L'amour en francaise von abgemeldet (Fleur und Bill) ================================================================================ Kapitel 36: I Can't Stop This Feeling I've Got ---------------------------------------------- Am nächsten Morgen war Fleur relativ früh wach. Verschlafen kam sie die Treppe herunter und betrat das Wohnzimmer in dem Bill schlief. “Unglaublisch…”, seufzte Fleur leise, “Man ‘ört ihn wirklich Meilenweit.” Sie trat zu ihm und deckte ihn wieder richtig zu. Sanft strich sie ihm die roten Haare aus der Stirn und gab ihm dann einen Kuss auf die Nase, ehe sie in die Küche ging und die Kaffeemaschine anwarf. Während die Kaffeemaschine sich ratternd säuberte, holte sie die Post und die Zeitung rein. Damit setzte sie sich an den Küchentisch und begann die Zeitung durchzublättern auf der Suche nach etwas Interessantem. Bill schnarchte unterdessen einfach weiter vor sich hin, wenn er einmal schlief, dann schlief er wirklich und wurde nur schwer wach. Nach einer Weile jedoch, als er sich umdrehen wollte, plumpste Bill vom Sofa und fiel auf den Boden. Seufzend rappelte er sich wieder auf und strich sich seine Haare aus dem Gesicht. Vielleicht sollte er sie einfach abschneiden. Das würde einiges erleichtern. Müde tapste er ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht, band sich seine Haare zusammen und tapste dann in die Küche, um sich Milch aus dem Kühlschrank zu nehmen und sie aus der Packung zu trinken. Fleur warf ihm einen missbilligenden Blick zu und sah dann wieder in die Zeitung, dann schüttelte sie den Kopf und warf das ganze in den Müll. Stand nur Schwachsinn drin. Aber das war auch nicht weiter verwunderlich, immerhin war die ganze Zeitung von Todessern oder ihren Sympathisanten verseucht. Bill fischte die Zeitung aus dem Müll heraus, setzte sich ihr gegenüber, schlug die Zeitung auf und begann zu lesen. “Möschtest du auch Kaffee?” Fleur erhob sich um einen Becher aus dem Schrank zu nehmen und ihn unter die Maschine zu stellen. Das Gerät ratterte ein wenig, als der Kaffee gemahlen wurde, dann füllte sich ihre Tasse mit dampfenden Kaffee. “Ja, das wär nett.”, nickte er leicht und blätterte um. Sie stellte ihm also den Becher hin und machte sich selbst dann auch noch eine Tasse, kippte da allerdings noch Milch dazu. Damit setzte sie sich wieder zu ihm an den Tisch und rührte in ihrem Becher herum. “Ich muss heute wahrscheinlich länger arbeiten, im Ministerium und danach noch was für den Orden erledigen. Kann also spät werden, du kennst das ja selbst.” Bill zuckte leicht die Schultern und nahm einen Schluck von seinem Kaffee, ehe er die Zeitung weg legte und sich gähnend auf dem Stuhl zurück lehnte. Sie nickte schwach und rührte weiter, so dass im Schaum weiße Milch Spiralen entstanden. “Schon in Ordnung. Wir wissen ja beide, dass isch misch auch wunderbar ohne disch amüsieren kann.” Fleur nahm einen großen Schluck von ihrem Kaffee. “Außerdem treffe isch misch ‘eute Abend sowieso mit Jason.” “Mach das, mach das.” Bill nahm sich eine Scheibe Brot und schmierte Nutella drauf. “Gehst du dann wieder essen oder soll ich was kochen?” “Isch weiß noch nischt.” Sie zuckte die Schultern. “Kommt drauf an wie es sisch entwickelt, denke isch.” “Gut, dann plan ich nichts ein und geh mit irgendwem dann was essen. Willst du jetzt duschen oder kann ich gehen?” “Geh nur, isch muss ‘eute später raus.” “Okay.” Bill nickte schwach und kippte seinen Kaffee runter, dann stand er auf und ging ins Badezimmer, drehte die Dusche auf und stellte sich dann darunter. Ausziehen musste er sich nicht, schließlich hatte er sich nach dem Baden nichts mehr angezogen. Währenddessen räumte Fleur im Wohnzimmer auf und brachte die Bettwäsche nach oben um dort erst ein mal das Bett zu machen. Kurz darauf betrat Bill das Schafzimmer und suchte sich irgendwas aus dem Schrank raus, was er sich dann einfach überzog. Passte zwar weder farblich noch stilmäßig zusammen, aber das war ihm gerade auch egal. “Bis heute Abend dann, vielleicht. Oder so.” Bill gab ihr einen Kuss auf die Schläfe und verschwand dann aus dem Schlafzimmer. Bill hatte schon seinen halben Arbeitstag hinter