Das Ende der Dunkelheit von Herbstmond (ES GEHT WEITER) ================================================================================ Kapitel 11: Entdecke deine Fähigkeiten -------------------------------------- Endlich ist das neue Kapitel da, meine Beta hatte nicht viel Zeit und hatte dann auch noch zwei Seiten vergessen durchzusehen. Aber jetzt geht es ja weiter. In diesem Kapitel erfahrt ihr welche zweite Animagusgestalt Jennifer noch hat und was Luzifer an dem einen Abend noch von ihr wollte. Was meine kleine Umfrage betrifft, so habe ich mich entschieden, aus Pansy ein ganz ’normales’ Mädchen zu machen. *grinst* Na gut, ’normal’ kann man auch auffassen wie man will. Jedenfalls wird sie nicht die Draci-kreischende, liebeskranke Verrückte, so wie in anderen FF`s, sondern sie wird mit unseren Freunden gut klar kommen und natürlich auch befreundet sein. Ich finde nämlich, dass diese FF schon recht dark ist und auch nicht mehr harmloser werden wird, deswegen wollte ich wenigstens etwas ’Licht’ drin haben. Und ganz ehrlich: Don`t like it, don`t read it! Herzlichen Dank noch an die fleißigen Kommischreiber und an meine beiden Betaleserinnen Nightsky, die für mich Kapitel 4 bis 9 durchsieht und an Liliom, die die restlichen Kapitel durchguckt! ^^ Außerdem einen Dank an diejenigen, die dafür gesorgt haben, dass ich bisher schon über 6050 Zugriffe auf meine FF verzeichnen darf. Aber nun genug geplaudert, es geht weiter mit dem Kapitel: ~…~ Parsel „…“ Reden Rating: P18-Slash Beta: Liliom Genre: Lemon, Romantic, Violence, Angst, Drama, Darkfic, Deathfic Warnung: AU/OOC, Gewalt, Folter Zeit: Post OdP --------------------------- Entdecke deine Fähigkeiten Die Sonne stand schon hoch über dem Wald von Eldon Lane und bahnte sich in sanften Strahlen den Weg durch die dicken Vorhänge in das Innere des schönen Zimmers. Zwei Personen regten sich leicht in dem großen Bett, als die Strahlen genau auf sie fielen. Leise grummelnd kuschelte sich die Schwarzhaarige näher an ihren blonden Gefährten, der seine Arme schützend um ihre Hüfte geschlungen hatte. Er blinzelte gegen das doch recht grelle Licht an und beugte sich nach vorne. Sanft strich er Jennifer die langen Haare von der Schulter und platzierte zärtliche Küsse auf der Rundung. Von dem Mädchen kam ein genießerisches Schnurren, bevor sie sich in seiner Umarmung etwas drehte und ihre Augen aufschlug. „Guten Morgen“, nuschelte sie leise und sah Draco verschlafen an. Der Blonde schmunzelte und wünschte seinerseits seiner Partnerin einen guten Morgen. „Na, gut geschlafen?“, fragte er und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund. „Ja, schon lange nicht mehr so gut“, antwortete sie und vergrub ihr Gesicht an seiner nackten Brust. „Das ist schön.“ Lächelnd setzte er sich ein Stück auf und zog sie mit sich, so dass die Schwarzhaarige zwischen seinen Beinen lag und sich an ihn schmiegte. „Bist eine richtige Schmusekatze, obwohl in der letzten Nacht eher eine Wildkatze.“ Vorsichtig fuhr er ihr durch ihr wirres Haar. Jennifer sah mit einem anzüglichen Grinsen zu ihm hoch: „Es scheint dir aber auch nicht sonderlich viel ausgemacht zu haben.