Das Ende der Dunkelheit von Herbstmond (ES GEHT WEITER) ================================================================================ Kapitel 17: Explosiver Effekt Teil I ------------------------------------ Hallo ihr alle! Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich ein weiteres Kapitel bereits zur Hälfte fertig habe. An diesem Status hat sich bisher nichts geändert. Ich habe nämlich, nach dem Start von ‘Your side is my side‘ keine Zeit gefunden an irgendetwas weiterzuschreiben. Dieser Teil hier, ist der der bereits fertig war. Ich finde er hört an einer guten Stelle auf, deswegen dachte ich mir: Stell ihn doch einfach rein, vor allem ist das Kapitel eh ziemlich lang wie es scheint. ^^; Wann es danach weitergehen wird? Keine Ahnung, wahrscheinlich erst im Sommer, wenn ich Ferien habe und die nötige Zeit zum Schreiben. Jetzt aber erst mal einen Dank an meine 6 Kommischreiber: crazytop, Meilin, neomoon, VampireFire, IckeBFR und LilianCullen Und an auf Animexx Herzlichen Dank für eure Unterstützung! ^^ Und jetzt geht es weiter mit dem Chap: Rating: P18-Slash Beta: ungebetat Genre: Lemon, Romantic, Violence, Angst, Drama, Darkfic, Deathfic Warnung: AU/OOC, Gewalt, Folter Zeit: Post OdP ---------------------------- Explosiver Effekt - Teil I „Macht`s Spaß?“, fragte Draco seine Partnerin, als sich diese näher an ihn kuschelte und ihre Decke wieder ordentlich über ihre nackten Schultern zog. Er sah lächelnd auf sie herunter und strich über ihren Rücken. „Ja“, gab Jennifer etwas verspätet zurück und hob ihren Kopf ein Stück, um Draco einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Hmm~…bekomme ich davon noch mehr?“, schnurrte er sanft. „Hattest du denn nicht schon genug?“, fragte sie anzüglich grinsend und ließ eine kleine Spur ihres Veelacharmes frei. Der Blonde reagierte, obwohl sie gebunden waren, sofort. Er packte sie bei den Hüften und drehte sich mit ihr herum, sodass er auf ihr zum Liegen kam. „Von dir nie.“ Sie schlang ihre Beine um ihn und zog ihn näher an sich heran, um ihn erneut zu küssen. Die Decke rutschte auf ihrer beiden Hüften zurück. Jennifer schlang ihre Arme um seinen Hals und vergrub ihre Finger in seinem Haar, während sie ihn leidenschaftlich küsste. Er drang mit seiner Zunge in ihren Mund ein und verwickelte den Wächter in ein Spiel. Langsam aber sicher sammelte sich Dracos Blut in dessen Lenden und seine Erregung wurde größer. Mit seiner linken Hand stützte er sich auf der Matratze ab, während er mit der rechten über ihren Bauch strich und so ihre weiche Haut liebkoste. Jennifer entfuhr ein leises Keuchen. Sie löste den Kuss und fragte: „Du weißt aber schon, dass wir zum Frühstück und anschließend zum Unterricht müssen, oder?“ „Mir egal.“ „Dir vielleicht, aber…“, sie wurde durch das stürmische Öffnen der Tür unterbrochen, denn ein breit grinsender Blaise betrat den Raum. „Aufstehen, wir wollen los. Das Frühstück fängt bald an und ihr…liegt noch…im Bett…und…“, er wurde von Harry unterbrochen, der hinter ihm eintrat und einen Arm um Blaises Schulter schlang. „Was ist los, Blaise? Schlafen die Beiden etwa noch?“ Er blickte zum Bett, um sehen zu können, was seinem Freund die Sprache verschlagen hatte und sein Unterkiefer machte Bekanntschaft mit dem Boden, bei dem Bild, das sich ihnen bot. Seine Schwester, nackt auf dem Rücken liegend unter ihrem Partner, der ebenfalls nicht bekleidet war und nebenbei bemerkt auch noch zwischen ihren Beinen lag. Die Decke recht weit runtergerutscht und so gut wie nichts bedeckend. Das war ein Bild, was er nun wirklich nicht zu sehen brauchte. Denn es erübrigte sich die Frage, was sie gerade getan hatten und bei was sie, Blaise und er, das Paar gestört hatten. Harry