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Never come back

Brad x Schuldig
von

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Der Unfall

Titel: Never come back

Pairing: Brad x Schuldig

Serie: Weiß Kreuz

Disclaimer: Ich hätte nichts dagegen, wenn sie mir gehören würden, aber dem ist leider nicht so >_< und verdienen tu ich auch nichts mit ^^ Aber dafür die Idee xD
 

„ ... “ jemand redet

// ... // jemand denkt bzw. reden über Telepathie
 

Kapitel 1 - Der Unfall
 

„Schuldig!!“, sein Name war alles, was der junge Deutsche immer leiser werdend hörte. Noch ein paar Mal hallte dieses eine Wort, dieser eine Name in seinen Gedanken nach ehe er nur noch Dunkelheit um sich herum spürte, in diese allmählich glitt. Nicht nur seine Augenlider fielen ihm langsam zu und auch sein Körper erschlaffte nach und nach in den starken Armen, die er nur noch am Rande wahr nahm. Genauso, wie er zu einem kleinen Teil noch merkte, das er gestützt und sein Oberkörper in die Luft gehalten wurde, sodass er nur noch mit dem Gesäß und den Beinen das heiße Pflaster unter sich berührte.
 

Er bekam nicht mehr mit, nicht wie sein Leader versuchte ihn wieder wach zu bekommen, immer wieder mit besorgter und schon fast verzweifelter Stimme nach ihm rief. Auch die Angst, die nicht nur in Crawfords Blick zu sehen war, konnte man in dem gerufenen Namen hören. Mit dem linken Arm hielt Crawford den Telepathen, während sein rechter Arm über dessen Bauch lag, zu anfangs nur mit der Hand auf der Wange bis er versuchte, durch sanfte Kläpse auf die Wange wach zu bekommen. Fester wollte er nicht, auch wenn dies vielleicht geholfen hätte. Aber irgendwie wusste Brad, dass es trotz allem nichts bringen würde.
 

Doch es war wirklich vergeblich wie der Ältere bald feststellen musste, das Schuldig seine Augen bereits geschlossen hatte und wohl so schnell nicht wieder öffnen würde. Daran, das es wohl nie wieder sein würde wie es war, wie er es geliebt hatte, daran wollte er gar nicht erst denken.
 

Nein, dazu war Schuldig viel zu stark und er hatte schon so einiges andere durch gemacht. Als er ihn damals befreit hatte, wo Mastermind auch näher dem Tod als dem Leben war, hatte er es ja auch mit eisernem Willen geschafft, den Drang sterben zu wollen, aufgegeben um zu Leben. Selbst wenn es Einzig und Allein für den Mann, der ihn befreit hatte, gewesen war. So würde es auch diesmal wieder sein.
 

Er durfte einfach keine Sekunde an seinem Telepathen Zweifeln, so wie er es noch nie getan hatte, auch wenn es mehr als oft so rüber gekommen war. Aber Schuldig hatte es ihm auch nicht immer leicht gemacht, denn nicht nur einmal hatten sie sich in der Woche in der Wolle gehabt. Selbst wenn es welchen irgendwelchen banalen Kleinigkeiten war. So wie der Streit, der dies hier ausgelöst hatte. Doch dies war etwas, was der Schwarzleader sicherlich bald vermissen würde, denn jetzt ahnte er noch nicht, was auf ihn zukam.
 

Durch diese tiefe Ohnmacht bekam auch Schuldig ebenfalls nicht mit wie sein Leader einen Krankenwagen rief. Kaum das er ihn in seinen Armen hielt, hatte Brad es irgendwie geschafft, an sein Handy zukommen, wenn auch mehr als umständlich, aber es war ihm gelungen, welches er zufällig in der Hosentasche hatte, was sonst selten der Fall war und dem Rettungsdienst gleich alles durchgegeben. Wo sie waren und was passiert war, das es einen schwer und einen leicht verletzten, den LKW – Fahrer gab und in das naheliegende Krankenhaus gebracht wurde. Obwohl Crawford diesen Unfall vorher gesehen hatte, hatte er ihn dennoch nicht verhindern können. Alles war viel zu schnell gegangen.
 

- Flashback -
 

Wie so oft in der letzten Zeit hatten die Beiden sich heftigst gestritten. Keiner der Beiden wusste noch, wann das angefangen hatte. Vorher hatten sie sich immer bestens verstanden, es gab nie auch nur den kleinsten Anlass sich zu streiten und jetzt? Fast tagtäglich. Auch wenn es nur wegen irgendeiner Kleinigkeit war. Eigentlich völlig belanglos. Doch diesmal war es nichts so. Wobei Brad da schon eine Vermutung hatte, diesen Gedanken aber immer wieder beiseite schob, weil er es sich einfach nicht eingestehen wollte.
 

„Glaubst du nicht, das du dir in letzter Zeit ein bisschen viel rausnimmst?“, fuhr Crawford den Jüngeren sauer an.
 

„Ich soll mir was rausnehmen? Nur weil ich in den letzten Tagen abends weg bin?“
 

„Abends? Von neun Uhr bis nachts um drei oder vier Uhr ist für dich abends?“, aufgewühlt fuhr er sich durch die Haare und schob sich die Brille auf der Nase zu recht. Was er schon aus reinem Reflex und reiner Gewohnheit tat, um es noch wirklich mitzubekommen. „

Kapierst du den nicht, das ich mir Sorgen um dich mache?“
 

Schuldig lachte daraufhin nur.

„Du machst dir Sorgen? Weißt du überhaupt, was das ist oder wie das geschrieben wird?“, abwinkend drehte er sich um. Es hatte doch eh keinen Sinn mit Crawford noch länger darüber zu reden. Er würde ihn niemals verstehen. Nicht, was mit ihm in letzter Zeit los war. Was er fühlte. Darüber würde er mit seinem Leader niemals reden können, wenn auch sonst über alles andere. Aber es gab eben Dinge, da ging es einfach nicht.

Er wandte sich zum Gehen ab, das nicht mehr länger aushaltend. Der Deutsche ließ ihn im Wohnzimmer stehen. Schenkte ihm keine weiter Beachtung.
 

„Du kannst mich mal!“, rief er Crawford nur noch zu, schnappte sich seinen Mantel, zog ihn sich über. Knallte dann laut die Tür hinter sich zu. Das Glas in der Tür erzitterte leicht.
 

„Schuldig! Bleib hier!“, schrie Brad noch, entgegen seiner Gewohnheit, dies zu tun, doch wusste er, das es nichts mehr brachte und der Jüngere ihn ignorierte. Wissend, das er es sicherlich noch gehört hatte. Wenn nicht so, dann gedanklich.
 

Doch dieser brauchte dringend Ablenkung und die bekam er, wenn er mit seinem Sportwagen unterwegs war und einfach nur abschalten und den ganzen Stress zu Hause für eine Weile einfach nur vergessen lassen konnte. Auch wenn es ihn, ohne das er sich so recht erklären konnte warum, es ihn jedes Mal schmerzte. Die aufkommenden Gedanken verdrängte er mit einem Kopfschütteln und schloss seinen Wagen auf.
 

Sein Leader war währenddessen im Wohnzimmer stehen geblieben und hatte zum Flur raus gesehen, durch den der Telepath eben gegangen war und die Villa verlassen hatte. Ihm ging es nicht viel anders, doch konnte er, im Gegensatz zu dem jungen Deutschen seine Gefühle im Zaum halten. Blieb so, der kühle Leader, der er war. Eigentlich.

Doch gab es jemanden in seinen Reihen, der dies langsam aber sicher und unbewusst zum Bröckeln brachte. Das musste er sich, ob er wollte oder nicht, eingestehen.
 

Erschrocken sah er auf als ihn eine plötzliche Vision durchfuhr, die ihn erzittern ließ. Das durfte nicht sein. Es durfte nicht wahr werden. „Schuldig!“, er rief nach dem Telepathen, rannte aus dem Wohnzimmer und in den Flur. Riss die Haustür auf. Doch er war zu spät. Crawford sah nur noch, wie Schuldig vom Hof fuhr.
 

„Verdammt..“, fluchte der Amerikaner , griff nach seinem Autoschlüssel, welcher an einem Brett neben der Haustür hing und verließ kurz darauf das Haus. Ließ die Tür nicht gerade leise ins Schloss fallen, doch darüber sich Gedanken zu machen, hatte er keine Zeit.
 

Alles was jetzt zählte war, Schuldig von einem riesigen Fehler zu bewahren. Vielleicht konnte er ihn telepathisch aufhalten, doch stellte Brad bald fest, das auch das nichts brachte. Der Deutsche hatte sich völlig abgeschottet, sodass keiner zu ihm durchdringen konnte. Denn auch er wusste, Crawford aus seinen Gedanken zu halten.
 

Zudem hatte er völlig vergessen gehabt, durch seine Vision, Nagi und Farfarello bescheid zu sagen. Wenn er mit Schuldig zurückkam, konnte er ja immer noch sagen, warum er so überstürzt aufgebrochen war. Was eigentlich ungewöhnlich für ihn war.
 

//Nicht.. bitte.. //, flehte er leise in Gedanken. Wusste er doch durch seine Bilder von eben, wo der Jüngere hin wollte. Er fuhr ihm nach, in der Hoffnung, das er ihn würde aufhalten können.
 

Schuldig rasend vor Wut, achtete nicht wirklich auf den Verkehr, weshalb er an einer Kreuzung einen LKW übersah und genau auf diesen zuraste.

„Shit..“, knurrte er als er auf die Bremsen trat. Was jedoch zu spät war. Sein Auto geriet ins Schleudern, krachte gegen eine Leitblanke ehe sich der Wagen ein paar Mal überschlug und schließlich auf dem Dach liegen blieb.
 

Crawford, völlig geschockt von der Szene, bremste sogleich ab Er hatte genau in diesem Moment den Ort erreicht, welcher in seiner Vision gesehen hatte und das, was er vor sich war, war schlimmer als die Bilder von eben vor seinem inneren Auge. So kam es ihm nicht nur vor, so fühlte er auch. Ein eisiger Schauer lief über seinen Rücken.
 

