Unable To Decide von Snoop (Her Choice - Her Agony) ================================================================================ Kapitel 13: The Upside Of A Downturn ------------------------------------ Kurz und knackig: Hiermit präsentiere ich euch das neuste Kapitel :) Den ganzen Entschuldigungsunsinn für die überdimensionale Verspätung lasse ich einfach mal aus... Viel Spaß ;) „Was schauen wir uns an?“ „Hey Shika, sag bloß du hast den neusten Streifen mit Gina Wild unter die Finger bekommen!“ „Ach was, wir machen einen Pornoabend? Warum hast du das nicht gleich gesagt, dann hätte ich nicht vorhin noch schnell einen Quickie…“ „Leute!“ Genervt aufstöhnend ließ sich der Braunhaarige auf der großen Couch zwischen zwei seiner laut lachenden und eigentlich schon grölenden Teamkollegen nieder. Manche der Jungs vom FC Barcelona waren vieles… … aber sicherlich nicht aus ihrer tiefsten und schlimmsten Pubertätsphase herausgewachsen. Wenn er einen Porno hätte anschauen wollen, hätte er dazu sicherlich nicht den halben Verein eingeladen. Dabei brauchte er keineswegs Gesellschaft. Manchmal fragte sich Shikamaru, ob das Gerücht von Fußballern, den vielen Kopfbällen und den schwerwiegenden Folgen wohl doch etwas Wahres an sich hatte… Seufzend und sämtliche Geräusche von unreifen Männern ausblendend, blickte der Nara zu seiner rechten und entdeckte schließlich einen mürrisch dreinschauenden Sasuke, der recht steif auf einem der wenigen Esszimmerstühle saß und nur stur geradeaus blickte, um den noch schwarzen Bildschirm zu fixieren. Wie immer diese glänzende Laune… Langsam wanderten die dunklen Augen des 23-jährigen etwas tiefer und mit einem leichten Grinsen auf den Lippen konnte er einen gut gelaunten Uzumaki ausmachen, der es sich im Schneidersitz zu den Füßen seines besten Freundes bequem gemacht hatte. Breit grinsend… Augenblicklich wurden auch seine eigenen Gesichtszüge um einen Tick positiver. Vor allem auf die Reaktion des Blondschopfes war Shikamaru mehr als nur gespannt. Eigentlich war Naruto schon fast die Hauptperson am heutigen Abend. Die restlichen Chaoten hatte er nur aus Höflichkeit eingeladen… „Was schauen wir denn jetzt an?“ „Alter, machs doch nicht so spannend…“ „Warum verdammt noch mal mussten wir uns alle in dein kleines Wohnzimmer quetschen?“ Bevor der Nara noch überhaupt die Chance dazu bekam, seine eigentlich sonst recht strapazierbare Geduld zu verlieren und irgendjemand mit einem blauen Auge den Weg nach Hause einschlagen musste, räusperte sich der Braunhaarige merklich. „Der Grund für unser kleines Treffen ist eine Notiz, die ich heute Morgen ganz zufällig im Internet entdeckt habe.“ Ohne den planlosen und verwirrten Blicken jegliche Aufmerksamkeit zu schenken, betätigte der 23-jährige den grünen Knopf auf der Fernbedienung in seiner Hand und lehnte sich laut seufzend in die Kissen zurück. Let the show begin… Für einige Augenblicke hatte Shikamaru es tatsächlich geschafft, jegliche Konversation einzustellen. Beinahe jeder Fußballer im Raum schaute wie gebannt auf den breiten, mit einem Mal hell aufleuchtenden Flachbildschirm und schien sich stark zu konzentrieren, um die bewegten Bilder in seinem Gedächtnis korrekt zuzuordnen. Doch die inspirierende Stille hielt wie zu erwarten nicht allzu lange an. „Willst du mich verarschen?“ „Sind wir nicht ein bisschen zu alt und offensichtlich viel zu männlich für diese Teeniesoap?“ „Shika… Just Us? Wirklich?!“ Ohne sich von den spöttischen Kommentaren seiner gesprächigen Teamkollegin aus dem Konzept bringen zu lassen, fixierte der Angesprochene nach wie vor konzentriert den Bildschirm. Schließlich hatte er nur davon gelesen, aber noch keineswegs selbst sich in diese Folge eingeschaut. „Jetzt haltet einfach mal alle das Maul und werft doch einmal einen genaueren Blick auf die Besetzung der heutigen Folge…“ Abermals kehrte eine angenehme Stille in das Innere der vier Wände ein, als die Anwesenden sich diesmal mit etwas mehr Aufmerksamkeit dem laufenden Bildschirm widmeten. „Hey… ist das nicht…?“ Oh ja… Pablo hatte ausnahmsweise einmal mehr als nur Recht. Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen verfolgten die dunklen Augen des Naras die zierliche Rosahaarige, die sich in einem Nachtclub verzweifelt durch eine dichte Menschenmasse kämpfte. Die junge Designerin sah in diesem schwarzen Fummel einfach unbeschreiblich aus. Warum also hatte der Uzumaki ihnen allen den unerwarteten Auftritt seiner Freundin im Fernsehen verschwiegen? Er war doch sonst auch nicht so zimperlich, wenn es um seine gleichaltrige Begleiterin ging. Eigentlich redete der Blondschopf schon beinahe ununterbrochen von Sakura… … und das ging ihm persönlich extrem auf den Sack Würde der Braunhaarige Naruto nicht besser kennen, hätte er schon fast den Verdacht, dass sich auf der Gefühlsebene des 