Broken Souls - Can you heal them? von robin-chan ================================================================================ Kapitel 23: "Ich will helfen!" - Der Wunsch zur Wiedergutmachung ---------------------------------------------------------------- Ächzend kratzte sich Nami am Hinterkopf. Ihr Blick war starr auf den Verkehr gerichtet, der nur gemächlich voran ging. Lautes Hupen übertönte zeitweise das Radio. Für die Schülerin war es schwer einzuschätzen, was für sie im Moment schlimmer war. Diese ungeduldigen Autofahrer oder dieser Musiksender, den Smoker gewählt hatte. Er nannte ihn 'Denkhilfe'. Wer's glaubt, eher ginge diese Sender als Tortur durch als das man dadurch besser denken konnte. "Können die nicht endlich schneller fahren? Ist heute Sonntag oder was ist los?!", schrie Nami plötzlich ohne Vorwarnung und heimste sich einen irritierten Blick von Smoker ein, während diese - um ihre Aggression zu unterstreichen - wild mit den Armen umher fuchtelte. "Was?", fauchte sie sogleich hinterher, musterte den Streetworker aus ihren Augenwinkeln heraus. "Du jammerst mir die halbe Autofahrt die Ohren voll, dass diese Fahrer zu ungeduldig sind und jetzt möchtest ausgerechnet du einen Anfall bekommen?", erwiderte Smoker, zog dabei seine Augenbrauen zusammen. Unbeirrt von seinen Worten zuckte Nami scheinheilig mit der Schulter und ließ sich durchatmend tiefer in den Sitz sinken. "Warum hinterfrage ich das eigentlich noch? Frauen, ihr seid doch alle gleich…", murmelte er vor sich hin, nahm einen tiefen Zug seiner Zigarre und versuchte sich und seine ungeduldige Beifahrerin durch diesen Verkehr zu manövrieren. Worauf hatte er sich dabei bloß eingelassen? "Wie war das?", hinterfragte Nami seine ausgesprochenen Worte und schenkte ihm dabei einen bedrohlichen Blick. "Du musst dich wohl oder übel verhört haben, ich habe kein einziges Wort von mir gegeben", log Smoker ohne mit der Wimper zu zucken. Skeptisch beließ es Nami dabei, eine weitere Konfrontation musste nicht sein. Ihre Nerven waren angespannt, kein Wunder. Bald würde sie Aoki gegenüber stehen. Sie musste noch einmal mit ihm reden und hoffte, dass sie ihm bei seinen Ermittlungen weiterhelfen konnte. Bisher war sie eine Last, die die Hilfe anderer benötigte, nichts weiter. Diese Tatsache musste und wollte sie endlich ändern. Erneutes Schweigen war der Fall, das Hupen, diese schreckliche Musik, all das war im Moment nicht von Wichtigkeit. Es ging darum, dass sie ihre Fehler wieder gut machen musste und dadurch endlich ihr altes Leben wiederfand. Nicht mehr und nicht weniger. Innerlich bebte sie vor Angst, Unsicherheit kam zum Vorschein. Es fiel ihr schwer sich diese Gefühle nicht anmerken zu lassen. Schluckend schloss Nami ihre Augen und versuchte nicht länger darüber nachzudenken, vorerst, wenn es überhaupt ging. "Wie willst du genau weiterhelfen? Gibt es noch Informationen, die du uns vorenthalten wolltest?", warf Smoker ein, woraufhin Nami einen Seufzer ausstieß. So viel zum Thema: Nicht nachdenken. "Nun ja…", fing sie langsam an zu sprechen, kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe," wie soll ich das sagen, es kann sein, dass ich ein paar kleinere Details ausgelassen habe… mehr oder weniger." Verlegen lächelte Nami vor sich hin, strich sich über ihren Nacken. Smokers Blick war weiterhin auf den Verkehr gerichtet, doch wusste Nami, dass sie mit ihrer Erzählung fortfahren sollte. "Wie soll ich dir das sagen, nun ja. Ich war schon immer ein neugieriger Mensch und ich bin auch nicht ganz so blöd und lass mich auf einen wildfremden Mann ein. Auch ich habe, wie soll ich das sagen… Nachforschungen betrieben. Wenn er mal nicht zu Hause war oder süße Jungs für ihn gearbeitet haben, die sofort ansprangen, wenn man sie nur nett genug anlächelte. Vielleicht weiß