Kieran von MrsYam0s ================================================================================ Kapitel 34: Sometime ... or such a shit! ---------------------------------------- Kapitel 34: Sometime ... or such a shit! „Los jetzt!“, murrte die Spanierin und zog an Lans Arm. „Du sollst mitkommen. Ich muss dir was zeigen!“ - „Und was?!“ - „Siehst du dann! Du musst jetzt aufstehen und mitkommen!“ - „Bella, ich hab keinen Bock auf Spielchen! Ich muss gerade nachdenken!“ - „Meine Fresse! Bewege dich endlich oder ich schleife dich zu deinen Eltern!“ - „Das wagst du nicht?!“ - „Wetten?!“ - „Argh!“, zischte der Rothaarige und erhob sich. Immer er. „Und wo gehen wir hin?!“ - „Siehst du wenn wir da sind!“, mit diesen Worten zog die Brünette Lan aus den Haus und schleifte ihn wie einen nassen Sack hinter sich her. „Bella? Bella!! Isabella Lolita Marquez!! Was willst du hier?! Das ist das Rotlichtviertel. Hier treiben sich Zuhälter, Freier, Huren und Stri- Oh mein Gott! Bist du verrückt?! Das ist doch nicht dein ernst, oder? Ich weiß nicht was ich mit ihm bereden soll!! Also hör auf doch einzumischen! Bella! Hörst du mir zu?!“ - „Ja, ja.“, meinte diese nur knapp zu dem Gezerrten, der ein paar Tage jünger war als sie selbst und zog ihn munter weiter hinter sich her. „Isabella! Ich meine es ernst! Ich weiß noch nicht was ich zu ihm sagen soll!!“ - „Versuch die Wahrheit! Da kann man nichts falsch machen!“ Die Brünette öffnete die Tür zu dem Café in dem sie vor einer knappen halben Stunde schon einmal gewesen war und sah sich um. „Wo ist die kleine Hure denn nur?!“, meinte sie murrend und sah sich weiter um. „Hey, Sie!“, rief sie und wank Dante zu sich, der gerade den Tisch abräumte, an dem Kieran zusammen mit Elliot gesessen hatte. „Wo ist der Typ hin, der hier gesessen hat? Schwarze Haare und nuttige Kleidung!“ - „Blaue Strähne..“, ergänzte Lan, doch seine beste Freundin schüttelte den Kopf. „Nix mit blauer Strähne. Seine Haare waren komplett schwarz!“ - „Wirklich?! Das wusste ich nicht...“ Lan seufzte. So lang war es doch gar nicht her, dass er Kieran das letzte Mal gesehen hatte und doch wusste er nichts von der Veränderung. Er war sich sicher Angelo wusste bereits davon! Bei diesen Gedanken begann er zu murren und wand sich zum gehen. „Wo willst du hin?!“ - „Weg! Er ist nicht hier. Also bringt es nichts zu warten. Sicherlich ist er bei Milano oder bei irgendeinem anderen Freier! Ich kann jetzt nicht mit ihm reden. Nicht unter diesen Umständen. Ich bieg das mit Miquel erst mal wieder hin. Vielleicht ist K dann ja, plötzlich nicht mehr sauer auf mich, weil ich ihm nicht geglaubt habe. Er weiß das schon?!“, der Rothaarige ließ die Achseln zucken und verließ das Café. Die jetzigen Umstände waren wirklich nicht die besten, vor allem, weil der Schwarzhaarige zu Angelo gegangen war, als er krank wurde und nicht zu ihm. Diese Sache nagte an Lan. Der Milano war dem Iren wichtig, zu wichtig, wenn man bedachte, was dieser ihm hatte angetan und solang wie Lan Kieran nicht verzeihen konnte, dass er lieber zu Angelo gegangen war, als er merkte, dass es ihm nicht gut ging, als zu ihm, brachte es nichts mit ihm zureden. Sonst würden sie sich gleich wieder streiten und das brachte keinen von ihnen was. Lan seufzte und wand seinen Blick nach oben gen Himmel. Verzeihen... Wie sollte man jemand, der einem soviel bedeutete, dass er lieber zu dem ging, der ihn die Hölle auf Erden bereitet hatte, als zu einem selbst? War das überhaupt verzeihlich? Der Rothaarige schüttelte leicht seinen Kopf bevor er weiter ging. Er wusste es nicht. Er kannte die Antwort auf diese Frage nicht. Es gab keine andere Lösung. Lan musste einfach mit dem Älteren reden. Ob er ihm verzogen hatte oder nicht war im Moment egal. Denn der Rothaarige wusste, wenn er nicht jetzt mit Kieran reden würde, könnte es dann plötzlich einfach zu spät sein. „Wo genau zieht ihr dann eigentlich hin?!