Broken Souls - Can you heal them? von robin-chan ================================================================================ Kapitel 11: Eine weitere Begegnung mit neuem Glück? --------------------------------------------------- Summend und mit deutlich guter Laune begutachtete Nami erst einmal ihren Kleiderschrank. Nachdem alles bezüglich ihrer Nummer geklärt war, hatte sie sich dazu entschlossen diesen Abend in einem Club ausklingen zu lassen. Jedoch ohne Jack oder sonst jemanden, sie wollte einfach nur sehen was es so auf dem „Markt“ gab. Es dauerte gar nicht erst lange und schon war das perfekte Outfit für den Abend zusammengestellt. Nur paar Minuten später war Nami völlig fertig, genehmigte sich noch eine Kleinigkeit und sah sich suchend nach der Haushälterin um. „Könnten Sie Jack ausrichten, dass ich unterwegs bin?“ Sie wartete nicht einmal mehr auf eine Antwort, schon war sie aus dem Penthouse und ging durch den kurzen, schmalen Gang zum Fahrstuhl. Mit diesem Abend wollte sie ihre Freiheit erst einmal richtig genießen, was vor allem auch darin bestand, auf Abstand zu Jack zu gehen, jedenfalls für den Moment. Noch immer merkte sie, wie sehr er gerne gesehen hätte, dass sie sich auf ihn einlässt, obwohl Crocodile inzwischen über alles Bescheid wusste. Generell konnte sie kaum unter die Leute kommen, wenn sie mit ihm unterwegs war. Jeden noch so kleinsten Flirtversuch erstickte er schon im Keim oder es kam gar nicht erst dazu da man in abgesperrten Bereichen saß und dort gab es bis auf Jack und seine merkwürdigen Bekanntschaften nichts. Ihr Weg würde sie dennoch in seinen Club führen, zumal man sie dort kannte, es auch keine großen Probleme gab, natürlich bekam sie, Dank Jack, alles aufs Haus und vor allem stimmte die Atmosphäre sowie die Musik. In dieser Hinsicht hatte er wirklich alles richtig gemacht, kein Wunder, dass der Club erfolgreich lief. „Nami, wie geht’s dir?“, kam es gleich freundlich von dem Türsteher, der sich einen musternden Blick nicht verkneifen konnte. „Na, wie wär es mit uns?“, fügte er schließlich noch neckisch hinzu, was Nami nur zum Augenrollen und Schmunzeln brachte. „Ausgezeichnet, doch auf deine zweite Frage müsstest du dich Antwort doch schon kennen.“ Sofort machte er ihr den Weg frei und seufzte nur. „Man kann es doch immer wieder versuchen.“ Noch einmal lächelte Nami ihm zu, ehe sie schnurstracks hinein marschierte. Diese Jungs waren generell alles nette Menschen, wenn man es sich nicht mit ihnen verspielt hatte, wohingegen Bruno schon mehr ein Fall für sich war. Wenigstens traf man auf ihn nur in Begleitung mit Jack und jeder wusste, dass er wohl auch nicht grade wenig Dreck am Stecken hatte. Schnell hatte sie sich durch das gesamte Getümmel an die Bar vorarbeiten können, wo sie ebenfalls sofort erkannt und begrüßt wurde. Während sie auf den Drink wartete, streifte ihr Blick langsam durch den noch nicht ganz so überfüllten Club, ehe etwas bzw. eine Person entdeckt hatte, mit der sie an diesem Abend nicht rechnete. Jedoch ertappte sich Nami dabei wie sie diese musterte und nicht gerade bestreiten konnte, dass sie fantastisch aussah. „Hier Nami.“, hörte sie nun hinter sich den Barkeeper, drehte sich um und nahm lächelnd das Glas entgegen. „Das ist also dieser Club?“ Kalifa ließ ihren Blick durch den Raum streifen. „Ganz schön viel los.“, meinte sie grinsend, jedoch hatte Robin schon ein Ziel ausfindig gemacht, nicht nur Nami hatte sie entdeckt. „Komm mit, ich brauch erst mal etwas zu trinken.“ Sofort folgte man ihr und doch etwas überrascht gab sie sich als sie neben Nami stehenblieb und sich auch gleich einen Drink orderte. Nami schien geahnt zu haben, dass man ihren Blick nicht wirklich übersehen konnte, schwieg jedoch und versuchte einen Blick zu vermeiden. „Tu nicht so als würdest du mich nicht sehen.