WichtelOS für Anarion von CarpathianWolf (Wichtelaktion Yuberu-Zirkel {Spiritshipping}) ================================================================================ Kapitel 1: Zurück an deiner Seite und auf ewig in deinem Herzen --------------------------------------------------------------- „So viele Jahre sind vergangen und plötzlich stehst du vor mir. Wie aus dem Nichts tauchst du auf. Ich hab nie vergessen wie du eines Tages gegangen bist und dich gegen mich entschieden hast. Wie auch? Ich liebe dich....“ Johan Andersen starrte aus dem Flugzeugfenster. Der 18 Jährige kehrte nun nach drei Jahren aus Norwegen zurück nach Japan. Seine Mutter befand sich gerade auf einer Reise durch Amerika. Ihr Beruf erforderte, dass sie oft reiste und manchmal, wenn die Geschäfte gut liefen, sich längere Zeit in einem Land aufhalten musste. Johans Vater starb, als er zehn Jahre alt war und kurz nach dessen Tod wurde er von seiner Mutter einfach in ein fremdes Land gebracht. Johan fand sich nach kurzer Zeit damit ab, auch wenn er seine Freunde in Norwegen anfänglich vermisst hatte. In dem Jahr als er 15 wurde stellte seine Mutter ihn vor die Wahl. Sie wollte auf unbestimmte Zeit zurück nach Europa. Johan fiel es erst etwas schwer sich dazu durchzuringen, aber letzten Endes war er mit ihr gegangen. Damals musste er dafür seinen besten Freund aufgeben. Der Türkishaarige hatte keine Ahnung wie es ihm ging oder wo er war. Ihr Kontakt, den sie über Brief und Telefon gehalten hatten, wurde mit der Zeit immer weniger bis er schließlich ganz abgebrochen war. Er bereute es, denn jetzt wo er nach Japan zurück kehrte, musste er wieder von vorne beginnen. Seine Mutter kümmerte dies wenig. Sie war schon kurze Zeit nachdem sie wieder in Europa waren ihren Geschäften nachgegangen. Johan vermutete immer, dass es wohl ihrer Art entsprach so mit dem Verlust seines Vaters fertig zu werden. Johan hatte seine Wahl getroffen. Er wollte in Zukunft hier in Japan leben und nicht irgendwo in Europa oder Amerika. Ein leises Seufzen entwich seiner Kehle und er wandte den Blick von den Wolken ab. Ob ich ihn vielleicht irgendwie wieder finde? Seine Gedanken befassten sich mit seinem verlorenen Freund, bis er durch die Stimme des Piloten auf die bevorstehende Landung aufmerksam gemacht wurde. Am Flughafen in Tokio angekommen erhaschte er seinen Koffer vom Band und verließ die Halle mit eiligen Schritten. Seine Mutter hatte ihm eine Wohnung gemietet und würde ihm monatlich Geld überweisen, damit er leben konnte. Johan stieg in ein Taxi ein und nannte dem Fahrer die Adresse. Erst jetzt bemerkte er, wie furchtbar sein japanisch mittlerweile klang. Sicher lag es daran, dass er die Sprache nun fast drei lange Jahre nicht mehr gesprochen hatte. Halbwegs zufrieden stellte er aber fest, dass sein Wortschatz nicht darunter gelitten hatte und auch seine Grammatik und den Rest beherrschte er wohl noch. Der Wagen hielt vor einem grauen Hochhaus. Er bezahlte den Mann hinter dem Steuer und stieg mit seinem Koffer aus. Seine Schritte führten ihn zur Haustür des Gebäudes und ein schneller Blick auf die Klingelanzeigen verriet ihm, dass sein Name bereits angebracht wurde ebenso wie auf dem Briefkasten. Er zog einen kleinen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche und öffnete die schwarze Tür. Der Fahrstuhl brachte ihn in den zwölften Stock, in welchem sich seine, nach