schloss seinen Mund, drehte sich mit Blaise um und verließ zusammen mit diesem den Raum so schnell wir möglich. Draco und Jennifer starrten währenddessen auf die nun geschlossene Tür und liefen gleichzeitig in einem leicht rötlichen Farbton an. „Also, damit hat sich mein Problem jetzt auch erledigt“, sagte der Blonde trocken, gab der Schwarzhaarigen noch schnell einen Kuss und stand dann auf, um ins angrenzende Badezimmer zu verschwinden. Jennifer ließ ihren Kopf zurück in die Kissen sinken und seufzte. Ihr Bruder und Blaise hatten beide wirklich ein Talent immer in den falschen Momenten aufzutauchen; darin schlug sie keiner, soviel stand schon einmal fest. Erneut seufzend stand sie auf und folgte Draco ins Badezimmer, um sich ebenfalls fertig zu machen. Eine gute halbe Stunde später betraten die Beiden, jeder mit seiner Schuluniform bekleidet, den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Die beiden Störenfriede waren schnell gefunden; sie saßen auf einem der Sessel. Harry auf Blaises Schoss, mit dem Rücken an dessen Brust angelehnt, den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen und leise Worte vor sich hin murmelnd. Was Harry sagte konnten sie trotz ihres guten Gehörs nicht hören. Blaise sah auf als Draco und Jennifer vor ihrem Sessel Halt machten. Nun verstanden sie auch, was Harry da so angestrengt vor sich in murmelte. „Nein, ich habe meine Schwester nicht beim Sex erwischt“, wiederholte der Schwarzhaarige immer und immer wieder. Jennifers Augenbraue wanderte immer höher. Blaise schmunzelte und sagte leise zu Harry: „Love, ich glaube es reicht für heute mit dem gut Zureden. Weißt du noch? Wir wollten zum Frühstück gehen.“ Harry hob seinen Kopf und schlug seine Augen wieder auf. „Schließt das nächste mal ab“, wies er die Beiden zurecht, doch Jennifer antwortete trocken: „Es war abgeschlossen. Klopf doch einfach mal, bevor ihr rein stürmt, das würde helfen.“ „Lasst uns am besten das Thema wechseln, bevor ihr anfangt zu streiten. Lasst uns in die Große Halle gehen“, schlug Draco vor, um die Gemüter zu beruhigen. Harry und Jennifer funkelten sich noch einen kleinen Augenblick lang an, nickten aber beide schließlich und gaben somit ihr Einverständnis. So standen sie auf und machten sich auf den Weg zur Großen Halle. In der Eingangshalle trafen sie allerdings bereits auf das nächste Problem in Form von Albus Dumbledore. Dieser kam nämlich direkt auf Harry zu. „Harry, mein Junge, komm bitte mit, ich muss dringend mit dir unter vier Augen in meinem Büro sprechen.“ „Tut mir leid, Professor. Ich habe gerade absolut keine Zeit. Ich möchte nämlich noch schnell frühstücken und anschließend muss ich zum Unterricht“, wies der Schwarzhaarige den Direktor mit zuckersüßer Stimme ab, „Aber wenn es so wichtig ist, dann können sie sich ja an meinen Vater wenden. Er wird es mir mit Sicherheit ausrichten.“ „Harry, Professor Snape ist nicht dein Vater; James war es“, widersprach ihm der Weißhaarige. „Ich sehe James Potter nicht ähnlich, Professor. Er ist nicht mein Vater und er war es auch nie, ich habe meinen richtigen Vater gefunden; meine richtige Familie.“ „Ich werde schon dafür sorgen, dass du mir glaubst, Harry. Deine Mutter wäre wirklich sehr enttäuscht von dir“, mit diesen Worten ging der alte Mann und ließ die vier Teenager zurück, was auch gut so war, denn Jennifer war kurz davor ihm an die Kehle zu springen. „Dieser alte, manipulative Bastard! Wie kann er es wagen so von Dad und vor allem von Mom zu sprechen?! Gerade er hat dazu kein Recht“, regte sich die Jüngere der Zwillinge auf, sodass ihr Bruder sich zu ihr umdrehte und in die Arme schloss. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und er legte sein Kinn auf ihre Schulter. Er konnte sie verstehen. Er selbst mochte es auch nicht, wenn jemand, vor allem Dumbledore von ihren Eltern, speziell von ihrer Mutter sprach. Harry hatte ihre gemeinsame Mutter kennenlernen dürfen, auch wenn er sich nur Bruchstückhaft daran erinnerte. Aber seine Schwester kannte sie wirklich nur von Bildern und Erzählungen. Draco und Blaise sahen sich leicht betreten an, während sich die Geschwister umarmten und sich gegenseitig Halt gaben. Die beiden Jungen konnten in diesem Punkt nicht mitreden, sie kannten ihre Eltern und diese lebten auch noch. „Kommt, Leute, lasst uns frühstücken gehen“, schlug Draco nach ein paar Minuten vor und ging zu seiner Gefährtin, um sie von seinem Schwager zu lösen. „Komm, Jenny, lass uns gehen. Dumbledore wird sein Fett schon noch wegbekommen.“ Jennifer löste sich von ihrem Bruder und drehte sich zu Draco um, während Blaise zu Harry ging. Als sie leicht nickte, griff Draco ihre Hand und gemeinsam mit Harry und Blaise begaben sie sich zum Slytherintisch. Es waren noch nicht viele Lehrer anwesend. Nur die Professoren Snape, McGonagall, Flitwick, Sprout und natürlich Professor Dumbledore. Außerdem noch ein fremder Mann, der neben Professor Snape saß und sich mit diesem unterhielt. „Ob das Professor Elliot ist?“, fragte Harry in die Runde und ließ seinen Blick zu dem Professor wandern und musterte diesen. Er war ungefähr so groß wie sein Vater, jedenfalls von der Sitzhöhe her. Seine Haare waren dunkelbraun und ziemlich wuschelig, dazu kamen noch blassblaue Augen, die beinahe aussahen wie Eis. Insgesamt sah er nicht so düster aus wie sein Vater, aber auf jedenfall strenge. Draco und Blaise sahen von ihren Tellern auf und blickten kurz zu dem neuen Lehrer. „Bestimmt“, sagten sie wie aus einem Munde. Jennifer rührte währenddessen in ihrer Tasse. „Er scheint mit Dad befreundet zu sein“, stellte sie fest. Die drei Jungs wandten sich ihr zu. „Und du kennst ihn wirklich nicht?“ „Ich habe ihn noch nie in meinem Leben gesehen.“ „Was empfängst du von ihm?“ Jennifers Blick wanderte zu dem Professor und fokussierte sich auf ihn. Dieser schien ihren Blick zu spüren, denn er hob seinen und starrte zurück. Mehrere Minuten vergingen, bevor Harry die Geduld verlor und seine Schwester ansprach: „Jenny?“ Ihr Blick löste sich von dem des Lehrers. „Was hast du gespürt?“, fragte Draco sie. „Nichts.“ „Nichts?“ „Ja, nichts. Spreche ich so undeutlich?“, fragte sie spitz. „Tust du nicht, aber es ist doch ziemlich ungewöhnlich, oder?“ „Nein, ist es nicht. Er hat wahrscheinlich ziemlich starke mentale Schilde.“ „Kommst du nicht durch?“, fragte Harry neugierig. „Ich käme vielleicht schon durch, aber es ist etwas anderes die Gefühle von jemand zu lesen, der sie schützt, als die Gefühle von jemand zu lesen, der sie offen zugänglich lässt. Die Höflichkeit verbietet es mir mentale Schilde zu zerbrechen, nur um meine Neugierde zu befriedigen.“ „Auch im Kampf?“ „Das ist was anderes, da werde ich schließlich angegriffen und muss mich verteidigen. Mit anderen Worten, es sind zwei verschiedene Paar Schuhe“, wies sie ihren Bruder zurecht. „Wie hat er dich bemerkt?“, fragte Draco und warf einen Seitenblick zu dem Braunhaarigen, der wieder in sein Gespräch mit dem Tränkelehrer vertieft war. „Ich habe seine Schilde berührt.“ „Er muss ein unglaubliches Wahrnehmungsvermögen haben, wenn er das bemerkt hat. Ich meine, du tastest mentale Schilde normalerweise sehr sanft ab, sodass man es kaum merkt. Ich für meinen Teil habe es die Male, wo wir es geübt haben nicht gemerkt“, sagte Harry und warf ebenfalls einen schnellen Blick zu dem Mann. „Du hast ja auch nicht so eine feine Wahrnehmung wie zum Beispiel unser neuer Professor und jetzt lasst uns das Thema wechseln, denn euer Vater kommt her“, entschied Draco und beendete somit die Debatte. Harrys und Jennifers Köpfe fuhren herum. Tatsächlich war ihr Vater gerade dabei die Stundenpläne auszuteilen. Harry hatte gar nicht bemerkt wie der Tränkelehrer aufgestanden war. Schnell hatte er sie erreicht und drückte ihnen mit den Worten: „Beeilt euch, der Unterricht beginnt bald.