“ - „Billy hat ein Haus direkt in Rom. Naja, eigentlich gehört es seiner Familie, aber er meint es würde so oder so leer stehen, also ziehen wir da ein.“ - „Verstehe... kommst du irgendwann mal wieder zurück hier her?!“ - „Klar! Wer soll dich den sonst darüber belehren, dass du ausschaust wie ein williges Flittchen?!“ Der Schwarzhaarige musste grinsen und lehnte sich an seine beste Freundin. „Ich weiß ich hab dich oft angezickt...“ - „Oft? Darling, du hast so gut wie nichts anderes getan!“ - „Ja, ja, was wollte ich sagen? Ach ja... ich weiß... ich habe dich oft angezickt und was auch sonst noch alles, aber .. ich werde dich unglaublich fest vermissen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist ohne dein generve zu leben. Zumindest nicht mehr.“ - „Auch wenn es eine beschissene Wortwahl war. Das war das Gefühlvollste, was du je zu mir gesagt hast! Und.. mir wird es genauso gehen!! Nein, mir geht es haargenau so!! Aber du kannst mir SMS schreiben und dann ist da ja noch die Wohnung hier! Siehst du ich bin immer irgendwie bei dir!“ - „Ich ziehe vielleicht zu Angelo...“ - „SAG MAL BIST DU BESCHEUERT?!“, fauchte die Kleinere und schlug Kieran gegen den Oberarm. „Zu Angelo? War das seine Idee? Das kannst du nicht machen! Er wird dich noch schlimmer kontrollieren als so schon! Ich meine, deswegen bist du doch damals von ihm weg. Damit du dein eigenes Ding durchziehen kannst und so machst du einen riesigen Schritt zurück!“ - „Ja.. vielleicht.. aber ich weiß nicht... vielleicht wird auch alles ganz anders. Außerdem sagte ich irgendwann...“ - „Wann ist deiner Meinung nach irgendwann!?“ Die braunen Iriden Elliots wanderten über den Schwarzhaarigen, der sich gerade ein Zigarette ansteckte.“Irgendwann ist... irgendwann ist dann, wenn ich allein völlig beginne durchzudrehen, dann ist irgendwann... naja denkt ich zumindest...“ Die Kleinere seufzte und kuschelte sich an den jungen Iren. „Ich hoffe, dass irgendwann nicht so bald kommen wird Wäre besser für dich...“ - „Vielleicht..“, flüsterte Kieran und zog an seiner Kippe. Besser für ihn. Vor zwei Jahren hatte er das vielleicht einmal gewusst, was besser für ihn war. Doch im Moment hatte er, was das anging, nicht die geringste Ahnung. Woher sollte man schon wissen was gut für einen wahr, wenn man beinah alles um sich herum mit völligem Desinteresse betrachtete und die Schönheit des Lebens einem einfach nur vor kam wie etwas, dass ach nicht hätte sein müssen. Alles war einfach nur belangloses Zeug. Alles war so völlig uninteressant. Es gab ja nicht mal einem Grund, wegen dem man Lächeln musste und wenn doch, dann immer, immer seltener. „Wann geht euer Flug?!“ - „Morgen früh um zehn Uhr...“ - „Aha..“, der Schwarzhaarige seufzte und erhob sich. Sein Blick wanderte zur Uhr. In zwölf Stunden würde sie also weg sein. Auf der anderen Seite des großen Teiches. Einfach weg. „Kaufst du mir in Italien Stiefel und schickst sie mit dann?!“, fragte Kieran und grinste die Kleinere schließlich an. „Du und dein Stiefeltick! Aber ja, hatte ich so oder so vor. Deine Stiefel, die du immer trägst, sind völlig verschlissen. Ich frag mich eh warum du sie noch immer trägst oder besser gesagt fast ausschließlich. Du hast einen ganzen Schrank voller Stiefel!“ - „Das ist nun mal seit Jahren mein Lieblingspaar!“ Kieran benickte seine Aussage und beugte sich zu Elliot herunter. „ich werde dich vermissen...“, flüsterte er und umarmte sie letztendlich. „Ich dich doch auch, du kleine Diva!“, meinte sie grinsend und erntete einen bösen Blick des Iren. „Nennst du mich wohl nicht so?“ - „Ich darf das!“ - „Du spinnst do-“ Kieran wurde von dem Ton der Klingel unterbrochen und sah verwirrt in Richtung Tür. „Wer kann das sein?!“, fragte er und wand sich seiner besten Freundin zu. „Vielleicht ist es Billy.“ - „Ah, okay. Ich mach auf!