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Ore no kokoro

Chaos' Herzstück*_*v
von

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[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

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Runde 2*x*

Entschuldigt, dass ich so oft 'der Chinese' schreibexDD das is' 'ne Sucht von mir o_O;

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HoroHoro schluckte. Er hatte sich diese Situation mehrere Male vor Augen geführt. Wie würde der Chinese reagieren? Würde er sich freuen? Sicherlich, vermutete der Ainu, denn Ren hatte ihn nie gehen lassen wollen.

Am liebsten hätte der Chinese den Blauhaarigen für immer bei sich behalten, doch der Ainu war gegangen.

Noch immer zitterte der Hörer in den Händen des Blauschopfes, als er ihn sich langsam zu Ohr führte und den Zettel mit einer kleinen Nummer darauf ansah.

'Wenn du mich brauchst, ruf mich an, okay?', hatte Ren gesagt. Diese Nummer würde ihn direkt mit dem großen Tao-Anwesen in China verbinden. 'Falls ich umziehe', hatte Ren gesagt.

Zittrig fing HoroHoro an die Tastenfolge zu drücken und zu warten. Es dauerte, es dauerte ewig, bis die Nummer nach China gewählt war und es zu verbinden begann. Tut, tut, scholl es monoton in HoroHoros Ohr, während dieser versuchte seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Sein Atem ging schneller und er begann ein leises Stoßgebet gen Himmel zu schicken, indem er um Rens erneute Zuneigung bat.

Gerade, als der Ainu geendet hatte, wurde der Hörer abgenommen...
 

/FB/"Ren, ich.. Ich bin verlobt"

Die Worte bohrten sich wie heiße Messerspitzen in Rens Brust. Das konnte nicht sein! Langsam nahm der Chinese die Hände aus HoroHoros Haaren und sah zur Seite. "Ich liebe sie nicht!", erklärte der Ainu ausweichend und legte eine Hand an Rens Wange. "Ich liebe dich, Ren!"

HoroHoro bekam keine Antwort, der Chinese war nicht im Stande irgendetwas zu sagen.

Dem Ainu war klar, was seine wenigen Worte bedeuteten, was Rens Schweigen bedeutete. "Ren.. Als ich erfahren hab, dass ich ver-", wolte der Blauschopf weitererklären, doch Ren brachte ihn mit einer herrischen Geste zum Schweigen. "Ich will es nicht hören..", murmelte Ren schließlich und sah HoroHoro wütend an.

"Ich will es nicht hören! Es ist mir egal! Geh doch zu deiner Schlampe!", schrie der Chinese und stieß HoroHoro von sich. Der Ainu, welcher sich vor Überraschung und Entsetzen nicht mehr festhalten konnte, fiel vom Sofa. Obwohl er sich den Kopf am Wohnzimmertisch stieß, gab er keinen Laut von sich. Sein eigener Schmerz musste nichts sein, im Vergleich zu dem, was soeben in dem Chinesen vorgehen musste.

"Ren..", nuschelte HoroHoro geknickt und wurde der Träne gewahr, die langsam über die Wange des Chinesen kullerte. Es war das erste Mal, dass er den anderen weinen sah; und er war Schuld.

"Geh weg!", keifte Ren aufgebracht, als HoroHoro sich wieder aufrichtete und zurück aufs Sofa saß. Ren hatte sich mittlerweile aufgesetzt und die Arme um die angezogenen Beine geschlungen, sodass der Ainu es schwer hatte ihm wirklich ins Gesicht zu sehen.

"Ren.." "Hau ab!!"

Ganz vorsichtig legte HoroHoro eine Hand auf das Knie des Chinesen und bemerkte, wie dieser daraufhin zusammenzuckte, ehe er die Hand wegschlug. "Hau ab, hab ich gesagt!", wiederholte Ren noch einmal und seinen Kopf ein Stück an, um den Ainu aus wutfunkelnden Augen anzublicken. Doch befand sich mehr Trauer als Wut in den bernsteinfarbenen Augen, was HoroHoro einen dicken Kloß in den Hals trieb. Er liebte den Chinesen, niemanden sonst! Seine Eltern hatten diese Verlobung arrangiert und er konnte sich dessen nicht erwehren; er hatte es ja versucht!

"Ich liebe dich..", begann HoroHoro leise vor sich hinzumurmeln. Wiedereinmal versuchte er den Anderen zu berühren, diesesmal an dessen Schulter. Erst reagierte Ren gar nicht, dann schüttelte er seine Schulter, ehe ein leises Schluchzen zu vernehmen war. "Hau.. ab..!", wimmerte der Lilahaarige, wobei er versuchte die Tränen zurückzuhalten und so wütend wie möglich zu klingen, doch es misslang kläglich. Der Ainu strich sanft über den Oberarm des Chinesen, während er Stück für Stück näher rutschte. Ren zitterte vor Wut und Trauer. Nie hatte HoroHoro den anderen in einem so erbärmlichen Zustand gesehen. Zum ersten Mal wurde HoroHoro klar, wie sehr er den Chinesen liebte, vorallem, wie sehr Ren ihn liebte!

"Hau..", sträubte sich der Chinese weiter, "AB!!"

HoroHoro zuckte zusammen, doch lies er sich ansonsten nicht von Rens steigendem Tonfall beirren. Er hatte es früher ohnehin nur getan, damit sie nicht zu weit gingen, bei ihren 'Streit-Flirts'. "Ich liebe dich, Ren..", wisperte HoroHoro, nachdem er sich zu Rens Ohr vorgebeugt und ihn fest in die Arme geschlossen hatte. "Ren.. Ich werde dich immer lieben.. Egal was kommt.."

Stille durchfluchtete den Raum. Dann, erst ganz leise, später lauter werdend, hörte man den Chinesen schniefen und schluchzen. Sie liebten sich, sie liebten sich so sehr und sollten trotzdem nicht zusammen sein dürfen? "Sch..", machte der Ainu leise, während er beruhigend über Rens Rücken strich. Irgendwie musste einfach alles glatt gehen.

Es dauerte eine Weile, ehe der Lilahaarige sich an den Körper um ihn schmiegte, doch als er dies letztendlich tat, tat er es mit einer unglaublichen Intensität.

Auch dem Ainu kullerten nun die Tränen über die Wange, wie sie so, Arm in Arm, dasaßen und sich einfach nahe waren, um dem anderen Trost zu spenden.

"Es wird alles gut gehen..", wisperte HoroHoro leise und vergrub sein Gesicht in Rens Haaren, die noch immer ihren sachten Pfirsichgeruch in sich trugen, vermischt mit dem sauren Schweiß. "Horo-chan..", schluchzte der Chinese und wischte sich fahrig die Tränen von den Wangen. Sofort folgten weitere kleine Tropfen, die sich ihren Weg zu Rens Kinn bahnten. Einige blieben an Rens Oberlippe hängen und er ertastete sie vorsichtig mit seiner Zunge.

So fühlte sich eine Träne an und so schmeckte sie also. Sie war salzig, doch lange nicht so salzig, wie der Chinese es sich vorgestellt hatte. Aufgrund des noch nicht abgewaschenen Schweißes war der Tropfen noch zusätzlich bitter und hinterlies einen schlechten Geschmack auf Rens Zunge.

"Horo-chan..", murmelte Ren erneut und sah dem Blauhaarigen in seine tief blau-schwarzen Augen. Er könnte auf ewig darin versinken.

Der Ainu sagte nichts, er wartete darauf, was der Chinese zu sagen hatte und setzte nur ein Lächeln auf. Ein trügerischer Schein, denn HoroHoro wusste nicht, was kommen sollte. Würden sie zusammen bleiben können, oder würde er seine Zwangsverlobte heiraten und Ren auf ewig nachtrauern?

"Wèn wô..", flüsterte der Chinese und legte eine Hand an HoroHoros Wange. "Onegai.. boku o.. kisu shimasu.." HoroHoro verstand.

Behutsam fuhr er mit den Fingerspitzen über Rens Lippen, ehe er dessen Kopf näher zu sich zog und ihre beiden Lippenpaare miteinander vereinte.

Es war ein süßer und zugleich bitterer Kuss. Wieder bemerkten die beiden, wie sehr sie sich liebten, was ihnen diese Situation noch hoffnungsloser erscheinen lies.

Der Kuss dauerte lange, viel länger als die vorherigen. Fast kam es ihnen vor, als würde es ihr letzter sein; man konnte ja nie wissen. Rens Tränen versiegten.

Nur für den Ainu beschloß der Chinese nicht weiterzuweinen, für sie beide würde es schwer werden, doch HoroHoro würde die Last tragen und mit einer Frau zusammen leben müssen. Woher sollte Ren denn wissen, was diese Schlampe mit seinem Geliebten anstellen würde? Das konnte er doch nicht zulassen!

"Es wird alles wieder gut, Ren-chan..", murmelte der Ainu, der scheinbar Rens Gedanken lesen konnte, wie diesem vorkam. "Was sollen wir tun?", fragte der Chinese tonlos und starrte auf einen Punkt jenseits des Zimmers. HoroHoro antwortete nicht. Was sollte er denn sagen? Er musste das Mädchen heiraten, sonst würde seine Familie alles verlieren und Pilika müsste sich selbst verkaufen oder schlimmeres.

Als einziger, lediger Mann in der Familie hatte er die Pflicht dieses Opfer für die anderen einzugehen. Er hatte die Pflicht Ren zu vergessen.

