Music From The Heart von Iwa (If you listen, you'll discover the truth) ================================================================================ Kapitel 4: Lots Of Questions ---------------------------- Titel: Music From The Heart Autor: Iwa Teil: 4/? Genres: AU, Drama, Romantik, Shounen-Ai Pairing(s): Inui x Renji x Kaido / Andeutungen auf Tezuka x Fuji, Oishi x Eiji und Sanada x Yukimura Warnings: Shounen-Ai + Threesome A/N: ich sag nur AU xD alles wichtige erfährt man eigentlich im verlauf der story :3 Kaido saß an seinem Tisch im Klassenraum, sein Bento, selbst gemacht von seiner Mutter, stand vor seiner Nase. In den letzten zwei Wochen hatte er fast seine gesamte Zeit außerhalb der Schule damit verbracht die Stücke für das Orchester zu lernen. Es machte wahnsinnig Spaß mit all diesen begabten Leuten zu spielen, hatte er zufrieden festgestellt. Seitdem er selbst auch wirklich mitspielte, war ihm auch aufgefallen, dass die Proben tatsächlich Proben waren. Als er einfach nur zugehört hatte, hatte er nie bemerkt, dass sich jeder von ihnen des Öfteren verspielte und sie deshalb oft von vorne begannen. Ihm waren in dieser Zeit auch einige Dinge an seinen Mitspielern aufgefallen, aber bis jetzt hatte er noch mit niemandem darüber geredet. Die größte Überraschung für ihn war gewesen, als er Akutagawa Jirou kennen gelernt hatte. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, hatte er damals einen halben Herzinfarkt bekommen. --- Flashback ---- Kaido spielte jetzt schon seit einer Woche richtig im Orchester mit. Erstaunlicherweise gewöhnte er sich sehr schnell an die Anderen, im Gegensatz zu der Band, in der er früher mal gespielt hatte. Wahrscheinlich lag es daran, dass die Leute hier alle wesentlich begabter waren. Die Proben waren für heute beendet. Kaido war dankbar, dass er immer eine der schuleigenen Gitarren verwenden durfte. So brauchte er seine nicht immer mit zu nehmen, und seine E-Gitarre hatte er bis jetzt auch nicht gebraucht. Inui und Yanagi waren wie immer schon weg, sie blieben fast nie bis zum Ende der Proben, aber Kaido verstand, dass ihre Arbeit wichtiger war. Tezuka und Fuji waren ebenfalls schon weg. Somit blieben im Raum nur noch Yukimura, Oishi, Kikumaru, Marui und er selbst, dachte er jedenfalls. Oishi stand bereits an der Tür und schien auf Kikumaru zu warten, so wie er es immer tat. Der Rotschopf war heute allerdings noch langsamer als sonst mit dem Einpacken seiner Trompete. Auf einmal schallte eine laute Stimme durch den Raum. „Kakoiiii~ Marui!“ In diesem Moment bekam Kaido besagten Herzinfarkt. Er sah aus den Augenwinkeln, wie ein blondhaariger Typ dem Drummer auf den Rücken sprang. „Du warst soooo cool, Marui!“, rief der Blondschopf total begeistert. Marui nickte. „Wie immer eben.“ Kaido war völlig verwirrt. Wo kam der Typ her? Es war niemand in den Raum gekommen, seitdem die Proben zu Ende waren. Hieß das, er war die ganze Zeit schon hier gewesen? Wenn ja, warum war er Kaido nie aufgefallen? „Wer ist das?“, fragte der Schwarzhaarige leise Kikumaru. „Hmm? Oh, nya, du meinst Jirou?“ „Eiji! Kommst du jetzt?“, schnitt ihm Oishi das Wort ab. „Wenn du dich nicht beeilst, macht das Eiscafé zu.“ Der Rotschopf schaute entsetzt. „Wah! Ich komme, ich komme! Bis Morgen, Kaido!“ Damit verschwand Kikumaru in Begleitung von Oishi. Kaido war nach wie vor verwirrt. Wer war dieser Jirou? ---- Flashback Ende ---- So hatte er Jirou kennen gelernt, auch wenn das vielleicht das falsche Wort war, da er wohl eher nur erfahren hatte, dass der Andere existierte. Das Einzige, was er danach noch in Erfahrung gebracht hatte, war der Nachname des Blondschopfes. Ihn interessierte zwar bedingt, wer der Kerl war und was er bei den Proben verloren hatte, aber bis jetzt hatte er sich noch nicht überwinden können Kikumaru zu fragen. Der würde ihm nur wieder die Lebensgeschichte des Blondhaarigen erzählen. Kaido wollte gerade anfangen zu essen, als sich jemand an die andere Seite seines Tisches setzte. Es war Kikumaru, wer auch sonst. Zuerst sah ihm der Rotschopf zwei Minuten tatsächlich einfach nur beim Essen zu. Doch Kaido bemerkte schnell, dass Kikumaru gerade den Mund aufmachte, um los zu schwafeln. Ihm musste jetzt schnell etwas einfallen, um das Gequassel ab zu wenden. „Wie bist du eigentlich dazu gekommen Trompete zu spielen?