The GazettE - Stranger than fiction? von abgemeldet (Rukis persönliches Tagebuch) ================================================================================ Kapitel 9: How Strange ---------------------- So, schon am Mittwoch verfasst, aber heute erst korrigiert… hatte so eine „ihr-könnt-froh-sein-wenn-ich-überhaupt-erst-aufstehe-phase“, aber die ist jetzt zum Glück vorbei. Tja, ich hoffe das Kapitel findet Gefallen. ------ 31.01.2007, 19:27 Uhr Liebes Tagebuch, Aoi hat mich dir einfach weggenommen. =| Ich sollte lieber schlafen, als mich zu literarischen Ergüssen hinreißen lassen, aber schließlich kann ich auch nicht zwei Wochen durchschlafen, das wird mit der Zeit echt langweilig. Mein glorioser Doktor hat mir, pass auf jetzt kommt’s, eine Erkältung diagnostiziert. Das ist mindestens ne tödliche Lungenentzündung! „Das passiert natürlich leicht wenn das Immunsystem geschwächt ist, durch Hypothermie zum Beispiel, oder übermäßigen, emotionalen Stress.“ Emotionaler Stress, da hätte ich mich fast totgelacht, wenn ich den dem Moment nicht gerade meine Lunge auf die Bettdecke gehustet hatte. Naja, jedenfalls bin ich heute Vormittag zitternd wie ein Irrer und mit den übelsten Kopfschmerzen meines Lebens (der Weinschädel war nichts dagegen) aufgewacht, nur um eine seltsame Versammlung an meinem Bett vorzufinden. Einen besorgt aussehenden Kai, einen bedrückten Franzosen mit ziemlich blauem linken Auge und einen verdächtig unschuldig drein guckenden Aoi. „Er lebt noch…“ murmelte Kai, „wenn du dir die Stimmbänder kaputt hustest, mach ich dich fertig, hast du gehört Ruki?“ Entrüstet nickte ich, woraufhin er erwiderte: „Gut, dann bin ich hier erst mal fertig. Achja, Gute Besserung.“ Und damit verließ er den Raum. Kaum war er draußen begann Olivier auch schon mit einer bühnenreifen Entschuldigungstirade, von wegen es täte ihm ja so unendlich leid, er wüsst ja gar nicht, wie er das wieder gutmachen solle, blah blah blah… irgendwie jedoch schaffte er es mit der Zeit seinen Sermon irgendwie leicht im Ton umzuwandeln: „…wobei du natürlich auch zugeben musst, dass du an der Sache nicht ganz unbeteiligt wart, also, ich meine was du da gesagt hast…“ An dieser Stelle unterbrach ihn eine Art tiefes Knurren von Aois Seite, ein Ton den ich so noch nie zuvor gehört hatte (und hoffentlich auch nicht mehr werde.), ich begann mich leicht unwohl zu fühlen, aber Olivier starrte ihn geradezu panisch an und wandte sich dann schnell wieder mir zu: „Ähm, naja, tut mir jedenfalls echt leid, also, werd wieder gesund, ich muss jetzt aber dringend..ähm… wohin. Machs gut.“ Und damit rauschte er dann förmlich durch die Tür und nach draußen. Aoi grinste und setzte sich sichtlich befriedigt in meinen Sessel. Nachdem er mich ca. 10 Minuten angeguckt hatte und keine Anstalten machte ein Gespräch zu beginnen, traute ich mich endlich meine Gedanken auszusprechen „Aoi…“ „Ja?“ „Warst du das?“ „Was?“ „das mit seinem Auge…“ Aois Grinsen wurde nochmal doppelt so breit, trotzdem spielte er immer noch ein wenig den Unschuldigen „Najaaaaa…“ „Warum hast du das gemacht?