„Wer hat Angst vorm bösen Wolf?“
Zu aller erst: Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Aufgrund von Klausuren etc. hab ich so gerade eben das nötige bei anderen FFs und einem eigenen Projekt geschafft, Das Licht der Finsternis dabei aber leider völlig außer Acht gelassen.
Bedanken dürft ihr euch jetzt bei meinem Biolehrer, der momentan mit Grippe im Bett liegen sollte und weswegen gestern gleich zwei Stunden für mich ausgefallen sind, in denen ich in der Schulmedi mal weiter tipseln konnte. >.<
Gute Besserung, Herr Biolehrer-unseres-Vertrauens. ;)
Einen wundervollen Dank, an die, die trotzdem Kommis geschrieben haben. :)
belle-chan Freut mich, dass dir die Diskussion gefallen hat. xD Und ich denke auch, dass man Cassie nicht als normalen Menschen bezeichnen kann. ;) Hätte etwas Ironisches. Allein schon dieses Wort... normal... :D
meloO Ich nehme an, es hat dir gefallen? ^-^
NiCi1988 Sam wird seine Meinung noch dezent vertreten, denke ich. ;)
Makeru o.O
chokomilk Ich hoffe, es hat nicht zu lange gedauert. >.<
Ino-and-Shika-Nara Langsam genug? :D
Autumncorpse Exakt jetzt.^-^
life-of-books Jemand Neues unter den Kommischreibern. =) Vielen Dank für das Lob. :)
Und weil ich euch solange hab warten lassen, geht das Kapitel heute mit ganz super dollen Knuddelgrüßen an alle Leser raus. (Und eine Packung Schokokekse gibt's oben drauf! xD)
Es war später Mittag, als Emily uns zum Essen erwartete. Sie hatte das Haus meiner Mutter in den letzten Wochen in Schuss gehalten, aber die heimische Atmosphäre änderte nichts an der angespannten Stimmung zwischen Sam und uns. Uns, das waren Jacob, Alan und ich.
Die beiden Werwölfe aßen für fünf, ich knabberte immer noch mit erhöhtem Pulsschlag an meiner Portion und Alan saß still und unbeteiligt dabei, während Emily die einzige war, deren Essverhalten man als menschlich bezeichnen konnte.
„Und ich bin immer noch dagegen“, sagte Sam irgendwann und sah Jake und mich anklagend an, als wären wir die Wurzel allen Übels – dabei war die Allianz nicht meine, sondern Jakes Idee gewesen.
„Schau ihn böse an“, kommentierte ich auch gleich, aber er schüttelte bloß den Kopf. „Wer hat denn bitte sehr den Parasiten an unseren Tisch geschleppt?“, zischte er und meine Hand ballte sich unwillkürlich zur Faust, doch bevor ich etwas erwidern konnte, ging Jake dazwischen. „Er heißt Alan“, sagte er ruhig. „Alan Adams, es wäre nett, wenn du ihn auch so ansprechen könntest. Den Doktor hast du schließlich auch angemessen behandelt, als er sich um meine Verletzungen gekümmert hat.“ „Aber dieser Blutsauger ist kein Arzt, der dafür sorgt, dass deine Knochen wieder richtig zusammen wachsen und du hast mir schon gar nichts zu sagen.“ „Und ob ich das habe“, erwiderte Jacob kühl. Sein Blick verhärtete sich. „Außerdem kümmert er sich vielleicht nicht um mich, aber um deine Schwester.“
Alan räusperte sich dezent und ich ließ schnell den Kopf hängen, damit niemand sah, wie ich rot anlief. Bisher hatten wir gedacht, wir wären in der Küche ungestört gewesen – ich hatte völlig außer Acht gelassen, dass fast ausschließlich Wesen mit einem ausgezeichneten Gehör hier waren.
Der eine kurze Moment, den ich Sams Gesicht jedoch gesehen hatte, hatte mir nur die Wut eines Werwolfs gezeigt.
