L'amour en francaise von abgemeldet (Fleur und Bill) ================================================================================ Kapitel 35: Dirty Little Secret ------------------------------- Dirty Little Secret - All American Rejects Die Hände in den Taschen vergraben schlenderte Bill die Einkaufsstraße entlang. Warf hier und dort einen Blick in die Schaufenster. Man konnte ja nie wissen, ob nicht etwas interessantes irgendwo im Schaufenster stand. Vor einem Dessous-Laden blieb er stehen und sah sich die Ware genauer an. Er würde Fleur nie Dessous kaufen, so was machte Mann einfach nicht. Außerdem konnte seine Frau sich ganz gut selbst mit netten Sachen eindecken, die sowohl ihm als auch ihr gefielen. Bill strich sich eine rote Haarsträhne aus den Augen und legte den Kopf leicht schief. Also, was es für Dessous gab! Welche Frau würde so was denn freiwillig anziehen. Kopfschüttelnd wollte er gerade weiter gehen, als sein Blick auf eine Blondine im Laden fiel. Fleur. Das wäre nicht weiter verwunderlich, sogar ziemlich erfreulich, wäre da nicht die Tatsache, dass irgend ein Typ ihr gerade die Korsage zurecht rückte. Die Blondine schmunzelte und stellte sich vor den Spiegel um sich hin und her zu drehen und sich selbst zu betrachten. Dann zog sie es ein wenig herunter, zupfte es wieder hoch und drückte ihre Brust ein wenig in die Höhe bis sie den Kopf heftig schüttelte und etwas zu dem Mann zu sagen schien. Dieser musterte sie eingehend von oben bis unten und zuckte dann schwach die Schultern. Er schien nicht vollkommen mit der Meinung der Blondine einverstanden zu sein. Die aber ließ ihm keine Zeit zum protestieren und packte ihn an der Hand um ihn zurück zu den Kleiderständern zu ziehen. Fleur zog ein rotes Dessou heraus und hielt es sich an den Körper und sah den Typen fragend an. Dieser musterte sie erneut und schüttelte dann den Kopf. Doch nun war er es der etwas heraus zog und es ihr den Körper hielt und grinsend nickte. Fleur sah an sich herunter und nickte dann. Zufrieden lächelnd zog sie den Mann an der Hand hinter sich her zu den Kabinen, ließ ihn jedoch alleine davor warten. Mit Skepsis folgte Bill der ganzen Szenerie. Er verstand nicht, was an dem ersten Teil so schlecht gewesen war, es hatte Fleur wirklich gut gestanden. Aber naja, sie musste das ja wissen. Rot war aber wirklich nicht ihre Farbe, nein. Blau war klasse, weiß stand ihr auch sehr gut. Gelb war schrecklich, schwarz machte sie blass, grün war die Hölle. Violett war okay und pink stand ihr auch, aber rot… nein. Rot nicht. Neugierig war er ja schon, was die beiden darin machten, aber er dachte sich einfach mal, dass sie vielleicht etwas Neues für ihren Jahrestag haben wollte. Bill hatte sich da einfach mal nichts gekauft, was sollte er sich auch großartig kaufen? Elefantentangas mit Rüssel? Da würde Fleur doch nie und nimmer aus dem Lachen herauskommen und ihn jahrelang damit aufziehen. Nein danke, da holte er ihr doch lieber Massageöl und ein paar andere Kleinigkeiten. Bill runzelte die Stirn, als seine Frau diesen unbekannten jungen Mann auch noch mit sich in die Umkleide zog. Was sollte denn das jetzt werden? Konnte sie sich etwa nicht selbst anziehen? Nach kurzem Zögern betrat Bill selbst den Laden und schritt durch die Gänge und