Ore no kokoro von Sweden_ (Chaos' Herzstück*_*v) ================================================================================ ~~~ Runde 2*x* Entschuldigt, dass ich so oft 'der Chinese' schreibexDD das is' 'ne Sucht von mir o_O; ~~~ HoroHoro schluckte. Er hatte sich diese Situation mehrere Male vor Augen geführt. Wie würde der Chinese reagieren? Würde er sich freuen? Sicherlich, vermutete der Ainu, denn Ren hatte ihn nie gehen lassen wollen. Am liebsten hätte der Chinese den Blauhaarigen für immer bei sich behalten, doch der Ainu war gegangen. Noch immer zitterte der Hörer in den Händen des Blauschopfes, als er ihn sich langsam zu Ohr führte und den Zettel mit einer kleinen Nummer darauf ansah. 'Wenn du mich brauchst, ruf mich an, okay?', hatte Ren gesagt. Diese Nummer würde ihn direkt mit dem großen Tao-Anwesen in China verbinden. 'Falls ich umziehe', hatte Ren gesagt. Zittrig fing HoroHoro an die Tastenfolge zu drücken und zu warten. Es dauerte, es dauerte ewig, bis die Nummer nach China gewählt war und es zu verbinden begann. Tut, tut, scholl es monoton in HoroHoros Ohr, während dieser versuchte seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Sein Atem ging schneller und er begann ein leises Stoßgebet gen Himmel zu schicken, indem er um Rens erneute Zuneigung bat. Gerade, als der Ainu geendet hatte, wurde der Hörer abgenommen... /FB/"Ren, ich.. Ich bin verlobt" Die Worte bohrten sich wie heiße Messerspitzen in Rens Brust. Das konnte nicht sein! Langsam nahm der Chinese die Hände aus HoroHoros Haaren und sah zur Seite. "Ich liebe sie nicht!", erklärte der Ainu ausweichend und legte eine Hand an Rens Wange. "Ich liebe dich, Ren!" HoroHoro bekam keine Antwort, der Chinese war nicht im Stande irgendetwas zu sagen. Dem Ainu war klar, was seine wenigen Worte bedeuteten, was Rens Schweigen bedeutete. "Ren.. Als ich erfahren hab, dass ich ver-", wolte der Blauschopf weitererklären, doch Ren brachte ihn mit einer herrischen Geste zum Schweigen. "Ich will es nicht hören..", murmelte Ren schließlich und sah HoroHoro wütend an. "Ich will es nicht hören! Es ist mir egal! Geh doch zu deiner Schlampe!", schrie der Chinese und stieß HoroHoro von sich. Der Ainu, welcher sich vor Überraschung und Entsetzen nicht mehr festhalten konnte, fiel vom Sofa. Obwohl er sich den Kopf am Wohnzimmertisch stieß, gab er keinen Laut von sich. Sein eigener Schmerz musste nichts sein, im Vergleich zu dem, was soeben in dem Chinesen vorgehen musste. "Ren..", nuschelte HoroHoro geknickt und wurde der Träne gewahr, die langsam über die Wange des Chinesen kullerte. Es war das erste Mal, dass er den anderen weinen sah; und er war Schuld. "Geh weg!", keifte Ren aufgebracht, als HoroHoro sich wieder aufrichtete und zurück aufs Sofa saß. Ren hatte sich mittlerweile aufgesetzt und die Arme um die angezogenen Beine geschlungen, sodass der Ainu es schwer hatte ihm wirklich ins Gesicht zu sehen. "Ren.." "Hau ab!!" Ganz vorsichtig legte HoroHoro eine Hand auf das Knie des Chinesen und bemerkte, wie dieser daraufhin zusammenzuckte, ehe er die Hand wegschlug. "Hau ab, hab ich gesagt!", wiederholte Ren noch einmal und seinen Kopf ein Stück an, um den Ainu aus wutfunkelnden Augen anzublicken. Doch befand sich mehr Trauer als Wut in den bernsteinfarbenen Augen, was HoroHoro einen dicken Kloß in den Hals trieb. Er liebte den Chinesen, niemanden sonst! Seine Eltern hatten diese Verlobung arrangiert und er konnte sich dessen nicht erwehren; er hatte es ja versucht! "Ich liebe dich..", begann HoroHoro leise vor sich hinzumurmeln. Wiedereinmal versuchte er den Anderen zu berühren, diesesmal an dessen Schulter. Erst reagierte Ren gar nicht, dann schüttelte er seine Schulter, ehe ein leises Schluchzen zu vernehmen war. "Hau.. ab..!", wimmerte der Lilahaarige, wobei er versuchte die Tränen zurückzuhalten und so wütend wie möglich