Der Chinese nahm HoroHoros Schweigen falsch an. Er dachte, der Ainu würde sich etwas einfallen lassen, würde ihre Liebe verteidigen.

Ren dachte HoroHoro würde ihm alles opfern.

"Ich bin müde, Ren-chan..", nuschelte HoroHoro statt einer Antwort auf die gestellte Frage und mied den Blick des anderen. Der Lilahaarige nickte nur. Für ihn gab es nichts mehr zu sagen. Geknickt lies er den Blauhaarigen los und stand langsam auf. "Lass uns schlafen gehen", meinte HoroHoro und stand ebenfalls auf. Eigentlich hätte Ren diese Worte sagen müssen. Er hätte sich zu seinem geliebten Ainu drehen müssen, während er diese Worte sagte und ihm die Hand hinhielt. Doch Ren schwieg.

Dieses Schweigen zählte mehr als jedes Wort für den Blauhaarigen. Es war noch keinen halben Tag her, dass sie sich ihre Liebe gestanden hatten. Sogar geschlafen hatten sie schon miteinander, doch nun konnten sie nichteinmal mehr richtig miteinander reden. Diese Tatsache breitete sich langsam, wie ein schleichendes Gift, im Gehirn und im Herzen des Ainus aus, während Ren schon total befallen war.

Für ihn war seine Welt in dem Moment zusammengebrochen, in welchem HoroHoro ihm von der Verlobung erzählt hatte. Nun lag alles in Scherben und es schien Ren so, als würde der Ainu nicht begreifen, dass der Chinese sich bei jedem seiner Worte an einer dieser Scherben schnitt.

Sein Herz schien auszubluten.

Langsam sammelten die beiden ihre Kleidung zusammen, während sie sich beharrlich anschwiegen, um es nicht noch schlimmer zu machen. Es dauerte bis sie alles beisammen hatten und schließlich den Weg in Rens großes Schlafzimmer fanden, in welchem ein überdimensionales Himmelbett stand.

Wiedereinmal wurde dem Ainu vor Augen geführt, wie ärmlich er doch war. Er selbst hatte in seiner kleinen Wohnung nur einen schäbigen alten Futon besessen und hatte sich Nacht für Nacht mit dem kratzigen Material herumschlagen müssen, während Ren es sich Nacht für Nacht in seinem riesigen Bett bequem gemacht hatte.

Gemeinsam luden sie ihre Kleidung auf das Nachttischchen neben sich und krochen unter die dicke Bettdecke. Auch in diesem Zimmer war der Großteil der Möblierung in schwarz gehalten. Schwarzes Bettzeug, schwarze Vorhänge, schwarze Schränke und sogar eine schwarze Lampe. Dass die Wände in einem matten Grau dalagen, verwunderte den Ainu schon gar nicht mehr.

"Hier kann man sicherlich herrlich schlafen", meinte HoroHoro schließlich auf das weiche Bett bezogen. Ren, der sich vorsichtig an den Blauhaarigen anschmiegte, überlegte erst einen Moment, ehe er schließlich antwortete: "Nicht wirklich.. Es ist groß.. Zu groß für einen einzelnen.." HoroHoro verstand auf was der Chinese hinauswollte. Hatte er jedesmal, wenn er schlafen ging an den Ainu gedacht? Vielleicht hatte er ihn sich neben sich gewünscht, HoroHoro jedenfalls hatte dies. Doch bisher war alles nur ein Traum gewesen, bis jetzt. Endlich hatten sie sich sagen können, was sie füreinander empfanden, doch nun schien sie das Schicksal erneut trennen zu wollen. HoroHoro seufzte, er wollte nicht von der Seite des Lilahaarigen weichen, doch schien ihm nichts anderes übrig zu bleiben, wenn er seine Familie schützen wollte.

Die beiden kuschelten sich noch enger aneinander und Ren bettete seinen Kopf auf HoroHoros nackte Brust. Noch immer war sein Körper über seiner Normaltemperatur; das spürte Ren, doch störte ihn dies nicht im Geringsten. Behutsam strich der Ainu über Rens Wange, während er die andere Hand in seinen Haaren vergrub. Auch dem Chinesen merkte man den geradigen Akt noch deutlich an. "Halt mich.. bitte..", nuschelte der Lilahaarige leise und legte eine Hand auf HoroHoros Bauch. Sogleich umschlang der Blauhaarige seinen Geliebten und drückte ihn eng an sich. "Ich werde dich die ganze Nacht lang halten.."

Ren seufzte. So sehr wünschte er sich den Blauhaarigen bei sich. Diese Nacht wurde sein Wunsch erfüllt. Nur diese Nacht. Wieso musste das Schicksal ihnen so einen grausigen Streich spielen?

Für den Chinesen war es im Prinzip nichts Neues, er war schon immer gequält worden, hatte als Kind Folter und Hass über sich ergehen lassen müssen, und hatte trotzdem keine Chance sich der Grausamkeit zu erwehren.

Am liebsten würde er einfach HoroHoros Hand nehmen und mit ihm abhauen, einfach weg. Es wäre so leicht, wenn da nicht die Familie des Ainus wäre. Ihre Schuld war es, dass Ren und HoroHoro nicht für immer zusammenbleiben konnten. Nur zu gerne würde er die Angehörigen des Ainus hassen, doch er konnte es nicht. Ohne es sich erklären zu können, empfand der Chinese keinen Hass den Leuten gegenüber, die sie trennen wollten.

Lag es daran, dass sie nicht wussten, was sie ihnen antaten? Oder lag es daran, dass Ren wusste, dass HoroHoro nicht wollte, dass der Chinese seine Familie hasste?

Ren konnte es drehen und wenden wie er wollte, weder fand er eine Antwort noch ein mindestes Fünkchen Hass in seinem Herzen.

Es herrschte nur trübe Traurigkeit.

Erneut entfuhr dem Chinesen ein Seufzer, als er seine Augen schloß und sich voll und ganz auf HoroHoros Herzschlag und seine Atmung konzentrierte. Wenigstens dies gab ihm ein kleines Gefühl der Geborgenheit und lies ihn nicht vollends verzweifeln. Er merkte noch, wie der Ainu begann ihm sanft durch die Haare zu streichen, ehe seine Gedanken sich schwärzten und er erschöpft einschlief.
 

Ren konnte nicht genau sagen, was ihn aufweckte. Es gab keinen Wecker und auch die Vorhänge waren noch zugezogen. Weder war überlauter Lärm zu vernehmen noch war es verdächtig still. Verwirrt schlug der Chinese die Augen auf und tastete neben sich. Sofort kam ihm die Galle hoch, die er nur mühsam hinunterschlucken konnte und sich anschließend umsah. Das Bett neben ihm war leer.

Man konnte auf dem feinen Stoff noch erkennen, wo der Blauhaarige geschlafen haben musste, doch sah man diesen nirgends und seine Wärme war längst verflogen.

Sich verkrampfend versuchte Ren die Tränen zu unterdrücken, er durfte nicht schon wieder weinen. Langsam richtete er sich auf und lies seinen Blick erneut durchs Zimmer schweifen. Seine Erkenntnis blieb diesselbe, alle Vorhänge waren, wie immer, zugezogen und außer ihm befand sich niemand im Zimmer. HoroHoros Kleidung lag auch nicht mehr dort, wo er sie am Vorabend noch hingelegt hatte.

Das sollte es also sein. Das sollte es gewesen sein.

HoroHoro war weg ohne etwas zu sagen, einfach so im Schutze der Nacht oder des Morgengrauens. Tonlos stieg der Chinese aus dem Bett und bemerkte, dass er noch immer nackt war. Peinlich berührt kramte Ren sich frische Sachen aus dem Schrank und zog sich langsam an. Im gesamten Haus vernahm man keinen einzigen Laut.

Hoffend lief Ren in die Küche; keine Unordnung, keine Anzeichen eines anderen, kein HoroHoro. Mutlos setzte sich der Chinese schlußendlich an den verlassen daliegenden Tisch und stemmte seine Hände auf den Tisch. Niemand scherte sich um ihn.

Der einzige Mensch, den er je aufrichtig geliebt hatte, mit Ausnahme von Run vielleicht, hatte ihn verlassen. HoroHoro war gegangen. Es mochte sein, dass er es für seine Familie tat, es konnte sein, dass er nicht anders konnte, doch Ren wollte, nein, er konnte es nicht so hinnehmen. Dies durfte nicht das Ende sein!

Verzweifelt versuchte der Lilahaarige die Tränen zurückzuhalten, doch es gelang ihm einfach nicht mehr. Der Tränenschwall wollte nicht versiegen und jede einzelne Träne schenkte er HoroHoro. Was auch immer er in seinem Leben noch tun würde, er würde es für den Ainu tun.

Und sei es, dass er sein eigenes Leben geben müsste.

/FB-Ende/

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Sarachen^o^ jetzt pass mal auf, was ich für dich hier eingebaut hab>3

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"Tao?", erscholl es am anderen Ende des Hörers und HoroHoro schluckte zum wiederholten Male. "J-ja, ähm.. Hier, ähm.. Hier spricht Horo.. Usui HoroHoro!" "HoroHoro-kun?", fragte die Stimme am anderen Ende der Leitung erfreut.

"Ja..", antwortete er der Frau. Okay, wieso ging eine Frau ans Telefon? Noch dazu eine Frau, die ihn zu kennen schien?!

