Music From The Heart von Iwa (If you listen, you'll discover the truth) ================================================================================ Kapitel 9: Strangers On The Wall -------------------------------- Titel: Music From The Heart Autor: Iwa Teil: 9/? Genres: AU, Drama, Romantik, Shounen-Ai Pairing(s): Inui x Renji x Kaido / Andeutungen auf Tezuka x Fuji, Oishi x Eiji und Sanada x Yukimura und noch ein weiteres x3 Warnings: Shounen-Ai + Threesome A/N: *muhar* ab jetzt geht's wieder vorran Als Yanagi die Wohnung betrat, stand Inui nach wie vor auf seinem Platz in der Küchentür. Er quetschte sich zwischen dem Rahmen und Inui in die Küche. Auf dem Tisch sah er das Essen. Seltsam. Inui kochte höchst selten für ihn. Nichts desto Trotz freute er sich darüber. Er wollte sich gerade hinsetzen und das feine Essen genießen, als der Größere ihn packte und ihn voller Eifer küsste. Damit hatte er auch kein Problem, aber irgendwie war dieser Tag höchst merkwürdig. Nichts entsprach seinen Daten. ---- Kaido saß auf seinem Bett und spielte auf seiner Gitarre. Hart schlug er die Saiten an. Das war ein gutes Mittel, um Frust ab zu lassen. Verdammt, er war sauer auf sich. Was für einen Mist er gebaut hatte. Wie sollte er Inui so nur wieder unter die Augen treten? Und Yanagi, der würde ihn jetzt erstrecht hassen. Was man in einer winzigen Sekunde alles falsch machen konnte. Immer noch wütend hämmerte er auf die Saiten, bis eine plötzlich ein komisches Geräusch machte und ihm dann um die Ohren flog. Kaido schaute auf die gerissene Saite. Wenn das kein Zeichen war. ---- „Hey, hey, hey, Kaido, wo gehst du hin, nya?“, fragte Kikumaru, der sah, wie der Schwarzhaarige auf die Straße zu steuerte, anstatt aufs Gebäude der Mittelschule. Kaido blieb nicht stehen. Er konnte unmöglich zur Probe kommen. Nie im Leben konnte er das machen. „Ich hab was Wichtiges zu tun“, sagte er. Kikumaru sah ihm hinterher. Irgendwie hatte sich der Schwarzhaarige den ganzen Tag schon seltsam verhalten. Der Rotschopf verschränkte die Arme hinterm Kopf. Kaido würde schon wissen, was er tat. Kaido wanderte sinnlos durch die Straßen. Er hatte kein Ziel. Nach seinem Entschluss würde er nicht zurück zur Probe gehen, aber zuhause wollte er auch nicht rumsitzen. Er überlegte gerade, ob er von zuhause sein Trainingszeug holen und joggen gehen sollte, was neben Musik das Einzige war, das ihn beruhigen konnte, als er Gitarrenmusik hörte. Er bog in eine Nebenstraße ein. Auf einer kleinen, steinernen Mauer saß ein Typ und zupfte auf seiner Gitarre rum. Kaido wusste nicht, was es war, schlie0lich waren Stra0enmusiker keine Seltenheit, doch irgendwas veranlasste ihn dazu stehen zu bleiben und sich die Musik an zu hören. Er betrachtete den Gitarristen. Er sah nicht aus wie die durchschnittlichen Typen, die sich sonst versuchten mit ihrer Musik durch zu schnorren. Zugegeben, seine Haare wirkten, als hätten sie noch nie eine Bürste gesehen, aber ansonsten machte er einen relativ ordentlichen Eindruck. Außerdem, stellte Kaido fest, konnte der Kerl kaum älter sein als er selbst. Plötzlich drehte der Typ den Kopf zu Kaido und schaute ihn herausfordernd an. „Ey! Wenn du da schon die ganze Zeit stehst und zuhörst, kannst auch gleich was rüber wachsen lassen.“ Er deute auf die Schachtel, die vor der Mauer stand. Kaido zischte. Er würde dem Kerl bestimmt kein Geld geben, jedenfalls nicht, so lang er nicht wusste, was der andere damit anstellte. Für die Musik, die er wirklich nicht schlecht fand, hätte er ihm vielleicht sogar etwas gegeben, aber er unterstützte keine drogen- oder alkoholabhängigen Jugendlichen. „Tse! Ich habe dich nicht darum gebeten hier zu spielen.“ Der Sitzende pausierte. „Heh“, lachte er. „Gut gekontert.