Zum Inhalt der Seite

Das Licht der Finsternis

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Musterung

So, nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich wieder Internet und das heißt, ich kann wieder ein neues Kapitel hochladen. =)

Viel Spaß beim Lesen.
 

Am Abend überraschten mich Sam, Paul und Jared mit einem aufgeräumten Zimmer, auch wenn Paul mir immer noch abweisender gegenüber stand als die anderen. Ich sagte ihnen nicht, was mich sorgte, auch nicht, als Jared spürte, dass mir etwas auf der Seele lag und ging stattdessen mit ihnen runter zum Strand, wo wir eine bunt durcheinander gewürfelte Meute trafen. Embry und Quil waren da, ebenso Emily, Seth, Leah und die dreizehnjährigen Brady und Collin. Außerdem war da noch ein Mädchen, das Jared sofort umarmte und noch ein paar andere aus dem Reservat, mit denen ich nie so viel zu tun gehabt hatte, wie mit meinen Jungs. Jared zog mich am Arm zu dem fremden Mädchen und sagte: „Cassie, das ist Kim, meine Freundin. Kim, das ist Cassie, Sams kleine Schwester.“ Kim sah einen Moment lang sehr irritiert aus und ich fragte mich, was ich heute an mir hatte, dass sich alle so komisch verhielten, wenn sie mich ansahen – die Kassiererin im Laden ausgeschlossen. „Sie ist seine Adoptivschwester, deshalb sehen sie sich nicht ähnlich“, erklärte Jared, der ihren Blick wohl anders deutete als ich, aber ich war mir sicher gewesen, sie hatte sich mehr gefragt. „Ich bin kein Albino“, fügte ich lächelnd zu seiner Erklärung hinzu. Sie kicherte. „Tut mir Leid, wenn ich vielleicht ein bisschen gestarrt hab. Aber du bist so… blass.“ „Ja, das höre ich oft. Als Gott die Farbe verteilt hat, war ich wohl mit dem Hund Gassi gehen.“ Jared grinste breit. „Als sie nach La Push kam, hatte sie eine annähernd normale Hautfarbe und hellbraune Haare. Wenn man das heute jemandem erzählt, lacht er dich aus.“ Ich nickte seufzend. „Tja, bei mir geht die Farbe aus. Wirklich deprimierend. Sechzehn und graue Haare.“ „Weiß, Kleine, weiß“, korrigierte Quil und legte einen Arm um meine Schulter. Ich boxte ihm in die Seite, was er scheinbar überhaupt nicht mitbekam.

Der Abend verging schleichend. Jeder wollte wissen, wieso ich früher nach Hause gekommen war und wie es in Afrika gewesen war und ich war am überlegen, ob ich vielleicht eine Erklärung aufzeichnen sollte, um sie abzuspielen, wenn mich wieder jemand danach fragte. Letztendlich erklärte ich es allerdings doch jedem einzeln.

Als wir irgendwann an einem Lagerfeuer saßen, die Wellen sanft rauschten und der Himmel immer noch klar war, wurde es still. Jared hatte einen Arm um Kim gelegt, die bereits ein wenig döste, Sam und Paul unterhielten sich leise, Leah saß ein wenig abseits und starrte aufs Meer. Emily hatte schon lange die wenigen Essensreste zusammengepackt und saß nun mit Brady und Collin zusammen, denen sie Geschichten erzählte. Sie hatte eine ruhige, angenehme Stimme, es fiel leicht ihr zuzuhören. Schließlich stand sie mit ihnen auf und verabschiedete sich. Sie nahm Collin und Brady mit.

Ich lehnte mich an Quils Schulter und sah in die Flammen, während ich mit meiner Kette spielte. Mir wurde mit der Zeit immer wärmer, aber ich bewegte mich keinen Zentimeter.

In den Flammen sah ich das Gesicht dieses Arztes. Irgendetwas hatte er, das mich erinnerte. Aber an was? Woran erinnerte er mich? Wenn ich an ihn dachte, hatte ich einen süßlichen Duft in der Nase, aber den hatte er auch gehabt. Außerdem erinnerte ich mich an Schnee. An Schnee und etwas Rotes, das sich auf mich zu bewegte. Und Kälte. Kälte, die ich durch eine Jacke hindurch spürte. Eine sanfte Stimme flüsterte mir ins Ohr: „Pass auf dich auf.“

Ich fuhr erschrocken hoch und spürte eine Hand im Rücken. „Hey, was ist los?“, fragte Sam besorgt. Verwundert sah ich mich um. Nur noch Jared, Paul, Quil, Embry und Sam saßen am Lagerfeuer. „Wo sind die anderen?“ „Weg“, erklärte Jared. „Du bist eingeschlafen.“ Sam sah immer noch besorgt aus. „Ich habe nur schlecht geträumt“, murmelte ich. „Und wovon?“, fragte Quil neugierig. „Ich weiß nicht genau… es war ganz komisch…“ Ich fröstelte und Embry rutschte näher, um mich in den Arm zu nehmen. Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet. Die Augenpaare meiner beiden besten Freunde und die meines Bruders und seiner beiden besten Freunde. Wie oft hatten wir so am Strand gesessen? Zu siebt. Mit Jake. In klaren Nächten hatten wir Sternbilder gesucht…

