Frag dich erst, wer du bist...bevor du wissen willst, wer ich bin von Caro29890 (Ginny/Draco) ================================================================================ Kapitel 27: Für dich tu ich’s gerne ----------------------------------- 27. Für dich tu ich’s gerne „Ich kann es nicht glauben...“ schluchzte Mrs Weasley. „Meine Ginny ist seit drei Wochen spurlos verschwunden und keiner weiß von wem sie entführt wurde.“ „Beruhig dich, Molly.“ Athur Weasley strich seiner Frau sanft über den Rücken, doch es half nichts, Molly weinte noch mehr. „Wir tun wirklich alles erdenkliche. Das Problem ist der Zeitmangel. Einerseits versuchen wir verzweifelt Ginerva zu finden, aber andererseits müssen wir der Vermutung nachgehen, dass Voldemort wieder da ist, das Ministerium glaubt uns ja nicht.“ stellte Lupin klar. „Unsere Ginny.“ wimmerte Mrs Weasley immer und immer wieder. „Vielleicht sollte ich es euch sagen...“ hörte man Ron zögerlich und leise im Hintergrund murmeln. Sofort waren alle Blicke auf ihn gerichtet. „Ron, was solltest du uns sagen?“ fragte Mr Weasley misstrauisch. Man konnte Ron ansehen, dass ihm was auf dem Herzen lag. „Es ist nur so, dass Ginny sich im letzten halben Schuljahr extrem verändert hat. Ich meine, ihr wisst zwar schon, dass sie in den Ferien ziemlich abweisend war, aber in der Schule – wir haben sie kaum noch gesehen. Zudem ist sie Partnerin von Malfoy geworden. Der hat da doch bestimmt seine Finger im Spiel!“ platzte es aus Ron heraus. Alle starrten ihn an und man konnte deutlich sehen, dass sie alle diese Vermutung sofort als für wahr hielten, da ihre Gesichter vor Zorn Bände sprachen. „Mister Weasley, ich kann nachvollziehen, dass sie Angst um ihre Schwester haben, aber dass sie Malfoy beschuldigen, ist hier nicht angebracht, zumindest was den jungen Malfoy betrifft.“ meldete sich Dumbledore endlich aus seiner nachdenklichen Pause zurück. „Wie können sie diesen bescheuerten, dummen Malfoy auch noch beschützen? Er war es doch, der nachdem Du-weißt-schon-wer’s Mal gebrannt hat, sofort wieder zu den Todessern hinübergewechselt ist.“ schrie Ron fassungslos. „Weil ich Vertrauen in ihn habe.“ sagte Dumbledore mit einem Lächeln. Sie wachte auf, sah einige Bilder wie in Trance, bekam wieder diese Alpträume, die sie als Prophezeiung erkannte, wachte wieder auf, ein Lachen, Stille, schlief wieder ein, hörte ihre schreiende Mutter, Licht, Zauberspruch, Stimmen, Schlaf... „Wea...ähm...Ginny?“ Jemand schüttelte sanft ihre Schulter. Langsam hob sie ihre Lider; sie waren schwer. Über ihr erkannte sie ein lächelndes Gesicht, umrandet von wunderschönen, hellblonden Haar. „Draco.“ sagte sie verschlafen. „Was ist passiert?“ Ohne jegliche Vorwarnung griff er nach ihrer linken Hand und schob den Ärmel nach oben. Erschrocken keuchte sie auf. „Aber...wie...“ Ihre Stimme versagte. „Ginny, ich möchte, dass du mir jetzt zuhörst. Hast du mich verstanden?“ Noch nie hatte sie Draco so ernst und bittend reden hören. Unbewusst nickte sie und sah ihm währenddessen tief in die Augen. Sie beruhigten ungemein. „Du bist hier in Malfoy Manor, meinem Zuhause, schon seit drei Wochen. Soviel ich mitbekommen habe, bist du eine ganze Woche lang von Bellatrix gefoltert worden...“ Wären da nicht diese hellgrauen Augen, hätte sie schon wieder losweinen können. Betroffen nickte sie. „Sie hat dich letztendlich dazu gebracht den Dunklen Lord durch das rote Buch aus dem Reich der Toten wiederzuerwecken, indem du mit dem Todesgeist durch das Buch kommuniziert hast. Außerdem weiß ich, dass du dir die Pulsadern aufgeschnitten hast. Als ich hier angekommen bin, nachdem das Mal auf meinem Arm wieder gebrannt hat, habe ich dich bereits in meinem Bett vorgefunden.“ „Das ist dein Zimmer?