„Noch Nachschlag, Jacob?“, rettete Emily die Situation und ich atmete erleichtert aus. Man durfte einen Werwolf nicht unterschätzen…
Tief durchatmend lehnte ich mich irgendwann zurück. „Es hat großartig geschmeckt, Emily“, bedankte ich mich bei Emily, die mich zufrieden anlächelte. „Freut mich.“
Plötzlich standen Alan und Jacob auf, als wäre es ein lang eingeübtes Stück und waren einen Moment später im Wohnzimmer. Sam hatte lediglich den Kopf gehoben und starrte durch die Tür zum Flur.
„Ich hasse es“, fluchte ich leise und an Emilys Blick sah ich, dass sie es auch dachte – es nur nicht aussprach. Ich sprang auf, lief ins Wohnzimmer und quetschte mich zwischen Alan und Jacob auf die Couch, die vor dem Fenster stand, aus dem sie starrten und ihre Konzentration nicht für einen Moment unterbrachen. Ich konnte mir vorstellen, wie albern wir drei aussahen, während auch ich die Ohren spitzte und versuchte, auszumachen, was sie hörten. Weder Jacob noch Alan hatte mir bisher erklären können, warum meine Sinne immer empfindlicher wurden – Alan wollte es vielleicht nicht, Jacob hingegen hatte noch seine Probleme damit, Alan als Vertrauten an meiner Seite zu sehen. Selbst ich konnte es noch nicht glauben, dass da mehr sein sollte. Mehr als diese tiefe Freundschaft, die sich mit jeder Sekunde änderte. Sie wurde zu etwas anderem. Etwas, das keiner von uns bisher verstand, was aber keiner von uns verlieren wollte.
Ein kaum hörbares Knirschen von Kies holte mich in die Realität zurück und ich sah auf. „Was ist das?“, fragte ich leise und Jacob wandte den Blick langsam zu mir. „Du kannst es hören?“ „Nur ein leises Knirschen… als würde jemand über Kies laufen oder so…“, nuschelte ich und Alan nickte. „Das sind Edward und Bella. Sie kommen.“
Jacob stand ohne ein weiteres Wort auf und verließ das Haus. Bella kam. Und Jakes Wunden waren noch lange nicht verheilt.
„Nun lauf schon“, flüsterte mir Alan zu, als ich hin und her gerissen auf der Couch kniete und verzweifelt überlegte, ob ich Jake folgen konnte.
Alans Blick war ernst, er wollte wirklich, dass ich hinter ihm herlief. Kurz nickte ich, beugte mich ein wenig vor, um ihn zu küssen und rannte dann aus dem Haus, gerade noch daran denkend, eine Jacke anzuziehen.
Ich hatte keinen einzigen Anhaltspunkt, wo Jake hin war, er war nirgends zu sehen und der unendliche Regen hatte innerhalb von Sekunden meine Haare durchnässt. Ich zog die Schultern hoch und ließ meine Hände in die Taschen der Jacke gleiten. Erst, als ich das kühle Metall fühlte, merkte ich, dass es Sams Jacke war. Meine Finger schlossen sich um die Schlüssel in der Tasche und zogen sie raus.
Autoschlüssel.
Ich zögerte keine Sekunde mehr, schwang mich hinter das Steuer von Sams Wagen und überlegte einen Moment die Möglichkeiten, wo Jake sein könnte.
In Frage kam zu erst der Strand, aber soweit ich wusste, hatte er sich da einmal ziemlich heftig mit Bella gestritten. Wäre also keine gute Idee für ihn, da hinzulaufen.
Auch seine kleine Werkstatt, den Schuppen, schloss ich aus. Er hatte dort mit Bella an den Motorrädern rumgebastelt, zu viele Erinnerungen.
Es musste doch einen Ort geben, der frei von Erinnerungen an Bella war…
Dann musste ich lächeln. Es gab einen Ort, denn warum um alles in der Welt sollten sie dorthin gegangen sein? Es war unsinnig. Mit einem leichten Lächeln legte ich den Gang ein und fuhr los.
„Jake“, schluchzte ich und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Immer wieder rief ich nach meinem besten Freund, aber niemand kam. Auch nicht Sam, mein großer Bruder. Ich hatte mich noch nie so allein gefühlt.
