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Alles Hexe oder was?

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Hogwarts

Kapitel 9: Hogwarts
 

Kathi lässt sich in einen Sitz fallen, als ihre Mutter außer Sicht ist und blickt aus dem Fenster, während Joe sich verlegen in den Sitz gegenüber von Kathi sinken lässt und sie heimlich beobachtet, wobei er ebenfalls so tut, als ob er aus dem Fenster sieht. Kathi entgeht das natürlich nicht und so blickt sie ihn nach ein paar Minuten an, sagt aber nichts.

Joe erwidert ihren Blick schüchtern und läuft hochrot an, sagt aber ebenfalls nichts.

So sitzen die beiden einige Minuten stumm da, bis Kathi schließlich sagt „Ich freue mich schon total auf Hogwarts! Wie es wohl wirklich ist? Ich meine, wie groß es wirklich ist, ob es wirklich 142 Treppen dort gibt und was mit Nick, dem blutigen Baron und Myrte ist! Und vor allem... Ich frage mich, ob es Dumbledore gut geht und... Was Hermine plant.... Sie wirkte irgendwie geheimnisvoll...Sag mal, Joe, hast du auch einen Brief von Hagrid bekommen, wegen des Lingua-Anglia-Trank?“

Joe sieht sie einen Augenblick verwirrt an, erschlagen von dem plötzlichen Redefluss von Kathi, dann sagt er langsam „Ich bin auch neugierig, ich frage mich auch vieles. Aber... Was meinst du, wenn du sagst, dass Hermine geheimnisvoll wirkte? Hast du sie etwa getroffen?? Und was meinst du mit dem Brief – Ach so, den Brief meinst du! Ja, ich habe auch so einen Brief bekommen, wenn auch von McGonagall. Mir wurde nur gesagt, dass ich den Trank noch am ersten Abend in Hogwarts erhalten werde, sonst nichts weiter. Und deinen Brief hat Hagrid wirklich selber geschrieben??“

Joe’s Neugierde ist geweckt, die Röte ist aus seinem Gesicht gewichen und seine Augen fangen an zu leuchten vor Aufregung. Die Sache mit Hermine scheint ihm neu zu sein und so grinst Hermine und nickt langsam.

„Ja, ich habe Hermine getroffen. Hast du sie nicht gesehen? Wir saßen zusammen bei Florean Fortescue’s und haben uns unterhalten. Meine Mutter kennt sie sogar schon länger. Und ja, der Brief ist von Hagrid geschrieben worden... Ich weiß auch nicht genau, warum deiner von McGonagall geschrieben wurde. Echt merkwürdig...“

„Nein, ich habe sie nicht gesehen... Aber... Egal. Vermutlich war sie schon weg.“ Sagt Joe langsam.

Kathi nickt nur und verfällt dann wieder in Schweigen. Es ist alles irgendwie so... merkwürdig.

Es wirkt alles so unreal...

Die ganze Sache an sich ist so real, alles scheint echt zu sein. Aber gerade durch diesen Umstand wirkt es so unreal....

Kathi blickt holt ihr Buch für Verteidigung gegen die dunklen Künste hervor und liest dort weiter, wo sie gestern abend aufgehört hat.

Joe mustert sie noch eine Weile, dann holt auch er ein Buch – „Der Schwarm“ von Frank Schätzing – hervor und liest.

Joe legt das Buch nach einer knappen Stunde wieder weg, als er merkt, dass der Zug langsamer wird und ist erstaunt: Sie fahren gerade in einen Bahnhof ein!

„Kathi, sieh doch mal!“ ruft Joe aufgeregt.

Kathi legt ihr Buch zur Seite und ist plötzlich genauso aufgeregt wie Joe. Denn sie hat das Schild erkannt: Sie sind soeben auf Gleis 9 ¾ eingefahren!

„Joe, das ist ja Wahnsinn!“

Joe nickt nur stumm und packt schnell sein Buch weg, denn das Gleis ist schon mit Menschen fast überfüllt, es herrscht ein pures Chaos am Gleis und doch rennt keiner in den anderen. Müttern geben ihren Kindern Abschiedsküsse und ein Mädchen weint sogar, wie Kathi erkennen kann.

