Die Spieluhr von Daikotsu (SessXKag Story) ================================================================================ Kapitel 2: Erwachen in einer anderen Welt ----------------------------------------- 2. Kapitel: Erwachen in einer anderen Welt Kagome lag auf einer kleinen Lichtung in einem Wald. Die Vögel zwitscherten eine Melodie, und der Wind blies dazu ein leises Lied. Langsam und zittrig, öffnete das Mädchen ihre haselnussbraunen Augen. Doch das, was sie als Erstes sah, war nicht gerade das, was sie sich erhoffte. Vor ihren Augen hüpfte ein Spatz hin und her und begutachtete sie, legte den Kopf schief und hüpfte zurück. Erschrocken setzte sie sich auf, und der Vogel flog davon. Sofort legte sich eine Hand an Kagomes Kopf, als sie verwirrt auf den Boden sah. //Wo bin ich? Ich war doch eben noch auf den Dachboden! Aber jetzt bin ich auf einer Wiese? Ah... ich träume bestimmt!// Um sich zu vergewissern, ob sie wirklich träumte, kniff sie sich in ihrem Arm. Doch es tat weh, und ein "Au!" entwich ihrer Kehle. //Das kann doch nicht war sein!// Endlich stand sie auf, wenn auch wackelig und unsicher, und klopfte sich den Dreck von ihrer Kleidung. Still schaute sie sich um. Das alles kam ihr so bekannt vor, ZU bekannt. Aber was sollte sie nun tun? Einfach hier warten? Warten und hoffen, dass etwas passiert, dass sie zurück brächte? Nein! Dazu war sie viel zu neugierig. So ging sie einfach in irgendeine Richtung. Es dauerte etwas, bis sie ein Rauschen hörte. Sie musste in der Nähe eines Flusses sein! Das kam ihr gerade recht. Sie hatte sowieso einen schrecklichen Durst. Das Rauschen wurde lauter. Hinter diesen Büschen müsste er sein. Voller Vorfreude bahnte sich Kagome den Weg durch das stachelige Gestrüpp. Doch kaum hatte sie diese Hürde hinter sich gebracht, kam der nächste Schrecken. Ein Ungeheuer, welches am Fluss kniete und Wasser trank. Es wackelte mit seinen riesigen Ohren, welche kurz unter den langen Hörnern verweilten, und drehte sich blitzschnell und knurrend zu ihr um. "Ein Dämon!", stellte Kagome verängstigt fest. Doch sie war zu erschrocken und fasziniert zugleich um wahrzunehmen, dass sich eben dieser Dämon ihr gefährlich näherte. Sie war geradezu erstarrt. "WIE KANN ES EIN NIEDERES MENSCHENWEIB, WIE DU ES EINE BIST, WAGEN IN MEIN GEBIET VORZUDRINGEN?", schrie der Yokai mit grölender Stimme. Kaum hatte er dies gerufen, setzte er zum Sprung an und machte sich zum Angriff bereit. Mit zittrigen Knien schlang das junge Mädchen ihre Arme über den Kopf, doch der Schmerz, den sie erwartete blieb aus. Neugierig lugte sie unter ihren Armen vor, um zu schauen, was passiert war. Ihr Blick huschte auf den Rücken eines weißen Kimonos, der von weißen, nein, silbrig glänzendem haar umsäumt wurde. //SESSHOUMARU???// Sie konnte ja kaum glauben, dass sie auf einmal woanders war, geschweige denn, hier Dämonen ihr Unwesen trieben, doch das jetzt auch noch eine Figur aus Rumiko Takahashi's Geschichten hier aufgetaucht war, das war einfach zu viel für sie. "Sess... Sesshoumaru?", fragte sie um sicher zu gehen, dass sie nicht halluzinierte. Der Dämon mit den großen Überwurfpelz und den schneeweißen Kimono drehte sich von dem nun toten Dämon zu Kagome um. Ohne das Gesicht zu verziehen, sprach er zu ihr. "Es heißt Sesshoumaru-sama.", wisperte er, und trat auf sie zu. "Denk nicht, dass ich dich gerettet