“ ihre Stundenpläne in die Hände. Harry warf einen Blick auf seinen. „Es muss ein ungeschriebenes Gesetz sein, dass wir immer montags in den ersten beiden Stunden Zaubertränke haben, oder?“, fragte er nüchtern in die Runde. „Ja“, kam es unisono von den anderen beiden Jungen zurück, während sich Jennifer damit begnügte ihre Tasse leer zu trinken. Sein Blick glitt ruhig durch den Klassenraum, den die Schüler langsam betraten. Wie jedes Jahr hatte er zu Beginn der Woche gleich in den ersten beiden Stunden den Jahrgang seiner Kinder. Und jedes Mal wieder die Klasse Slytherin und Gryffindor. Was bezweckte Dumbledore nur damit? Der Tränkemeister saß auf einem Stuhl hinter seinem Pult; die Ellenbogen abgestützt und die Hände in einander verschränkt. Gestern Abend hatte er eine wirklich interessante Unterhaltung mit seiner Kollegin Minerva McGonagall gehabt. Da kam so einiges ans Tageslicht. Es war in der Tat ein gelungener erster Abend, schließlich war da ja auch noch die Ankunft des neuen Professors Xavier Elliot. Oh ja, dieser Name war ihm ein Begriff. Er hatte ihn noch gut in Erinnerung. Hinter seinen Händen versteckt zierte sein Gesicht ein listiges Grinsen, das aber schnell wieder verschwand, als er sah, dass die Schüler zur Abwechslung mal alle bereits Platz genommen hatten. Er erhob sich und blickte kurz über die Reihen. Harry und Jennifer hatten sich zu ihrem jeweiligen Partner gesetzt, gleich in die erste Reihe vorm Pult. Hinter seinem Sohn saßen allerdings Weasley und Longbottom, das passte dem Tränkemeister nun nicht so wirklich. Ein Blick zu seiner Tochter und seinem Schwiegersohn genügte, um sich zu vergewissern, dass Granger alleine hinter den beiden saß. Das konnte er leider auch nicht ändern, da sie eine ungerade Zahl an Schülern waren. „Ich weiß wirklich nicht, wie es einige unter Ihnen in meinen Kurs geschafft haben.“ Er sah von Longbottom zu Weasley und weiter zu Crabbe und Goyle. „Allerdings bin ich mir sicher, dass sich die entsprechenden Herrschaften bald wieder verabschieden dürfen. Dieses Jahr werden Sie sehr schwierige Tränke brauen, die äußerste Konzentration benötigen. Eine falsch bemessene Zutat kann da verheerende Folgen haben. So wie bei dem heutigen Trank.“ Er ließ ein kompliziertes Rezept an der Tafel erscheinen und sprach weiter: „Sie werden einen starken Heiltrank brauen. Die gelungenen Arbeiten werden im Krankenflügel verwendet, also arbeiten Sie ordentlich, es könnte ja sein, dass Sie ihn benötigen. Wie eben bereits erwähnt müssen Sie die Mengen genau abwiegen, denn sonst wird aus dem Heiltrank ein tödliches Gift. Das Rezept steht an der Tafel, die Zutaten finden Sie im Schrank, beginnen Sie.“ Blaise beugte sich etwas nach vorne, um an Harry vorbei zu schauen, er saß ganz außen in der Reihe, und sagte: „Euer Vater ist heute aber mal wieder ganz schön geladen.“ „Ist er nicht“, kam es gleichzeitig von den beiden Geschwistern zurück. „Ist doch auch egal“, mischte sich Draco ein und erhob sich. „Ich hohle die Zutaten und du kümmerst dich schon mal um den Kessel, okay?