Die Anomalie des Wassers von abgemeldet (Demyx und die Physik) ================================================================================ Kapitel 19: Romantik gegen das Universum ---------------------------------------- Zwischen uns bildete sich eine unbequeme Stille, sogar ich merkte das. Betreten musterte ich meine Füße und hibbelte herum. Sogar das Umarmen fühlte sich jetzt anders an. Irgendwann sah Axel mich an, grinste von einem Ohr zum anderen und fragte: „Hey Dem? Fühlst du dich gerade auch so nach Schokolade?“ Ja, JA und JAA!! Hastig nickte ich und sah dann wieder weg. Dafür das ich mir so sicher gewesen war schwul zu sein, war mir die Situation extrem unangenehm, muss ich wirklich sagen. „Gut, dann geh doch bitte zu meiner mum und frag sie, ob sie welche hat... Ich sterbe wenn ich jetzt keine kriege. Dramatische Geständnisse brauchen mehr als nur ein Zigarette, verstanden?“ Sprachs und steckte sich eine neue an. Um ihn nicht weiter zu verärgern sprintete ich beinahe rückwärts aus dem zimmer und quer durch den Hausflur in die Küche. Ich hatte immer gedacht, wie nett Riku war und wie toll ich ihn fand... Mich schauderte bei der Vorstellung eines bösen, rücksichtslosen Vorbilds meiner Jugend, was nicht unbedingt besser wurde, als ich Axel's Mutter nur mit einem Handtuch bekleidet (2 Handtücher, sie hatte eines um den Kopf) am Esstisch sitzen sah. Gut, ich kannte sie schon recht lange und hatte sie im Bikini etc gesehen, ihr auch immer wieder zu neuen Frisuren gratuliert und Outfits bewertet, zwangsweise wie ich zugeben muss, weils mich nicht interessiert, aber sie hatte immer etwas an, das zumindest als Kleidung gewertet werden kann. Sie saß, die Beine übereinander geschlagen und las in einem Magazin einen Bericht über die Kinder in Österreich, die immer dicker werden, gerade eben weil sie Schokolade fressen. Nun muss man noch dazu sagen, das Axel's Mutter sehr jung aussah und mich nur so leicht bekleidet doch ein wenig verunsicherte. Man bemerke: verunsicherte, nicht erregte... Dafür war ich auf die falsche Art und Weise erregt. Dann begann das Handtuch zu rutschen und sie fing es mit einer Hand auf. Geschockt wie ich war, fixierte ich die dicken Kinder auf den Farbbildern neben dem Artikel. Sie aßen Schokolade... Als Tifa aufsah, mich bemerkte und fragte, was genau ich von ihr wollte, fiel mir die unheimliche Ironie der ganzen Szene auf und ich begann zu lachen. Denn, die Mutter meines besten Freundes sollte in dieser Situation nicht mein größtes Problem sein. Bei Weitem nicht! In diesem Moment war auch die Vorstellung von ihr und den zuckerkranken Kindern und mir und dem zuckerhungrigen Axel so abwegig, das ich einfach darüber auch gleich lachte. Tifa runzelte die Stirn und stand auf, den Stuhl schob sie dicht an den Tisch. „Alles in Ordnung Demyx?“ „Hahaha-ja... *würg* *hust* hahaha.“ Keine Ahnung warum, aber ich konnte nicht mehr aufhören zu kichern und zu glucksen. Immer lauter wurde mein Lachen, so lange bis ich schließlich weinte. Ich entschuldigte mich hastig und verschwand auf die Toilette. Dort setzte ich mich auf den Boden und atmete tief durch. Was genau ist real und was nur erfunden? Was bilde ich mir nur ein? Als ich die Toilette verließ, stand Tifa vor mir, den Kopf schief gelegt, genauso wie Axel es immer macht und fragte, ob ich in Ordnung sei. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Stirn gerunzelt, ganz die Mutter, die nicht mit einem 'Ja, ja' zufrieden wäre. Vorsichtig nickte ich und stammelte etwas von Magenschmerzen, die sehr stark waren... Spontanter Magenkrampf... genau, so heißt das. Dazu nickte ich noch mehr und rieb mir den Bauch. Tifa nickte, verzog aber ihre Miene nicht. Sie fragte, ob ich ein Aspirin haben wolle. Kopfschüttelnd drückte ich mich an ihr vorbei und kam zurück in Axel Zimmer. Der war in seinen Kissen versunken und kaute auf seinen Fingerkuppen herum, auch auf der, die ihm sicher noch wehtat. Mir fiel wieder ein, dass er ja Schokolade erwartete und erklärte wortreich, das keine im Haus war, ich aber gerne welche kaufen ging. „Schon gut, Dem... Aber wenn du unbedingt willst.. Da ist ein Laden um die Ecke, die haben sicher was...“ Sein Stimme verlor sich im Raum und er lächelte abwesend vor sich hin. Ich nickte einfach weiter und war schon zur Wohnung hinaus, gerade so, als ob er mir nachlaufen konnte. Way to go Demyx, way to go. Vor der Haustür wand ich mich auf gut Glück nach links und stampfte die Straße hinunter. Ich war wirklich ein egoistischer Freund, komplett nutzlos.. Nicht mal einen kleinen Laden finde ich. Nach zehn Minuten Fußmarsch drehte ich dann doch noch um und sah die Leute, die mir entgegen kamen beschämt an. Ja, ich drehe immer mitten auf dem Weg um, das macht mir Spaß. Oder so. Da war Axel Wohnung, ich sagte ihr im Geiste zum dritten Mal an diesem Tag Hallo und keine hundert Meter daneben stand ein riesiges Tripel-T Zeichen. D'oh! -.