zwischen den Kleiderständern umher, sodass er einen guten Blick auf die Umkleidekabinen hatte, ohne selbst gesehen zu werden. Doch weder Fleur noch der unbekannte Mann verließen die Umkleidekabinen. Dafür erklang Fleurs Lachen das dann abgrubt verstummte. Einige Augenblicke lang herrschte Ruhe, dann kicherte Fleur leise und der Verhäng der Umkleidekabine bewegte sich weil scheinbar jemand immer wieder dagegen geraten zu schien. Bill wollte erstmal abwarten, wie sich das entwickelte. Er kannte Fleur und er wusste, dass sie laut war. Zumindest lauter als sie jetzt gerade im Moment war, also musste er sich keine Gedanken machen. Kichern war okay, kichern war doch wirklich beruhigend. Wobei…. Nicht ganz so beruhigend, wie wenn sie einfach nur nett draußen in einem Café sitzen würden. Aber jetzt hieß es erstmal warten. Dann gab es ein dumpfes Geräusch und Fleur stöhnte laut, ehe sie dann eindringlich meinte. “Verflucht, Jason, nun reiß disch doch ein wenig zusammen! Nischt so stürmisch!” Leise seufzend schlich Bill sich etwas näher zu den Kabinen, sah sich um und schlüpfte dann unbemerkt in die Kabine neben Fleur und ihrem… Begleiter. Von dort aus konnte er genauer lauschen, was die beiden dort trieben. “Tut mir Leid…”, murmelte Jason schuldbewusst, “hab ich dir wehgetan?” “Ein wenisch.”, seufzte Fleur leise, “Das macht aber nischts. Schon Okay, lass uns weiter machen, ja?” “Klar.” Dann verstummten die Stimmen für einige Zeit und aus der Kabine waren nur deutlich Bewegungen wahr zu nehmen. Dann seufzte Fleur laut auf. “Das ist gut! Wundervoll, Jason!” Nun reichte es Bill aber wirklich! Bevor noch schlimmeres passierte, fasste er einen Entschluss. Rasch trat er aus der Kabine und klopfte an das Holz nebenan, räusperte sich dann. “Ich will ja nicht stören, aber ich tus trotzdem. Schätzchen, die blaue Korsage war gut, das rote war echt scheiße, ja.” Einen kurzen Augenblick lang herrschte Ruhe, dann zog Fleur den Vorhang ruckartig zur Seite. “Bill… Was tust du ‘ier?” Sie trug ein blaues, enges Korsett das ihre Brust noch größer erscheinen ließ. Das ganze hatte ein ebenfalls hellblaues Muster und zusammen gehalten wurde es von einem blauen Band das an ihrer Brust zu einer Schleife zusammen gebunden war. Das Höschen war ebenfalls blau und war vom Muster her auf das Korsett abgepasst. Ein wenig Spitze und auch eine kleine blaue Schleife. Daran befestigt waren Strapse. Natürlich ebenfalls hellblau. Jason stand so, dass man ihn von Bills Position heraus nicht sehen konnte. “Ich? Nichts nichts, ich wollte mich nur etwas umsehen. Eigentlich wollte ich nicht mal hier rein, aber ich hab da so was hübsches im Fenster gesehen und wollte es genauer betrachten. Sieht übrigens gut aus, mir gefällt die Schleife. Beziehungsweise die Schleifen.” Sie seufzte leise. “Bill, wenn du mir sagen kannst, dass das rote Scheiße war, dann ‘ast du uns längere Zeit beobachtet. Wieso bist du nischt rüber gekommen, sondern erst jetzt?” “Naja, ich wollte mich noch etwas umsehen und nicht stören. Außerdem war ich neugierig, was ihr alles so in einer Umkleidekabine treibt, bin doch immer so gespannt auf neue Sachen.” “Was willst du damit sagen?” Fleur sah ihn durchdringend an, schüttelte dann aber den Kopf. “Wunderbar. Nun ‘ast du es gesehen. Jason, würdest