“ „Nein, nicht wirklich“, antwortete er wahrheitsgemäß. Noch bevor irgendeiner der beiden etwas sagen konnte, wurde plötzlich die Tür aufgerissen, und ein sehr gut gelaunter, breit grinsender Harry stand im Türrahmen und blickte auf Schwester und Schwager. Letzterer fing sich als erster: „HARRY JAMES POTTER, MACH SOFORT, DASS DU AUS DIESEM ZIMMER VERSCHWINDEST!“ Der Angesprochene zuckte nicht mal mit der Wimper und sagte, ein Lachen unterdrückend: „Ich soll euch nur Bescheid geben, dass ihr zum Frühstück kommen sollt.“ „Und da konntest du natürlich nicht anklopfen, bevor du hier reinplatzt, stimmt`s?!“, fragte Draco angesäuert. Doch anstatt Harry antwortete Jennifer ziemlich erheitert: „Nein, konnte er natürlich nicht. Es hätte ja sein können, dass er etwas verpasst.“ Nach wie vor lachend schlang sie sich eine Decke um den Körper und ging ins angrenzende Badezimmer. Die beiden Jungen sahen ihr verwirrt hinterher. „Was ist den in sie gefahren? Ich hätte schwören können, das sie vor Wut austickt.“, fragte Harry verwirrt und starrte nach wie vor auf die nun geschlossene Badezimmertür. „Ich habe absolut keine Ahnung“, antwortete Draco und starrte ebenfalls auf die Tür, durch die seine Gefährtin verschwunden war. „Egal, ich geh schon mal.“ Harry verschwand, noch bevor Draco etwas sagen oder tun konnte. „Na, Klasse“, murmelte er vor sich hin und stand nun selbst auf. Keine halbe Stunde später saßen sie zusammen im Speisesaal und frühstückten. Draco warf seinem Schwager die ganze Zeit über wütende Blicke zu, denn er war immer noch sauer auf Harry, weil dieser einfach ins Zimmer geplatzt war, der Störenfried allerdings fand es nach wie vor sehr amüsant. Genau wie die anderen Anwesenden; diese hatte Harry von seinem ’Vergehen’ in Kenntnis gesetzt. Es waren fast alle Familienmitglieder anwesend: Severus, Salazar, Sirius und die Malfoys. Nur Tom, Godric, Regulus und Fenrir nicht da, die letzten beiden nicht, weil sie von Tom einen Auftrag bekommen hatten, Tom selbst und Godric nicht, weil sie etwas Wichtiges erledigen mussten. Leises Gekichere, dass von Jennifer kam zog die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf die Schwarzhaarige, und alle wunderten sich, weshalb das Mädchen es amüsant fand, dass Harry ohne zu Klopfen einfach reingeplatzt war. Bei allen anderen wäre sie fuchsteufelswild geworden. Severus fasste sich als erster und sprach seine Tochter an: „Sag mal, Jennifer, wieso findest du diese Situation so lustig?“ Noch immer kichernd antwortete sie: „Weiß nicht, ist halt…“ Sie stoppte, und ganz plötzlich änderte sich ihr Gesichtsausdruck: Wut trat an die Stelle des Dauerlächelns: „HARRY JAMES POTTER, WIE KONNTEST DU ES WAGEN, EINFACH SON IN DAS ZIMMER ZU PLATZEN, OHNE ANZUKLOPFEN?!“ Der so Angebrüllte sah seine Schwester ganz entgeistert an, genau wie die restlichen Anwesenden. Jennifer selbst sah ziemlich verwirrt aus der Wäsche. Sie hatte keine Ahnung, woher diese Wut auf ihren Bruder auf einmal gekommen war, genauso wenig wie vorher die Heiterkeit. „Dad, was zur Hölle ist hier los? Im ersten Augenblick finde ich alles lustig, im nächsten bin ich aus 180“, wandte sich das Mädchen an Severus, und diesem kam eine Idee. „Wieso auch nicht, das wäre durchaus möglich“, ging es ihm durch dem Kopf, bevor er zu seiner Tochter sagte: „Ich habe da so eine Vermutung. Wenn sie zutrifft, tust du mir echt leid. Blöd, dass Godric nicht da ist.“ „Was für eine Vermutung?