Music From The Heart von Iwa (If you listen, you'll discover the truth) ================================================================================ Kapitel 8: Two Errors In The System ----------------------------------- Titel: Music From The Heart Autor: Iwa Teil: 8/? Genres: AU, Drama, Romantik, Shounen-Ai Pairing(s): Inui x Renji x Kaido / Andeutungen auf Tezuka x Fuji, Oishi x Eiji und Sanada x Yukimura Warnings: Shounen-Ai + Threesome A/N: *muhar* ab jetzt geht's wieder vorran Die Wochen zogen ins Land. Kaido war immer gut damit beschäftigt mit Üben und Singen lernen. Jedes Mal, wenn sie sich wieder trafen machte es mehr Spaß und Kaido merkte schon bald seine ersten Erfolge. Inui im Gegensatz hatte feststellen müssen, dass es schwieriger war Kaido zu unterrichten als angenommen. Zwar war er immer gewillt zu lernen und besser zu werden, aber Vieles fiel ihm sehr schwer und Inui brauchte oft viele Anläufe, um ihn eine Sache bei zu bringen. Kaido wusste, dass er nicht der begnadestete Sänger auf Erden war und auch niemals werden würde. Doch er war Inui sehr dankbar, dass er sich trotzdem seiner annahm. Dennoch plagte ihn etwas, weshalb er Inui am nächsten Freitag darauf ansprach. ---- Das Training war zu Ende und Inui verstaute gerade sein Notizbuch, in das er sich immer wieder Vermerke zu Kaido machte. „Senpai...“, sprach Kaido leise. Der Ältere drehte sich zu ihm. „Senpai, du opferst die einzige freie Zeit in der Woche, um mit Unterricht zu geben und ich gebe dir nichts zurück“, sagte der Kleinere. „Das ist schon in Ordnung so“, meinte Inui und schüttelte den Kopf. „Ist es nicht“, widersprach Kaido. Er fühlte sich schlecht jemanden, der sowieso schon kein leichtes Leben hatte, so aus zu nutzen. „Ich möchte dein Geld nicht, Kaido.“ „Dann eben etwas Anderes.“ So schnell wollte sich der Gitarrist nicht abwimmeln lassen. „Kaido, das ist sehr nett, aber wirklich nicht nötig.“ Inui schob seine Brille hoch. Das war wirklich sehr süß von seinem Kouhai, aber er konnte unmöglich irgendetwas von ihm annehmen. „Senpai!“ Kaido verbeugte sich tief vor dem Älteren. Er würde sich nicht mit einem Nein begnügen, er wollte nicht auf ewig dises eklige Gefühl in seiner Brust mit sich herum schleppen. Inui seufzte. Er hatte keine Chance, Kaido würde ihn nicht gehen lassen. „Also gut.“ Er gab sich geschlagen. Kaido bekam wieder einmal Herzklopfen. Er wusste ja selbst nicht so genau, was er Inui jetzt eigentlich genau angeboten hatte. „Ich nehme an, du kannst kochen“, sagte der Größere. Kaido bejahte ohne darüber nach zu denken, was Inui zu diesem Schluss kommen ließ. „Gut. Wenn du unbedingt darauf bestehst, kannst du Mittwochabend für Renji und mich kochen. Ich selbst kann es nicht wirklich gut und Renji kommt erst spät von der Arbeit und hat dann oft keine Lust.“ Kaido nickte, das war etwas nach seinem Geschmack. „Das werde ich tun, Senpai! Vielen Dank.“ Der Pianist stand auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Dann komm nächsten Mittwoch 17:30 Uhr.“ „Hai.“ „Dann bis Montag, Kaido.“ „Fshuu... Bis Montag, Senpai.“ Inui verließ den Raum. In dem Moment fiel Kaido auf, dass er gar nicht wusste, wo der andere wohnte. Er hätte Inui hinterher laufen können, aber er konnte ihn auch einfach nächste Woche fragen. Gemütlich schlenderte Kaido aus dem Raum. Er stoppte, als er eine Stimme vernahm. Seltsam, normalerweise war um diese Zeit niemand mehr in der Schule. „Eiji! Lüg nicht!