Ich weinte immer noch, als ich jemanden meinen Namen rufen hörte. „Jake! Hier bin ich!“
Irgendwo im Gebüsch machte ich jemanden aus, der näher kam. „Cass?!“ „Hier!“
Jacob, mein bester Freund, kam aus dem Gebüsch und hechtete zu mir, als er mich auf dem Boden sitzen sah. „Was ist passiert?“ „Ich bin hingefallen“, schniefte ich mit tränenüberströmtem Gesicht und deutete auf meinen Fuß. „Der tut weh!“ Sofort beugte sich Jake zu mir runter und drückte vorsichtig auf meinen Knöchel. Ich schrie auf. „Das tut weh, du Blödmann!“ „Tut mir Leid“, nuschelte er, bevor er aufstand und mir seine Hand reichte. „Komm, ich helfe dir.“ Zitternd und schniefend griff ich nach seiner Hand, um mich hochziehen zu lassen. Kaum dass ich stand, fiel ich schon wieder, doch innerhalb von Sekunden hatte Jake mich auf seinen Rücken gehoben. „Alles okay?“, fragte er nach, als ich meinen Kopf auf seine Schulter lehnte. Ich versuchte erst gar nicht, ihm auszureden, mich zu tragen. Er würde mich niemals nur stützen.
„Hm-mhm.“
Langsam ging er los. Würde er mich nur stützen, würden wir schneller vorankommen, aber gleichzeitig würde mein Fuß stärker belastet werden. So baumelte er nur runter und das Ziehen schmerzte ein wenig. Ich war mir sicher, anders würde es noch mehr wehtun.
Nach unendlicher Zeit kamen wir endlich in La Push an, wo sofort eine Tür aufgerissen wurde.
„Cassie!“
Sam kam aus dem Haus und nahm mich dem mittlerweile leicht keuchenden Jacob ab. „Was ist passiert?“, fragte er mich, als er mich auf Verandastufen setzte und Jake loslief, um einen Erwachsenen zu holen. „Bin vom Baum gefallen“, schniefte ich und wieder kamen mir die Tränen. Sam wischte sie schnell weg, als Mama aus einem Haus stürzte. Er wusste, dass ich damals nicht gern weinte – ich wollte immer genauso mutig und tapfer sein wie er, Jake, Quil und Embry.
Und ein Blick in seine und Jakes dunkle Augen verriet mir, dass sie es beide wussten.
„Wer hat Angst vorm bösen Wolf?“
Ich saß bereits auf einem Baumstamm, als Jake erst ankam.
Hier war es damals passiert. Als ich vom Baum gefallen war. Die Scheune lag ein gutes Stück im Wald, aber Jake und ich hatten hier gern gespielt – trotz des Verbotes. Damals hatten wir erzählt, es sei irgendein Baum am Waldrand gewesen.
Der rotbraune Wolf sah erschrocken zu mir, als hätte er mich zuvor nicht wahrgenommen. Er witterte ein wenig, bis er meinen Geruch erkannte und wimmerte leise. Rasch stand ich auf und ging zu ihm. Es war lange Zeit her, dass mir so treudumme Werwölfe Angst einjagen konnten.
Sam, der hatte mir vorhin Angst gemacht, aber Jake war völlig kontrolliert, als er seinen mächtigen Kopf gegen meine Schulter lehnte und ich meine Hände in sein Fell gleiten ließ. Ich kraulte ihn wie einen Hund im Nacken und hörte mir sein leises Wimmern an, als verstände ich ihn.
Vielleicht tat ich das sogar.
„Jake…“, flüsterte ich irgendwann, als wir uns gesetzt hatten und ich wahrscheinlich nur deshalb nicht erfror, weil mich seine Hitze wärmte. Trotzdem zitterten meine Fingerspitzen.
