Kieran von MrsYam0s ================================================================================ Kapitel 37: Merry christmas?! ----------------------------- Irgendwann gegen Mitternacht schloss Kieran schließlich die Wohnungstür auf, während Angelo den Baum aus dem Fahrstuhl hiefte. Wie er den Baum allein händigen konnte, war dem Iren ein Rätsel, aber der Milano wollte sich auch nicht von ihm helfen, wenn er meinte. „Da seid ihr ja endlich!“, meinte Elliot ganz aufgeregt, die hinter der Tür gewartet hatte. „Wir steckten im Schneesturm fest. Da hat das alles etwas länger gedauert.“ - „Oh, ja, feststecken trifft es sehr gut!“, feixte der Milano und zog die Tanne an den Beiden vorbei in die Wohnung. „VILLANO! BEWEGE DEINEN ARSCH HER UND HELFE MIR GEFÄLLIGST!!“ - „BOAR JA!!“, fauchte der Jüngere der Zwillinge und ging seinen Bruder zur Hand. Sie hieften den Baum ins Wohnzimmer und stellten ihn mit Hilfe des gekauften Ständers auf. „Einen größeren hast du nicht gefunden?!“ - „Nein, war der Größte!“ - „Und der musste sein?!“ - „Der Baum sollte ja, auch in jeder Hinsicht zu mir passen!“ Villano ließ die Augen rollen. Sein Bruder hatte sich im Prinzip so überhaupt nicht geändert, zwar in eins, zwei Punkten bezüglich Kieran, aber im großen und ganzen war noch das selbe Arschloch wie eh und je. Klänge von lauten, krächzenden Gitarren trafen an Angelos Ohr gemischt mit Orgeln und ebenfalls krächzten Gesang. Genervt schlug er seine Augen auf und schwang sich aus seinem Bett. Seine grünen Augen wanderten zum Wecker. Es war kurz nach halb acht Uhr morgens am Tag, des Weihnachtsfestes. Das konnte doch nicht Kierans ernst sein?! Wusste der Kleine eigentlich wie spät es war? Knurrend stand der Milano auf und öffnete oder besser gesagt riss seine Zimmertür auf, so wie es sein Bruder und dessen Freundin beim Gästezimmer auch taten. „KIERAN!“, brüllten alle drei und der Angesprochene, der gerade den Weihnachtsbaum in Silber und Gold schmückte, fuhr erschrocken zusammen. „Was denn?!“, fragte er und drehte die Lautstärke der Musik etwas herunter. „Mach den Mist aus! Du weißt ich kann das Zeug, was du Musik nennst, nicht leiden und schon gar nicht um die Uhrzeit!“ - „War doch nicht laut!“ - „Doch!!“, zischte der Älteste und stellte die Anlage aus. Trotzig und stur, wie er war, hatte Kieran nichts besseres zu tun, als die Anlage wieder anzustellen. Knurrend betätigte Angelo erneut den Aus-Knopf und umfasste Kierans Handgelenke, als dieser sie wieder zur Musikanlage bewegte. „Ich habe nein gesagt!“, meinte der Brünette mit ernster Stimme und verstärkte den Druck, den er auf den er auf den Kleineren ausübte. „Du tust mir weh!“ Kieran sprach mit zusammengepressten Lippen und zischte mehr als alles andere. „Ich lasse dich los, wenn du ein braver Junge bist und dieses Gejaule aus lässt!“ - „Wichser!“ - „Wissen wir doch.“, mit diesen Worten ließ Angelo von dem Schwarzhaarigen ab, der sofort fluchend den Raum verließ und schließlich die Wohnungstür, wenige Sekunden später, hinter sich zu knallte. „Kieran!“, rief El und wollte ihm nach, dich der Älteste hielt sie zurück. „Lass ihn. Das Spiel haben wir mindestens einmal täglich. Er raucht jetzt erst einmal eine in der Garage bei Oisin, seiner Harley, und kommt dann, nicht mehr ganz so bockig, wieder. Also lass ihn!“ - „Aber...“ - „Kein aber! Ich mache das jetzt schon seit zwei Monaten mit. Ich kann mittlerweile ganz gut einschätzen, wann es nötig ist ihm nachzugehen und wann nicht.“ - „Hmm...