“, fragte er seine Gefährtin. Diese nickte und stand ebenfalls auf. Harry und Blaise taten es ihnen gleich. Während sich Jennifer und Blaise um die Kessel kümmerten, gingen Harry und Draco zum Zutatenschrank, um die benötigten Dinge zu besorgen. Zu ihrem Leidwesen trafen sie dort auf Weasley, der wohl schon auf sie gewartet hatte. „Na, Snape, wie ist es so in Slytherin, sind alle so abartig wie du? Was tust du überhaupt hier, du wurdest schließlich bestimmt nicht zugelassen. Ach so, stimmt ja, mein Fehler. Du bist ja der Sohn des Lehrers. Der muss ja mit im Unterricht sitzen, egal wie unfähig er ist.“ Dracos linke Augenbraue zuckte bereits gefährlich, doch Harry wiederum antwortete vollkommen ruhig: „Du scheinst da etwas zu verwechseln, Weasley. Ich muss nicht zu einem Lehrer gehen um aufgenommen zu werden. Ich bringe die erforderten Noten auch so.“ Er wandte sich ab und nahm zusammen mit Draco die Zutaten aus dem Schrank. Den Weasley ignorierten sie. „Was war?“, fragte die Schwarzhaarige die beiden Jungen, als diese wieder bei ihren Sitzplätzen ankamen. „Das Wiesel musste aufmucken“, antwortete Draco. „Wiesel?“, fragte Jennifer verwirrt und hob eine Augenbraue. „Weasleys Spitzname.“ „Ach so.“ Sie verteilten die Zutaten und begann en zu brauen. Harry stand mit dem Rücken zur Wand, an der ein großer Schrank stand, vor dem Tisch auf dem Blaises und sein Kessel stand. Blaise bereitete die Zutaten vor und er selbst gab sie in den Kessel und rührte nach Rezept. Einen Tisch weiter taten seine Schwester und sein Schwager das Gleiche. Jennifer schnitt die Zutaten und Draco tat sie in den Kessel. Severus beobachtete währenddessen argwöhnisch die sonderbar ruhigen Schüler. Bisher war noch kein Kessel in die Luft geflogen, was ihn zugegebener Maße wirklich erstaunte. Schon alleine der Trank von Longbottom und Weasley hätte längst explodieren müssen. Doch wenn er ihn sich so betrachtete, hatte dieser bisher die richtige Farbe und Konsistenz. „Sonderbar…“, ging es dem Mann durch den Kopf. „Es sei denn, Miss Neunmalklug hat geholfen.“ Er wollte sich gerade vornehmen dieses Phänomen weiter zu beobachten, als mehrere Dinge gleichzeitig geschahen. Zuerst hörte der Tränkemeister das Aufkeuchen seiner Tochter und den erschrockenen Ruf von Draco. Dann einen lauten Knall, der das Klassenzimmer erschüttern ließ und zeitgleich den Schrei von Blaise und ein erneutes Krachen. Sein Blick fuhr herum zu den Tischen seiner Kinder. Draco schnappte sich gerade die unter Schock stehende Jennifer, um sie zu den Waschbecken zu bringen. Wo seine eigenen Hände nur eine intensiv rötliche Färbung angenommen hatten, waren die Hände der Schwarzhaarigen extrem verbrannt, doch darum brauchte er sich nicht wirklich Sorgen zu machen. Draco wusste, was in solchen Fällen zu tun war. Viel wichtiger war jetzt: Wo war Harry? Severus Blick fiel auf Weasley und Granger, die beide hämisch grinsten und in die Richtung blickten, wo Harry eben noch gestanden hatte. Longbottom sah zu Tode erschrocken aus. „Harry!“, rief Blaise aus und lenkte damit die Aufmerksamkeit des Tränkelehrers auf ihn. Blaise kniete neben den Resten des mal heilen Schranks, in dem Glasgefäße gestanden hatten, und versuchte Harry aus den Trümmern zu ziehen. Schnell war auch Severus an der Seite seines Sohnes, der versuchte sich selbst zu befreien. Bevor er sich neben Harry kniete brüllte er in die Klasse: „Räumen Sie Ihre Plätze auf und verlassen Sie anschließend den Raum. Der Unterricht ist beendet. Weasley, Granger, ich will Sie in einer Stunde in meinen Büro sehen und jetzt RAUS!“ Keiner wagte es zu widersprechen. Auch Weasley und Granger nicht, denen das Grinsen eindeutig vergangen war. So war das Ganze aber nicht geplant gewesen. Eiligst verließ die Klasse das Klassenzimmer und ließ einen übellaunigen aber trotzdem besorgten Tränkemeister zurück. „Harry, ist alles okay?