du bitte wieder raus gehen damit ich das wieder ausziehen kann? Ich glaube ich werde mir doch nichts für den Jahrestag kaufen.” “Klar.” Jason nickte und verließ dann die Kabine. Er war vollkommen angezogen. Trug sogar noch seine Jacke. Fleur warf ihrem Mann einen kurzen Blick zu und zog dann den Vorhang wieder vor die Tür. Jason schmunzelte und ließ sich auf einen der Stühle sinken die an der Wand gegen über den Kabinen standen, damit die die warteten sich setzen konnten. Bill rollte nur die Augen. “Dann eben nicht. Ich brauch keine Dessous geschenkt bekommen, oder eine Frau darin. Wenn du jetzt zickig sein willst, dann sei das. Dessous sind so oder so egoistische Geschenke, egal von welcher Seite aus sie kommen. Na okay, jedes andere Geschenk auch, aber das ist wirklich irrelevant. Bis heute Abend dann, falls du noch nach Hause kommen willst. Aber solltest du dich doch entscheiden, was zu kaufen, dann doch bitte die blaue Korsage, die war wirklich ziemlich heiß, Schatz.” Nachdem er sich noch einmal durch die Haare gestrichen hatte, nickte er Jason knapp zu und verschwand wieder aus dem Laden. Erstmal was trinken, etwas Essen und dann ab nach Hause. Fleur kam tatsächlich erst gegen Abend nach Hause. Sie schloss die Tür hinter sich und schlüpfte aus ihrer Jacke um sie aufzuhängen und aus ihren Schuhen zu schlüpfen. “Isch bin zuhause.”, rief sie, damit Bill bescheid wusste, wobei sie sich sicher war, dass er das schon wusste. “Hab ich mir schon fast gedacht.”, rief Bill zurück und öffnete die Tür zum Flur. “Hast du Hunger? Ron und ich versuchen gerade zu kochen, aber mein Brüderchen will nicht, wie ich will. Er meint, so blanchiert man nicht. Dabei wissen wir beide nicht, was das ist, also muss er sich nicht so aufspielen.” “Nischt wirklisch, isch war essen mit meiner Umkleidekabinenaffäre Jason.” Sie seufzte leise und fuhr sich durchs Haar. “Isch zeigs eusch, ja?” Ohne überhaupt eine Antwort abzuwarten ging sie in die Küche. “’allo Ron.”, begrüßte sie den Rotschopf lächelnd, nahm sich dann einen Topf und füllte ihn mit Wasser um ihn dann auf den Herd zu stellen. Die Pfanne mit dem karamellisierten Zucker stellte sie beiseite um sie später sauber zu machen, wenn sie abgekühlt war. Dann wartete sie, dass das Wasser begann zu kochen und goss sich ein Glas Wein ein. “Wollt ihr auch?” “Ron hat nicht zu trinken und ich will nichts, danke.”, nickte Bill leicht, setzte sich neben seinen Bruder und sah Fleur beim Kochen zu. “Blanchiert man nicht mit Zucker?” “Nain.” Fleur schüttelte den Kopf. “Das nennt man karamellisieren. Das ist wieder etwas anderes. Was wollt ihr dazu ‘aben?” “Wir haben uns etwas Fleisch gebraten, mit Limettensoße.” Er zeigte auf die Pfanne, in der das blutige Steak lag, “Mehr oder weniger gebraten, so ist das schon gut, nur Ron meckert, weil er meint, das Tier würde noch halb leben.” Fleur schmunzelte. “Tut es nischt, aber wenn er es nischt so mag, dann hättest du es ja ein wenig länger drin lassen können.” Sie holte das Steak raus und schnitt es in zwei Stücke. Eins legte sie säuberlich auf den Teller, das andere warf sie zurück in die Pfanne um die noch ein mal anzuwerfen. Den auf den Teller beträufelte sie kunstvoll mit Soße. “Dann wollt ihr die Kartoffeln also Blanchieren?” “Theoretisch