Noch als der Ainu den Gedanken fasste nachzufragen, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Run!" Es erscholl ein leises Lachen, woraufhin die Frau meinte: "Richtig erkannt, HoroHoro. Ist ja schon ewig her, dass wir uns gesprochen haben! Wie gehts dir denn?" "Äh, ja.. Naja.. Ich wollte eigentlich.. Ist Ren da?"

Stille trat ein.

Während HoroHoro schluckte, schien Run sichtlich nach Worten zu suchen. "HoroHoro.." In HoroHoros Hals bildete sich ein Kloß, den er nur schwer niederkämpfen konnte. Irgendetwas sagte ihm, dass Run keine guten Neuigkeiten zu überbringen hatte.

"Was ist los?", fragte HoroHoro verunsichert und hielt sich die Hand vor den Mund. "HoroHoro.. HoroHoro, wusstest du nicht..? Es.. Es ist ein halbes Jahr her.."
 

/FB/Es war nun zwei Wochen her, dass Ren und HoroHoro zusammen gewesen waren. Noch vor zwei Wochen hatte es Hoffnung gegeben. Bis zuletzt hatte Ren an ihre Liebe geglaubt, doch nun schien ein kleines Papier alle Hoffnung zu zerstören.

Wie jeden Morgen stand der Chinese um kurz vor 6 Uhr auf, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Seit genau 5 Wochen arbeitete er nun als Jockey (Mela wollte es mal wieder so!xD) und verdiente sich damit sein Geld. Es war zwar nicht seine erste Wahl, doch immernoch besser, als sich das Geld von den Eltern schicken zu lassen, außerdem hatte Baifeng so immer genug Auslauf.

Doch an diesem Tag sollte es anders kommen. Genau wie jeden Morgen lief der Chinese nach draußen, um von dort seine Post zu holen. Wie er nicht anders erwartet hatte war der Großteil Rechnungen, der andere Werbung. Nur ein einziger Brief war dabei, der dem Lilahaarigen den Atem raubte. An Tao Ren, stand da in einer Schrift, die er nur allzu gut kannte. Es hätte der Überzeugung nicht bedurft, doch Ren drehte trotz allem den Brief um und las den Absender ab.

Momentelang verharrte er in seiner Position, unfähig sich zu rühren. Der kalte Herbstwind wirbelte durch sein Haar und trieb ihm die Tränen in die Augen. Der Wind? Nein, der Absender war Schuld an dem Salzwasser. Letztlich schien der Chinese sich aus seiner Paralyse lösen zu können und lief mit kleinen, gezwungenen Schritten zurück ins Haus.

Sofort umfing ihn die Wärme, doch dem Jungen schien es, als wäre es noch um ein ganzes Stück kälter geworden. Immerhin war er allein. Ganz im Gegenteil zu dem Anderen. Eigentlich hätte ihm das nichts ausmachen dürfen. Ihm war der Hass beigebracht worden und nicht die Liebe, und doch verzagte sein Herz beim Gedanken an seinen Liebsten. HoroHoro war der einzige gewesen, der so nah an ihn herankommen durfte, doch dies spielte keine Rolle mehr. Der Blauhaarige war weg.

Mit diesem Brief veränderte sich alles. Man sah ein Brautpaar auf dem Umschlag und der Chinese wusste, was dies zu bedeuten hatte. Trotz allem öffnete er den Brief, irgendetwas in ihm lies ihn noch immer hoffen, diese dumme Eigenschaft, musste er sich von HoroHoro abgeguckt haben. Zitternd entfaltete der Lilahaarige das weiße Papier und begab sich währenddessen ins Wohnzimmer. Noch konnte der Ainu fliehen, wenn er wollte, noch konnte er die Hochzeit absagen, noch hatte er die Möglichkeit zu Ren zurückzukehren. Doch das Schicksal schien den Lilahaarigen zu hassen. Sie sind eingeladen!, stand ganz oben in einer Schnörkelschrift, die Ren nicht so genau zuordnen konnte und darunter befand sich ein von Hand geschriebener Text.

Weiter zitternd begann der Chinese sich die Einladung durchzulesen:

Sie sind eingeladen! - Hey, Ren. Wie geht es dir? Ich würde mich freuen, wenn du zu meiner Hochzeit kommen würdest. Wenn du willst auch mit Begleitung. Bis dahin, dein Schneehäschen.

Voller Wut zerriss Ren die Einladung und lies sich aufs Sofa fallen. Wie konnte er? Wie konnte er nur? Begleitung?! HoroHoro selbst wäre seine Begleitung, wenn es nach ihm ginge.

Schneehäschen. Bei diesem Wort schoßen dem Chinesen die Tränen in die Augen. Er konnte sich noch genau erinnern, wie er angefangen hatte, den anderen so zu nennen, dieser süße Name passte einfach zu HoroHoro.

Doch wie hatte es dieser Baka wagen können damit zu unterschreiben? War ihm denn nicht klar, wie sehr es den Lilahaarigen schmerzte? Merkte er denn wirklich nicht, was er da tat?

Verzweifelt versuchte Ren die Tränen zurückzuhalten, doch er schaffte es nicht. Erst vereinzelt und dann in großer Zahl rollten ihm die Tränen über die Wangen und tropften so gut wie lautlos zu Boden.

So konnte es doch nicht weitergehen. HoroHoro, sein Schneehäschen, würde heiraten; eine Frau. Ren war sich nicht sicher was schlimmer war, die Hochzeit, oder die Tatsache, dass der Ainu ihm seine Liebe trotz allem zugesichert hatte.

Es dauerte, bis sich der Chinese wieder soweit beruhigt hatte, dass er die Einzelteile des Briefes greifen und in den Papierkorb werfen konnte. Niemals würde er zu dieser Hochzeit erscheinen. Noch immer total aufgelöst, verlies er sein Haus, ohne auch nur gefrühstückt zu haben. Auf seinem Arbeitsweg kam er wie immer am Park vorbei und konnte schon von weitem die Kinder hören, die fröhlich miteinander spielten. Ein ungekannter Neid wuchs in dem Chinesen, diese Kinder waren noch so jung, so naiv, sie wussten nicht, wie grausam die Welt wirklich war.

Kopfschüttelnd lief er weiter, sollte er jetzt auch noch seiner verlorenen Jugend nachweinen? Dass er nicht lachte!

Noch hatte HoroHoro doch nicht geheiratet, also bestand doch noch immer die Hoffnung, dass er zurück zu Ren kam. Noch immer glaubte der Chinese an ein HappyEnd dieser Geschichte. Da sah er es. Völlig unwissend und unschuldig lief ein Pärchen an ihm vorbei; Hand in Hand. Wieso konnten das nicht HoroHoro und er sein?

Erneut stiegen dem Chinesen die Tränen in die Augen. Das war doch zum Kotzen!

Verzweifelt fing Ren einfach an zu Rennen, er rannte ohne Ziel einfach weiter und weiter. Seine Arbeit hatte er längst vergessen.

Er kam erst wieder zum Stehen, als er völlig außer Atem und völlig am Boden war. "Verdammt!", fluchte der Lilahaarige für sich allein und schlug auf den nächstbesten Gegenstand ein. Sein Opfer war ein Baum, der schon nach wenigen Schlägen bedrohlich wankte, bis er nach ein paar weiteren Schlägen gebrochen umfiel.

Doch Rens Aggression war damit noch nicht gestillt. Er wollte nur noch zerstören. Mit einem Schlag wurde dem Chinesen klar, wie er sich benahm. Zerstören? Hatte nicht sein Vater ihm diesen Müll eingetrichtert? Zerstöre oder du wirst zerstört, war der Leitspruch, doch Ren hatte sich schon lange vom Hass der Familie abgewandt und seinen eigenen Weg gefunden.

Er hatte einen Weg gefunden, wieso sollte er es dann nicht erneut schaffen sich einen Weg freizulegen, einen für HoroHoro und ihn? Leise fielen seine Tränen auf den Boden und vermischten sich mit der Nässe vom letzten Regen. Erst jetzt fiel dem Chinesen dieser, in der Luft liegende, Regengeruch auf. Für einen Moment dachte der Junge daran, dass Mutter Erde mit ihm geweint haben musste, doch ihm war klar, dass dies nur ein dummer, völlig unangebrachter Gedanke war.

Mit einem Seufzer lies sich Ren im Schneidersitz auf die nasse Erde nieder und besah sich den, von ihm 'gefällten', Baum. Seine Wut war wie verraucht. Wahrscheinlich konnten die anderen Bäume dies nur begrüßen, doch der Chinese fand keine Gelegenheit sie zu fragen. Wie aus dem Nichts brachen plötzlich die Wolken auf und fast augenblicklich fing es in Strömen an zu regnen; Mutter Erde schien sich noch lange nicht ausgeweint zu haben.

Völlig durchnässt begab sich der Chinese eine geraume Weile später wieder aus dem Park. Noch immer hielt der Regen an und schien kein Ende finden zu wollen. Ren glaubte sogar daran, dass es den ganzen Tag so sein würde. Seufzend beobachtete er, wie die nassen Tropfen aus seinen Haaren zu Boden fielen. War es der Regen oder waren es seine Tränen? Ganz sicher war sich der Junge nicht, doch versuchte er auch gar nicht den Ursprung zu finden. Ihm wäre es natürlich lieber, wäre es nur der Regen, doch konnte er sich dessen nicht sicher sein, wären es seine Tränen, so würde er sich noch schwächer fühlen, als ohnehin schon.