“ fragte Ginny und stellte erst jetzt fest, dass das Zimmer sehr dem ähnelte, welches er in Hogwarts als Schulsprecher bewohnte. „Ja. Auf jedenfall hat der Dunkle Lord sofort nach seiner Rückkehr wirklich alles daran gesetzt, dass du am Leben bleibst, was sehr schwer war, da du schon zuviel Blut verloren hattest und man Blut ja bekanntlich nicht einfach herzaubern kann. Aus irgendeinem Grund durftest du kein Blut eines anderen Menschen aufnehmen. Eine Woche nach dem Vorfall bist du endlich wieder aufgewacht und sogleich auf den Dunklen Lord gestoßen. Du erinnerst dich?“ Ginny nickte. Natürlich, erinnerte sie sich. Voldemort hatte sie Schreckensvisionen und Prophezeiungen sehen lassen und sie so dazu gebracht ihm ihre Hand ‚als Zeichen ihrer Treue’ zu reichen. Was auch immer das heißen mochte, denn Treue konnte man mit Zauberkraft nicht einfach erzwingen - außer natürlich durch dem Imperio, aber dem unterlag sie nicht, das wusste sie. Daraufhin hatte sie dieses Todesser-Mal auf ihren Arm und war ohnmächtig geworden. ‚Oh Gott! Ich bin eine Todesserin!’ Ihr wurde speiübel bei dem Anblick ihres Unterarms. „Was bringt mit dieses blöde Mal jetzt? Ich wäre es gerne wieder los.“ Draco schüttelte traurig den Kopf. „Das wirst du nicht mehr los. Nicht jetzt, noch in tausend Jahren. Auch wenn der Dunkle Lord stirbt, verschwindet es nicht. Bringen tut es dir persönlich gar nichts, sondern nur den Dunklen Lord. Er benutzt den ‚Proteus-Zauber’ und kann dich ab jetzt immer zu sich apparieren lassen, wann er will, sodass du dich nicht vor ihm verstecken kannst. Es gibt nur wenige Orte, die dich schützen. Hogwarts zum Beispiel, denn solange da die Schutzzaubern aktiv sind, ist es unmöglich zu apparieren. Jedoch tut es höllisch weh, wenn er alle einberuft und du aufgrund der Schutzzauber nicht kommst.“ In Ginnys Gesicht konnte man deutliches Entsetzen ablesen, sodass Draco ihr einfach Mitleid spenden wollte. Aber wie machte man sowas? Das war also der Eisprinz und Frauenheld von Slytherin. Er hatte keine Ahnung, wie man mit Mädchen wirklich umging. ‚Klappe!’ fuhr er seine nervige, innere Stimme an. Immer noch tief in ihre Augen sehend, erklärte er weiter. „Es ist normal, dass man, wenn man das Mal bekommt, ohnmächtig wird. Du jedoch hast mal wieder eine ganze Woche geschlafen oder wie man das auch immer nennen mag. Das liegt ganz einfach daran, dass der Dunkle Lord versucht hat die Kontrolle des Buches über dich mithilfe von Zauberei einzudämmen. Frag mich nicht, wieso, zumindest hat es funktioniert. Tatsache ist, dass ihm etwas an deinem Wohl liegt und das ist mir ganz und gar nicht geheuer. Nicht bei dem Dunklen Lord. Er ist der Alte geblieben. Seine Wiederauferstehung hatte bereits Folgen. Viele Muggel und Auroren sind tot, doch, wie konnte es anders auch sein, das Ministerium will es mal wieder nicht wahr haben.“ Ginny sah nachdenklich aus. Stimmt, so hatte sie sich Voldemort nicht vorgestellt. Böse und dem Teufel ähnlich, ja so kannte man ihn, aber zu ihr war er ja fast fürsorglich und liebevoll. Irgendetwas stimmte hier nicht, da musste sie Draco vollkommen Recht geben. „Und...was soll ich jetzt machen?“ sagte sie völlig entgeistert von den vielen Informationen, die ihr Draco gerade gesteckt hatte. „Ich an deiner Stelle würde mich ihm aber ganz schnell unterwerfen. Der mag ja vielleicht eine Vorliebe für dich zu haben, aber da bin ich mir nicht ganz so sicher und wenn der dich erst mal foltert, dann wirst du wirklich verrückt. Bellatrix ist im Gegensatz zu ihm echt harmlos.“ antwortete Draco mit undefinierbarer Stimme. „Aber, Draco! Das kann ich nicht! Überleg doch mal! Wenn ich mich ihm unterwerfe, dann muss ich...muss ich...“ Sie konnte das Ende des Satzes nicht aussprechen. Brauchte sie aber auch gar nicht, denn Draco vollendete ihn. „Foltern und Töten, ja.“ Ginnys Augen wurden groß. Wie konnte dieser gutaussehende und manchmal sogar nette Typ so lässig über Folter und Mord reden? Sie hatte die Folter ertragen müssen und es war schlimmer als die Hölle, da war sie sich sicher. Das einem anderen Menschen antun? Nein, das konnte sie nicht. „Hör auf mich, denn sonst bist du wirklich bald eine Halbtote.“ sagte Draco nachdrücklich, stand auf und entfernte sich von ihr circa drei Meter. Die Tür ging auf. „Es freut mich dich zu sehen.