ich genug um euch ein wenig weiterhelfen zu können. Ich will es unbedingt!", erklärte die Schülerin. Ein leichtes Zittern war in ihrer Stimme erkennbar. "Ich habe Mist gebaut, totalen Mist und nur so kann ich es wieder gut machen. Womöglich hätte ich früher darüber sprechen sollen, doch hatte ich ja keine Ahnung, wo ich überhaupt anfangen sollte. Darüberhinaus dachte ich, ich hätte es leichter, wenn ich mich aus der Affäre ziehe. Ich kann das nicht mehr, nein, ich will es nicht länger. Ich muss mich dieser Verantwortung stellen, für Nojiko, Zorro, Vivi und …", brach Nami abrupt ab, wusste ganz genau welchen Namen sie aussprechen wollte, wusste jedoch nicht, wie es sich für Smoker anhören würde. Ihr Mund öffnete sich einen Spalt, doch wollte kein Ton ihre Lippen verlassen. "Für Robin wolltest du sagen, richtig?", beendete er schließlich den Satz, hielt an einer roten Ampel an und suchte für einen Moment Blickkontakt. Nami schloss augenblicklich ihren Mund, nickte schwach. Niemand sprach ein Wort. Erst das Hupen ließ beide aus ihrer Starre erwachen. "Was ist mit der heutigen Jugend bloß los? Habt ihr alle keine Zeit mehr?", jammerte der Mann, trat aufs Gaspedal und brachte den Wagen somit erneut in Bewegung. "Ach bitte, nur weil dieser Kerl hinter uns gehupt hat, heißt es noch lange nicht, dass alle so sind", verteidigte Nami den Fahrer, ehe sie den Kopf nach hinten drehte und sich diesen Mann besah. Er schien wirklich jung zu sein, warum interessiert sie das überhaupt? "Redet die Richtige!", konterte Smoker und seufzte. "Doch um nicht gänzlich vom Thema abzuweichen, was läuft zwischen dir und Robin?", fing er schließlich erneut an, wollte jedoch nicht allzu aufdringlich wirken. "Versteh mich bitte nicht falsch, ich will hier niemanden an den Pranger stellen, ich mach mir lediglich Sorgen." "Hat sie dir gegenüber etwas gesagt?", fragte Nami verunsichert, bekam bei diesem Gedanken ein mulmiges Gefühl. Erneut kam die Frage auf, wo sich Robin im Moment überhaupt befand, sie hatte sich nicht von Nami verabschiedet, was dieser deutlich missfiel. "Wo wir gerade dabei sind… Wo ist sie?" "Zu allererst, sie ist zu sich nach Hause gefahren um sich ein wenig auszuruhen. Diese Sache hier, die macht ihr deutlich zu schaffen. Daher sollte sie versuchen, dass es ihr besser geht. Ich habe das Gefühl, dass etwas Großes bevorsteht und sie womöglich in ihr Verderben rennen könnte", entgegnete Smoker mit einem nachdenklichen Blick. Er hoffte, dass das nur eine Einbildung war, die bald wieder verflog, dennoch, irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. "V-verderben?", stotterte Nami ängstlich. Langsam brach ihre starke Fassade in sich zusammen, sie legte viel zu viel Gefühl an den Tag, besonders weil es hier eigentlich um die Person ging, die ihr lediglich helfen sollte und… ja und was? Hatte sie sich tatsächlich? War es möglich? Warum hätten sie sich sonst geküsst? Wirre Gedanken kreisten in ihrem Kopf umher, ehe Smokers Stimme sie aus diesen holte und sie aufblicken ließ. "Tut mir leid, meine Wortwahl schien ein wenig unpassend gewesen zu sein. Nichtsdestotrotz ist dein Fall eine Belastung für sie. Konfrontationen mit ihrer Vergangenheit sind die Folge. Im Moment kann sie dir nicht weiterhelfen, im Gegenteil, es könnte sowohl dir als auch ihr selbst schaden." Was sollte Nami darauf erwidern? Klar, Robin hatte wage Andeutungen an ihre Vorgeschichte gemacht, doch was war genau geschehen? Natürlich, es gab diese gewissen Parallelen, doch noch wusste Nami viel zu wenig und konnte es nur schwer abwiegen. Der Drang zu ihr zu fahren erwachte schließlich. Nervös umspielte Nami eine Haarsträhne. Zuerst der Rest, dann durfte sie sich erst um die Sache mit Robin kümmern. So viel stand fest! "Ihr habt euch wie ich gehört habe geküsst?", hörte die