Angaben seiner Mutter, geräumige Wohnung befinden sollte. Auch hier an der Wohnungstür war der Name in japanischen Schriftzeichen gut zu lesen: „Anderusen“. Johan entriegelte die Wohnungstür und trat ein. Seinen Koffer stellte er im Flur ab, bevor er die drei Zimmer, Küche, Bad begutachtete. Johan hätte sich auch mit zwei Zimmern begnügt, aber anscheinend hatte seine Mutter entweder nicht nachgedacht oder mit einbezogen, dass er irgendwann eventuell Besuch bekommen könnte und dann ein Gästezimmer benötigte. Der norwegische Junge räumte seinen Koffer aus, begab sich unter die Dusche und danach ins Bett. Er musste morgen bei Zeit aufstehen und sich in seiner neuen Schule anmelden. Es sollte eine Privatschule nur für Jungs sein. Johans Mutter wollte nicht, dass er sich mit Mädchen die Zeit vertrieb, sondern lieber lernte und den Weg für seine Zukunft ebnete. Die Müdigkeit, welche Johan nach dem langen Flug deutlich verspürte, ließ ihn sofort in einen traumlosen, tiefen Schlaf fallen sobald er im Bett lag. Der Morgen brach viel zu schnell an und Johan quälte sich regelrecht aus seinem warmen, gemütlichen Bett heraus um sich für seinen ersten Tag an seiner neuen Schule anzuziehen. Johans Frühstück blieb aus, denn er musste heute erst einkaufen, also besorgte er sich unterwegs auf seinem Weg einen Kaffee, damit er wenigstens etwas wacher wurde. Das Schulgelände lag vor ihm und einige der Schüler waren gerade dabei den Hof zu kehren. Johans Weg führte ihn direkt zur Schulleitung. Johan war diese Schule nicht fremd, denn es war die Selbe, welche er damals besucht hatte, während seiner Zeit hier in Japan. Der Direktor begrüßte ihn höflich und schien sich auch noch an den Norweger zu erinnern. „Ich werde gleich Manjoume-kun rufen lassen, er wird mit dir in die gleiche Klasse gehen.“ Der Direktor lächelte freundlich seinen Gegenüber an, der dankend den Kopf schüttelte. „Danke, aber das wird nicht nötig sein. Ich kenne mich noch gut hier aus und werde den Weg alleine finden. Trotzdem vielen Dank!“ Er verbeugte sich höflich und verließ das Zimmer des Rektors, ehe dieser Einwand erheben konnte. Johan wusste wo er hinmusste und wollte, wenn er ehrlich war, wollte er gar keinen Aufpasser an die Seite gestellt bekommen. In Gedanken schlenderte er den Gang entlang in Richtung seiner Klasse, die Augen auf den Boden gerichtet. Johan dachte darüber nach, ob sein Freund wohl noch auf diese Schule ging. Sicher würde er bald Gelegenheit bekommen um das herauszufinden. Ein plötzlicher Zusammenstoß veranlasste Johan dazu den Blick zu heben. Sein Gegenüber war zu Boden gegangen und hatte dabei einige Akten fallen lassen, die nun auf dem Gang verstreut waren. „Entschuldigung! Ich habe nicht aufgepasst! Ist alles in Ordnung?“ Johan starrte etwas ungläubig die Person vor ihm an. „Juudai!?“ Verwirrte schaute nun der Angesprochene auf. „Jo-Johan!? Was machst du hier!? Also ich meine…du bist wieder in Japan!? Seit wann? Gehst du etwa auch auf die Schule?“ Der Braunhaarige war viel zu verwirrt und stellte Johan so viele Fragen, dass dieser ein wenig überfordert wirkte. Was Johan aber wirklich stocken ließ waren nicht die vielen Fragen, sondern die Art und Weise in der sie ihm gestellt wurden. Er hatte sich darauf verlassen, dass Juudai sich freuen würde ihn wieder zu sehen. Der Braunhaarige allerdings schien alles andere als begeistert zu sein. Ohne weiter auf Johan oder Antworten zu warten, sammelte er hektisch die Akten ein, wobei er einige wieder fallen ließ. „Ach verdammt!