21-jährigen tatsächlich etwas geregt hatte. Aber eigentlich konnte Shikamaru ja auch nicht behaupten, dass er seinen Freund allzu gut kannte, wenn man die verhältnismäßig kurze Zeit in Betracht zog, die er und Sasuke erst in Spanien hausten. Nach wie vor grinsend schälte der Nara seine Augen von der Person der rosahaarigen Haruno, die nach wie vor nichts Besseres zu tun hatte, als durch diesen überfüllten Nachtclub zu irren. Niemand hatte behauptet, dass die Serie inhaltlich tatsächlich irgendeine Art von Potenzial hatte. Das war bei solchen Teeniesopas noch nie der Fall gewesen. Nach wenigen Momenten landeten die dunklen Augen des 23-jährigen bei der Zielperson des Abends und weiteten sich augenblicklich bei dem ihm gegebenen Bild des Blondschopfes. Was…? Shikamaru war so unglaublich gespannt auf die Reaktion seines chaotischen Teamkollegen gewesen… … doch genau DAS hatte er wohl am allerwenigsten erwartet. Wie hatte der Braunhaarige denn auch damit rechnen können, dass Naruto sich schlicht und einfach weigern würde, die Teeniesoap mit ihnen zusammen anzuschauen und dem ganzen Geschehen ohne weitere Erklärungen den Rücken kehrte? Oder wie sonst sollte er die nicht sichtbare Visage des Blondschopfes erklären, wessen sonst so strahlenden Augen in eine komplett andere Richtung blickten? Fixierte der 21-jährige da etwa gerade tatsächlich das abgrundtief hässliche Bild, welches der Nara schon seit einem ungewissen Zeitraum aus seiner Wohnung hatte entfernen wollen, dafür aber bisher einfach nicht die Zeit gefunden hatte? … oder schlicht und einfach zu faul gewesen war… Unmöglich… Warum verdammt noch mal schaute er sich nicht seine hübsche Freundin auf der Mattscheibe an? Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich… Shikamaru hatte sich schon voll und ganz auf die große Prahlshow eingestellt gehabt. Langsam verengten sich die dunklen Augen des Naras zu engen Schlitzen, während er ausgiebig den strohblonden Hinterkopf seines Teamkollegen musterte. Das war wirklich… „Hey… was ist denn da los? Sag mal Naruto… war dieses kleine Techtelmechtel tatsächlich eingeplant?“ Bei diesem Satz rückten im Gehör des Braunhaarigen die konstant vorhandenen und eigentlich größtenteils primitiven Kommentare der Fußballer augenblicklich wieder in den Vordergrund und mit einer schnellen Bewegung fixierte er wieder den flackernden Bildschirm. Was meinten seine Kollegen bloß mit… Bei dem ihm gegebenem Bild weiteten sich unkontrollierbar seine dunklen Augen. War das wirklich Sakura, die sich da innig mit einem Rothaarigen mitten auf der Tanzfläche küsste? Mit einem Mal wurden die Augen des Fußballers um noch einen Tick weiter, als die Erkenntnis wie ein Blitz in seinem Kopf einschlug. Das hatte dieses Mal verhältnismäßig viel zu lange gedauert. Aber mehr brauchte Shikamaru schon überhaupt nicht mehr von dieser Folge zu sehen, um über den Grund für das absurde Verhalten des Blondschopfes vollends Bescheid zu wissen. Hätte er in der Haut des Uzumakis gesteckt, hätte er zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon längst das Zimmer verlassen gehabt. Keine gute Idee… Es war wirklich nicht seine beste Idee gewesen, diesen Abend in großer Runde zu veranstalten. Mit einem beinahe schon entschuldigenden Blick wandte er sich wieder dem nach wie vor standhaft an die gegenüberliegende Wand starrenden Fußballer zu. Doch diesmal war es nicht der Blondschopf, der die Aufmerksamkeit des Naras wie ein mächtiger Magnet anzog. Nein… Es war viel eher das seltsame Erscheinungsbild der schwarzhaarige Fußballer, zu wessen Füßen es sich Naruto bequem gemacht hatte. Der sonst so emotionslose Uchiha schien schon fast… … aufgewühlt? War dies überhaupt das richtige Wort für dieses höchst ungewöhnliche Bild? Und hatte diese popelige Folge von Just Us tatsächlich die Macht, die unerschütterbare Maske von Sasuke wie einen Zementstein fallen zu lassen? Blödsinn… Hier musste sicherlich ein komplett anderer Grund vorliegen… Aber dieser Blick, mit welchem der 22-jährige den großen Bildschirm fixierte… Als hätten die bohrenden Blicke des Braunhaarigen ihn geradezu verbrannt, drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf mit einer abrupten Bewegung Shikamaru zu und fixierte ihn mit gefährlich schwarz funkelnden Augen. Der Nara kannte diesen Blick nur allzu gut. Der Uchiha hob sich diesen für den letzten Dreck auf; also für so ziemlich alles, was ihm über den Weg lief und ihn auf irgendeine Weise gehörig auf die Nerven ging. Nachher war er vielleicht noch derjenige, der mit einem blauen Auge geziert werden würde. Schwer schluckend richtete der Nara seinen Blick wieder auf den Bildschirm und konnte gerade noch so eine angedeutete aber nichts desto trotz recht innige Schlafzimmerszene zwischen der jungen Designerin und dem Mann mit dem leuchtend roten Haar