Kieran von MrsYam0s ================================================================================ Kapitel 24: Let's talk, the second ---------------------------------- Kapitel 24: Let's talk, the second „Was hältst du davon, wenn wir jetzt reden?!“ - „Und über was?!“ - „Alles! Wenn du willst erkläre ich dir alles!“ Lan sah Kieran an. Alles?! Er würde ihm wirklich alles erzählen? Der Jüngere überlegte, was würde er gern wissen wollen. „Erzählst du mir von deiner Kindheit und von Milano?“ - „Das eine bringt das andere mit sich.“ Kieran lächelte leicht und zog seine tief sitzenden Shorts etwas nach oben. „Tut es?!“ Der Ältere nickte. „Also, wo fange ich an... meine Mutter?!“ - „Wenn du willst..“ Lan sah Kieran interessiert an. „Naja, ich erinnere mich nicht mehr wirklich daran wie genau sie aussah, doch ihre Stimmer habe ich heute noch klar und deutlich im Ohr. Ich erinnere mich an jeden Tonfall, den ihre Stimme annehmen konnte und ihre Stimmer war äußerst penetrant. Nun ja, eigentlich gab es keinen Moment in dem sie mich nicht angeschrien hat und dann an meinem fünften Geburtstag habe ich sie mit einem Messer erstochen. Wie genau es passiert ist, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass sie mich angeschrien hat und dann später lag sie tot vor mir und ich war besudelt von ihrem Blut und hielt das Messer in meinen Händen.“ Der Schwarzhaarige ließ die Achseln zucken und Lan schluckte. Ihm war die Gleichgültigkeit in Kieran Stimmer nicht entgangen und nicht nur sein Tonfall war gefühllos, seine ganze Mimik und Gestik war es. „Danach bin ich nur noch gerannt, weg von ihr, weg von dem Gewitter, das herrschte. Ich glaube, dass war das eigentliche wovor ich wirklich Angst hatte. Ich bin bei Bettlern untergekommen. Ich weiß nicht mehr wie sie hießen und auch nicht, wie sie aussahen. Ich weiß nur noch, dass sie mir perfekt betteln und stehlen beigebracht haben. Ich war ein talentierter fünf Jähriger.“ Der Schwarzhaarige strich sich sich die blaue Strähne aus dem Gesicht und fuhr fort: „Jedenfalls irgendwann nach meinem sechsten Geburtstag stand plötzlich Angelo vor mir. Ich habe ihn angebettelt, doch er wollte nicht darauf eingehen, also habe ich ihn eiskalt bestohlen. Doch er hat es mit bekommen und ich dachte eigentlich er schlägt mich zusammen, jedoch lud er mich stattdessen zum essen ein. Wir saßen dann in irgendeinem italienischen Restaurant, in das Angelo heute noch gern geht und in dem ich mittlerweile sogar kostenfrei Essen kann, da er meine Rechnung übernimmt. Jedenfalls habe ich, trotz großen Hungers, nichts gegessen. Ich habe einfach nichts herunter bekommen. Naja, wir haben uns unterhalten und irgendwann hat er mir vorgeschlagen, dass ich bei ihm wohnen kann und ich habe nicht lang gefackelt und ja gesagt. Naja ich war sechs und hab nicht wirklich nachgedacht.“ - „Du kennst ihn also schon so lang? Ich habe gedacht erst seit du auf den Strich gehst...“ - „Nein 12 Jahre jetzt schon, wie Villano eben!“ Lan nickte. „Und weiter?!“ - „Naja, Billy war anfangs nicht begeistert darüber er war es eigentlich nie wirklich. Er war von Anfang an der Meinung ich wäre in einem Heim besser aufgehoben, aber Angelo wollte davon nichts hören...Die nächsten sieben Jahre war mein Leben, man könnte sagen, prunkvoll. Ich habe alles bekommen was ich wollte und die Sachen waren nicht gerade die billigsten!“ Kieran deutet auf die Sachen in seinem Zimmer. „Das ist ein Bruchteil von den Klamotten von damals! Das seltsame ist, die Sachen passen mir alle noch!“ Lan schluckte. Das war doch nicht sein ernst oder?! Das ging doch eigentlich gar nicht! Erschreckend irgendwie!! „Ich hatte einen guten Privatlehrer. Äußerst attraktiv! Nur ich habe in nach vier Jahren vergrault, was Angelo nicht wirklich gefallen hatte! Das Einzige, was mich aber wirklich gestört hat, waren die ständigen Streits zwischen Billy und Angelo, das hat mein Psyche nicht gerade gut vertragen. Als ich zwölf war ist Villano ausgezogen und Angelo hat angefangen mir sein wahres Ich zu zeigen, doch ich war zu naiv um mir etwas dabei zu denken...“ - „Was meinst du mit sein wahres Ich zeigen?? Was hat er getan?!