“, meinte Robin mit einem Schmunzeln und nahm kurz danach lächelnd das Getränk entgegen. Kalifa blickte Nami von oben bis unten an, ehe sie sich neben diese stellte und einen Arm um sie legte. „Na Süße, wie wärs mit uns?“ Während die Schülerin mehr als überrascht war, lachte Robin nur kurz auf. „Tut mir leid, das ist Kalifa und wenn sie eine Frau sieht, die ihren Geschmack trifft, fliegt sie gleich mit der Tür ins Haus.“ Dafür erntete sie einen funkelnden Blick der Blonden. „Ausgerechnet du gibst so etwas von dir? Du flirtest doch ständig mit einer und wenn du nur sehen willst wie sie darauf reagiert.“ Schmunzelnd zuckte die Angesprochene mit den Schultern. „Ich weiß nicht wovon du sprichst.“ Nami stand in der Mitte und musste doch zugeben, dass sie diese Situation amüsant fand, dennoch hätte sie damit nicht wirklich gerechnet. So hätte sie diese Frau nicht eingeschätzt, doch aus irgendeinem Grund schien es so als würde sie sich darüber freuen, jedoch hielt sie sich selbst zurück, schließlich war das die Frau, die Nojiko auf sie angesetzt hatte. Sich räuspernd nahm Nami nun endlich die Hand von ihrer Taille. „Nein, danke. Darauf kann ich gerne verzichten. Blondinen sind nicht gerade mein Typ.“ Kaum ausgesprochen schon nahm sie ihren Drink in die Hand, trank etwas davon und ließ die zwei Frauen zurück. „Wie gerne würde ich den Job mit dir tauschen.“, kam es von Kalifa auf der Stelle, die Nami nur musternd hinterher sah. Robin verdrehte die Augen. „Und ich dachte, ich hätte eine gute Intuition.“, gestand die Schwarzhaarige nun und nahm einen Schluck. „Ach, ich dachte du weißt alles über deine ‚Klienten‘.“ Nachdenklich tippte sie mit der Fingerspitze an der Theke herum. „Amüsiere dich, ich werd mal sehen ob ich doch noch etwas mit ihr reden kann.“ Neckisch grinste Kalifa vor sich hin, sah sich dabei aber auch schon wieder um. „Du kannst es aber nicht leugnen, dass du sie attraktiv findest.“ Augenrollend machte sich Robin auf den Weg. „Halt die Klappe.“ Etwas verspannt war Jack zu Hause angekommen, es hatte doch länger gedauert als er eigentlich wollte, dennoch, alles lief nach Plan und schon bald würde er wohl mehr wissen. Im Wohnzimmer verschlug es ihn erst einmal zur kleinen Bar und genehmigte sich einen Scotch. Es war doch ziemlich ruhig hier und daraufhin blickte er sich etwas um, konnte jedoch auf Anhieb niemanden erkennen. „Nami?“, rief er in angemessener Lautstärke, bekam jedoch keinen Anruf. ‚Merkwürdig.‘ Da es doch schon lange nach zehn Uhr war, war auch die Haushälterin nicht mehr da und somit brachte ihn seine Suche in Namis Zimmer, jedoch alles leer. Langsam wusste er nicht wirklich was er davon halten sollte, er zog sein Mobiltelefon hervor und wählte Nami Nummer, die eine Überraschung für in parat hielt. „Die von Ihnen gewählte Rufnummer ist nicht vergeben.“ Skeptisch hob er eine Augenbraue, doch Nummer stimmte, doch was war hier los? Im Arbeitszimmer angekommen, fand er jedoch eine Nachricht von der Haushälterin vor, die sagte Nami sei unterwegs und sie wüsste nicht wann sie heute wiederkam. Genervt zerknäulte er das Papier und warf es in den nicht weitentfernten Papierkorb. Es schien ihn sichtlich zu stören, dass Nami ihn nicht davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass sie eine neue Nummer hatte oder allein losgezogen war. Ein Anruf auf dem Festnetz holte Jack jedoch aus den Gedanken wieder. „Ja?“ Während des Gespräches nickte er immer, gab zwischen durch ein „Okay“ oder „Ja“ von sich, ehe er wieder auflegte. Ein dreckiges Grinsen zierte seine Lippen, ehe sich Jack erhob und durch das Fenster sah. „Alles läuft nach Plan.“ So eben hatte er erfahren, dass für Spandams Entlassung alles eingeleitet wurde, spätestens am nächsten Tag war er wieder ein freier Mann und dann stand ihm nichts mehr im Wege. Jack war bereit alles zu tun, nur damit es so lief wie er es sich wünschte, nun musste er nur noch dafür sorgen, dass auch Nami endlich einlenkte. „Verfolgst du mich?