ausmachen, bevor eine nervtötende Werbung eingeblendet wurde. Noch bevor sich der Braunhaarige mental genauer mit diesem neuen Emotionswandel in den Gesichtszügen des jungen Uchihas auseinandersetzen konnte, holte ihn Naruto schnell wieder aus den Gedanken. „Ich packs Leute. Und hey Shika, danke dafür. Ich hatte es beinahe erfolgreich verdrängen können…“ Und ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, macht der sonst so redegewandte Blondschopf auf dem Absatz kehrt und ließ mit einem deutlichen Knall die Wohnung seines 23-jährigen Teamkollegen hinter sich. Wahrscheinlich hatte es Shikamaru zu weit getrieben. Nein… Nicht nur wahrscheinlich. Schweigend konnte der Braunhaarige mitverfolgen, wie Sasuke sich ebenfalls wortlos von der Sitzgelegenheit erhob und wenig später auf eine viel geräuschlosere Weise das Appartement verließ. Und scheinbar hatte der Nara es sich nicht nur mit dem Uzumaki verscherzt. *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°* „Nur noch 3 Tage bis zur Modenschau… Ino, ich weiß wirklich nicht, ob ich dazu bereit bin…“ Verständnislos blickte die Blondine der jungen Designerin entgegen, die schon seit fünf Minuten stur auf ihre Kaffeetasse blickte und rastlos mit einem nervtötenden Geräusch den kleinen Löffel in der dunklen Flüssigkeit hin und her bewegte. Es erinnerte Ino stark an den Klang der selbstgebastelten Triangel des Nachbarjungen, der es scheinbar nicht einmal zu unmenschlichen Zeiten lassen konnte, seine musikalischen Künste nicht gerade auf die effektivste Weise zu erweitern. Sakura war hier wohl in keinem Fall besser. Das konnte wirklich auf die Dauer nerven… „Was redest du da? Tsunade hat mich einen Blick auf die Kollektion werfen lassen und ich habe beinahe einen Orgasmus bekommen. Dann noch die Knackärsche der Fußballer und…“ Für einige wenige Momente driftete die Blondine in ihre ganz eigene Welt ab, bevor sie sich kopfschüttelnd wieder fangen konnte. „Wie auch immer… jetzt zeig einfach einmal etwas Güte und gib endlich zu, dass du mal wieder einen Volltreffer landen wirst.“ Diese gespielte Bescheidenheit ging ihr langsam aber sicher ebenfalls ziemlich auf die Nerven… Sie wussten es doch beide besser. Kurz schaute die Rosahaarige von ihrem inzwischen lauwarmen Getränk auf und blickte ihrer Freundin mit einem kurzen aber intensiven Blick in das markante Blau, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder der weißen Tasse widmete. „Ich schaffe es einfach nicht, meine Konzentration lange genug aufrecht zu erhalten. Es ist, als würde mich etwas konstant daran hindern…“ Etwas? Besser gesagt jemand… Natürlich hatte die Yamanaka den spontanen Auftritt ihrer Freundin im Fernsehen aufs Genauste verfolgt und bis ins Detail auseinandergenommen und analysiert. Irgendwie war diese Aktion von Gaara doch vorhersehbar gewesen. Es war eben Gaara. Ino konnte sich nur zu gut daran zurückerinnern, wie der Rothaarige damals in all ihren gemeinsamen Tagen die Gelegenheit stets am Schopf gepackt hatte und wirklich nichts hatte anbrennen lassen; auf sein ganz eigene Art und Weise. Wie sonst hatte er vor drei Jahren Sakura genau vor der Nase seines großen Bruders wegschnappen können? Und durch seinen immensen Einfluss in dieser Teeniesoap waren dem Sabakuno natürlich keinerlei Grenzen gesetzt worden. Also war folglich von Kuss- bis Bettszene alles dabei gewesen, auch wenn es ihrer Meinung nach den gesamten Plot aus der Bahn geworfen hatte. Aber was war bei Just Us denn auch schon anderes zu erwarten gewesen? Sakuras schauspieltechnische Darbietung war natürlich ebenfalls vorhersehbar gewesen: Eine absolute Katastrophe. Ob es nun an der kuriosen Szenenwahl des Rothaarigen oder dem grandiosen Talent zur todsicheren Blamage Sakuras war, hatte im Endeffekt sowieso keine Rolle gespielt. In dieser Serie fiel man durch vieles auf, aber zählte ein gewisses Talent zum Schauspiel gewiss nicht dazu. Aber was sollte man machen? Sakura hatte ja nun endlich diesen miserablen Auftritt bei der Serie hinter sich bringen können und als durchaus talentierte Designerin in der Anfangsphase sollte sie eigentlich emotional über dieser ganzen Geschichte stehen können. Niemand sollte behaupten, dass die blonde Yamanaka kein Mitgefühl für ihre Freunde übrig hatte, doch musste man mit gewissen Dingen einfach fertig werden können. Natürlich hatte sich Gaara eine unglaubliche Frechheit erlaubt und sie selbst hätte ihm wahrscheinlich vor laufender Kamera eine saftige Ohrfeige für diese Dreistigkeit verpasst. Aber im Nachhinein hätte ihr Leben wieder die normalen Bahnen eingeschlagen. Es war doch mehr als nur deutlich, dass der Rothaarige genau dies hatte bezwecken wollen. Etwas Einfluss ausüben und – zack – hatte er Sakura wieder gedanklich und emotional genau dort, wo er sie haben wollte. Die Rosahaarige bekam den Sabakuno wahrscheinlich nicht einmal mehr für ein ruhiges Minutchen aus ihrem viel zu überfüllten Kopf heraus. Und das, obwohl sich Sakura doch über die Jahre zu einer äußerst starken Persönlichkeit entwickelt hatte; nicht dass Ino diese Tatsache jemals vor ihrer Freundin zugeben würde. „Also Breitstirn, jetzt reiß dich mal am Riemen und lass uns heute Abend auf meine neue Freiheit anstoßen! Ich zahle auch die erste Runde.