“ Dann widmete er sich wieder seinen Saiten. Kaido stand noch eine Weile unentschlossen rum, legte dann aber seine Tasche ab und setzte sich zu dem Musiker auf die Mauer. Er hatte doch eh nichts Besseres zu tun. Der Andere sagte dazu erst mal nichts. Kaido schaute auf die Menschen und lauschte dem Gitarrenspiel, bis sein Blick auf die Zigarettenschachtel zwischen sich und seinem Nachbar fiel. „Fshuu... Du rauchst?“, fragte er. „Das ist nicht gut für die Stimme“, fügte er, in der Annahme der Musiker sang, hinzu. Dieser fing an zu Grinsen. „Mein Stimmchen ist in Hochform. Die Kippen gehören nicht mir. Im Übrigen sitzt du...“ Aber er wurde jäh unterbrochen, von einem lauten Knurren. Kaido drehte sich halb um und sah einen großen weißhaarigen Typen hinter sich stehen. „Was willst du hier?“, fragte der Größere. „Das hier ist MEIN Platz.“ Kaido wollte aufspringen und sich mit dem Kerl anlegen. Als ob ein öffentlicher Platz ihm allein gehörte. „Hau ab, Akutsu. Ich hab heute echt keine Bock auf dich“, sagte plötzlich der Schwarzhaarige. Akutsu schaute böse auf ihn herunter. „Willst du mir Vorschriften machen?“ „Ja und jetzt verpiss dich. Hier sind deine Kippen.“ Der Kleinere warf ihm die Schachtel zu. Akutsu machte noch irgendeinen verstimmten Laut und verzog sich dann. Kaido zischte. Das war ja eine nette Art mit einander um zu gehen. „Arschloch“, grummelte Kaidos Nachbar, als Akutsu außer Hörweite war. Scheinbar war er schlecht gelaunt. Kaum hatte Kaido das gedacht, sprang der Andere auch schon auf und rannte einige Schritte auf einen Passanten zu. „Ey, du Snob. Kannst mir ruhig was da lassen!“ Der Angesprochene reagierte nicht und ging einfach weiter. „Danke, Arschloch!“, schrie ihm der Gitarrist hinterher. „Hast wohl kein Geld für die Bedürftigen!“ Grummelnd setzte er sich auf seinen vorigen Platz. „Hast du es wirklich nötig?“, fragte Kaido. Er wusste nicht, warum er das tat, es interessierte ihn auch nicht wirklich, doch aus irgendeinem Grund musste er fragen. „Nah.“ Der Kleinere zupfte an einer Saite. „Nicht wirklich. Einmal pro Tag krieg ich ja was zu essen, das reicht. Das Geld hier ist nur für Mangas. Krieg ja kein Taschengeld mehr.“ Kaido zischte. Er wollte, aber er würde nicht weiter fragen. Das Leben andere, erstrecht derer, die er fast nicht kannte, ging ihn nichts an. Wahrscheinlich würde ihm der Kleinere eh nichts erzählen, und das zu recht. „Was hängst du hier eigentlich die ganze Zeit auf meiner Mauer rum? Hast Liebeskummer? Stehst auf nen Typen, den du nicht kriegen kannst, was?“ Kaido wurde rot. Das ging den Typen jetzt aber wirklich nichts an. Wie hatte er das überhaupt so schnell erraten? Vielleicht wollte der Kerl ihn auch nur damit ärgern. Also am Besten nicht drauf reagieren. Der Wuschelkopf begann wieder eine Melodie zu spielen. „Heh. Also voll ins Schwarze.“ Er leckte sich kurz über die Lippen. „Ist schon in Ordnung, Mann. Ich steh auch auf nen Kerl, den ich nicht kriegen kann.“ Kaido zischte wieder. Was war das hier für eine Unterhaltung? „Vergeben?“, fragte der Kleinere plötzlich. Kaido musste erst eine Weile überlegen, bis er verstand, was genau der andere wissen wollte. Sollte er es ihm erzählen? Schaden konnte es nicht mal mit jemandem darüber zu reden. Ansonsten konnte er es schließlich niemandem anvertrauen. „Ja.“ Der Gitarrist fing an zu lachen. „Willkommen im Club.