“, fragte er, bevor Kikumaru reden konnte. Seine Taktik war ihn einfach selbst etwas zu fragen, dass ihn wenigstens halbwegs interessierte, anstatt sich irgendetwas an hören zu müssen, dass nur in ein Ohr rein ging und zum anderen wieder raus. Kikumaru schaute ihn erstaunt an. Er war es nicht gewöhnt, dass Kaido Fragen stellte. Als er dann aber über die Antwort nachdachte, wurde er ein wenig rot und kratzte sich am Kopf. „Nyaaa~ … Das ist schon Jaaaaahre her. Das müsste in der fünften Klasse gewesen sein. Oishi spielt schon ganz lange Trompete und ich habe ihm früher wahnsinnig gerne dabei zugehört. Irgendwann hielt er mir die Trompete hin und meinte, ob ich meinem Atem nicht mal für etwas anderes als reden benutzen will. Ich habe es nur einmal ausprobiert und war total begeistert davon, nya! Und dann hab ich angefangen es zu lernen, heheh.“ Eins musste Kaido zugeben, Oishi schien wirklich zu wissen, wie man mit dem Älteren umgehen musste. Wobei, Kikumaru leider immer noch genug Atem hatte, um zu viel zu reden. Obwohl sich der Schwarzhaarige langsam aber sicher an den Redeschwall gewöhnte, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Einen kurzen Augenblick schwiegen sich beide an. Kaido wägte seine Optionen ab. Er könnte Kikumaru eigentlich auch gleich nach den anderen Sachen fragen. Das war bestimmt besser als sich sinnloses Gequatsche an zu hören. Er würde ihn sowieso irgendwann danach fragen. „Was macht Akutagawa-senpai bei den Proben?“ Kaido war aufgefallen, dass der Blondschopf tatsächlich jeden Nachmittag bei den Proben dabei war, aber er spielte nie mit. Er lag einfach nur in einer Ecke und lauschte der Musik. „Er hört uns zu, nya!“, antwortete Kikumaru. Kaido unterdrückte den Zwang zu zischen. Das war doch offensichtlich. „Aber warum ist der dann überhaupt da? Er spielt doch scheinbar kein Instrument.“ Der Rotschopf nickte. „Jirou kann absolut gar nichts mit Instrumenten anfangen. Noten sind für den schlimmer zu entziffern als Hieroglyphen. Er liebt Musik, aber er ist einfach nicht dafür gemacht. Inui hat extra mal versucht ihm etwas bei zu bringen, aber er kapiert es einfach nicht. Da er trotz allem unser größter Fan ist, hat Kiyoko-sensei ihm erlaubt bei den Proben dabei zu sein. Aber du musst ihn unbedingt mal singen hören. Ich schwöre dir, ich habe keine Ahnung, wie er das macht, aber singen kann er so natürlich wie andere Leute morgens ihre Socken anziehen, nya! Du musst ihm nur ein Blatt mit dem Text geben und er trifft jeden Ton perfekt. Aus dem Grund hat Kiyoko-sensei ihm ebenfalls ein Lied gegeben, das er gelegentlich bei uns singt.“ Wenn er wirklich so toll sang, dachte Kaido, war es kein Wunder, dass die Lehrerin ihn bei den Proben dabei sein ließ. Das hatte sein Interesse geweckt. Hoffentlich würde er den Blondschopf bald singen hören. Wobei er sich insgeheim sicher war, dass seine Stimme auf keinen Fall schöner sein konnte, als die des Pianisten. Das war allerdings nicht die einzige Frage gewesen, die Kaido schon seit längerem hatte stellen wollen. Da die Pause noch eine Weile dauerte, konnte er also auch gut jetzt gleich alles los werden. „Warum singst du nicht?“, fragte der Schwarzhaarige. „Fast alle singen, aber du nicht. Wieso?“ Kikumaru wurde wieder etwas rot. Er wedelte mit der Hand. „I-ich kann nicht gut singen, nya!“ Er schaute auf die Tischplatte. „Ab und zu singe ich auch, aber… ich mag meine Stimme nicht. Ich höre mich an, als hätte ich nie etwas vom Stimmbruch gehört. Ich hasse das.