“ Amüsiert konnte die Yamanaka mitverfolgen, wie ihre Gegenüber in ihrer Bewegung inne hielt und langsam einen leicht deutbaren und nur allzu bekannten Blick auf sie richtete. Dort war sie also wieder: Die tiefe Furche zwischen Sakuras Augenbrauen, die immer bei der Erwähnung ihres damaligen Spitznamens erschien. Vielleicht war diese unvorteilhafte Falte auch durch den unerwarteten Themenwechsel entstanden. Sakura hatte schon des Öfteren der Blondine in den Ohren gelegen, dass sie es mysteriöserweise tatsächlich immer wieder schaffte, jedes noch so diverse Gespräch in ihre Richtung zu manövrieren. Ino war dies selbst noch nie sonderlich aufgefallen; da musste wohl abermals die ständig präsente Eifersucht der Rosahaarigen die Oberhand gewonnen haben. Wie dem aber auch sei... Ablenkungsmission erfolgreich gelungen. Inzwischen hatte sich das blonde Model selbst dazu überreden könne, dass die einst ihr so unglaublich breit vorkommende Stirn der Haruno nun überhaupt nicht mehr wirklich negativ auffiel. Was man doch alles mit einem gut proportionierten Wachstumsschub und einer perfekten Frisur anstellen konnte. Doch auch dies war etwas, was niemals aus ihrem Mund heraus die Ohren ihrer rosahaarigen Freundin erreichen würde. Vielleicht waren das damals einfach nur die kindlichen Streitereien gewesen, die wohl zu jeder lang anhaltenden Freundschaft hinzugehörten. Sakura-Breitstirn & Ino-Schwein 4ever Die guten, alten Erinnerungen… *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°* Zu behaupten, er hätte nicht den leisesten Schimmer, was dort in Shikamarus Wohnung plötzlich in ihn gefahren war, wäre wohl eine schlecht angelegte Lüge und ein eindeutiges Zeichen seiner stark präsenten Ignoranz für alles nur Erdenkbare gewesen. Wann war wohl das letzte Mal gewesen, als er genau diese Sorte Gefühle in sich hatte aufkeimen spüren? Er wusste es nicht mehr. Man könnte also schon beinahe behaupten, dass genau das, was vor nicht allzu langer Zeit und momentan immer noch in seinem Inneren vor sich ging, neues Terrain für ihn war. Warum ebbte es nicht langsam aber sicher wieder ab? Bestenfalls so schnell wie möglich? So sollte es sich doch eigentlich abspielen. Gefühle kamen in seinem Körper unerwarteter und unerwünschter Weise auf, sein Körper erkannte diese als alarmierende Schwäche und scheuchte sie wieder radikal aus seinen Eingeweiden hinaus. Punkt und Aus. Natürlich funktionierte das ganze in der Praxis vollkommen anders als in der Theorie. Diese Tatsache galt schon beinahe als eine feststehende Regel. Aber er musste gezwungenermaßen zugeben, dass die ganze Situation einfach einen zu großen Einbruch gehabt hatte. Sasuke wusste natürlich selbst gut genug, dass er dem Nara keinesfalls die Schuld in die Schuhe zu schieben hatte. Der Braunhaarige hatte natürlich nichts von alldem, was momentan an der Oberfläche brodelte und kurz davor war, in Form einer überdimensionalen Welle überzuschwappen, wissen können. Wahrscheinlich hatte der Fußballer nicht einmal mehr über den eigentlichen Serienablauf Bescheid gewusst. Sonst hätte er wohl keineswegs Naruto vor all den Kollegen bloßgestellt. So ein Mensch war Shikamaru sicherlich nicht. Und trotzdem schob der Uchiha seinem Freund die Schuld zu. Wie konnte ihn nur ein so primitives Gefühl wie die Eifersucht so komplett aus der Bahn werfen? Wieder einmal etwas, was vollkommen gegen seine stolzen Prinzipien ging. Wie so vieles in letzter Zeit… Er hatte also Sakura in dieser niveaulosen Soap bei vielerlei Sachen begutachten können. Das war schon einmal nicht der schönste Anblick gewesen. Aber das war wahrscheinlich noch nicht einmal das Schlimmste an der gesamten Situation, obwohl er das genau in dem Moment vor dem Fernseher gedacht hatte. Nein… Jetzt, wo er sich hier in der Dunkelheit und Stille seiner Wohnung befand und ihm die Möglichkeit gegeben wurde, genauer darüber zu reflektieren, wurde Sasuke etwas viel Präsenteres bewusst. Es war schlicht und einfach ignorant von ihm gewesen, diese Tatsache zu übersehen. Aber der Auftritt der Rosahaarigen hatte eine ganz neue Türe im Bewusstsein des Fußballers weit geöffnet: Sakura hatte sich vor laufender Kamera auf den Schauspieler einlassen müssen. Aber im realen Leben hatte sich die junge Designerin ebenfalls schon entschieden. Und sein Mädchen war sie in diesem Fall nicht. Er musste etwas dagegen unternehmen. Seine Eingeweide schrien diesen