“ „Die Fähigkeit der Empathie – du scheinst sie geerbt zu haben“, erklärte der Tränkemeister. Die anderen Anwesenden zogen zischend die Luft ein, und auch Jennifer wurde eine Spur bleicher, als sie ohnehin schon war. Sie wusste ganz genau, was dies bedeutete: die Hölle! Jedenfalls würde es die Hölle werden, wenn sie diese Fähigkeit nicht ganz schnell in den Griff bekam. Schnell hatte sie sich wieder gefangen und stand von ihrem Platz auf. „Entschuldigt mich, ich gehe raus an die frische Luft und ’entdecke’ meine restlichen neuen Fähigkeiten“. Mit diesen Worten verschwand sie durch die Tür des Speisesaals und richtete ihre Schritte Richtung Eingangshalle. Im Speisesaal wiederum blickten ihr Harry und Draco leicht verdutzt hinterher. Salazar sah sich das nicht lange mit an und sagte zu den beiden Jungen: „Jetzt geht ihr schon nach, sie müsste im Garten sein. Außerdem schadet es dir, Harry, auch nicht, deine neuen Fähigkeiten kennen zu lernen.“ Kaum hatte der Gründer geendet, waren die beiden 16-jährigen schon verschwunden und liefen Richtung Eingangshalle, um Jennifer eventuell noch einzuholen. Diese stand allerdings schon längst in dem großen Garten auf einer Fläche, die nur mit Gras bewachsen war. Sie hatte eine kleine, silberne Pfeife im Mund, die sie gerade ertönen ließ. Ihr linker Arm war in die Höhe gestreckt und leicht gebeugt, von ihrer Hand bis zum Ellenbogen trug sie einen dicken, ledernen Handschuh. Die beiden Jungen waren nur noch knapp zehn Meter von ihr entfernt, als ein Schrei ertönte und etwas auf Jennifer zuflog, um auf ihrem ausgestreckten Arm zu landen. Harry und Draco, die bei dem Schrei leicht erschrocken waren (beide rieben sich die schmerzenden Ohren), gingen weiter auf das Mädchen zu. Je näher sie kamen, desto deutlicher konnten sie erkennen, dass auf Jennifers Arm ein kleiner Buntfalke saß, der sich gerade von ihr streicheln ließ. „Ihr könnt ruhig näher kommen, er beißt nicht“, sagte sie, ohne sich umzudrehen. Leicht verblüfft gesellten sie sich zu ihr. „Woher wusstest du, dass wir hinter dir stehen?“, fragte Harry und besah sich den Falken. Er war wunderschön und gerade mal knappe 30 cm groß. Außerdem besaß er verdammt scharfe Krallen, wie der Schwarzhaarige beim näheren Betrachten feststellen musste. „Zu einem habe ich euch gehört; mein gehör reicht zwar vielleicht nicht an das eure, weil ich kein Vampir bin, aber immerhin eine Dunkelelbe. Und zum Zweitem wegen euren Emotionen. Als ihr hier ankamt, habt ihr euch erschreckt, das habe ich deutlich gespürt“, riss sie ihren Bruder aus seiner Musterung. „Ist das deiner?“, fragte Draco und deutete auf den Falken, der sich inzwischen das Gefieder putzte. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, als sie antwortete: „Ja, das ist Quentin, mein Buntfalke. Ich habe ihn schon seit fast sieben Jahren. Dad hat ihn mir geschenkt, kurz bevor ich nach Durmstrang ging.“ „Er ist wunderhübsch“, sagte Draco und beobachtete den Falken, wie er sich weiter putzte. „Da kann ich nur zustimmen“, sagte Harry, und Jennifer nickte nur lächelnd. Quentin hatte inzwischen mit der Schönheitspflege aufgehört und sah Jennifer auffordernd an. Diese verstand, hob den Arm höher und ließ Quentin sich abstoßen. Er schoss regelrecht in die Höhe und flog Richtung Wald davon. Die drei Jungendlichen sahen ihm noch einen kurzen Moment hinterher, bevor Jennifer sich ebenfalls Richtung Wald wandte und loslief. „Wohin willst du?