nicht in ihr verweilen. Das Wasser des Sees lag ruhig vor ihm, der Mond spiegelte sich darin. Wie friedlich die Welt doch wirkte. Sein Entschluss stand fest, er schloss noch einmal die Augen, öffnete sie wieder. Sein Blick war nicht von Hass und Trauer getrübt, er wusste, dass es einen Ort gab, wo er willkommen war. Mutig schritt der Junge voran, in Richtung des Sees. Das Wasser war warm, es umschloss ihn, wie ein Schleier, wusch seine Pein davon und erwärmte die kalten Glieder. Das Herz jedoch erreichte es nie, egal wie weit er ging und wie sehr es ihn auch umschloss. Die letzten paar Blasen platzten. Die Oberfläche war wieder ruhig, die Nacht, noch nicht vorbei, würde sein Geheimnis für immer hüten. Er war nicht als ein Held gestorben, wie alle immer gedacht hatten, er war feige davon gelaufen und dafür würde er noch bezahlen. Aber, das machte nichts, er spürte keinen Schmerz mehr, zu oft waren seine Knochen zerborsten und sein Fleisch verbrannt, er spürte keinen Hass mehr, zu oft hatte er vergeben, er fühlte keine Liebe mehr, zu oft hatte er sie verloren. Die Nacht bewahrte sein Geheimnis, viele Tage noch. Dann fand man ihn. Durch ein Wunder schien sein Fleisch unversehrt, sein Haar noch so glänzend wie eh und je. Auf seinen Lippen trug er ein stummes Lächeln. Es war falsch, voller Trauer und Sehnsucht, nach den Menschen, die er einst geliebt hatte, die ihn geliebt hatten. Seine Stimme war verstummt, seine Wärme verschwunden und sein Stolz gebrochen, hier lag nicht mehr als eine leere Hülle, eine Puppe nur. Und diese Puppe war dennoch für sie alle, das wichtigste der Welt. Seine Freunde waren auch nach seinem Erlöschen bei ihm, trauerten, zeigten ihren Schmerz. Als Puppe geboren, zu einem Menschen herangewachsen und als weniger gestorben, mit gebrochenem Stolz und befleckter Seele. Die Geschichte einer Puppe und derjenigen, die sie zu einem Menschen machten. Doch Menschen versagen, so wie er es immer und immer wieder getan hatte. Befleckt, gebrochen, mit leeren Augen lag er da und dennoch, dennoch umspielte ein Lächeln seine Lippen, das den Menschen alles bedeutete, ihnen Hoffnung gab. Haare weiß wie der fahle Mond, der einst sein Geheimnis mitbekommen hatte, Haut hell wie Porzellan, Lippen und Wangen rosig wie ein früher Morgen und Augen so klar wie die Sterne über ihnen. Ein Herz voller Liebe und Zuneigung, für beide Freunde und Feinde und ein Schatten darüber, der es einst vor den Qualen beschützte. Kleine Seele tief in dir, ...komm und tanz mit mir. Reich mir deine Hand zum Tanz. Zeige dir der Sonne goldnen Glanz. Und es wird uns keine Sünde sein. Mir und Dir, der du bist auf immer mein. Am Ende eines fiktiven 19. Jahrhunderts „Allen, beeile dich, wir verpassen sonst noch den Zug!“ Sie sagte das so einfach, er hatte doch kein Innocence in seinen Beinen! „Linalee, warte!“ „Oi, Moyashi-Chan!“ Allen lief, dass ihm die Seiten schmerzen, Lavi packte seine Hand und zog ihn schnell zur Tür hinein. Mit einem lauten Pfiff fuhr der Zug weg aus dem Bahnhof. „Es heißt 'ALLEN'!“ Der Weißhaarige stand vornüber gebeugt da und atmete tief und schmerzvoll ein. „Haha, aber Hauptsache, du hast es noch geschafft, ne Allen-Chan?“ Lavi lachte und sah den Kleineren lieb an. Plötzlich griff eine Hand nach ihm und zog ihn an seinem Kragen nach unten, sodass er zu Boden fiel. „Ich sagte, es heißt 'Allen'...