Schülerin schließlich. Ihre Augen weiteten sich. Ihr Mund öffnete sich als wollte sie ein Wort von sich geben, schloss ihn jedoch erneut. Hatte Robin ihm davon erzählt? Oder war es doch Pauly? Diese Situation gefiel ihr ganz und gar nicht. Dieser Mann war ihr noch vollkommen fremd und dennoch fing er plötzlich mit einem derart persönlichem Thema an. "Falls du dich fragst, woher ich das weiß. Robin hat es mir erzählt und Pauly ebenso. Er ist von diesem Vorfall ganz und gar nicht erfreut. Unter anderen Umständen, da hätte ich gesagt das ich mich freue, doch im Moment… versteh mich nicht falsch, ich will euer beider Wohlergehen, aber…", fing er langsam an, wollte keinerlei Streit provozieren, doch war es an ihm diese Sache zu einem Ende zu bringen und das noch bevor es überhaupt seinen Anfang nahm, "ihr solltet diesen Kuss vergessen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich auf Gefühle beruht, die man ernst nehmen kann. Sieh mal Nami, allein euer Altersunterschied, ihr habt ganz andere Lebensweisen. Das Einzige, das euch im Moment wirklich verbindet, ist eure Lebensgeschichte. Ihre Vergangenheit und deine Gegenwart. Sei mir nicht böse, aber das ist kein Grundstein für eine angemessene Beziehung. Außerdem will ich nicht, dass sie verletzt wird. Nichts gegen dich, aber ich werde dafür sorgen, dass ihr euch so schnell nicht mehr begegnet. Ich werde sie von dieser Sache fernhalten." Wie angewurzelt saß Nami da, schluckte verloren und versuchte dabei die soeben ausgesprochenen Worte zu verdauen. In diesem Moment wusste sie nicht wirklich, was genau sie fühlen sollte. Sie verschränkte die Arme, während man deutlich erkennen konnte, wie sie damit versuchte ein aufkommendes Zittern zu kaschieren. Hatte er recht? Nein, verdammt! Nami wusste selbst nicht so genau wohin das Ganze sie führen würde, doch hasste sie es schon immer, wenn ein anderer Mensch über ihr Leben bestimmte. Diese Tatsache wollte sie ändern. Er konnte noch so viel versuchen, sie würde nach diesem Gespräch Robin besuchen und mit ihr darüber sprechen. Koste es was es wollte! "Sind wir endlich da?" •¤• Kraftlos hatte es sich Robin auf der Terrasse gemütlich gemacht. Ihre Augenlider fühlten sich zeitweise wie Blei an, ihr Körper wollte sich kaum von der Stelle rühren. Was war bloß los mit ihr? Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht, doch wollte Robin nicht darauf kommen. Warum kam es ihr so vor als würde es sich hier lediglich um die Ruhe vor dem Sturm handeln? Kopfschüttelnd nahm sie einen Schluck Kaffee zu sich. Während sie nachdenklich über den Rand der Tasse strich, erinnerte sie sich erneut an das Szenario, welches sich direkt in Aokis Arbeitszimmer abgespielt hatte. Wie war es zu dieser Situation gekommen? Okay, sie wusste die Antwort bereits, doch wollte Robin diese Tatsache eben nicht wahrhaben. Es durfte nicht sein. Nami war nichts weiter als eine junge Frau, die ihre Hilfe brauchte, eine Schülerin, die ihr normales Leben zurück wollte. Mehr nicht! Sich selbst zu belügen war doch noch immer die einfachste Variante, nicht? "Vergiss es doch einfach!", ermahnte sie sich selbst. Dieser Kuss, er hätte niemals passieren dürfen, sie war die Ältere, die Vernünftigere. Sie war in das Leben dieser Schülerin getreten um es für sie einfacher zu gestalten. Es sollte darauf hinaus laufen, dass sich Nami mit ihrer Schwester, ihren Freunden versöhnen konnte. Gefühle dieser Art waren inakzeptabel, es war schlichtweg unprofessionell von ihr! Nami war ein 'Schützling', keine Frau in die man sich verlieben durfte. Robins Kopf pochte schmerzhaft. Warum fühlte sie sich von dieser Person so angezogen? "Hat dich ein Lastwagen überfahren oder warum siehst du so scheiße aus, Zuckerschnäuzchen?" Bei diesen Worten schnalzte Robin mit ihrer Zunge, schüttelte leicht