“ Kaido hielt an der Ecke. Es war gegen seine Natur anderer Leute Gespräche zu belauschen, doch er konnte nicht anders. Scheinbar redeten Kikumaru und Fuji mit einander, Kaido hatte dessen Stimme erkannt. Doch er schaute lieber nicht in den Gang, in dem die Beiden sich befanden. Fuji-senpai schien seine Augen überall zu haben. „Es ist nichts, Fuji.“ „Das soll ich dir glauben?“ Fujis Stimme klang verärgert. „Eiji, glaubst du ernsthaft, ich merke nicht was mit dir los ist?!“ „Mit mir ist nichts, nya!“ Selbst Kaido musste zugeben, dass der Rotschopf nicht sehr überzeugend klang. So sehr er auch versucht hatte seine Probleme in der letzten Woche zu überspielen, es war sogar Kaido aufgefallen, dass etwas nicht stimmte. „Du verstehst das nicht!“, rief Kikumaru. „Tu ich nicht? Dann mach die Augen auf und sag noch mal, dass alles in Ordnung ist.“ Einen Augenblick wurde es still. „Mach dir Augen auf!“ Fuji-senpai klang immer gereizter. „Eiji, ich weiß, dass es etwas mit Oishi zu tun hat, aber wenn du es mit nicht sagst, kann ich dir nicht helfen!“ „Du kannst mir nicht helfen!“ Beide wurden immer lauten. „Du kannst dir doch nicht mal selbst helfen, wie willst du da etwas für mich tun können?“, herrschte Kikumaru den Braunhaarigen an. Kaido wusste, er sollte es nicht tun, dennoch schaute er vorsichtig um die Ecke. Der Größere stand mit dem Rücken an der Wand, Fuji vor ihm. Letztere sah verdammt sauer aus. Fuji reichte es jetzt. Er knallte die Hände neben Kikumarus Kopf an die Wand. Wenn Kaido richtig sah, hatte er sogar die Augen geöffnet. „Ob ich mein eigenes scheiß Leben auf die Reihe kriege oder nicht, spielt hier keine Rolle! Lass mich die verdammt noch mal helfen!“ Kikumaru schaute seinen Freund erschrocken. Seine Knie gaben nach und er rutschte an der Wand hinunter, bis er komplett saß. Kaido bemerkte, wie die Schultern des Rotschopfes anfingen zu beben. Nicht viel später hörte man ein erstes leises Schluchzen. Fuji schaute ihn an, seine Augen schlossen sich und sein Gesicht wurde wieder freundlich. Er kniete sich vor Kikumaru und schloss ihn in seine Arme. Er flüsterte etwas, aber Kaido verstand es nicht genau. „Nicht weinen, Eiji“, sagte er dann etwas lauter. „Sonst seh ich ja aus wie der Buh-Mann.“ Er streichelte seinem Freund durch die Haare. „Ihr kriegt das wieder hin. Egal, was es ist, Oishi wird dir verzeihen, glaub mir.“ Der Jüngere sagte nichts, sondern weinte nur leise weiter. Auf einmal drehte Fuji den Kopf zu Kaido und deutete ihm an zu gehen. Kaido nickte. Fuji hatte ihn also doch bemerkt. Leise ließ er die Beiden alleine. Hoffentlich würde sich Kikumaru danach wieder besser fühlen, dachte er, während er nach Hause ging. --- Der nächste Montag sollte sich als ereignisreich erweisen. Kaido war bereits im Musikraum, weil Kikumaru ihn schon mal vorgeschickt hatte. Er war gerade dabei die Saiten der Gitarre zu stimmen, als Kikumaru ihn Zimmer gestürmt kam. Alle schauten ihn hinsichtlich seines dramatischen Auftrittes an. „Oishiii!“, rief er außer Atem. Der Größere sagte nichts, sondern wartete darauf, dass sein Freund weiter sprach. Dieser stellte sich vor ihn. „Es tut mir wahnsinnig Leid, nya! Vergib mir?“ Er klatschte die Hände vor dem Gesicht zusammen und kniff ein Auge zu. Der Schwarzhaarige lächelte. „Vergeben und vergessen.“ „Nyaaaa! Hoi, hoi!