New Life von ahkullerkeks (old Love?) ================================================================================ Kapitel 19: Suffer ------------------ Seufzend schloss Heiji die Haustür hinter sich und schaute seinem besten Freund hinterher, wie er in die Küche ging, um sich Frühstück zu machen. Ein Kaffee wäre Heiji ganz einladend vorgekommen, doch er wusste, dass er Conan so etwas in seiner derzeitigen Lage nicht zumuten konnte. Also ging er dem geschrumpften Detektiv hinterher und füllte selber Wasser in den Behälter der Kaffeemaschine. Er drehte sich um und musterte Conan mit gehobener Augenbraue. Er sah müde aus, wie er so am Küchentisch saß, nur mit einem Glas Orangesaft in der Hand, den Blick auf die orange-farbige Flüssigkeit geheftet. Wie es aussah, hatte er ebenfalls ein schlechtes Gewissen. Sowie Heiji auch. Hätte er Ai nicht stumm um Hilfe gebeten, wäre sie nicht weiter auf Ran eingegangen und sie würden vielleicht zu Dritt in der Küche sitzen. Heiji seufzte und setzte sich mit leerer Tasse Conan gegenüber hin. „Kudo“, sprach er ihn mit anklagendem Ton an. Conan zuckte kurz zusammen und hob zögernd seinen Kopf. Heiji klatschte mit der flachen Hand auf die Tischfläche. „Verdammt, was sollte das?“, fuhr er seinen besten Freund an und runzelte die Stirn. „Macht es dir Spaß Streit mit Haibara zu haben?“ Conan schüttelte kaum merklich den Kopf. Sein Gesicht wurde mit jeder Sekunde bleicher und seine Hände verkrampften sich immer mehr um sein Glas. „Das war nicht an sie.“ „Was?“, hakte Heiji aufgebracht nach. „Was war nicht an sie? Dein Blick?“ Conan nickte, hob den Kopf jedoch nicht besonders hoch. „Sie hatte nur das Pech diejenige zu sein, die ich grade angesehen hab“, murmelte er seine Entschuldigung für sein Verhalten. Er schaute kurz zur Seite, verankerte seinen Blick darauf jedoch wieder in seinem Orangensaft. Heiji schüttelte ungläubig den Kopf. „Das ist nicht alles, nicht wahr?“, sagte er mit kühlem Unterton. Ein weiteres Nicken des kleinen Detektivs. Er löste eine Hand von dem Glas, um damit seinen Kopf abzustützen. Er schloss die Augen. Heiji’ s Meinung nach, hatte Conan schon mal besser ausgesehen. Er schien müde, hatte kleine Augenringe und war blasser, als einige Leichen, die Heiji gesehen hatte. „Nun, mein Freund“, sagt Heiji mit erhobener und aufgehellter Stimme, legte die Arme auf den Tisch und verschränkte die Finger ineinander. Er schaute Conan mit kleinem Lächeln an. „Erzähl Doktor Heiji was du auf dem Herzen hast. Er macht dann das Aua wieder weg.“ Conan hob leicht den Kopf und grinste seinen besten Freund schmächtig an. „Ich glaube nicht, dass du derjenige bist, der mein Aua wegmachen kann“, erwiderte er mit etwas kräftigerer Stimme. Heiji klatschte einmal aufmunternd in die Hände. „Das ist doch schon mal ein guter Anfang!“, versuchte er Conan anzuspornen. „Wer könnte dich denn wieder heilen?“ „Ich…weiß nicht genau.“ Conan hob die Schultern leicht und runzelte die Stirn. „Das ist keine große Hilfe“, grummelte Heiji. Sein Gesichtsausdruck erhellte sich wieder etwas. „Okay“, sagte er und richtete sich mehr auf. „Ist Ran die richtige Ärztin? Oder eher Haibara?“ Conan sah ihn vorsichtig an. „Wieso denkst du, dass es entweder Ran oder Haibara ist?“ Heiji tat, als würde er überlegen. „Hm, ich weiß ja nicht genau, Kudo“, erwiderte er spottend. „Vielleicht weil du dich nicht entscheiden kannst, auf wen von den beiden du mehr stehst?“ Belustigt beobachtete er wie der Kopf des geschrumpften Jungen rot wurde. „Ich kann mich doch entscheiden.“ „Und wer ist es dann?