“ Der Schwarzhaarige öffnete die Wohnungstür, als er sie erreicht hatte und zwei grüne Smaragde funkelten ihm entgegen. Genervt verzog er das Gesicht und war kurz davor die Tür wieder zu zuschlagen. „Du sagtest ich soll dich um zwanzig Uhr abholen, hier bin ich!“ - „Denkst du ernsthaft nach dem, was du gesagt hast ziehe ich zu dir?!“ - „Aber du sagtest auch nicht, dass du es nicht tust!“ - „Angelo, ich will jetzt nicht mit dir darüber diskutieren!“ - „Ich auch nicht mit dir! Also, wo sind seine Sachen? Ich lade sie ins Auto!“ - „Tust du nicht! Ich.. ich muss wegen der Sache nochmal nachdenken... Tut mir Leid...“, mit diesen Worten schloss Kieran die Tür und drehte den Schlüssel, der im Schloss steckte rum. Seufzend lehnte der die Stirn gegen die geschlossene Tür. Er wusste nicht ob seine Entscheidung gerade richtig war, aber er wusste, dass das irgendwann jetzt noch nicht gekommen war. Verdattert blickte der Italiener auf die geschlossene Tür. Das war ihm auch noch nicht passiert. Kieran musste noch mal nachdenken?! Was gab es da nachzudenken? Murrend wand er sich zum geben ab. Wahrscheinlich hatte dieser Giftzwerg von bester Freundin ihm das eingeredet. Aber dann war das nicht so das Problem, denn dann würde der Schwarzhaarige spätestens morgen mit Sack und Pack bei ihm auftauchen. Nämlich dann, wenn der kleine Störenfried weg war und die paar Stunden konnte er, Angelo Milano, nun auch noch warten. Seufzend blickte Kieran auf die Anzeigetafel in der Wartehalle des Flughafens. Elliots und Billys Flug stand ganz oben an zweiter Stelle unter einem Flug in die spanische Hauptstadt Madrid. Sein Herz fühlte sich unglaublich schwer an, wenn er daran dachte, dass Elliot, seine beste Freundin, bald nun so weit weg von ihm sein würde. Es war ein grässliches Gefühl. „Kieran?! Es wird Zeit, dass wir uns verabschieden...“, ertönte die Stimmer der Schwarz rothaarigen neben dem Gleichaltrigen. Der Stricher sah zu ihr herunter und es war nicht zu überhören, wie er schluckte. „Ich will nicht, dass du gehst!“, flüsterte Kieran und wand seinen Blick ab. „Das ist das erste mal, dass du das sagst...“ Die Kleinere schlang ihre Arme um den Oberkörper ihres nun ehemaligen Mitbewohners und drückte den dünnen Körper an sich. „Wen ich gelandet bin, werde ich dich sofort anrufen. Und ich komme dich ganz bald besuchen! Und du versprich mir, dass du keine Scheiße baust. Ab jetzt ordentlich Harley fährst und auch sonst auf dich aufpasst!“ - „Ich verspreche es dir!“ Auch Kieran hatte seine Arme um seine beste Freundin gelegt und drückte sie an sich. Seufzend legte Villano eine Hand auf die Schulter der Kennard und sagte mit bedrückter Stimme: „Schatz? Es ist an der Zeit, dass wir reingehen..“ - „Oh.. okay..“ Elliot löste sich von dem Schwarzhaarigen und zog ihn zu sich herunter. Ihre Lippen berührten seine Stirn und ein leicht gequältes Lächeln bildete sich in ihrem Gesicht. „Denk an das, was du mir versprochen hast!!“ - „Werde ich.“ Der Brünette zog Kieran ohne Vorwarnung zu sich und drückte ihn an seinen Körper. „Tanz meinem Bruder bitte immer schön auf der Nase herum! Und denk dabei an mich, Kobold!“ Spätestens zu Weihnachten kommen wir vorbei. Ich werde dich vermissen, Kleiner!“, meinte er leise, während seine Hand sanft über den Rücken des Iren glitt. Schon im nächsten Moment hatte er sich von Kieran gelöst und die Hand seiner Freundin ergriffen. „Ciao, ihr zwei!“ Der Schwarzhaarige wank noch einmal kurz, bevor er sich ab wand und ging. Er wollte nicht sehen, wie die Beiden gingen, deswegen ging er zuerst. Weihnachten. Villano hatte gesagt spätestens Weihnachten würden sie wieder kommen. Bis dahin war es noch über zwei Monate. Eine unglaublich lange Zeit! „Kieran?!“, erschrocken fuhr der McCutcheon zusammen, als er seinen Namen hörte. Verwirrt blickte er sich um und Lavendel traf auf braun. „Was machst du hier?!