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30 seconds to mars meets Harry Potter...

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Technikzauber

Als sie den Gang betreten hatten, konnte es sich Shannon einfach nicht verkneifen und ließ ein Husten hören, das verdächtig nach „Orientierungssinn“ klang. Saimi warf ihm einen gespielt ernsten Blick zu, musste dann aber unweigerlich zu lachen anfangen. Kaum fünf Minuten später hatten sie auch schon die Bibliothek erreicht und wandten sich dort an die Bibliothekarin Madame Pince. „Guten Tag, wir suchen Bücher zu Giften und Gegengiften. Könnten Sie uns dort behilflich sein?“, fragte Saimi höflich. Madame Pince schenkte den beiden ein freundliches Lächeln und ging ihnen voran in den Gang, in welchem sich die gesuchten Bücher befanden.
 

Sie strich mit dem rechten Zeigefinger über die Buchrücken, um Shannon und Saimi somit zu zeigen, welche für die beiden in Frage kamen. Dann wandte sie sich auch schon wieder ab und kehrte zu ihrem abgestammten Platz zurück.
 

„Gut, dass es nicht viele Bücher zu dem Thema gibt“, knurrte Shannon genervt, schnappte sich das erstbeste Buch und blätterte ohne große Lust darin herum. Auch Saimi angelte sich ein Buch aus dem Regal, setzte sich an einen der Büchereitische an dessen gegenüberliegender Seite Shannon Platz nahm, und schlug jenes auf.
 

„Man, wieso mussten die mich auch für Zaubertränke einstellen? Ich mein, das Fach an sich ist ja bestimmt recht schön und auch interessant, aber bei DEM Vorgesetzten“, seufzte Saimi und fügte hinzu: „Ich glaube nicht, dass Sirius auch nur annähernd so ein Kotzbrocken sein kann wie Snape.“
 

„Das kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen“, antwortete Shannon, senkte seine Augen wieder und begann, sich ein Kapitel über „Cyankali“ durchzulesen. Auch Saimi seufzte nochmals leise und machte sich dann über das Buch her. Sie wusste, dass das ein langer Abend und noch eine viel längere Nacht werden würde, wenn die beiden bis morgen alles mögliche über Gifte und Gegengifte wissen wollten bzw. sollten.
 

Als bereits etwa eine Stunde vergangen war, meldete sich Shannons Magen lautstark zu Wort. Saimi grinste ihn an und fragte leise: „Hunger?“
 

„Und wie…“, gab Shannon zurück und hielt sich mit der rechten Hand den Bauch.
 

„Weißt du, wo die Küche ist?“, wollte Saimi von ihm wissen.
 

„Öhm ja, so ungefähr, warum?“
 

„Weil wir uns einfach etwas zu Essen holen. Komm mit.“ Saimi nahm Shannon an der Hand, zog ihn aus der Bibliothek und überließ ihm dann wieder die Führung. Sie machten sich auf den Weg in die Keller, in welchem sich irgendwo der Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs befand. Als die beiden vor einem Bild mit einem Obstkorb ankamen, bedeutete Shannon Saimi, stehen zu bleiben.
 

„Was sollen wir hier? Ich dachte, wir wollten in die Küche…“, fragte Saimi verwirrt. Shannon grinste sie an und erwiderte: „Hier ist die Küche.“
 

Mit diesen Worten trat er auf das Gemälde zu und fing an, die Birne zu kitzeln, die ganz oben auf dem Obstkorb lag. Kaum war ein leises Kichern zu hören, schwang das Gemälde zur Seite und gab den Blick auf eine überdimensional große Küche frei.
 

„Was sind das?“, fragte sie an Shannon gewandt, als sie bemerkte, dass lauter kleine Gestalten bedeckt mit Töpfen, Tellern und Pfannen durch die Küche wuselten. „Das sind die Hauselfen.“ Saimi staunte nicht schlecht, als ihr bewusst wurde, dass diese kleinen Kerlchen für all die Leckereien zuständig waren, die es Tag für Tag in der Großen Halle zur Auswahl gab. Als sie an sich hinunterblickte, bemerkte sie, wie einer der kleinen Hauselfen an ihrem Hosenbein zog:
 

„Miss deLindsey was für eine Ehre. Kann ich euch helfen?“, piepste der Hauself aufgeregt. Saimi lächelte den kleinen Kerl freundlich an: „Wir wollten fragen, ob wir etwas zu essen haben könnten. Wir haben nämlich großen Hunger.“ Der Hauself nickte kurz und verschwand ebenso schnell wieder, wie er gekommen war.
 