zu klingen, doch es misslang kläglich. Der Ainu strich sanft über den Oberarm des Chinesen, während er Stück für Stück näher rutschte. Ren zitterte vor Wut und Trauer. Nie hatte HoroHoro den anderen in einem so erbärmlichen Zustand gesehen. Zum ersten Mal wurde HoroHoro klar, wie sehr er den Chinesen liebte, vorallem, wie sehr Ren ihn liebte! "Hau..", sträubte sich der Chinese weiter, "AB!!" HoroHoro zuckte zusammen, doch lies er sich ansonsten nicht von Rens steigendem Tonfall beirren. Er hatte es früher ohnehin nur getan, damit sie nicht zu weit gingen, bei ihren 'Streit-Flirts'. "Ich liebe dich, Ren..", wisperte HoroHoro, nachdem er sich zu Rens Ohr vorgebeugt und ihn fest in die Arme geschlossen hatte. "Ren.. Ich werde dich immer lieben.. Egal was kommt.." Stille durchfluchtete den Raum. Dann, erst ganz leise, später lauter werdend, hörte man den Chinesen schniefen und schluchzen. Sie liebten sich, sie liebten sich so sehr und sollten trotzdem nicht zusammen sein dürfen? "Sch..", machte der Ainu leise, während er beruhigend über Rens Rücken strich. Irgendwie musste einfach alles glatt gehen. Es dauerte eine Weile, ehe der Lilahaarige sich an den Körper um ihn schmiegte, doch als er dies letztendlich tat, tat er es mit einer unglaublichen Intensität. Auch dem Ainu kullerten nun die Tränen über die Wange, wie sie so, Arm in Arm, dasaßen und sich einfach nahe waren, um dem anderen Trost zu spenden. "Es wird alles gut gehen..", wisperte HoroHoro leise und vergrub sein Gesicht in Rens Haaren, die noch immer ihren sachten Pfirsichgeruch in sich trugen, vermischt mit dem sauren Schweiß. "Horo-chan..", schluchzte der Chinese und wischte sich fahrig die Tränen von den Wangen. Sofort folgten weitere kleine Tropfen, die sich ihren Weg zu Rens Kinn bahnten. Einige blieben an Rens Oberlippe hängen und er ertastete sie vorsichtig mit seiner Zunge. So fühlte sich eine Träne an und so schmeckte sie also. Sie war salzig, doch lange nicht so salzig, wie der Chinese es sich vorgestellt hatte. Aufgrund des noch nicht abgewaschenen Schweißes war der Tropfen noch zusätzlich bitter und hinterlies einen schlechten Geschmack auf Rens Zunge. "Horo-chan..", murmelte Ren erneut und sah dem Blauhaarigen in seine tief blau-schwarzen Augen. Er könnte auf ewig darin versinken. Der Ainu sagte nichts, er wartete darauf, was der Chinese zu sagen hatte und setzte nur ein Lächeln auf. Ein trügerischer Schein, denn HoroHoro wusste nicht, was kommen sollte. Würden sie zusammen bleiben können, oder würde er seine Zwangsverlobte heiraten und Ren auf ewig nachtrauern? "Wèn wô..", flüsterte der Chinese und legte eine Hand an HoroHoros Wange. "Onegai.. boku o.. kisu shimasu.." HoroHoro verstand. Behutsam fuhr er mit den Fingerspitzen über Rens Lippen, ehe er dessen Kopf näher zu sich zog und ihre beiden Lippenpaare miteinander vereinte. Es war ein süßer und zugleich bitterer Kuss. Wieder bemerkten die beiden, wie sehr sie sich liebten, was ihnen diese Situation noch hoffnungsloser erscheinen lies. Der Kuss dauerte lange, viel länger als die vorherigen. Fast kam es ihnen vor, als würde es ihr letzter sein; man konnte ja nie wissen. Rens Tränen versiegten. Nur für den Ainu beschloß der Chinese nicht weiterzuweinen, für sie beide würde es schwer werden, doch HoroHoro würde die Last tragen und mit einer Frau zusammen leben müssen. Woher sollte Ren denn wissen, was diese Schlampe mit seinem Geliebten anstellen würde? Das konnte er doch nicht zulassen! "Es wird alles wieder gut, Ren-chan..", murmelte der Ainu, der scheinbar Rens Gedanken lesen konnte, wie diesem vorkam. "Was sollen wir tun?", fragte der Chinese tonlos und starrte auf einen Punkt jenseits des Zimmers. HoroHoro antwortete nicht. Was sollte er denn sagen? Er musste das Mädchen heiraten, sonst würde seine Familie alles verlieren und Pilika müsste sich selbst verkaufen