In ein paar Metern Entfernung, blieb er mit seinem Wagen stehen, stieg eilig aus, nachdem er die Warnlichter angeschaltet hatte und rannte zu Schuldig. Crawford befreite ihn aus dem Wagen, welches inzwischen mehr Schrott als ein Auto war. Der Deutsche hatte eine Platzwunde am Kopf, an der Schläfe, aus der er stark blutete.

Ohne lange zu zögern, riss Brad einen Stofffetzen von seinem Hemd und legte es auf die Wunde, um die Blutung wenigstens etwas stoppen zu können, auch wenn er wusste, dass es nicht viel brachte. Doch war es besser als gar nichts.
 

Er zog ihn in seine Arme, drückte den Jüngeren feste an sich. „Schuldig bitte .. halte durch, der Krankenwagen kommt gleich. Ich bin und bleibe bei dir“, flüsterte er leise. Immer wieder wiederholte er diese Worte, doch wohl mehr um sich selbst beruhigen zu können als das Schuldig sie wohl hörte. Er achtete nicht auf den Verkehr, der inzwischen rings um sie herum angehalten hatten.
 

- Flashback Ende -
 

Seinen Mercedes ließ er von einem Polizisten zum Krankenhaus bringen, was eine einmalige Ausnahme war, da er an Schuldig’s Seite in dem Krankenwagen mit in die naheliegende Klinik fahren wollte. Der Wagen war, kaum das er angerufen hatte, gekommen und die anderen Autos waren zur Seite gewichen um diesen Platz zu machen.

Im Wagen neben ihn sitzend, strich Crawford ihm immer wieder sanft durch die Haare, die schon teils blutverklebt waren. Er hatte das Gefühl, durch die Blässe, die auf Schuldig’ s Gesicht lag, würde das Orangene noch heller leuchten als sonst.
 

Von der leichten Bräune, die der Deutsche sonst hatte, war nichts mehr zu sehen. Als hätte er sie nie gehabt. Doch wusste er, wie gerne Schuldig draußen war und in der Sonne lag. Auf der Liege in ihrem Garten, der sich riesig hinter ihrer Villa erstreckte. Eines der wohl wenigen grünen Flächen Tokyos.
 

„Ich bin bei dir“, hauchte er leise, wobei seine Stimme leicht zitterte. Vor angst, die er hatte und wohl nur jetzt zeigte und zugeben würde. Unterdrücken wollte und konnte er diese auch nicht.
 

Vor 12 Jahren hatte Crawford sich geschworen, Schuldig nie wieder so leiden zu sehen und zu lassen. Nie wieder wollte er ihn so sehen. Doch ausgerechnet er war es gewesen, der den Deutschen in diesen Zustand gebracht hatte. So, wie er gerade vor ihm lag. Bewusstlos, jedoch schwer atmend.
 

Schon viel zu lange empfand er etwas für den Jüngeren. Etwas, was er ihm wohl niemals sagen konnte. Etwas, das er in diesem Augenblick bereute. Denn dann wäre es vielleicht niemals zu diesem Streit gekommen und sie würden eine ruhige und gemeinsame Zeit zu Hause verbringen oder wo auch immer sie sich gerade aufhalten würden. Wenn er seine Gefühle zugelassen hätte.
 

Und wenn es nach Schuldig gehen würde, wohl im Bett. Der kurze Gedanke ließ ihn doch kurz schmunzeln. Dazu kannte er seinen ältesten Schützling zu gut. Crawford wusste bestens, wo sich Schuldig meist bis tief in die Nacht ohne bis zum frühen Morgen rumtrieb, um dann bis mittags zu schlafen, wenn er so spät oder wohl eher früh nach Hause kam.
 

Doch sein Stolz als Leader von Schwarz wollte dies nicht sich nicht eingestehen. Vor allem jedoch würde Schuldig jetzt nicht hier in diesem Krankenwagen liegen und womöglich mit seinem Leben kämpfen.
 

Crawford wollte jetzt einfach nur für ihn da sein und sein Anführer – da – sein wenigstens für eine Weile vergessen bis es Schuldig wieder besser ging. Einmal einfach nur vergessen, Wenigstens für eine Weile. Für ihn allein.
 

- Krankenhaus -
 

Im Krankenhause angekommen, wurde der Deutsche sofort aus dem Krankenwagen und in den OP – Saal gebracht. Crawford blieb vor der Tür stehen, sah auf als das Licht über dieser anging.

„Bitte halte durch..“, murmelte er leise. Faltete die Hände betend zusammen. Er hoffte, das alles gut gehen würde. Ihm ging einfach das Bild des schwerverletzten Schuldig nicht aus dem Kopf.
 

Noch einen Moment blieb er stehen ehe er sich auf einen der Stühle setzte, die an der Wand entlang standen. Er ließ das rote Licht nicht aus den Augen. Beachtete die Ärzte und Patienten oder Besucher, die an ihm vorbeiliefen nicht. Registrierte sie auch nur aus dem Augenwinkel. Er nahm stumm den Kaffee entgegen, den ihm eine Schwester hinhielt und nickte nur leicht ehe er einen Schluck trank.
 

Erst zwei Stunden später erlosch das Licht und er stand auf als die Ärzte rauskamen mit Schuldig, den sie auf ein Bett gelegt hatten und ihn auf die Intensivstation erst mal verlegen wollten.

„Wie geht es ihm? Wird er es überstehen?“, wollte er sofort wissen und sah zu dem Telepathen. „Das kommt jetzt auf seinen Lebenswillen an. Er ist sehr schwach. Wir gehen davon aus, das er die nächsten Tage schlafen , wenn nicht im Koma liegen wird. Vor allem wird er jetzt jemanden brauchen, den er an seiner Seite weiß..“, erklärte der Arzt ernst.
 

„So schlecht?“, fragte der Schwarzhaarige mit geschockter Stimme, die er nicht hatte unterdrücken können.
 

„Ja, leider. Es könnte sein, das er auch sein Gedächtnis verloren hat, aber das können wir erst genauer feststellen wenn er aufwacht..“, bei diesen Worten seines Gegenüber wurde Crawford blass.
 

Von den telepathischen Fähigkeiten sagte Brad nichts, doch kam ihm ein Verdacht, was das für Schuldig bedeuten könnte, sollte er wirklich die Erinnerungen verloren haben. Einen Moment brauchte er, bis er sich wieder gefasst hatte und wandte sich an den Anderen.

„Dr. Kitamura, kann ich zu ihm?“
 

„Sind Sie denn mit..“
 

„..Schuldig“, unterbrach Crawford den Arzt.
 

„.. mit Schuldig verwandt? Sie wissen sicherlich, das auf der Intensivstation nur die Familienangehörige den Patienten besuchen dürfen?“, dieser nickte. „Ja, das weiß ich. Aber er hat keine Familie mehr. Zumindest nicht hier. Wir beide sind in gewisser Arbeitskollegen..“, erklärte er schlicht. Mehr braucht der Arzt seiner Meinung nach nicht zu wissen.
 

„Gut, dann werde ich eine Ausnahme machen. Sollte er aufwachen, dürfen Sie ihn nicht aufregen..“
 

„Das ist mir bekannt..“, unterbracht er ihn erneut. Schuldig hatten sie inzwischen auf die Station gebracht, während sich der Schwarzleader mit dem Mann vor ihm unterhalten hatte.
 

„Dann passen Sie gut auf den jungen Mann auf..“, lächelte er und hielt Brad die Hand zum Abschied hin. „Ich muss noch nach ein paar Patienten sehen", Leicht nickte er.
 

„Werde ich..“, er blieb ernst und rückte seine Brille zurecht bevor er den Händedruck erwiderte und dem Arzt noch einen Moment nachsah, als dieser sich abwandte und den Flur entlang ging. Brad drehte sich um und ging auf die Intensivstation zu dem Jüngeren.
 

Er trat neben Schuldig’s Bett uns sah zu ihm runter. Strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, die sich dort hin verirrt hatte.

//Bitte halte durch. Du darfst mich nicht alleine lassen, hörst du? Ich weiß, es ist zwar meine Schuld, das du hier liegst, aber ich hoffe, du verzeihst mir irgendwann..//, eine einzelne Träne bahnte sich aus Crawfords Augen und lief über dessen Wange, die er auch nicht wegwischte.
 

Er zog den Stuhl zu sich, der neben dem Bett stand und ließ sich auf diesen sinken. Beobachtete den Jüngeren beim Schlafen. Griff nach dessen Hand und drückte diese leicht. Er wandte keine Sekunde den Blick von ihm, auch nicht als kurz eine Ärztin reinkam, um nach Schuldig und den anderen Patienten zu sehen, aber der Amerikaner beachtete sie auch kaum. Tausend Fragen gingen ihm durch den Kopf, auf die er keine Lösung zu finden schien. Er musste ja auch noch Nagi und Farfarello bescheid sagen, denn verschweigen konnte und wollte er es ihnen auch nicht. Zumal er sich auch sicher war, das dieser Streit sicherlich unüberhörbar gewesen war.
 

Er griff nach Schuldig’ s Hand und umfasste diese mit seinen Händen, sah zu dem Deutschen. Nur als er im Schlaf etwas spürte, bewegten sich seine Finger etwas und nur ganz leicht. Blieb ansonsten vollkommen reglos liegen.
 

//Wenn du hier raus bist und deine Erinnerungen zurück hast, dann verspreche ich dir, erfährst du von meinem Gefühlen, die ich dir viel zu lange verschwiegen habe.. //, gab Crawford sich selbst in Gedanken das Versprechen. Nicht noch einmal wollte er es riskieren, das so etwas geschah, auch wenn es dann mit seinem kühlen Leaderimage vorbei sein sollte. Doch für Schuldig wollte er das Gegenteil zeigen, das er anders sein konnte.
 

Der Schwarzhaarige wurde völlig aus seinen Gedanken gerissen, als erneut die Schwester reintrat.

„Mr. Crawford. Die Besuchszeit ist leider um. Sie dürfen gerne morgen wieder kommen..“, meinte diese liebevoll und sah zu dem Mann runter, der sich zu erst nicht rührte, aber dann doch aufstand.
 

Er legte die Hand des Jüngeren neben diesen und sah zu ihr. Er nickte.

„Könnten Sie mir wohl bitte gleich bescheid geben, sollte er doch aufwachen oder irgendwas sein?“, bittend, ein seltener Blick des Amerikaners, sah er die junge Frau an.
 