“, sagte der Junge unheimlich und stapfte davon zu ihrem Abteil, wo bereits Linalee und Bookman auf sie warteten. * „Menschen-Puppen?“, fragte Linalee später, als sie alle beisammen saßen und Bookman ihnen ihre Mission erklärte. „Ja, genau, Linalee-San. Sie sind sehr selten.“ „Klingt nach Zombies..“ Der Älteste gab Lavi einen Blick, der den Rotschopf verstummen ließ. „Keine 'Zombies'... Puppen, so wie ein Mensch.“ „Was unterscheidet sie?“, fragte das Mädchen interessiert. „Nun, es sind nach allem, auch wenn sie wachsen und leben, Puppen. Sie wurden vor langer Zeit vom Millenniums Grafen erschaffen, er wollte eine Rasse erschaffen, die perfekt war, doch dann fand er die Noah.“ Betroffenes Schweigen. „Doch der Sage nach, soll es eine besondere Puppe geben, die sich von all den anderen unterschied.“ „Wodurch denn?“, fragte Lavi, der sich wieder traute zu sprechen. „Diese eine Puppe ist auch ein Noah.“ „WAS?!“ „Schreit nicht so, wenn ihr mich doch genau verstanden habt.“ „Noah?!“ Das Wort kam nur gehaucht über Allens Lippen. „Richtig. Diese Puppe ist ein Noah und darum will sie der Graf wieder haben. Sie ist überlegen. Und wenn er sie unter seiner Kontrolle hat, dann hat er eine mächtige Waffe dazu bekommen.“ Die vier Exorzisten wechselten sorgenvolle Blicke. Das hieß, dass sie diese Puppe finden mussten, bevor es der Graf oder Akuma taten und sie zerstören mussten. „Was.. machen wir dann mit der Puppe?“, fragte Allen dennoch. „Wir müssen sie finden und zerstören.“ „Aber.. sie ist doch ein Mensch!“ „Nein, Allen, sie ist eine Puppe, kein Mensch. Und ein Noah dazu, wir müssen sie finden und vernichten oder großes Unheil wird über uns kommen. Darum teilen wir uns auch auf. Allen, du gehst mit Lavi zusammen, hoffentlich kannst du diesen Hitzkopf ein wenig zur Vernunft bringen. Linalee, du kommst auf Wunsch deines Bruders mit mir, da du durch dein Innocence schneller bist.“ Sie nickten. „Sag mal, Jii-Jii... wohin fahren wir eigentlich?“ Dafür fing sich der Rotschopf eine Kopfnuss ein. „Moskau, du Ignorant.“ Plötzlich hielt der Zug mit einem ohrenbetäubenden Scheppern und Quietschen, dass sich die Exorzisten samt Bookman die Ohren zuhielten. „Ah!! Was war das nur?!“, fragte Linalee mit Tränen in den Augen. Allen sah aus dem Fenster, sie hatten angehalten, sein linkes Auge schlug Alarm. „Akuma!“, rief er und sprang auf, Lavi hinterher. Linalee wollte ihnen nach, doch der Älteste hielt sie fest. „Bookman...?“ „Lass die beiden das erledigen, wir müssen uns um die Passagiere kümmern!“ Sie nickte entschlossen und beide liefen in die entgegengesetzte Richtung. Die Leute wurden unruhig und wollten auf den Gang, was allerdings keine gute Idee darbot, wenn gerade der Zug von Akuma übernommen wurde. Es waren nur Level 1 gewesen, darum konnte der Zug bald weiter, dennoch war es ungut, wenn man angegriffen wurde. Lavi streckte sich ausgiebig und lehnte sich schließlich zurück, ihr Abteil war aber auch wirklich lauschig. Linalee schlief schon seit einer Stunde, Bookman ebenfalls und bei Allen wusste er es nicht so recht, da der Weißhaarige aus dem Fenster sah und er so sein Gesicht nicht erkennen konnte. „Sag mal Lavi...“, durchdrang die Stimme des Jüngeren die Stille. Ah, also doch nicht schlafend. „Was denn, Moyashi-Chan?“ „Warum müssen wir sie zerstören?“ „Wen? Die Akuma?“ „Nein, die Puppe...