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Und dann kam der Fremde

aus der Jugend Inu Taishous
von

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Torajiro gegen Okino

Zu Ostern hier das Bonuskapitel.

Und da sich einige wunderten, warum der Stellvertreter gegen Torajiro und nciht gegen den Fremden einen Meuchelmörder schickt...

Zum einen hofft Yutaka, dass er den Fremden selbst anheuern kann, zum zweiten will er mit dem Tod des Burgvogtes die kleine Wolfsprinzessin und damit dsa Rudel an sich bringen. Dann wäre er legal der Herr von Sanshi und der Fremde könnte ihm gleich sein.
 

5. Torajiro gegen Okino
 

Burgvogt Torajiro betrachtete nachdenklich den vor ihm Knienden: „Ich nehme an, dass dein Spion verlässlich ist.“

„Ja. Er ist mein Sohn.“ Der Wolf sah auf: „Ihr wisst, dass er ein hohes Risiko eingeht. Wenn Yutaka erfährt, dass er Nachrichten weitergibt…“ Und natürlich ging auch die junge Vogelyoukai ein Risiko ein, wenn sie als Taube diese herbrachte. Er machte sich ein wenig Sorgen um das Paar.

„Ich bin mir dessen bewusst. Danke. – Ich denke fast, es wäre besser, du würdest ihn unter einem Vorwand herkommen lassen.“

„Was meint Ihr?“

„Es tut sich etwas hier in Sanshi. Und es wäre besser, wenn alle Angehörigen unseres Clans sich auf der Burg befinden.“

„Ihr meint, weil Yutaka es für nötig gehalten hat, diesen Okino anzustellen? Leider konnte mein Sohn nicht erfahren, welches Ziel der Mörder hat.“

„Auch. Und da ist auch der Fremde….Woher er kam, weiß ich nicht, aber er wollte nach Ikezawa und dann vielleicht zu Yutaka.“

„Wenn dieser ihn auch anheuert, hat er zwei berufsmäßige Mörder. Das gilt Euch, Torajiro-sama.“

„Der Hundeyoukai hat mir das Leben gerettet. Und er meinte, er würde für niemanden arbeiten.“ Der Burgvogt dachte nach: „Nein. Ich denke nicht, dass er mich töten will. Okino…Der hat keinen guten Ruf.“

„Oder einen sehr guten, wie man es nimmt. Er soll einer der besten Auftragsmörder aller Youkai sein. Und es geht das Gerücht, dass ihm seine Beute nie entkommt.“

„Ja. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Yutaka ihn auf mich hetzt. Ich meine, er ist der Stellvertreter des Herrn der westlichen Länder und ich habe nichts gegen ihn oder den Herrn unternommen. Überdies könnte er mir dann ein Gerichtsverfahren aufhalsen. – Ich denke mir eher, dass das dem Fremden gilt.“

„Warum? Es kann Yutaka doch gleich sein, wer durch die Lande reist.“

„Wir wissen nicht, wer der Fremde ist und was er vorhat.“ Torajiro stand auf: „Mich wundert es allerdings, dass Yutaka nicht seine gewöhnlichen Krieger losschickt, ihn verhaften oder auch töten lässt. Warum stellt er Okino an? Der ist teuer. Steh auf.“

Die beiden Wolfsyoukai gingen zum Fenster, sahen neben einander stehend hinaus.

„Womöglich ist es etwas Privates, darum will er nicht die Männer des Herrn der westlichen Länder einsetzen. Das wäre unstatthaft.“

„Ja, das wäre möglich.“ Der Burgvogt blickte in die beginnende Nacht: „Das ist der einzige Grund, der mir einfällt.“ Er dachte daran, dass der Fremde ihm das Leben gerettet hatte. Wusste er nun, dass Okino hinter ihm her war? War er noch in Ikezawa als Gast oder war er schon weiter gezogen? „Geh jetzt. Und sieh zu, dass du deinen Sohn herholst, ohne dass es dem Stellvertreter auffällt.“