Befehl geradezu aus seinem Körper aus jeder erdenklichen Pore hinaus. Bestenfalls wollte Sasuke einfach nur für sein Inneres und das verdammte Gefühlskomplex eine Reset-Taste ausfindig machen und zu seinem gewohnten und so problemfreien Zustand zurückkehren. Er hatte schon immer diesen Zustand gut leiden können. Doch da dies wohl eher nicht geschehen würde und absolut unrealistisch erschien, musste er das Ganze schon viel eher auf eine komplett andere Art und Weise angehen. Sich einmal kurz durch den dichten Schopf fahrend, erhob sich der Schwarzhaarige schweigend und navigierte mit wenigen Schritten durch das geräumige Wohnzimmer geradewegs auf das dunkel gekachelte Bad zu. Eine ausgiebige Dusche hörte sich in diesem Moment genau richtig an. Ein kleiner aber gut durchdachter Spaziergang im Nachhinein mit Zwischenstopp inklusive klang beinahe noch viel verlockender. *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°* Irgendwie stimmte das Gesamtbild nicht so Recht. So sehr sie sich auch bemühte, es fühlte sich einfach nicht richtig an. Schweigend blickte Temari von einem Bruder zum anderen und fuhr aufmerksam die harten Gesichtszüge beider Männer nach. Wirklich seltsam. Mit einem unsicheren Blinzeln griff die Blonde nach einer Scheibe Schwarzbrot und tunkte diese in die inzwischen lauwarme Tomatensuppe. Sie hatte es sich definitiv anders vorgestellt. Wenn man sich familientechnisch zum Nachmittagsbrunch verabredete, sollte das Ganze doch eigentlich komplett anders verlaufen. Man sollte normalerweise damit beginnen, dass man überhaupt erst einmal Nahrung zu sich nahm. Des weiteren würde ein Lächeln hin und wieder auch nicht schaden. Dies war erneut einer dieser Momente, bei denen sich Temari aufs Sehnlichste wünschte, dass ihre Eltern noch lebten. Damals waren diese familiären Angelegenheiten jedes Mal aufs Neue etwas Außerordentliches gewesen; ein wahres Freudenfest. Doch nach dem tödlichen Autounfall vor zwei Jahren hatte sich das ganze Bild drastisch geändert. Sie war wohl in Wirklichkeit die Einzige, die noch wirklich darauf bestand, zumindest hin und wieder das traditionelle Zusammentreffen abzuhalten. Und heute war wieder einmal einer dieser Nachmittage gewesen, bei dem sie mit Mühe und Not und viel Überredungskunst ihre beiden Brüder hatte aufsammeln können. Langsam blickte die Blondine von ihrem Teller auf und abermals den beiden geradezu stummen Sabakunos entgegen. Allmählich bereute sie ihre Entscheidung. Temari brauchte dringend ein spannendes Thema zur Ablenkung dieser miserablen Stimmung. Ein unsicheres Räuspern verließ ihre Kehle, das tatsächlich eine Art von Regung in den Gesichtszügen der männlichen Anwesenden zeigte. „Also… Gaara, ich habe von Sakuras Gastauftritt gehört…“ Ob dies wirklich die passende Einleitung für ein bewegtes Gespräch war, das konnte die junge Frau nicht wirklich einschätzen. Die einzige Antwort, die sie von dem Rothaarigen erhielt, war ein angedeutetes aber doch recht eindeutiges Grinsen, bevor er sich wieder seiner eigenen Suppe widmete. Anscheinend hatte sich der Schauspieler dazu entschlossen, nicht weiter auf dieses Thema einzugehen. Aber was hatte sie bei Gaara auch schon anderes erwartet? Er war noch nie der gesprächigste der gesamten Familie gewesen; diese Rolle hatte viel eher Kankuro eingenommen. Aber eigentlich brannte ihr genau diese Frage schon seit Stunden auf der Zunge; genauer gesagt seitdem sie die Folge heute Morgen im Fernsehen aufgeschnappt hatte. Was zum Teufel hatte die Rosahaarige nur in Just Us an der Seite von Gaara zu suchen gehabt? War Sakura der eigene Ruhm denn noch nicht genug? War sie denn tatsächlich so sensationsgeil, dass sie ihr hübsches Näschen in wirklich jede Angelegenheit stecken musste? Und wie hatte sie es überhaupt geschafft, in der Serie einen Gastauftritt zu ergattern? Ihrer schauspielerische Leistung hatte sie dies sicherlich nicht zu verdanken. An dieser hatte sich seit den Schulzeiten wohl überhaupt nichts geändert. Wie also… Augenblicklich ließ Temari den Suppenlöffel langsam wieder sinken und musterte mit einem höchst nachdenklichen Ausdruck im auffälligen Blau ihren rothaarigen Bruder. Sie wusste nur zu gut, was für eine Machtposition Gaara in dieser Teeniesoap besetzte. Ob es wohl soweit ging, dass er schon für die Besetzung der einzelnen Folgen zuständig war? Die ganzen Kussszenen hatten sie sowieso schon zutiefst verwundert… Aber war ihr Bruder tatsächlich so armselig? Armselig… Langsam wanderte ihr Blick zu dem ältesten Familienmitglied weiter, der nur emotionslos in seinem Salat herumstocherte. Das war wohl in ihrer Familie momentan genau das richtige Wort. Eigentlich wollte die Blondine überhaupt nicht mehr über die Situation von Kankuro nachdenken. Am liebsten würde sie es einfach ganz weit von sich fort schieben. Doch dies