den Kopf und fand schließlich Blickkontakt mit ihrer Gegenüber. Wann würde sich Kalifa diese Angewohnheit endlich abgewöhnen? Schon während ihrer Beziehung nannte sie die Schwarzhaarige so, damals wie heute nur zu einem Grund: Sie wollte Robin necken. Kalifa wusste, dass Robin solche Kosenamen verabscheute. Warum auch nicht? Wer will in der Öffentlichkeit schon so genannt werden? "Ich hätte wohl noch eine ganze Weile vor der Türe stehen und klingeln können, du hättest wohl sowieso nicht geöffnet. Ich dachte eigentlich daran, dass du diese Kleine bei dir hast. Dann würde ich es dir nicht verübeln, dass du deine liebste Freundin nicht ins Haus lassen wolltest, aber so? Hast du dich schon einmal im Spiegel besehen? Du siehst… nun ja, wie geht’s dir denn so?", laberte Kalifa mit breitem Grinsen, nahm sich eine Liege und platzierte sich direkt neben Robin. Diese beobachtete ihre Freundin und fühlte sich gleich besser. Wenn diese Frau gute Laune hatte, dann ging diese ziemlich schnell auf andere Leute über. Womöglich war Kalifa im Moment die beste Medizin. "Hast du deine Stimme verloren? Oder hörst du dir meine einfach nur zu gerne an?", gab Kalifa lachend von sich und blickte dabei direkt aufs Meer. "Tut mir leid. Ich bin heute wohl nicht die passende Person für Smalltalk. Ist überhaupt ein Wunder, dass ich dich wieder mal zu Gesicht bekomme." "Hach, was soll ich da sagen? Die Frauenwelt liegt mir zu Füßen und ich genieße es!", schrie sie förmlich in die Welt hinaus und streckte sich dabei ausgiebig. "Wer weiß, eine kleine Frauengeschichte könnte dir womöglich auch auf die Beine helfen, wie wäre es?" Robin stieß einen genervten Seufzer aus und verschränkte ihre Arme. "Nein, darauf kann ich verzichten. Von deinen sogenannten 'Frauengeschichten' hab ich im Moment genug", murmelte Robin und hoffte, dass Kalifa nicht näher darauf einging. Kalifa und nicht nachfragen? Wie kam sie bloß darauf? Diese Frau war neugierig, viel, viel zu neugierig für solche Angelegenheiten. "Diese Kleine? Sie ist süß. Läuft da doch etwas? Warst du nicht die Person, die es stets verabscheut hat etwas mit, nun ja, 'Klienten' oder wie die auch immer heißen, anzufangen? Du brichst deine eigenen Regeln, dass ich das noch erlebe!" "Hör auf damit! Die Sache ist kompliziert." "Ist es das nicht immer? Sag mir ein gutes Beispiel wo die Liebe nicht kompliziert ist." "Ich denke du hast viel um die Ohren, schön das du da warst, es hat mich gefreut", beendete Robin schließlich dieses Gespräch, nun ja, für sie war es beendet. Kalifa verdrehte ihre Augen, schwieg einen Moment und versuchte anders an die Sache heranzugehen. "Was ist sonst los mit dir? Tut mir ja leid, aber es liegt sicher nicht nur an den Gefühlen zu dieser, wie heißt die eigentlich? Wie dem auch sei, woran denkst du? Das letzte Mal als du so ausgesehen hast, hatten wir Schluss gemacht." Dafür erntete die Blondine einen vernichtenden Blick. "Schon gut, schon gut, darf ich nicht einmal ein kleines Späßchen machen? Wenn du mir nichts sagen willst, dann muss ich es halt auf diese Art und Weise probieren." "Wenn du die Klappe halten würdest, dann hätte ich die Möglichkeit dir zu erzählen was mir am Herzen liegt." Kalifa machte eine Armbewegung als Zeichen ihres Schweigens. Diese Frau konnte in der Tat anstrengend sein. "Wo soll ich anfangen… In letzter Zeit träume ich immer wieder von meiner Mutter, Spandam, dem Prozess, einfach von dieser ganzen Sache an sich. Namis Vorfall hat alte Wunden aufgerissen und es fühlt sich schmerzhafter an als ich es in Erinnerung hatte. Ich weiß nicht was ich machen soll. Wie kann ich ihr helfen, wenn ich es nicht einmal bei mir kann?" Kalifa, die anfangs noch gegrinst hatte, blickte schlussendlich ernst zu ihrer Freundin, in deren Augen sich Verzweiflung widerspiegelte. "Du