sich, als jemand an die Tür klopfte. “Herein!”, rief er ohne aufzusehen. Die Tür wurde geöffnet und der junge Mann betrat das Büro. Blieb erstaunt stehen, als er sah wer hinter dem Schreibtisch aus dunklem Holz saß. “Oh, Hallo Bill.” “Hm?” Bill sah auf und runzelte die Stirn. “Jason. Was gibt es?” “Ich hab ein Amulett von dem ich wollte, dass es sich mal jemand ansieht und man hat mich in dein Büro geschickt. Hast du Zeit?” “Ist ja mein Job. Dann zeig mal das Amulette.” Bill nahm das glitzernde Schmuckstück entgegen und sah es sich genauer an. “Aztekengold, kann das sein? Wo hast du es her?” “Geerbt.” Er setzte sich auf einen Stuhl. “Das hab ich schon länger. Ich bin mir nicht sicher ob es verflucht ist oder nicht deswegen habe ich es einfach im Schrank liegen lassen. Allerdings meinte Fleur gestern, dass ich das mal hier her bringen soll und da bin ich.” “War auch schlau von ihr, so was sollte immer untersucht werden, gerade in dieser Zeit.” Mit seinem Zauberstab tippte Bill gegen das Stück Gold, murmelte einige Zaubersprüche. “Nur ein kleiner Fluch, nichts gefährliches. Ich nehm ihn trotzdem runter, sicher ist sicher.” “In Ordnung.” Er nickte und musterte Bills Gesichtszüge. “Ich hoffe doch, dass sich wegen gestern alles wieder geregelt hat…” “Ich bin nicht sauer auf sie, falls du das wissen wolltest. Oder auf dich. Also keine Sorge.” Mit einigen Handgriffen hatte Bill den Fluch vom Amulett genommen und reichte es Jason wieder. “Bitte. Fluchfrei.” “Danke.” Jason steckte es ein. “Hör mal, Bill, das brauchst du auch nicht. Zwischen Fleur und mir lief nie etwas und wird auch nie etwas laufen, weil ich sie nicht attraktiv finde, also schon, aber nicht so wie du sie attraktiv findest. Das ich sie noch nie nackt gesehen habe, kann ich nicht bestreiten, aber das ist Jahre her.” “Jason, es ist mir egal, okay? Ich vertraue ihr und es geht mich nichts an, was sie in ihrer Freizeit macht, weils ihr Leben ist, weil sie genau wie ich auch ihre Privatsphäre hat.” Er hob abwährend die Hände. “Ich mein ja nur, ich mein ja nur.” Jason stand auf. “Aber so etwas wie gestern solltest du lassen. Das macht nichts besser und außerdem bin ich schwul, Bill. So schwul, dass es mich nicht jucken würde, wenn sie sich mir nackt und geil an den Hals werden werfen würde.” “Du musst es ja wissen. Es geht nicht ums schwul oder nicht schwul sein, also lass einfach gut sein, ja? Das ist mein Leben, meine Ehe, meine Frau und es ist ihre Sache, mit wem sie sich in welcher Umkleidekabine rumtreibt, das geht keinen was an:” “Geniale Einstellung, wirklich, nur kommst du mit so einer nicht weit. Das ist der letzte Schwachsinn. Ihr seid verheiratet und sie erwartet von dir, dass du mit ihr redest. Über alles. Und um ehrlich zu sein ist sie verdammt enttäuscht von dir, wegen gestern und weil du es nicht für nötig empfunden hast sich mal mit ihr einfach darüber zu unterhalten. Und was meinst du bitte mit ‘mit wem sie sich in welcher Umkleidekabine rumtreibt’? Ich hab ihr geholfen die Teile hinten zuzumachen und habe ansonsten draußen gewartet.” “Ich habe es nicht nötig, mir von dir oder sonst irgendwem Tipps für meine Beziehung geben zu lassen. Wenn du keine weiteren verfluchten Gegenstände hast, dann würde ich dich bitte, jetzt zu gehen, ich habe noch eine Menge zu erledigen.” Er setzte an noch etwas zu sagen, schüttelte dann nur den Kopf und verließ Bills Büro wieder. Für Bill verlief der Tag weitesgehend ruhig, bevor er Abends jedoch völlig kaputt wieder nach Hause kam. Es war bereits weit nach Mitternacht, als Bill die Haustür aufschloss und die Jacke auf die Treppe schmiss, die Schuhe mitten in den Flur feuerte. Leise fluchend verzog er sich ins Badezimmer, cremte hier und dort eine noch leicht blutende Schnittwunde ein oder desinfizierte größere Kratzer. Danach wusch er sich erstmal gründlich, das ganze Blut musste weg, zum Großteil war es nicht sein eigenes. Außerdem war er dreckig, verschwitzt, müde und hungrig, keine gute Kombination. Bill wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und ging dann in die Küche, vielleicht ließ sich da noch was einfaches zu Essen finden. Er machte