Seine durchnässten und schwachen Beine trugen ihn schließlich wieder nach Hause. Vor dem Regen flüchtend knallte er seine Haustüre hinter sich zu und entledigte sich seiner dünnen, ebenfalls durchnässten, Jacke und lies sich lauthals seufzend auf den Wannenrand im Badezimmer nieder.

Das einzige, was er nun wollte, war ein heißes Bad. Ein heißes Bad, das ihm die Muskeln lockern, den Körper wärmen und das Herz trösten sollte. Natürlich würde Wasser, selbst wenn es warm war, niemals die Wärme des Ainus ersetzen können, doch im Moment musste es genügen.
 

Dies sollte der Tag sein. An jenem Tag war HoroHoro Hochzeit. Rens letzte Chance ihm noch einmal zu sagen, was er für ihn empfand, seine letzte Chance den Geliebten zu sich zu holen.

Nervös tippelte der Chinese von einem Bein aufs andere. Was sollte er sagen? Was sollte er tun? Wie sollte er sich der Schlampe von Frau gegenüber verhalten? Fragen über Fragen, die der Chinese zu beantworten nicht in der Lage war. Wenn das Schicksal ihm hold sein würde, so würde HoroHoro schon für alles sorgen.

Der Chinese war noch lange nicht dazu bereit seinen Freund kampflos aufzugeben. Er liebte ihn, mehr als alles andere auf der Welt, und dies würde er zeigen. Selbst, wenn dies sein Tod bedeutete.

Langsam stieg er aus dem Zug aus. Ren war extra früh mit der Bahn nach Hokkaido gefahren, um genügend Zeit zu haben mit HoroHoro zu reden. Immerhin könnte es sein, dass dies das letzte Mal war, dass er ihn sah.

Ohne sich noch weiter mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, lief er aus dem Bahnhof und zu einer Bushaltestelle. Gerade noch rechtzeitig erwischte er den Bus, der ihn zu seinem Geliebten bringen sollte; hätte er ihn verpasst, hätte er eine geschlagene Stunde warten müssen. Zu Rens Verwunderung fuhren sogar noch einige andere Leute mit. Ein altes Ehepaar, eine Familie mit zwei Kindern und eine Frau. Nachdem der Chinese seine Fahrt gezahlt hatte, setzte er sich so weit wie möglich weg von den anderen und sah aus dem Fenster. Wenn dieser Tag vorbei ist, dachte er sich, bin ich entweder überglücklich oder aber ein seelisches Wrack.

Der Chinese wandte seinen Blick vom Fenster ab, als er die kleinen Kinder fragen hörte: "Mami! Mami! Wieso hat der Mann da so eine komische Frisur?" "Und wieso läuft er denn so schwarz 'rum?" Es stimmte. Ren war in schwarz gekleidet, in einem schwarzen Smoking.

Was hätte er auch sonst anziehen sollen?

Ohne noch auf die Antwort der Mutter zu hören, drehte sich der Lilahaarige erneut gen Fenster und seufzte leise. HoroHoro konnte nicht heiraten.

Es dauerte, bis der Bus endlich an seiner Haltestelle war. Die Familie war schon eher ausgestiegen, das alte Ehepaar saß noch immer da und Ren und die Frau stiegen aus. Kurz lies Ren den Blick schweifen, ehe er den Weg in den Wald einschlug. Zu seiner Verwunderung lief auch die Frau diesen Weg entlang, doch wirklich kümmern tat es den Chinesen nicht.

Mehr und mehr führte der Trampelpfad tiefer in den Wald und je weiter er ging, desto unsicherer war er sich des Weges. Hier gab es nirgends ein Schild, jedoch lauter Kreuzungen und Weggabelungen. Mit einem Seufzen blieb Ren stehen und sah sich um. Er hatte den Ainu noch nie bei sich zu Hause besucht, wie sollte er jetzt das kleine Dorf finden?

"Entschuldigung..?" Das war doch zum Kotzen! "Entschuldigung?" Überrascht sah der Lilahaarige auf und sah direkt in das Gesicht der jungen Frau von vorhin. "Kann ich ihnen helfen?", fragte der Chinese blinzelnd und wurde rot über die Tatsache, dass er die Frau nicht sofort bemerkt hatte. Anstatt zu antworten, lachte die Frau den Chinesen erst aus; ehe sie freundlich abwinkte und erklärte: "Verzeiht.. Aber seid ihr nicht eher derjenige, der die Hilfe braucht? Ihr wirkt leicht verloren in diesem Wald"

Was den Lilahaarigen am meisten daran störte war, dass sie Recht hatte. Weder wusste er wo er war noch wohin er nun zu gehen hatte. Als die Frau keine Antwort bekam, zuckte sie munter mit den Schultern und fuhr fort: "So wie du aussiehst und dem Weg nach zu urteilen, den du gewählt hast, willst du doch bestimmt auf die Hochzeit, oder?" Ren nickte überrascht. Was war das für eine Frau?

"Gut! Ich bring dich hin!.. Ach ja, mein Name ist übrigens Sara!" "Ren", antwortete der Chinese knapp und lief Sara hinterher. "Ah! Ren?! Ren Tao!? Ich hab schon viel von dir gehört! HoroHoro erzählt ständig von dir! ..Ahje, dann versteh ich auch, dass du so komisch drauf bist und den Weg nicht findest!"

Abrupt hielt der Junge inne. HoroHoro erzählte von ihm? Wer auch immer Sara war, sie musste dem Ainu nahe stehen, sonst wäre ihr bestimmt nichts über den Chinesen zu Ohren gekommen. Vielleicht war sie ja seine Lieblingscousine?

"Ähm.. Ren? Alles in Ordnung?", hakte die Frau nach, als Ren nach einigen Malen des Rufens noch immer keinerlei Anstalten machte ihr weiter zu folgen. Der Chinese befand sich in seiner eigenen kleinen Gedankenwelt, die sich schlußendlich nur um den Ainu drehte.

"Stundenlang werde ich sicherlich nicht auf dich warten!", stellte Sara klar, ehe sie sich erneut in Bewegung setzte. Im Prinzip war Ren noch immer in Gedanken, doch irgendwie schaffte er es seiner Gesprächspartnerin zu folgen.

"Wie lange noch?", fragte der Chinese nach einer Weile grimmig. "Nicht mehr lang" Sara schien sich gar nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Noch immer zierte das Gesicht der Frau ein Lächeln, sie schien sich auf irgendetwas zu freuen. Des weiteren stumm liefen die beiden nebeneinander her. Schon nach wenigen Minuten gingen die Bäume auseinander und machten den Blick frei auf ein kleines Dorf. "Das ist mein Dorf!", erklärte die Frau fröhlich und holte mit einer weiten Geste aus. "Es heißt 'Kouri-machi' und HoroHoro lebt noch weiter auf dem Berg. Aber die Hochzeit findet hier statt" (Eisstadt/Eisdorf) Ren konnte sich vorstellen, wieso die Hochzeit in diesem kleinen Dorf stattfand, so klein dieses auch war, HoroHoros Heim musste noch kleiner sein. "Und wo genau ist HoroHoro?", fragte der Chinese nur weiter und sah sich langsam um. Nirgends war eine Menschenseele zu sehen, doch spürte der Chinese ein paar verstohlene Blicke. "Ich weiß schon wo, aber ich darf dich nicht hinbringen", meinte die Frau nachdenklich und deutete die einzige Straße entlang, die das Dorf zu säumen schien. Dem Lilahaarigen war es egal welche Tradition die Frau daran hinderte ihn zu begleiten, immerhin wollte er den Ainu alleine sprechen. "Okay..", sprach Sara weiter, als Ren sie nur auffordernd ansah, "Du gehst einfach die Straße entlang und wenn du den großen Schrein siehst, biegst du direkt davor nach rechts ab. Da ist eine kleine Hütte, auf der ganz groß 'Versteck' steht. Da versteckt sich der Bräutigam!" Ren hob erst die eine Augenbraue, ehe der ersten die zweite folgte. Konnte man es noch dämlicher arrangieren? Aber gut, er war hier eben nicht in China sondern in einem kleinen Dorf tief im Herzen Hokkaidos. Wenn es hier so Tradition war, dann war es nunmal Tradition. Für Ren spielte es keine Rolle, er würde sowieso nie heiraten, er wollte nur zu HoroHoro.

Und genau dorthin würde er jetzt gehen. Sich endlich aus seinen Gedanken befreiend, nickte er, bedankte sich bei Sara und lief genau den Weg entlang, den sie ihm gewiesen hatte.

Er hatte gedacht, er sei darauf vorbereitet, ihm war klar gewesen, dass der Anblick der kleinen Hütte lächerlich sein würde, doch das, was er sah, schlug dem Faß noch den Boden aus. Das 'Versteck' war über und über mit Blumen und Einkerbungen verziert. Alles war angeordnet als ein Muster, welches denen auf HoroHoros Klamotten ähnelte. So lächerlich das Haus auch wirkte, der Aufschrieb, der über der Tür klebte war das Lächerlichste an allem. Ren schämte sich fast schon dort einzutreten.