“ Man konnte Nami ansehen, dass sie leicht gereizt auf Robin reagierte, was in Anbetracht des Kennenlernens auch nicht verwunderlich war. Die Jüngere saß in einem der Sofas im ersten Stock, von dort hatte man eine gute Aussicht auf die Tanzfläche unter ihnen. „Nein, ich verfolge dich nicht, ich will lediglich etwas reden, mehr nicht.“ Eine höfliche Form wäre wohl nicht angebracht und daher schien es gar nicht erst relevant zu sein. Robin setzt sich schließlich ohne längere Reden zu schwiegen auf die andere Seite des Sofas und stellte das Glas auf den Tisch vor ihnen. Nun lehnte sie sich zurück, gab ein Bein über das andere und sah zu Nami, die sie die ganze Zeit über nur stumm beobachtet hatte. „Zuallererst sollte ich mich wohl bei dir entschuldigen. Ich hätte von Anfang an ehrlich sein sollen und nicht erzählen ich sei eine Freundin deiner Schwester. Jedoch wusste ich nicht wirklich wie ich sonst mit dir hätte reden können.“ „Für was überhaupt reden? Ich weiß einfach nicht, wo das Problem liegt. Nojiko reagiert völlig über und nur weil sie es nicht auf die Reihe bekommt, schickte sie…“ Wütend schnaubte sie auf und strich sich mit den Händen übers Gesicht. „Ich hab eine bessere Idee, lassen wir das, dieses Thema führt zu nichts, ich habe heute keinerlei Lust noch länger über Nojiko zu reden noch an sie zu denken.“ Wenn auch etwas zögernd nickte Robin schließlich, jedoch musste sie dennoch einiges über Nami in Erfahrung bringen. „Von mir aus, worüber willst du dann reden? Zum Beispiel darüber, dass du dich mit einem Mann abgibst, der kein Umgang für eine 18-Jährige ist, das Thema vielleicht?“ Entgeistert blickte Nami zur Schwarzhaarigen. „Tut mir ja leid, dass er einer der wenigen Personen ist, auf die ich mich verlassen kann. Er hat mir geholfen als meine Mutter tot war und ich nicht mehr weiterwusste. Ihr alle kennt ihn nicht und wisst daher nicht, wie er wirklich ist.“ Das konnte wohl noch länger so weitergehen. „Wirklich? Ein Krimineller der schon was weiß ich wie viele Menschen auf dem Gewissen hat und dazu auch noch zig Leute fürs Schweigen schmiert hat auch solche guten Seiten?“ Treffer, Nami konnte nicht bestreiten, dass Robin nicht ganz so falsch lag. Sie wusste selbst, dass er nicht gerade die Unschuld in Person war, oft hatte sie von ein paar krummen Touren etwas mitbekommen, aber doch nicht gleich etwas mit Mord, dachte sie zumindest. „Wie oft nimmst du die Drogen?“ Wieder ein Thema über das Nami nicht wirklich gern sprach, schon gar nicht mit einer ihr völlig fremden Person. „Warum dieser Job?“, war Namis Gegenfrage und sie schien wirklich zu wissen wollen, warum man ausgerechnet solch einen Beruf wählte. „Ich sage dir warum und du antwortest mir dafür auf deine Frage, einverstanden?“ Nachdenklich blickte Nami hinunter auf die Tanzfläche, erkannte wie immer mehr Leute kamen. „Deal.“, meinte sie schließlich und wusste schon jetzt, dass diese Nacht ganz anders war als sie es eigentlich geplant hatte. „Nun gut, ist besser wenn ich bei der Kurzfassung bleibe, sonst könnte es eventuell die ganze Nacht dauern. Ich sagte dir doch bei unserem ersten Aufeinandertreffen, dass meine Mutter ebenfalls sehr früh gestorben war.