Chains of Chaos von Shuichi- (Fortsetzung zu "Cursed Blessing" || Sasuke & Sakura!! » Story abgeschlossen, Fortsetzung "A Clan's Legacy" online!) ================================================================================ Prolog: Die Ketten zerspringen ------------------------------ Prolog: Die Ketten zerspringen „Es ist wahr…“, hauchte eine heisere junge und unheimliche Stimme in der Dunkelheit der tiefen Höhle bestehend aus unzähligen Stalagmiten und Felsen. „Ja, er ist tot… Damit scheinen wir bald freizukommen!“, sprach eine andere ebenfalls finstere und leicht amüsierte männliche Stimme. „Die Bannkreise lösen sich?“, wollte die erste wissen und war eindeutig weiblicher, aber stark erkalteter Natur. „In der Tat“, drang nun eine grausam tiefe dunkle Stimme aus dem Hintergrund und die Finsternis, die in der Höhle herrschte schwand seit hunderten von Jahren zum ersten Mal, da die geisterhaften Gestalten mehr und mehr ihren Körper zurück gewannen und leicht dabei leuchteten, sodass ein wenig Licht ihr Gefängnis erhellte. „Wer hätte gedacht, dass nach diesen unzähligen Jahren der Unterdrückung und Bannung, ein Freikommen möglich ist?“ Leicht böses Lachen erklang nun von dem Gegenüber der finsteren Stimme. „Der Weise der sechs Wege ist wirklich tot. Ich spüre es mit jeder Faser meines Geistes…“, meldete sich daraufhin die weibliche Stimme. „Viel eher würde mich interessieren, wer dazu in der Lage war, den Träger der Rin’negan zu vernichten.“ „Uninteressant“, kam es von dem Wesen mit der heiseren Stimme und blickte seine Mitleidende dabei an. „Wer immer es war…“ „…er weiß nicht, was er damit für einen Fehler begangen hat“, beendete die tiefe raue Stimme den Satz. Nach und nach glichen sich die geisterhaften Gestalten der Dunkelheit der Höhle wieder an und verschwanden schließlich vollständig, als sie sich wieder manifestiert hatten, um ihrem jahrelang vereitelten Treiben wieder nachgehen zu können… Kapitel 1: Ein Jahr später -------------------------- Hallo und herzlich Willkommen zur Forsetzung von "Cursed Blessing". :) Ich hoffe, euch gefällt diese Geschichte genauso wie ihr Vorgänger, wobei ich Storytechnisch noch nicht ganz fertig bin :P Viel Spaß und ich würde mich freuen, wenn ich wieder so viele tolle Kommentare bekäme :) Kapitel 1: Ein Jahr später Eine dämliche Lage offenbarte sich hier für den Schwarzhaarigen, als er sich so umsah und von fünf Shinobis umgeben war, die doch tatsächlich das Stirnband von Otogakure trugen und angriffslustig schmunzelten, da sich ihr Gegner in einer misslichen Lage befand. Die Maske der ANBU ließ die fünf Otos nicht erschaudern, denn sie wussten, dass selbst ein Ninja dieser Elite keine Chance gegen fünf Jounins hatte, die noch dazu einmal dem mächtigen Orochimaru gedient hatten. Ja, sie waren herrenlos, das konnte man schon sagen und dennoch hatten sich nicht wenige der damaligen Otonins zusammengerafft und terrorisierten hier und dort Dörfer des Feuerlandes – insbesondere Dörfer, in denen keine starken oder überhaupt keine Ninjas waren. Das war auch der Grund, warum der schwarzhaarige ANBU mit seinen drei Teamkameraden zu eben einem dieser Dörfer geschickt wurde. Seine Einheit sollte sich um diese ungebetenen Gäste kümmern, doch leider wurde er dabei in eine Falle gelockt. Einer der drei Otos hatte nämlich schnell die Flucht ergriffen und der ANBU aus Konoha hatte die Verfolgung aufgenommen, während sich seine Kameraden um die anderen im Dorf verbliebenen Feinde kümmerten. Gut, er war immer noch ein Einzelgänger und würde nur in besonders schwerwiegenden