“ „Na hör mal, der kann doch nicht einfach so unseren Sänger ersäufen! Hat dich zwar wieder rausgezogen, aber was glaubst, wie anstrengend so n Casting nach Ersatz ist, da hab ich ja jetzt mal echt keine Lust drauf gehabt. “ „Ahja…“ ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie fand ich die Antwort leicht enttäuschend. „Achja da war ja noch was…“ murmelte er und zog etwas aus seiner Hosentasche. „das hier hab ich in deinen Haaren gefunden…“ Er hielt den zackigen Kammrest hoch und schaute mich fragend an. Er bekam aber keine Antwort, denn ich versuchte erstmal, über die Peinlichkeit hinwegzukommen (normale Leute verlieren keine Sachen in ihren Haaren!) und begann dann, mich zu fragen was er überhaupt in meinen Haaren zu suchen hatte. Das schien ihn offensichtlich zu langweilen, denn er stand auf und begann vor dem Spiegel meinen Ex-Kamm zu verwenden. Ich wollte erst protestieren, wenn jemand einfach meine Sachen klaut werd ich zur Bisamratte. Davon hielt mich dann aber die Erkenntnis ab, wie lang seine Haare inzwischen geworden waren, sah gar nicht schlecht aus, da konnte man fast neidisch werden, vor allem wenn man an die Apokalypse auf meinem Kopf dachte. Als ich danach tastete, war diese Ausgeburt der Hölle verschwunden. Wahrscheinlich waren das gar nicht meine Haare gewesen, sondern irgendein fieses Algenmonster, das harmlose Schlafende befällt und ihnen das Gehirn aussaugt. Hatte ich erwähnt, dass ich Fieber habe? Dann ist das jetzt wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt, denn so paranoid bin selbst ich nicht. Zumindest nicht im zurechnungsfähigen Zustand. In dem befand ich mich in diesem Moment leider nicht, denn das nächste, was ich sagte war „Kann ich irgendwie gar nicht glauben, dass du dem riesen Franzosen eine verpasst hast, wo du doch noch nicht mal nen Ölwechsel machen kannst.“ Aois Gesichtsausdruck war noch am ehesten mit „what the fuck?!“ zu beschreiben, dann aber schüttelte er auf diese Aoi-Art nachsichtig den Kopf und meinte: „Ich glaub, du solltest besser noch mal ne Runde pennen. Wenn was ist, gröl einfach, das kannst du ja gut genug.“ Er legte mir noch ne Schachtel mit ominösen Tabletten auf den Tisch und verschwand dann. Tja so hatte ich dann Gelegenheit, diese wahnsinnig aufregenden Erlebnisse aufzuschreiben, aber ich glaube, ich werde jetzt mal seinen Mutti-meints-doch-nur-gut-mit-dir-Rat befolgen und noch mal ne Weile schlafen. 01.02.2007, 18:05 Uhr Liebes Tagebuch, ich fang am besten gleich von vorne an, sonst krieg ichs nicht hin. Ich saß (naja, was heißt sitzen, mein Oberköper war durch drei dutzend dicke Kissen so halbwegs vertikal..) in meinem Bett und spielte igendein Kartenspiel mit Aoi, der mir gegenüber auf dem Bett saß. Keine Ahnung, was für eins, ich konnte mir sowas noch nie merken, genau so wenig wie die Spielregeln. Das war vermutlich der Grund, warum er schon sechs von acht Spielen gewonnen hatte. (und ich hab da so den Verdacht, dass er bei den beiden Anderen nur aus purem Mitleid verloren hat. Pffft, man muss ja auch nicht alles können. Dafür seh ich klasse aus. Naja, das im Moment auch nicht… äh, aber jetzt zurück zum Wichtigen!) Als ich mal wieder irgendnen Einsatz verpasst hatte, schien er es leid zu sein und beschloss, stattdessen Konversation zu betreiben. Und er hatte mir auch gleich was relativ interessantes zu berichten: „Uruha war heute Morgen ziemlich durch den Wind… er meinte, Olivier hätte ihn ‚durch die Hintertür‘ nach etwas gefragt, was er er eigentlich gar nicht wissen sollte. Ich glaube er verdächtigt dich…“ Seltsamerweise regte mich das nicht besonders auf, ich war eher ziemlich belustigt: „So? Wie sah er denn aus? Hatte er sein beleidigtes Spezialgesicht dabei?“ „Ich weiß nicht, könnte sein… Wie sieht das denn aus?“ „Wie eine Perserkatze. Eine weiße mit zerquetschter Nase die schielt. „Nee, ich find nicht, dass das ne Perserkatze war. Eher ne arrogante Ente mit Schnupfen…“ Wir beide lachten uns über dieses Bild ziemlich kaputt, aber als er dann auch noch „Näck, Näck, Näääääääääck!