Kieran von MrsYam0s ================================================================================ Kapitel 35: Sometimes it is better to wait ------------------------------------------ Sanft berührten die Lippen des Milanos den schlanken Hals des von den Ereignissen der letzten Nacht Schlafenden. Vorsichtig glitten seine Fingerspitzen über Kierans Rücken und der Ältere kam zu dem Entschluss, dass dies das erste Mal war, dass er vor den Schwarzhaarigen wach war. Sonst war es dieser, der dann meist schon seit Stunden auf den Beinen war, und wie vom Affen gebissen durch das Appartement wuselte, wenn Angelo erwachte. Oder Kieran war gänzlich verschwunden, was ja bekanntlich auch nicht gerade selten vor kam. Wieder strichen die Spitzen seiner Finger über die kühle Haut des Iren. Er hatte nicht oft die Gelegenheit K schlafen zu sehen und es war es wirklich wert. Im Schlaf wirkte der Jüngere äußerst verletzlich und zerbrechlich, wie eine Porzellanfigur, die bei der kleinsten Berührung zerbersten würde.   Von seiner großen Klappe und seiner Aufmüpfigkeit, beides Dinge, die er, neben seinem Divencharm und Stiefeltick, gern zur schau stellte, war nichts geblieben. Angelo seufzte und schloss seine Arme fest um den schlanken Körper. Er wollte ihn auf keinen Fall gehen lassen, weder jetzt noch zu irgendeinem anderen Zeitpunkt. Kieran gehörte ihm, zu ihm! Wann würde dieser das nun endlich merken, verstehen, bejahen, vor allem akzeptieren und diesem zustimmen?  Langsam schlug Kieran seine müden Lieder auf, während Angelo seine Augen schnell schloss. Wenn der Jüngere mitbekommen würde, dass er wach war und ihn obendrein noch beobachtete konnte der Schwarzhaarige recht ungemütlich werden. K war noch nie ein Morgenmensch gewesen. Er war ungemütlich, noch zickiger als ohne hin schon und ging recht schnell an die Decke. Trotzdem stand er immer auf und schlürfte wie ein Schatten seiner selbst durch die Wohnung, bis er zirka fünf Kaffee intus hatte und plötzlich putzmunter war. Was das anging war der Italiener froh, dass er generell länger schlief als der Jüngere. Er wollte nicht wissen, wie dieser ihn dann immer anfahren würde, ohne seine Dosis Koffein.  Herzlich gähnend richtete sich Kieran auf und sah sich schlaftrunken um. Er war in seiner Wohnung, in seinem Zimmer und irgendwer betatschte ihn gerade. Moment er wurde betatscht? Das konnte doch nicht sein! Sein Blick wanderte zu Angelo, der so tat als ob er schlief. Es dauerte einen Moment bis den Iren einfiel warum der Milano hier war und musste schließlich lächeln. Vorsichtig beugte er sich hinunter und legte seine Lippen kurz auf die des Älteren. „Danke...", flüsterte Kieran sanft dagegen, bevor er von Angelo herunter kletterte und letztendlich ganz aus dem Bett. Am liebsten hätte er seine Arme um den zierlichen Körper geschlungen und ihn fest an sich gezogen und mit einem Du weißt doch ich würde alles für dich tun geantwortet, doch dann wäre ja, aufgefallen, dass er den Iren nur etwas hatte vorgespielt und dann wäre die Dankbarkeit des Jüngeren passé gewesen. Etwas was Angelo auf keinen Fall wollte. Sich erst einmal ausgiebig streckend sah sich Kieran in seinem Zimmer um, bevor zu seinem Schrank ging, ein Hemd heraus zog, das ihn eigentlich viel zu groß war und es überzog. Gähnend ging oder besser gesagt schlürfte er in die Küche und warf erst einmal die Kaffeemaschine an. Er brauchte jetzt Kaffee, damit er endlich wach werden konnte. Lauschend setzte sich Angelo auf und stand schließlich auf. So tuend als wäre er gerade aufgestanden, folgte er dem Schwarzhaarigen und lehnte sich an die Küchentür. „Du bist schon wach?!“, fragte er mit einem gespielten Gähnen aber trotzdem sehr vorsichtig, weil K gerade erst die erste Tasse Kaffee trank. „Das könnte ich dich auch fragen...