“ „Ran…“, murmelte Conan leise und extrem unsicher. Heiji seufzte. Dieser Typ war ein anstrengender Junge! Er sagte amüsiert: „Das hört sich wirklich sehr selbstsicher an.“ Conan’ s Wangen wurden einen Ticken dunkler. Ein weiterer Seufzer des erwachsenen Mannes. „Hör mal, Kudo“, startete er. „Ich weiß, dass du etwas…nun ja, verwirrt bist.“ Er fing sich einen bösen Blick von Conan’ s Seite ein. „Aber lass deine Gefühle jetzt aus dem Spiel und achte etwas mehr auf die von Haibara. Du warst fies. Und nur weil du dich nicht überwinden konntest ihr hinterherzulaufen, heißt das noch lange nicht, dass du dich überhaupt nicht entschuldigen musst.“ Conan erwiderte nichts, schaute nur die orange-farbige Flüssigkeit in seinem Glas an. „Und überhaupt“, fuhr Heiji mit gehobener Augenbraue fort. „Was hat dich daran gehindert ihr hinterher zu gehen? Sonst tust du so was doch immer sofort, doch dieses mal…“ Die Schultern des Schülerdetektivs hoben sich etwas. „Irgendwie glaube ich, dass…wir eine Auszeit machen sollten. In letzter Zeit ist einfach zu viel Seltsames passiert.“ Der Gedanke, Abstand von Ai zu halten gefiel Conan gar nicht. Doch was konnte er Anderes tun? Alles, was in der letzten Woche passiert war, schien nicht richtig zu sein. Wie konnte etwas, dass sich so Richtig angefühlt hatte… Falsch sein? Conan atmete hörbar aus und schaute Heiji wieder an. Der Gesichtsausdruck seines besten Freunds gab Conan allen Anschein, dass der kein Wort verstand. Jedenfalls nicht alles. „Wir waren gestern doch auf Ayumi’ s Party“, erzählte Conan und er spürte bei dem Gedanken an den vergangenen Abend Wärme in seine Wangen steigen. Heiji nickte mit ernstem Gesicht. „Da…da ist…irgendwie…was schief gelaufen…“ „Guten Morgen!“ Die beiden Detektive zuckten zusammen und hoben den Kopf, um nach der Ursache der Störung zu sehen. Ran stand, mit strahlendem Lächeln und im Morgenmantel, in der Tür und schaute glücklich auf die beiden Männer runter. „Conan, schon zurück?“, fragte sie mit verwundertem Unterton. „Ich hätte gedacht, du würdest länger bei Ayumi-chan bleiben.“ „Äh, n- nein“, kam die leise Antwort. „Hm.“ Ran drehte sich um. Überrascht schaute sie sich um. „Ist Ai-chan gar nicht mit euch? Ich dachte sie kommt noch vorbei. Ich wollte euch beiden was leckeres Kochen.“ „Ich bin ihr Ersatz“, schmunzelte Heiji und sah Conan der Seite her an. Ran nickte verblüfft und wandte sich dem Kühlschrank zu. „Dann hoffe ich aber, dass ihr Hunger habt“, meinte sie und lachte kurz. Heiji und Conan bejahten mit kleinem Lächeln. Ran war immer noch die Sonne, die sie früher war. Gutgelaunt und mit warmen Lächeln. Eine Weile hörte man nur das Brutzeln der Pfannkuchen in der Pfanne. Doch dann durchbrach Ran die Stille. „Wie war es denn gestern, Conan-kun? Was habt ihr euch angesehen?“ Conan hob leicht irritiert den Kopf. „Angesehen?“, erwiderte er dümmlich. „Ach! Ja, ehm. Nur ein paar Filme, die Ayumi zu Hause hatte. Nichts Besonderes.“ „Ah.“ Ran schmunzelte. „Hat es denn Spaß gemacht?“ Conan grinste. „Oh ja.“ Heiji schaute ihn misstrauisch an. Sein kleiner Freund war kurz davor ihm zu erzählen, was gestern vorgefallen war, doch dummerweise war Ran dazwischen geplatzt. Wie ärgerlich. „Das hört man gerne“, lachte Ran und kam mit der Pfanne zum Tisch. Heiji erhob sich schnell und holte drei Teller heraus, legte sie auf den Tisch und setzte sich wieder auf seinen Platz. Ran lächelte dankend und schob die fertigen Pfannkuchen auf die Teller von Conan und Heiji und stellte sich wieder an den Herd, um noch mehr zu machen. Ein stilles Gähnen war zu hören und kurz darauf tapste ein verschlafener Yutaka in die Küche. Als er die ganzen Insassen sah, lächelte er leicht. „Morgen“, begrüßte er alle, ging zu Ran und küsste sie auf die Wange. Heiji murmelte eine Erwiderung und Conan blieb ruhig sitzen, weiterhin auf seinen Orangensaft starrend. Yutaka warf einen Blick auf den Tisch, sah, dass dort nur drei Teller lagen und holte sich einen eigenen. Ran kam schon mit der nächsten Portion Pfannkuchen. „Ich habt die Pfannkuchen ja noch gar nicht angerührt!