Vampire Love von Seraphime (Ein fast normales Leben) ================================================================================ Kapitel 4: Trust ---------------- Am nächsten Tag war ich ein wenig aufgeregt. Zwar versuchte ich so gut es ging dem Unterricht zu folgen, aber insgeheim war ich mit meinen Gedanken bereits bei Kunst. Einerseits fragte ich mich immer wieder ob Charon wirklich wie verabredet vor dem Kunstgebäude auf mich warten würde und andererseits konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass er nicht kommen würde. Charon war zwar ein Wolf, kam mir aber eigenartiger Weise sehr zuverlässig vor. Wirklich fast wie ein Mensch, kam es mir kurz in den Sinn. Im nächsten Moment musste ich jedoch den Kopf über mich selbst schütteln. Meine Fantasie ging mal wieder ein wenig mit mir durch, versuchte ich mich zu überzeugen. Ein Versuch, der mir mit den ganzen Sonnenbrillenträgern um mich herum nicht unbedingt leicht fiel. Irgendwie hatte ich es schließlich doch geschafft die Zeit bis zur Freizeitaktivität zu überstehen und ich machte mich auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Bevor ich um die letzte Ecke ging, atmete ich noch einmal tief durch und tat dann einen großen Schritt nach vorn um es endlich hinter mich zu bringen. Als ich zum Kunstgebäude sah, konnte ich mein Glück kaum fassen. Dort saß tatsächlich Charon und wartete in aller Seelenruhe auf mich. Ich musste unwillkürlich lächeln und setzte meinen Weg fort. Nachdem er mich bemerkte stand der Wolf auf und begann leicht mit dem Schwanz zu wedeln. Ich ging direkt auf ihn zu und bemerkte erst nach und nach, dass die anderen Schüler sich nach uns umzudrehen schienen. So langsam wurde mir deswegen ein wenig mulmig zu Mute und ich kam nicht umhin mich zu fragen, ob es denn etwas so besonderes war, dass ich mich mit ihm traf. Als ich schließlich bei Charon zum stehen kam, sah ich mich noch einmal kurz um, doch wann immer mein Blick den eines anderen Schülers streifte, wendete sich dieser schnell ab. Auf einmal spürte ich etwas Feuchtes an meiner Hand und ich sah nach unten. Der Wolf stupste mich mit seiner Schnauze an, als wolle er mir mitteilen, dass alles in Ordnung war. Ich wusste selbst nicht warum, aber irgendwie beruhigte mich diese Geste und ich lächelte meinen kleinen Begleiter wieder zu. Dann betraten wir gemeinsam das Kunstgebäude. Endlich konnte ich mit meinem Bild beginnen, etwas das auch Miss Elyas zu freuen schien, auch wenn sie ebenfalls etwas verwundert über Charons Anwesenheit war. Sie sagte zwar nichts, aber ich konnte spüren, dass sie mich genauso wie die übrigen anwesenden Schüler heimlich beobachtete. Wann immer mir deswegen jedoch Zweifel an meinem Entschluss kamen, zerstreute ein in Blick Charons sanfte Augen sie sogleich wieder. Auch wenn ich keinerlei Beweise dafür hatte, hatte ich das sichere Gefühl, dass der Wolf ganz genau wusste was los war und wie ich mich dabei fühlte. Gleichzeitig schien mir seine ruhige Ausstrahlung immer wieder vermitteln zu wollen, dass alles in Ordnung war. Und auch wenn mich jeder andere Mensch dafür für verrückt erklären sollte, ich glaubte Charon. Ich vertraute ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)