Trotzdem tat er es. Mit zittrigen Fingern klopfte der Chinese an die Tür und hörte, wie ein Stuhl verrückt wurde, ehe es aus dem Inneren erscholl: "Wenn du nicht die Braut bist, tritt ein" Wieder ein wenig in Gedanken, trat Ren ein. Er wäre sehr gerne die Braut, doch er war es nicht und zu allem Überdruß wollte er in die Hütte, um mit HoroHoro zu reden. Schon bevor der Chinese die Tür vollends hinter sich geschloßen hatte, ruhten alle Blicke auf ihm und der Blauhaarige, welcher sich auf einem kleinen Stuhl in der Mitte des Raumes befand, stand auf und meinte überrascht: "Lasst uns bitte allein"

Die anderen kamen der Bitte sofort nach und verliessen den Raum.

Übrig blieben nur noch HoroHoro und Ren.

Minutenlang schwiegen sie sich an. Keiner wollte den Anfang machen, sie wollten dieses Wiedersehen nicht mit Worten versauen. Bis der Chinese sich schließlich nicht mehr halten konnte. Völlig aufgewühlt stürmte er auf den Ainu zu und schlang die Arme um ihn, um ihn so eng wie möglich an sich zu ziehen. "Horo!", flüsterte der Lilahaarige und kämpfte mit den Tränen. Langsam legten sich auch die Arme des Blauhaarigen um seinen Gegenüber und HoroHoro streichelte sanft über den Rücken Rens. "Renchen.. Du bist da.." "Natürlich!", begehrte der Chinese auf, "Natürlich bin ich da! Ich.." Zu mehr Worten kam Ren nicht, denn HoroHoros Hand legte sich an seine Wange und strich vorsichtig eine einzelne Träne weg. "Ich liebe dich"

Die Worte taten weh. So sehr, dass der Chinese das Gefühl hatte, als würde sein Herz zerspringen. Wie konnte der Ainu an seinem Hochzeitstag solche Worte von sich geben? Soetwas sollte er seiner Braut sagen und nicht dem Chinesen. Ren war mit der Überzeugung hier aufgetaucht die Liebe zu HoroHoro vergessen zu können, doch der Blauschopf machte es ihm schon wieder so schwer.

"Horo.." "Ich weiß, Ren. Ich weiß.. Ich heirate heute Abend, aber Ren, bitte, sei meiner Liebe gewiss!", unterbrach der Ainu den Lilahaarigen und fuhr mit einer Hand durch dessen Haar. "Was soll das, Horo? Du weißt, dass es nichts nützt. Ich liebe dich, aber unsere Liebe ist zum Scheitern veruteilt!", erklärte Ren aufgebracht und gestikulierte wild mit den Armen. Anstatt mit Worten zu antworten, zog der Blauhaarige den anderen erneut eng an sich und legte ihm sachte die Lippen auf dessen Mund. Erst wollte Ren sich wehren, sich losreißen, ihn von sich stoßen, doch es ging nicht. Er konnte ihn nicht abweisen. Langsam schlangen sich die Arme des Chinesen erneut um den Körper des Ainus. Ihm fiel nun erst auf, wie weich der Stoff war, aus welchem der Smoking des Blauschopfs gemacht war. Insgesamt sah HoroHoro richtig gut aus in dessen Kleidern, doch schienen diese Worte völlig fehl am Platz.

Ihr Kuss hielt ewig. Die beiden schienen sich gar nicht mehr trennen zu wollen, nun, da sie endlich wieder vereint waren. Einen kurzen Moment konnte der Chinese all seine Sorgen vergessen, doch der Moment war viel zu kurz, als dass er mehr als nur ein Gedanke war. Die Sorgen kamen wieder, als die beiden sich voneinander lösten und sich gegenseitig in die Augen sahen. "Versteh doch, was du mir damit antust..", flüsterte Ren leise und wischte sich eine Träne aus dem Auge. Noch ehe HoroHoro antworten konnte, hatte der Chinese sich endgültig von ihm abgewandt und verlies den Raum. Ren hatte gehofft seine Gefühle in der Hütte liegen gelassen zu haben, doch wurde ihm schnell bewusst, dass es sogar das Gegenteil war. Sein Herz schmerzte heftiger als je zuvor und er musste sich wirklich fragen, ob er es schaffen würde der Hochzeit beizuwohnen.

Er würde es nicht mehr können. So aufgebracht, wie er nun war, so aufgelöst und klein wie er sich nun fühlte, konnte er nicht auf die Hochzeit gehen. Aber er war doch den ganzen Weg nur darum gekommen? Wenigstens bis zur Trauung konnte er hierbleiben und sich umsehen, sehen wie der Ainu lebte.

Genau dies tat er letztendlich auch, er durchwanderte das kleine Dorf, was nicht allzu viel Zeit in Anspruch nahm und setzte sich letztendlich unter einen der vielen Bäume, die sich um das Dorf reihten. Seufzend sackte er in sich zusammen und besah sich den Boden. Was auch immer er nun tun würde, er sollte sich schnell dazu entschließen. Vorallem, wenn er nicht vorhatte zu der Trauung zu erscheinen.

Letztendlich musste doch etlich viel Zeit vergangen sein, denn die Leute aus dem Dorf strömten nun alle in die kleine Kirche am anderen Ende des Dorfes. Natürlich war es keine Kirche im christlichen Sinn, jedoch ein Gebäude, wohlgeschmückt, ausgestattet mit den Gaben der Dorfbewohner an ihre Götter. Und dem Chinesen fiel auf, wie groß dieses Dorf einst gewesen sein musste, denn obwohl das alte Gebäude nach außen hin klein und instabil wirkte, so war es innen sehr geräumig und aus massivem Stein erbaut. Hinter dem altarähnlichen Tisch ganz vorne, befand sich eine Tür, die in einen separaten Raum führte. Schon jetzt war die Kirche gut gefüllt und Ren nahm in einer der hintersten Reihen Platz, was jedoch nicht nur mit dem mangelnden Platz zu tun hatte. Es verging noch einmal ein wenig Zeit, bis HoroHoro am Altar erschien, Ren hätte schwören können, dass er gesehen hatte, wie der Ainu noch eine einzelne Träne aus den Augenwinkeln wischte. Plötzlich setzte die Musik ein.

Wieder unterschied sich die Zeremonie von der christlichen, es war eine ganz andere Melodie, als man als Christ gewöhnt war. Nun sollte es also beginnen, nun sollte Ren endlich die Schlampe sehen, die ihn und den Blauhaarigen voneinander trennte.

Am liebsten hätte der Chinese sich in diesem Moment die Kugel gegeben. Der Musik angepasst, lief die Braut herein. Ihr Kleid war lang, prachtvoll und weiß. Dem Chinesen hätte es sogar gefallen, wenn es nicht diese Person gewesen wäre, die es trug. Ein Kloß bildete sich in Rens Hals und machte ihm das Schlucken zur Hölle. Erneut stob die Wut durch seine Gedanken, er hätte es wissen müssen! Die Person in dem Kleid - die Schlampe - war keine andere als Sara.

Fröhlich begab sie sich an HoroHoros Seite und hakte sich bei ihm ein. Ren musste würgen. Als gehöre HoroHoro ihr, zog sie ihn zu sich und hörte dem Pfarrer, oder wie man ihn in dieser Art des Glaubens nennen sollte, zu. Ren hielt es nicht mehr aus, abrupt stand er auf und verlies fluchtartig das Gebäude. Er ignorierte die Blicke der anderen Gäste, er ignorierte HoroHoros Blick, der ihn kurz streifte, als er die Tür hinter sich ins Schloß warf.

Nie hätte er kommen dürfen. Wie hatte er nur denken können mit den Ainu mit sich nehmen zu können? Wie hatte er andererseits hoffen können ihn zu vergessen?

Verzweifelt raufte der Chinese sich die Haare und stürzte sich an den nächstgelegensten Baum. Nun war endgültig am Ende. Da gab es nichts mehr für den Lilahaarigen, alles schien sich gegen ihn verschworen zu haben.

Als wolle die Natur ihm dies bestätigen, fing es wie aus dem Nichts an zu regnen. Wenigstens konnte man so seine Tränen nicht mehr sehen, die sich ihren Weg über Rens Wangen bahnten. Für ihn war soeben eine Welt zusammengebrochen. Egal wie oft der Ainu ihm seine Liebe zusicherte, er konnte sie nicht halten. HoroHoro war nun verheiratet und würde es auch bleiben. Unendlich langsam schleppte sich der Lilahaarige durch den Regen, um wieder heimzukehren.
 

Rrring! Rrring!

Ren konnte nicht sagen, wie oft das Telefon diese Woche schon geschellt hatte, er ignorierte es permanent. Die kleine Anzeige der Gesprächsmöglichkeit zeigte immer wieder 'HoroHoro' an. Der Chinese wollte ihn nicht sprechen, nie mehr. Vielleicht würde er irgendwann von ihm loskommen. Irgendwann.

Doch das Klingeln verstummte nicht. Es schien dem Jungen sogar, als würde der Ton von Sekunde zu Sekunde lauter werden.

Dann war es still.

Anscheinend hatte der Blauhaarige es endlich aufgegeben, so konnte der Lilahaarige sich wenigstens wieder beruhigen. Für eine kurze Weile hatte er wieder Ruhe vor seinen Erinnerungen.
 