“, fragten die beiden Jungen gleichzeitig und liefen dem Mädchen hinterher. „In den Wald“, gab diese Auskunft. „Und was willst du da?“ „Weitere Fähigkeiten entdecken und hoffentlich auch kontrollieren lernen.“ Sprach`s und ging weiter, die Jungen folgten ihr. Mit schnellen Schritten jagten sie durch den Wald. Die beiden Jungen hatten sie schon längst verloren, aber das war ja auch der Sinn der Sache, schließlich sollten die beiden ja sie finden. Doch bis jetzt blieb deren Suche erfolglos. Die Schwarzhaarige war einfach zu schnell für sie, obwohl auch Harry und Draco durch ihre Vampir-Gene nicht unbedingt zu den langsamen zählten. Aber an die Schnelligkeit einer erwachten Dunkelelbe reichte ihre eigene nicht. Obwohl in punkto Fähigkeiten die beiden Rassen sich eigentlich nicht viel nehmen oder geben dürften. Denn diese waren beinahe gleich, nur die Stärke der Gaben war unterschiedlich. Dunkelelben waren schnell, keine Frage, aber das Gehör und der Geruchssinn eines Vampirs waren besser, wenn auch nicht viel, und was die Augenschärfe betraf, so standen sie ungefähr auf gleicher Stufe. „Riechst du sie?“, fragte Harry seinen Schwager. „Nein, ihr Geruch ist hier im Wald zu gut überdeckt. Kein Wunder, sie riecht ja auch nach einer Mischung aus Wald und Kräutern. Aber auch ein bisschen nach Rosen, nur riecht man das nur, wenn man direkt neben ihr steht“, antwortete Draco und sah sich um. Die beiden Jungen standen auf einer großen Lichtung mitten im Wald und waren auf der Suche nach ihrer Begleiterin; nur fanden sie sie nicht. „Na, dann ist es kein Wunder, wenn wir sie nicht finden, vor allem wenn Jennifer auch noch keine Geräusche beim Laufen macht und nicht gefunden werden will. Ich wette, sie steht hier irgendwo genau in unserer Nähe und lacht sich über uns ins Fäustchen“, grummelte Harry vor sich hin. „Wie recht du doch hast, ohne dass du es weißt“, ging es Jennifer durch den Kopf. Sie saß vor sich hin grinsend auf einem der Bäume, die auf der Lichtung standen, genau über den beiden Jungen, und fand das Ganze äußerst amüsant. Allerdings spürte sie auch die Genervtheit und Erschöpfung, und auch ein bisschen Sorge konnte die Schwarzhaarige aus den Gefühlen der beiden herausfiltern, was sich schwieriger gestaltete als gedacht. „Mann, wenn ich sie in die Finger bekomme, dann ist sie fällig!“, regte sich Draco auf und sah sich weiter um. Jennifers Augen weiteten sich etwas. Mit diesem Gefühl hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Mit allem, aber nicht damit! Wut, damit hätte sie gerechnet, aber nicht mit Dracos Verlangen! Und da war noch etwas: Vorfreude. Aber diese kam nicht von den beiden Jungen, die nun genau unter dem Baum standen, auf dem sie saß. Nein, sie kam von woanders her, die Frage war nur, woher? „Na? Macht es Euch Spaß, Euren Bruder und Euren Partner in den Wahnsinn zu treiben?“ „ARGH!“ Mit einem lauten Schrei fiel Jennifer rücklings von dem Ast, auf dem sie eben noch gesessen hatte. Harry und Draco, von dem Schrei des Mädchens aufgeschreckt, sahen nach oben. Der Schwarzhaarige hob im Reflex die Arme und fing seine Schwester auf. „Gefunden“, grinste er sie an. „Verdammt!“, entfuhr es ihr, und sie befreite sich aus seinem Griff. Anschließend wandte sie sich wieder dem Baum zu und fing an zu keifen: „Fenrir, bist du irre, mich so zu erschrecken?!