“ Allen wandte sich zu dem anderen und sah ihn ernst und traurig zugleich an. „Weil sie gefährlich ist, weil sie dem Grafen gehorchen wird, sobald er nach ihr ruft, darum.“ „Weißt du, es war meine erste wirkliche Mission als Exorzist... da habe ich eine Puppe getroffen, in der ein Innocence war... damals war ich mit Kanda unterwegs...“ Lavi hörte ihm gespannt zu. „Und... Lala, die Puppe, sie hatte einen Menschen gefunden, der sie über alles liebte... sie hat bis zum Ende für ihn gesungen.“ „Allen, wir werden sie schon nicht in die Luft jagen...“ „Trotzdem! Was ist, wenn diese Puppe ein Leben hat? Wenn sie Freunde hat?!“ „Allen...“ „Vielleicht weiß sie noch nicht einmal, dass sie eine Puppe ist!“ „ Ah... uhm... das könnte sein.“ „Siehst du?! Wie sollen wir so eine Puppe abschalten?“ „Wir... ich weiß es nicht...“ Er ließ den Kopf hängen, Lavi klopfte ihm sachte auf die Schulter. „Allen ich weiß es wirklich nicht, vielleicht können wir sie retten... ich will auch niemandem weh tun...“ „Sie hat Gefühle, sie lebt doch wirklich... das wäre Mord...“ „Es ist und bleibt eine Puppe, Allen.“ „Trotzdem habe ich einfach kein gutes Gefühl bei der Sache...“ „Allen, wir... ich kann dir nichts versprechen... aber, ich möchte auch, dass wir der Puppe helfen, vielleicht kann Cross sie ja umbauen, wie de Akuma?“ Bei dem Namen seines Meisters zuckte Allen leicht zusammen, zu viele schlechte Erinnerungen. „Hm... ja, vielleicht würde das gehen...“, meinte er jedoch. Lavi nickte und der Zug kam wieder zum stehen, dieses Mal jedoch weil ein Bahnhof erreicht war. Sie waren noch zwei Wochen unterwegs, ehe sie ihr Ziel erreichten, Moskau. Lavi und Allen blieben im Gasthof zurück, während Bookman, Linalee und der Finder zu dem örtlichen Stützpunkt des Ordens gingen. „Mann... die hätten uns mitnehmen sollen...“, maulte der Rothaarige und lehnte sich auf seinem Bett zurück. „Aber irgendwer muss doch hier die Stellung halten.“ „Das könnte doch Panda-Jiji genauso gut!“ „He...“ Wenn das der Älteste gehört hätte, hätte er Lavi wieder getreten. „Allen, zieh dich aus.“ Der Kleinere wurde rot. „Spinnst du?!!“ „Hehe, doch nicht deswegen.“ „Warum dann?!!“ „Bookman hat gesagt, da hast du gerade geschlafen, dass wir alle überprüfen sollen, ob wir nicht die Puppe sind.“ „WAS?!“ „Hehehe, was denn? Wäre möglich, oder?“ „Das ist doch der blanke Wahnsinn, warum sollte niemand das vorher festgestellt haben? Ich meine, ich war oft genug im Krankenflügel vom Orden. Und damals in China, was ist damit?!“ Lavi lachte sanft und sah den anderen munter an. „Es hat niemand danach gesucht.“ „Warum auch?“ „Allen...“ „Ja, ja....“ Der Kleinere Zog sich sein Hemd aus und wartete, dass der andere sich zu ihm gesetzt hatte. „Und jetzt?“ „Hm... du hast einen Nabel..“ „Das hat man nun einmal als Mensch...“ „Hm... zeig mal deinen Rücken...“ „Wenn es sein muss...“ Allen drehte sich um und Bookman Jr. suchte jeden Millimeter der Haut ab. Das Ergebnis war negativ. „Ich hätte dir gleich sagen können, dass ich keine Puppe bin.“ „Haha, aber so hab ich wenigstens festgestellt, dass du eine gesunde Wirbelsäule hast.“ „Wir werden diese Puppe schon finden...“ „Sicher doch.“ „Ja... das werden wir... vielleicht habe ich sie sogar schon..." Leise fiel der Schnee zu Boden, die beiden Exorzisten standen mitten in einem weißen Wunderland. „Allen, wollen wir nicht endlich gehen? Es ist so kalt...