„Ich weiß, dass du Bella so nicht sehen willst, aber du bist der Alpha…“
Er wimmerte wieder, woraufhin ich mit dem Kopf schüttelte. „Nein, das wird Sam garantiert nicht machen – eher kille ich ihn, als dass er wieder Alpha wird.“ Er legte verständnislos den Kopf schief, bis ich seufzte. „Er würde sofort alle Vampire aus La Push rausschmeißen lassen“, erklärte ich ihm also. „Sie sind meine Freunde, verstehst du, Jake?“
Er senkte die Schnauze und stieß mit seiner Stirn leicht gegen meine, wobei das Bild ziemlich amüsant sein musste.
Großer Werwolf – kleines Mädchen.
Der Stoff aus dem Geschichten gemacht wurden.
„Ihr seid meine Familie, natürlich, aber meine Freunde sind mir fast genauso wichtig.“
Er schnaubte leise und verächtlich, bis ich seinen Kopf hob. „Soll ich dir ein Zughalsband anlegen?“ Er brummte.
Ich hasste solche Konversationen.
„Du wirst Bella irgendwann wieder sehen müssen“, kam ich zum Thema zurück. „Es war dein eigener Vorschlag, mit den Cullens zusammenzuarbeiten und ich denke, Bella mag dich immer noch. Du wirst es durch sie leichter haben, die Cullens zu erreichen.“
Er winselte leise und seine buschige Rute legte sich um mich. „Komm, Großer, stell dich dem Feind“, schmunzelte ich und schlug mit der Faust gegen seine Schulter. Er reagierte übertrieben, indem er den Kopf hochriss und die Augen verdrehte wie ein sterbendes Pferd. Ich stand auf und er hockte sich so hin, als solle ich auf seinen Rücken, aber ich schüttelte den Kopf. „Ich bin mit Sams Wagen hier. Der muss ja auch irgendwie nach Hause.“ Jake nickte leicht, stand auf und folgte mir zum Wagen.
Während der ganzen Rückfahrt lief er im Wald neben dem Auto her, immer wieder flackerte sein rotes Fell zwischen den Bäumen auf. Als ich in La Push letztendlich ausstieg, sah ich Jake – mittlerweile wieder recht menschlich – böse an. „Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht?“, fragte er erschrocken. Ich deutete bloß an meinen Klamotten hinab. Sie waren dreckig und nass. Ich fühlte mich, als hätte ich mich in einer Pfütze gebadet.
„Sorry…“, grummelte Jake mit eingezogenem Kopf. „Kannst ja duschen gehen…“ Ich streckte ihm die Zunge raus und betrat das Haus, wo ich bereits die Stimme von Alan hörte. Mein Herz machte einen leichten Hüpfer und ich ging auf direktem Weg ins Wohnzimmer.
Emily und Bella saßen auf dem Sofa, Alan und Edward standen am Fenster. Als ich den Raum betrat, verstummte Alan und lächelte mich an. „Da seid ihr ja wieder… Wo ist Jacob?“ „Steht in der Ecke und schämt sich“, meinte ich leichtfertig, zuckte mit den Schultern und sah zur Tür.
Als Alans Blick meinen Körper runter wanderte, wurden seine Augen groß. „Was hast du gemacht? Dich im Schlamm gewälzt?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich wurde zu Miss Wet-T-Shirt gewählt. Wenn mich jemand sucht, ich bin im Bad.“ Mit diesen Worten drehte ich mich um, nickte Jacob kurz zu und ging tropfend die Treppe hoch. Ich hörte, wie er ins Wohnzimmer ging. „Mein Fell war nass“, erklärte er und fügte dann ein leises „Hallo, Bella“ hinzu.
Ich seufzte und fuhr mir mit beiden Händen durchs nasse Haar.
Es lebe Washington.
Jacob musste da jetzt allein durch. Es würde ihm nicht helfen, wenn ich ihm Händchen halten würde, also ging ich ohne schlechtes Gewissen in mein altes Zimmer, kramte im Kleiderschrank nach meinem Bademantel, den ich bei meiner überstürzten Flucht hier gelassen hatte und ging ins Bad zurück.
Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, überfiel mich eine Erinnerung an meine Mutter und mich. Als Kind hatte ich schrecklich ungern gebadet und fast schon Panik bekommen, wenn ich die Badewanne nur sah. Mama hatte mir die kindliche Angst mit einem einfachen Vorschlag genommen: sie hatte versprochen, mir einen Schokoriegel zu geben, wenn ich in die Wanne ginge. Für ein Kind, das quasi süchtig nach Schokoriegeln war, ein verlockendes Angebot.