„Ich liege im Sterben…“

„Gut. Und er soll sich beeilen.“ Als Torajiro allein war, dachte er noch einmal nach. Aber sein Ehrgefühl riet ihm, den Fremden zu suchen und ihn zu warnen. Er konnte nur hoffen, dass er ihn schneller finden würde, als Okino. Der Fremde war gefährlich und stark, aber es war nicht gesagt, dass der Auftragsmörder nicht aus einem Hinterhalt zuschlagen würde. So konnte er seine Lebensschuld bezahlen. Flüchtig dachte er daran, dass er allein die Burg verlassen würde, sich selbst in Gefahr begab. Aber, wie schon zuvor überlegt: warum sollte ihn Yutaka ermorden lassen? Er hatte nichts gegen den Herrn der westlichen Länder unternommen. Auch der Überfall der drei Youkai, die der Fremde ihm vom Hals geschafft hatte, konnte von jemand anderem als dem Stellvertreter gesteuert worden sein. Torajiro konnte sich nicht vorstellen, dass man jemanden ermorden würde, den man viel einfacher vor Gericht stellen könnte. Überdies: was hätte Yukata davon, wäre der Burgvogt verschwunden, das Rudel führerlos? Er war als der Stellvertreter ja sowieso der Gebieter auf der Hochebene.

Der Burgvogt mochte nicht einmal sich selbst zugeben, dass er Yutaka keine Niedertracht zutraute, weil der ebenfalls ein Wolf war.
 

Als das schwere Burgtor hinter ihm zugefallen war, atmete Torajiro tief durch. So rasch es ging, wollte er nach Ikezawa. Der dortige Herr konnte ihm sicher sagen, wohin sich der Fremde gewandt hatte. Und Tano wäre bestimmt glücklich, seine Tochter wohlbehalten zurück haben, würde ihm bei seiner Warnung helfen. Inzwischen sollten die Krieger hier auf der Burg äußerste Vorsicht walten lassen. Der Schutz des Rudels und vor allem der kleinen Prinzessin Yoko war wichtiger als alles andere. Er sollte so rasch es ging zurück sein. So lief der Wolfsyoukai, so schnell er es vermochte, in Richtung Norden.
 

Tano Ikezawa hielt sich höflich einen Schritt zurück, blieb aber an der Seite des Fremden, als sie die neue Straße zwischen den Reisfeldern nach Norden entlang gingen. Er hatte diesen Weg erst vor kurzem anlegen lassen und war stolz darauf, wie ordentlich er nach dem ersten Winter noch war. Der alte Weg hatte durch die Gefährte der Händler im Laufe der Zeit doch tiefe Rinnen erhalten, hätte von Grund auf erneuert werden müssen.

Aus den Augenwinkeln warf er einen Blick auf das Schwert, das sein Begleiter auf dem Rücken trug. Scheide und Griff waren verziert. Das musste eine teure, sicher sehr gute Waffe sein. Umso erstaunlicher war es, dass Ayumi erzählt hatte, der Youkai hätte sie nicht eingesetzt, sondern sich auf ein Handgemenge eingelassen. Nun gut, er schien es auch schnell gewonnen zu haben, aber dennoch….

Tano blinzelte. Irrte er sich, oder lag um die Scheide etwas wie eine dunkle Wolke? Und warum hörte er auf einmal ein Flüstern?

„Nimm mich, und ich werde dich unbesiegbar machen…Befreie mich und ich mache dich unüberwindlich…“ Hörte er es wirklich oder war diese Stimme nur in seinem Kopf? Was war nur auf einmal los?

Seine Gedanken vernebelten sich. Nichts außer diesem Schwert war mehr wichtig. Er musste es anfassen, besitzen…Er hob die Hände um den Griff zu berühren, das Schwert aus seiner Scheide zu befreien, als sein Begleiter herumfuhr. Ein Schlag mit dessen Unterarmschutz ließ den Menschen meterweit durch die Luft fliegen. Er prallte so hart auf dem Boden auf, dass er für kurze Zeit die Besinnung verlor.
 

Als er erwachte, schmerzte sein gesamter Körper, aber er nahm an, dass er sich glücklich schätzen konnte, noch Schmerzen empfinden zu können. Schon unter Menschen galt es als äußerst unhöflich, das Eigentum eines anderen anzufassen, geschweige denn, dessen Waffe ohne Erlaubnis ziehen zu wollen. Mühsam öffnete er die Augen. Zu seiner Überraschung schwebte ein kleiner weißer Geist vor dem Fremden.