schon. Damit es süß ist, als Kontrast zur Soße. Weil die grün ist und dann eben sauer und wenn man blanchiert ist es süß und gelb, weil die vorher noch in Safran einlagen… wegen dem Geschmack.” “Ach so…” Fleur runzelte die Stirn und warf die Kartoffeln in das kochende Wasser. Einige Augenblicke später holte sie sie auch schon wieder raus und zerschnitt sie mit zwei Bewegungen kunstvoll um sie dann ebenfalls mit Soße zu garnieren und noch ein wenig Limette drüber zu raspeln. Dann stellte sie den beiden die Teller hin. “Guten Appetit.” Fleur drehte sich wieder um und machte sich daran die Küche wieder auf zuräumen. Die beiden hatten wirklich wundervolle Arbeit geleistet und die ganze Küche eingesaut. Ab und zu nahm sie einen Schluck von ihrem Wein. “Wir räumen gleich auf, immerhin haben wir auch alles dreckig gemacht. Du kannst dich ja… entspannen oder baden gehen oder was weiß ich, worauf du Lust hast. Wir machen das schon, ist ja nicht mehr viel.” “Ist doch in Ordnung.” Fleur räumte die letzten Sachen in die Spülmaschine und schloss diese um sich an die Arbeitsfläche zu lehnen, ihren Wein zu trinken und den beiden zuzusehen. “Wird dir nicht langweilig dabei?” Bill runzelte die Stirn und warf ihr einen Blick zu, aß dann sein Steak weiter auf, oder eher, schlang es herunter, er war schrecklich hungrig, wie immer eigentlich. “Ich mein, es gibt bestimmt interessanteres, als uns zuzusehen.” Fleur überlegte einen Augenblick lang was sie sagen sollte, dann nahm sie sich die Weinflasche und ihr Glas um damit hoch ins Badezimmer zu gehen und sich ein Bad einzulassen. Während die Wanne sich mit Wasser füllte zündete sie sich noch einige Kerzen an und holte sich ein Buch. Damit legte sie sich dann in das warme Wasser und begann zu lesen. Etwa eine halbe Stunde später betrat ein splitterfasernackter Bill das Badezimmer und legte sich zu ihr in die Wanne, gegenüber von Fleur, lehnte sich zurück und machte sich dann den Zopf auf. Doch seine Frau würdigte ihn keines Blickes und las weiter ihr Buch, weswegen Bill langsam mit seinem Fuß an ihrem Bein hoch- und wieder runter strich. Zu seiner Enttäuschung reagierte sie nicht ein mal ansatzweise. Nein, ließ sich nicht ein mal anmerken, dass er überhaupt da war. Die Augen immer noch auf das Buch gerichtet, streckte sie die Hand nach ihrem Glas aus und führte es zum Mund um einen Schluck zu nehmen. Bill strich mit seinem Fuß sachte noch etwas höher, zwischen ihre Oberschenkel und über ihren Bauch, ehe er den Fuß wieder zurück nahm und dann die Augen schloss. Fleur klappte hörbar das Buch zusammen und stand auf um vorsichtig aus der Wanne zu steigen. Sie nahm sich ein Handtuch und wickelte sich darin ein. Dann nahm sie die Flasche, das Glas so wie das Buch und verließ das Badezimmer um herüber ins Schlafzimmer zu gehen um sich abzutrocknen und ein Nachthemd über zu streifen. Dann knipste sie das Licht aus um sich ins Bett zu legen und die Augen zu schließen. Währenddessen folgte Bill ihrem Beispiel, pustete alle Kerzen aus und trocknete sich ab, ehe er sich ins Wohnzimmer verzog, dort irgendeinen Western anschaltete und sich aufs Sofa setzte. Er würde heute Nacht hier bleiben, bei Fleur zu schlafen hatte im Moment so oder so keinen Sinn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)