bist auch nur ein Mensch, dazu noch einer, der vieles durchstehen musste. Irgendwann wird man immer von seiner Vergangenheit eingeholt, das ist wie ein Naturgesetz. Bei dir ist es nun der Fall. Du stehst über dem Ganzen. Du hast damals die richtige Entscheidung getroffen und dir ein Leben aufgebaut, das nicht jeder hat. Ich habe dir immer wieder gesagt, dass dieser Job nicht das Wahre ist, jedenfalls nicht für dich. Hier ist nun der Beweis. Kaum hast du jemanden, der ein ähnliches Szenario durchstehen muss, schon nimmt es dich zu sehr mit." Ja, es gab Momente in denen Kalifa wirklich ernst sein konnte, selten, aber sie waren vorhanden. "Du hast die Grenze überschritten, richtig?" "Mehr als es mir lieb ist. Ist es falsch, wenn ich es dennoch nicht bereue?" •¤• Die Atmosphäre in Aokis Büro war ziemlich angespannt, zu angespannt. Der Bürgermeister wollte Fakten, die man ihm nicht geben konnte. Aokis Vorgesetze wollten die Schuldigen, die man zwecks Mangel an Beweisen nicht hinter Gitter bringen konnte. Ein Teil des Puzzle fehlte und wollte nicht gefunden werden. Es war zum Verzweifeln. Er hasste solche Fälle. Schlampige Gerechtigkeit, so sein Motto, gefiel ihm deutlich besser. Hier durfte er jedoch nicht schlampig vorgehen, ein Fehler und es kostete erneut Menschenleben. "Wo übersehe ich ständig etwas?", fragte er sich selbst, während er vor unzähligen Tafeln stand, an denen alle bisherigen Informationen, Fortschritte angebracht waren. Als es an der Türe klopfte, ließ er von diesen ab. "Herein", meinte er dabei genervt und ließ sich auf seinem Ledersessel nieder. Auf seinem Schreibtisch türmten sich Aktenberge. Keiner schien kleiner zu werden. Warum machte er diesen Job eigentlich? Die Tür öffnete sich. Zu seiner Überraschung betraten Smoker und Nami den Raum. "Was verschafft mir die Ehre?" Aoki gähnte herzhaft und rieb sich seinen Hinterkopf. "Nami wollte unbedingt mit dir sprechen, ich spiele lediglich den charmanten Fahrer." Nami musste sich zurückhalten um ihren, wie sagte er, charmanten Fahrer nicht zu erwürgen. Wie konnte dieses arrogante Arschloch überhaupt wagen so zu reden? Nami ließ sich auf den Stuhl vor Aokis Schreibtisch nieder und versuchte sich einigermaßen zu beruhigen. Im Moment halfen ihr Wutausbrüche nicht weiter. Aoki hatte sich zurückgelehnt und wartete darauf, dass Nami anfing. "Es geht um Crocodile, Black und Don Quichotte de Flamingo", fing Nami langsam an zu sprechen. Kaum war der letzte Name gefallen, entfielen Aoki seine bis dahin lockeren Gesichtszüge. Smoker hob skeptisch eine Augenbraue. Auch er kannte diesen Namen und vor allem die Bedeutung. "Was ist mit Flamingo?", fragte Aoki vorsichtig nach einigen Minuten. Mit solch einer Erwähnung hätte er bei weitem nicht gerechnet. Sollte es so sein, dass dieser Mann mit dem Krokodil zusammenarbeitete, dann waren die Karten völlig neu gemischt. "Er ist ein Geschäftspartner von Crocodile. Doch nicht wenn es um normale Geschäfte geht. Jack hat zwar Geld und Macht, doch reicht es nicht aus, wodurch er von diesem Mann finanziert wird. Wofür er das Geld jedoch braucht, kann ich nicht wirklich sagen. Es handelt sich dabei nicht um seine sonstigen krummen Dinger, so viel ist selbst mir klar. Die beiden haben in letzter Zeit immer öfter telefoniert. Ab und an kam es zu einem Treffen. Einmal kam ich früher zurück als Jack es erwartet hatte und prompt lief ich in diesen Mann hinein. Mein Erscheinen war unpassend. Ich dachte mir nicht wirklich etwas dabei. Warum auch?" Noch bevor etwas erwidert werden konnte, öffnete sich die Türe ein weiteres Mal. Namis Puls beschleunigte sich daraufhin. Vivis Vater. "DU!", schrie dieser erzürnt und Nami wusste, dass dieser Tag eine schlimme Wendung nach der anderen zu nehmen schien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)