„..tut mir wirklich Leid, Oyakata-sama...“ beteuerte der mit einer Verneigung.

„Du hast geschlafen, Saya! Es ist deine Aufgabe, den Geist des Höllenschwertes zu hüten. Nicht, dafür zu sorgen, dass es sich an den erstbesten Menschen heranmacht, der in meine Nähe kommt.“

„Ich habe nicht daran gedacht, dass es das tut. Der Dieb der Seelen ist manchmal ein wenig schwer zu hüten….“ Der kleine Geist schlug die Arme um sich: „Ich sagte schon, dass es mir Leid tut!“

„Ich habe es gehört. Aber das interessiert mich nicht. Du hast versagt.“ Der Youkai bemerkte, dass der Mensch erwacht war: „Bist du verletzt, Tano?“

Dieser überdachte die Frage sorgfältig, als er sich aufrichtete. Höllenschwert? Dieb der Seelen? Das klang noch gefährlicher, als er angenommen hatte. In jedem Fall schien dessen Besitzer daran gedacht zu haben, dass er einen Menschen schlug, seine Kraft kontrolliert zu haben: „Nein. - Ich danke Euch, dass Ihr mich nicht getötet habt.“ Er war sicher, dass das rein aus Versehen hätte passieren können.

„Es war nicht deine Schuld.“ Der Fremde fixierte den kleinen Geist, der seine Arme fester um sich schlang:

„Ja, schön, es war meine…Aber man kann doch einmal etwas vergessen…“

„Du wirst nie wieder etwas vergessen, was mit diesem verdammten Schwert zu tun hat.“

„Ja, Oyakata-sama.“ Saya zog es vor, in die Scheide zurückzugehen. Der Herr war sichtlich gereizt. Dabei konnte sich ein so alter Geist doch auch mal ein wenig Ruhe gönnen…

Tano erhob sich vorsichtig: „Ich bitte um Vergebung…Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.“

„Das Schwert.“ Der Hundeyoukai wandte sich ab und ging weiter.

Sein menschlicher Begleiter wagte nicht, weiterzufragen, folgte ihm aber in Gedanken versunken. War das der Grund, warum er das Schwert so ungern einsetzte? Ein „verdammtes“ Schwert? Ein Höllenschwert? War es so gefährlich?

Auf jeden Fall schien es einen eigenen Willen zu haben – und dazu zu neigen, andere übernehmen zu wollen. Denn er hätte dieser Klinge nichts entgegen zu setzen gehabt, sie gezogen. Und er zweifelte nicht daran, dass er ihr Untertan geworden wäre, nichts als ein Träger für den bösen Geist darin. Tano musterte seinen Begleiter. Wie mächtig oder auch selbstbeherrscht war dieser, wenn er solch eine Waffe kontrollieren konnte?
 

Torajiro hatte in Ikezawa erfahren, dass der Fremde und Tano nach Norden gegangen waren und beeilte sich, sie einzuholen. Ein wenig verwundert stellte er zwei Stunden später fest, dass ihm das noch nicht gelungen war. So blieb er stehen, sah sich um. Auch wittern konnte er sie nicht.

Was war falsch?

Nun erst erinnerte er sich daran, dass Tano Ikezawa eine neue Straße entlang des Flusses hatte anlegen lassen. So, wie er Menschen kannte, würde dieser sicher dort gehen wollen. Und er selbst befand sich auf der alten Straße.

Dumm gelaufen, dachte der Burgvogt. Jetzt müsste er sich einen Weg nach Westen suchen, entlang der Reisfelder, die dort lagen. Nach Norden und Osten war hier schon Steppenland, die Vorläufer der Berge von Kuragari. Er spürte unerwartet Youki, roch einen Katzenyoukai und drehte sich postwendend um.

„Ein Wolfsyoukai in schwerer Rüstung? Bei meinem Glück bist du Torajiro.“ Die Stimme des bewaffneten Youkai klang fast erheitert, als er sich langsamen Schrittes näherte.