„Natürlich. Dr. Kitamura wird Sie umgehen informieren..“, mit einem leichten Verbeugen, bedankte Crawford sich und wandte sich mit einem letzten Blick zu dem Orangehaarigen ab und verließ das Krankenhaus. Er wusste, das er sich auf die Worte der Krankenschwester verlassen konnte, aber nur er, wusste, was ihr drohen würde, sollte sie sich nicht daran halten.
 

Auf dem Parkplatz fand er auch sofort sein Auto, welches er ja extra hatte herbringen lassen. Während er in seinen Wagen stieg, fiel sein Blick immer wieder zurück auf das Krankenhaus. Der Leader hatte das Gefühl, das es keine gute Idee war, Schuldig alleine hier zu lassen. Vor allem, wenn dieser aufwachte und sah, das er im Krankenhaus ist. Crawford wusste, das der Deutsche diese hasste. Genauso war ihm auch klar, dass er im Moment nichts für ihn tun konnte, was ihn innerlich verrückt werden ließ, diese Hilflosigkeit.
 

Da lag sein Telepath in diesem Gebäude, rang mit seinem Leben und er konnte so rein gar nichts tun. Wütend über sich selbst, schlug er gegen das Lenkrad.

„Scheiße..“, fluchte er laut und lehnte seine Stirn gegen den Lenker und schloss für einen Moment seine Augen, atmete tief durch.
 

Erst als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, lehnte Crawford sich zurück und startete den Motor ehe er vom Parkplatz fuhr. Obwohl es ihn noch nicht nach Hause zog, tat er es trotzdem. Er musste ja noch mit Nagi und Farfarello reden. Er hoffte auch, das er zu Hause vielleicht eine Vision bekommen würde, wie es mit Schuldig ausgehen würde, auch wenn er davor ein wenig Angst hatte.

So ungern er sich dies auch eingestand. Bei diesen Gedanken murmelte er leise den Namen des Jüngeren.
 

Tbc..

Krankenhausbesuch

Kapitel 2 - Krankenhausbesuch
 

Zu Hause angekommen, stieg er leise seufzend aus und schloss erst seinen Mercedes ab und dann die Haustür auf. Sogleich kam ihm auch Nagi entgegen. Sah zu dem Älteren auf. „Hey Crawford. Was war vorhin los?“, fragte er ohne lange drum herum zu reden.

„Wo ist Schuldig?“, der Angesprochene zog seine Jacke aus und sah erst dann zu dem Braunhaarigen.
 

„Hole Farfarello. Dann sag ich es euch..“, meinte er nur und ging an Nagi vorbei in die Küche. Er brauchte erst mal einen starken Kaffee. Dieser tat auch gleich wie ihm geheißen und ging runter in den Keller und kam auch schon bald mit dem Iren wieder zurück nach oben ins Wohnzimmer. „Und?“, der Jüngere blickte Crawford fragend an. Irgendwie beunruhigte es ihn, das Schuldig nicht in der Nähe war, da er mit ihm gut klar kam, wenn nicht sogar am besten.
 

„Schuldig hatte einen Autounfall und liegt jetzt im Krankenhaus. Die Ärzte wissen nicht, wann er wieder aufwachen wird..“, erklärte er völlig ruhig. Ließ sich von seinen Ängsten um den Deutschen gekonnt nichts anmerken.
 

Nagi dagegen wurde völlig blass. „Er hatte was? Aber wieso? Schuldig ist doch sonst so ein guter Autofahrer..“, murmelte er leise. Farfarello sagte dazu nichts, blieb vollkommen ruhig und schweigsam.
 

„Ja, es ist leider wahr..“, bestätigte der Älteste von ihnen mit einem leichten Nicken. Jedoch wollte er nichts weiter dazu sagen. „Ihr entschuldigt mich bitte?“, damit ging er an ihnen vorbei ohne sie ein weiteres Mal anzusehen.
 

Nagi sah ihm jedoch nach. Seufzte leise in Gedanken.

//Es geht ihm näher als er jemals zugeben würde oder es sagen würde..//
 

„Selbst schuld, würde ich sagen..“, murmelte Farfarello schließlich leise. Er hatte dies zwar gleich gedacht, doch nur nicht in Crawfords Anwesenheit aussprechen wollen.
 

„Wie kannst du so was sagen?“, entsetzt über die Worte des Iren sah Nagi ihn an, dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern. Leise seufzte der Jüngere. //Werde bitte schnell wieder gesund...//
 

Ein seltenes Lächeln stahl sich auf die Lippen des Weißhaarigen. Denn meist war dies nur ein irres Lächeln oder Grinsen, vor allem, wenn sie eine neue Mission hatten. Und er sich nicht zurück halten mussten. Farfarello kicherte aber dennoch leise und sah mit dem gesunden Auge funkelnd zu dem Jüngeren.

„Glaubst du wirklich, ich wünsche so etwas Schuldig?“, fragte er dann.
 

Nagi sah zu ihm als er dessen Blick spürte, leicht schüttelte er den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Aber warum musste es denn ausgerechnet Schuldig treffen?“, wollte er leise wissen, worauf er nur ein Schulter zucken zur Antwort bekam. Etwas, was ihn nicht gerade ermunterte. Brad hatte er nur kurz nach gesehen.
 

Ihr Leader war in seinem Büro verschwunden. Er wollte sich ablenken, wusste jedoch, dass es sicher nicht so gut gelingen würde. Immer wieder hatte er das Bild vor Augen, wie der Telepath in seinen Armen ohnmächtig wurde.

„Verdammt, warum nur?“, Crawford ließ seinen Kopf auf seine Arme sinken, die er auf seinen Schreibtisch gelegt hatte und vergrub sein Gesicht in diesen. Ließ den Tränen, die sich in seine Augen bahnten, freien Lauf. „Ich will dich zurück..“
 

- Der nächste Tag -
 

In dieser Nacht schlief Crawford so schlecht und unruhig wie schon lange nicht mehr. Als er am Morgen aufwachte, hatte er das Gefühl, es gar nicht getan zu haben. Es gab zwar Tage bzw. eher Nächte, wo er kaum schlief. Vielleicht höchstens vier Stunden, aber selbst nach diesen fühlte er sich mehr fit als nach dieser Nacht.
 

Am Abend zuvor war er entgegen seiner gewohnten Zeit früh ins Bett gegangen. Er hatte sich bei Nagi und Farfarello nicht mehr blicken lassen. Was eigentlich nichts Ungewöhnliches war, weil er meistens lange in seinem Büro arbeitete. Doch da kam er immer mal raus, wenn es Essen gab oder er sich was zu trinken holte, doch an diesem Tag war es nicht so. Hunger hatte er nicht wirklich welchen. Er hatte niemanden mehr sehen wollen, auch seine Arbeit, die er morgens angefangen hatte, hatte er gestapelt auf seinem Schreibtisch liegen lassen. Diese war ihm egal geworden. Der Amerikaner wusste, das er sich darauf sowieso nicht konzentrieren konnte. Schuldig war der Einzigste, was ihn im Augenblick interessierte und vor allem dessen Gesundheit.
 

Lange hatte er im Bett auf dem Rücken wach gelegen und nach oben an die Decke gestarrt. Auch wenn er nur in die Dunkelheit sah. Dennoch hatte Crawford immer den Telepathen vor Augen. Den Unfall, die Bilder, die sich vor ihm zugetragen hatten, hatte er vor sich. Weswegen es ihm gar nicht so dunkel vorkam, doch achtete der Schwarzleader da nicht wirklich darauf.
 

Erst gegen Morgen war Crawford in einen leichten Schlaf verfallen, bei dem er nach kurzem am frühen Morgen mit einem „Schuldig!“ auf den Lippen wieder aufgewacht war. Selbst im Schlaf in seinen Träumen verfolgte ihn noch dieser Unfall. Er setzte sich auf, strich sich die schwarzen Haarsträhnen, die ihm vor die Augen fielen aus dem Gesicht. Crawford atmete ein paar Mal tief durch bis sich sein Atem wieder etwas beruhigte. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals.
 

Doch blieb er noch zwei Stunden wach liegen, einschlafen konnte und wollte er nicht. Schließlich stand er doch auf. Er wollte so früh wie möglich wieder zurück ins Krankenhaus zu Schuldig.
 

Wie jeden Morgen, trank er nur seinen Kaffee, zu frühstücken brauchte er nicht unbedingt etwas. Jedoch selbst an diesem Morgen trank Crawford das dunkelbraune Getränk nicht ganz aus. Er ließ seine Tasse, noch halbvoll, stehen, stand auf und zog sich seine Schuhe und den Mantel beim Rausgehen an ehe er das Haus verließ. Er ging zu seinem Wagen und fuhr auf direktem Weg in die Klinik.
 

Da er nicht viel Verkehr war, erreichte er auch schon kurz darauf das Krankenhaus. Er hielt auf dem Parkplatz direkt davor und betrat anschließend das Gebäude, als er ausgestiegen war und ging den Flur entlang zum Aufzug und zur Intensivstation. Wie am Tag zuvor schon, zog er sich wieder einen dieser blauen Schutzmäntel an und trat zu Schuldig ans Bett. Er griff nach dem Stuhl der daneben stand und setzte sich auf diesen.
 

Sogleich griff er nach dessen Hand und umschloss sie mit seinen. Leicht schluckte er als er seinen Blick über den Deutschen schweifen ließ. Schuldig so blass und verkabelt, das war ein Bild, welches er eigentlich nie wieder hatte sehen wollen. Damals hatte er ihm nur leid getan, jetzt schmerzte es Crawford den Jüngeren so liegen zu sehen. Er hatte das Gefühl, es würde ihm einen Stich ins Herz versetzten. Mit dem Daumen streichelte er ihm über den Handrücken.
 

Nichts hatte sich seit gestern verändert, auch wenn er sich an diese stille Hoffnung geklammert hatte.

„Hey Großer, wirst du mir eines Tages verzeihen?“, flüsterte er leise. Ihm ging diese Frage nicht aus dem Kopf. Crawford fühlte sich schuldig an diesem Unfall. Niemals wäre dies passiert, hätte er ihn aufhalten können und das Ganze eher vorausgesehen.
 