“, entfuhr ihr mit anklagendem Gesichtsausdruck. Wie in Demonstration nahmen die beiden Detektive die Gabeln in die Hände und nahmen einen Happen. Ran lächelte zufrieden. Sie stellte die Pfanne auf eine nicht heiße Platte und setzte sich zu den Männern an den Tisch. „So früh wieder da?“, fragte Yutaka und schaute Conan kauend an. Der erwiderte, ohne den Blick zu heben: „Ja.“ Eine Weile schaute Yutaka ihn noch an, kam die Hoffnung, dass der Junge noch etwas sagen würde, jedoch schnell auf. „Das schmeckt ausgezeichnet, Schatz“, lobte er seine Freundin, die ihn strahlend anlächelte. Conan zog eine Augenbraue hoch. Schatz? Hatte Ran Shinichi nicht mal am Telefon erzählt, dass sie es nicht mochte so genannt zu werden, da sie doch einen richtigen Namen hatte? Hatte sich ihre Meinung nun doch geändert, oder wie? Conan seufzte lautlos. Wäre er jetzt noch mit Ai bei Ayumi gewesen, hätten sie alle am Tisch gesessen, über irgendetwas geredet und Conan hätte sich nicht mit Yutaka’ s Anwesenheit quälen müssen. Na ja, das wäre nur so gewesen, wenn das alles nicht passiert wäre, am vorigen Abend. „Ehm, Conan-kun?“ Der Angesprochene hob den Kopf. „Hm?“ Ran schmunzelte. „Amtworte richtig, junger Mann, und nicht mit ‚Hm?’.“ Conan lächelte leicht. „Wie auch immer“, fuhr Ran fort und lachte leise. „Professor Agasa hat mich gestern gefragt, ob ich ihm einen Schokokuchen machen könnte, ich hatte aber keine Zeit ihm den zu bringen gestern. Könntest du heute kurz rüber laufen und ihn abgeben? Yutaka und ich wollten noch in die Stadt und da hab ich dann leider keine Zeit dafür.“ Conan schmunzelte. Unverbesserlich, der alte Mann. Da ist Ai einen Abend nicht da und er bestellt sich Schokokuchen. Nur blöd, dass er mit Verspätung ankommt. „Macht er wohl“, meldete Heiji sich. Er grinste Conan breit an. Der hob nur eine Augenbraue. „Ja“, gab er sein Einverständnis. Okay, was er konnte er Ai sagen? Tut mir Leid, dass ich dich so angesehen habe? Hörte sich ziemlich seltsam an. Also eher unpassend für seine Situation. Vielleicht…konnten sie sich vertragen, ohne, dass er sich in irgendeiner Weise entschuldigen musste, weil das Mädchen ihn ziemlich zur Weißglut getrieben hatte. Sie wusste genau, dass er nicht gerne über Ran’ s Vergessen von Shinichi sprach. Das Frühstück verlief ruhig. Nur Ran und Yutaka unterhielten sich über dieses und jenes, Ran lachte viel und versuchte damit auch ein wenig die Stimmung zu heben. Welches jedoch schief ging, denn die beiden derzeitigen Hobby-Detektive waren tief in Gedanken und hörten nicht ein Wort von dem, was die beiden anderen redeten. Irgendwann stand Conan auf, bedankte sich für die Pfannkuchen, legte seinen Teller plus Besteck in die Spüle und ging ins Wohnzimmer, um sich dort auf eins der Sofa’ s zu setzen. Heiji folgte kurz darauf, mit einem erleichterten Seufzer. Er ließ sich auf die weichen Polster des Sofas gegenüber Conan fallen. „Wow, war das ein interessantes Frühstück“, sagte er und zauberte ein Grinsen auf seine Lippen. Conan hob die Schultern und grinste zurück. Er fühlte