“ Der Stricher trank seine zweiter Tasse auf ex aus und füllte die Nächste. „Dein Bett ist ziemlich eng... da fällt es auf, wenn du aufstehst.“ - „Ach so...“ - „Tut mir übrigens Leid mit der Wohnungstür!“ - „Was ist mit der Tür?!“, gähnte Kieran und setzte sich auf die Küchenzeile. „Ach nichts...“ Der Italiener log und ging auf den Jüngeren zu. Bestimmend schob er seine Beine auseinander und stellte sich zwischen diese. „Ich weiß, ich habe dich das schon einmal gefragt aber... willst du nicht wieder zu mir ziehen?! So bin ich immer um dich rum und in deiner Nähe. Jetzt wohnst du am anderen Ende der Stadt!“ - „Ich wohne hier schon seit zwei Jahren!“ Die Worte des McCutcheons waren voller Trotz, als er sich die mittlerweile vierte Tasse einverleibte. „Ja, aber bis jetzt warst du nicht alleine in dieser Wohnung. Du hattest Gesellschaft, wenn auch nicht die Beste!! Kieran, ich bitte dich. Zieh zu mir!“ - „Ich kann das noch nicht...“, flüsterte der Gebetene und drückte Angelo leicht zurück. „Was brauchst du denn noch um dich zu entscheiden? Ein weiteres Gewitter? Oder eine Überfall?! Was K, was?!“ - „Das richtige Gefühl!“ Der Milano seufzte und strich dem Kleineren sanft über die Wange. Und das kann ich dir wohl nicht geben, oder wie ist das?, dachte der Italo, sprach es aber nicht aus. Kieran würde ihm diese Frage eh nicht abkaufen. Außerdem war die Frage viel zu untypisch für ihn und so wollte er auf keinen Fall klingen. Stattdessen beugte er sich leicht hinunter und versiegelte die Lippen des Iren mit den seinigen. Bestimmend zog er den zierlichen Körper an den eigenen und verstärkte gleichzeitig den Kuss. Die Augen des Schwarzhaarigen waren geöffnet und blickten den Milano an. Er erwiderte den Kuss und schloss langsam seine Augen, bis er schließlich seine Arme in den Nacken des Zuhälters schlang und sich mehr an besagten drückte. Keuchend lösten sie sich nach einer Weile voneinander und der Italiener leckte sich über die Lippen. „Hattest du deinen Kaffee irisch?!“ - „Nein. Pur.“ - „Ahh~“ Auf Angelos Gesicht bildete ein selbstsicheres Grinsen, bevor er den Jüngeren wieder näher zu sich zog und seine Lippen erneut versiegelte. Kieran hatte den Kuss von sich aus erwidert. Ohne alkoholischen Zusätze und ohne zwang. Er hatte den Kuss ganz selbstverständlich, sogar leidenschaftlich erwidert. Das kam eigentlich nur vor, wenn der Stricher betrunken war. Sonst lief es immer so ab, dass der Milano Ks Mundhöhle räuberte und der Kleinere ließ es zu, erwiderte den Kuss aber meistens nicht, nur eben wenn er betrunken war. Doch jetzt tat er es, ohne Alkohol und ohne Zwang und das machte Angelo unglaublich froh, was er sich natürlich nicht im geringsten versuchte anmerken zu lassen, was durch das Grinsen auf seinen Lippen jedoch nicht gerade zu übersehen war. „Was grinst du so?!“, fragte der Ire und lehnte sich leicht zurück. Sein rechtes Bein glitt leicht die Seite des Milanos nach oben, während er diesen abwartend ansah. Ein genüssliches Schnurren verließ Angelos Kehle. Er zog Kieran näher an sich heran und küsste den Jüngeren ein weiteres mal. „Weil ich froh bin, dann tut man so etwas.“ Skeptisch musterte der Kleinere den Italo und lehnte sich weiter zurück. „Bist du dir sicher, dass du nichts getrunken hast?! Du bist irgendwie so... so.. ich weiß auch nicht seltsam!“ - „Das liegt an dir!“ Skeptisch drückte der Kleinere den Italo von sich und sprang von der Küchenzeile. „Du bist doch nicht mehr ganz dicht!“, meinte er überzeugt und verließ die Küche. Er ging weiter bis in sein Zimmer, wo er inne hielt und noch einmal drei Schritte rückwärts zurück in den Flur ging. Sein Blick fiel auf die Wohnungstür, die noch immer wie frisch aus den Angeln getreten auf dem Boden lag. Warum war ihm das auf den Weg zur Küche noch nicht aufgefallen, dass die Tür so lag? Der Schwarzhaarige ging zurück zur Küche und stand mit in die Hüften gestemmten Händen im Türrahmen. „Warum zu Hölle machst du meine Tür kaputt?!