Fällen mit seinem Team so richtig kooperieren. Nun schien es so ein Fall zu sein, auch wenn er sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Das selbst überschätzende Grinsen seiner fünf Gegner entging ihn nicht, doch stärkte ihn das nur in seiner Überzeugung, dass diese Trottel keine Ahnung hatten, mit wem sie sich anlegten. Plötzlich schnellten zwei Kunais von rechts hervor, denen der ANBU mit einer graziösen Bewegung auswich und sofort von den anderen drei angegriffen wurde. Der Schwarzhaarige mit der Maske verhakte sich in einem Taijutsukampf. Während drei der Feinde ihn mit frontalen Schlägen angreifen wollten, wich er diesen mit einem deutlichen Hauch von Leichtigkeit aus, als könne er sie vorhersehen. Schnell packte er die Faust des ersten und daraufhin die nächste Faust, die von links kam. Er hielt sie fest und drehte sich einmal, darauf bedacht, die zwei Angreifer in der schnellen Drehung loszulassen und wegzuschleudern. Einer der nun fliegenden Otos traf auf seinen Kameraden, der wieder mit einem Kunai angreifen wollte. Beide gingen sie gemeinsam zu Boden und die verbliebenen Drei stürmten nun auf den ANBU zu. Schnell zückten auch sie Kunais und versuchten vergebens, mit diesen einen Treffer zu landen, denn obwohl das Material ihrer Waffen selbst Felsen standhielt, wurde es von einem langen Katana einfach so zerschnitten als würde es sich um Käse handeln. Die Reaktion des ANBU auf die Verwunderung seiner Feinde war ein Hervorschnellen mit anschließenden zwei Schnitten, welche die Otos direkt trafen und blutend zu Boden gehen ließen, woraufhin sie starben. Doch derweil hatten sich die beiden anderen aufgerichtet und gemeinsam mit ihrem verbliebenen Kameraden formten sie ein paar Fingerzeichen, woraufhin sich drei aus Erde bestehende Drachenköpfe aus dem Boden erhoben. Sie stürzten direkt auf den Konoha – ANBU zu und drohten ihn zu treffen, wenn nicht in dieser Sekunde ebenfalls ein noch viel größerer Erddrache aus dem Gras geschossen wäre, der als Schutzwand die anderen Techniken abfing und gleichzeitig die Sicht vernebelte, da der gewaltige Dreck eine Staubwolke entstehen ließ. Erneut blickten die Otos verwundert drein und woben ein Genjutsu, mit deren Hilfe sie einfach in der Luft verschwanden und sich so sicher fühlten. Doch weit gefehlt, denn sie konnten von ihrem Feind seltsamerweise gesehen werden. Der Schwarzhaarige tauchte hinter dem ersten auf, trat ihn in den Rücken vom Baum runter, sprang hinterher und stach mit seinem Schwert zu. In dieser Sekunde der Unachtsamkeit schnellten zwei Kunais hervor und die letzten beiden ehemaligen Anhänger Orochimarus erschienen ebenfalls. Doch der ANBU hörte die Luftzüge, welche von den Kunais kamen und wich dem ersten aus, während das zweite ihn knapp an der Halterung seiner Maske streifte und diese nun auf den grasigen Boden fiel. Noch stand er mit dem Rücken zu seinen Feinden, die wutverzerrt zu ihm blickten und einfach nicht begreifen konnten, wieso dieser Typ so einfach gegen fünf Otos ankam und diese nun dezimierte. Dann jedoch, als die Maske fiel und der Konohanin leicht seinen Kopf neigte, begannen sie zu zittern, denn sie erkannten, wer ihr Feind wirklich war. Durch das leichte Neigen des Kopfes in Richtung seiner Gegner, offenbarte der ANBU nun seine wahre Identität und leuchtend rote Augen mit drei kommataförmigen Pupillen erschienen. Er erhob sich aus seiner Ausweichposition, zog sein Schwert von Kusanagai aus dem Körper des Getöteten und drehte sich zu den Verbliebenen. Diese weiteten verängstigt und ungläubig ihre Augen und sahen in das emotionslose, kalte Gesicht von… „Uchiha Sasuke!