“ - Naja, er hat versucht mir näher zu kommen. Ich war eigentlich keine Minute mehr allein. Du musst wissen ich war damals total verliebt in ihn und es hat mir irgendwie gefallen, dass er solch ein Interesse an mit gezeigt hat, aber ich war halt wie gesagt ziemlich naiv! Später dann, ich war dreizehn, war ich mit an Angelo an einem See außerhalb der Stadt. Dort ist er immer mit mir hin gefahren, wenn mich der Streit zwischen ihn und Billy fertig gemacht hat. Seit dessen Auszug war es das erste Mal, dass wie da waren und obwohl es jetzt schon fünf Jahre her ist, ich erinnere mich an jedes noch so kleine Detail. Ich lag an Angelo gekuschelt, seine Finger spielten mit meinen damals noch Brust langen Haaren. Die Sonne war dabei unter zugehen und schimmerte auf dem See und ich begann den größten Fehler meines Lebens.“ Kieran erhob sich und nahm sich sein Shirt und zog es an. „Den schlimmsten, nein, größten Fehler deines Lebens?! Was hast du gemacht?“ - „Ich habe Angelo geküsst.“ - „Du hast ihn geküsst?! Was ist daran so schlimm?“ Lan verstand nicht worauf Kieran hinaus wollte. „Naja, an dem Kuss an sich war nichts schlimmes.. es war eher die Sache, die danach passierte. Angelo hatte mich schnell überwältigt, ausgezogen und auf brutalste weise gefickt! Das ich nicht wollte war ihm egal. Ich habe an dem Tag aufgehört ihn zu lieben. Ich empfand nur noch Abscheu ihm gegenüber oder anders gesagt, er hat meine sowieso schon gestörte Gefühlswelt endgültig zum erkalten gebracht.“ Lan schluckte hörbar. Er konnte in Kierans Zügen sehen, dass es dem Älteren alles andere als kalt ließ davon zu sprechen, im Gegensatz zu der Sache mit dessen Mutter, jedoch war seine Stimme eiskalt und ohne jegliche Emotionen. Lan wusste wahrlich nicht, was er dazu sagen sollte und auch wenn er mehr davon wissen wollte, was danach geschah, hielt er es für unangebracht danach zu fragen. Also frage er etwas, was ihn noch mehr interessierte: „Und jetzt, was empfindest du jetzt für Milano?!“ Der Schwarzhaarige, der gerade den Gürtel an seinen Hotpants schloss, hielt inne und sah den Jüngeren an. „Was ich jetzt für ihn empfinde!?“ - „Genau, das musst du doch wissen!“ Kieran ließ die Achseln zucken und zog sich Stulpen über die beiden Unterarme. „Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.“ - „Dann tue es jetzt! Bitte!“ Der Rothaarige senkte den Blick. „Entschuldige meine Neugier!“ - „Schon okay!“, Kieran ließ sich wieder neben Lan nieder und überschlug seine Beine. „Wenn ich versuche dafür Worte zu finden fallen mir keine ein. Ich kann dir nicht sagen, was ich für ihn empfinde. Weißt du auch wenn es gegen alles widerspricht ich habe Angelo irgendwie doch gern und ich habe zirka zwei drittel meines Lebens mit ihm verbracht...“ - „Aber dir ist schon bewusst, was er dir körperlich und auch seelisch antut?!“ Der Schwarzhaarige nickte und fuhr fort: „Es ist mir bewusst, sehr sogar! Ich trage die Folgen meist lange Zeit mit mir herum und doch irgendwie mag ich ihn!“ Die braunen Augen glitten langsam über den Ältere. Eigentlich müsste er sich anders Milano gegenüber verhalten. Aber er tat es nicht. Was wen er das aus einem bestimmten Grund nicht tat? Wenn er das aus Liebe nicht tat?? Der Rothaarige schluckte. Was Milano für K empfand war nicht zu übersehen. Lan hatte es ja, selbst schon am eigenen Leib erfahren! Unangenehme Stille machte sich breit, etwas was Kieran nicht mochte. „Habe ich was falsches gesagt?!“, fragte er vorsichtig und musterte Lan. Dieser schüttelte den Kopf und sah den, der ihn angesprochen hatte in die Augen. „Nein, hast du nicht! Aber eine Frage hätte ich noch!“- „Dann frag...“ Lan sah den Schwarzhaarigen immer noch direkt in die Augen und atmete noch einmal tief durch, bevor er zu sprechen begann: „Und was genau empfindest du für mich?!“ Braun sah in violett und umgekehrt. „Du willst wissen.. was ich... für dich?!“ Lan nickte. Murrend trank Angelo nun schon einen mindestens dreizehnten Espresso. Kieran war noch immer nicht aufgetaucht und es war nun schon, der Milano sah auf die Uhr, kurz vor neun und wenn der Kleine nicht bald auftauchen würde, würde er ihn suchen gehen. Und ihm sollte Gott Gnade erweisen, wenn er sich hatte irgendwo hin abgesetzt! Kieran starrte Lan an. Sein Mund bewegte sich, doch verließ kein Ton eben jenen. Er wusste einfach nicht was er dem Rothaarigen antworten sollte. Was er für ihn empfand? Woher sollte er das denn bitte wissen?! Was verstand er denn schon davon?! Der Jüngere seufzte. „Nicht so viel auf einmal...“, meinte er leise, senkte den Blick und er hob sich. „Es war dumm von mir zu denken, du könntest etwas für mich empfinden!“ Lan wolle zur Tür, als Kieran ihm am Handgelenk festhielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)