war keineswegs möglich. Es hatte sich scheinbar zu einem viel zu kolossalen Dilemma entwickelt. Und offensichtlich hatte er in nächster Zeit keineswegs vor, ihr selbst die Augen zu öffnen und ein etwas klareres Bild über die gesamte Situation zu verschaffen. Zu viele Fragen gab es da noch, die noch nicht einmal ansatzweise geklärt waren. Sie hatte es immer noch nicht geschafft herauszufinden, wie es der Braunhaarige nur geschafft hatte, so abgrundtief finanziell gesehen im Minus zu landen. Und langsam aber sicher wurde das Gefühl immer größer, dass dieser mysteriöse Pein etwas damit zu tun hatte. Und Gaara wusste über die ganze Geschichte auch noch in irgendeiner Weise Bescheid. Ob er wohl selbst auch darin verwickelt war? Seufzend erhob sich Temari von der Sitzgelegenheit und schlug wortlos den Weg zu ihrem Zimmer ein. Die leicht verwirrten Blicke ihrer Brüder bekam sie nur am Rande mit und genau in diesem Moment verspürte sie nicht den geringsten Drang dazu, ihren abrupten Abgang näher zu erläutern. Sie brauchte dringend etwas Abstand von diesem ganzen Desaster. Nach wenigen Momenten hatte die Blondine schließlich ihr Zimmer erreicht. Zu viel… Träge ließ sie sich bäuchlings auf ihr Bett sinken und sofort vergrub sie ihr Gesicht in einem der großen Kissen. Sie konnte einfach nicht mehr… Es war alles viel zu viel. Wann war das perfekte Familienbild nur in tausend kleine Scherben zerbrochen? Ihr vibrierendes Handy, das viel zu nahe neben ihrem Kopf platziert war, ließ sie mit einem Mal aufschrecken und verwundert auf den leuchtenden Display starren. Unbekannter Anrufer Mit gerunzelter Stirn griff die junge Frau nach dem kleinen Gerät und vollführte eine 180 Grad Drehung, bis sie schließlich auf dem Rücken liegend endlich den Anruf entgegennahm. „Ja hallo?“ „Hey Temari.“ Ungläubig musste die Angesprochene erst einmal einige Male bei dem Klang der wage bekannten Stimme blinzeln. War das etwa tatsächlich… „Wer spricht da?“ „Ich bins, der einsame Mann von der Bar, zu dem du immer wieder so freundlich bist.“ Augenblicklich zogen sich ihre Mundwinkel schon fast automatisch nach unten, als sie bestätigt bekam, dass dort tatsächlich der weltbekannte Fußballer am anderen Ende der Leitung war. „Nara… was willst du und woher zum Teufel hast du überhaupt meine Nummer?“ „Ahhh… entzückend wie immer. Dein Bruder war so nett sie mir ohne große Umschweife auszuhändigen, wobei er nebenbei noch erwähnt hat, dass er sehr erfreut über meine regelmäßigen Besuche ist.“ Mit einem verärgerten Funkeln in den blauen Augen richtete sich Temari mit einer schnellen Bewegung in ihrem Bett auf und hielt das Handy für einige Augenblicke mit etwas Sicherheitsabstand von sich weg. „KANKURO DU VOLLIDIOT!!!“ Seufzend und mit der freien Hand sich kurz durch das blonde Haar fahrend führte die junge Frau das elektronische Gerät wieder an ihr Ohr. Seltsamerweise stellte es sich als eine äußert trickreiche Aufgabe heraus, das kleine Grinsen, das wie aus dem Nichts und vollkommen unerwartet plötzlich auf ihren vollen Lippen erschienen war, von diesen auch wieder zu verbannen. *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°* „Hey man, wo ist Itachi eigentlich schon wieder hin?“ Genervt ließ Deidara seinen Blick durch den verrauchten Proberaum schweifen und griff schließlich zu einer nahegelegenen Wasserflasche. „Keine Ahnung, aber wir sollten auf alle Fälle noch mal den letzten Song durchgehen… das war wirklich nicht unsere beste Performance…“ Verstört blickte der Blonde Sasori entgegen und knallte mit einem gut hörbaren Geräusch die Flasche wieder auf den länglichen Holztisch. Langsam schlich sich die linke Augenbraue des Rothaarigen in höhere Regionen seine Stirnpartie. Da hatte wohl jemand nicht die beste Laune… „Nicht unsere beste Performance?! Das eben war ja gerade wirklich – um es auf den Punkt zu bringen – zum kotzen! Und wenn Itachi nicht gleich hier wieder auftaucht, könnte hier heute wirklich noch jemand ernsthaft verletzt werden!“ Gähnend ließ sich bei diesen Worten Tobi auf die gemütliche Couch fallen und seine schweren Lider über die müden Augen sinken. „Sowas nennt sich eben das Uchiha-Gen. Sich immer dann aus dem Staub machen, wenn es in irgendeiner Hinsicht brenzlig werden könnte…“ Während der blonde Gitarrist nur genervt die Augen verdrehte und mit schnellen Schritten den Raum verließ, erntete der Uchiha von Sasori ein anerkennendes Grinsen. „Na klar, das kennen wir ja von dir schon zu genüge.