„Und wer will das wissen?“ Der Burgvogt war wachsam, legte die Hand an den Schwertgriff, obwohl dies der andere noch nicht getan hatte.

„Mein Name ist Okino. - Oh, das sagt dir etwas?“ Er hatte das Aufflackern in den Augen bemerkt: „Ich will dich töten.“

Torajiro musterte sein Gegenüber, als er ruhig sagte: „Soweit ich weiß, ist das dein Beruf. Warum?“

„Yutaka will dich tot sehen.“ Der Auftragsmörder blieb gelassen, fast entspannt stehen.

„Und warum?“ Also doch Yutaka, dachte Torajiro unwillkürlich. Er würde sich seiner Haut wehren müssen. Sein Gegner war sicher hochgefährlich.

„Ich frage nicht nach, das ist schlecht für das Geschäft. Aber du bist ihm eine Menge wert.“ Okino hatte seine Einschätzung getroffen. Der Wolf war sicher ein guter Schwertkämpfer, hatte Erfahrung. Also würde er ihn nicht nach einer Schule attackieren, sondern gegen alle Regeln. Diese Strategie brachte ihm stets den Sieg, wenn es gegen einen Krieger ging. Und immerhin sollte er versuchen, den Burgvogt lebendig zu seinem Auftraggeber zu bekommen. Das würde die Sache noch ein wenig erschweren. Er zog.

Gleichzeitig nahm auch der Wolfsyoukai seine Klinge zur Hand. Ihm war klar, dass es um sein Leben ging, auch, wenn er sich noch immer keinen Grund vorstellen konnte, warum ihn der Stellvertreter tot sehen wollte und noch dazu diesen Weg, den des Mörders, gewählt hatte.

Okino griff an, schlug zu. Wie er erwartet hatte, parierte Torajiro Stahl auf Stahl. Der Burgvogt war ein zu erfahrener Krieger, um jetzt schon Youkiattacken einzusetzen. Sie würden sich erst austesten, abtasten. Und genau das würde er selbst nicht tun. Er musste nur einige Durchgänge abwarten, um den Wolf in Sicherheit zu wiegen, ehe er seinen eigentlichen Angriff startete. Wenn das nicht klappte, würde er ihn töten müssen und auf den Zuschlag verzichten, den Yutaka ihm versprochen hatte. Das wäre schade. Er konnte das Gold gut brauchen. Sein Lebenswandel war luxuriös.

Er fuhr herum, griff wieder an.

Torajiro schaffte es, erneut die Klinge abzuwehren, die nach seinem Hals zielte. Seine Rüstung schützte seinen Oberkörper, die Schultern, so war es nur verständlich, dass der Auftragsmörder versuchte, ihn zu enthaupten. Der Katzenyoukai war offensichtlich ein erfahrener Fechter, dazu schnell. Es würde nicht einfach werden, diesen Kampf zu gewinnen. Aber er musste es schaffen, schon um der kleinen Yoko willen. Keiner im Rudel außer ihm war so anerkannt, dass er die Verwaltung, die Vormundschaft ohne Schwierigkeiten übernehmen konnte. Noch ein oder zwei solcher Schläge und er würde sein Youki mit einsetzen, hoffen, dass Okino das nicht ebenfalls konnte. Wenn doch, musste er alles, was er hatte, in die Waagschale werfen. Nur kein langer Kampf. Er schätzte, dass der Auftragsmörder von ihnen beiden der Erfahrenere in derartigen Duellen war.
 

Dieser begann in diesem Moment, seinen eigentlichen Plan in die Tat umzusetzen. Bei seiner nächsten Attacke auf den Burgvogt schlug er scheinbar kopflos daneben, schien zu stolpern. Im Fallen ließ er sein Schwert los, um sich besser abfangen zu können. Torajiro erkannte, dass sein Gegner mit dem Rücken zu ihm war und ließ seine Klinge hinabsausen – ein Fehler. Okino hatte sich auf der Erde abgefangen, bereits mit der Katzen eigenen Eleganz umgedreht. Beide Beine fuhren blitzartig nach oben, die Knöchel gekreuzt. Der Burgvogt keuchte vor Schmerz auf, als sein Handgelenk in dieser Kreuzung hart abgefangen, geprellt wurde. Für einen winzigen Augenblick war er vor Schmerz unfähig, etwas zu tun. Okino drehte seine Zehen einwärts, klemmte damit das Handgelenk vollständig ein, ehe er sich mit einer einzigen, geschmeidigen Bewegung mit aller Kraft in eine Rolle rückwärts drehte,