sich unwahrscheinlich müde. Seine Augenlider glitten in der Stille immer weiter hinunter und ein seltsames Gefühl, welches er nicht deuten konnte, verbreitete sich in seinem Magen. Seine Glieder fühlten sich schwach und müde an, seine Gedanken schwirrten wirr in seinem Kopf umher, so dass ihm schwindelig wurde. Wie spät war es gewesen, als er und Ai hinaufgegangen waren? Ziemlich früh am Morgen. Das war vielleicht grade mal…Vier Stunden her gewesen und nun kam die Müdigkeit erstmals. Conan schloss die Augen und legte sich bequemer auf dem Sofa zurecht. Wann sollte er denn zum Professor rüber gehen? Sollte er nach Ai fragen oder einfach den Schokoladenkuchen abgeben und wieder verschwinden? Würde sie mit ihm reden wollen? Würde sie ihn reden lassen? Würde sie ihm seine Reaktion verzeihen? War sie schon so von seinem Gejammere genervt gewesen, dass sie ihm die Wahrheit so ins Gesicht schleudern musste? Oder…oder wollte sie ihm dadurch nur helfen? Wollte sie einem Freund einen Gefallen tun, ihm zeigen, wie unnütz es war sich immer noch Hoffnungen auf etwas zu machen, was schon lange verloren war? Konnte Conan tatsächlich noch Hoffnungen im Falle Ran haben? War sie diejenige, mit der er zusammen sein wollte? Konnte es…Konnte es tatsächlich sein, dass es jemanden gab, mit dem er lieber zusammen wäre? Oder hatte er einfach keine Gefühle mehr für Ran? Keine Tieferen? Keine wirklich bedeutenden Gefühle? Solche, für die man lange brauchte, um sie gestehen? Gefühle in der Art, wie Heiji sie zu Kazuha hatte. Immer noch. Nach neun Jahren unveränderte, starke, tiefe Gefühle? War das Band zwischen ihm und Ran daran zerbrochen, dass er zu Conan geworden war? War es daran kaputt gegangen, dass er sich nur noch so selten als Shinichi meldete? Wieso rief er sie nicht mehr so oft an? Was war der Grund? Doch die Antworten auf all seine Fragen mussten warten, denn der geschrumpfte Schülerdetektiv entglitt in einen traumlosen Schlaf. Ai war müde. Sie war müde vom Spielen. Verbergen ihrer Gedanken, die sie gerne mit jemandem geteilt hätte. Mit jemandem, der nur Conan sein konnte. Denn er war derjenige, den diese Gedanken etwas angingen. Und nur er. Nicht einmal Heiji durfte von ihnen wissen, bevor Conan nicht seine Antwort gegeben hatte. Ein Wort von ihm und Ai’ s kleine, kaputte Welt könnte einbrechen. So wie ein einziges Wort, überall Blumen blühen lassen könnte. Doch dafür waren die Hoffnungen nicht besonders groß. Sie waren sogar lächerlich mickrig. Ai saß auf dem Sofa, trug eine alte Jogginghose und ein schlabberiges Sweatshirt. Es war zu kalt für kurzärmelige Sachen. Ein unheimlich kalter Sommertag. Nicht einmal ein Wort war nötig, um Ai’ s Welt noch mehr zu zerstören oder zu reparieren. Ein Blick würde genügen. Und sie hatte den Blick bekommen. Einen hasserfüllten Blick. War er für sie bestimmt? Oder wollte Conan die Wut gar nicht auf sie lassen? War es Selbsthass gewesen? Hass auf sich, dafür, dass er sich seine ganze Beziehung zu seiner Sandkastenliebe ruiniert hatte? Dass er sich nicht meldete, Ai nicht mehr drängte, die Formeln des Giftes ausfindig zu machen, um das Gegengift herzustellen, schon nicht vor langer Zeit die Wahrheit gesagt hätte? Hätte sich dadurch für ihn was verändert? Hätte Ran ihm geglaubt? Hätte sie ihn weiterhin wie Conan…oder wie Shinichi behandelt? Wäre ihr der ungewohnte Altersunterschied egal gewesen? Ai zog die Beine an und umschloss sie mit ihrem Armen, legte ihr Kinn auf die Knie. Es war Still im Haus. Sie hatte nicht nachgesehen, ob der Professor nun zu Hause war oder ob er einfach in seinem Labor werkelte. Es war ihr in dem Moment egal gewesen. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Hass? Freundschaft? Liebe? Seinem Blick nach zu urteilen, war es eine Mischung aus Hass und Freundschaft. Oder hasste er sie komplett, versteckte es aber durch den ständigen Kontakt mit ihr? Ihre Gedanken versetzen der rotblonden Wissenschaftlerin immer wieder einen winzigen, scharfen Stich. Sie war müde. Sie war müde, im Ungewissen zu Leben, wie der Detektiv nun um sie stand. Wie dachte er über sie? Was hatte alles, was er in der letzten Woche getan hatte…Was hatte das alles bedeutet? War es ein Spaß für ihn gewesen? War sie ein Platzhalter, bis er zu seiner eigentlichen Herzdame rankam? Conan’ s gesamtes Verhalten diesen Morgen…was sollte das? Was hatte sie Schlimmes getan? Wieso sah er sie so an? Wo er doch gesagt hatte, sie sei seine beste Freundin. War es eine Lüge? War es eine Lüge, dass er sich bei ihr wohlfühlte? Dass er bei ihr Ran für einige Minuten vergessen konnte? Dass ihm ihre Freundschaft wichtig war? War der Kuss eine Lüge gewesen? Hatte er nur für sie etwas bedeutet? Warum hatte er sie nicht abgewiesen? Warum hatte er weitergemacht? War das alles nur ein Spiel gewesen? War es gelogen? Verzweifelt schloss Ai die Augen. Die Jalousien im gesamten Haus waren noch geschlossen. Nur kleine Strahlen des hellen Sonnenlichts krabbelten mühsam durch die kleinen Ritzen, streckten sich bis zu Ai hin, versuchten ihr Gesicht zu erreichen, erhellten jedoch nicht mal ihre Fußspitzen. Aufgestaute Trauer, Wut, Enttäuschung…das Ergebnis dieser aufgestauten Gefühle, war eine winzige Träne die sich ihren einsamen, erbärmlichen Weg die Wange des leidenden Mädchens hinunter bahnte. Leiden. Egoistisches Leiden. Das einzige woran sie dachte, waren ihre Gefühle. War sie nicht glücklich, wenn er glücklich war? Woher sollte sie das wissen! Er war schließlich nicht glücklich! Er litt genauso wie sie, nur ging es bei ihm um eine andere Person. Einer Person, die seine schwarzen Gedanken verjagen könnte, wenn sie nur wollte. Wenn sie ihn als den Menschen sah, der er war. Falls sich in ihr noch Gefühle für Shinichi versteckten. Und das alles war Ai’ s Schuld. Sie hatte das Gift hergestellt, sie hatte es der Organisation hergegeben, sie hatte ihnen Conan buchstäblich ausgeliefert , und das ohne ihn tatsächlich zu kennen! Sie hatte Menschen getötet, sie hatte das Leben des Detektivs zerstört, war dann auch noch in sein Leben geplatzt, hatte angeschrieen, nachdem die beinahe fertigen Formeln des Gegengiftes wegen eines Downloads gelöscht waren! Wobei er allen Grund hatte ihr böse zu sein, sie anzuschreien, seinen wahren Hass auf sie preiszugeben! Wegen ihr war er doch in diesem verdammten Leben gelandet! Wegen ihr musste er alles aufgeben, was sich entwickelt hatte, musste sich verstecken, vor jemanden, den er liebte, mehr als alles andere und der er am liebsten die Wahrheit über alles gesagt hätte! Über die Organisation, über das Gift, über Ai, über sich! Doch er tat es nicht um gerade diese geliebte Person nicht in irgendeiner Weise in Gefahr zu bringen. Eine weitere Träne zwängte sich verloren aus ihrem Auge. Zweckmäßig. Diese Tränen erfüllten ihren Zweck. Sie ließen es ihr schlecht gehen, machten es Ai noch schwerer Conan alles zu gestehen. Ihre Gedanken, Gefühle und Taten zu erklären, ihr kleines Geheimnis hinauszuschreien… Und das alles nur wegen eines Blickes, den der Detektiv ihr zugeworfen hatte. Ein einziger, verdammter Blick. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)