Einen gesamten Monat war es nun schon her, dass HoroHoro geheiratet hatte, die Anrufe waren weniger geworden, aber nie ganz verklungen. Seufzend erhob sich der Chinese von der Couch. Wiedereinmal klingelte das Telefon und der Lilahaarige war es Leid. Er würde das Telefonat sowieso nur aufschieben können, doch irgendwann musste es geführt werden, so oder so. Die Zeit hatte gereicht, um die Seele des Chinesen zu stumpfen. Seine Tränen waren lange versiegt, sein Kummer saß als tiefes, schwarzes Loch in seinem Herzen.

Mit zittrigen Fingern nahm er den Hörer in die Hand. "Habt ihr schon miteinander geschlafen?", fragte Ren plump ohne sich mit Begrüßungen aufzuhalten. Man merkte, dass der Ainu doch recht überrascht darüber war, dass nun endlich abgenommen worden war, weshalb ein gehaspeltes 'R-Ren?' kam. Natürlich war es Ren. "Ren, ich.. Nein.. haben wir nicht", murmelte HoroHoro, nachdem der Chinese sich geweigert hatte noch etwas zu sagen.

"Warum rufst du an?" "Das weißt du genau. Ren. Ich liebe dich!", flüsterte der Ainu energisch ins Telefon. "Nicht so laut! Deine Schlampe könnte dich hören!"

In diesem Moment hätte Ren sich am liebsten selbst geohrfeigt, ihm stand es nicht zu den Blauhaarigen so niederzumachen, er hatte doch nicht heiraten wollen.

HoroHoros Atem war zu vernehmen. Er schien sichtlich zu überlegen, was er sagen sollte. "Es tut mir Leid", wisperte der Lilahaarige betreten. Wiederum entstand eine Pause. "Sara ist nicht da..", setzte der Blauhaarige neu an, "Wieso bist du von der Hochzeit abgehauen?" Ren lachte hohl auf. "Wieso fragst du mich das? Es war deine Hochzeit! Und.. und sie! Diese.." Auf einmal schien sich alles erneut abzuspielen, wie er in Hokkaido angekommen war, wie Sara ihn geleitet hatte, wie die beiden vorne am Altar gestanden hatten.

"Egal. Egal. Es ist alles egal!", beschwichtigte der Lilahaarige jedoch sofort, woraufhin der Ainu meinte: "Sag das nicht! Ich habe doch genauso gelitten.. Ich hatte gehofft du würdest mir beistehen.. aber du bist gegangen.. Jetzt jedoch.. Wir können uns sehen! Uns wenigstens sprechen! Tag für Ta-!" "Nein!", unterbrach Ren ihn barsch, "Können wir nicht. Ich ertrage das nicht. HoroHoro, ruf mich nie wieder an, außer es ist wichtig. Ruf an, wenn du mich brauchst. Immer. Aber nie ohne Grund. Ich gebe dir auch die Nummer in China. Doch ruf mich nur an, wenn es wichtig ist.."

/FB-Ende/
 

~~~

3 Dinge o_o

1. Das mit der Hochzeit.. najaxD ich hab keinen Plan, wie das bei den Ainu abläuftûu' Vergebt mir, dass ichs so auf die christliche bezogen hab o_O; bin nunmal Evangelistûu aber ich wollte keineswegs eine andere Religion kritisieren>,<'''

2. Ren weint.. jaaaa.. sehr oft.. viel zu oft *hust*xD

3. Vergebt die Fehler ;o; ich habe das in Rekordzeit abgetippt ò-O; und zwar was die Länge angeht>D ich habe eben in 2h 4 1/2 Seiten abgetippt o_oxD