“ Der so Gescholtene ließ sich vom Baum auf den Boden fallen und blieb vor der Schwarzhaarigen mit gesenktem Kopf knien. Harry und Draco sahen sich verwirrt an. Keiner der beiden (und, wie es schien, galt dies auch für Jennifer) hatte den Werwolf bemerkt. Dieser fing nun an zu sprechen: „Verzeiht, Mylady, ich nahm an, Ihr hättet mich bemerkt. Aber Ihr wart wohl zu abgelenkt von Euren Begleitern.“ „Allerdings. Du kannst gehen“, presste Jennifer zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Fenrir nickt und verschwand. Harry und Draco, eben noch genervt, fingen nun an zu lachen. Blöd nur, dass sie damit in die ’Schusslinie’ Jennifers gerieten. ~Was gibt es da zu lachen?~, zischte sie und brachte damit die beiden Jungen zum Verstummen. Harry sah sie erstaunt an: „Du kannst Parsel?“ „Natürlich, oder hast du vergessen, dass Salazar unser Großvater ist? Ich habe diese Gabe auch geerbt, genau wie du und Tom.“ „Das wusste ich nicht, und wie es aussieht, wusste Draco es auch nicht“, sagte Harry grinsend und den Blonden an. „War mir auch nicht bekannt“, gab dieser zu. „Lustige Sachen gib…“ Sie unterbrach sich selbst, als sie eine neue Flut an Emotionen empfing: Interesse, Liebe, Verlangen, Lust. Als sie den Blick zwischen den beiden Jungen wechseln ließ, sah sie das anzügliche Grinsen in Dracos Gesicht und wusste sofort, dass es seine Gefühle waren. Langsam machte die Schwarzhaarige ein paar Schritte zurück. „Was ist?“, fragte ihr Bruder. Was hatte sie auf einmal? Ein Blick in Dracos Gesicht, und ihm war klar, dass Jennifer von ihrem Gefährten Gefühle empfangen haben musste, die ihr nicht behagten. „Ähm~, nichts, schon gut. Ich verschwinde wieder, bin in meinem Zimmer“. Kaum hatte sie geendet, war nur noch schwarzer Rauch zu sehen. Zurück ließ sie zwei sehr verwirrte Jungen, die sich achselzuckend anblickten. „Wo ist Jennifer?“, fragte Severus, als Harry und Draco zusammen den Salon betraten. Sie setzten sich auf eines der Sofas, bevor Harry antwortete: „Sie hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen und weigert sich, herauszukommen oder uns hineinzulassen.“ Die Erwachsenen seufzten, so etwas in der Art hatten sie sich schon gedacht. „Es ist verständlich, dass sie das tut“, sagte Godric in den Raum hinein. „Wieso?“, fragte Harry und sah seinen Großvater leicht verwirrt an. Dieser seufzte wieder, bevor zu erklären begann: „Jennifer hat die Fähigkeit der Empathie erhalten, ja? Das müssten hier ja alle inzwischen wissen, oder? Gut. Noch kann deine Schwester diese Fähigkeit nicht kontrollieren. Deswegen prasseln alle Gefühle, die von euch ausgehen, unkontrolliert auf sie ein.“ „Wieso nur unsere und nicht auch dein?“ „Weil ich, Draco, im Gegensatz zu euch ebenfalls ein Empath bin und deswegen selbst lernen musste, mich vor den Gefühlen anderer zu schützen. Ich kann diese Fähigkeit kontrollieren. Sie aber nicht. Ich werde ihr morgen früh einen Ring geben, mit dem sie lernt, ihre Fähigkeit immer nur auf eine Person zu fokussieren.“ „Deswegen hast du heute Morgen gesagt, dass es blöd ist, dass Godric nicht anwesend war, oder, Dad?“, fragte Harry an Severus gewandt; dieser nickte: „Genau deswegen. Er hätte ihr gleich helfen können, denn es ist alles andere als lustig, ständig die Gefühle andere im Kopf zu haben, vor allem dann, wenn man sie nicht von den eigenen nicht unterscheiden kann, oder, Ric?