“ leise fluchte Juudai und hielt inne, als seine Hand die von Johan berührte. Er sah auf und sein Blick traf direkt Johans. Seine Smaragde hatten Juudai fixiert und schienen ihn in einen Bann zu ziehen, dem Juudai früher schon oft genug verfallen war. Johan war in die Hocke gegangen und hatte ebenfalls begonnen die Akten aufzusammeln, doch genau wie Juudai hielt er in diesem Moment inne. „Juudai…du freust dich nicht darüber, dass ich wieder hier bin hab ich recht?“ Johans Frage brachte es auf den Punkt und Juudai schaffte es dadurch den Kopf abzuwenden und Johans Augen zu entkommen. „Nein! Ich freue mich ganz sicher nicht! Ich hatte gehofft dich nie wieder sehen zu müssen! Ich kann dich nicht ausstehen Johan!“ Juudais Blick wanderte wieder auf Johan zurück und der Norweger konnte an diesem erkennen, dass Juudai es ernst meinte. „Entschuldige…“ murmelte er, reichte dem Japaner die Papiere und erhob sich aus der Hocke. Juudai ließ ein kurzes „Danke“ verlauten und drehte sich auf dem Absatz um. Johan blieb allein zurück. Der Norweger trat durch die Tür in den Klassenraum. Der Lehrer stellte ihn vor und bat ihn sich zu setzen. Johan suchte sich einen Sitzplatz neben dem Fenster aus. Während der Lehrer an der Tafel über Genetik redete, schweifte Johan mit seinen Gedanken in eine ganz andere Richtung. Ich verstehe nicht wieso er mich anscheinend hasst. Ich habe ihm damals gesagt, dass ich meine Mutter zurück begleite. Wir haben uns verabschiedet und es kam mir zu diesem Zeitpunkt noch alles völlig in Ordnung vor. Habe ich mich so sehr geirrt? Konnte er mich vielleicht noch nie leiden und war eigentlich froh, dass ich gegangen bin? Johan bemerkte nicht, wie der Lehrer ihn nun schon zum wiederholten Male aufrief. Erst jetzt, wo es bereits zu spät war, erhob er sich und entschuldigte sich für seine Unachtsamkeit. Sein Biologielehrer sah die Situation aber etwas anders und verbannte Johan kurzer Hand vor die Tür des Klassensaals. Manjoume, Jun schüttelte den Kopf. Er kannte Johan ebenfalls von früher, denn wie dieser und Juudai ging auch er bereits seit der Grundschule auf diese private Jungenschule. Der Schwarzhaarige wusste, dass Juudai und Johan damals die besten Freunde waren und wusste um die Gefühle seines Braunhaarigen Freundes Bescheid. Er konnte ja nicht ahnen, dass Juudai gerade erst vor einigen Momenten Johan auf dem Gang begegnet war und diesem dort eine heftige Abfuhr erteilt hatte. Johan seufzte leise. Egal wie oft er diese Sache überdachte, er konnte sich nicht erklären warum Juudai plötzlich so reagierte. Vielleicht war er ja beleidigt, weil sie sich nicht mehr geschrieben hatten? Der Norweger blickte betrübt gen Boden, denn er hatte sich eigentlich darauf gefreut Juudai wieder zu sehen, auch wenn er anfangs dachte er müsste ihn erst lange suchen. Johan konnte ja nicht ahnen, dass er immer noch auf die gleiche Schule ging. Ein leises Lachen riss Johan aus seinen Gedanken. Sein Blick wanderte den Flur entlang und er konnte Juudai mit einem anderen Jungen reden sehen. Allem Anschein nach verstanden sich die beiden ziemlich gut und irgendetwas in Johan regte sich. Es kam ihm so vor als hätte buchstäblich der Blitz eingeschlagen. Altbekannte Gefühle kochten in ihm hoch, die er schon damals versucht hatte