“ Kaido fand das nicht so zum Lachen. Er wäre lieber nicht in diesem „Club“. Plötzlich tropfte etwas Nasses auf seine Nase. Er schaute in den Himmel. Es fing an zu regnen. Kaido fluchte innerlich, er hatte wirklich keine Lust sich voll regnen zu lassen. Er sah, wie der Kleinere neben ihm seine Gitarre einpackte. Kaido sprang von der Mauer, schnappte seine Tasche und lief los, er würde sich irgendwo einen Unterstand suchen. Als er um die Ecke bog, sah er, dass der Gitarrist nach wie vor auf der Mauer saß, obwohl der Regen ziemlich stark wurde. Doch er hatte keine Zeit sich darum zu kümmern. ---- Kaido schüttelte sich. Er war ins nächstbeste Kaufhaus geflüchtet. Draußen goss es jetzt wie aus Eimern. Hoffentlich würde der Regen nicht zu lange anhalten. Kaido zischte. Wohl oder Übel musste er jetzt die Zeit hier tot schlagen. Er schlenderte durch die verschiedenen Gänge, fand aber nichts von Interesse. Als er die untere Etage abgegrast hatte, begab er sich ins nächste Stockwerk. Der Regen war noch stärker geworden. Kaido befand sich in der Juwelierabteilung. Das interessierte ihn wirklich nicht. Deshalb wollte er eigentlich gleich in die nächste Etage, aber er entdeckte einen Haarschopf, der ihm verdammt bekannt war. Er wollte gerade auf die Rolltreppe flüchten, da drehte sich die blauhaarige Person auch schon zu ihm um. Mit wenigen Schritten war sie bei ihm. Kaido blieb stehen und verbeugte sich ordnungsgemäß. „Guten Tag, Yukimura-senpai.“ Der Ältere nickte. Kaido bemerkte, dass Yukimura das erste Mal, seit er ihn kannte, das Lächeln fehlte. Yukimura holte einen kleinen Block aus seiner Tasche und schrieb etwas auf, dann zeigte er Kaido den Zettel. 'Wieso bist du hier? Eiji sagte, du hättest etwas Wichtiges zu tun.' Kaido schaute auf den Boden. Er wusste wirklich nicht, was er dazu sagen sollte. Er wollte seinen Senpai nicht anlügen, aber die volle Wahrheit konnte er auch nicht sagen. „Bitte, senpai...“ Er kam nicht dazu zu Ende zu sprechen, da ihm der Blauhaarige auf die Schulter tippte und ihm erneut den Zettel zeigte. 'Du wirst deine Gründe haben. Das geht mich nichts an. Ich sage den anderen nichts unter der Bedingung, dass du mir kurz bei etwas hilfst.' Kaido nickte, das war kein Problem. Er war erleichtert, dass Yukimura so verständnisvoll war. „Danke, senpai.“ Yukimura nickte und in dem Moment kehrte sein Lächeln zurück. Yukimura ging mit ihm zur Kasse und bezahlte etwas. Es war eine dünne Silberkette mit einem Anhänger in Katanaform. Kaido fragte nicht, wieso er diese Kette kaufte. Dann gingen sie wieder nach unten. Kaido wollte Yukimura gerade darauf aufmerksam machen, dass es regnete, als er merkte, dass der Andere auf den Ausgang zu steuerte, da holte der Harfenspieler einen Regenschirm aus seiner Tasche und lächelte. Es war Kaido etwas peinlich mit Yukimura unter einem Regenschirm durch die Straßen zu gehen, so was machten nur Paare. Aber es war ihm lieber als völlig durchnässt zu werden. ---- Yukimura und Kaido betraten ein Musikgeschäft. Der Schwarzhaarige wusste immer noch nicht, wobei er dem Älteren nun genau helfen sollte. Als Antwort wurde ihm auch prompt ein Zettel unter die Nase gehalten. 'Ich brauche Gitarrensaiten. Möglichst die Besten, die es gibt. Ich kenne mich damit nicht aus. Harfensaiten sind da etwas anders.' Gitarrensaiten also. Damit kannte sich Kaido aus. Doch es interessierte ihn, wieso Yukimura welche haben wollte. „Wozu brauchst du sie?“, fragte er. Hoffentlich hatte das nicht zu unhöflich geklungen. Kaido glaubte, dass der Andere ganz kurz rot geworden war, aber das war bestimmt nur Einbildung. 'Ich will sie Sanada zum Geburtstag schenken.' Kaido nickte. Ein Geschenk. Er machte sich daran das Angebot des Ladens zu inspizieren und suchte Yukimura die besten Saiten, die er finden konnte. Nebenbei nahm er sich gleich auch welche mit, eine Saite war ihm ja gerissen. Der Blauhaarige lächelte wie immer und bedankte sich wortlos. Als Kaido nach draußen schaute, hatte der Regen aufgehört. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)