“ Nami konnte sich daran noch gut erinnern, nickte, schwieg jedoch. „Als das passierte, war ich völlig am Ende. Ich fing an mich auf Leute einzulassen, mit denen ich besser nichts zu tun haben sollte, mein Konsum beschränkte sich nicht nur auf Alkohol oder leichten Drogen, ich dröhnte mich oftmals so sehr zu, dass ich nur durch Glück schlimmeren Konsequenzen entkam. Ich hatte mich in eine Welt begeben, wo man in diesem Alter nichts zu suchen hat. Als schließlich alles eskalierte, habe ich nur durch die Hilfe von einem heutigen Freund und auch Chef geschafft von allem loszukommen, ich musste viele Rückschläge einstecken, darunter auch durch Leute die mich aufgrund meiner Entscheidung wieder ein normales Leben zu führen aus dem Weg haben wollten. Es dauerte, jedoch habe ich es geschafft. Durch Aussagen gegenüber der Polizei konnte ich ein paar dieser Männer hinter Gitter bringen, doch ich frage mich lieber nicht was passiert, sollten diese wieder freikommen. Verstehst du warum? Ich weiß wie es ist, wenn einem die Welt zusammenstürzen zu droht, wenn man nicht mehr weiter weiß und versucht zu flüchten. Darum habe ich den Beruf gewählt.“ Die ganze Zeit über hatte Nami nur schweigend zugehört und ihren Blick von der Tanzfläche jedoch kein einziges Mal abgewandt, bis nun. „Ich hoffe nur, dass diese Geschichte nicht schon wieder nur ein Vorwand ist.“ Diese Worte mussten kommen, doch sie glaubte Robin dennoch. „Glaubst du ich würde so etwas aus Spaß erzählen? Ich will wirklich nur helfen, deine Schwester hat mich darum gebeten und ich will nicht, dass du womöglich noch weiter in etwas hineinrutschst, mehr nicht.“ „Du kennst mich nicht, ich meine, man hilft täglich fremden Menschen, ohne sie wirklich zu kennen, nur um sie vor etwas zu beschützen?“ „Das gehört dazu. Ich kenne dich zwar nicht, ich weiß nicht viel über dich, nur was ich von deiner Schwester über dich gehört habe, dennoch helfe ich, besser gesagt versuche ich es.“ Seufzend schüttelte Nami ihren Kopf. „Leute gibt’s.“, murmelte sie dabei vor sich hin und sah Robin direkt in die Augen. „Jeden Tag.“, meinte die 18-Jährige nun, in ihrem Blick konnte man kurz ihre Angst über diese Aussage erkennen, wenn auch nur für den Moment, ehe sich der Schutz, den sie um sich herum aufgebaut hatte wieder ‚aktivierte‘. Beide mussten dazu nichts sagen. Nun fiel auch Robins Blick auf die Tanzfläche und ein Schmunzeln kam über ihre Lippen. „Lust zu tanzen?“ Sie wollte einfach nur versuchen die Situation aufzulockern und hoffte, dass das klappte. Nami sah sie zuerst etwas musternd an. „Erstens, vielleicht sind sie doch ganz in Ordnung. Zweitens, nur wenn sie meine Schwester nichts über dieses Gespräch oder gar dieser Begegnung erzählen und zu guter Letzt: Ich bezweifle, dass du das in deinem Alter kannst.“ Wobei die letzte Bemerkung neckisch gemeint war und Robin anfing zu lachen. „Einverstanden, ich schweige wie ein Grab, vorläufig und ich warne dich, nur weil ich nicht unter Zwanzig bin heißt es noch lange nicht, dass ich nicht tanzen kann.“ Nami wusste zwar selbst, dass das vielleicht nicht so gut war und Robin dennoch mit ihrer Schwester sprechen konnte, dennoch an diesem Abend, in dieser Nacht wollte sie nicht darüber nachdenken sondern einfach nur Spaß haben. Die zwei Frauen erhoben sich kurzerhand und begaben sich auf die Tanzfläche wo man den Rhythmus der Musik auch schon gleich darauf gefunden hatte. „Was hast du heute herausgefunden?“ Jack hatte sich mit Jazz in Verbindung gesetzt und eine Neugierde hatte sich in ihm breit gemacht. „Ich habe sie wie gesagt verfolgt. Sie hatte sich in zwei deiner Bars umgesehen, fuhr dann jedoch nach Hause und ist nun mit einer Freundin im Club unterwegs.“ Etwas unschlüssig rieb sich Jack über das Kinn, ehe er eine Zigarre hervorholte. „Wie mir scheint will sie wohl Nami ausfindig machen oder gar mir etwas anhängen. Die scheint schon mehr über mich herausgefunden zu haben, wie ich es mir dachte… Wird wohl höchste Zeit, dass er sich darum kümmert.“ Diese Situation nervte ihn sichtlich, vor allem da sie sich in seine Angelegenheiten einzumischen schien und das hasste er am Meisten. „Bleib ihr weiter auf den Fersen.“ Schon hatte er aufgelegt und holte ihre Akte hervor. „Was hast du bloß vor?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)