„Es war nur ein Albtraum“, beruhigte Embry mich. „Ich weiß“, flüsterte ich. „Aber ein seltsamer Traum. Es fühlte sich so echt an, versteht ihr?“ „Und was war es?“, wollte Sam wissen. Misstrauisch sah ich ihn an. Warum war er so interessiert an meinem Traum?

„Ich… bin mir nicht ganz sicher. Es war kalt und Schnee fiel. Jemand war bei mir, ein Mann glaube ich. Er flüsterte: ‚Pass auf dich auf’. Und dann bin ich aufgewacht. Ist eigentlich gar nicht so schlimm…“ Jared und Paul tauschten Blicke, dann stand Sam auf. „Wir sollten nach Hause, Cassie. Du solltest schlafen.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich will noch ein wenig bei euch bleiben. Ich habe euch solange nicht gesehen. Ich habe das Gefühl, euch gar nicht mehr richtig zu kennen.“ Sam harrte einen Moment stehend aus, dann setzte er sich wieder. Das Lagerfeuer war schon verlischt, die Glut glühte lediglich noch ein wenig. „Also ich denke, es ist an der Zeit, dass wir mal wieder die alten Geschichten herauskramen“, schlug Embry vor und Jared stöhnte. „Nicht schon wieder… die kennt jeder von uns zur Genüge.“ „Aber ich hab sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gehört“, erhob ich Einspruch und Embry grinste zufrieden. „Also, wer erzählt?“, fragte er und es sah mehr so aus, als wolle er sagen: ‚Fang an zu erzählen, Sam’, denn sein Blick lag auf meinem Bruder, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Sam zögerte, als überlege er, ob er die Geschichte wirklich erzählen sollte, dann setzte er sich in den Schneidersitz und beugte sich ein wenig vor.

„Schon vor vielen, vielen Jahren, lang bevor unsere Großeltern lebten, war dieses Land im Besitz der Quileute. Aber oftmals wurde es heimgesucht von Räubern und Piraten. Unsere Ahnen hatten kein leichtes Leben, doch sie wussten sich zu helfen. Sie wussten, wie sie ihre Feinde in die Flucht schlagen konnten…“

Aufmerksam lauschte ich der Geschichte. So wie Sam sie erzählte, hatte ich sie noch nie gehört. Er erzählte von den kalten Wesen, den Vampiren, als wäre er dabei gewesen, als die Werwölfe gegen sie kämpften. Als hätte er es erlebt.

Wir verbrachten noch Stunden am Strand, als hinter uns auf einmal die ersten Sonnenstrahlen die Erde berührten. Ich schwankte einen Moment, als ich aufstand, die Müdigkeit nagte an mir, aber Embry fing mich auf und gemeinsam fuhren wir nach Hause. Sam verfrachtete mich in mein Bett, deckte mich zu und schon schlief ich.

Wenige Stunden später öffnete ich die Augen, Sonnenlicht fiel ins Zimmer. Müde raffte ich mich auf, zog mich an und stolperte die Treppe runter in die Küche. Niemand war da, was mich nicht sonderlich verwunderte. Wahrscheinlich schlief Sam und Mum besuchte jemanden.

Ich machte mir schnell etwas zu essen und verließ dann das Haus. In meiner Tasche befand sich ein Regenschirm, Geld und etwas zu trinken. Ich wollte nach Port Angeles, um mir mal einen Laden näher anzusehen, den ich am gestrigen Tag entdeckt hatte.

Etwas raschelte im Gebüsch und ich fuhr herum. Nichts war zu sehen. Ich ging weiter. Wieder ein Rascheln. „Embry! Quil! Kommt raus! Mich könnt ihr nicht erschrecken!“, brüllte ich genervt, aber nichts regte sich. Unsicher ging ich weiter. Das Rascheln begann wieder, aber ich ging weiter, warf Blicke nach rechts und links, bis ich die Bushaltestelle erreichte. Der Bus würde in fünf Minuten da sein. Das Rascheln war wieder vorbei.

Ich machte mich hier selbst wahnsinnig.

Als der Bus kam, stieg ich ein, löste ein Ticket und setzte mich in die letzte Reihe. Für einen Moment glaubte ich, etwas im Wald zu sehen, aber ich schien mich zu täuschen.