“ Oder eigentlich kannte man es ausschließlich von dem Schwarzhaarigen. Langsam ließ der rothaarige Schlagzeuger seinen Blick durch den verrauchten Raum gleiten und kratzte sich leicht verwirrt am Hinterkopf. Jetzt mal im Ernst… Wo war Itachi eigentlich? Für eine Pinkelpause war er schon definitiv zu lange unauffindbar. Und auch wenn Sasori es nur ungern zugeben wollte, hatten sie sich bei dem letzten Lied wahrhaftig nicht von ihrer besten Seite gezeigt. Nachdenklich ließ er seine Augen kurz einen höchst entspannt ausschauenden Hidan streifen und wieder zurück zu einem herzhaft gähnenden Tobi zurückpendeln. An sich waren sie ein doch recht friedliches und doch äußerst erfolgreiches Grüppchen. Selbst der fatale Absturz Nagatos hatte nicht besonders an ihrem Ruf rütteln können. Kaum merklich seufzte der Rothaarige auf und fuhr sich einmal kurz durch seinen Schopf. Er hatte es schon vor langer Zeit aufgeben, über den jetzigen Aufenthalt oder überhaupt das momentane Leben des ehemaligen Gitarristen zu philosophieren. Natürlich hatte der Schlagzeuger einen Verdacht. Doch wer hatte den nicht? Von einem Tag auf den anderen war Nagato plötzlich verschwunden gewesen. Wie vom Erdboden verschluckt... Unauffindbar. Jeder mit auch nur einem Funken Neugierde hatte sich seine ganz eigene Geschichte zusammengereimt. Doch wer ihn nicht kennengelernt hatte, besaß nicht einmal den Hauch einer Chance mit seiner Anklage ins Schwarze getroffen zu haben. Doch Sasori hatte ihn gekannt. Wahrscheinlich war er einer der wenigen Personen gewesen, die wirklich hinter die Fassade des Schwarzhaarigen hatte blicken können. Und da hatte einem natürlich keineswegs der unglaubliche Schmerz entgehen können, den Nagato Tag für Tag mit sich umher getragen hatte. Eine viel zu große Last, die ihn letzten Endes zerquetscht hatte. Der Rothaarige tippte auf Selbstmord. Doch natürlich war dies nur sein Verdacht zu einem Mysterium, das wohl niemals aufgedeckt werden würde. Augenblicklich blickte Sasori ebenso wie der Rest der Band mit interessierten Blicken auf, als Itachi mit schnellen Schritten und höchst beschäftigt wirkend endlich wieder den Proberaum betrat, dicht gefolgt von einem unzufrieden dreinschauenden Deidara. „Na endlich! Hattest du einen kleinen toilettenbezogenen Unfall oder was hat dich solange aufgehalten?“ Die niveaulose Frage seines Cousins gekonnt ignorierend schritt der Uchiha an den an der Seite platzierten Tisch und griff mit einer schnellen und schwungvollen Bewegung nach einer der vielen Wasserflaschen. „Ich hatte soeben ein interessantes Telefonat mit Neji Hyuuga…“ Mit einem Mal lag die gesamte Aufmerksamkeit der restlichen Bandmitglieder bei Itachi und selbst Deidaras negativen Gesichtszüge nahmen mit einem Mal überraschte Formen an. Sasori studierte aufs Genauste die stets unlesbaren Gesichtszüge des Schwarzhaarigen und versuchte konzentriert daraus schlau zu werden, ob dies nun eine gute oder schlechte Nachricht war. Neji Hyuuga? Der Weltfußballer des AC Mailand? Was könnte er nur von Akatsuki wollen? „Er hat uns einen Auftrag angeboten, den ich nicht abschlagen konnte: Er hat uns als Band für seine Hochzeit im Mai gebucht.“ Bei diesen Worten brachen augenblicklich die Gespräche zwischen den Bandmitgliedern aus Definitiv eine gute Nachricht! *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°* **Gaara, das verzeihe ich dir niemals.** Für viele Menschen wäre bei dem Erhalt einer solchen Nachricht vielleicht die Welt untergegangen. Einigen wäre wahrscheinlich zum Weinen zu Mute gewesen. Anderen hätte sie schlicht und einfach den Tag versaut. Doch es gab sicherlich nur sehr wenige Personen auf der Welt, denen solch eine Kurznachricht ein zufriedenes Grinsen auf die harten Lippen zaubern konnte. Lautlos ließ sich der Rothaarige auf seine lange Ledercouch sinken und platzierte seine Beine überkreuzt auf dem vor ihm stehenden Glastisch, gleich neben einem wilden Durcheinander von halbleeren Flaschen, zerknüllten Zigarettenschachteln, einem überfüllten Aschenbecher und einer bunten Auswahl aus unterschiedlich großen Pastillen. Ja. Gaara Sabakuno sah genau in diesem Augenblick nicht einmal den leisesten Grund, warum ihn diese Nachricht nicht sofort hier und jetzt einen Freudentanz aufführen lassen sollte. Außer natürlich von der Tatsache abgesehen, dass er es nicht wirklich mit dem Tanzen hatte. Es war sogar besser gelaufen, als er sich in erster Linie erhofft hatte. Nach wie vor lächelnd strich sich der Schauspieler langsam durch das feuerrote Haar. Heute war Dienstag. Sakuras Auftritt am Set war also exakt elf Tage her. Kaum merklich wurde das Grinsen einen Tick breiter. Die Nachricht kam vor einer Stunde an. Das hieß also im Klartext, dass sich die Rosahaarige beinahe zwei ganze Woche lang den Kopf über ihn und die gesamte Situation zerbrochen und es im Endeffekt immer noch nicht geschafft hatte, ihn aus ihrem Bewusstsein zu verbannen. Kurzerhand griff der junge Mann nach einer der vielen Flaschen und schwappte abwesend den glasklaren Inhalt auf eine beinahe hypnotische Weise immer wieder hin und her, während sein Blick auf einem entfernten Punkt an der gegenüberliegenden Wand verweilte. Nicht