“ Lavi zitterte vor sich hin und hielt seine Arme fest vor der Brust verschränkt, er würde noch erfrieren, wenn der andere nicht endlich weg gehen würde. „Moyashi-Chan, bitteeeeee... es ist so kalt!“ „Gleich...“ Allen stand einfach nur da, das wäre auch nicht so schlimm, wenn er nicht schon eineinhalb Stunden einfach nur da gestanden wäre. „Lavi... der Schnee... ich...“ „Schon gut... wenn du das brauchst...“ Der Weißhaarige nickte und sah weiter in den Himmel. Weiche Flocken verfingen sich in noch weicherem Haar, die Ohren schon gerötet und mit gehobenen Händen, um den Schnee zu empfangen, stand er da. Der junge Bookman beobachtete seinen Freund und es ging nicht anders, aber ihm schossen immer wieder Gedankenfetzen und Erinnerungen durch den Kopf. Ja, Erinnerungen von längst vergangenen Zeiten, von Gesprächen aus ferner Zeit. Von Gesprächen, die nicht einmal er geführt hat, das war das Gedächtnis der Bookman, die Geschehnisse aufzeichnen und verinnerlichen. „Lavi, merke dir eines, ein Bookman braucht keine Gefühle!“ Er seufzte, und was hatte er? Richtig, er hatte Gefühle, er empfand. War das so schlimm? Nein, er durfte das nicht haben! Er war Exorzist, Bookman... Der Junge stand im Schnee, wirkte selbst wie eine zerbrechliche Figur aus Porzellan. „... Lavi... hast du dich schon einmal gefragt, was passiert, wenn wir sterben?“ „Huh?! So was Pessimistisches von dir, Moyashi-Chan?“ „Ja...“ Er wandte sich zu dem Rothaarige, die Augen traurig und die Stirnfransen tief im Gesicht. „Ich meine... wenn ich jetzt sterbe... erinnert ihr euch an mich? Werdet ihr mich vergessen... verdrängen?“ „Allen...“ „Der Schnee schmilzt auf meiner Haut und verschwindet... und niemand erinnert sich an ihn.... Werde ich genauso... genauso verschwinden?“ Keine Gefühle... Lavi ging zu dem anderen hin und nahm ihn in die Arme, er wusste, dass er das nicht durfte, Trost spenden hieß, Gefühle zeigen. „Lavi?“ „Sssh.. Allen, mach dir keine Gedanken. Nicht über solche Dinge.“ „Aber...?“ „Schon gut. Ich werde mich erinnern. Ganz bestimmt. Bis ich sterbe und darüber hinaus, werde ich dich in Erinnerung behalten.“ Allen nickte. Es war schmerzlich, so unglaublich schmerzlich hier so zu stehen und umarmt zu werden. Die Zuneigung zerbrach ihn, sie fraß sich durch ihn hindurch, wie eine Krankheit. „Allen...“, begann er schließlich nach einer Weile, er hielt ihn immer noch fest, wollte nicht los lassen, dachte nicht daran. „Ja?“ „Und wenn er nun wirklich.... die Puppe ist?.... Was soll ich dann tun, ich kann ihn nicht zerstören... ich...“ „Lavi?“ „Oh... nichts... ich wollte nur sehen, ob du auch nicht weggetreten bist.“ „Das sollte ich machen, du warst mit den Gedanken irgendwo weit weit weg.“ „Hehehe.“ „Lavi, warum hältst du mich?“ „Weil ich dich lieb hab, Moyashi-Chan!“ Zur Bekräftigung seiner Worte drückte er den anderen fest an sich und schmiegte seine Wange an Allens. „Huh? Du hast mich lieb?“ „Sicher doch~ wir alle haben Allen sehr sehr lieb!“ Er rieb seine Wange an der kalten des anderen, wie eine Katze. „Danke...“ „Für sowas bedankt man sich nicht~“ Allen lehnte sich etwas zurück und nickte stumm. „Sag, Moyashi-Chan, hast du mich auch lieb?“ „Ja, ich habe Lavi auch lieb.“ „Na dann...