Aufgeregt blickt sie aus ihrem Fenster hin und her, bis ihr Hermine auffällt, die mit Ron und ihren beiden Kindern dort steht. Kathi knallt mit dem Kopf gegen die Scheibe, als sie sich noch weiter nach vorne lehnt, um Hermine besser erkennen zu können und flucht.

Joe blickt sie einen Moment entgeistert an, dann meint er nur leicht grinsend „Wie wäre es, wenn du das Fenster aufmachst?“

Kathi blickt ihn an, wobei sie sich die Stirn reibt und läuft dann rot an.

„Ohja, ich...Na klar, daran hab ich gar nicht gedacht....“

Sie schiebt das Fenster hinunter und lehnt sich hinaus, dann ruft sie zu Hermine hinüber

„Hermine! Hier drüben!!“

Joe schiebt ebenfalls seinen Kopf durch das Fenster, aber sehr weit kommt er nicht, denn seine Schultern sind zu breit, sodass sie nicht mehr neben Kathis durch das Fenster passen.

Hermine hat Kathi entdeckt und winkt ihr zu, dann sagt sie etwas zu Ron, der nickt. Hermine kommt zu den beiden hinübergelaufen und lächelt.

„Hallo Kathi. Wer ist denn der hübsche Junge da neben dir?“

Joe läuft bei diesen Worten von Hermine sofort knallrot an und stammelt „Ich.. Ich bin...Joe. Jonathan Tschechner.“

„Hallo Joe, freut mich, dich kennenzulernen. Dann bist du also der andere, der den Lingua-Anglia-Trank benötigt, soso...“ Hermine grinst verschmitzt und meint dann „Ich habe ihn aber nicht bei mir. –„

„Was?!? Hermine...Bitte sag, dass das nicht wahr ist“ ruft Kathi dazwischen.

„Aber ihr werdet ihn in Hogwarts bekommen.“ fährt Hermine ungerührt fort, so als ob nichts geschehen wäre.

Kathi klappt der Mund auf und Joe fragt langsam „Wie? Wir bekommen den Trank in Hogwarts?“

„Es heißt genau das, was ich gesagt habe: Ihr werdet den Trank von mir in Hogwarts bekommen.“

„Aber wieso ausgerechnet in Hogwarts?“ fragt Kathi nun ein wenig kleinlaut.

„Nunja... Da ich in diesem Jahr die Stelle als Zaubertranklehrerin antreten werde, werden wir uns in Hogwarts noch häufig genug begegnen.“

„Aber wie sollen wir uns dann mit den anderen Schülern unterhalten, die übrigens schon in den Zug stürmen? Wir sind doch die einzigen, die Deutsch aufgewachsen sind!"“ sagt Joe ein wenig sauer.

Hermine nickt nur.

„Das ist mir schon klar. Ich weiß, dass es für euch beide nicht einfach ist, aber es ist nunmal leider so. Ich kann es nun auch nicht mehr ändern. Der Trank wird erst mit dem nächsten Mondaufgang soweit sein, dann sind nämlich die 40 Nächte vergangen, die der Trank vor sich hinköcheln muss.“

Kathi nickt nur stumm, Joe tut es ihr gleich. Das was Hermine gesagt hat, ist nur zu logisch, darauf haben sie nichts mehr zu sagen.

Hermine nickt nur noch lächelnd, dann sagt sie „Wie ich sehe, habt ihr verstanden. Nun gut, der Zug fährt gleich" – es ertönt ein lauter Pfiff – „Der Zug fährt gleich los und ich muss mich noch von meinen Kindern verabschieden. Wir sehen uns dann heute Abend in Hogwarts wieder, ich werde euch beide nach dem Essen in der Eingangshalle erwarten.“

Kathi nickt nur, Joe betrachtet fasziniert die große Uhr, die nun genau 2 Minuten vor 11 zeigt.

Kathi stupst ihn an, woraufhin er zusammenzuckt und nickt. Hermine geht daraufhin zu Ron, Hugo und Rose zurück, Kathi lässt sich wieder in ihren Sessel sinken und Joe schließt das Fenster wieder.

In dem Augenblick, in dem Joe sich ebenfalls in seinen Sessel sinken lässt, öffnet sich die Tür zu ihrem Abteil und ein Junge steht in der Tür.