Torajiro keuchte auf, als er mit einem Salto durch die Luft geschleudert wurde, mit einem dumpfen Schlag auf den harten Boden prallte. Sein Schwert fiel ins Gras. Okino beendete die Rolle und kam wieder auf die Beine, seine Klinge bereits in der Hand. Noch ehe sich der Wolf von dem Aufprall erholt hatte, stieß er ihm die Spitze seines Schwertes in den Unterleib, der nicht von dem Brustpanzer bedeckt wurde. Erst dann trat er die andere Waffe weg.

Torajiro stöhnte unwillkürlich im Schmerz, wollte aber nach noch seinem Schwert greifen.

„Nicht doch!“ sagte der Auftragsmörder und drehte seine Klinge, die Verletzung damit vergrößernd, ehe er sie herauszog. „Das war ja einfach. Ich hätte von einem Burgvogt mehr erwartet.“

„Das war kein…ehrlicher Zweikampf...“ brachte Torajiro heraus, der sich zusammenkrümmte, die Hände auf seinen Bauch gepresst. Er spürte sein Blut stoßweise zwischen seinen Fingern heraus rinnen.

„Weiß du nicht, dass im Krieg und in der Liebe alles erlaubt ist?“ Okino musterte ihn: „Was meinst du? Stirbst du oder sind deine Selbstheilungskräfte groß genug?“

Die Rohheit der Frage ließ den Schwerverletzten die Augen schließen. Aber er flüsterte: „Was spielt das für eine Rolle? Du willst mich töten und hast es fast geschafft. Warum machst du nicht weiter?“

„Weil ich mehr Gold bekomme, wenn ich dich Yutaka lebendig übergebe. Ich habe keine Ahnung, was er dann mit dir vorhat, bevor du fragst. Vielleicht überlässt er dich seinem Rattenfreund. Wenn ich das richtig gesehen hatte, hat er eine Byoki-Ratte dabei.“ Okino sprach gern mit seinen Opfern. Es machte nichts, was er ihnen erzählte, sie würden nie Gelegenheit bekommen, darüber zu plaudern.

Einen Rattenyoukai vom Byoki-Clan…

Trotz der Schmerzen, die seinen Verstand betäubten, wusste der Burgvogt jetzt Bescheid. Das Fieber des kleinen Wolfsherrn und dessen Tod war sicher das Werk dieser Ratte. Der Byoki-Clan liebte es, für Krankheiten zu sorgen, wie ein Heiler, sie zu beseitigen. Darum wurden diese Ratten auch allgemein verachtet, ja, gehasst. Und jetzt wollte Yutaka ihn einer solchen Ratte überlassen?

Dem Wolf war klar, was ein Byoki mit ihm anstellen konnte. Sie versuchten immer neue Krankheiten zu erfinden, die bestehenden gefährlicher zu machen. Er hatte gehört, dass sie für ihre diesbezüglichen Versuche Gefangene kaufen würden, zum Tode verurteilte Straftäter von Menschen und Youkai.

Mühsam öffnete er die Augen, als er ehrlich meinte: „Da wäre es mir lieber, wenn du mich gleich töten würdest.“

„Tja, ist aber nicht.“ Okino schob sein Schwert in die Scheide: „Also gehst du davon aus, dass du irgendwie überleben wirst? Sehr schön. Ich hoffe, du behältst recht.“ Er packte den Verletzten unter den Armen, schleppte ihn seitwärts zu einem Baum.

Torajiro schrie vor Schmerzen auf, als sein Bauch, seine inneren Verletzungen dadurch gezerrt wurden.

„Ich will dich nicht unnütz quälen“, sagte der Auftragsmörder daher: „Aber ich kann dich hier auch nicht so liegen lassen. Nachher erholst du dich schneller als gedacht.“ Er zog die Hände des Wolfs nach hinten, fesselte ihn an den Baum: „Ich werde dich mal kurz allein lassen. Dort weiter drüben, in dem Menschendorf, gibt es sicher ein Pferd.“

„Was …“ Der Wolf begriff gar nichts mehr.