“, riefen beide gleichzeitig. Ja, der gute Sasuke kam ihnen bekannt vor, denn schließlich waren sie zu Trainingszwecken schon einmal von ihm verprügelt worden und nur nach wochenlangem Ausfall wieder in der Lage gewesen, ihr Ninjadasein fortzusetzen. Ihr Zittern sollte von einem Fluchtversuch gefolgt werden und so drehten sie sich schnell um, hatten aber nur eine halbe Sekunde später den Uchiha wieder vor sich stehen, der sein Schwert durch den Magen des einen rammte und den anderen am Handgelenk packte, um einen Chidoriblitz durch ihn durchzujagen. Nach einer kurzen Weile ließ Sasuke von beiden ab und seine Feinde fielen zu Boden. Der Uchiha beugte sich kurz hinunter, nahm das Otostirnband und wusch damit das Blut von seinem Katana, steckte es zurück und ließ das Erkennungsmerkmal der ehemaligen Klangdorfmitglieder achtlos zu Boden fallen. Schweigend und gefühlskalt wie eh und je hob er seine ANBU – Maske auf und machte sich auf den Rückweg zu seinen Kameraden. Natürlich hatte er immer noch keinen Skrupel zu töten, wenn es sein musste. Wieso sollte er sich jetzt anders verhalten, wenn er immerhin ebenfalls hätte getötet werden können, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher gering war, dass so etwas passieren konnte. Er deaktivierte seine Sharingan und mit diesen Gedanken ging er langsam durch den dunklen Wald, verfolgte die Richtung in das kleine Dorf, wo seine drei Kameraden sich hoffentlich schon den anderen Otos entledigt hatten. - - - - - - - - - - - - - „Kaiten!“, kam es und die Shuriken der Gegner prallten an dem Chakrakraftfeld ab, fielen einfach belanglos auf den Boden und verweilten dort, während die Otos ihren Augen nicht trauen konnten. Dies wurde noch schlimmer für sie, als sie sich aufteilen und flüchten wollten – in verschiedene Richtungen. Die einen rannten nach Osten, die anderen nach Westen und doch kamen sie nicht weit. Die gen Osten wurden plötzlich von zahlreichen ANBU aufgehalten. Wusste der Geier, wo die plötzlich alle herkamen, denn schließlich waren es doch insgesamt nur vier Eliteninjas, mit denen sie zu tun hatten und einer war einem Kollegen gefolgt. Doch nun waren hier sage und schreibe zehn ANBU, die offensichtlich alle unter ihrer Maske siegessicher zu grinsen schienen und sich dann über die Feinde hermachten. Die anderen, die eigentlich in den Westen flüchten wollten, blieben einfach so stehen und konnten sich nicht bewegen. Sie spürten nur, wie sich ihr Schatten langsam nach oben schob und eine Hand sich um ihren Hals legte, die wiederum zupackte und so lange drückte, bis sie alle ohnmächtig wurden. Dann ließ der Schatten wieder ab und ging zu dem letzten ANBU des Trupps, der einmal genervt seufzte und sich am Hinterkopf kratzte. „Man, war das wieder lästig… Was sollen diese dämlichen Attacken auf vereinzelte Dörfer nur?“, fragte er und sah die letzten Ex – Otos zu Boden gehen, woraufhin die zahlreichen anderen ANBU verpufften und nur einer von ihnen übrig blieb, der die Feinde fesselte. „Das wird wohl lediglich auf trotzige erfolglose Rachespielchen hinauslaufen“, meinte der ANBU mit den langen schwarzen Haaren und stieg über die gefallenen Shuriken hinweg, ehe er die ohnmächtigen Otos fesselte und zeitgleich seine Maske abnahm, sodass seine weißen Augen offenbart wurden, deren Bluterbe sich nun deaktiviert hatte. „Gut möglich“, erwiderte der Schattenspieler und nahm ebenfalls seine Maske ab. „Nur verstehe ich nicht, warum man uns jedes Mal für solche unsinnigen und noch dazu nervenden Aufträge aussendet. Erklär’ mir das, Neji! Für solche Sachen reicht doch auch ein Jounintrupp oder gar zwei Chuunin – Einheiten.