oder schlimmeres. Als einziger, lediger Mann in der Familie hatte er die Pflicht dieses Opfer für die anderen einzugehen. Er hatte die Pflicht Ren zu vergessen. Der Chinese nahm HoroHoros Schweigen falsch an. Er dachte, der Ainu würde sich etwas einfallen lassen, würde ihre Liebe verteidigen. Ren dachte HoroHoro würde ihm alles opfern. "Ich bin müde, Ren-chan..", nuschelte HoroHoro statt einer Antwort auf die gestellte Frage und mied den Blick des anderen. Der Lilahaarige nickte nur. Für ihn gab es nichts mehr zu sagen. Geknickt lies er den Blauhaarigen los und stand langsam auf. "Lass uns schlafen gehen", meinte HoroHoro und stand ebenfalls auf. Eigentlich hätte Ren diese Worte sagen müssen. Er hätte sich zu seinem geliebten Ainu drehen müssen, während er diese Worte sagte und ihm die Hand hinhielt. Doch Ren schwieg. Dieses Schweigen zählte mehr als jedes Wort für den Blauhaarigen. Es war noch keinen halben Tag her, dass sie sich ihre Liebe gestanden hatten. Sogar geschlafen hatten sie schon miteinander, doch nun konnten sie nichteinmal mehr richtig miteinander reden. Diese Tatsache breitete sich langsam, wie ein schleichendes Gift, im Gehirn und im Herzen des Ainus aus, während Ren schon total befallen war. Für ihn war seine Welt in dem Moment zusammengebrochen, in welchem HoroHoro ihm von der Verlobung erzählt hatte. Nun lag alles in Scherben und es schien Ren so, als würde der Ainu nicht begreifen, dass der Chinese sich bei jedem seiner Worte an einer dieser Scherben schnitt. Sein Herz schien auszubluten. Langsam sammelten die beiden ihre Kleidung zusammen, während sie sich beharrlich anschwiegen, um es nicht noch schlimmer zu machen. Es dauerte bis sie alles beisammen hatten und schließlich den Weg in Rens großes Schlafzimmer fanden, in welchem ein überdimensionales Himmelbett stand. Wiedereinmal wurde dem Ainu vor Augen geführt, wie ärmlich er doch war. Er selbst hatte in seiner kleinen Wohnung nur einen schäbigen alten Futon besessen und hatte sich Nacht für Nacht mit dem kratzigen Material herumschlagen müssen, während Ren es sich Nacht für Nacht in seinem riesigen Bett bequem gemacht hatte. Gemeinsam luden sie ihre Kleidung auf das Nachttischchen neben sich und krochen unter die dicke Bettdecke. Auch in diesem Zimmer war der Großteil der Möblierung in schwarz gehalten. Schwarzes Bettzeug, schwarze Vorhänge, schwarze Schränke und sogar eine schwarze Lampe. Dass die Wände in einem matten Grau dalagen, verwunderte den Ainu schon gar nicht mehr. "Hier kann man sicherlich herrlich schlafen", meinte HoroHoro schließlich auf das weiche Bett bezogen. Ren, der sich vorsichtig an den Blauhaarigen anschmiegte, überlegte erst einen Moment, ehe er schließlich antwortete: "Nicht wirklich.. Es ist groß.. Zu groß für einen einzelnen.." HoroHoro verstand auf was der Chinese hinauswollte. Hatte er jedesmal, wenn er schlafen ging an den Ainu gedacht? Vielleicht hatte er ihn sich neben sich gewünscht, HoroHoro jedenfalls hatte dies. Doch bisher war alles nur ein Traum gewesen, bis jetzt. Endlich hatten sie sich sagen können, was sie füreinander empfanden, doch nun schien sie das Schicksal erneut trennen zu wollen. HoroHoro seufzte, er wollte nicht von der Seite des Lilahaarigen weichen, doch schien ihm nichts anderes übrig zu bleiben, wenn er seine Familie schützen wollte. Die beiden kuschelten sich noch enger aneinander und Ren bettete seinen Kopf auf HoroHoros nackte Brust. Noch immer war sein Körper über seiner Normaltemperatur; das spürte Ren, doch störte ihn dies nicht im Geringsten. Behutsam strich der Ainu über Rens Wange, während er die andere Hand in seinen Haaren vergrub. Auch dem Chinesen merkte man den geradigen Akt noch deutlich an. "Halt mich.. bitte..", nuschelte der Lilahaarige leise und legte eine Hand auf HoroHoros Bauch. Sogleich umschlang der Blauhaarige seinen Geliebten und