habe." Kagome war erstaunt. War das wirklich Sesshoumaru? Der Sesshoumaru aus den Geschichten von ihrer Oma? Unmöglich… "Dich... dich darf es gar nicht geben!", rief sie hysterisch. Während sie dies sagte, zeigte sie mit dem Finger auf ihn und knickte leicht mit ihren Knien ein, wobei sie auf dem Gras des Ufers landete. Sesshoumaru Gesicht wirkte nun doch überrascht. Doch nur so, dass man es mit viel Geschick erkennen konnte. "Was meinst du damit?" Kagome schüttelte ihren Kopf murmelnd von links nach rechts. "Das ist ein Traum. Er ist nicht echt. Das ist alles nur ein Traum!" Ein Knurren war zu hören, als Sesshoumaru leicht angesäuert auf das Menschenweib nieder sah. Er hob seine Hand und ließ diese an Kagomes Kehle gleiten. Mit dieser hob er sie nun ein wenig an. "Ich habe dich gerade etwas gefragt!" Bedrohlicher als zuvor wirkte er auf die Schwarzhaarige. Doch als er sie nun von Nahen sah, erkannte er etwas. "Du bist das Weib von InuYasha!" Obwohl sie seltsamer roch. Kagome war verwirrt. Sie gab es hier auch? "Nein! Bin ich nicht." Ihre Stimme klang dabei so zittrig, dass man sie kaum verstanden hatte. Nun drückte Sesshoumaru etwas zu. "Lüge nicht! Was würde mein werter Halbbruder wohl für dich hergeben? Ich habe seine Aura nicht gespürt. Das heißt wohl, dass er dich ganz schutzlos hier gelassen hat. Wie dumm!" Das war zu viel für Kagome. "Verstehst du nicht? Ich bin nicht ‚Die’ von InuYasha!" Sesshoumaru hob eine Braue. Kagome schluckte. Sie kannte ihn und alles andere aus "InuYasha" wie kein Anderer. Wenn sie lügen würde, würde er sie töten. Wenn sie schweigen würde, würde er sie so lange quälen, bis es ihn reicht und sie dann töten. Also, was blieb ihr übrig? "Ich komme aus einer anderen Welt. Dort seid ihr nur Figuren in einer Geschichte." Nun ließ Sesshoumaru etwas von ihr ab. "Figuren?" Kagome nickte. "Ihr seid auf der ganzen Welt bekannt. Also in meiner. Ich weiß alles über die Welt und dich..." Gerade wünschte sich Kagome, dass sie das Letzte nicht gesagt hätte. Wollte die Zeit zurückdrehen, nur… alles ungeschehen machen. Sesshoumaru lachte hämisch auf. "Du weißt alles über mich?" Schnell schüttelte sie den Kopf. Doch damit brauchte sie ihn gar nicht kommen. Er drückte wieder etwas zu. "Schon gut..." Damit sie reden konnte, lockerte er wieder etwas seinen Griff. "Du bist Sesshoumaru, Herrscher über die westlichen Ländereien, Halbbruder von InuYasha, Hundedämon, über 900 Jahre alt. Du willst Naraku töten, weil er dich betrogen und dir einen menschlichen Arm gegeben hat, der dann aber zerstört wurde. Dein Vater war Inu no Taishou. Du hast es ihn nie verziehen, dass er sein Leben für eine Menschenfrau aufgab, weil du nämlich gegen ihn kämpfen wolltest. Seit kurzem lässt du ein Menschenmädchen namens Rin mit dir ziehen, weil sie dich nach einem Kampf mit InuYasha gesund gepflegt hat. Soll ich weitermachen?" Sesshoumaru war erstaunt. Niemanden hat er etwas von der Zeit erzählt, als er von Rin gepflegt wurde. Außerdem schien sie nicht zu lügen. Jedenfalls konnte er das nicht erkennen. Vielleicht würde sie ihm noch nützlich sein. "Du kommst mit!" Ohne Widerworte ging Kagome mit dem großen Hundedämon. Schließlich würde er sie, solange er sie noch brauchte, beschützen. Und besser als allein in der Gegend rum zu laufen, war es alle Male. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)