“ „Allerdings nicht. Es ist manchmal hilfreich, aber manchmal auch grauenvoll. Es ist Segen und Fluch zugleich, genau wie die Unsterblichkeit“, sagte der Rotblonde mit leicht abwesendem Blick. Salazar sah die Veränderung im Blick seines Partners mit Sorge. Sanft schloss er ihn in den Arm und fragte: „Was ist los, Godric? Du wirkst sehr bedrückt.“ Diese Worte ließen auch die restlichen Anwesenden aufhorchen. Tom sah seinen Vater fragend an. Was war auf einmal mit ihm los? Leise fing der Gründer an zu sprechen: „Sie mag die Gabe der Empathie erhalten haben, aber die Gabe der Unsterblichkeit blieb ihr verwehrt.“ Die Augen der anderen Erwachsenen weiteten sich, während Harry und Draco nicht so recht wussten, was sie mit dieser Information anfangen sollten. „Bist du dir sicher?“ Der Tränkemeister sah seinen Schwiegervater bittend an. Dieser nickte einfach nur und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Ähm~, entschuldigt, wenn ich jetzt etwas Falsches frage, aber was genau ist das Problem, ich verstehe es nicht so ganz?“, fragte der Schwarzhaarige zögernd. „Das Problem ist, Harry, dass Jennifer nicht unsterblich ist. Wir alle hier Anwesenden können nicht streben, nicht durch Krankheiten, nicht durch Verletzungen und auch nicht durch zu hohen Blutverlust. Einen Sturz aus zum Beispiel zehn Metern Höhe würden wir überleben. Es gibt nur eine Sache, die uns tötet. Aber bei Jennifer reicht eine Lungenentzündung, um sie umzubringen. Wir altern ab einem bestimmten Alter nicht mehr, dass ist allerdings individuell unterschiedlich, aber Jennifer wird altern und sterben“, erklärte Tom, und Harry verstand das Problem oder eher das Schicksal, das seine Schwester heimsuchen würde. Sie würde sterben, während er selbst, seine Eltern und Großeltern und auch die Malfoys weiterleben würden. Der Blonde hatte sich bisher aus dem Gespräch herausgehalten, aber auch ihn schmerzte die Erkenntnis. Seine Gefährtin würde irgendwann sterben, und er konnte es nicht verhindern. Er konnte nur dafür sorgen, dass ihr nichts geschah und sie so lange wie möglich lebte. „Wieso bist du dir so sicher, dass Jennifer nicht diese Gabe hat?“, fragte Draco den Gründer. Dieser sah wieder auf und sagte: „Ihre Augen. Bei Dunkelelben liegt ein feiner, silberner Ring um die Pupille. Er zeigt an, ob die Elben mit der Unsterblichkeit gesegnet sind oder nicht. Wenn du mir richtig in die Augen siehst, dann merkst du es. Jennifer fehlt dieser Ring.“ Draco tat, wie ihm gesagt, und tatsächlich: Um die Pupille zog sich ein feiner, silberner Ring. Danach war erst einmal Stille im Raum. Niemand sagte etwas. Diese Nachricht mussten aller erst einmal verarbeiten. Tränen, einsame Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie waren Ausdruck des Schmerzes derer, die in dem Raum saßen und sich über die Schwarzhaarige unterhielten, sie alles gehört hatte und mitfühlte, was sie anderen empfanden. Jennifer stand mit dem Rücken an die Wand gelehnt neben der Tür des Salons. Wie automatisch griff sie mit der linken Hand nach ihrem rechten Handgelenk und fuhr sanft darüber. Sie hatte ihren Preis gezahlt, und sie würde es jederzeit wieder tun. -Flashback- Ja, sie war gemein gewesen, als sie eben einfach so ohne Vorwarnung