drückte ihn eng an sich. "Ich werde dich die ganze Nacht lang halten.." Ren seufzte. So sehr wünschte er sich den Blauhaarigen bei sich. Diese Nacht wurde sein Wunsch erfüllt. Nur diese Nacht. Wieso musste das Schicksal ihnen so einen grausigen Streich spielen? Für den Chinesen war es im Prinzip nichts Neues, er war schon immer gequält worden, hatte als Kind Folter und Hass über sich ergehen lassen müssen, und hatte trotzdem keine Chance sich der Grausamkeit zu erwehren. Am liebsten würde er einfach HoroHoros Hand nehmen und mit ihm abhauen, einfach weg. Es wäre so leicht, wenn da nicht die Familie des Ainus wäre. Ihre Schuld war es, dass Ren und HoroHoro nicht für immer zusammenbleiben konnten. Nur zu gerne würde er die Angehörigen des Ainus hassen, doch er konnte es nicht. Ohne es sich erklären zu können, empfand der Chinese keinen Hass den Leuten gegenüber, die sie trennen wollten. Lag es daran, dass sie nicht wussten, was sie ihnen antaten? Oder lag es daran, dass Ren wusste, dass HoroHoro nicht wollte, dass der Chinese seine Familie hasste? Ren konnte es drehen und wenden wie er wollte, weder fand er eine Antwort noch ein mindestes Fünkchen Hass in seinem Herzen. Es herrschte nur trübe Traurigkeit. Erneut entfuhr dem Chinesen ein Seufzer, als er seine Augen schloß und sich voll und ganz auf HoroHoros Herzschlag und seine Atmung konzentrierte. Wenigstens dies gab ihm ein kleines Gefühl der Geborgenheit und lies ihn nicht vollends verzweifeln. Er merkte noch, wie der Ainu begann ihm sanft durch die Haare zu streichen, ehe seine Gedanken sich schwärzten und er erschöpft einschlief. Ren konnte nicht genau sagen, was ihn aufweckte. Es gab keinen Wecker und auch die Vorhänge waren noch zugezogen. Weder war überlauter Lärm zu vernehmen noch war es verdächtig still. Verwirrt schlug der Chinese die Augen auf und tastete neben sich. Sofort kam ihm die Galle hoch, die er nur mühsam hinunterschlucken konnte und sich anschließend umsah. Das Bett neben ihm war leer. Man konnte auf dem feinen Stoff noch erkennen, wo der Blauhaarige geschlafen haben musste, doch sah man diesen nirgends und seine Wärme war längst verflogen. Sich verkrampfend versuchte Ren die Tränen zu unterdrücken, er durfte nicht schon wieder weinen. Langsam richtete er sich auf und lies seinen Blick erneut durchs Zimmer schweifen. Seine Erkenntnis blieb diesselbe, alle Vorhänge waren, wie immer, zugezogen und außer ihm befand sich niemand im Zimmer. HoroHoros Kleidung lag auch nicht mehr dort, wo er sie am Vorabend noch hingelegt hatte. Das sollte es also sein. Das sollte es gewesen sein. HoroHoro war weg ohne etwas zu sagen, einfach so im Schutze der Nacht oder des Morgengrauens. Tonlos stieg der Chinese aus dem Bett und bemerkte, dass er noch immer nackt war. Peinlich berührt kramte Ren sich frische Sachen aus dem Schrank und zog sich langsam an. Im gesamten Haus vernahm man keinen einzigen Laut. Hoffend lief Ren in die Küche; keine Unordnung, keine Anzeichen eines anderen, kein HoroHoro. Mutlos setzte sich der Chinese schlußendlich an den verlassen daliegenden Tisch und stemmte seine Hände auf den Tisch. Niemand scherte sich um ihn. Der einzige Mensch, den er je aufrichtig geliebt hatte, mit Ausnahme von Run vielleicht, hatte ihn verlassen. HoroHoro war gegangen. Es mochte sein, dass er es für seine Familie tat, es konnte sein, dass er nicht anders konnte, doch Ren wollte, nein, er konnte es nicht so hinnehmen. Dies durfte nicht das Ende sein! Verzweifelt versuchte der Lilahaarige die Tränen zurückzuhalten, doch es gelang ihm einfach nicht mehr. Der Tränenschwall wollte nicht versiegen und jede einzelne Träne schenkte er HoroHoro. Was auch immer er in seinem Leben noch tun würde, er würde es für den Ainu tun. Und sei es, dass er sein eigenes Leben geben müsste. /FB-Ende/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)