“, fragte dieser seinen Sohn, als sich der Junge mühsam aufgesetzt hatte. „Weiß nicht“, antwortete Harry wahrheitsgemäß. Ihm tat jeder Knochen im Leibe weh, besonders der Rücken. Es fühlte sich so an, als würde ihm etwas über eben diesen laufen. „Zeig mir deinen Rücken, Harry“, wies ihn Severus an. Der Umhang des Schwarzhaarigen war vollkommen zerfetzt durch die ganzen Glasscherben. Angesprochener zog sich den Umhang und sein Hemd aus und drehte sich vorsichtig mit dem Rücken zu seinem Vater. Dieser besah sich die Misere. Harrys Rücken zierte lauter kleinere, aber auch größere Kratzer und Schnitte. Einer war besonders tief und blutete stark, sodass das Blut Harrys Rücken runter lief. „Warte einen Augenblick, Harry. Ich hohle einen Heiltrank, es dauert zu lange bis deine Selbstheilung das alles richtet.“ Severus stand auf und eilte aus dem Raum zu seinem Büro, um einen Trank und einige andere Sachen zu hohlen. Draco führte währenddessen die aschfahl aussehende Jennifer zu einem der Stühle und ließ sie sich setzen. Um ihre Hände war ein großes, in Wasser getränktes Tuch gewickelt. Der Blick des Blonden schwang von Jennifer zu den auf den Boden sitzenden Jungen. „Was ist passiert?“ Blaise sah auf als er antwortete: „Der Kessel ist ganz plötzlich explodiert und Harry wurde durch die Druckwelle rückwärts in den Schrank geschleudert. Ich habe keine Ahnung, wie das passiert ist. Der Trank war vollkommen in Ordnung.“ „Aber ich.“ Draco und Blaise wandten ihre Gesichter der Tür zu in der Severus stand, dieser hatte Blaises letzte Worte mitbekommen. „Weasley und Granger haben etwas damit zu tun. Sie haben wahrscheinlich irgendetwas in eure Kessel geschmissen.“ Der Tränkemeister übergab seinen Sohn zwei Phiolen, der sie ohne Widerstand zu leisten austrank, bevor er sich seiner Tochter widmete. „Was ist passiert, Draco?“, fragte er seinen Schwiegersohn und entfernte vorsichtig das Handtuch von den Händen Jennifers. Ihre Hände waren dunkelrot und zierten unter anderem Brandblasen. Der Blonde trat zu ihm und seiner Gefährtin. „Der Trank schlug von der einen auf die andere Sekunde um und kochte über. Dabei lief er ihr über die Hände. Wir wollten gerade die vorletzte Zutat hinzufügen. Ich habe den trank sofort abgewaschen und das Handtuch zum Kühlen um ihre Hände gewickelt.“ „Gut gemacht.“ Severus nahm zwei weitere Phiolen aus dem Korb, den er mitgebracht hatte, entkorkte sie erste und hielt sie seiner Tochter an die Lippen. „Das ist ein Antidot gegen alle möglichen Gifte, für den Fall, das doch etwas in deinen Blutkreislauf gelangen konnte.“ Sie nickte und schluckte den Inhalt. Severus entkorkte die nächste und hielt sie ihr ebenfalls an die Lippen. „Ein Schmerztrank. Ich kann dir wegen dem Antidot keinen Heiltrank geben, deswegen muss ich Salbe benutzen und deine Hände verbinden.“ Erneut nickte die Schwarzhaarige und trank die Phiole leer. Der Tränkemeister lächelte seine Tochter aufmunternd an, wandte sich dann aber dem Behandeln der Hände zu. Währenddessen war Harrys Rücken bereits wieder verheilt und Harry wieder angezogen, nachdem er einen schnellen Zauber gewirkt hatte, um seine Uniform wieder in Stand zu setzen. „Hier, eine Entschuldigung, für eure Lehrer, damit sie wissen, wo ihr wart“, sagte Severus eine halbe Stunde später und reichte seinem Sohn ein Pergament. Nach einem kurzen Nicken aller Beteiligten verließen die vier Teenager das Klassenzimmer, um zu ihrer Verwandlungsstunde zu eilen. Es war inzwischen Montagnachmittag. Die restlichen Schulstunden waren wie im Flug vergangen und die vier Jugendlichen saßen in der Bibliothek, um ihre Hausaufgaben zu erledigen. Während Harry, Blaise und Draco lieber rumalberten, diktierte Jennifer ihrer Feder den aufgegebenen Aufsatz für Verwandlung. Ihre Hände waren nach wie vor verbunden, weshalb sie nicht mit der Hand schreiben konnte, auch wenn ihr Vater die Verbände ziemlich vorteilhaft angelegt hatte. (AN: Wie bei Sanosuke aus Kenshin, als der sich die Hand zertrümmert hat) Etwas genervt von dem Gealbere der Jungen sah sie auf. „Jungs, vielleicht solltet ihr anstatt zu spielen lieber die Hausaufgaben erledigen. Was heute fertig wird muss morgen oder am Wochenende nicht mehr gemacht werden.