mehr allzu lange… Nicht mehr allzu lange und sie würden sich wieder sehen. Und zwar auf eine ganz ausgiebige Weise. *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°* Ausgiebig gähnend schlug die Rosahaarige den gepflegten Weg zu ihrem Wohnkomplex ein. Es war wirklich ein höchst amüsanter Abend gewesen. Und auch wenn Ino von nichts anderem als von ihrem neuen Singelleben hatte reden können, hatte es die Blondine doch tatsächlich erfolgreich geschafft, sie selbst auf komplett andere Gedanken zu bringen. Auch Hinata hatte heute viel lebhafter und glücklicher gewirkt, als in den vergangenen Wochen zusammengerechnet. Sakura hätte niemals damit gerechnet, dass Gaara und die Tatsache, dass er die dunkelhaarige Hyuuga neulich vielleicht gesehen haben könnte, sie so sehr mitnehmen konnte. Aber scheinbar hatte sich nun alles zum Guten gewendet. Zum Guten… Nein. Nicht für sie. Die letzten Tage waren eine einzige Qual für sie gewesen. Zwischen Schuldgefühlen für alles nur Erdenkliche gegenüber Naruto und ungewisse Gefühle gegenüber Gaara hin und her gerissen, hatte es Sakura nicht einmal geschafft, zumindest einen kurzen Moment auf vollkommen andere Gedanken zu kommen. Mit der Ausnahme des heutigen Abends mit den beiden Personen, die ihr wohl am wichtigsten in ihrem Leben waren. Doch kaum hatte sie die Bar verlassen, war die Welt abermals über ihr zusammengebrochen. Und die Tatsache, dass sie noch vor dem Treffen mit Ino und Hinata dem rothaarigen Sabakuno eine Nachricht hinterlassen hatte, hatte in ihrem Inneren auch nicht den gewünschten Effekt erzielt. Ganz im Gegenteil. Statt erleichtert und überwunden fühlte sich die Rosahaarige nun nur noch miserabler als zuvor. Wenn das überhaupt möglich war… Und eine der schlimmsten Dinge war wohl, wie sich ihr Verhältnis zu dem blonden Uzumaki auf eine radikale Weise verändert hatte. Er war eindeutig nicht mit dem Vorfall am Set klargekommen und sie selbst hatte nicht gerade viel dazu beigetragen, es für ihn in irgendeiner Weise erträglicher zu gestalten. Ihre Gespräche wurden fader, schon fast kantig. Ihre Blicke abwesender, trauiger… Ihre Berührungen scheuer, kaum spürbar… Wie um Himmels Willen schaffte es Gaara immer wieder, sich auf eine unverschämte Weise in ihrem Leben einzunisten und einfach nicht zu verschwinden? Er hatte ihr die Beziehung zu Naruto buchstäblich vermasselt, um nicht von Sabotage zu reden. Und hinzu kam auch noch die verdammte Modenschau. Wie sollte sie in diesem Fall noch Beruflichem von Privaten trennen können? Unmöglich. Mit einem gequältem und übermüdetem Ausdruck in dem smaragdfarbenen Grün schritt Sakura auf die Flügeltüre der Eingangshalle zu… … und hielt abrupt in der Bewegung, die Glastüre zu öffnen, inne. Augenblicklich entgleisten ihre Gesichtszüge als ihr Blick an etwas hängen blieb, das sie im Innern des Gebäudes klar und deutlich ausmachen konnte. Das hatte ihr wohl gerade noch gefehlt. Ungläubig einige Male blinzelnd ließ die Rosahaarige ihren ausgestreckten, rechten Arm sinken und stolperte einige Schritte auf dem steinigen Weg zurück. Dort… Locker an eine der vielen Säulen gelehnt… … stand der schwarzhaarige Uchiha mit den Händen in den Hosentaschen versunken... … den Blick gen Boden gerichtet… … seelenruhig wartend. Und ganz eindeutig auf keine andere als auf sie persönlich. Was… Fast wie von Geisterhand bewegten sich ihre Füße selbständig und gingen zögerlich wieder einige Schritte auf die Glastüre zu, die sie von Sasuke trennte. Ihr Kopf schien mit einem Mal wie leergefegt. Abwesend streckte die junge Designerin ihren Arm wieder nach der Türklinke aus… … und stoppte abermals abrupt in ihrer unüberlegten Aktion. Nein. Was tat sie denn hier überhaupt? Nein! Hatte sie nicht genug Probleme am Hals, als dass sie es sich tatsächlich leisten konnte, noch eine kopflose Aktion an den Tag zu legen? Was war nur in sie gefahren? Wo war ihre Besinnung geblieben? Ihr Verstand? Kopfschüttelnd ließ Sakura den inzwischen schwer gewordenen Arm sinken und machte mit einem letzten, zögerlichen Blick auf die unbewegliche und wartende Gestalt mit einer schnellen Bewegung auf dem Absatz kehrt. Dies war nicht der korrekte Platz, an dem sie sich am heutigen Abend zu befinden hatte. Nein. Sie wusste auf das Genauste, wo sie heute Abend hingehörte. Mit einem festen Griff um die helle Handtasche und wehenden Haaren eilte die junge Frau den steinigen Weg gen Straße entlang. Es war sicher noch nicht zu spät, um Naruto einen Besuch abzustatten. Soooo... Dat wars fürs erste und fragt mich lieber einmal nicht für wie lang *~* Aber eines kann ich euch zumindest schonmal sagen: Es werden noch 4 (maximal 5) Kapitel folgen bis ich stolz verkünden kann, dass diese Fanfic abgeschlossen ist :) Liebe Grüße und vielen Dank fürs Lesen ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)