“, quietschte Kikumaru fröhlich und fiel Oishi um den Hals. Kaido sah genau, wie der Ältere rot wurde. Er konnte es nicht verhindern, dass er ein kleines Bisschen lächelte. Scheinbar ging es Kikumaru besser. Dieser war immer noch damit beschäftigt seinen Freund halb tot zu knuffeln. Während der Probe passierte dann etwas, auf das Kaido schon länger gewartet hatte. Sie hatten gerade ein Lied beendet, als Akashima-sensei in die Ecke schaute. „Jirou“, sagte sie laut, falls der Blondschopf wieder beim Dösen war. Der Angesprochene sprang auf. „Ich bin? Ich bin? Sugeee~!“, schrie er durch den Raum. Die Lehrerin lächelte und nickte. Kaido suchte aus seinem Hefter das richtige Blatt. Jetzt würde er also die Stimme des Wunderknaben hören. Darauf freute er sich. Akutagawa schien es, wie Kaido feststellte, richtig zu genießen, dass sie sich alle bei seinem Lied oft verspielten und er deshalb ständig wieder anfangen musste. Dem Gitarrist gefiel die Stimme wirklich gut. Aber da war etwas... etwas, das dort nicht hingehörte. Er überlegte eine Weile. Die Stimme hatte Schwung, sie riss den Zuhörer mit, aber... sie war zu knuffig. Kaido konnte sich vorstellen, dass der Blondschopf Kinderlieder sang, das würde bestimmt toll klingen. Doch er wollte lieber eine andere Stimme hören, die vom Pianisten. Kaido sah ein, dass für ihn nie jemand Inui das Wasser reichen konnte. „Sugeee~! Das hat Spaß gemacht!“, rief Akutagawa-senpai fröhlich, als sie fertig waren und verzog sich zufrieden in seine Ecke. Kaido hatte nichts dagegen ihn öfter singen zu hören. ---- Am Mittwochabend stand Kaido Punkt 17:30 Uhr vor der Wohnung von Inui und Yanagi. Im Endeffekt hatte er Fuji-senpai nach der Adresse fragen müssen, der ihn wieder mit diesem wissenden Blick angesehen hatte. Er drückte auf den Klingelknopf. Er war verdammt aufgeregt und er wusste genau, woher das kam. Inui öffnete nicht viel später die Tür. Kaidos Herzklopfen verschlimmerte sich. Das war das erste Mal, dass er den Größeren in normalen Klamotten sah. Dieser trug Jeans, ein grünes, langärmliges T-Shirt und eine schwarze Weste. „Komm rein“, sagte Inui und ließ Kaido eintreten. Dieser zog sich ordentlich die Schuhe aus. Beide gingen in die Küche, wo Kaido auch gleich die Vorräte inspizierte, damit er überhaupt wusste, was er kochen könnte. Nachdem er sich Einiges zusammen gesucht hatte, fing er an. Inui schaute ihm die ganze Zeit vom Türrahmen zu. „Du machst das sehr professionell“, bemerkte der Brillenträger. „Fshuu... Das hat mir meine Mutter beigebracht.“ „Ii Data“, murmelte Inui und war schon wieder dabei in sein Notizbuch zu schreiben. Kaido hatte sich in den letzten Wochen schon an die Datenmacke des Älteren gewöhnt. Er fand es immer noch merkwürdig, aber jeder Mensch hatte Macken und damit musste man klar kommen. Außerdem waren die Beiden in letzter Zeit so was wie Freunde geworden. Freunde mussten das erst recht aushalten. Kaido war gerade dabei irgendetwas zu schneiden, als ihm eine Frage einfiel, die ihn schon seit Längerem im Kopf rumspuckte. „Senpai?“ „Was möchtest du wissen, Kaido?“ Der Jüngere zögerte einen Augenblick. „Warum mühen sich du und Yanagi-senpai mit Arbeit ab? Ich bin mir sicher, dass ihr mit Musik sehr schnell berühmt werden könntet. Das würde doch mehr als genug Geld bringen.“ Inui schob seine Brille hoch. So eine Frage hatte er nicht erwartet. „Renji und ich sing nicht daran interessiert eine Musikkarriere an zu fangen.