“, fragte der Rothaarige, der auf ihn zu kam und legte seine Stirn in Kraus. „Geht dich nichts an!“, antwortete der Ältere knapp und ging weiter. Er wollte jetzt nicht auch noch irgendeinen Streit mit Lan anfangen. Ihm ging es gerade schon schlecht genug und das wollte er niemand zeigen. Erst recht nicht der Person, die ihm nicht einmal geglaubt hatte, dass er krank war. „Kieran. Kieran, bitte warte!“ Der Rothaarige versuchte zu dem Stricher aufzuschließen und erreichte ihn schließlich, als er an seiner Harley stehen blieb. „Bitte, wir müssen reden! Ich habe dir unrecht getan! Außerdem kann sehen, dass es dir nicht gut geht! Bitte, lass uns reden!“ An teilnahmslos stieg der Schwarzhaarige auf seine Harley und setzte sich seinen Helm auf. „Nein. Ich will jetzt nicht reden! Ich komme bei dir vorbei, wenn ich soweit bin.“, mit diesen Worten klappte der Ire sein Visier herunter und startete den Motor seines Babys, seiner Harley, die er , wenn er mit ihr allein war, liebevoll Oisin nannte. Lans Worte, die er noch sagte, gingen in dem Motorgeräuschen unter, schließlich setzte sich die Maschine in Bewegung und Kieran preschte in einem Affenzahn in Richtung seiner, nun alleinigen, Wohnung. Der Smith blieb zurück und sah Kieran nach, bis er ihn schließlich aus den Augen verlor. Seufzend wand er sich ein Taxi heran und stieg in dieses ein. Das war ja, blendend gelaufen. Der Ire wollte nicht mit ihm reden, Isabella war auf den Weg zurück nach Spanien, Enrique schlummerte tief und fest auf seiner Couch und Miquel war sonst wo. Sein Leben stand im Moment Kopf. Er musste alles wieder in Ordnung bringen und wenn Kieran nicht wollte, dann musste er eben zu Miquel gehen. Immerhin kannte er diesen am besten und wusste, wie er mit ihm zu reden hatte. Zielsicher bewegte sich Angelos Zeigefinger über das Mousepad seines Laptops, während seine grünen Smaragde auf den Bildschirm gerichtet waren. Immer wieder glitt sein Blick zur Uhrzeitanzeige an unteren, rechten Bildschirmrand. Es war nun schon einundzwanzig Uhr und Kieran war den ganzen Tag über noch nicht bei ihm aufgetaucht, so wie er es erwartet hatte. Langsam würde er ungeduldig. Er begann zu bereuen, dass er den Jüngeren über alles hatte aufgeklärt. Hätte er es nicht mit getan wäre der Ire jetzt hier und er müsste sich nicht mit irgendwelchen Buchhalterdingen herumschlagen. Aber er war es dem Jüngeren schuldig auf seine Frage mit der Wahrheit zu antworten. Nach allem was war musste er das einfach tun. Der Milano erhob sich und ging von seinem Arbeitszimmer ins Schlafzimmer und von da auf seinen Balkon. Angelo fischte eine Zigarette aus seiner Schachtel und presste seine Lippen auf den Filter. Die Zigarette war gerade angezündet und der Italiener hatte seinen ersten Zug genommen, als sich der Nachthimmel erhellte. Ein Blitz. Erschrocken starrte Angelo auf die Stelle, an der der Blitz eben noch gewesen war und ließ ruckartig den Glimmstängel fallen. „Fuck!“, nuschelte er und trat gezielt die Kippe aus. Er rannte durch seine Wohnung, zur Tür. Auf den Weg dahin schnappte er sich seinen Autoschlüssel und rannte aus dem Appartement. Ungeduldig drückte er auf den Fahrstuhlknopf nur um dann doch das Treppenhaus zu nehmen. Völlig außer Atem schwang er sich hinter das Steuer seines BMWs und bretterte so schnell er konnte die Einfahrt hinunter, raus auf die Straße. Sein Motor heulte auf, als er den nächsten Gang einlegte ohne dabei vom Gas zu gehen. Wieso hatte er das mit dem Gewitter nicht eher mitbekommen? Er checkte doch immer alle Wettervorhersagen und das Gewitter hatte nicht einer vorhergesagt. Wieder erhellte ein Blitzt den Himmel und der Milano trat noch mehr auf das Gas, wen das überhaupt noch möglich war. Warum gerade jetzt?! Warum musste es gerade an diesen Tag Gewittern? Wer ließ sich so etwas einfallen? Schlitternd, sogar mit einer halben Drehung parkierte der Italo vor dem kleinen Wohnblock. Innerhalb von fünfzehn Minuten war er einmal quer durch die Stadt gefahren. Eine Weg den er normalerweise in dreifacher Zeit hinlegte. Angelo sprang förmlich aus seinem BMW und aktivierte die Zentralverriegelung. Er stürmte nach drinnen in das Gebäude und blieb schließlich vor eine Tür stehen. „KIERAN!