-.-.- Ich betrat den Laden und sah mich um. Es roch süßlich und bunte Reklame leuchtete mir verheißungsvoll entgegen. Unwillkürlich trat ich zurück und atmete tief durch. Da waren Regale voller Hautpflegemittel, Putzwerkzeug und ganz bei der Kasse ein Dreh-Ständer mit Kinderschokolade. Ich griff mir, was ich tragen (bezahlen) konnte und klatschte die ganze Schokoladen-Flut auf das Förderband vor der Kasse. Vor der leeren Kasse. Den Kopf schief gelegt lugte ich um ein Tierfutter-Regal, ob sich mir jetzt jemand, oder etwas, nähern und mein Geld nehmen würde. All das wieder kurz vor einem Heulkrampf, weil sich offenbar das ganze Universum gegen mich verschworen hatte, nebenbei gesagt. Irgendwann kam von hinter dem Tierfutter eine Stimme: „Selphie, geh du den Kunden bedienen!“ Darauf einen andere, weibliche und weniger leise: „Warum sollte ich?“ Dann kurze Stille. „Mist.“ Mir wurde seltsam, etwas mit einer sehr dunkle Aura breitete sich hinter 'Happy Hamster' aus. Es konnte natürlich auch sein das der kleine, niedliche Hamster, mit dem goldigen Fell und den riesigen Kulleraugen, der auf der sandfarbenen Packung saß, die Aura absonderte, aber ich glaube das ausschließen zu können. Der arme Hamster, der im Endeffekt diese Körnermischung fressen würde... Es wurde aber erst dann wirklich unheimlich, als der Hamster sich zu bewegen schien. Sollte ich nicht am Besten einfach wegrennen und das Zeug liegen lassen? Mein Blick wanderte zur Tür... „Hallo. Wie kann ich dir... Oh.“ Ich drehte mich wieder überrascht um und stand einem kleinen, finster dreinschauenden und mit rotem Tripel-T Mützchen bewaffnetem Zexion gegenüber. Oh zur Hölle?! Wo kommen immer diese Zufälle her? (;3) „Hi.. Zexion.“ Er starrte mich an und richtete sich abwesend die peinliche Papier-mütze. „Ich uhm... ich wollte mich entschuldigen... Aber, was machst du hier?!“ Was redete ich da? Das war doch nie mein Plan?! Und überhaupt, hatte Axel da etwa schon wieder einen seiner Pläne of Doom in Arbeit?! Oh bitte nicht! Er verzog das Gesicht, tippte die Mütze an, dann seufzte er: „Ich arbeite hier. Meine Eltern finden Musik nutzlos und darum verdiene ich mir hier Geld für eine Gitarre.“ Dann griff er nach meiner Schokolade und zog sie über den Barcodeleser. Ping-Ping-Ping. „Fünf zwanzig, bitte.“ Meine Entschuldigung überging er dabei komplett! Auch ließ er mir keine Chance, mich über seine Liebe zur Musik zu freuen. Dieser Fiesling! „Okay... hier.“ Ich drückte ihm zehn Taler in die Hand und verstaute das ganze Zeug in meiner Tasche. Es war deprimierend, vor allem weil ich keinen Tag vorher noch der Meinung war, einen guten Freund in ihm gefunden zu haben. Ich verlies den Laden, wobei ich die fröhlichen Plakate mit glücklichen Menschen auf das Gemeinste verfluchte und machte mich auf den Weg zurück. Dabei holte ich mir schon mal einen Schokoladenriegel aus der Hosentasche und kaute darauf herum. Karamell verklebte mir den Mund und ich hielt das in meinem grenzenlosen Selbstmitleid wieder für einen Anschlag des gesamten Universums. Warum wohl alle sagen, dass das Zeug solche Wunder bewirkt? Ich fühlte mich nicht anders... Von dem tauben Gefühl im Mund abgesehen und der Gewissheit, Myriden von Lebewesen gegen mich zu haben, abgesehen. Auf ein Mal wurde meine Hand zurückgezogen und ich drehte mich halb im Kreis, Kunsteislauf-Stunden sei Dank, ohne umzufallen. Zexion stand hinter mir, wie wahrscheinlich niemand erwartet hat und schmollte, die Unterlippe vorgeschoben. Von unten, also von unter seinen Haaren sah er zu mir auf und brummte: „Du musst dich nicht entschuldigen, also lass es. Ich habe erst in drei Stunden Schichtende, darum kann ich kein hoch-emotionales Gespräch mit dir führen... Ich will nur sagen, dass...“ Noch mehr Geschmolle von Zexion und dann blieb er still. Ein Laster fuhr vorbei, der anscheinend biologischen Dünger für ein Feld transportierte. Es roch erbärmlich. So gern ich ihm geantwortet hätte, gestaltete sich das mit einem ganzen Mund voller Schokolade als sehr tückisch. Ich hatte keine Lust ihn von oben bis unten voll zu spucken während er mir sein Herz ausschüttete. Hastig begann ich zu kauen, dann zu schlucken, wobei ich mich ver-schluckte und husten musste. Es war dann Zexions Aufgabe, mir auf den Rücken zu klopfen, damit ich nicht auf offener Straße verstarb. Konnte es eigentlich noch romantischer werden? AN: Happy Zemyx-day nachträglich!! Hab ihn verpasst, Schande über mich. Immerhin wissen wir jetzt, wo Zexy am Tag des Nachsitzens wirklich war. ^^ Hab euch lieb und werde das Partykapitel (-.- ich wurde gezwungen!) auch noch machen. Bis denne! ~ baba daxin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)