“, fragte er Angelo mit einem unüberhörbaren Knurren in der Stimme. Angelo seufzte und sah Kieran in die lavendelnen Iriden. „Ich kann dir das erklären!“, meinte er schließlich und ging einen Schritt auf den Kleineren zu. Nervös betrat Lan den Wohnblock, der sich beinah am Stadtrand befand. Schon einmal war er hier gewesen, doch er erinnerte sich nicht gern daran. Danach war es zwischen ihm und Kieran nur noch schiefer gelaufen als ohnehin schon. Zwar hatte der Stricher zu ihm gesagt, dass er vorbei kommen würde, wenn er so weit war, doch solang wollte der Rothaarige nicht warten. Er wollte jetzt mit dem Iren reden, wenn er schon Miquel nirgends finden konnte, der ja, angeblich, laut seinem Manager, gerade bei einem Dreh in Los Angeles war. Lan atmete noch einmal tief durch und erklomm die letzte Stufe. Er würde klingeln und dann... Der Braunäugige hielt inne. Warum war die Wohnungstür Kierans heraus- oder besser gesagt eingetreten worden?! Hatte man den Schwarzhaarigen etwa überfallen?! Langsam näherte sich Lan der Wohnung, als er auch schon die Stimme Kierans hören konnte. Er klang recht verärgert: „Aber deswegen kannst du sie doch nicht einfach so herausgetreten liegen lassen! Ich bin dir zwar dankbar, aber das geht nun mal nicht! Hier kann doch sonst wer einsteigen!“ Der Rothaarige zog eine seiner Augenbrauen nach oben und ging vorsichtig näher. Mit wem redete der Ire denn da bloß? Er konnte denjenigen nicht sehen. Überhaupt sah er nur Kieran, der vor dem Türrahmen zu einem Zimmer und somit im Flur stand. „Ach K, jetzt mach dir nicht so einen Kopf! Ich hab Alejandro schon eine SMS geschrieben, als du vorhin aus dem Bett bist. Du musst mir nur noch das okay geben und schon ist er hier und kümmert sich um die Tür!“ Diese Stimme! Lan kannte sie nur zu gut! Es gab nur einen der das sein konnte. Milano! Wie als wollte er dem Jüngsten bestätigen, dass er es war, trat Angelo einen Schritt aus der Küche heraus und legte seine Arme um den jungen Stricher. „Du weißt doch warum ich es getan habe. Es tut mir Leid!“, hauchte der Italo gegen Ks Lippen und verschloss sie mit den Eigenen. „Ich weiß nicht was mich mehr überrascht, dass du so sanft bist oder du dich dich entschuldigt hast!“, flüsterte Kieran und strich mit seinem Zeigefinger über Angelos Brust. Lan traute seinen Augen nicht. Er konnte nicht glauben, was er da gerade sah! Es machte ihn einfach nur unglaublich wütend. Wie konnte Kieran ihm sagen, dass er nichts für Angelo empfand, wenn er ihn doch so sanft küsste, ihn schon am frühen morgen bei sich in der Wohnung hatte und ihn wahrscheinlich hatte übernachten lassen?! Wie konnte er dann so etwas behaupten?! „Ki-“, begann der Rothaarige, brach aber gleich wieder ab, weil Angelo erneut das Wort ergriff: „Weiß nicht... mich persönlich beides. Aber darum geht es nicht. Mir geht es um dich! Deswegen bitte ich dich nochmal, zieh wieder zu mir!“ Angelo wollte den McCutcheon gerade wieder küssen, als er vehement gestört wurde. „DU ZIEHST ZU DEM ARSCHLOCH?!“, brüllte Lan und die Beiden in der Wohnung sahen geschockt zur Tür. Während Angelos Züge sich verfinsterten, zog Kieran nur eine Augenbraue nach oben. „Angelo... er heißt Angelo!“, meinte er ruhig, was den Rothaarigen nur noch wütender machte. „Mir scheiß egal, wie er heißt! Und jetzt nimm deine Pfoten von ihm, du mieser Zuhälter!“ Während der Smith gesprochen hatte, hatte der Älteste Kieran leicht provokativ näher an sich gezogen. „Und was denn nicht!?