„Du hast doch nicht geglaubt, ich trage dich zu Yutaka? Du darfst sogar reiten. Bin ich nicht nett? Danach...mal sehen. Er meinte ja, er hätte möglicherweise noch einen zweiten Auftrag für mich.“ Okino ging.

Torajiro sah ihm schwer atmend nach. Das Bild vor seinen Augen verschwamm durch seine Schmerzen, aber er wusste, dass seine Selbstheilungskräfte groß genug wären, selbst diese Verletzung zu überstehen, wenn er einige Tage Ruhe bekommen würde.

Und genau die würde er nicht bekommen. Yutaka oder dessen Byoki-Freund würden ihn endgültig töten. Das Wie war das Einzige, was ihn noch interessieren brauchte. Sicher war nur, dass es lange dauern würde, sonst hätte Yutaka nicht für ihn lebend mehr geboten als tot.

Aber noch ein Mordauftrag?

In diesem Fall würde sich Okino bestimmt an den Fremden machen. Und der Meuchelmörder mochte schnell und stark sein, ein fähiger und heimtückischer Kämpfer, aber der Wolf war sicher, dass der Hundeyoukai es ihm deutlich schwerer machen würde, als er selbst. Nein. Er dachte an den kühlen Blick der goldenen Augen, das kurze, tödliche Lächeln, dass der Fremde gezeigt hatte.

Nein. Er war sicher. Wenn sich Okino diesem Mann stellen wollte, würde das sein letzter Kampf werden. Der Fremde würde ihn, Torajiro, rächen, vermutlich sogar, ohne je zu erfahren, was aus ihm geworden war…

Müde lehnte sich der Wolf gegen den Baum. Noch immer floss Blut aus der Bauchwunde, wenn auch weniger. Vielleicht irrte er sich auch, und er würde hier sterben. Er wurde immer schwächer, und selbst, wenn ihn Okino losband, würde er sich nicht wehren können. Es war vorbei.
 

Tano Ikezawa blieb stehen, da dies sein Begleiter auch tat. Fragend sah er zu dem Youkai, der den Kopf hob, sehr nachdenklich in den Osten blickte.

„Verzeiht…“ deutete er an, die unhöfliche Frage umgehend.

Ohne ihn anzusehen, antwortete der Fremde: „Es riecht nach Blut. Dort drüben liegt ein Wolf im Sterben.“
 

************************************************
 

Im nächsten Kapitel: Einmal verliert jeder... werdet ihr erfahren, ob sich Torajiro mit seiner Einschätzung geirrt hat, dass er überleben wird oder ob sich der Fremde durch die Blutmenge hat täuschen lassen. In jedem Fall trifft er Okino.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

Frohe Ostern!
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (30)
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Von: abgemeldet
2008-03-24T14:24:07+00:00 24.03.2008 15:24
Hey
Ich denke dass Inu no Taishou einfach zu Torajiro geht um zu kucken was los ist.. Wenn er erkennt wem das Blut gehört wird er auch sowieso bestimmt nachsehen wollen. Und dnn kommt Okino vorbei und schon ist ein kampf ausgebrochen... Welche unsere libelings Inu Youkai bestimmt eh gewinnt ;)
Und die ersten sollen auch mal erfahren dass er der Herr des Westens ist... Bin soo auf die Reaktionen gespannt..
Frohe Ostern... Ich freue mich schon auf dem nächsten Kapitel
hdl
kittykatty
Von:  angel-sama
2008-03-24T12:58:13+00:00 24.03.2008 13:58
Aaah, ist das spannend (auch wenn jeder weiß das der Taishou gewinnt). Hoffentlich überlebt Torajiro das. Das war ja aber auch eine eklige Beschreibung. Das Okino bevor er das Schwert aus Torajiro rauszog es noch drehte um die Verletztung zu vergrößern. *gruselig find*
Zumindest wird diese blöde Ratte keine Chance haben sich an Torajiro zu vergreifen.
lg angel-sama
Von:  dice70391
2008-03-24T11:06:40+00:00 24.03.2008 12:06
Hätte Torajiro gegen Okino gewonnen wäre es ja auch langweilig geworden...so kommen wir immerhin in den Genuss eines Kampfes zwischen Okino und InuTaisho...