“ Es war warm, obwohl es so kalt war, war es einfach nur warm. Denn es war eine Wärme, die nicht durch Anstrengung entstanden war. Sie war einfach gekommen und hatte sein Herz erfüllt. Gemeinsam warteten die beiden Jungen in ihrem Zimmer auf Bookman und Linalee, sie wollten sich abwechseln beim Wache halten und Informationen sammeln. Endlich betraten die beiden den kleinen Raum und mit den Worten 'Wir kommen morgen bei Tagesanbruch' verschwanden die beiden jungen Exorzisten. Die Aufgabe war nicht schwer, sie mussten nur in dem kleinen Wachhäuschen hocken, das den Eingang zu der Stadt bewachte, der Finder war unterwegs um sich nach Gerüchten umzuhorchen. Aber es war schwer, denn wer solle schon bemerken, wenn er die Puppe sah, dass es eine war? Allen war angespannt, doch Lavi wirkte ganz relaxt. „Lavi, wie kannst du nur so ruhig sein?“ „Nya~ Mach dir keinen Kopf, die Puppe wird schon auftauchen... und Akuma kannst du ja mit deinem Auge aufspüren, also kein Problem weit und breit.“ „ Außerdem... wer sagt, denn dass ich noch nach der Puppe suchen muss...?“ Die Antwort des Bookman Jr. schien dem anderen zu genügen und so beruhigte er sich wieder. In der Tat sein Auge würde ihn schon warnen, wenn Akuma auftauchten. Er hielt es sich kurz zu. Es schmerzte, es rief nach Akuma-Seelen, er musste wieder aufs Schlachtfeld. „Allen tut dein Auge wieder weh?“, fragte der Rothaarige sanft. „Ja... es sehnt sich nach den Akuma.... nein... ich sehne mich nach ihnen...“ Er ließ es in Ruhe und lehnte sich zurück, sodass seine Stirnfransen nach hinten fielen. Komm. Er setzte sich so abrupt auf, dass der andere fast von seinem Sessel fiel, so erschreckte er ihn. „Ah.. Allen?“ „....“ Sein Blick war starr gegen die nächste Wand gerichtet. Wir sind alle hier. Komm zu uns. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, was war das nur? Wer rief da nach ihm? „Allen?“ Er ignorierte den anderen einfach, er musste das jetzt wissen. Komm, komm zu uns, wir warten auf dich... „Moyashi-Chan! Du guckst so anders drein... was ist los?!“ Lavi legte seine Hand auf Allens Schulter, doch dieser schlug sie weg und stand auf. „Ich habe keine Zeit, für sowas.“ „Wie? Allen!“ Lavi sah seinen Freund geschockt an, was war denn nur passiert? Er hatte doch nichts falsch gemacht, oder doch? Wir warten auf dich, mein Junge... nur du bist noch übrig. „Ich... ich muss gehen...“ „Wohin denn?!“ „Ich muss... muss zu ihm... er ruft nach mir...“ „Wer? Ein Akuma?! Verflucht, bleib da!“ Lavi hatte Allens Hand gepackt, keine Sekunde zu früh, denn dieser wollte schon zur Tür hinaus. „Lass mich los!“ „Nein, erst wenn du wieder alle Tassen im Schrank hast!“ „Ich...“ Er sah den anderen an, dann sackte sein Kopf nach unten und er wurde ganz still, als hätte jemand ihn einfach ausgeschaltet. „Allen? Allen!!“ Der Junge brach zusammen und schlug nur nicht auf dem Boden auf, da der Rothaarige ihn auffing. „Allen!“ Keine Antwort. Du willst nicht? Aber wer wird dann mit dir spielen? Er hob den Kopf. „Allen, was ist denn nur los?“ „Ich sagte doch, ich muss zu ihm...“ „Zu wem? Allen...“ „Er ruft nach mir... er ruft nach meinem Herzen, nach allem... nur mich will er haben... ich muss zu ihm.“ „Allen, du bist nicht ganz bei dir, oder?!“ Der Junge sah ihn an und lächelte warm. „Ich bin bei vollem Bewusstsein, Lavi.“ „Allen...“ „Es sind nicht nur die Akuma nach denen ich mich sehne, ich sehne mich auch nach....“ „Nach wem?