“, murrte die Kleinste und verschwand wieder im Gästezimmer. Milano wohnte zwei Monate mit K zusammen und tat so, als wüsste er schon alles. Gut, er kannte den Iren schon ein paar Jahre, aber trotzdem! Das machte ihn noch lange nicht zum Experten! Murrend betätigte der junge Ire die Klingel zu dem Appartement in dem er zusammen mit Angelo wohnte. Er hatte, als er getürmt war, nicht daran gedacht einen Schlüssel mitzunehmen, aber er hätte ihn so oder so nirgendwo hin stecken können, immerhin trug er nur Shorts. Jetzt musst er sich auch noch die Blöße geben und klingeln. Er konnte sich Angelos grinsen jetzt schon bildlich vorstellen. Die Tür öffnete sich und Angelo blickte auf Kieran. Seine Edelsteine wanderten über den Körper des Jüngeren. Ich wusste doch, dass er wieder kommt, dachte er und wand seine Iriden schließlich in die Kierans. „Na, auch wieder da!?“ - „Fick dich!“, brummte der Jüngere und wand seinen Blick ab. „Später dann.“, konterte Angelo nüchtern und ging einen Schritt beiseite um Kieran eintreten zu lassen. „Ich habe dir 'n Kaffee gemacht.“ Der Angesprochene nickte und verschwand schließlich in der Küche, in der Elliot schon auf ihn wartete. „Ich will keinen Ton hören!“, zischte er und griff nach der Kaffeekanne. Er konnte sich schon genau vorstellen was die Rotschwarzhaarige sagen wollte und zum Schluss würde es in einem Streit über Angelo und ihn ändern, so war es immer. Dabei hatte er das mit dem Baum doch nur gemacht, damit Angelo sich darüber freute. Er hatte doch nicht gedacht, dass er sich an der Musik so hochziehen würde. Kieran wusste es schon immer er war einfach nicht für zwischenmenschliche Beziehungen geeignet, dass einzige was er perfekt beherrschte war Sex und wenigstens gab es in dem Punkt zwischen Angelo und ihn nie Missverständnisse. Mit zwei Tassen und der Kaffeekanne ging K zu dem Milano in das Wohnzimmer. Der Brünette schmückte den Baum weiter und bemerkte den jungen Iren im ersten Moment gar nicht. „Das ist doch viel zu viel Gold!“, meinte der Schwarzhaarige und stellte die Sachen in seinen Händen auf dem Wohnzimmertisch ab. „Als ich das gemacht habe, war es wenigstens noch gleichmäßig verteilt!“ - „Wärst du nicht bockig abgehauen, wäre es das jetzt immer noch... Hilfst du mir mit der Spitze?!“ - „Wo liegt sie?!“ Der Italo deutet auf den Ledersessel und Kieran hob die Spitze von da auf. Seine lavendelnen Iriden glitten über das, wie er fand, protzige Stück, bevor er auf Angelo zu ging. „Erbstück?!“ - „Genau.“ K nickte und im nächsten Moment schlangen sich Angelos Hände um seine Hüften, um ihn anzuheben. Als die Spitze befestigt war, ließ der Milano Kieran wieder runter, aber nicht los. „Es ist schön, mal wieder mit dir Weihnachten feiern zu können.“, flüsterte er dem Jüngeren zu und zog ihn näher an sich heran. Der Schwarzhaarige wand sich im zu und strich Angelo durch das Haar. „Gib es zu, du bist doch nur scharf darauf zu erfahren, was ich dir schenke, oder?!“ Der Ältere grinste und benetzte die Lippen Kierans mit einem kurzen Kuss. „Ja, das auch! Verrätst du mir was es ist?!“ - „Siehst du morgen!“ Der Jüngere legte seinen Kopf an die Brust des Italos und seufzte schließlich. „Ich muss dir doch tierisch auf den Sack gehen, mit meinem gezicke!“ - „Ach ich bin es mir gewohnt und du bist nicht mehr ganz so schlimm, wie vor einem Jahr. Ich meine vor einem Jahr.. wärst du da jemals bei mir einzogen?“ Der Ire schüttelte den Kopf. „Nein.“ - „Na, siehst du!“ Stumm beobachtete Elliot Kieran und Angelo von der Tür aus. Sie konnte es immer noch nicht fassen wie die Beiden miteinander umgingen. Das war alles doch nicht koscher! Irgendetwas musste an der Sache doch faul sein. Das war doch nicht Kieran und schon gar nicht Angelo. Sie war doch nur zwei Monate weg gewesen, da konnte sich doch nicht so viel geändert haben!! Die Kleinste seufzte. Irgendwie hatte sie das Gefühl Kieran würde auch jetzt im Moment auch rund zehn Flugstunden und tausende von Kilometern von ihr entfernt sein und nicht nur die Paar Meter und Sekunden, wie es gerade der Fall war. Das alles hier wirkte so unglaublich fremd auf sie. „Ich habe gerade ein unglaubliches Déjà-vu Erlebnis!“, meinte Villano plötzlich leise und El fuhr erschrocken zusammen. „Was meinst du?!