sich ein Brot mit Schinken und trug alles ins Wohnzimmer, als sein Blick seufzend auf die schlafende Fleur fiel. Leise stellte Bill seinen Teller ab, ehe er Fleur hoch nahm und sie nach oben ins Schlafzimmer trug, um sie dort ins Bett zu legen und zu zudecken. “Schlaf gut.”; murmelte er leise, küsste ihre Stirn und schlich sich wieder nach unten ins Wohnzimmer. Eine Augenblicke später jedoch tapste eine verschlafende Fleur die Treppe wieder herunter und betrat das Wohnzimmer. “Du siehst schrecklisch aus…”, stellte sie fest und gähnte hinter vorgehaltener Hand, ehe sie sich zu ihm aufs Sofa setzte. “Danke, danke, welch ein Kompliment, ich fühle mich geehrt. Was machst du hier? Du solltest schlafen gehen. Siehst müde aus, Chérie.” “Bin isch auch. Aber isch würde ungern auch noch ‘eute Nacht alleine schlafen. Deswegen ‘abe isch auf disch gewartet und diese wenigen Minuten jetzt ‘in oder ‘er sind auch kein Weltuntergang. Abar wenn es dir lieber ist, dass isch gehe, dann werde isch dir den Wunsch natürlisch auch erfüllen. Sag mir nur bescheid.” Sie zog die Beine an den Körper und legte die Arme darum, den Kopf betete sie auf ihren Knien und pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht die sich dorthin verirrt hatte. “Du solltest wirklich schlafen gehen. Ich esse noch eben auf und putz mir die Zähne, dann komm ich hoch. Ist das ein Deal?” Sie seufzte leise, nickte und erhob sich um wieder hoch ins Schlafzimmer zu gehen und sich ins Bett zu legen. Fünf Minuten später knipste Bill das Licht aus, zog die Tür hinter sich zu und kuschelte sich zu Fleur unter die Decke. “Schlaf gut, Chérie.” “Du auch…”, meinte sie nur leise und ließ die Augen geschlossen. Bill setzte an, ihr einen Kuss zu geben, entschied sich dann jedoch anders. Also streiften seine Lippen nur flüchtig ihre Schläfe, dann zog er Fleur in seine Arme. Fleur drückte ihm einen Kuss aufs Schlüsselbein und legte ihren Kopf dann an seine Brust, so dass sie seinen Herzschlag hören konnte. Sachte strich er ihr durch die Haare und schloss erschöpft die Augen, gähnte noch einmal leise vor sich hin, während er seine Frau weiter sanft streichelte. “Terry ist übrigens auch schwul.” “Schön für Terry… Wer ist Terry und willst du mir damit sagen, dass du schwul geworden bist oder was soll die Bemerkung?” “Terry ist irgend so ein Typ aus der Buchhaltung und… ach, egal. Ist schon gut. Wir sollten vielleicht schlafen.”, gähnte Bill leise und kuschelte sich müde an Fleur. Er war wirklich ziemlich geschafft von der Arbeit. “Nun sag schon…”, hakte sie nach. “Nein, schon gut, schon gut. War nur so ein Gedanke, der Müdigkeit wegen, denke ich mal..” “Bill…” “Ich dachte nur, Jason könnte vielleicht einen Freund vertragen.” Er zuckte die Schultern und gähnte abermals, “ich bin wirklich müde, Fleur. War anstrengend heute…” “Willst du auf das Gespräch zwischen dir und Jason ‘inaus?” “Nein, eigentlich nicht. Das wäre mir jetzt zu anstrengend, glaube ich.” “Zu anstrengend?” Sie hob eine Augenbraue und schloss dann wieder die Augen. “Gute Nacht, Bill.” “Nacht Fleur..”, murmelte er leise und war sich natürlich im Klaren darüber, was er angestellt hatte, aber es ging ihm gerade wirklich nicht gut. Fleur lag einige Zeit lang wach da und lauschte seinem ruhigem Atem, doch sie konnte nicht einschlafen und so erhob sie sich nach einiger Zeit wieder und ging herunter in die Küche. Sie machte sich einen Kakao und setzte sich damit ins Wohnzimmer aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein um herum zu zappen, jedoch lief um diese Uhrzeit nichts was Fleur sich gerne ansehen würde. Also schob sie das Hochzeitsvideo in den DVD-Player und wickelte sich dann in eine warme Decke ein. Während sie all die freudestrahlenden Gesichter auf dem Fernseher beobachtete nippte sie an ihrem Becher. Doch gleichzeitig schien die ganze Müdigkeit wie verschwunden. Als der Film zu Ende war machte sie ihn erneut an, stellte den leeren Becher auf den Couchtisch und kuschelte sich in die Decke. Irgendwann, kurz bevor der Film erneut ausging und der Bildschirm blau wurde, schlief Fleur endlich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)