“ von sich gab war’s ganz vorbei und ich wäre fast aus dem Bett gefallen. „Eine … eine Ente in Strapsen…“ jaulte ich, bevor mich ein gewaltiger Hustenanfall zum Schwiegen brachte. Aoi war inzwischen genau so hysterisch wie ich und hatte bereits Lachtränen die Wangen herunterlaufen, das hatte ich schon länger nicht gesehen, aber es tat verdammt gut mal wieder sinnlos albern zu sein. Dann begann ich, ihm vom Pimpmaster zu erzählen, aber gerade als ich bei seinem Schaut-auf-die-Magnum-Seemannsgang angekommen als mich schon wieder ein Hustenanfall packte, der aber dieses Mal so heftig war, dass ich kaum noch atmen konnte und hörbar nach Luft ringen musste. Dass Aoi sich vorgebeugt hatte und mir auf den Rücken (oder besser gesagt, das Schulterblatt o.O) klopfte, war auch nicht besonders hilfreich. Gerade, als ich wieder einigermaßen zu Atem kam und mein Hirn langsam wieder zu arbeiten begann murmelte er: „Kratz hier bloß nicht ab, oder willst du, dass ich jeden Tag an deinem Grab stehe und heule?“ Das schien mir ziemlich absurd und so kicherte ich kurz und meinte: „Haha, warum solltest du sowas tun?“ Offensichtlich schien er seinen eigenen Witz gar nicht so lustig zu finden denn er schloss nur die Augen, schüttelte den Kopf sagte: „Ach Ruki du elender Blindfisch…“ Und dann beugte er sich vor und küsste mich. Einfach so. Auf den Mund. Ich war in eine Art Schockstarre verfallen, aber er hockte nun vor mir, sah mich mit einer Mischung aus Erwartung und Besorgnis an und wollte offensichtlich, dass ich irgendwas sagte. Das tat ich dann auch. „Ähm, glaubst du nicht, dass du dich dabei anstecken kannst? Du weißt schon, Bakterien und so?“ Er gab nur ein lang gezogenes „owwwwww“ von sich, ließ sich nach vorne mit dem Gesicht in ein Kissen fallen und bleib so liegen. Da so nur sein Hinterkopf aus dem Kissen herausragte, war ich schon wieder dieser Masse von glänzenden, schwarzen Haaren ausgesetzt und konnte einfach nicht widerstehen. Also versenkte ich meine Finger darin und während ich in tiefschürfende Gedanken wälzte begann ich ihm abwesend den Kopf zu kraulen. Schließlich entspannte er sich und rollte seinen Kopf aus dem Kissen Heraus, was mir ganz recht war, denn inzwischen hatte ich mir auch schon Gedanken über seine Sauerstoffversorgung gemacht. Jetzt schien mir auch endlich der Zeitpunkt gekommen, die Frage loszuwerden, die mich schon seit Jahren quälte: „Sag mal Aoi?“ „Hmmmmmm.“ „Wie machst du das? Schwarze Haare zu haben und nicht emo auszusehen?“ Er begann leise in sich hineinzulachen und gab nur ein geseufztes „Och, Ruki…“ von sich. Ja toll. Dann blieb ich eben blond. Nachdem ich noch eine Weile vor mich hin sinniert und an die Wand gestarrt hatte kam ich schließlich zu einem Ergebnis: „Also, ich glaube, Blindfisch trifft es ziemlich gut…“ Als ich auf diese Feststellung keine Reaktion bekam, schaute ich schließlich nach unten und sah, dass er sich dort wie eine Katze zusammengerollt hatte, eingeschlafen war und dabeiso kleine, pfeifende Geräusche in seiner Nase produzierte. Was für ein Blindfisch, aber wirklich… ein richtiger Grottenolm! Wurde Zeit, dass ich das Tageslicht zu Gesicht bekam. ------ Tja, Ruki hat jetzt zumindest mal seine Tomaten abgenommen, aber das wird selbstverständlich nicht das Ende meines Sadismus‘ sein ^^ vielen dank an suicide romance, von der ich das Blindfisch Zitat dreist geklaut habe ^^ passte einfach zu gut Für commies gibt’s ein Happymeal mit extra Karma. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)