“ wisperte ein Mann von großer, dürrer Gestalte, der ein bleiches, schlangenähnliches Gesicht, blutrote Augen und eine Nase wie schlitzförmige Nüstern hatte. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, welchen sie in einen ebenso kalten Blick verwandelte, dennoch sagte sie nichts. Es stimmte, Voldemort war hundertprozentig besser im Foltern als Bellatrix. Schon alleine seine Anwesenheit war unerträglich. Die Folter musste sich ja nicht unbedingt gleich provozieren. „Fühlt dich geehrt, du bekommst heute deinen ersten Auftrag.“ War das ein Lächeln, was sich da auf Voldemorts angsteinflössenden Gesicht abzeichnete? Am liebsten hätte Ginny jetzt geschrien ‚Ich werde diesen Auftrag aber nicht erledigen!’, aber diese unbändige Angst vor diesem Ungeheuer schnürte ihr die Kehle zu. „Was ist es denn?“ fragte Draco gleichgültig. Voldemort drehte sich zu den blonden Jungen. „Ja, du wirst darauf achten, dass sie den Auftrag auch erfolgreich beendet und dass ihr nichts zustößt.“ fauchte er Draco an. „Muss das sein?“ beschwerte sich der Slytherin. Blitzschnell zückte Voldemort seinen Zauberstab und richtete diesen auf ihn. „Schon gut. Ich mach’s.“ sagte Draco mit purer Gelassenheit. „Man müsste dich alleine schon wegen deiner Frechheit foltern.“ zischte der dunkle Zauberer wütend, widmete sich dann aber wieder Ginny zu. „Ginerva, deine Aufgabe wird es sein in Carlisle, im Norden Englands, eine Frau namens Josephine Thurgood aufzusuchen und diese umzubringen.“ Damit reichte er ihr ihren Zauberstab. Ginny stockte der Atem, wollte rebellieren, doch Draco nahm wortlos den Zauberstab, packte sie grob am Arm, schleifte sie aus dem Haus bis hinter die Schutzschilder und sagte noch immer ihren Arm festhaltend „Ich will nach Carlisle vor das Haus von Josephine Thurgood.“ Da standen sie nun – am Rande der Stadt Carlisle, vor einem heruntergekommenen Hütte, um das die Muggel sicher stets einen großen Bogen machten. Besonders die Kinder hatten Angst vor dieser Gegend, da die Hütten doch sehr an die von dem Märchen ‚Hänsel und Gretel’ erinnerten, natürlich ohne Lebkuchen und Naschereien. Die Glocke ertönte zur Geisterstunde. „Ginny, egal, was ich jetzt mache. Guck weg und vergiss es.“ Befahl er ihr kühl. „Nein, Draco! Das tust du nicht!“ schrie sie ihn flehend an, nahm ihm ihren Zauberstab weg und rannte in die Hütte rein – die Tür stand einladend offen. „Stupor!“ schrie jemand aus dem Haus, dessen Stimme sicher nicht die von Ginny war. „Dieses Mädchen macht mich noch wahnsinnig!“ murmelte er genervt und rannte nun auch ins Haus hinein. Ginny lag am Boden, die Hexe über ihr gebeugt. Anscheinend hatte sie nicht mit noch mehr Angreifern gerechnet, denn sie bemerkte Draco nicht, der sich von hinten an sie anschlich und seinen Zauberstab auf sie richtete. ‚Halt, Draco. Das kannst du nicht machen. Nachher springt die olle Tante zur Seite und du triffst Ginny mit dem Todesfluch.’ „Sectumsempra!“ Die Hexe flog krachend gegen die Wand und landete blutverschmiert auf dem Boden. Dadurch verwirkte der Schock-Zauber, den sie auf Ginny angewandt hatte. Doch lange währte diese Freiheit nicht, denn nur eine Sekunde später rief Draco „Petrificus totalus“ und Ginny konnte sich nicht mehr bewegen. Fassungslos sah Ginny den blondhaarigen Jungen an. Er lächelte sie beruhigend an, kam auf sie zu und drehte sie auf die andere Seite, sodass sie nur auf eine leere Wand starren konnte. Dann nahm er ihren Zauberstab und flüsterte leise: „Für dich tu ich’s gerne.“ Ginny bekam Gänsehaut von dem warmen Hauch, der ihr Ohr berührte als er sprach. Oder war diese Gänsehaut auf das zurückzuführen, was jetzt höchstwahrscheinlich passierte? Die Hexe richtete sich gerade unter Schmerzen und Keuchen auf, da hörte man Draco leise „Avada Kedavra“ zischen. Ein dumpfer Aufschlag. Ginny brannten die Tränen heiß auf der Wange. Die Hexe war tot. Tot durch Draco. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)