In Port Angeles angekommen, fand ich den Laden auf Anhieb. Es war ein alter Laden, der stark an ein Antiquariat erinnerte. Voll mit Büchern über Vampire, Werwölfe, Feen, Elfen, Einhörnern und anderen Fabelwesen. Ich mochte solche Geschichten und das Geschäft kam mir vor wie das Paradies persönlich. Ich nahm ein Buch aus dem Regal, schlug es auf und es war nur das erste von etwa hundert, die ich mir an diesem Tag ansah. Am Abend verließ ich den Laden mit drei Büchern und schlenderte noch ein Weilchen an der Promenade entlang. Der nächste Bus würde erst in einer Stunde kommen… Die Sonne ging noch nicht unter, dafür war es zu früh – selbst wenn hätte man es aufgrund der Wolken nicht gesehen. Gerade mal sieben Uhr.

Ich hatte im Laden ein wunderbares Buch gefunden. Ein Menschenmädchen verliebte sich in einen heroischen Vampir und trotz aller Widerstände verliebte er sich auch in sie. Aber die bösen Mächte wollten sie nicht in Frieden lassen und setzten alles daran, sie auseinander zu bringen.

Die Promenade füllte sich allmählich mit Pärchen, die ausgehen wollten. Ich lehnte mich an die Brüstung und sah aufs Meer.

Jacob… den ganzen Tag hatte ich nicht an ihn denken müssen. Was er wohl jetzt tat? Früher waren wir oft mit den Jungs in Port Angeles gewesen. Ich schwor mir selbst, dass ich diese Tussi zerreißen würde, wenn sie mir unter die Finger kommen würde.

Jemand tippte mir auf die Schulter und ich drehte mich um. Ein Mädchen mit braunem Haar und schokoladenfarbenen Augen stand vor mir. Ihr Gesicht war herzförmig und freundlich. Sie war wahrscheinlich so ein oder zwei Jahre älter als ich, aber es würde mich wundern, wenn ihr das auffallen würde. Die meisten Leute wollten mir nicht glauben, dass ich erst sechzehn war. Meistens schätzte man mich auf achtzehn …

„Entschuldigung, du hast nicht zufälligerweise jemandem gesehen, der ungefähr so groß ist? Außerdem hat er auch ganz helle Haut und etwa die gleiche Augenfarbe wie du. Seine Haare sind so kupferrot“, plapperte sie drauf los. Leicht verwirrt sah ich sie an, bevor ich langsam den Kopf schüttelte. Sie verschränkte die Arme und sah sich um. „Wo ist er nur?“, murmelte sie. Auf einmal schienen ihre Gedanken zu mir zurückzukehren. Sie riss die Augen auf und musterte mich. Warum in aller Welt starrte mich jeder so entsetzt an, wenn er mir begegnete?!

„Was ist?“, fragte ich sie zickig und sie zuckte zusammen. „Sorry. Ich war in Gedanken. Du siehst Bekannten von mir ähnlich“, erklärte sie langsam, dann reichte sie mir ihre Hand. „Mein Name ist Bella. Bella Swan.“
 

_________

Das war's für heute. Wie hat es euch gefallen? ^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-02-28T15:15:35+00:00 28.02.2008 16:15
hey ich hab mir deine ff mal durchgelesen ich find sie echt klasse mach bitte ganz schnell weiter

glg nina
Von:  Nentha
2008-02-25T21:06:50+00:00 25.02.2008 22:06
lol
das hört sich an wie: meine name ist bond. james bond.
lol
ich find dein fanfic spannend, hofentlich trifft sie im nächsten chap einer der cullens ^^
mfg Garafsell


Von: abgemeldet
2008-02-25T20:35:12+00:00 25.02.2008 21:35
Irgendwie ist es mal gut Bella aus einer anderen Sichtweise zu sehen. Sonst immer die liebe nette von nebenan und jetzt ist sie ja quasi die "Böse", weil sie Jacob verletzt hat. Du kannst echt hervorragend schreiben und es ist erfrischend jemanden ohne jegliche Farbpigmente beschrieben zu bekommen ;)
Bella kommt mir zuletzt etwas naiv vor, da sie einfach draufloslabert ohne zu wissen, dass man daraus eigene Schlüsse über ihre Freunde ziehen könnte. Naja, passt aber xD
Meine Logik lässt langsam zu wünschen übrig, also sag ich besser mal cu
lg
und weiter so!!
Estania
Von:  Fleur_De_Lis
2008-02-25T11:49:48+00:00 25.02.2008 12:49
also die zeit ist nicht nur dir wie eine kleine ewigkeit vorgekommen, würde ich einmal sagen (:

das kapitel ist wirklich, super, und wenn ich ehrlich bin, kann ich es gar nicht mehr erwarten, bis das nächste kommt!
Also schreib schön weiter und lass uns nicht mehr so lange auf das nächste warten (:

liebe grüße
Fleur De Lis


Zurück