New Life von ahkullerkeks (old Love?) ================================================================================ Kapitel 15: Can't find the words to say --------------------------------------- Conan erhob sich von dem Stuhl, auf dem er bis grade gesessen hatte und machte einige Schritte auf Ai zu, blieb dann jedoch abrupt stehen. Eine Augenbraue schoss in die Höhe, Ai’ s Mundwinkel tat es ihm gleich. Er kam wieder auf sie zu, doch dieses Mal langsamer und bedachter. Vor ihr kniete er sich hin und nahm eine Strähne ihrer Haare zwischen die Finger und drehte sie dort. Ai’ s Herz setzte sich glücklich wieder in Bewegung. Ah, sogar sie selber hatte vermisst, wie es sich anfühlte, wenn ihr Herz wieder gesund zu sein schien und hart gegen ihren Brustkorb schlug, als wolle es raus springen. „Huh“, entwich Conan’ s Mund und seine Augenbraue hob sich noch etwas mehr. „Du hast dir die Haare gelockt?“ Ai verdrehte die Augen. „Nein, das sind Naturlocken.“ Conan riss seinen Blick von der Strähne zwischen seinen Fingern los, um in die ozeanblauen Augen des Mädchens vor ihm zu sehen. „Wirklich?“, entfuhr es ihm. Die junge Wissenschaftlerin spitzte ein wenig die Lippen und hob beide Augenbrauen. Ein Gesichtsausdruck der ‚Oh, bitte!’ ausdrücken sollte. „Oh.“ Ein leiser Seufzer entwich Conan und er stand auf, nur um sich gleich wieder hinzusetzen und zwar neben Ai auf das Bett. Beinahe gleichzeitig streiften die beiden ihre Schuhe von den Füßen und rückten bis an die Wand. Während Ai beide Beine anzog und ihre Arme auf ihren Knien abstützte, zog Conan nur eins an und ließ das andere über den Bettrand baumeln. Sie musste leicht lächeln. „Mhm.“ Das war das dritte Mal, dass Conan keine richtigen Wörter benutzte. Konnte es sein, dass der Meisterdetektiv um Worte rang? Wo er doch sonst immer mit ihnen um sich schlagen konnte wie Genta, wenn er nicht seinen alltäglichen Schokoladenkuchen bekam. Vielleicht sollte sie zuerst etwas sagen. Es war so seltsam Conan um die richtigen Worte ringen zu sehen. Dann konnte doch irgendwas nicht richtig sein. „Kudo“, befreite Ai ihn schließlich aus seiner Wörter-Misere. „Wieso warst du in letzter Zeit so…ausweichend? Besonders…“ Sie schluckte den Mini-Knoten in ihrem Hals herunter. „zu mir.“ Conan’ s Blick wanderte langsam zu Ai, die jedoch sah auf ihre Hände, in denen sie einen faden ihrer Strickjacke hin und her drehte. „Ausweichend…“, war das einzige, was sehr leise aus Conan’ s Mund kam. Ai seufzte. „Du sollst mir nicht nachplappern, sondern mir antworten.“ Sie umschloss ihre Beine nun mit den Armen und bettete ihren Kopf auf ihre Knie, um den Detektiven leichter ansehen zu können. „Hm…“ Ai stöhnte leise auf und klopfte mit ihrer Stirn nun gegen ihre Knie. Aus den Augenwinkeln sah sie noch, wie Conan kurz zusammenzuckte und im Licht der Laterne bemerkte sie den zarten Rot-Stich auf seinen Wangen. „Ich…wollte eigentlich nicht…“, fing er nun an und zupfte an seiner Hose rum, „…so sein. Besonders…zu dir.“ „Wieso warst du es dann?“, fragte Ai und versuchte den verzweifelten Unterton möglichst gut zu überdecken, mit der kühlen Fassade, die in letzter Zeit stark abgebröckelt war. Sie wollte eigentlich noch hinzufügen, wie sie sich dabei gefühlt hatte, doch beließ sie es besser nur auf die Frage. Ihre Gefühle schienen ihn ja sowieso nicht zu interessieren. Conan tat es Ai nun gleich, legte seinen Kopf auf sein Knie und drehte ihn ihr zu. „Ehrlich gesagt“, sagte er frustriert, doch mit entspannter Stirn, „weiß ich es nicht.“ Er erwiderte Ai’ s Blick und brachte ein schwaches Lächeln hervor. Sie hakte nicht weiter nach. Wenn er mehr dazu sagen wollte, würde er es wohl von selber tun. Drängen wollte sie ihn zu gar nichts, besonders, weil sie sich denken konnte, wie er sich fühlte. Seine beste Freundin hatte ihn geküsst, in seinem Bett, unter dem gleichen Dach, unter dem sich in dem gleichen Moment seine große Liebe befand. Ran. Ai schluckte leise und ihr Blick wanderte zu Conan’ s Lippen und wieder zu den Augen. Ob er jemals daran gedacht hatte, dass sie ihn mal küssen würde? Wohl eher nicht. Besonders nicht, nachdem die ganzen Formeln für das Gegengift zerstört waren. „Irgendetwas…“, setzte Conan wieder an, doch brach ab, um seinen Satz noch mal zu überdenken. Ai ließ ihm die Zeit und wartete geduldig. „Na ja, weißt du, irgendwas war…anders.