zu unterdrücken. Eifersucht packte ihn und Groll machte sich in ihm breit. Schon damals musste Johan manchmal seine Eifersucht im Zaun halten, denn wenn er ehrlich gewesen wäre, hätte er Juudai am liebsten mit niemandem geteilt. Ein leises Seufzen entwich ihm. Es war völlig irrational Eifersucht für einen guten Freund zu verspüren. Immerhin konnte er nicht verlangen, dass Juudai nur mit ihm befreundet war und jetzt nach der langen Zeit der Trennung und Juudais Verhalten erst recht nicht. Juudai bemerkte den norwegischen Jungen und Griff nach dem Arm seines Begleiters, um diesen in die andere Richtung zu lenken. Allerdings ließ der junge Mann das nicht zu und lief in Richtung Johan. „Guten Morgen. Man sagte mir du seiest der „neue alte“ Schüler? Johan Andersen?“ Johans Gegenüber lächelte freundlich und Johan meinte sich an ihn erinnern zu können. „Guten Morgen. Ja ich bin Johan Andersen.“ Johan dachte angestrengt nach, wie der Name seines Gesprächspartners sein mochte, denn er konnte sich zwar an das Gesicht erinnern, aber ihm fehlte diese kleine wichtige Angabe noch. „Ich bin Marufuji, Ryou und der Schülersprecher. Der Direktor bat mich darum dich ein wenig umher zu führen. Ich weiß du warst früher hier auf dieser Schule, aber zwischenzeitlich hat sich hier einiges geändert.“ Mit diesen Worten entführte Ryou den Norweger gefolgt von Juudai. Die drei liefen den Flur entlang und Ryou zeigte Johan die neuen Anbaue und die umgebauten und verlegten Räume. „Hier ist der Schülerversammlungsraum. Wir halten jeden Mittwoch eine Versammlung mit den Klassensprechern ab. Da das neue Jahr begonnen hat, denke ich werden bald endlich alle Vertreter gewählt sein. Juudai-kun ist von seiner Klasse gewählt worden und hatte heute Morgen noch einige Dinge mit mir zu erledigen.“ „Verstehe…das heißt…ich denke es wurde noch kein Klassensprecher für meine Klasse gewählt?“ Johan sah fragend zu Ryou, der anscheinend über alles Bescheid wusste. „Nein noch nicht, aber soweit ich weiß sind die Wahlen für heute angesetzt in der dritten Stunde. Hast du Interesse Andersen-kun?“ Ryou begutachtete sein Gegenüber, doch bevor dieser antworten konnte, mischte sich Juudai ein. „Kommt ja gar nicht in Frage, dass du dich als Klassensprecher bewirbst! Wenn du den Versammlungen beiwohnst lege ich mein Amt nieder!“ Juudai sah Johan auffordernd an, als ob er nun von diesem eine Zusage erwartete, dass dieser sich nicht als Kandidat aufstellen lassen würde. „Juudai-kun du hast bereits angenommen…willst du wirklich, dass Gerüchte entstehen?“ Ryou ging systematisch vor und er wusste genau was er sagen musste, um Juudai umzustimmen beziehungsweise davon zu überzeugen sein Amt nicht aufzugeben. „Na ja…du hast Recht Marufuji-Senpai…“ Juudai räumte verlegen ein, dass der Ältere Recht hatte. Es war kindisch von ihm nur wegen Johan nicht mehr der Klassensprecher sein zu wollen. Juudai ließ ein Seufzen verlauten und verabschiedete sich, da er nun zur zweiten Stunde wieder zurück in seine Klasse musste. Ryou zeigte Johan noch die letzten Einzelheiten bevor auch sie beide zurück in ihre Klassen mussten. Die Klassensprecherwahl ergab, dass Johan Stellvertreter sein sollte und natürlich zeigte er sich damit einverstanden. Ihm war es immer noch wichtig herauszufinden, was in Juudai vorging, allerdings bekam er heute keine Möglichkeit mehr hierzu also beschloss Johan es morgen erneut zu versuchen. Am nächsten Morgen war Johan einer der Ersten, die in der Schule ankamen und er begab sich zu Juudais Klassensaal um vor diesem auf ihn zu warten. Der Braunhaarige machte ein mürrisches Gesicht, als er den norwegischen Jungen sah. „Morgen...du stehst mir im weg...würdest du bitte zur Seite gehen?