Er hat braunes, lockiges Haar, ein ovales Gesicht mit rehbraunen Augen, wie Kathi erkennen kann. Er hat verblüffende Ähnlichkeit mit Orlando Bloom! schießt es Kathi nur durch den Kopf, dann lächelt er und sagt lächelnd „Hello! Can I sit here with you? All other compartments are full and here are places left empty.“

Kathi blickt ihn einen Augenblick nur mit offenem Munde an, dann errötet sie und nickt, als sie begreift, was er soeben gesagt hat.

„Great! Thank you!“ sagt der Junge und lässt sich auf den Sitz neben Kathi sinken, woraufhin sie noch mehr errötet.

„Er.. My name is Kathi. Originally Katharina Gryffin. And yours is..?“ fragt Kathi ein wenig stockend.

„My name’s Sam. Sam Leutwein.“ Sagt der Junge immer noch lächelnd, wobei immer wieder seine weißen Zähne zum Vorschein kommen.

„My name is Joe. Jonathan Tschechner.“

„Nice to meet you guys. You know, it’s so annoying, when you don’t know anybody, when all is new to you.“ sagt Sam.

Kathi nickt nur. Dann fällt ihr plötzlich auf, wie Sam seinen Nachnamen ausgesprochen hat: Leutwein. So, wie es ein Deutscher tun würde.

Sie fragt plötzlich „Sam, do you have german ancestors?“

Sam sieht sie erstaunt an und nickt.

„Yeah, my Mum is a German. Why do you ask?“

„It’s because your pronounciation. You pronounced your name so.. german. so clear – clearer than british people would do.“ sagt Kathi in stockendem Englisch. Sie merkt, dass ihre Aussprache nicht sehr gut ist, aber sie hofft, dass Sam sie verstanden hat.

Sam blickt sie nur an und sagt dann auf ein wenig stockendem Deutsch „Bin ich richtig, wenn ich vermute, dass zumindest du aus Deutschland kommst? Und Joe kommt dann sicher auch aus Deutschland, oder?“

Kathi blickt ihn schon wieder erstaunt an und nickt nur, doch dann ergreift Joe das Wort.

„Wow, ich finde es klasse, dass jemand Deutsch hier sprechen kann! Kathi, sieh doch mal, so sind wir doch nicht ganz allein! Wir haben jemanden, der uns notfalls dolmetschen kann!“

Kathi nickt einfach nur. Sie kann die Augen einfach nicht von Sam lassen.... Seine Ähnlichkeit zu Orlando Bloom fasziniert sie, aber auch seine ganze Ausstrahlung... Sie lächelt nur und blickt unverwandt Sam an, der sie verwirrt ansieht, als er das bemerkt.

„Kathi, hast du etwas?“ Sie schüttelt nur den Kopf, blickt aber weiter unverwandt Sam an.

Du Trottel! Kathi, Mensch, reiss dich zusammen! Starr ihn noch weiter so doof an, und er geht wieder! Schimpft sie mit sich selber, aber es klappt nicht. Sam lächelt nur, zwinkert Kathi kurz zu, warum auch immer und blickt dann an ihr vorbei aus dem Fenster. Vor lauter Aufregung haben sie gar nicht gemerkt, wie der Zug losgefahren ist und sie fahren nun durch Londons Vorstädte.

Schweigen kehrt im Abteil ein, für Kathi ein wenig unangenehm, aber ihr fällt nichts ein, womit sie die Stimmung auflockern könnte. Joe hat sich nun wieder hinter seinem Buch vergraben und Kathi blickt eine Weile Den Buchrücken an, dann kramt sie ebenfalls wieder ihr Buch hervor und liest.

Sam unterdessen hat seinen Zauberstab gezogen und spielt ein wenig damit herum, er lässt ihn durch die Luft wirbeln, wobei goldene Funken entstehen. Kathi lässt ihr Buch augenblicklich wieder sinken und betrachtet fasziniert das Schauspiel. Sam lächelt verschmitzt dabei.
 

*
 

Als es am Mittag an der Tür ihres Abteils klopft und Kathi erschrocken ihr Buch sinken lässt, erblickt sie eine ältere Hexe mit einem Schiebewagen. Joe erhebt sich und öffnet die Tür.

„Anything off the vart, dears?“

Sam zog sofort einen Beutel aus seiner Tasche und geht auf den Gang. Kathi zieht ihren Beutel ebenfalls hervor, aber bevor sie etwas tun kann, sagt Sam „Lass es. Ich schenke euch etwas von den Süßigkeiten.“

Kathi läuft sofort wieder rot an. Warum benimmt sie sich nur so trottelig?