“ - „Das da.“, er deutete auf Kieran und Angelo, „Genauso haben die Beiden sich damals benommen, als ich das erste Mal nach Italien gegangen bin, nur ohne dem geküsse und den Sex. Aber diese Vertrautheit. Irgendwie echt gruselig, wenn man bedenkt, was beim letzten Mal passiert ist aber irgendwie auch schön zusehen, dass Kieran nicht ganz so kalt ist, wie er sich gern gibt. Er hat für Angelo sogar ein Geschenk besorgt.“ - „Wirklich!? Was denn?!“ - „Das siehst du dann morgen!“, der jüngere Zwilling grinste geheimnisvoll und packte seine Liebste sanft am Oberarm. „Hör jetzt auf zu spannen! Nicht das du noch etwas siehst, was du lieber nicht sehen willst!“ - „Vielleicht besser..“ „Komm schon, K, iss noch was!“ - „Angelo, ich bin voll!“ - „Aber du hast doch erst die Vorspeise gegessen!“ - „Mir egal...“ Der Älteste murrte und fuhr sich durch die Haare. „Aber Nachtisch isst du dann. Ich hab Billy extra was mit Erdbeeren machen lassen!“ - „Okay.. wenn das so ist. Nachtisch esse ich.“ Am liebsten hätte Angelo sich mit der Hand gegen die Stirn geschlagen. Erwähne in Kierans Gegenwart das Wort Erdbeere und schon isst er dir alles. Er hätte eher daran denken sollen und überall, bei dem Festessen, Erdbeeren einbauen sollen. Wahrscheinlich weil Villano ihn dann aufs Dach gestiegen wäre, der hatte sich so oder so schon beschwert, dass er kochen musste und weil er sich einfach nicht vorstellen konnte, dass man Erdbeeren mit allem kombinieren konnte. „Lan.. ernsthaft jetzt mach mich los!!“ - „Nein!“, zischte der Rothaarige eindringlich und sah nach dem Braten, den er vor Weile in den Ofen geschoben hatte, zum Abendessen würde er fertig sein. „Lan!“, versuchte Miquel es erneut, doch stieß nur auf taube Ohren. Der Spanier wusste nicht mehr wirklich, wie er zu dem Kleineren gekommen war. Er erinnerte sich nur noch daran, dass er als er bei Verstand war in Lans Küche neben der Heizung saß und mit Handschellen daran befestigt wurden war. Letztlich versuchte er nun schon geschlagen drei Stunden den Rothaarigen davon zu überzeugen ihn doch wieder los zumachen, doch dieser kam der Bitte einfach nicht nach. „Lan!!!“ - „Ich sagte nein!“ Der Smith brüllte den Älteren an und in seinen Augen leuchtete die pure Wut. „Sagst du mir auch warum?!“, fragte Miquel vorsichtig nach, worauf hin sich der Jüngere mit einen Knurren vor ihn kniete. „Damit du dir nicht wieder irgendetwas ein wirfst und nein ich will nicht wissen was du genau genommen hast! Du störst meinen ganzen schönen Plan, Blondie! Und das passt mir gar nicht!“ Mit diesen Worten erhob sich Lan wieder und verließ die Küche. Miquel jedoch stutzte. Plan? Was für einen Plan? Gern würde er Lan danach fragen, aber so wie er den Kleineren kannte würde dieser einen Teufel tun ihn in dem Punkt aufzuklären. Immerhin war er selbst, nach Lans Aussage, hier der Störfaktor. Seufzenden wanderten Miquel Saphire über die Handschellen. Es musste doch eine Möglichkeit geben die auch so aufzubekommen. Zu einem hatte er keine Lust länger auf diesem harten Boden zu sitzen und zum anderen konnte er jetzt schon die Entzugserscheinungen spüren. Eigentlich könnte er sich selbst dafür Ohrfeigen wieder zu Kokain gegriffen zu haben, nach dem er jetzt über ein Jahr clean gewesen war. Doch nachdem er die Sache mit Enrique und Lan erfahren hatte, hatte er einfach nicht mehr nachgedacht und das weiße Pulver wie nichts in sich herein gezogen. Er hatte, wenn er ehrlich zu sich selbst war, dass er das Gefühl, das Koks bei ihm auslöste, dieses Gefühl der Freiheit, schon etwas vermisst. John, sein Arzt und Lans Schwager, würde im Dreieck springen, wenn er vom Rückfall des Marquez erfahren würde und ihn umgehend wieder in den Entzug stecken. Aber der Blonde war sich nicht einmal sicher, ob er das dieses mal wieder wollte. Das letzte Mal war sein Ansporn Lan gewesen, doch dieser schien nicht mehr der zu sein, den er kannte. Also warum sollte er es dieses Mal tun? Wegen seiner Karriere? Die lief, ob nun mit oder ohne weißem Wunderpulver, wie geschmiert. Miquel seufzte und wand schließlich den Blick von den Handschellen ab. Das hatte doch alles keinen Sinn mehr. „Ach komm schon! Jetzt sag mir was du mir schenkst!