Der Amerikaner wusste eigentlich, das es nichts brachte, so zu denken, dieses ‚Was wäre wenn..’, doch konnte er im Augenblick einfach nicht anders. Nur dachte er lieber so und machte sich unnötige Sorgen als wenn es so ausgehen würde, woran er gar nicht denken wollte. Wenn Schuldig nie wieder oder erst gar nicht aufwachen sollte.
 

„Tu mir das nicht an. Du verdammter Idiot..“, murmelte der Leader leise verzweifelt, machte eine kurze Pause, wobei er nicht merkte, wie sich Tränen in seine Augen schlichen und diese sich einen Weg in die Freiheit bahnten und ihm über die Wange liefen.

„..du kannst mich doch nicht einfach so alleine lassen“, flüsterte er leise weiter. Er wünschte sich nichts sehnlicher als wieder in die tiefblauen Augen des Deutschen sehen zu können, bei denen er manchmal das Gefühl hatte, in ihnen würde sich das Meer widerspiegeln, er wollte dessen Stimme hören und dieses sarkastische Grinsen sehen, welches Schuldig so oft auflegte. Früher hatte er es gehasst, doch inzwischen vermisste er es. Mehr als er es jemals zugeben würde.
 

Jedoch war das Wichtigste für ihn, ihm endlich seine Gefühle zu gestehen, mit dem Risiko zurück gewiesen zu werden. Wie auch immer Schuldig darauf reagieren würde, es war es ihm wert. Er wollte einfach nur noch den Mann zurück, den er liebte. Lange hatte er gebraucht, sich diese Gefühle einzugestehen. Es durfte jetzt einfach nicht zu spät dafür sein. Nur hatte er das Gefühl dabei, das Schuldig es ihm wohl am allerwenigsten zutraute, so zu fühlen. Zu recht. So wie er ihn an manchen Tagen behandelt hatte. Doch daran wollte er nicht mehr denken, das war für ihn Vergangenheit.
 

Zwischendurch warf Crawford immer mal einen Blick neben das Bett des Jüngeren und zu der digitalen Anzeige, die Schuldig’ s Puls und Werte in Wellen deutete. Jedes Mal stellte er beruhigt und erleichterte fest, das es ruhig blieb, welches man an dem gleich- und regelmäßigen Piepsen feststellen konnte.
 

Er merkte kaum, wie die Zeit rum ging, wie lange er schon hier saß, zu Schuldig sah und nachdachte. Nur nebenbei bemerkte er am Rande, wie eine Schwester rein kam, einen kurzen Blick zu den beiden warf und sich wieder lächelnd abwandte, da alles ruhig war. Erst als die Tür wieder zufiel, hob Brad kurz seinen Blick und drehte diesen um. Nur flüchtig sah er, wie die Frau wieder das Zimmer verlassen hatte. Noch einen Moment starrte er zu der Tür, ohne wirklich über irgendwas nachzudenken.
 

Der Amerikaner hatte das Gefühl, das in seinen Gedanken im Moment nichts war, nichts herrschte außer vollkommener Leere. Das alles hier schien ihm noch viel zu unrealistisch als es überhaupt richtig begreifen zu können. Tief in seinem Herzen hoffte er, er würde bald wieder aufwachen, Schuldig ihn wie immer frech angrinsen und einen seiner blöden Witze loslassen, die nur der Deutsche komisch fand. Vielleicht auch Nagi, aber das war es dann auch schon. Okay, manche Scherze fand er auch ganz witzig, nur hatte Crawford sich eben im Griff und verzog nicht auch nur einen Millimeter die Miene. Tat wie immer nur völlig gelangweilt und desinteressiert.
 

Wie in Trance drehte er langsam seinen Kopf wieder von der Tür zu dem Bett vor sich und diesem gleichmäßig piepsenden Geräusches des Gerätes, welches sich daneben befand. Und was der einzigste Beweis war, das der Telepath überhaupt noch lebte. Nichts, nicht die kleinste Regung hatte sich bei Schuldig getan, seit er hier lag. Ob es Brad zu denken geben sollte oder ob das normal war, wusste er nicht oder zumindest war er sich dessen nicht sicher. Aber dennoch glaubte er an den Deutschen. So schnell gab er nicht die Hoffnung auf. Auch wenn er zwischendurch gezweifelt hatte. Doch rief er sich gleich zur Ordnung. Er durfte sich keine Schwäche erlauben. Vielleicht eine Kleine ja, aber dann auch nur hier im Krankenhaus, an Schuldig’ s Bett, wo ihn keiner sah und keiner kannte.
 

Denn er wusste, wenn er sich so gegenüber Nagi und Farfarello gab, würde diese beiden das auch tun und das durfte nicht sein. Sie sollten weiterhin an dem Gedanken festhalten, das Schuldig schon bald wieder gesund und der Alte sein würde. Und das war nach dem Deutschen für ihn am Wichtigsten.
 

Nach zwei weiteren Stunden, die er einfach so am Bett saß, stand Brad schließlich auf. Noch weitere drei Stunden war die Besuchszeit und die würde er auch hier bleiben und den Telepathen so gut wie gar nicht aus den Augen lassen. Nur jetzt spürte er doch, das er Durst hatte, weshalb er aufstand. Ihm fiel es schwer, den Jüngeren alleine zu lassen. Auch wenn es weder lange noch weit war und selbst für seinen eigentlich sonst so heiß geliebten Kaffee, wie es Schuldig gerne bezeichnet hatte. Oder wie dieser so gerne behauptet hatte, das Crawford mit der Kaffeemaschine verheiratet sein würde. Immerhin sah man selten den Amerikaner ohne Kaffee. Es gab sogar Momente, wo Schuldig bezweifelt hatte, das sein Leader überhaupt was anderes trank.

Brad drehte sich noch mal zu Schuldig um, schließlich wollte ihm nicht die kleinste mögliche Bewegung des Jüngeren entgehen, in der er bei ihm sein konnte.
 

„Ich bin gleich wieder bei dir..“, flüsterte er leise und lächelte kurz, wandte sich dann ab und schloss leise hinter sich die Tür, gegen welche er sich anlehnte und die Augen schloss. Auch legte er den Kopf kurz in den Nacken und seufzte. „Warum? Warum ausgerechnet du?“, murmelte er.
 

Er konnte und wollte es nicht verstehen.. warum musste Schuldig hier liegen? Und das, wo es allein seine Schuld war.

Nein, er gab ihm ganz sicher nicht die Schuld für den Unfall, auch wenn Schuldig ihn gebaut hatte. Denn alles war nur seinetwegen passiert. Der Deutsche lag hier und der LKW – Fahrer war nur leicht verletzt, vielleicht geschockt, sodass es wohl noch etwas dauern würde, bis dieser wieder fahren würde, aber das wahrscheinlich noch viel eher als der Jüngere.
 

Denn hätte er ihn nicht angeschrien, ihn nicht verärgert, dann würde sich der Deutsche irgendwo rum treiben. Vielleicht da, wo er sonst war und nicht hier. Wo er einfach nicht hin gehörte.
 

Diese unnatürliche Blässe, die auf dem Gesicht des Deutschen lag.. es schien Brad alles andere als real zu erscheinen. So, als sei dies alles nur ein Alptraum aus dem er bald wieder erwachen würde und der Deutsche sein typisches Grinsen auf den Lippen hatte, was er früher so gehasst hatte und auch selbst jetzt noch nicht wirklich mochte. Aber gewöhnte man sich eh nicht irgendwann an alles? So schlimm es auch war?
 

Leise seufzend stieß sich Crawford schließlich von der Tür ab, wenn auch nur schwer und ging den Gang zurück, wo er ein paar Meter weiter vorne einen Automaten für Kaffee gesehen hatte. Das würde ihm hier reichen. Denn aus reiner Erfahrung wusste der Leader, das Krankenhauskaffee eigentlich nie besonders gut schmeckte und schon gar nicht der aus Automaten, der in Pappbecher gefüllt wurde. Aber um den anderen zu trinken müsste er wieder ganz nach unten fahren, wo die Cafeteria war und das war ihm im Moment einfach zu weit.
 

Und wie nicht anders zu erwarten war noch nicht mal der kostenlos, weshalb Brad ein paar Yen in den Automaten warf und auf schwarzen Kaffee drückte und nur eine Minute warten musste, bis er die dunkle Brühe in seinem Becher hatte. Anders konnte es der Anführer nicht beschreiben, aber fürs erste würde das reichen und er es trinken können. Zu Hause konnte er sich ja dann wieder richtigen und vernünftigen aufsetzen. So wie er es auch wenigstens gewohnt war. Selbst Schuldig hatte den ja besser kochen können. Bei dem Gedanken musste er doch leise lachen. Das er mal an solchen Erinnerungen hängen würde und waren sie doch noch so klein und unbedeutend. Aber es war genau das, was Brad am meisten vermisste. Nach dem Deutschen und dessen meist doch chaotisches Verhalten, dessen Stimme, diese blauen Augen..
 

Leicht schüttelte der Schwarzleader den Kopf. Jetzt wurde er auch noch zu sentimental. Auch wenn er sich im Krankenhaus etwas anders zeigte als sonst. Vor allem anders als zu Hause, auf Missionen oder wenn sie bei Takatori waren. Aber das konnte man wohl sicherlich auch kaum vergleichen.
 

Leise seufzte er. Holte sich aus den Gedanken wieder zurück, in welche er abgedriftet waren. Aber das war in letzter Zeit auch nicht schwer. Er brauchte ja nur kurz an den Deutschen zu denken. Da vergaß er so gar seine Akten.
 

Langsam ging er wieder ins Zimmer zurück, natürlich unverändert, wie er erwartet hatte. Aber vielleicht war dies sogar besser als wenn es sich verschlechtert hätte.
 

Er sah kurz lächelnd zu ihm und setzte sich dann wieder auf den Stuhl neben dem Bett. Brad hob eine Hand und strich Schuldig ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Dieses hatte sich auch kein bisschen verändert.

//Als ob er keiner Fliege was zu leide tun könnte//, ging es dem Amerikaner durch den Kopf als er den Jüngeren eine Weile einfach so betrachtete.