“, brüllte er so laut, dass das ganze Haus es hätte hören müssen. Seine geballten Fäuste schlugen auf die Wohnungstür ein, doch niemand öffnete ihn. „Auch das noch...“, meinte er murrend und ging einen Schritt zurück. Mit voller Wucht trat er die Tür ein und lief in das Zimmer in dem er den Iren vermutete. Es war das erste Mal, dass er in der Wohnung war. Sonst kam es nie weiter als bis zur Tür. Aber hatte gesehen in welches Zimmer der Schwarzhaarige immer gegangen war und was war dieses hier. Ein leises Wimmern dran an Angelos Ohr und sein Blick viel auf den kleinen Zwischenraum zwischen Bett und Wand. Zusammen gekauert saß er da. Die Arme um die Knie geschlungen und den Kopf zwischen den Armen vergraben. Ein weiterer Blitz zog seine Bahn und Kieran schrie ängstlich auf. Sofort überwand Angelo die bestehende Distanz und ging vor den Schwarzhaarigen in die Knie. Fest zog er ihn an sich und presste den zierlichen Körper an den eigenen. „Beruhige dich! Ich bin da!! Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Ich bin bei dir!“, flüsterte der Milano K beruhigend zu, welcher am ganzen Leib zitterte. Seit dem er Kieran kannte hatte dieser schon immer panische Angst vor Gewittern gehabt. Doch anders, als wie man vermuten könnte war es nicht das Grollen des Donners, was den Jüngeren in Angst und Schrecken versetzte. Es waren die Blitze, die er so fürchtete. Angelo hob Kieran an und brachte ihn zu dessen Bett. Die schlanken Finger hatten sich tief in die Ärmel des Hemdes von Angelo gegraben, so tief, dass er mit den langen Nägeln, die er hatte, schon die Sonnen gebräunte Haut an kratzte, seine Finger teilweise sogar darin vergrub. Doch der Schmerz interessierte den Älteren nicht. Er nahm ihn nicht einmal richtig wahr, zu groß war seine Sorge um Kieran. Er legte sich zu den Iren in das schmale Bett und zog Kieran auf sich. Beruhigend strich er ihm über den zierlichen Rücken und flüsterte ihm ruhige Worte in das Ohr. Eigentlich erzählte er Nonsens, wenn man dem Italo richtig zuhörte. Sachen, die Kieran nie im Leben interessieren würden, doch es kam nicht darauf an was er Kieran erzählte sondern auf das wie. Angelo wusste, dass Kieran sich eh nicht an seine Worte würde erinnern können, die er ihm jetzt sagte. Dafür verdrängte er alles was bei einem Gewitter geschah immer viel zu sehr. Als das Gewitter sich schließlich verzogen hatte, schlief auch der McCutcheon ein, der noch immer auf Angelo lag, welcher noch immer mit ihm redete. Erleichtert atmete der Ältere aus, als er bemerkte, dass Kieran eingeschlafen war. Erst jetzt ließ er seinen Blick durch dessen Zimmer schweifen. Es war das erste Mal, dass er hier war. Das alles war so klein, so spärlich eingerichtet und trotzdem schrie alles in diesen Raum einfach nur noch Kieran. Ob es an den Berg Stiefel in der Ecke lag, oder eher an den Berg Klamotten in der anderen oder an den CD Hüllen irgendwo dazwischen konnte er nicht sagen. Wahrscheinlich war es das alles plus die Tatsache, dass es nun mal Kierans Zimmer war. Ein leises Seufzen verließ die Kehle des Italieners. Er wollte, dass Kieran wieder bei ihm wohnte und er wollte es so schnell wie möglich. Doch ihm war klar, dass er warten musste bis der Stricher von allein zu ihm kam. Sonst brachte das alles nichts. Unter Zwang wollte das nicht klappen. Angelo legte seine Stirn in kraus, während er an die Zimmerdecke sah. Er konnte nicht glauben, dass er so viele Jahre gebraucht hatte um das zu kapieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)