Saimi und Shannon sahen sich fragend an, doch noch bevor sie etwas sagen konnten, stand der hilfsbereite Hauself bereits wieder vor den beiden und reichte ihnen einen kleinen Essenskorb. Die beiden staunten nicht schlecht, bedankten sich für die Hilfe und verließen die Küche wieder. Auf den Weg zurück in die Bibliothek konnten sie es sich natürlich nicht nehmen, kräftig zuzugreifen und ihren Hunger zu stillen. Als sie dort wieder ankamen, war der Korb zwar leer, die Mägen dafür aber gefüllt und sie machten sich mit neuem Elan über die Bücher her.
 

Nach einer Weile hatten Sirius und Esmeralda den Gryffindorturm erreicht. Erleichtert bemerkte Esmeralda, dass sie sich inzwischen einigermaßen im Schloss orientieren konnte. Sie musste innerlich grinsen, als sie sich an Saimis entsprechende Versuche erinnerte. Zum Glück nahm ihre Freundin ihren fehlenden Orientierungssinn mit Humor und war selbst immer die Erste, die Scherze darüber machte. Es war halt nur manchmal lästig, dass sie des Öfteren zu spät zu Verabredungen kam, weil sie den Weg nicht gefunden hatte...
 

„So, wir sind fast da. Meine Wohnung ist gleich den Gang hinunter, ich denke, dort sind wir beide ungestört“, grinste Sirius. Esmeralda konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Grinsen irgendwie wölfisch aussah. Konnte aber auch am Bart liegen.
 

Sirius stand der kurz gehaltene und sauber ausrasierte Gesichtsschmuck zwar, gleichzeitig ließ er ihn aber auch verwegen und irgendwie gefährlich wirken. Gefährlich und unbestreitbar interessant... Sie war schon sehr gespannt, wie die Unterrichtsstunde verlaufen würde.
 

Am Ende des Ganges erreichten sie dann eine schwere Holztür, welche sich vor Alter und Beanspruchung bereits leicht verzogen hatte und protestierend quietschte, als Sirius sie öffnete. „Willkommen in meinem Heim“, grinste er und ließ Esmeralda den Vortritt. Was sie dann sah, verschlug ihr den Atem. Sirius hatte ganz offensichtlich den Technikzauber nicht ohne Grund gemeistert. Eine riesige Stereoanlage zierte eine Wand des Wohnzimmers, daneben nahm sich der ebenfalls nicht gerade kleine Kamin geradezu winzig aus.
 

Nahe des Durchgangs zum Schlafzimmer blitzte der mindestens 26-Zoll große Monitor eines brandneuen und schweineteuren DoppelkernPCs.
 

„Wow“, hauchte sie. Saimi war die Computerfetischistin, aber so ganz ungebildet war Esmeralda in Sachen PCs auch nicht und so konnte sie erkennen, dass Sirius nur das Feinste vom Feinen angesammelt hatte. „Jetzt weißt du, warum der Zauber so ungeheuer praktisch ist“, lachte Sirius, erfreut, dass er Esmeralda überraschen konnte. Unauffällig legte er einen Arm um ihre Schulter und dirigierte sie sanft weiter in den Raum hinein. „Damit läuft sogar Windows einigermaßen stabil.“
 

Esmeralda sah sich weiter um. Der ganze Raum war in einem freundlichen Orange gehalten, die Wände sahen aus, als würde die Sonne strahlend darauf scheinen. Sirius geleitete sie zu einem in dunklem Rot gehaltenen Sofa und sie setzte sich. Das Sofa war überraschend bequem, der dunkle Samt fühlte sich sehr angenehm an. „Möchtest du was trinken?“, fragte Sirius, ganz der vorbildliche Gastgeber. Esmeralda entschied sich für ein Wasser, während Sirius sich einen Becher Kürbissaft aus der Küche holte und sich nah neben Esmeralda auf das Sofa setzte. Dann legte er ein ausgeschaltetes Handy auf den kleinen Beistelltisch, der bei dem Sofa stand.
 

„Okay, der Zauber ist eigentlich recht einfach, wenn man diese grässlichen Handbewegungen einmal drauf hat. Also, du beschreibst mit deinem linken Handgelenk eine etwas bucklige Acht, während du mit der Rechten den Zauberstab hältst und einen halben Mond ziehst. Dabei sagst du langsam und deutlich 'technicus reanimalis'. Dieser Zauber umgeht nicht nur die Techniksperre, sondern liefert dem Gerät gleichzeitig dauerhaft Energie, sodass du dir um Akkus aufladen oder nachtanken keine Gedanken mehr zu machen brauchst. Komm her, versuch es mal.“
 

Mit diesen Worten legte Sirius seine Hände auf Esmeraldas und dirigierte ihre Handbewegungen, während sie die Worte sprach. „Sehr gut, und nun versuch es allein“, meinte er nach einigen Wiederholungen. Gespannt lehnte er sich ein wenig zurück und beobachtete Esmeraldas Bemühungen.



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