“, fragte der Milano und wanderte mit seiner Hand hinunter zu Kierans Po, nur um ihn leicht zu massieren. Der Mittlere keuchte überrascht auf und schon den Mann an seiner Seite leicht von sich. „Nicht!“, meinte er knapp und wand sich schließlich Lan zu. „Hab ich dir nicht gesagt ich komme vorbei, wenn ich soweit bin?!“ Die Augen Kierans waren auf den Jüngeren gerichtet, der noch immer vor Wut zu kochen schien und K konnte hören, dass auch Angelo knurrte. Beschwichtigend strich er dem Italo über den Unterarm, sah aber weiterhin zu Lan. „Wieso also kommst du hierher?! Ist in deinen Augen ein Wort von mir so wenig Wert?!“ - „Ja!“, sprudelte es aus dem Rothaarigen heraus und er ging einen Schritt weiter in die Wohnung herein, dass er auf der Wohnungstür stand kümmerte ihn herzlich wenig. „Bitte?“, fragte Kieran nach und man konnte sehen, dass er innerlich nicht im geringsten so ruhig war, wie er nach außen hin wirkte, weswegen Angelo zu überlegen begann ob es nicht besser wäre von dem jungen Iren abzulassen. „Du hast mich schon verstanden! Ich kann mir das schon bildlich vorstellen: Du wimmelst mich ab und dann fährst du mit irgendwelchen Dessous bekleidet oder vielleicht sogar ganz nackt zu dem Wichser da!“ Plötzlich fing der Milano an zu lachen. Es prustete nur so aus ihm heraus. „Oh mio Dio!!“, meinte er unter lachen, was so viel wie Oh mein Gott hieß und hielt sich den trainierten Bauch. Wie konnte der Pumuckl nur auf so eine verrückte Idee kommen?! „Was lachst du so blöd?!“, keifte Lan los und wand sich an den Italiener. „Hörst du dich eigentlich mal selbst reden? Als ob K auf so eine Idee kommen würde. Doch nie und nimmer freiwillig! Ich weiß ja nicht von wem du redest, aber definitiv nicht von Kieran!!“ Noch immer lachte der Milano und Lan konnte gar nicht verstehen, was so lustig war. Er traute dem Stricher das locker zu, besonders bei dem Idiot von Zuhälter! „Du denkst wirklich, dass ich so etwas machen würde, oder?!“ - „Ja, natürlich!“ - „Du kennst mich kein Stück.“, stellte der Schwarzhaarige fest und fuhr sich durch eben jenes. „Das erklärt vieles.“ Kierans Worte waren nur geflüstert, mehr gedacht als laut gesprochen und schließlich lächelte er leicht. Sowohl Lan als auch Angelo schienen verwirrt, denn Beide verstummten in ihren angefangenen Streit und sahen schockiert zu dem Iren. „Lan?!“, meinte dieser ruhig und ging auf besagten zu. „Ich bin dir was schuldig. Du hast mir die Augen geöffnet. Danke! Und jetzt raus!“, noch immer lag ein Lächeln auf seinen Lippen, doch es war kälter als Eis. Der Rothaarige schluckte und ging einen Schritt zurück, als sich Kieran näherte. „Aber...“ - „Aber?! Willst du etwa behaupten das mit uns hätte eine Chance? Ich bitte dich! Du weißt nicht wer ich bin und sei mal ehrlich zu dir selbst, du willst es doch eigentlich gar nicht wissen, weil es nicht in deine Welt passen würde. Hab ich recht?! Also ist doch so alles bestens, nicht?! Ciao!“ Der Stricher wand Lan den Rücken zu und ging auf Angelo zu, der alles äußert skeptisch beobachtet hatte. „Hilfst du mir beim packen?!“, fragte K den Italo und ging in sein Zimmer. „Eh... klar.“ Verwirrt sah der Ältere Kieran nach und grinste dann aber plötzlich über beide Ohren. Er sah zu Lan, der noch immer auf der Wohnungstür stand. „Hätte nie gedacht, dass ich dir mal für was dankbar bin!“, meinte er und sein Grinsen wurde nur noch breiter. „Du hast ihn gehört. Zieh Leine, Pumuckl!“ Freudig summend verschwand auch der Milano in Ks Zimmer und lies einen knurrenden Lan zurück. Er konnte es nicht glauben. Kieran hatte ihn gerade ab serviert und nicht nur das! Er zog auch noch zu Milano. Der Rothaarige knurrte erneut und wand sich zum gehen. Das würde er nicht so einfach auf sich sitzen lassen! Kieran würde noch sehen, was er davon hatte!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)