“ Kaido nickte. Er konnte Kikumaru verstehen. Er mochte seine eigene Stimme auch kein Stück. „Und Yanagi-senpai?“, fragte er dann. Kikumaru war bei Weitem nicht der Einzige, der während der Proben nicht sang, hatte der Schwarzhaarige in den letzten beiden Wochen festgestellt. Der Geiger unteranderem zählte zu den Leuten, die nur stumm ihre Instrumente spielten. Kikumaru schaute auf, verschränkte die Arme hinterm Kopf und grinste. „Das ist ein Geheimnis.“ Dieses Mal konnte Kaido es nicht verhindern, dass er genervt zischte. Was sollte das denn heißen? „Was meinst du?“, fragte er. Das Grinsen wurde breiter. „Entweder hast du Glück und findest bald selbst heraus, warum er bei den Proben nicht singt oder du erfährst es nie.“ „Fshuu…“ Kaido verstand das nicht. Was sollte diese Geheimniskrämerei? Als ob der Braunhaarige so etwas Besonderes war. Er konnte atemberaubend Geige spielen, aber was war da sonst? Wahrscheinlich klang seine Stimme einfach wie ein Stück Schleifpapier. Na ja, für den Augenblick würde er sich mit der Antwort zufrieden geben, aber wirklich nur vorerst. Es fehlte schließlich noch der letzte im Bunde, über den Kaido etwas wissen wollte. „Was ist mit Yukimura-senpai?“ Der blauhaarige Harfenspieler gehörte ebenfalls zu den Nichtsängern. Aber was Kaido am meisten irritierte, war, dass der Ältere immer noch kein Wort gesprochen hatte. Egal, wer mit ihm redete. Kaido bemerkte, dass sein Gegenüber wieder den Kopf senkte, diesmal sogar noch tiefer als beim ersten Mal. Zuerst antwortete er nicht. Es schien, als wenn er tatsächlich einmal nicht wusste, was er sagen sollte. „Yuki ist… stumm“, krächzte er dann. Kaido schaute ihn geschockt an. Das war nicht sein Ernst, oder? Aber mit so etwas scherzte man nicht. Augenblicklich tat es Kaido Leid, dass er den Blauschopf für unhöflich gehalten hatte. Er konnte ja nichts dafür, dass er nichts sagen konnte. „Mit Ausnahme meiner Wenigkeit können bei uns im Orchester alle wundervoll singen“, erzählte Kikumaru. „Allerdings sind Inui und Yuki die einzigen, die mit ihrer Stimme wirklich berühmt werden könnten. Yuki hatte das sogar vor, das war sein Traum. Aber dann…“ Kikumaru sprach eine Weile nicht weiter. Kaido wartete geduldig. Eigentlich wollte er keine Lebensgeschichten von anderen Leuten hören, aber die Personen, mit denen er sich täglich abgab, die kannte er ganz gerne. „Dann wurde eine schwere Entzündung an seinen Stimmbändern festgestellt. Er musste operiert werden, da sein Leben ansonsten in Gefahr gewesen wäre. Man musste ihm beide Stimmbänder komplett entfernen. Das hatte natürlich zur Folge, dass er stumm wurde.“ Kaido zischte. Für jemanden, der scheinbar seine Leidenschaft im Singen gefunden hatte, musste das mehr als ein harter Schlag ins Gesicht sein. Aber jetzt hatte er auch eine Vorstellung davon, was die ganzen komischen Gesten waren, die er ab und zu gesehen hatte. „Eure Gesten, ist das Gebärdensprache?“, fragte er. Kikumaru nickte. „Yuki musste sie ja sowieso lernen, und wir wollten nicht, dass er sich irgendwie ausgeschlossen fühlt. Wir verstehen ihn alle relativ gut, wobei die anderen alle besser sind als ich, ich vergesse andauernd einige Gesten und Bedeutungen.“ „Gibt es Aufnahmen von seinem Gesang?“, fragte Kaido, da er nicht wusste, was er hätte erwidern sollen. Soweit er wusste, trat das Orchester natürlich bei Schulveranstaltungen auf, da gab es auch immer irgendwelche Aufzeichnungen. Es interessierte ihn sehr, wie der Blauschopf mit dem freundlichen Lächeln sang. „Gibt es. Wenn du möchtest, bring ich sie dir morgen mit.“ Kaido nickte. Danach herrschte Schweigen zwischen den Beiden. Nach wenigen Minuten klingelte es dann erneut zur Stunde. Kaido hatte nach dem Gespräch sein Essen völlig vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)