„Wach bitte so schnell wie möglich auf, ja?“, flüsterte Brad leise, sah bitten zu dem Deutschen, auch wenn dieser es nicht sah, strich mit dem Daumen über Schuldig `s Handrücken, nachdem er dessen Hand in die seine gelegt hatte. Obwohl diese mit dem Gerät neben sich verkabelt war.
 

Die ganze Besuchszeit über blieb der Schwarzanführer bei ihm sitzen. Eigentlich hätte er ja noch was an Arbeit zu Hause liegen, aber diese hatte einerseits noch Zeit, die konnte er auch noch später durchgehen und andererseits konnte er einfach auch nicht arbeiten, wenn er wusste, das Schuldig im Krankenhaus lag und er bei ihm sein könnte. Heute Abend konnte er sich mit den ganzen Akten wenigstens ablenken.
 

Nur ab und kam der Arzt oder eine der Schwester rein, um nach zusehen ob noch alles in Ordnung war. Sich nichts verändert hatte. Auch wenn sie wussten, das Brad versprochen hatte, sich gleich zu melden, wenn sich der Zustand des Deutschen verändern würde, zum Schlechten hin. Denn alle warteten und hofften darauf, vor allem der Amerikaner, das Schuldig bald aufwachen würde. Und das die Ärzte dann endlich sagen konnte, wie es um ihn genau stand. Denn das ließ ihm am allerwenigsten in Ruhe. Verunsicherte ihn sogar, auch wenn die Ärzte was anderes sagten. Da vertraute er doch lieber auf seine eigenen Gefühle, so wie er es immer getan hatte.
 

Es vergingen noch einige Stunden, in denen Brad am Bett des Jüngeren saß, dessen Hand hielt und ihm mit dem Daumen einfach nur über den Handrücken streichelte. Nur ganz selten stand er auf, um kurz den Raum zu verlassen. Ansonsten wich er nicht von seiner Seite. Und auch wenn er wusste, dass er keine Antwort bekommen würde, so redete er mit Schuldig, war sich sicher, dass dieser es sogar tief in seinem Innern hören würde. Und vielleicht würde er ja auch irgendwie eine Antwort, eine Reaktion dessen Anderen erhalten. Selbst wenn es nur eine kleine Bewegung mit der Hand sein sollte. Im Moment würde es ihm sogar reichen.

Erst als dann gegen Abend war, erhob er sich langsam, löste ihre Hände und stellte den Stuhl zurück an seinen Platz. Brad beugte sich über Schuldig, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

„Stell mir ja keinen Unsinn an, ja?“, schmunzelte er leicht und richtete sich wieder auf. Er strich Schuldig noch einmal durch die Haare ehe er sich endgültig von ihm löste. Noch ein paar Sekunden sah der Amerikaner auf ihn hinab, drehte sich dann um und verließ das Zimmer. Drehte sich kein einziges Mal noch um, denn dann wusste Brad, würde es ihm noch schwerer fallen, als das es eh schon tat.
 

Als er draußen auf dem Flur noch mal den Arzt begegnete, nickte er ihm leicht zu und verabschiedete sich noch von ihm und verließ dann kurz darauf auch wieder das Krankenhaus, ging zu seinem Auto. Fuhr zurück nach Hause.
 

- Schwarzvilla -
 

Kaum das er zurück war, kam ihm auch schon Nagi entgegen. Dieser hatte schon fast ungeduldig auf die Rückkehr des Schwarzanführers gewartet. „Und? Gibt es was Neues?“, wollte er auch sogleich wissen.

Brad sah kurz zu ihm, zog sich seine Jacke aus und wandte sich dann erst zu dem Kleinen um.
 

„Nein, ist noch bisher alles unverändert“, antwortete er ruhig und ging an ihm vorbei, ins Wohnzimmer. „Aber die Ärzte sagen mir sofort bescheid, wenn sich sein Zustand verändern sollte, egal wie. Ob positiv oder negativ.“
 

„Fährst du morgen wieder zu ihm ins Krankenhaus?“, fragend sah er zu Brad auf, der mit dem Rücken zu ihm gewandt stand.

Es dauerte einen Moment, in denen er schwieg und sich dann erst zu ihrem Jüngsten umdrehte, sah zu ihm runter. „Ja“, antwortete er dann knapp.
 

„Kann.. kann ich morgen mitkommen?“, Nagi traute sich schon gar nicht mehr, diese Frage laut zu stellen, weshalb sie sehr leise ausgefallen war.
 

Crawford schienen einen Augenblick zu überlegen ehe er ihm antwortete: „Ich würde dich lieber mitnehmen, wenn er wieder wach ist. Denn den Anblick Schuldig’ s würde ich dir gerne ersparen. Aber er weiß sich, dass du dir Sorgen machst und ich sag es ihm auch gerne.“
 

Leicht nickte der Kleine, wusste er, dass es nichts brachte, anders zu antworten. „Okay, aber versprich mir, dass du mich wenigstens auf dem Laufenden hältst. So wie es die Ärzte bei dir tun, ja?“, bat er ihn dann. Denn wenigstens da, wollte er auf dem neustens Stand sein. Und Nagi wusste, wenn Brad ihn schon nicht mitnehmen wollte, dass es seine Gründe hatte. Das er ihm einen Anblick ersparen wollte, denn er so von dem Deutschen nicht kannte. Denn für den Amerikaner war es schon nicht leicht gewesen und eigentlich hatte er sich vorgenommen, dass es Schuldig so nie wieder gehen würde. Hatte sich selbst vorgenommen, dieser nie wieder leiden müsste und schon gar nicht so eine Situation wie jetzt.
 

„Natürlich. Und ich hoffe, du nimmst es mir nicht böse, dass ich dich noch nicht mitnehmen möchte“, meinte Brad nach ein paar Minuten, in denen es zwischen ihnen still gewesen war. Wo beide wohl nach gedacht hatten. Es war auch für alle eine ungewohnte Situation.
 

„Nein, da mach dir keine Gedanken. Da gibt es sicherlich andere, wichtigere als das. Ich kann dich sogar verstehen. Und du wirst deine Gründe haben“, sprach Nagi dann den Gedanken aus, den er schon kurz zu vorgehabt hatte.
 

Ein kleines Lächeln schlich sich auf die sonst so ernsten Züge von Oracle und legte eine Hand auf den Kopf des Jüngeren, wuschelte ihm sanft durch die Haare.

„Danke. Und jetzt leg dich etwas hin. Es ist schon spät“, beendete er das Thema nun, auch für sich. Es würde ja noch oft genug kommen, aber für heute reichte es. Denn wie es ihn wirklich mitnahm ließ sich der Anführer von Schwarz weder anmerken noch ansehen. Denn was sollten die beiden Jüngsten denken, wenn er nun schon etwas schwächelte, wo er sonst nicht die kleinste Gefühlsregung zeigte.
 

„Und ich glaube auch, dass Schuldig nicht gewollt hätte, dass du ihn so siehst“, fügte er dann noch an.

Der Brünette nickte leicht. „Ja, wahrscheinlich hast du recht. Und Schuldig wird schon wieder. Da bin ich mir sicher“, sagte Nagi noch zuversichtlich. Aber zum Teil wohl auch, um sich selbst etwas aufzumuntern, dass er sich nicht die ganze Zeit so viel Sorgen machte. So schwer es auch war.
 

„Natürlich. Er hat schon schlimmeres durch gemacht“, antwortete Brad ruhig und nahm seine Hand von Nagis Kopf. „Schlaf gut, Kleiner und mach nicht mehr so lange“, Crawford wusste nur zu gut, dass ihr Jüngster ganz sicher jetzt noch nicht gleich ins Bett ging, sondern dass dieser erst noch mal vor seinem PC saß. Ihn störte das auch nicht, solange Nagi das nicht die ganze Nacht tat und zum Schlafen kam.
 

Erneut nickte er. „Klar, mach du dir mal um mich keine Gedanken. Heb sie lieber für Schuldig auf“, lächelte er und wünschte Brad dann auch noch eine gute Nacht und ging hoch in sein Zimmer. Wo er aber auch nicht mehr lange aufbleiben würde. Mit einem seiner Lieblingsspiele lenkte er sich noch etwas ab ehe er ins Bett ging.
 

Ganz im Gegensatz zu ihrem Schwarzanführer. Dieser war auch kurz nach dem Kleinen in sein Zimmer gegangen. Hatte sich zuvor in der Küche einen Kaffee geholt. Auch wenn dieser noch von am Morgen war, aber etwas war er noch und auf jeden Fall besser als gar nichts. Und nur für sich und für die ein, zwei Tassen wollte er nicht extra die Kaffeemaschine anstellen.
 

Nur ging Brad nicht in sein Schlafzimmer, wie es Nagi getan hatte, sondern in sein Arbeitszimmer, wo sich die Arbeit auf seinem Schreibtisch stapelte. Er seufzte leise als er das sah. Aber er hatte weder Zeit gehabt, noch hatte er sich darüber Gedanken machen können. Denn auch wenn man es sich vielleicht schwer bei ihm vorstellen konnte, wenn etwas mit seinen Teammitgliedern war, so zog er diese doch vor. Auch wen sich das wohl keiner von den anderen Dreien sich das vorstellen konnte.
 

Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen als er daran dachte, was wohl Schuldig jetzt dazu sagte, wenn er dieser das jetzt hören würde. Denn es gab ja wirklich selten etwas, wozu dem Deutschen nichts einfiel, selbst wenn es die sinnloseste Bemerkung war. Und er auch vorher nicht lange oder wohl eher gar nicht, wie Brad ja immer der Meinung war, gar nicht drüber nach gedacht hatte. Aber natürlich streitete der Deutsche das immer ab. Denn wer gab so was schon gerne zu?
 

Crawford fuhr seinen PC hoch, um etwas zu arbeiten. Was aber nicht gerade lange anhielt, zu schnell schweiften seine Gedanken wieder zurück zu Schuldig und sein Blick aus dem Fenster. Was ihn leise seufzen ließ. Den Stapel Papier, den er bis eben noch vor sich liegen gehabt hatte und mitten auf seinem Tisch, hatte er mehr zur Seite geschoben als dass er ihn wirklich beachtet hätte. Eigentlich hätte er es sich doch denken könne, das es mit dem Arbeiten gar nicht oder kaum klappte. Wobei er mehr gehofft hatte, das es eher kaum als gar nicht gehen würde, aber scheinbar täuschte er sich selbst ab und zu.
 