Von da an hatte ich ständig in die Badewanne gewollt.
Ich sah zu, die nassen Sachen auszubekommen und hing sie überall da hin, wo sie hinpassten. Sams Jacke übers Waschbecken, die Hose über die Metallstange für den Duschvorhang, Pullover daneben, Schuhe vor die Heizung. Das Top, das ich drunter getragen hatte, war auch nicht gerade trocken geblieben – man konnte meinen, ich wäre schwimmen gegangen – und ich legte es übers Waschbecken. Meine Socken verloren sich im Raum.
Als meine Unterwäsche in den Wäschekorb gewandert war, zog ich mir den warmen Bademantel über und ließ Wasser in die Badewanne einlaufen. Blanke Ironie, das unten möglicherweise gerade Schlachtpläne entwickelt wurden, während ich ein Bad nahm.
Das Wasser dampfte in der kalten Lufttemperatur und die feinen Härchen auf meinen Armen stellten sich auf. Ich gab noch ein wenig Badewasserzusatz hinzu, legte den Bademantel ab und ließ mich rasch in das warme Wasser gleiten. Innerhalb weniger Minuten konnte ich durch all den Schaum hindurch kaum noch die Wand ausmachen und ich ließ mich ein wenig tiefer rutschen. Lehnte den Kopf zurück. Schloss die Augen.
Eine tiefe Ruhe überkam mich. Ich hatte das Gefühl, das hier schon seit Ewigkeiten gebraucht zu haben. Die letzten paar Tage, seitdem ich Michael begegnet war, kamen mir vor wie Wochen, vielleicht sogar Monate. Er hatte einfach alles in so kurzer Zeit auf den Kopf gestellt.
Alan und ich wussten, wer wir waren. Was wir füreinander empfanden. Allein der Gedanke an ihn bereitete mir derzeit Schwindel und Glückseligkeit. Von zufälligen Berührungen wollte ich gar nicht erst reden, obwohl wir es schafften, dem ganzen ganz gut zu entgehen. Ich reagierte jedes Mal mit erschrockenem Luftanhalten.
Ich war gerade dabei, im abgedunkelten Bad und beim regelmäßigen Prasseln des Regens draußen, weg zu dösen, als es zaghaft an der Tür klopfte. Ich schreckte hoch, schob kurz ein wenig den Schaum zu Recht und murmelte ein leises, kaum hörbares „Ja“. „Tut mir Leid, ich wollte nicht stören“, entschuldigte Alan sich, bevor die Tür richtig geöffnet war. Automatisch glitt ich tiefer in die Wanne, bis ich gerade eben noch Luft durch die Nase atmete, ohne meine Lungen gleich mit Wasser zu füllen.
Sprechen wurde mir dadurch jedoch unmöglich, stattdessen blubberte das Wasser, als ich versuchte, etwas zu sagen. Ich schluckte Wasser und spuckte es gleich wieder aus. „Bäh“, stieß ich angewidert aus. Alan konnte sich sein Grinsen kaum verkneifen.
Zögerlich näherte er sich der Wanne, hielt den Blick aber starr auf mein Gesicht gerichtet. Dann setzte er sich langsam auf den Rand.
„Edward wollte wissen, ob du ertrunken bist…“
Ich hob meine Hände aus dem Wasser und sah einen Moment ungläubig auf meine verschrumpelten Finger. „Wie lang bin ich denn schon drin?“ „Eine Stunde…“, riet Alan. Ich ließ meine Hände zurück ins – wie ich jetzt erst bemerkte – kalte Wasser gleiten. „Ich komm gleich runter“, versprach ich. Einen Moment lang hielten mich seine schwarzen Augen gefangen, dann beugte er sich vor und küsste meine Stirn. „Bis gleich…“ Damit verließ er das Bad und bibbernd blieb ich im Bad zurück.
Wer hatte schon Angst vorm bösen Wolf?