~~~

Finale, ohoho~ Finale~xDD

Und ich mag die Ff noch immerû_ûxD egal wer was gegen mein Ende sagt ò_O;XD

~~~
 

/FB/Es war Ewigkeiten hergewesen, dass der Ainu sich das letzte Mal gemeldet hatte; Jahre. Es war noch länger her, dass die beiden sich gesehen hatten; ebenfalls Jahre. Ren seufzte resigniert, seinen Job hatte er kurz nach HoroHoros Hochzeit verloren, einen neuen hatte er bis zu jenem Tag noch nicht gefunden. Er bemühte sich nicht einmal darum.

Sein Leben war im wahrsten Sinne des Wortes bedeutungslos. Erneut seufzte er und erhob sich von der Couch. Mit traurigem Blick sah er auf seine Sitzgelegenheit, dort hatten sie es ihr erstes Mal getrieben. Nun war der Ainu fort.

Langsam begab sich der Chinese ins Bad, er hatte sich an diese Prozedur längst gewöhnt. Quietschend öffnete sich der Badeschrank und mit einem zielsicheren Griff hatte der Lilahaarige, was er wollte. Kurz krempelte er den Ärmel seines Pullovers hoch, ehe er die scharfe Rasierklinge an sein Handgelenk legte und durchatmete. Jedes Mal überlegte er sich, ob er es einfach beenden sollte; ein letztes Mal noch Gedanken an den Ainu verschwenden, um letztlich für immer zu verschwinden. Bisher hatte er es nicht gekonnt. Obwohl sein Leben so zerrissen war, brachte er es nicht über sich kräftig zuzudrücken und es zu beenden. Noch immer glomm ein kleiner Funke der Hoffnung tief in sich drin. "Ohman..", meinte der Chinese leise und lachte hohl auf. Was tat er da eigentlich? Sein Handgelenk war übersäht von Schnitten, auf denen sogar noch Blutkrusten zu sehen waren. Erst vorigen Abend hatte er sich den letzten Schnitt verpasst, nun wollte er es wiedertun. Es verschlimmerte sich zusehends.

Am Anfang hatte er sich nur leicht, aus Spaß testend, angeritzt, doch nachdem das Brennen des Schmerzes vergangen war, hatte er das Gefühl, als würde es helfen.

Der nächste Schnitt war tiefer gewesen, der darauffolgende noch tiefer. Nun war es Alltag. Wieder entfuhr dem Chinesen ein Seufzer.

Im Grunde war es doch egal, wieso er sich ritzte, es half und das war es, das für den Lilahaarigen zählte. Solange er dadurch vergessen konnte, würde er es weiterhin tun. Es gab keine Gründe aufzuhören.

Vielleicht war es so, dass alle ihm sagen würden, seine Gründe wären kein Motiv sich zu ritzen, doch für ihn waren es mehr als nur Beweggründe. Für ihn war es sein Leben.

Seit einer Weile musste der Chinese nichteinmal mehr mit der Wimper zucken, wenn er sich ritzte. Je öfter er es tat, desto wohltuender fand er es. Ganz langsam drückte er die Rasierklinge in sein Fleisch und noch langsamer zog er das metallene Etwas über seine Haut entlang. Durch die mindere Geschwindigkeit brannte der Schnitt mehr als normal, doch bis das Blut herausquoll dauerte es einige Sekunden. Als er das Rot sah, empfand er wieder diese gewisse Leichtigkeit. Gemächlich schloß er die Augen und fühlte wie seine Hand leicht zu zittern begann, als das Blut langsam sein Hangelenk hinabfloß. Der Schmerz war seine Heilung. Kurze Zeit später öffnete er seine Augen wieder und besah sich sein Handgelenk; es hatte schon wieder aufgehört zu bluten. Fahrig strich er sich über die vielen Ritzer auf seinem Arm, einige waren schon so alt, dass sie nur noch raue Narben waren, andere wiederum so frisch, dass ihr alleiniges Berühren wehtat.

Zum dritten Mal musste der Chinese tief seufzen, ehe er das Hilfswerkzeug erneut an die Stelle unter seiner Hand anlegte und schwungvoll darüber ritzte. Dieser Schnitt war nicht mehr so tief wie der erste, doch der Schmerz schien dem anderen trotzdem nicht nachzuhängen. Selbst der Blutfluß verriet ihm, wie oberflächlich dieser zweite Versuch gewesen war, doch dieses brennende Gefühl schien ihn mit aller Macht vom Gegenteil überzeugen zu wollen.

"Alles wegen ihm..", murmelte er leise vor sich hin und legte erneut an. Im Prinzip könnte er es einfach beenden. Hier und jetzt. Keiner würde es bemerken. Er war nur noch ein wandelnder Zombie, noch ärmer dran, als ein Jiang-Shi, würde Ren sogar sagen. Leben kam für ihn einfach nicht mehr in Frage. Nie mehr.

Ren schnaubte. Sein 'Leben' war zerstört. Alles wofür er gelebt hatte, war niedergeschmettert worden, als HoroHoro geheiratet hatte. Aber HoroHoro trug nicht die Schuld. Und seine Familie wollte er nicht dafür beschuldigen. In seinen Augen war er selbst der Schuldige. Er selbst hatte es nicht fertig gebracht den Trümmerhaufen wieder aufzubauen.

Also könnte er selbst auch einfach die kleine Pflanze, die aus dem Trümmerhaufen gewachsen war, zertrampeln. Es würde niemanden interessieren.

So würde es das Beste sein.

Die ganze Zeit über hatte er es nicht gekonnt, jahrelang hatte er es nicht gekonnt. Da war immer dieser letzte Funken an Hoffnung gewesen. Doch diese Hoffnung schien für immer verglommen zu sein. Er würde seinem Leiden hier und jetzt ein Ende bereiten.

Entschlossen drückte er die Klinge so fest er konnte an sein Handgelenk; ihn würde nichts mehr aufhalten. Wieder zog er die Klinge langsam über sein Handgelenk, sofort spürte er, wie seine Haut riss, das Messer schnitt ihm tief in die Haut, schnitt seine Pulsadern auf. Ren bemerkte erst, wie stark er zugedrückt haben musste, als ihm das Blut in Strömen den Arm herablief; er musste genau getroffen haben. Schon spürte er wieder die Zittrigkeit in seinen Händen und obwohl der Schnitt noch immer heftig blutete und sicherlich so schnell nicht versiegen würde, ritzte sich der Chinese noch ein zweites Mal, genauso tief. Scharf musste er die Luft einziehen, als dieser brennende Schmerz mehr und mehr anstieg und darum kämpfte Ren in die Ohnmacht zu treiben. Doch so leicht lies sich der Lilahaarige nicht unterkriegen. Kraftlos lies er die Klinge zu Boden fallen und sah auf die kleine Lache, die sich binnen Sekunden zu seinen Füßen gebildet hatte. Das würde wohl sein Ende sein.

Gemächlich lief Ren aus dem Bad und hinterlies eine kleine Blutspur. Es war schon demütigend genug Selbstmord zu begehen, hatte sich der Chinese gedacht, da musste er nicht auch noch im Badezimmer sterben.

Er machte es ich auf der Couch im Wohnzimmer bequem und nahm das Photo, welches auf dem Tisch daneben lag, in die Hand. HoroHoro war darauf zu sehen, wie er, wie Ren es gewohnt war, grinste. Der Ainu grinste einfach weiter, während der Lilahaarige immer blasser und schwächer wurde. Das Sofa war schon über und über mit Blut besudelt und das Photo lag nur noch auf der Brust des Chinesen, da dieser keine Kraft mehr hatte es weiterhin in Händen zu halten. So fühlte es sich an, wenn man starb.

Ren wusste dies, immerhin starb er nicht das erste Mal, doch dieses Mal würde es endgültig sein. Es würde niemanden geben, der ihn noch retten könnte. Und es war besser so.

Seufzend schloß Ren die Augen und drückte sich mit letzter Kraft HoroHoros Photo auf die Brust. Er sollte merken, wie sein Herz immer schwächer wurde, wie ihn das Leben langsam aber stetig verlies. Nicht viel Zeit verging, ehe er der Chinese ein letztes Mal durchatmete, um dann nie wieder einen Atemzug zu tun.

Der Brustkorb des Chinesen hörte auf sich zu heben und zu senken und das Herz des Jungen hörte auf zu schlagen.

Einen Moment später war er tot.

/FB-Ende/
 

"Was? Was ist ein halbes Jahr her?!", fragte der Ainu aufgebracht. Hätte er nur nicht angerufen, dann hätte er jetzt nicht diese Hiobsbotschaft erhalten müssen.

"Man hat ihn vor ungefähr 3 Monaten gefunden.. Er war ganz allein.. Ca. 3 Monate lang hatte man ihn nicht gefunden" "Ren?! Was ist mit ihm? Ist er krank?!"

Die Frau am anderen Ende des Telefons seufzte leise. "Krank vor Liebe wird er wohl gewesen sein.." "Gewesen sein? Gewesen sein!? Run! Sag mir, was passiert ist!" Wieder brauchte sie einen Moment, ehe sie die Stimme fand weiterzureden: "Der Gerichtsvollzieher hat ihn gefunden.. nachdem Ren ewig keine Rechnungen mehr bezahlt hatte.." HoroHoro war still. Ihm fiel nicht ein, was sagen könnte, sollte.

Die Tränen schoßen ihm in die Augen. "3 Monate lang.. hatte ihn.. niemand.." Man merkte, wie schwer es Run fiel weiterzusprechen, immerhin war Ren ihr Bruder gewesen, das einzige Familienmitglied, an dem ihr wirklich gelegen hatte. "Der Arzt sagte, es sei drei Monate hergewesen.." Bewusst vermied sie dieses endgültige Wort, doch der Ainu verstand. Ihm wurde mit solcher Wucht bewusst, dass es ihn in die Knie zwang. Ren war vor einem halben Jahr gestorben.

Und er hatte keine Ahnung gehabt. "Wieso?", brachte er nur schluchzend heraus und wischte sich die Tränen von den Wangen. Nun weinten sie beide gemeinsam, Run in China und HoroHoro in Hokkaido. Beide hatten einen geliebten Menschen verloren und der Ainu hatte bis eben keinerlei Ahnung gehabt. "Wieso?", fragte er erneut und zwang sich das Bild eines leblosen Rens aus seinem Kopf zu verbannen. "Kein Abschiedsbrief..", murmelte die Chinesisch schluchzend, "Nur ein Photo.." Der Ainu musste unwillkürlich daran denken, wie es für ihn wäre Pilika, seine kleine Schwester, zu verlieren. Herb musste der Blauschopf schlucken. Run musste die Hölle durchleben.

"Photo?", keuchte HoroHoro und versuchte wenigstens ein paar der vielen Tränen zu unterdrücken. Natürlich gelang ihm das nicht. Er liebte Ren, er hatte ihn geliebt und er würde es auch immer tun, komme was da wolle.

In Gedanken flehte er Kororo, seinen Schutzgeist, um Trost - bis ihm einfiel, dass Kororo schon vor Jahren mit den anderen Geistern fortgegangen war. Nun hatte er niemanden mehr.

"Ren.. hatte dieses Photo ganz besonders lieb..", erklärte die Chinesin und HoroHoro konnte hören, wie ein Stuhl verrückt wurde, sie musste sich gesetzt haben. "Es war das einzige, das er von dir besaß"

Von dir.

Erneut schien es dem Ainu als würde ihm jemand ein scharfes Messer in die Brust treiben. Alles war seine Schuld. Wäre er nicht gewesen, würde der Chinese noch leben. Seinetwegen musste Run nun Tränen um ihren mit geradeeinmal 23 Jahren verstorbenen Bruder vergießen. Er hatte dieses Unglück heraufbeschworen. Mit all seinen Taten und Worten. Wie hatte er dem Lilahaarigen nur seine Liebe gestehen können? Warum hatte er mit ihm geschlafen und ihn tags darauf verlassen?

Die Welt musste ihn hassen. Verzweifelt biss der Ainu sich auf die Lippe, so stark, dass sie schon bald zu bluten begann, doch HoroHoro biss nur fester zu. Dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu dem, was Ren hatte durchleben müssen. Und er war Schuld.