Joe lächelt und sagt nur „Danke, Sam“

„Keine Ursache, Joe“

Sam nimmt Bertie Bott’s Bohnen in jeder Geschmacksrichtung, Schokofrösche, Kesselkuchen und Zuckerzauberstäbe. Als er wieder ins Abteil zurücktritt, sitzt Kathi immer noch stumm und rot im Gesicht da, ihr Buch aufgeschlagen im Schoß.

Schließlich stammelt sie nur „Sam, ich... Danke.“

Sam lächelt sie nur an und hält ihr einen Schokofrosch hin.

„Nimm einfach, ok?“

Kathi nickt nur und packt einen Schokofrosch aus, der sofort auf ihr Buch hüpft.

„Hey! Hiergeblieben!“ ruft sie und schnappt sich den Frosch, der beinahe wieder entkommt.

Joe schmunzelt nur, ebenfalls wie Sam, woraufhin Kathi noch röter wird und sich dann, um die peinliche Pause zu überbrücken, den Frosch in den Mund schiebt und dann genüßlich zu sagen „Mhm... Die sind ja so lecker...Danke, Sam, wirklich. Die sind so unglaublich lecker...“

Eine ganze Weile unterhalten sie sich dann noch über die Süßigkeiten und schließlich kommt das Thema auf die Häuser in Hogwarts zu sprechen.

„Ich weiß ja nicht... Meine ganze Familie war in Slytherin, aber ich möchte nicht wirklich dahin... Ich fühle mich nicht wirklich hingezogen zu der ganzen Sache.“ Sagt Sam etwas zögerlich.

Kathi blickt ihn einfach stumm an, dann nickt sie.

„Ja, glaub ich wohl... Wenn du dir nicht sicher bist, ist das nicht dolle..“ sagt Kathi langsam

Sam nickt nur und hüllt sich dann in Schweigen, Kathi sagt schließlich leise „Mein Vater war in Gryffindor, das hat mir meine Mutter erzählt, aber sie selbst war in Ravenclaw. Ich habe keine Ahnung, wo ich dann hinkomme...Ehrlich gesagt ist es mir egal, wo ich hinkomme, hauptsache, es ist nicht Slytherin...“ Ein wenig verlegen senkt sie den Blick.

„Joe, erzähl du doch mal, wo deine Eltern herkommen“ sagt Sam zu Joe.

Der zuckt zusammen und wendet den Blick von der vorbeiziehenden Landschaft draußen ab.

„Ich? Öhm... Mein Vater war in Hufflepuff, aber meine Mutter ist eine Muggel...“ Verlegen wendet er den Blick wieder von Kathi und Sam ab und murmelt dann „Also werde ich vermutlich auch nach Hufflepuff kommen...“, anschließend hüllt er sich wieder in Schweigen. Kathi bemerkt, dass ihn etwas bedrückt, aber sie weiß nicht was. Vor Sam fragt sie ihn allerdings nicht. Aufmunternd lächelnd sie Joe zu, dann richtet sie ihren Blick wieder auf Sam.

„Ich bin mal wirklich gespannt, wo wir letztendlich landen werden.“ Sagt Sam und verstummt dann ebenfalls.
 

Eine ganze Weile herrscht ein ein wenig unangenehmes Schweigen, bis Kathi schließlich anfängt, Sam über Quidditch auszufragen. Sam weiß viel über den aktuellen Stand und offenbart Kathi etwas spektakuläres: Die Chudley Cannons sind derzeit Führer der Quidditch-Liga! Erstaunt blickt Kathi Sam an und verstummt.

Das kann sie gerade einfach nicht glauben, und dass, wo Ron doch bisher immer vergeblich gehofft hat... Hieß es in den Büchern nicht immer, dass die Cannons immer verlieren? Das es unwahrscheinlich sei, dass sie jemals ein Spiel gewinnen würden? Und nun sind sie Führende? Wahnsinn... denkt sie und hüllt sich erneut in Schweigen.