Dennoch arbeitete er noch ein paar Stunden etwas, versuchte sich so gut es ging sich abzulenken und machte erst gegen Mitternacht den PC aus.

Er brachte noch seine Tasse runter in die Küche, stellte sie in die Spülmaschine und löschte alle Lichter ehe er wieder zurück nach oben in sein Zimmer ging und ebenfalls kurze Zeit später, nachdem er sich umgezogen hatte, eingeschlafen war.
 

Tbc.. ^__^

Erwachen

Kapitel 3 - Erwachen
 

- Nächster Morgen/Tag -
 

„Morgen“, murmelte Nagi als er in die Küche kam und natürlich niemand anderen als Brad dort auch erwartet hatte.

„Guten Morgen“, begrüßte er ihn auch zurück und hob seinen Blick, senkte die Zeitung, in welche er sich vertieft hatte. Seine Kaffeetasse stellte er nebenbei weg.

Nagi holte sich seine Schüssel aus dem Schrank und setzte sich kurz darauf mit dieser voll mit Cornflakes und Milch zu Brad an den Tisch. Ein paar Minuten schwieg er, in denen er aß, hob aber dann seinen Kopf.

„Wann fährst du denn wieder zu Schu?“, fragte er leise in die Stille, wo es auch schon fast laut klang. Unsicher sah er zu dem Älteren.

Jedoch bekam er einen lächelnden Blick. Ihn überraschte es gar nicht, dass dies Nagis erste Frage war. Ganz im Gegenteil, er hatte er mit gerechnet. Wollte aber warten, bis dieser ihm sie gestellt hatte. Brad warf einen kurzen Blick auf die Uhr, dann wieder zu seinem jüngeren Gegenüber.

„In ca. einer Stunde. Schaust du dann bitte nach Farfarello? Ich weiß, du tust das nicht gerne und eigentlich nur mit Schuldig zusammen, aber das wird ja in der nächsten Zeit schlecht gehen. Ich war vorhin schon mal bei ihm, aber vielleicht will er nachher noch was..“

„Klar, mache ich. Grüß du Schuldig von mir ja?“, natürlich war Nagi mit einverstanden. Er ging zwar wirklich ungern alleine runter, aber die nächsten Tage oder Wochen, das konnte man ja jetzt noch nicht genau sagen, würde es nicht anders gehen. Und vielleicht konnte er ja dann dem Iren auch was von Schuldig erzählen, wie es ihm ging, ob er schon wach war oder nicht, wenn er was von Brad hörte.

„Danke, das ist lieb von dir“, meinte Brad ehrlich, lächelte kurz sanft ehe er die Zeitung wieder etwas höher hob und sich wieder in diese weiter vertiefte. Nur, das er diese bereits zum zweiten oder dritten Mal las, musste Nagi nicht wissen. Er las sie zwar, aber irgendwie konnte er sich nicht so recht darauf konzentrieren, was in den Artikel stand, weshalb er sie auch kurz darauf zusammen faltete und sie auf den Tisch legte. Trank einen Schluck Kaffee.

Der Kleine sah dabei kurz zu ihm auf, traute sich aber nicht, irgendwas zu fragen. Obwohl im so viel auf der Zunge lag, was ihm durch den Kopf ging. Was Crawford wohl dachte oder vielleicht was gesehen hatte, wann Schuldig vielleicht aufwachen würde, wie lange dieser im Krankenhaus sein würde und all so was. Denn wenn sich hier nur einer mehr Sorgen um den Telepathen machte als er, dann war es wohl ihr Leader.

In der restlichen Zeit, in der sie zusammen an dem Tisch saßen, sagte keiner von ihnen ein Wort. Erst als Nagi aufstand und ein „Ich bin dann im Bad“, murmelte, nickte Brad leicht.

„Ja, mach das. Ich fahr dann auch gleich“, er wusste, das er eigentlich fast eine halbe Stunde zu früh dran sein würde, aber zu Hause rum sitzen hielt er noch weniger aus. Und bei seiner Arbeit kam er eh nicht wirklich weiter. Mit Takatori hatte er schon früh morgens gesprochen, er wusste ja, dass dieser schon bereits an halb sieben oder sieben Uhr im Büro war und hatte sich und den anderen beiden für die nächsten Tage frei genommen aufgrund Schuldig’ s Unfall.

Crawford hatte aber mit keinem Wort erwähnt, dass Mastermind schuld an diesem Unfall hatte. Er wusste ja auch so, was ihr Chef von dem Jüngeren hielt.

Natürlich hatte der japanische Premierminister nicht viel davon gehalten, ganz im Gegenteil, aber wenn er ‚sein’ Team konzentriert und fit haben wollte, dann konnte er nichts anderes als zustimmen.

Und der Amerikaner war doch so manchmal der Einzige, auf den er wenigstens etwas hörte, bzw. sich auch ehesten von ihm berat schlagen ließ.

„Dann bis später und denk dran.. liebe Grüße an Schuldig“, erinnerte er den Älteren daran, es ja nicht zu vergessen, auch wenn Brad bisher wohl selten, wenn eigentlich eher gar nichts vergessen hatte. Und er wollte ihn auch nur etwas damit necken. Und Nagi sah, dass dies sogar dem Anderen ein Lächeln entlockte.

„Natürlich. Wie könnte ich das denn vergessen?“, antwortete Brad ihm dann aber ruhig.

„Ja, weiß ich doch. War ja auch nur ein kleiner Hinweis“, entgegnete er frech und ging schon mal Richtung Tür, drehte sich zu dem Älteren dann aber noch ein letztes Mal um. „Also dann bis später“, verabschiedete er sich nun endgültig, bekam von Crawford ein Nicken als Antwort.

Dieser verließ ebenfalls die Küche und ging in den Flur. Zog sich fertig an ehe er sich die Schlüssel vom Schlüsselbrett holte und kurz darauf die Villa verließ.
 

- Krankenhaus -
 

Mit dem Auto fuhr er ins Krankenhaus. Ließ sich zwar Zeit, da er ja wusste, das er noch einige Minuten hatte, kam aber dennoch gut durch den morgendlichen Verkehr durch.

Auf dem Parkplatz stellte er seinen Wagen ab und betrat kurz darauf das große Gebäude. Der Dame am Empfang nickte er leicht lächelnd zur Begrüßung zu und ging zu den Aufzügen. Mit diesem fuhr er ein Stockwerk, auf welchem Schuldig lag.

Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass er noch knapp eine viertel Stunde Zeit hätte. Weshalb er dann doch noch mal runter fuhr, sich in der Cafeteria einen Kaffee holte und anschließend sich wieder zurück zu der Intensivstation machte. Dort setzte er sich auf einen der Stühle, die davor im Flur standen und wartete geduldig. Beobachtete die Leute, ob Besucher, die ebenfalls warteten, Patienten oder Ärzte, die hier rum liefen oder an ihm vorbei in die Station. Freundlich begrüßte er diese, die Meisten nur mit einem leichten Nicken oder einem Blick, wenn er gerade ein Schluck Kaffee trank.

Nach ein paar Minuten versank er dann auch in Gedanken, sodass er kaum mitbekam, wie schnell die Zeit rum gegangen war. Nach einem Blick auf die Uhr stellte er dann doch überrascht fest, dass er schon seit fünf Minuten zu Schuldig konnte.

Den Papierbecher warf er in einen Mülleimer, der in der Nähe stand und betrat kurz darauf die Intensivstation. Dort zog er, wie am Tag zuvor schon, den blauen Mantel über und trat auf das Bett des Telepathen zu. Ein leises Seufzen kam über seine Lippen als er ihn so liegen sah. Keinen Zentimeter hatte er sich bewegt, so schien es zumindest Brad. Worüber er doch ein wenig erleichtert war.

Denn er hatte auch als befürchtet, er käme am nächsten Tag hierher und irgendwas wäre mit dem Deutschen, was dessen Zustand nur verschlimmert hätte. Aber so beruhigte ihn das ein wenig.

„Hi“, begrüßte er ihn leise und setzte sich auf den Stuhl, nachdem er ihn wieder neben das Bett geschoben hatte. Er griff auch erneut nach Schuldig’ s Hand und streichelte ihm sanft mit dem Daumen über den Handrücken.

„Das ist das erste Mal, das du auf mich gehört hast. Zumindest seit langem mal wieder“, lächelte er leicht als er an seine letzten Worte von gestern Abend dachte, das er ihm ja nicht weglaufen sollte.

Brad merkte, dass er sich wirklich zwei Sachen eingestehen musste. Dass es gut tat, den Deutschen zu sehen, wenn auch unverändert und so verletzt wie gestern und dass er ihn wirklich vermisst hatte. Sonst hatte er es sich immer ausgerechnet. Auch als er seine Gefühle für den Jüngeren entdeckt hatte. Dass man ihn doch nicht vermissen konnte. Er sah ihn ja schließlich jeden Tag, aber jetzt? Es war eine völlig andere Situation und wohl auch kaum zu vergleichen.

„Dich zu fragen, wie es dir jetzt wohl geht, ist sicherlich auch überflüssig wie? Andere würden sagen, den Umständen entsprechend, aber dir fällt da immer was ganz anderes ein, wo noch nicht mal ich sagen kann. Denn dir fällt da wirklich immer wieder was Neues ist. Sodass es manchmal schon echt unglaublich ist“, murmelte er leise und seufzte unterdrückt.

Crawford schwieg einen Moment, in dem er einfach nur Schuldig ansah. Ihm dabei aber doch einiges durch den Kopf ging.

„Ich vermisse dich Schuldig .. Nagi und Farf übrigens auch“, fügte er dann noch leise nach einer kleinen Pause hinzu. „Also komm ganz schnell zu uns zurück, bitte..“, blieb er in dem Ton, ließ nicht eine Sekunde Schuldigs Hand los, um nicht selbst die kleinste Regung des Deutschen zu verpassen, die vielleicht darauf hinweisen könnte, dass dieser bald aufwachte. Und wenn er versuchte, in die Zukunft zu blicken ob er was sah, dann sah nur Schwarz oder nur etwas verschwommen, was er auch nicht wirklich deuten konnte.