“ Die drei Jungen stoppten ihr Gealber, um entgeistert aufzusehen. „Streberin“, sagten alle drei wie aus einem Munde. An Jennifers Schläfe begann eine Ader unheilverkündend zu pochen. „Hinsetzen und Arbeiten erledigen, sofort!“, wies sie sie zurecht. Harry, Draco und Blaise spurten augenblicklich und setzten sich an den Tisch, um mit ihren Aufgaben zu beginnen. „Irgendwie hast du dieselbe Autorität wie dein Vater, kann das sein?“, fragte Blaise an die Schwarzhaarige gewandt. „Schon möglich.“ „Nein, hundertprozentig.“ „Halt die Klappe, Draco!“ „Yes, Ma’am.“ Harry und Blaise hoben synchron eine Augenbraue, bevor sie gemeinsam die Köpfe hängen ließen und etwas von „Steht voll unter den Pantoffeln“ murmelten. „Das hab‘ ich gehört.“ Jennifer funkelte die beiden Jungen an, die nun ihre Köpfe einzogen und still weiterarbeiteten. Die Schwarzhaarige nickte wohlwollend und stand auf. „Ich muss noch schnell ein Buch hohlen, arbeitet ihr mal brav weiter“, sagte sie und verschwand in den Regalreihen. Kaum war sie weg sah Draco auch schon von seinem Buch auf. „Was ist eigentlich mit Weasley und Granger? Was hat Severus ihnen aufgebrummt?“, fragte er neugierig, seine Augen funkelten unheilverkündend. „Strafarbeit für einen Monat bei Filch und jeweils 50 Hauspunkte Abzug.“ Der Blonde pfiff anerkennend. „Sev muss wirklich schlechte Laune gehabt haben“, stellte er trocken fest. Blaise schnaubte laut: „Das war nicht nur Sev. Professor Elliot hat das ganze mitbekommen und die Punkte abgezogen, soweit ich mitbekommen habe.“ Harry runzelte die Stirn. „Ist er uns deswegen sympathischer?“, fragte er und legte den Kopf schief. „Ich würde sagen ja, aber wer sagt, dass er nicht auch Slytherin so viele Punkte abzieht?“ „Stimmt.“ „Mir ist das zum Teil egal. Ich möchte lieber wissen, wer er ist“, sagte Draco und sah in die Runde. „Vielleicht ist es Tom?“ „Red nicht so nen Unsinn, Blaise, das ist selbst für Tom zu gefährlich direkt unter Dumbledores Nase rumzurennen. Eher wahrscheinlich ist, dass es einer seiner Anhänger ist.“ „Glaub ich weniger.“ „Wieso?“ „Weiß nicht, ist so ne Ahnung“, erklärte der Schwarzhaarige. Jennifer schlenderte währenddessen durch die Regalreihen auf der Suche nach einem Buch, das sie für ihren Verwandlungsaufsatz benötigte, als sich eine Hand über ihren Mund legte und sie nach hinten in den Schatten der Regale gezogen wurde. Erschrocken schrie sie auf, was allerdings durch die Hand auf ihrem Mund gedämpft wurde. „Sei leise, wir wollen dir nichts tun, wir wollen nur deine Hilfe“, flüsterte eine männliche Stimme an ihrem linken Ohr. Sie spürte die Ehrlichkeit ihres ‘Angreifers‘ und hörte auf sieh zu wehren, doch trotzdem schlug ihr das Herz bis zum Hals. „Hörst du auf zu schreien? Wenn ja, dann lasse ich dich jetzt los.“ Die Schwarzhaarige nickte leicht. Wer zum Teufel hatte sie da so von hinten überrascht? Die Hand über ihrem Mund verschwand und auch die andere Hand ließ sie wieder los. Jennifer fuhr herum, nur um in die Gesichter von drei Rotschöpfen und einem schwarzhaarigen Jungen zu sehen. Ihr Blick glitt über die Hauswappen an den Umhängen. „Gryffindors?“, fragte sie entgeistert. „Seit wann schleichen sich die hinterrücks an?“ Der Mundwinkel von einem der beiden älteren Rotschöpfe zuckte. Er sah sehr belustigt aus, als er sagte: „Da musst du deinen Bruder fragen, er war mal in Gryffindor.