“ Ai nickte, als Zeichen, dass sie ihn irgendwie verstand. Conan flüsterte: „Ich…ich denke nicht mal, dass es was mit dem…dem…“ Er stockte kurz und wandte seinen Blick von ihr ab. „…Kuss…zu tun hatte. Auch nicht mit Hattori’ s Sms.“ Nun runzelte er die Stirn und starrte an die Decke. „Es war irgendwie…anders.“ Er wusste wohl wirklich nicht, wie er sich ausdrücken sollte. Wenn er sich schon wiederholte, musste er unglaublich viel über seine Worte nachdenken. Ai sah ihn immer noch an. „Ich…“, sagte Conan sehr leise. „Ich konnte dich irgendwie nicht ansehen. Und das ist es, was mich so verwirrt hat. Ich meine, es war ja nicht so, dass das jetzt irgendwas…“ Er schluckte hörbar und schaute auf seine Hände. „…Irgendetwas Besonderes sein sollte.“ Traurig zuckte Ai’ s Herz zusammen, doch von außen ließ sie sich nichts anmerken. Nur das winzige Beben ihrer Schultern konnte sie nicht zurückhalten. Conan sah es jedoch nicht, er starrte immer noch auf seine Hände. Ai war klar, dass er über den Kuss redete und ihr Kopf schien plötzlich leer zu sein und es fiel ihr keineswegs schwer, keine Emotionen zu zeigen. „Mhm…“ Conan’ s stockende Art zu reden, verwirrte Ai jedoch so ziemlich. Es passte nicht zu ihm. Alles was er grade tat, was er sagte…das alles passte nicht zu ihm. Sie streckte ihre Beine etwas mehr aus und stützte ihre Ellbogen nun auf den Knien ab und legte den Kopf gegen ihre Hände, jedoch immer noch Conan ansehend. „Ich wollte mit dir reden“, sagte Conan leise und etwas gequält. Sein Ton spiegelte sich in seinem Gesicht wieder, was Ai’ s Herz nur einen weiteren Stich verpasste. „Aber“, Conan versuchte tapfer weiter zu reden und nun zogen sich auch seine Augenbrauen in einer sorgvollen Art zusammen. „Ich wusste nicht…wie.“ Er lachte leise. „Ist das nicht verrückt?“, fragte er, als würde er nicht verstehen, wie so was mit ihm passieren konnte. Ai schaute ihn nur weiter an. Sie wollte, dass er weiter redete. Sie wollte wissen, wieso es ihm so schwer fiel, wieso er sich so genau überlegen musste, was er sagte, wieso er so stockend redete. „I-Ich meine…es ist leicht, dich zu provozieren…“ Ai’ s Augenbraue hob sich und ihre Lippen spitzten sich wieder etwas. Was sollte das denn jetzt hier? „Aber…ich wusste nicht…ich…wusste nicht, was…ich sagen könnte.“ Conan’ s Augenbrauen zogen sich noch enger zusammen und er sah aus, als hätte er grade einen kniffligen Fall vor sich. Er zog nun auch sein anderes Bein auf das Bett und lehnte seinen Kopf an die Wand. So hatte Ai freie Sicht auf sein Gesicht, das nun auch hell erleuchtet wurde, von einer grell leuchtenden Laterne auf der Straße. Er hatte die Augen geschlossen und schien nachzudenken. War es nun an der Zeit für sie, etwas zu sagen? Doch was war passend für seine Lage? „Oh“, war alles, was sie hervorbrachte und dazu noch kaum hörbar. Ein ziemlich belangloses Wort. Ai hätte dem Schülerdetektiv so gerne weiterhelfen können, doch was sollte sie tun? Es war total neu für sie, dass Conan nicht wusste, wie er sich ausdrücken sollte. In den ganzen neun Jahren, in denen sie ihn jetzt kannte, hatte sie nicht einmal miterleben dürfen, wie er so stark um Worte rang. Und genau das hinterließ ein flaues Gefühl in ihrem Magen. Sie lehnte nun ihren ganzen Körper auf ihre angewinkelten Beine, wandte ihren Blick der Wand gegenüber zu und legte ihren Kopf auf die Arme. Es herrschte Stille. Nun ja. So eine Stille, die nun mal sein konnte, in einem Haus, indem eine Party gefeiert wurde. Sie seufzte. „Ich hätte auch auf dich zukommen können“, meinte sie leise und ihre Mundwinkel sanken ein kleines bisschen nach unten. „Das hätte mich jedoch nicht dazu gebracht mit dir zu reden, Haibara“, hörte sie die vertraute Stimme sagen und im nächsten Moment spürte sie einen Druck auf ihrem Rücken. Conan lehnte seinen Kopf an sie und schloss die Augen. „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich und es klang…hilflos. Ja, genauso hörte es sich an. Hilflos. Schon wieder etwas, was nicht zu dem Detektiven passte. Ai’ s schmerzendes Herz rappelte sich auf und machte sich wieder ans Training für seinen Marathon. Vielleicht würde alles wieder wie vorher werden. Nachdem das Theaterstück vorgeführt worden war, der Einführungstanz gemeistert wurde und die Sommerferien begannen. So wie vor einigen Wochen noch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)