Nur selten stand Brad zwischendurch auf, um sich einen Kaffee zu holen oder wenn der Arzt rein kam und überprüfen wollte, ob noch alles stimmte, ob die Werte in Ordnung waren. Was zum Glück auch immer so war. Und solange diese so waren hieß das auch, dass Schuldig über den Berg war und eigentlich nichts mehr passieren sollte. Aber natürlich durfte man das, wie bei so vielen Dingen, nicht zu früh behaupten und sich zu früh freuen, weshalb Brad das auch immer ruhig entgegen nahm und sich nicht weiter drüber Gedanken machte, bzw. versuchte.

Nach seinem dritten Kaffee, Brad war inzwischen schon einige Stunden bei dem Jüngeren, betrat er das Zimmer und sah zu Schuldig, setzte sich wieder auf seinen Stuhl. „Ach Schu..“, seufzte er leise und stellte seine Tasse ab. Auf den kleinen Tisch, welcher neben dem Tisch stand. Eigentlich durfte er es ja nicht, aber er hatte die Ärzte überreden können, wenn er aufpasste und nichts in die Nähe der Geräte kam.

Gerade hatte erneut nach der Hand des Telepathen gegriffen und diese in seine wieder genommen als er ein leichtes Zucken spürte. Sofort sah er natürlich auf und zu dem Jüngeren. Hoffend, das er sich bei der Bewegung, was er da gespürte hatte, nicht vertan hatte.

In den Augen des Schwarzanführers keimte Hoffnung auf und wartete ab, ob sich nicht doch noch was tun würde. Und er wurde auch nicht enttäuscht.

Schuldig ’s Finger zuckten leicht und hob etwas die Hand an, was aber für die nächsten Sekunden erst mal die einzige Bewegung war. Brad hingegen traute seinen Augen kaum. Er hatte so schnell nicht damit gerechnet. Ein Grund, den Deutschen erst recht nicht jetzt aus den Augen zu lassen.

Hoffnungsvoll sah er zu dem Gesicht des Deutschen auf, ob sich auch da noch was tun würde, das Schuldig wirklich endlich aufwachte ob es nur eine Reaktion war, hervorgerufen durch einen Traum. Aber dem war nicht so.

Es vergingen noch ein paar Sekunden, Brad erschien es schon endlos bis sich nun auch die Lider des Jüngeren etwas bewegten und noch einmal blinzelten ehe er sie langsam öffnete. Schuldig schloss sie aber noch mal ehe sie dann endgültig öffnete. Es vergingen weitere Sekunden, in denen er sich an das Licht gewöhnen musste und dann seinen Kopf leicht zur Seite neigte, weil er merkte, das jemand neben ihm saß.

„Hey mein Großer“, begrüßte Crawford ihn auch sogleich, lächelte sanft. So, wie er es nur bei ihm tun konnte und auch nur dann, wenn sie alleine waren. In der Gegenwart der Anderen konnte er es nicht. Auch wenn er das wohl nicht zu verstecken brauchte.

„Hi..“, murmelte Schuldig schwach zurück. Nur warum er ihm antwortete verstand er nicht. Es erschien ihm richtig, schließlich hatte das der Andere auch getan und spürte auch, dass dieser seine Hand hielt.

„Kennen.. wir.. uns?“, wollte er dann sogleich als erste Frage wissen und sah Brad an. Er kam ihm bekannt vor, aber mehr auch nicht.

Brad traute seinen Ohren nicht als er diese Frage hörte. Das konnte nur ein Scherz des Deutschen sein, aber tat man das, wenn man gerade erst auf gewacht war? Crawford würde es ihm ja fast zutrauen, aber wenn er in dessen Augen sah, die widerspiegelten, dass er nicht wusste, wer der Man vor ihm war.

„Schu.. ich bins.. Brad“, meinte der Amerikaner dann. Vielleicht würde ja der Name ihm was sagen.

„Brad?“, wiederholte er leise und unsicher den Namen. Und nicht nur das Aussehen seines Gegenübers kam ihm bekannt vor, auch der Name, aber umso mehr er versuchte sich zu erinnern, desto mehr schmerzte ihn der Kopf, weshalb er dann auch einen Moment die Augen schloss, in der Hoffnung, es würde besser werden, aber nichts tat sich. Er öffnete wieder die Augen und sah zu dem, für ihn noch völlig fremden Mann.

„Und wo.. wo bin ich?“, fragte Schuldig dann aber leise, mit zittriger Stimme. Er sah nur die weißen Wände, konnte sie aber nicht zuordnen. Er wusste nur eines, dass sie ihn verunsicherten und sogar etwas einschüchterten. Sie schienen in ihm etwas auszulösen, womit er keine guten Erfahrungen gemacht hatte und es ihn an früher, erinnerte, alte Erinnerung in ihm hervor rief.

„Du bist im Krankenhaus“, antworte Brad ihm ruhig, sah Schuldig an, das dieser mit irgendetwas anderem noch zusätzlich zu kämpfen schien.

„Shht.. ganz ruhig. Hier tut dir niemand etwas“, fügte er beruhigend hinzu, während er ihm weiterhin über den Handrücken streichelte.

„Und was.. was..“

„Was du hier machst? Du hattest einen Unfall. Und ich hab so die Befürchtung du hast eine Amnesie..“, vollendete er Schuldig’ s Frage und somit auch gleich die Antwort.

„Amnesie?“

„Ja, Gedächtnisverlust“, nickte Brad leicht. „Aber darüber mach dir keine Gedanken, die bekommst du zurück. Ich kann dir nur leider nicht sagen, wann“, sagte er noch hinzu, da er den fragenden Blick des jungen Mannes vor sich sah und daraus auch schon ganz genau ablesen konnte, was die nächste Frage war.

„Wieso nicht?“, fragte Schuldig neugierig, wollte wissen, warum Brad ihm nicht sagen konnte, wann er seine Erinnerungen zurück bekam.

„Das kann keiner sagen. Zumindest im Moment noch nicht“, Brad wusste nicht, wie lange es schon her war, das er den Jüngeren so verunsichert gesehen hatte. Es war ein Anblick, bei der hoffte, dass dieser nicht so lange anhielt und er bald sagen könnte, wann.

Nur ging ihm dazu noch eine Frage durch den Kopf. Würde Schuldig danach, sollte er sein Gedächtnis wieder haben, der Alte sein?

„Ruh dich aber noch etwas aus. Wenn du wieder gesund werden möchtest, brauchst du das“, meinte er dann lächelnd. Brad hoffte, dass Schuldig vielleicht gleich noch mal etwas schlafen würde, dann könnte er mit dem Arzt reden. Auch wenn er vermutete, dass dieser nichts eher sagen konnte ehe er den Deutschen untersucht hatte.

„Bleibst du solange bei mir?“, war dann zwar die leise Stimme des Telepathen zu hören, welche aber dennoch Brad aus seinen Gedanken riss.

Er lächelte.

„Natürlich, wenn du das denn möchtest..“, war dann die ruhige Antwort zu hören. Und es freute ihn, dass Schuldig, obwohl er sich nicht an ihn zu erinnern schien, ihn bei sich haben wollte.

„Danke..“, sagte er auch weiterhin leise und schloss auch kurz darauf seine Augen. Denn, obwohl er die ganze Zeit im Koma gelegen hatte, fühlte er sich dennoch müde.

Und wie versprochen blieb auch Brad bei ihm sitzen, obwohl Schuldig inzwischen tief und feste schlief. Streichelte ihm auch weiterhin sanft über die Handfläche, passte natürlich auf, nicht an eine der Kabel zu kommen.

Brad, wusste nicht, wie lange er schon bei ihm saß, nur das es eine Zeitlang war als die Tür aufging und Dr. Kitamura den Raum betrat. Sogleich sah er zu seinem Patienten und irgendwie kam ihm gleich was verändert vor.

„Er schläft“, antwortete Brad auf den Blick des Arztes, hatte zu ihm gesehen als sich die Tür geöffnet hatte.

„Das heißt, er ist wach?“

Leicht nickte der Amerikaner.

„Ja, seit eben. Aber er soll noch mal etwas schlafen und sich ausruhen. Aber gut, das Sie gerade hier sind. Ich hatte gleich zu Ihnen kommen wollen“, hatte sich nun Brad ganz an den Mann neben sich gewandt.

„Können wir kurz vor die Tür oder in Ihr Büro? Ich möchte Schuldig ungern wecken.“

Der Arzt nickte einverstanden. „Natürlich.“

„Gut“, Brad stand auf und folgte dem Älteren nach draußen, dieser vorausging und direkt in sein Büro, welches nur wenige Zimmer weiter weg lag.

Hinter sich schloss Brad die Tür und trat auf den großen Schreibtisch zu, der wenige Meter des Eingangbereiches gegenüber stand.

„Setzen Sie sich doch“, deutete der Arzt vor sich auf den Stuhl.

Mit einem Nicken als Danke kam Brad dem entgegen und setzte sich hin, schlug die Beine übereinander und sah den Älteren Mann vor sich ernst an. Seine Arme legte er auf der Lehne ab.

„Nun, wie Sie schon vor zwei Tagen richtig vermutet hatten, dass Schuldig sein Gedächtnis verloren hat. Als er aufgewacht war, konnte er sich weder an mich noch sich daran erinnern, was passiert war und wo er jetzt ist“, erklärte er Dr. Kitamura völlig ruhig. Brad war es, auch wenn er es nach außen hin natürlich nicht zeigte, es nicht gerade leicht gefallen zu sagen, das sich der Jüngeren an ihn nicht mehr erinnerte. Und er war sich sicher, wenn sich Schuldig schon nicht an ihn erinnerte, so dann bestimmt auch nicht an Nagi und Farfarello. Und das gerade dem jüngsten Schwarz zu sagen, würde nicht einfach werden. Wusste er doch, wie sehr die beiden doch eigentlich kaum auseinander zu kriegen waren und jetzt konnte sich der Deutsche noch nicht mal ansatzweise an sie erinnern.

Dieser schob seine Brille etwas nach oben und lehnte sich zurück und verwob die Finger miteinander und schwieg einen Moment ehe er Brad antwortete.