“ Juudai sah den etwas größer gewachsenen Norweger auffordernd an. „Ich würde mich gern mit dir unterhalten Juudai. Wärst du so freundlich und würdest mit kommen? Ich habe Marufuji-Senpais Erlaubnis, dass wir in den Versammlungsraum dürfen.“ Johan würde keinen Zentimeter weichen und Juudai ahnte schon, dass er keine andere Wahl hatte. Entnervt seufzte er. „Okay...“ Die beiden jungen Männer begaben sich in das Zimmer, in welchem die Schülerratsversammlungen abgehalten wurden. Johan schloss die Tür, nachdem auch Juudai eingetreten war. „Also...was willst du Andersen-kun?“ Juudais Stimme Johan gegenüber klang kalt und abweisend und dennoch konnte Johan an den Augen seines ehemaligen besten Freundes erkennen, dass er sich dazu zwingen musste. Juudais Augen sprachen die Wahrheit, auch wenn er selbst unwahre Worte sprach. „Juudai...wieso bist du so abweisend zu mir? Falls du wütend auf mich bist, weil ich dir nicht weiter geschrieben habe, tut es mir Leid! Wir sind so oft umgezogen und mein Adressbuch ging unter anderem verloren. Es tut mir aufrichtig vom Herzen Leid, dass wir keinen Kontakt mehr hatten. Ich war überrascht, dass du immer noch auf die gleiche Schule gehst und ich habe mich gefreut und freue mich immer noch dich wieder zu sehen, aber du anscheinend nicht?“ Johans Stimme klang ehrlich und an seinen Worten konnte Juudai erkennen, wie ernst es dem Norweger war wieder mit ihm Freundschaft zu schließen. Doch genau das war der entscheidende Punkt. Juudai wollte keine Freundschaft. Er hatte schon damals, als Johan noch in Japan lebte bemerkt, wie wichtig Johan ihm war und das er tiefer gehende Gefühle für ihn hegte. Wie sollte Juudai, Johan jemals die Wahrheit sagen? Juudais größte Sorge war Johans Reaktion auf ein Geständnis. Vielleicht würde er nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen oder noch schlimmer er würde die Schule wechseln oder erneut nach Norwegen verschwinden. Keines dieser Risiken wollte Juudai eingehen, also bemühte er sich weiterhin den Kalten zu spielen. „Nein daran liegt es nicht! Ich will einfach nichts mehr mit dir zu tun haben Johan!“ Der Japaner wandte seinen Kopf zur Seite um nicht in die strahlenden Smaragde blicken zu müssen, die ihm im Moment so unendlich traurig vorkamen, dass er Johan am liebsten in seine Arme gezerrt und ihm einen leidenschaftlichen Kuss geraubt hätte. „Warum? Juudai! Sag es und blick mir dabei ins Gesicht! Warum weichst du mir aus und willst mich nicht mehr sehen?!“ Johans Stimme bebte und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Über die Heftigkeit der Traurigkeit und des Schmerzes in seinem Herzen überrascht wurde ihm immer mehr bewusst, wieso er so viel daran setzte um wieder mit Juudai befreundet zu sein. Langsam schien Johan den Grund für seine Eifersucht von damals zu erkennen, doch er wollte es nicht wahr haben und weigerte sich die Ursache zu akzeptieren. „Du willst wissen warum!?