“ „Das weiß ich bereits. Mich interessiert eher wer ihr seit und weshalb ihr meine Hilfe wollt.“ Reihum sah sie in die Gesichter der Anwesenden. „Mein Name ist Fred Weasley, das dort ist mein Zwillingsbruder George und unsere jüngere Schwester Ginny und das ist Neville Longbottom“, erklärte der Rotschopf, der bisher immer gesprochen hatte. „Weasley?“, fragte Jennifer lauernd. „Du kennst den Namen bereits? Hattest du etwa schon das Vergnügen mit unserem jüngeren Bruder?“, fragte George. „Allerdings und nicht nur einmal und mal ganz nebenbei, er ist eine richtige Plage.“ „Oh, wir wissen das schon lange.“ „Wobei wollt ihr meine Hilfe?“ „Wir möchten mit Harry sprechen“, sagte die Rothaarige. Jennifer sah die vier irritiert an. „Wieso kommt ihr dann zu mir und geht nicht gleich zu ihm? Er sitzt dort drüben“, sie deutete auf den Tisch ein paar Regalreihen weiter, an dem ihr Hauskammeraden saßen. „Wir wissen nicht, ob er noch mit und spricht, wegen der Sache mit unserem Bruder und so.“ „Deswegen wollt ihr, dass ich hingehe, ihn aushorche und euch dann Meldung mach, oder was?“ Die vier ihr gegenüber nickten. „Oh Gott, Großvater hatte recht. Gryffindors haben wirklich nicht mehr alle Kessel beisammen.“ Sie schüttelte den Kopf. Das war doch wirklich nicht zum Aushalten! Die Schwarzhaarige fixierte die Gryffindors wieder mit ihrem Blick. „Wie steht ihr zu Dumbledore?“ Dieses Mal war es der Junge mit den schwarzen Haaren, der vortrat und zu sprechen begann: „Ich kann von uns allen behaupten, dass wir Albus Dumbledore lieber früher als später unter der Erde sehen wollen.“ Jennifers Blick glitt zu Neville. „Du bist Neville Longbottom?“, fragte sie mit bedrückter Stimme. Er nickte verwirrt. Was hatte sie auf einmal? „Das mit deinen Eltern tut mir sehr leid.“ Neville sah sie wie vom Donner gerührt an und so schwankten auch seine Gefühle. „Danke, aber weshalb…?“ Die Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Ich kann es dir leider nicht sagen. Den Grund meine ich. Aber fest steht, dass ich dich gut verstehen kann, deine Situation.“ In Wahrheit waren die Longbottoms sehr gute Freunde von Tom gewesen und von ihrem Vater. Bellatrix war wegen diesem Vergehen sehr schwer bestraft wurden. Tom hatte sie, nachdem sie und ihre Komplizen aus Askaban entkommen waren, drei Wochen lang täglich entweder selbst gefoltert oder foltern lassen. Ihrem Verstand hatte es nicht wirklich geholfen. „Egal, ich werde versuchen mal mit meinem Bruder darüber zu reden. Bye bye“, sagte die Schwarzhaarige, drehte sich um und verschwand zu ihrem Bruder, dessen Partner und ihrem Partner. Die vier Gryffindors ließ sie sehr verwirrt zurück. Auf dem Weg zurück zu den drei Jungen hing die Schwarzhaarige ihren Gedanken nach, bis sie unsanft aus ihnen heraus gerissen wurde als der Ohrring an ihrem Ohr heiß wurde. Aus Reflex wanderte ihre Hand zu dem Stecker. „Was treiben die schon wieder?“, fluchte sie leise und beschleunigte ihre Schritte. Sie war gerade um die Ecke rum in den Gang getreten, in dem sie und die Jungs ihre Sachen hatten, da flog auch schon ein Fluch an ihrer Wange vorbei. tbc? ---------------------------------------- Ich weiß, es ist eine gemeine Stelle um aufzuhören, aber bis hierher habe ich geschrieben und kein Wort mehr. Bei keiner meiner FFs. ^^; Fred und George sollte eigentlich in ihrem Scherzartikelladen sein, aber ich muss gestehen, dass ich einfach nicht mehr daran gedacht hatte. Jetzt machen sie halt ihre Ausbildung einfach fertig und eröffnen ihn danach. XD Wie gesagt, es wird jetzt wohl erst im Sommer weitergehen, also man ließ sich…Kommi? lg Ren-Ren Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)