vom Turm gesprungen war. Ihr Bruder musste einen ganz schönen Schrecken bekommen haben, so wie er nach ihr gerufen hatte. Aber sie war sich sicher, dass Salazar ihn beruhigen würde. Denn viel wichtiger war jetzt, zu Luzifer zu fliegen, um zu erfahren, was er von ihr wollte, auch wenn sie es sich schon denken konnte. Der Vertrag. Um ihn ging es, da war sich Jennifer ganz sicher. Er wollte ihn einlösen. Geschwind verließ sie den Wald und flog in Gestalt einer Krähe über die Kronen der Bäume auf das Dorf zu. Dort war es ruhig, und keiner der Bewohner war zu solch später Zeit noch unterwegs. Überall war es dunkel, sogar die Straßenlaternen waren schon gelöscht. Ihr Ziel war aber nicht das Dorf, sondern der Friedhof dahinter, genauer, die Kirche, die an den Friedhof grenzte. Auch hier war alles dunkel, nur der Mond strahlte und beleuchtete die Kirche, auf deren Dach ein junger Mann stand und ihr entgegensah. Schnell flog sie auf ihn zu, und noch während sie landete, verwandelte sie sich zurück. Geschickt kam sie neben Luzifer zum Stehen und sah ihn von der Seite mit ihren smaragdfarbenen Augen an. „Was gibt`s?“, fragte sie und ließ Luzifer keine Sekunde aus den Augen. „Der Vertrag“, antwortete der Weißhaarige nur. Jennifer seufzte: „Das habe ich mir schon gedacht. Du weißt also, was du haben willst?“ „Ja.“ „ich nehme an, dass es kein einfacher Preis ist, oder?“ Jennifer lehnte sich mit dem Rücken an das Dach der Kirche. „Das nimmst du richtig an. Es ist kein einfacher Preis, dafür ist dein Gefallen zu groß gewesen“, erklärte Luzifer und drehte sich zu ihr um. Jennifer nickte und sah ihn an. „Was willst du?“, fragte sie, wandte ihren Blick aber nicht von seinem Gesicht ab. Eher im Gegenteil, sie sah ihm mit festen Blick entgegen. Langsam hob Luzifer seine rechte Hand, an der das Zeichen des Vertrags zu finden war, und hielt sie ihr entgegen. Die Schwarzhaarige wusste, dass sie nur einzuschlagen brauchte, und der Vertrag war beendet. „Ich will deine Unsterblichkeit. Du verzichtest auf sie, und deine Schuld ist getilgt.“ Jennifer hatte schon mit so etwas gerechnet. Sie zögerte keine Sekunde und schlug mit den Worten „Einverstanden“ ein. Kurz flammten ihre Hände auf, und als die Flammen verschwunden waren, waren auch die Zeichen des Vertrags verblasst. Sie lösten ihre Hände wieder. Jennifer warf Luzifer einen letzten Blick zu: „ich hoffe, du bist jetzt zufrieden.“ Und sprang vom Dach. -Flashback end- Die Schwarzhaarige stieß sich von der Wand ab, wischte sich die Tränen von den Wangen und verschwand im schwarzen Rauch. -------------------------------- So, das war`s auch schon wieder. Da hat sich Luzifer einen hohen Preis ausgesucht, aber wie heißt es so schön: Ein Leben für ein anderes Vielleicht freut es euch auch zu hören, dass meine Storyline, ebenso die Titel, für die Kapitel 13 bis 19 schon fertig sind und ich mich nur noch ans schreiben setzten muss. Für Kapitel danach sind auch schon massig Ideen vorhanden, nur muss ich die erst einmal in die richtige Reinfolge bringen. Das nächste Kapitel gibt es dann nächsten Monat, ihr könnt euch schon einmal auf ein Zusammentreffen mit Blaise und Pansy freuen. Das nächste Kapitel heißt: Von verunglückten Zaubertränken, Brüdern und hormongesteuerten Teenagern R&R? Abarai Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)