“ „Nach diesem Ort...“ „Was für ein Ort?“ „Meiner Schwarz-Weißen Welt.“ „Allen... bitte, ich bitte dich wirklich inständig, bleib und hör nicht auf irgendwelche Stimmen.“ Der junge Bookman hatte den anderen an den Schultern gepackt und hielt ihn nun an diesen fest. „Lavi... ich...“ Er sah den Weißhaarigen fragend an. Alleeeeeeeen Waaaaaaalkeeeeeer..... „Ugh... Ich muss gehen... er ruft nach mir.. ich... ah....“ Der Kleinere kniff die Augen fest zusammen. „Allen...“ „Hah... ich kann nicht mehr länger... warten... ich muss... uh... weg.“ Shounen.... Allen! Ich will mit dir spielen, Allen! „Uh.. die Noahs, ich... ugh, sie... sie rufen nach mir....“ „Die Noahs?!“ Ah, Allen Walker, du bist es, du bist meine Puppe! „Ah... ha... hah.... der... der Graf.... ich.... muss gehen...“ Er riss sich von Lavi los und rannte nach draußen, der Junge ihm hinterher. Warum wurde Lavi jetzt nur so an Chomsuke erinnert? Der kleine Lv2 war von Cross umgebaut worden, doch am Ende hatte sie sich nicht widersetzen können und hat sich selbst umgebracht. „Allen!!! Bleib stehen!“ Es war schon dunkel geworden, der Schnee verschlechterte seine Sicht zusätzlich. Na endlich blieb der andere stehen, sie waren von der Stadt schon ein ganzes Stück entfernt, ein kleiner Wald war erreicht worden. „Allen?“ Dort stand er, den Kopf leicht gesenkt. „Allen!“ Lavi rannte zu ihm, doch er wurde hart zurück geschlagen. „Was zum-?!“ Er blickte auf und sah in zwei Bernstein-Augen. „Noah?!“ „Richtig, kleines Häschen...“, sagte der Noah mit seiner sanften Stimme. „DU!?“ Tyki Mikk lächelte schief und hob seinen Zylinder kurz hoch. „Was wollt ihr von Allen?!“ „Yahahaha~ Er ist daaaaaa~“ Ein kleineres Mädchen warf sich Tyki auf die Schultern und umarmte ihn stürmisch von hinten. „Ihr beide?! Was wollt ihr von Allen?!“ „Ich will spielen, aber das Gräflein möchte seine Puppe wieder haben.“ „Was heißt 'seine Puppe'?! Allen ist doch nicht... er ist doch nicht wirklich... Allen! Mach doch was!!“ Der Angesprochene rührte sich nicht, er stand weiter so da, mit seinem Rücken zu Lavi. „Allen.... ich bitte dich, mach doch was... irgendwas.... bitte..“, flehte er. „Ah, armer Hase, dein Freund hört dich nicht. Bis das Gräflein kommt und ihn ansieht ist er auf Stand By.“ „Du Mistkerl!“ „Nanana, das war unsere liebe Rhode.“ „Hihi, Tyki, ich kanns kaum erwarten mit ihm zu spielen, er ist unser Bruder! Allen kommt endlich zu uns~“ „WAS?!“ Lavi wollte sich bewegen, doch eine unsichtbare Kraft hielt ihn fest. „Ihr Dreckskerle! Lasst eure Finger von meinem Freund!“ „Oi, Konban wa.“ Der Millenniums Graf war plötzlich wie aus dem Nichts erschienen. „Sie!“ „Nana, kleiner Exorzist. Nun, Rhode, Tyki, ihr habt mir Allen Walker gebracht, das lobe ich mir ♥~“ „Gräflein, darf ich mit Allen spielen?“ „Hey, Rhode, ich hab den Exorzisten aufgehalten, er gehört mir.“ „Tyki macht ihn mir noch kaputt!“ „Gar nicht wahr...“ Lavi sah die Noah geschockt an, sie stritten sich um Allen, um seinen Allen und der tat immer noch nichts. „Nun gut, ich muss zuerst sehen, ob er noch intakt ist, sonst könnte er euch noch angreifen, wenn er wieder zu sich kommt, weil er nicht weiß, wer er ist ♥~“ Der Graf ging zu Allen und sah ihn sich für eine Weile an, diese ganzen Umstände waren wirklich zu drollig. Allen Walker, Zerstörer der Zeit, über 100% im Einklang mit seinem Innocence, Gottes Clown und Exorzist.... der Allen Walker war seine lang gesuchte Puppe, die Puppe, die ein Noah war. Der erste Noah, den er hatte, sogar noch vor Rhode, der Noah der Annehmlichkeiten. Wahrlich Allen Walker war einfach perfekt. „Allen...