"HoroHoro? Bist du noch dran?", fragte Run leise, nachdem sie sich minutenlang angeschwiegen hatten. "Ja.. Ja, ich bin noch dran, Run..", antwortete der Blauhaarige leise und schluckte schwer. Das hatte er nicht gewollt.

"Run?", setzte HoroHoro neu an, "Darf ich in seine Wohnung?"
 

Zwei Tage hatte er darauf warten müssen, Rens Wohnung betreten zu können. Run und er hatten es ersteinmal fertig bringen müssen zurück nach Tokio zu kommen, zu Rens Todesort. Nun standen sie beide vor der Eingangstür.

Das letzte Mal, als der Ainu durch diese Türe gegangen war, war um den Chinesen zu verlassen gewesen. Es fiel ihm unvorstellbar schwer den Schlüßel aus Runs Hand an sich zu nehmen und schließlich aufzusperren. Was er sah, schien ihn erdrücken zu wollen. Nichts, wirklich nichts, hatte sich verändert. Der Flur in den Run und er traten, sah noch immer so aus, wie er es vor Jahren getan hatte. Auch die Räume, die sie durchschritten und begutachteten sahen noch so aus, wie HoroHoro sie verlassen hatte. Hatte Ren denn nie daran gedacht etwas zu verändern?

Unglücklicherweise hatte er das. Immerhin hatte er mit dem Ainu zusammenleben wollen. Doch es spielte keine Rolle mehr. Tote brauchen weder Veränderungen noch ein zu Hause. Tote sind ... tot.

HoroHoro spürte eine Hand auf seiner Schulter. Erschrocken zuckte er zusammen und sah in Runs besorgtes Gesicht. Ihm fiel auf, dass er in die Knie gegangen war und sich mit den Händen am Boden abstützte. Run musste sich Sorgen machen.

Schnell schüttelte der Ainu den Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. Die Frau hatte schon genug durchgemacht, da musste der Blauschopf nicht noch alles verschlimmern. "Wo..?", fragte er nur leise und hielt krampfhaft die Tränen zurück. Wortlos lief Run ins Wohnzimmer, sie wusste einfach, was er wissen wollte.

Sofort stachen dem Blauhaarigen die blassen, roten Flecken ins Auge. Entweder hatte sich keiner die Mühe gemacht das Blut zu entfernen, oder es war schon so eingetrocknet gewesen, dass man es einfach nicht mehr wegbekommen hatte. Dem Ainu waren beide Varianten recht, solange er nur das Blut sehen konnte. Rens Blut. Diesesmal versuchte der Blauschopf nicht die Tränen zurückzuhalten; sie waren das Mindeste, das er Ren noch schenken konnte. "Er hatte.. mein Photo?", hinterfragte HoroHoro nocheinmal sicherheitshalber, während er sich auf die Couch legte; bäuchlings. Run sah zur Seite und antwortete kaum hörbar: "Ja"

Mitfühlend lies sie den Ainu für eine Weile allein. Sie hatte ja keine Ahnung, wieso ihr Bruder ausgerechnet auf dieser Couch gestorben war.

Doch der Blauhaarige wusste es nur zu gut, er erinnerte sich genau daran, was passiert war, wie Ren gerochen und sich angefühlt hatte. Für wenige Augenblicke war die Welt perfekt gewesen. Nun war sie nur noch ein Scherbenhaufen, den niemand wieder zusammenflicken konnte und keiner sich die Mühe machte ihn wegzuräumen.

Das Leben war zum Fluch geworden.

Alles, was der Ainu je geliebt hatte, war nun nicht mehr bei ihm. Seine Familie hatte ihn im Stich gelassen, nachdem er seine Scheidung durchgezogen hatte und Ren ... Ren war nun tot.

Es machte also keinen Sinn mehr. 'Leben' würde von nun an bedeuten, jeden Tag mit der Gewissheit aufzustehen, alleine zu sein. Niemand würde sich um ihn sorgen, ihn lieben. Nie mehr.

Vorsichtig streichelte der Ainu über die bauschigen Sitzkissen unter sich; er stellte sich vor, wie er damals Rens Haare so berührt hatte. Seine Augen war geschlossen, sein Verstand voll darauf konzentriert all die Eindrücke zu speichern, die er wahrnahm, um sie zu vergleichen. Die Couch hatte sich mit dem Chinesen auf sich so farbenfroh und lebendig gewirkt, doch nun glich der schwarze Stoff eher einem ausgegilbten Bettlaken. Als sei sie mit ihren Besitzer gestorben. Obwohl Rens Geruch noch an jeder Faser haftete, wusste der Ainu genau, wie trügerisch Alles war. Was wollte er damit erreichen?

Selbst, wenn er an einer Couch herumschnüffelte würde sein Geliebter nicht einfach von den Toten auferstehen! Da war nicht so etwas, wie ein kleiner Hoffnungsschimmer, da war nur Verzweiflung.

"Es wird alles gut..", flüsterte der Blauschopf ind die Kissen, "Ich versprechs.."

Warum musste das Schicksal so grausam sein? Durfte es etwa keine Liebe 'auf ewig' geben? HoroHoro schien es, als wäre dafür gesorgt worden, dass Ren und er nie zusammenkommen würden. Sie hatten es geschafft.

Verzweifelt klammerte sich der Junge an das ... Ding unter sich. Wieso sprach es nicht mit ihm? Wieso atmete es nicht? Wieso konnte es weder essen noch schlafen?

Wieso war es nicht Ren?

Wutentbrannt packte HoroHoro eines der vielen Kissen und schleuderte es durch den Raum. Mit viel Geklimper ging eine schwarz-weiße Vase zu Bruch, doch den Ainu kümmerte dies nicht. Er hatte es versprochen.

Angelockt vom Lärm, stürmte Run herein und fand einen völlig verstörten Jungen wider. Erneut hatte der Blauhaarige begonnen diese zwei kleinen Sätze vor sich hinzumurmeln: "Es wird alles gut.. Ich versprechs.."

Der Chinesin kamen die Tränen. Sie konnte es nicht länger mit ansehen. Langsam ging sie auf HoroHoro zu und lächelte ihn traurig an. Beide hatten sie einen geliebten Menschen verloren, den niemals jemand ersetzen werden könnte, doch hatten sie im Gegenzug dazu auch etwas anderes, viel kleineres, erhalten. Es war das erste Mal, dass Run und HoroHoro sich in ihrem Leben verbunden fühlten.
 

Erneut waren die Wochen ins Land gezogen. HoroHoro war zu Run und den anderen Taos nach China gezogen und lebte dort gegen kleinere Dienstleistungen. Run hatte endlich ihre Liebe zu Bailong gestanden und die beiden waren nun ein Paar. En und der Rest der Taos hatte akzeptiert, wie nah der Ainu ihrem Sohn gestanden hatte und überliessen ihm die meisten von Rens Sachen. Im Prinzip war es doch irgendwo ein HappyEnd.

"Weißt du, was ich heute gemacht habe? ... Ich habe dir Pfirsichbrötchen gebacken.. Leider sind sie mir angekokelt, weil ich eingeschlafen bin.. Naja, ich musste sie ja auch mitten in der Nacht machen! Weil die Haushälterin ab 6 Uhr die Küche besetzt! ...Hm... Ich hoffe, sie schmecken dir trotzdem.. Mir tun sies! Haha.. Hm.. Ich hab' heute Nacht wieder viel an dich denken müssen, ob du mich hörst, ob dein Geist hier noch irgendwo ist, oder ob du schon im Sternenheiligtum beim König der Geister bist.. Naja, wie soll ich sagen? Ich.. Ich hab' das Gefühl, als seist du einfach immer bei mir.. Und trotzdem vermisse ich dich so sehr.. Deine Wärme.. deine Stimme.. Alles eben.. Hm.. die Zeit vergeht schon wieder viel zu schnell.. Ich muss los, sonst wird dein Vater wieder sauer. Tut mir Leid, aber du kennst ja sein Temperament. Haha.. Naja, also.. machs gut, ja, Ren? Und.. Und vergiss nie, hörst du? Vergiss niemals, dass ich dich liebe! ... Mein Herz schlägt nur für dich.."

Mit einem Lächeln auf den Lippen wandt HoroHoro sich vom Grab seines Freundes ab, langsam lief er zurück ins Haus und merkte, wie der Wind auffrischte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (32)
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Von:  Renchen
2013-02-22T12:54:02+00:00 22.02.2013 13:54
Q_Q
nach Jahren bin ich mal wieder auf diese FF gestoßen q-q
es ist so traurig!
aber so wahnsinnig toll geschrieben!
es ist immer noch einer meiner absoluten lieblings ffs x3
so toll q-q
Von:  Machiko_chan
2009-06-04T15:56:47+00:00 04.06.2009 17:56
wahnsinn. die story ist richtig herzzerreisend.*tränen in den augen hab* *schnief*
echt heftig, das rührt mich total. :'[ aber gut geschrieben^^
Von:  Darkness-Link
2009-04-16T08:37:52+00:00 16.04.2009 10:37
du kannst so grausam sein >///////<
aber die ff ist echt gut geschrieben worden
jeden tag suche ich neue FF's und finde meißt nur deine! und meißt nur deine finde ich am besten xD
Von:  Rici-chan
2009-01-25T18:14:13+00:00 25.01.2009 19:14
das ist irgendwo... ein grausames ende. noch grausamer, als wenn Horo dann auch gestorben wäre. mir kommen die tränen, wenn ich daran denken muss, das Horo am Ende mit dem Grab redet... das ist so furchtbar traurig... dabei wäre das ganze ja nicht einmal nötig gewesen. ich kann Ren mehr als nur nachvollziehen - den charakterwandel und die umstände habe ich ähnlich bis kap 3 miterlebt. bei dem 4 kapp bin ich noch nicht, aber es kommt mir so vor als wäre ich da bald. vor allem, das man ihn 3 monate lang nicht gefunden hat... da erkennt man wieder, wie einsam der mensch ist.
und so sehr mich das alles auch berührt hat, hat mir irgendwo noch ein winziger punkt gefehlt.... vielleicht war es zu wenig ausgefeilt, ich weis es nicht... es war, als fehlte der rahmen für das ganze.
dennoch eine wirklich wunderbare ff.... danke
Von:  Rici-chan
2009-01-25T17:57:43+00:00 25.01.2009 18:57
meine güte... ist Horo blöd! klar hat er auch gelitten, aber es war ja nicht so, das er am ende völlig allein gewesen wäre... Ren dagegen ist alleine. so etwas kann man nicht vergleichen. das mit dem abgestumpft und dem wütend passt wirklich.. du machst mir angst, ich erkenne hier meine gefühle wieder óó...
Von:  Rici-chan
2009-01-25T17:44:46+00:00 25.01.2009 18:44
o gott... du hast die emotionen wirklich gut getroffen. sprachlich noch nicht ganz, aber man konnte sich wirkich gut hinein versetzen. am besten gefiel mit das bild mit den worten, das Ren sich bei jedem Wort schnitt. bin gespannt, ob es ein happy end geben wird...
Von:  Rici-chan
2009-01-25T17:37:21+00:00 25.01.2009 18:37
ich hab verdammt lange nichts von dir gelesen ^^° dieses kapitel musste ich nochmal lesen, weil ich mich nicht mehr genau daran erinnern konnte. aber dann sehe ich, das am anfang die gefühle und alles etwas durcheinander herüber kamen. dafür eine relativ lange sex szene ^^
gut gemacht, weiter gehts~
Von:  HoroHoro
2008-08-13T08:37:07+00:00 13.08.2008 10:37
Neiiin Q__Q
Ren darf nciht to sein Q__Q
Echt jetzt T_T
Der soll leben Q_Q

Uuund die Ff soll nciht zuende sein T_T
Dafür ist sie viiiiiel zu toll >_<
Von:  HoroHoro
2008-08-13T08:15:48+00:00 13.08.2008 10:15
Ahhw T__T Ren tut mir so leid Q_Q
und wie immer, ist alles super geschrieben >__<
Und beschrieben istd as auch toll *__*
Das fesselt einen immer so. Man will gar nicht mehr aufhören mit dem lesen xDD

Von:  HoroHoro
2008-08-13T07:53:25+00:00 13.08.2008 09:53
Q__Q
Tolles Kappi *-*
Mir gefällt die ff ^.^
Das ertse Kappi war auch toll :D
Aber da kann ich ja kein kommi hinterlassen uû
Aber gelesen hab ichs ja trotzdemxD
Alles einfach wuderbar geschrieben ;O;
So jetzt werde ich weiterlesen


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