Als sie zu Joe blickt, der stumm sein Buch wieder aufgeschlagen hat, es aber nun aufgeschlagen im Schoß liegen hat und aus dem Fenster schaut, stellt sie fest, dass es langsam schon dunkel wird und der Himmel bewölkt ist. Es sieht aus, als ob es gleich anfängt zu regnen und Kathi verzieht das Gesicht. Sie hasst Regen, er schlägt ihr immer furchtbar aufs Gemüt. Ohne sich sonst etwas anmerken zu lassen, stupst sie Joe an und fragt ihn lächelnd „Joe, was ist? Hast du etwas?“

Nun konnte sie doch nicht widerstehen und ihn fragen. Sie macht sich einfach Sorgen um ihn. Er zuckt zusammen, sodass ihm das Buch vom Schoß rutscht und er beugt sich vor, um es aufzuheben. Aber Kathi hatte den selben Gedanken und so geschieht, was geschehen muss: Beide knallen mit den Köpfen zusammen und richten sich wieder auf, beide reiben ihre Köpfe.

„Zwei Doofe, ein Gedanke...“ sagt sie, während sie sich wieder nach vorn beugt und das Buch aufhebt, um es dann Joe zu reichen. Sie stockt, als sie ihn ansieht: Er ist hochrot im Gesicht geworden. Sie reicht ihm das Buch, er steckt es weg, sieht dann aus dem Fenster um gleich darauf wieder Kathi anzusehen. Sie erwidert verwirrt seinen Blick, sagt aber nichts.

Sam sieht sich das Ganze nur an, aber auch in seinem Gesicht steht die Verwirrung geschrieben.
 


 

Der Rest der Fahrt verläuft ruhig, alle drei sind schweigsam und hängen ihren Gedanken nach, es herrscht ein angenehmes Schweigen, dass keinen bedrückt.

Draußen wird es immer dunkler und es fängt wirklich an zu regnen, aber Kathi bemerkt es kaum. Schließlich steht Sam auf und holt seinen Umhang hervor.

„Ich gehe mich nun umziehen, bis gleich“ sagt er, dann ist er auch schon aus der Abteiltür hinaus in den Flur gegangen. Kathi und Joe sind aus ihren Gedanken geschreckt, als Sam gesprochen hat und blicken ihm hinterher. Joe wendet seinen Blick dann zu Kathi, die ihn wieder stumm erwidert. Nach einer ganzen Weile, in der Joe wieder rot im Gesicht geworden ist, sagt er schließlich „Kathi...Ich... Das vorhin tut mir leid...Ich...Ich wollte nicht, dass du dir wehtust und....“ er bricht ab, läuft noch röter an und senkt den Blick, dann nuschelt er etwas unverständliches und Kathi will gerade nachfragen, als Sam zurückkommt, komplett umgezogen.

Kathi kann Sam nur stumm ansehen, sie schafft es nicht, ein Wort herauszubringen.

Wow...Ich.. Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut in Uniform aussieht... schießt es ihr durch den Kopf.

Sam setzt sich wieder und sieht Kathi an.

„Kathi, was ist? Was hast du?“

Kathi, aus ihren schwärmerischen Gedanken gerissen, blickt ihn an und stammelt dann „Ich? Ach nichts, nichts...“

Dann steht sie auf und holt ihren Umhang hervor, um sich ebenfalls umzuziehen und gerade, als sie die Abteiltür öffnet, rührt sich Joe wieder.

„Warte, ich komme mit!“

„Dann beeil dich, ich glaube, wir sind bald da...“

Joe beeilt sich tatsächlich und holt seinen Umhang hervor und folgt Kathi aus dem Abteil.

Kurze Zeit später kommen beide umgezogen wieder zurück und lassen sich auf ihre Sitze sinken.

Alle drei versinken wieder in Schweigen, aber schon wenige Minuten später schallt eine Stimme durch den Zug: “We will be reaching Hogwarts in five minutes‘ time. Please leave your luggage on the train, it will be taken to the scholl seperately“

Auf Kathis Gesicht breitet sich ein Grinsen aus.

„Hatte ich doch Recht! Na, dann wollen wir mal....“

Sie steht auf und öffnet die Abteiltür, aber auf den Gang hinaus kommt sie gar nicht erst: Er ist voll von Schülern und es wird quer durch den Wagen gerufen. Ein paar Schüler, die an ihrem Abteil vorbeikommen, sehen Kathi verwirrt an, werden aber weitergeschoben und bekommen so keine Gelegenheit dazu, Kathi näher zu betrachten.