“ Das erstaunte Kaido. Er war sich sicher gewesen, dass zwei so begabte Musiker das Hobby zum Beruf machen wollte. „Was wollt ihr dann machen?“, fragte er. Inui seufzte. Das war etwas, über das er nicht gerne nachdachte. „Wir würden beide gerne studieren. Renji möchte Grundschullehrer werden und ich Professor für Physik und Mathematik, aber das ist nicht möglich.“ Kaido schaute ihn an. Wieso sollten sie das nicht schaffen? Inui bemerkte den fragenden Blick. „Studieren ist teuer. Allein das Wohnen hier kostet viel. Ich bekomme zwar Unterstützung von meinen Eltern, aber wir müssen trotzdem viel arbeiten. Wenn wir studieren, hätten wir noch viel weniger Zeit. Deshalb können wir uns das nicht leisten.“ Inui ging zur Spüle und öffnete den Schrank darunter. Er kramte von sehr weit hinten eine Schachtel hervor. Darin befand sich Geld. Inui packte noch zwei Scheine hinein. „Ich versuche jeden Bisschen zu sparen, um wenigstens Renji sein Studium zu ermöglichen“, erklärte er, da er Kaidos Blick gespürt hatte. Kaido pausierte seine Arbeit. Das war das Süßeste, was er je jemanden für einen anderen tun gesehen hatte. „Das ist sehr aufopfernd von dir, Senpai.“ Erneut schob sich der Größere die Brille zurecht. „Das würdest du in meiner Situation bestimmt auch machen.“ Kaido arbeitete weiter. Er bezweifelte das. Er bezweifelte, dass es jemanden gab, der ihn je so lieben würde, wie Inui und Yanagi sich liebten. Das schmerzte irgendwie. Das schmerzte sogar sehr, besonders nach seiner jüngsten Entdeckung. Den Rest der Zeit verbrachten die Beiden in Stille, beide mit den Gedanken in ihrer eigenen, kleinen Welt. Kaido räumte das Essen auf den Tisch, als er fertig war. Er wusch sich die Hände und wollte dann die Küche verlassen. „So fertig“, sagte er. Inui stand noch in der Tür und begutachtete das Essen. Das musste er Kaido lassen, der Kleine wusste wirklich, wie man kocht. „Das sieht sehr gut aus, Kaido.“ Der Angesprochene stand direkt vor Inui, da dieser ihm den Weg versperrte. Er wurde ein wenig rot. „Danke, Senpai.“ Inui schaute ihn an. „Du solltest wirklich öfter für uns kochen.“ „Das hatte ich vor“, erwiderte Kaido, wobei seine Aufmerksamkeit auf den Brillengläsern des Größeren lag. Man konnte durch sie absolut nichts sehen und trotzdem wusste Kaido genau, dass Inui ihn ansah und dessen Blick fesselte ihn gerade zu. Er bekam wieder heftig Herzklopfen. Er hatte sich schon seit Längerem gefragt, was für Augen sich hinter diesen Gläsern verbargen. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in seiner Brust breit. Er musste sich nichts vormachen, er wusste genau, was dieses Gefühl war. In letzter Zeit war ihm klar geworden, wie sehr er Inuis Gesellschaft genoss. Sie verstanden sich ziemlich gut. Kaido mochte den Älteren sehr, sehr gerne. Viel mehr, als er eigentlich gedurft hätte. Er war sich im Klaren wie unsinnig das war, Inui-senpai hatte Yanagi. Und trotzdem, irgendwas schaltete seine Gedanken für einige Sekunden ab. Er streckte sich zu Inui hoch und küsste ihn. Dann wurde ihm bewusst, war er gerade tat und löste sich sofort von ihm. Mit Lichtgeschwindigkeit hatte er sich an Inui vorbei gedrängelt, seine Schuhe angezogen und war aus der Wohnung geflüchtet. Was hatte er da nur verbrochen? Yanagi sah noch, wie Kaido aus seiner Wohnung gestürmt kam. Das war komisch, aber Inui konnte ihm das bestimmt erklären. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)