“, hauchte Lavi. Der Weißhaarige regte sich wieder, oh, hatte die Stimme seines Freundes ihn aufgeweckt? „Allen Walker, bist du bei Bewusstsein ♥~?“ Er sah den anderen an und ein Lächeln schlich sich auf die blassen Lippen des Jungen. „Oi, Konban wa, Allen Walker ♥.“ „Konban wa, Graf.“ „Kiyaaaah, Allen!“ Rhode stürmte auf den anderen zu und fiel ihm um den Hals. „Rhode... und... Tyki?“ „Shounen, du hast ihr wahrlich gefehlt.“ Tyki Mikk zog seinen Zylinder und verbeugte sich höflich. „Minna... ta...“ Er sah zum Grafen und lächelte noch mehr. „Tadaima...“ „Willkommen zuhause, Allen!“ Lavi sah das alles mit Schrecken und tief in ihm fühlte er, wie sein Herz in Trümmern lag. Warum nur? Warum Allen? Warum betrog er ihre Freundschaft und alles andere? „Shounen, lass sehen, ob du nun wieder bei deiner Familie sein kannst.“ „Huh?“ „Tyki! Was soll das? Natürlich kann er bei uns bleiben, oder Gräflein?“ „Tyki-Pon hat Recht, aber ich bin sicher, dass er bestehen wird ♥.“ Allen lachte leise bei dem 'Pon', ließ Tyki aber zu sich kommen. Rhode ließ ihn los und der andere strich seine Stirnfransen zurück. „Nun komm schon, Shounen, zeig, dass du was Besonderes bist.“ Der Weißhaarige lächelte schräg und seine Haut wurde mit einem Mal dunkler und die Kreuze erschienen auf seiner Stirn. „Wirklich zu drollig ♥~!“ „Dann kann er mit uns mit?“ „Ja, Rhode, dein Allen kann mit.“ „Yay!“ „HEY IHR SPINNER! IHR KÖNNT IHN NICHT EINFACH MITNEHMEN!“ „Oh, der Exorzist ist ja auch noch da...“ „Eeew... er ist so ein Spaßkiller...“ „Ich erledige ihn...“ Doch als Tyki zu Lavi wollte, legte Allen seine Hand auf die Schulter des Größeren. „Tyki, ich war so lange weg und du lässt mir nicht einmal das Bisschen Spaß?“ „Ah, ja richtig... mein Fehler, nach dir, Shounen.“ „Entzückend! Allen-Chan bringt Tyki-Pon gute Manieren bei ♥!“ Allen lachte sanft und Tyki sah nur beleidigt zum Grafen. Als Allen zu Lavi wollte, nahm Rhode seine Hand. „Allen wird ihn nicht verschonen? Oder?“ Er lächelte und beugte sich zu ihr. „Nein, denn ein Noah lässt keinen Exorzisten am Leben.“ „Und dein Innocence?“ Allen sah zum Grafen. „Das behält er natürlich, es ist doch sein Spaß ♥.“ „Okay... dann..“ Sie ließ seine Hand los. Lavi sah zu Allen hinauf, als sich dieser schließlich zu ihm auf den Boden hockte. „Allen.. das.. das ist doch alles nicht wahr... du bist keiner von ihnen...“ „Werter Exorzist, ich hoffe sie hatten einen recht angenehmen Aufenthalt hier auf der Erde.“ Er lächelte. „Allen... bitte... bitte nicht...“ „Leider können sie ihren Freunden nicht 'lebe wohl' sagen, zu schade.“ Er legte seine Hand auf Lavis Herz. „Allen... ich...“ Es wurde schwarz um ihn herum, er fiel, er fiel ins bodenlose Nichts und Allen war der Grund dafür, er starb und Allen war der Grund. „Al....len...“ „Bye bye, Lavi....“ To be continued.... Das war doch ein süßer Prolog:3 Was wird nur aus unserem Allen? Und was ist mit Lavi? Der arme... ist er tot? Hat Allen wirklich einen Exorzisten getötet? Diese und andere Fragen werden im Laufe der Story beantwortet:3 Eure NobodySora Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)