Kathi selbst ist furchtbar verwirrt, sie begreift nicht, was an ihr so besonderes sein soll. Schließlich schiebt sie sich einfach auf den Gang hinaus in der Hoffnung, Joe und Sam nicht zu verlieren und schafft es irgendwie, zur Tür vorzudringen. Dort blickt sie hinter sich und erkennt, dass Sam und Joe nicht weit hinter ihr stehen. Als Joe Kathis Blick auffängt, winkt er ihr zu, errötet aber sofort wieder und lässt die Hand sinken.

Kathi dreht sich leicht schmunzelnd wieder um, als man über das Gerede, von dem sie derzeit kaum ein Wort versteht, die Bremsen quietschen hört und der Zug zum Stehen kommt. Die Türen öffnen sich und die Schüler strömen heraus – in einen richtig dicken Platzregen.

Sofort kreischen viele Mädchen auf und versuchen, ihre Haare zu schützen, was natürlich nicht funktioniert und Kathi muss lachen. Ihr ist es egal, wie doll es regnet, auch wenn ihr der Regen nicht so ganz passt. Aber diesen Tussis tut es gut, mal so richtig nass zu werden...Grinsend dreht sie sich zu den Jungs um, die ebenfalls ein Grinsen nicht unterdrücken können.

„Firs‘ years! Firs‘ years over here!“ hören sie eine freundliche Stimme und kurze Zeit später ist eine große Lampe zu erkennen, die hin und her schwingt. Dahinter kommt die größte Person zu Vorschein, die Kathi je gesehen hat: 4 Meter groß und das Gesicht mit dichtem, anscheinend ungezähmten, Bart und buschigen Augenbrauen. Ebensowenig scheint das Haar gebändigt geworden zu sein.

„Firs‘ years come here!“ wiederholt er.

Nach kurzer Zeit sind alle Erstklässler bei ihm versammelt und er grinst.

„Good, good, Ev’rybody seems to be here. My name’s Hagrid. Jus‘ Hagrid. An‘ now: C’mon and follow me!“

Kathi blickt ihn einfach nur stumm an und folgt ihm dann. Sie ist mit einem Mal furchtbar nervös und hat ein Kribbeln im Bauch, so als ob sie vor einer riesigen Achterbahn stünde und nun nicht mehr umdrehen kann. Umdrehen kann sie nun wirklich nicht mehr... Aber das will sie auch gar nicht.

„Yeh’ll get yer firs‘ sight o‘ Hogwarts in a sec“ ruft Hagrid über seine Schulter. „Jus‘ round this bend here.“

Sie biegen um die Ecke und es gibt ein lautes „Ooooohh“ und „Aaaaahh“: der Pfad, der vorher eng und dunkel war, wird hier hell und breit und gibt den Blick auf einen großen See frei und auf dem dahinter liegenden Land steht ein großes Schloss, dessen Fenster hell erleuchtet sind. Es gibt unheimlich viele Türme und Erker, wie sie trotz der Dunkelheit erkennen können.

Hagrid führt sie weiter zu einem Bootsanleger, wo er ihnen sagt, dass nicht mehr als 4 Personen in ein Boot dürfen.

Kathi steigt zusammen mit Joe und Sam in ein Boot, zu ihnen gesellt sich noch ein schüchternes Mädchen mit Namen Angie.

Sie ist während der Fahrt auf dem See, bei der sie alle klitschnass werden, denn der Regen hört nicht auf, sehr schweigsam und bringt kein Wort hervor und die drei versuchen auch gar nicht erst, sie zum Reden zu bringen. Sie fahren schließlich unter einer Klippe hindurch und kommen in einem unterirdischen „Hafen“ an.

Hagrid sieht nochmal alle Boote durch, ehe er sie eine Steintreppe hinaufführt, die an einem großen Portal mit einem schweren Türklopfer endet.

Hagrid klopft dreimal laut dagegen und augenblicklich öffnet sich die Tür und es erscheint eine Person, mit der sie am allerwenigsten gerechnet hätte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-03-31T21:50:04+00:00 31.03.2008 23:50
was wie ich bin hier die erste die en kommi da lässt, kann ja ma gar it sein!
hey is gut geschrieben
bin ja mal gespannt wer da die tür auf macht ;)
hoff du schreibst schön weiter ;)
wär nett wennu mir ne nachricht zukommen lassen könntest wenn es weiter geht;)
lg
mystery


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