“ Juudais Blick hatte sich auf Johan gerichtet und er schien wütend auszusehen. Wütend über die Sturheit des Norwegers, da dieser nicht einfach akzeptieren konnte, dass Juudai keinen Kontakt mehr wünschte oder durchschaute er Juudai bereits? Der Braunhaarige entschloss sich zu handeln. Es würde keine Rolle mehr spielen wie Johan dachte oder reagierte. Er würde ihn ohnehin verlieren. Juudai packte Johan am Kragen der Schuluniform und drückte ihn gegen die Wand. Sein Körper presste sich eng an Johans und Juudai raubte ihm einen süßen, verlockenden und leidenschaftlichen Kuss. Johan war viel zu perplex um sich dagegen zu wehren. Völlig unerwartet erschauderte es ihn angenehm und ein warmes Gefühl machte sich in seiner Brust breit, welches den Schmerz von eben mit Leichtigkeit vertrieb. Schmetterlinge begannen in seinem Bauch zu tanzen und das Kribbeln wanderte durch seinen gesamten Körper. Johan schloss seine Augen beinahe von selbst und zögernd erwiderte er den Kuss zärtlich. Juudai war nun selbst überrascht über Johans Handlung und löste den Beweiß seiner Zuneigung verwirrt. „Johan?“ Er sah forschend in die Smaragdfarbenen Augen seines Freundes. Johans Wangen färbten sich puterrot und er stammelte irritiert unverständliche Sätze auf japanisch und teilweise mit norwegischen Worten. Juudai seufzte leise. „Ich hoffe du hast jetzt kapiert warum ich dich nicht wieder sehen wollte! Ich liebe dich Johan!“ Juudais Blick wanderte gen Boden und wirkte niedergeschlagen. Er hatte schon mit solch einer Reaktion des Norwegers gerechnet und leider behielt er Recht. Johan würde nie das gleiche wie er empfinden. Johan selbst musste seine Gedanken ordnen die wie aufgescheuchte Vögel zu sein schienen. Sein bester Freund hatte ihn gerade geküsst und ihm seine Liebe gestanden. Er wollte Juudai nicht vor den Kopf stoßen oder ihm eine entgültige Absage erteilen, dennoch war er sich immer noch nicht sicher, was seine Gefühle angingen. Was wenn er sich diese nur einbildete und er am Ende Juudais Herz brechen würde? „Juudai...ich...ich also...ich weiß nicht ob ich meinen Gefühlen trauen kann. Ich...glaube ich liebe dich auch, aber ich bin mir nicht sicher und ich möchte dich nicht verletzen!“ Juudai sah auf und lächelte seicht. „Johan...danke...ich hatte damit gerechnet, dass du nun derjenige von uns beiden sein würdest, der sagt er will mich nie wieder sehen. Wenn du dir nicht sicher bist, dann lass es uns doch versuchen! Ich wäre glücklich mit dir und falls du wirklich merkst, dass du mich nicht liebst...ich werde dir keine Vorwürfe machen! Lass es uns versuchen...bitte!“ Johan konnte den Schokoladenbraunen Augen diese Bitte nicht abschlagen, selbst wenn er gewollt hätte, sein Herz würde es nicht zu lassen. Ein Lächeln breitete sich auf den Lippen des Norwegers aus. „Gut...versuchen wir es...du hast von nun an alle Zeit der Welt mich zu überzeugen, dass mein Herz dich aufrichtig liebt.“ Juudais überglückliches Gesicht ließ Johan ein ungeahntes Glücksgefühl in sich verspüren. Er hatte noch nie zuvor erlebt, dass er sich bei solch einem glücklichen Lächeln so wohl fühlte oder doch? Wenn er genau überlegte und erinnerte war dies schon immer der Fall gewesen. Jedes Mal wenn Juudai ihn auf diese Weise angelächelt hatte, fühlte er sich wohl und behaglich. Wieso hatte er es erst jetzt erkannt? „Juudai? Ich werde dir bald eine Antwort geben, das ist ein Versprechen!“ Johan legte seine Arme um Juudai und zog ihn dicht an sich um ihm einen sanften Kuss zu schenken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)