Naja ich wünsch dir auf jeden Fall schon mal schöne Ostern...auch wenn schon Ostermontag ist...

also bis dann

dice
Von:  -Kirei-
2008-03-24T10:22:07+00:00 24.03.2008 11:22
na irgendwie wars klar, dass torajiro gegen okino verliert,
was wir von unserm taishou wohl nicht behaupten können.
okino kann sich schon mal warm anziehen. er wird sich bestimmt um einiges selbst überschätzen. wie gesagt, er hat ya noch nie verloren. da wird er seinen meister schon finden und yutaka sollte sich dann mal so langsam gedanken machen *g*
na ich wünsch dir noch frohe ostern ^^

da
Kirei
Von:  -Fluffy-
2008-03-24T09:39:09+00:00 24.03.2008 10:39
He, es ist fies, das du Torajiro hast sterben lassen. Oder sollte es es schaffen noch mal davon zukommen? Und Saya, wann hat der je mal was ordentlich gemacht, alles und jeden muß man ständig kontrollieren. *grins*
Bin auf jeden Fall neugierig ob Torajiro von den anderen zwei noch gefunden wird und wie das Duell Inu Taishou gegen Okino ausgehen wird.

*Wünsche dir noch einen schönen letzten Ostertag*

*knuddels* -Fluffy-
Von:  Schalmali
2008-03-24T09:26:16+00:00 24.03.2008 10:26
Einfach spannend! Wirklich wieder sehr gut geschrieben. Der Wolf will den Fremden warnen läuft aber sozusagen damit schier selbst in den Tod ohne es zu ahnen bis er der listigen Katze begegnet. Ich fand den Übergriffversuch von Sou´unga gut und das Gespräch zwischen dem Inu no Taishou und Saya... alter Penner dieser Geist xD Dachte dem wäre das später wirklich erst nach Inuyashas Geburt und so die 200 Jahre zuviel geworden aber nein, der Lump ist schon jetzt nicht der beste Hütergeist ^^ Na wie auch immer. Hoffe der Wolf überlebt es. Der Inu no Taishou kann ja noch nicht sterben, sonst wäre die Geschichte aus :D Allerdings darf man gespannt sein wem was in Bedrängnis bringt und wer wem den Tod bringt... Man wird sehen.
Von:  -Suhani-
2008-03-24T09:11:33+00:00 24.03.2008 10:11
Der arme Torajiro. Ich mag den, der ist nett. Hoffentlich überlebt er. ^^
Das Kapitel war auf jeden FAll mal wieder sehr spannend. Bin schon gespannt, was der Fremde so mit Okino anstellt... denn das der pfleglich mit dem Kater umgeht, wage ich zu bezweifeln. ^^
Freu mich auf's nächste Kappi.
lg und frohe Ostern
Pluschtierchen
Von:  Yaiko
2008-03-24T09:10:19+00:00 24.03.2008 10:10
ebenfalls frohe ostern ^^
der plan von yutaka scheint aufzugehen.... verdammt aber auch >_<
naja, noch ist ja nichts verloren....wenn der fremde auf okino trifft heißt es wohl, lebe wohl, katze xD
und ich hoffe, der wolf überlebt... wäre sonst schade, da das rudel wirklich führerlos ist....

naja, freu mich aufs nächste kapi ^-^
Von:  DuchessOfBoredom
2008-03-24T08:12:31+00:00 24.03.2008 09:12
Schöne Ostern hab ich vergessen zu wünschen ^^
Bis zum nächsten Mal,
die killerniete
Von:  DuchessOfBoredom
2008-03-24T08:11:05+00:00 24.03.2008 09:11
Erste ^^
Das wird auf jeden Fall total spannend, wenn der Fremde auf Okino trifft...und dann hat Yutaka höchstwahrscheinlich noch mehr zu befürchten als vorher...
Also ich freu mich aufs nächste Kappi,
bis denn,
die killerniete


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