“, raunte Angelo Kieran zu, als er seine Hände von hinten um ihn schlang und seine Lippen den kühlen Nacken des Iren benetzten. „Morgen früh.“, war Kierans Antwort, als er sich an den Zuhälter lehnte. Er blies den Rauch der Zigarette aus seinen Lungen und warf den Überrest über die Brüstung des Balkons. Mit einen Grinsen auf den Lippen drehte er sich in der Umarmung und legte seine schlanken Arme um den Hals des Älteren. „Für seine sechsundzwanzig Jahre benimmst du dich wirklich wie ein kleines Kind!“ - „Das liegt dran, dass ich diesmal keinen Arschtritt von dir bekomme, wie die letzten Jahre!“ - „Du Glückspilz!“ - „Bin ich! Aber nur wegen dir!“, säuselte der Italiener und wollte den Kleineren küssen, aber dieser löste sich schnell aus der Umarmung. „Sag doch so was nicht!“, meinte er hektisch und verschwand im gemeinsamen Schlafzimmer. Er war doch tatsächlich so etwas wie rot geworden. Er! Das konnte doch nicht sein. Angelo und er lebten eindeutig schon zu lang zusammen. Früher wäre ihm so etwas nicht passiert!“ „Kieran?“, fragte der Brünette nach und folgte dem Jüngeren ins Schlafzimmer, der es sich gerade im Bett bequem machte. „Hn?“, war dessen kurze Antwort, während er versuchte den Älteren nicht anzusehen. „Was ist los?!“ - „Nichts.“ - „Glaube ich dir nicht!“ - „Ist aber so!“ Murrend packte der Milano Kieran an den Schultern und drückte ihn zurück auf das weiche Bett. Er wollte gerade zum sprechen ansetzen, als er die schwach rosé gefärbten Wangen Kierans sah. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Der Ire hingegen kniff seine Augen jedoch zusammen, bis es nur noch kleine Schlitze waren. „Ein Ton!“, zischte er und rollte sich unter Angelo vor. Dieser grinste nur weiterhin, leicht dümmlich, vor sich hin und ließ den Jüngeren nicht aus den Augen, einen Kommentar jedoch verkniff er sich, auch wenn es ihm schwer fiel. Er wollte Kieran immerhin nicht schon wieder wütend machen. Murrend saß Elliot am von Villano gedeckten Frühstückstisch. Sie hatte kaum geschlafen, da im Zimmer neben an laut und deutlich Kierans und Angelos stöhnen zu hören gewesen war, etwas was sie so schnell nicht wieder hören wollte. Sie vermisste die Zeit, als sie noch mit Kieran zusammen in der Wohnung gewohnt hatte und dieser nie einen Mann mit zu sich genommen hatte. Obwohl vielleicht wäre es besser gewesen er hätte, so wäre die darauf gefasst gewesen wie laut der Ire doch war. „Morgen!“, hauchte Kieran, als er in knappen Shorts in die Küche trat. Er sah aus wie der junge Morgen und seine Augen funkelten auch so. Elliot legte ihren Kopf schief, so hatte sie den Iren auch noch nicht erlebt. „Bekomme ich jetzt Geschenke?!“, fragte er ungestüm und drehte sich nach Angelo um, der nach ihm die Küche betreten hatte. „Erst frühstücken, dann Geschenke!“ - „Wenn es sein muss!“, murrte der Jüngere und ließ sich neben Elliot an dem Tisch nieder. „Du hast ihn gut dressiert, Ace!“, meinte Villano und biss von seinem Brötchen ab. Die grünen Augen seines Zwillings funkelten ihn böse an, bevor Angelo antwortete: „Das hat nichts mit Dressur zu tun! Es geht hier einzig und allein um Respekt und Dominanz.“ - „Sollte ich dich deswegen letzte Nacht reiten?!“, fragte Kieran plötzlich und legte seinen Kopf schief. Angelo jedoch sah für einen Moment so aus als würde er gleich seinen Kopf auf die Tischplatte schlagen. „Das ist was anderes, K!“, murrte er und griff nach einem Brötchen. Ab und an machte der Ire ihn schon ziemlich fertig! 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