„Und Sie wollen, das wir ihn noch mal untersuchen?“

Ein erneutes Nicken von Brad folgte.

„Ja. Aber natürlich erst, wenn er ausgeschlafen hat und es ihm etwas besser geht. Nicht sofort.“

„Klar, vorher hätten wir es auch nicht getan“, antwortete der Arzt bestätigend. „Schließlich wollen ja, das sich Schuldig erholt und nicht, das es ihm danach wieder schlechter geht, nicht wahr?“, lächelte er dann leicht und konnte die Besorgnis seines Gegenübers nur zu gut verstehen. Denn wem würde es nicht so gehen?

„Gut. Und was denken Sie, wie lange er hier bleiben muss?“, fragte dann Brad, dem diese Frage schon die ganze Zeit auf der Zunge lag und ihn im Moment kaum was anderes mehr interessierte. Bis natürlich auf die Gesundheit seines Telepathen.

„Das wird die nächste Untersuchung ergeben. Zuerst dachte ich ja dran, ihn in zwei Tagen wieder zu entlassen. Denn ich denke mal, das er sich zu Hause besser erholen wird können als im Krankenhaus. Aber wenn es schlimmer sein sollte als gedacht, würde ich ihn gerne noch ein, zwei Tage hier behalten. Wenn Sie denn mit einverstanden wären“, fügte Dr. Kitamura noch gleich an seinen Satz an ehe Brad sich dazu äußern konnte und ihn somit noch vielleicht gleichzeitig zu beruhigen. Wobei er auch eh schon dein Eindruck hatte, dass sein Gegenüber dies schon zu sein schien.

Und einen kurzen Moment schwieg dieser auch, schien zu überlegen.

„Ja, ich wäre damit einverstanden“, sagte er schließlich. Er wollte nur das Beste für ihn und der Mann vor ihm schien auch ganz genau zu wissen was er tat und sagte. Auch wenn er am Anfang noch so seine Zweifel gehabt hatte. Aber die hatte wohl jeder erst einmal bis diese bestätigend wurden, dass es doch umsonst war. Aber meistens war es ja auch so, das man diese lieber unnötig hatte als wenn sie sich hinter doch bestätigten.

„Sehr gut. Ich wusste doch, dass Sie einwilligen würden“, meinte er leicht lächelnd und lehnte sich wieder etwas nach vorne, legte seine Arme auf seinem Schreibtisch ab.

„Na ja, Sie scheinen mir der richtige Arzt zu sein und zu wissen, was Sie tun“, sagte er dann ehrlich. Warum sollte Brad das auch nicht tun? Wenn es doch dem so war.

„Danke, das freut mich zu hören. Und wenn ich das erwähnen darf, Ihnen scheint der junge Mann sehr viel zu bedeuten?“, sprach er das Thema vorsichtig an. Denn man wusste ja nie, wie der Andere das auffasste oder ob es nun nicht doch zu Privat war, was ihn auch eigentlich nichts anging. Und da auch nicht sogleich eine Antwort kam, sondern der Ältere ein wenig auf diese warten musste, sah er Crawford an, das dieser sich seine Worte genau zu überlegen schien und ob er ihm überhaupt etwas sagte.

„Nun ja, sagen wir mal. Wir kennen und schon sehr lange. Zwölfeinhalb Jahre um genau zu sein. Und da ist es sicherlich mehr als verständlich, das er mir doch sehr wichtig ist oder?“, natürlich wusste Brad, das die Ärzte ihre Schweigepflicht hatten, aber so genau wollte er dann doch auch nicht ins Detail gehen, was seine Gefühle betraf. Das er für Schuldig mehr als nur Freundschaft und Kollegen-Dasein empfand.

Dr. Kitamura lächelte auf diese Antwort hin. Sie schien ihm auch vollkommen zu genügen und er hörte auch sehr deutlich raus, dass sich da mehr dahinter verbarg. Doch weiter drauf eingehen würde er nicht. Es ging ihn im Prinzip auch nichts an.

„Natürlich. Mehr hatte ich auch gar nicht wissen wollen“, sagte er schließlich und sah dann zu Brad hoch als dieser dann aufstand. Dieser nickte leicht.

„Gut. Mehr hätten Sie auch gar nicht von mir erfahren“, ein kleines Lächeln stahl sich auf Brads Lippen, welches aber auch schon kurz darauf wieder verschwand. Fast so als hätte es auch eine Täuschung sein können. Denn ein Lächeln zeigte der Amerikaner nie lange, nicht den anderen gegenüber und wenn er jemanden ansah. Wenn er alleine war schon eher oder wenn er wie vorhin die ganze Zeit alleine bei Schuldig gesessen hatte, nachdem dieser aufgewacht war.

„Ich denke, wir sehen uns sicherlich nachher noch mal“, verabschiedete sich Brad und reichte seine Hand dem Arzt zum Abschied. Zum vorläufigen Abschied, da er ja noch eine Weile im Krankenhaus bleiben wollte und dieser würde ja auch sicherlich nachher noch mal vorbei kommen. Wohl auch wegen der Untersuchung und bis nach dieser wollte Brad auf jeden Fall warten.

Dann stand aber auch der Braunhaarige auf und reichte dem Jüngeren ebenfalls die Hand.

„Ja, bis später dann“, sagte er dann auch sogleich.

„Nur eine Frage hätte ich dann noch“, fiel Brad ein und drehte sich in der Tür stehen zu dem Arzt, der auch sogleich wieder aufschaute.

„Ja?“

„Was ist eigentlich mit dem Fahrer des LKWs in welchen Schuldig gefahren ist?“, dieser war ihm vorhin auch noch eingefallen. Und Brad war sich sicher, das deswegen auch noch etwas auf den Deutschen zu kommen würde, aber solange dieser weder in der Verfassung dazu war, oder sich nicht an irgendetwas erinnerte, würde er ihn auch raushalten so gut es ging und sich selbst drum kümmern. Damit musste er Schuldig nicht auch noch belasten. Dieser sollte erst mal sehen, das er wieder alle seine Erinnerungen zurück bekam. Wobei das immer noch vorrangig war.

„Ihn haben wir schon gleich wieder am selben Tag abends entlassen. Er hatte ja kaum was von davon getragen, bis auf den Schock natürlich, das jemand einfach so in seinen LKW rast“, erklärte er Brad. Auch wenn er eigentlich nichts hätte erzählen dürfen, aber es nun mal auch Brad indirekt betraf, tat er es trotzdem. Und außerdem wusste Dr. Kitamura das der Jüngere nichts sagen würde.

Brad nickte darauf hin nur noch ein letztes Mal, drehte sich dann um und verließ das Büro des Arztes, schloss die Tür hinter sich und ging die paar Meter zurück zu Schuldigs Zimmer. Leise öffnete er die Tür und betrat den Raum. Ein erneutes kleines Lächeln stahl sich auf seine Gesichtszüge als er den Telepathen so ruhig schlafen erblickte. Und wenn man ihn so friedlich schlafen sah und dieses entspannt wirkende Gesicht sah konnte man sich wohl nur schwer vorstellen, das dieser junge Mann ein eiskalter Killer sein konnte, der es liebte, mit seinen Opfern zu spielen ehe er sie umbrachte und dann auch nicht gerade schnell, sondern viel lieber langsam und quälend.

Wie schon kurz zuvor und auch die letzten beiden Tage setzte sich Brad auf den Stuhl neben dem Bett des Deutschen, sah zu ihm und nahm wie auch in den letzten Stunden dessen Hand. Etwas, was Schuldig aber diesmal merkte, auch wenn er schlief. Denn ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen.

„Ich würde alles dafür tun, das du dich zuerst an mich erinnerst. So egoistisch das auch klingen mag“, murmelte er leise. „Aber vielleicht sollte ich mich freuen, wenn du das überhaupt jemals wieder tust. Es tut mir so leid, was du meinetwegen schon alles durch gemacht hast. Das du meinetwegen hier jetzt liegst und ich kann es auch verstehen, wenn du nie wieder mit mir reden wollen würdest oder es mir nie verzeihst“, murmelte Brad leise, der sich die Schuld an dem Unfall gab. Keinesfalls Mastermind. Immerhin war dieser ja seinetwegen so sauer geworden und aus dem Haus gestürmt und viel zu spät hatte er die Vision bekommen, um ihn noch rechtzeitig aufzuhalten. Dennoch nahm sich Brad eines vor.. es niemals wieder so weit kommen zu lassen. Es wäre das erste und zugleich letzte Mal.

Und er konnte sich jetzt schon gut vorstellen, sollte er Nagi und Farfarello davon erzählen, das Schuldig heute aufgewacht war, das die beiden wohl darauf bestehen würden, morgen auf jeden Fall mit zukommen. Bei ihrem Jüngsten machte sic da auch Brad weniger Gedanken, aber den Iren? Das bezweifelte er, dass das eine gute Idee war. Aber vielleicht konnte er sie ja auch damit beruhigen, dass Schuldig womöglich schon bald nach Hause kam. Okay, es war möglicherweise ein schwacher Trost und er konnte nur zu gut verstehen, das die beiden auch mitkommen wollten. Wer würde das nicht wollen? Immerhin war er ja ihr Teamkollege, ob mit oder ohne Gedächtnis. Und früher oder späte würde Schuldig diese auch schon wieder zurück bekommen. Da hatte der Schwarzleader kaum Zweifel. Bisher war das doch auch in den meisten Fällen so gewesen. Zumindest hatte er in den aller, wirklich allerwenigsten Fällen etwas anderes gehört.
 

Tbc..



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2008-03-06T14:08:35+00:00 06.03.2008 15:08
oh armer braddly
tolles kapi mach schnell weiter
lg cookies *kekse für schuldig da lass*
Von:  Nakago
2008-02-15T18:17:15+00:00 15.02.2008 19:17
Also...was soll ich sagen? o.O
Ich finde deine Fanfic einfach großartig.
Gleich zu Anfang wird man direkt in diese dramatische Situation "hineingeworfen" und man kann Crawfords Verzweiflung direkt spüren. Beim Lesen hatte ich ehrlich gesagt einen Kloß im Hals
Man merkt wie sehr du dieses Pairing magst und ich hoffe du schreibst bald weiter.


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