“ Doch Hyuuga Neji zuckte nur mit den Schultern und schnürte das Fesselungsseil ordentlich fest, was sein blonder Kollege ihm gleichtat. Dieser rieb ich nun zufrieden die Hände und nahm auch seine Maske ab. „Ach, reg’ dich nicht über so etwas auf, Shikamaru. Auftrag ist Auftrag und wir sind nun einmal wie geschaffen für so etwas“, grinste Uzumaki Naruto zu Ende, während er nun seine Hände in die Hüften stemmte und nur leicht lächelnd von Neji und genervt seufzend von Nara Shikamaru angesehen wurde. „Du hast auch jedes Mal die gleiche Erklärung. Wieso bist du auch immer so enthusiastisch, wenn es solche billigen Missionen sind? Das war früher nie so“, konterte der Nara und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. „Jede Mission, die wir erfolgreich ausführen, bringt uns einen Schritt weiter zu unserem Ziel“, verkündete der Blondschopf stolz und nickte immer noch grinsend. Ja, er hatte irgendwo Recht, auch wenn Shikamaru das nicht ganz zugeben wollte. Denn er selbst hatte eigentlich nur vor, hier und dort mal eine Mission zu erledigen, um Geld zu kriegen, damit er dann mit seiner aufbrausenden Freundin essen gehen und sie besänftigen konnte. Doch der Nara wusste auch, dass jede erfolgreiche Mission den Uzumaki einen Schritt weiter auf der Treppe zum Hokage brachte. Neji begutachtete kurz das getane Werk und ein paar Chuunin aus der Umgebung kamen an, um die Otos zu eskortieren – ins Gefängnis. Naruto selbst legte dann einen etwas fragenden Blick auf. „Sagt mal… Wo ist überhaupt Sasuke?“ Interessiert sah der Nara sich um und überlegte etwas. „Er ist vorhin einem Otonin gefolgt und nun fehlt jede Spur von ihm. Ob ihm etwas zugestoßen ist?“, fragte der Schattenkünstler und rieb sich das Kinn. „Ach quatsch“, protestierte der Kyuubi – Junge sofort und wank aber ganz brutal spöttisch ab. „Sasuke wird sich doch nicht von zwei dummen Ex – Otos unterkriegen lassen.“ „Wenn es eine Falle war…“, wand Shikamaru ein und sorgte somit dafür, dass Neji bereits in die Richtung des Waldes sah und nun sein Byakugan aktivieren wollte. Aber das hatte er nicht mehr nötig, denn der Uchiha tauchte am Eingang des kleinen Dorfes auf – ein emotionsloser und kalter Gesichtsausdruck verrieten, dass es ihm gut ging. Denn wenn er so guckte, so wussten die anderen, war alles in Ordnung. Jede andere Mimik wäre irgendwie unnormal und nur in sehr seltenen und wirklich wenigen Fällen schlich sich eine emotionale Reaktion auf das Gesicht des Schwarzhaarigen. Gut, mittlerweile kamen sie etwas öfter als früher, aber trotz allem wahrte Sasuke sein Gesicht – im wahrsten Sinne des Wortes – und dennoch störte es niemanden. So war er nun einmal und man konnte sich über jede Gefühlsregung des Uchihas freuen. „Hoi, Sasuke!“, rief Naruto fröhlich entgegen und lächelte stolz vor sich hin, „Das wurde aber auch wirklich Zeit! Shikamaru glaubte schon, du seiest gestorben oder so was.“ Der Erwähnte knickte seinen Blick ein. Das stimmte doch überhaupt nicht. Er hatte nur eine Prognose gezogen, mehr nicht. Doch die Aussage zeigte Wirkung, denn der Uchiha sah einmal kalt zum Nara und sorgte bei diesem für ein Seufzen und Kopfschütteln. „Lasst uns zurückgehen“, forderte der Schwarzhaarige die anderen auf und ging bereits ohne zu warten los. Er wollte jetzt einfach erstmal zurück nach Hause, was Gott sei Dank nicht allzu weit entfernt war. Vor allem, wenn man so schnell war wie er. Und so rannte das ANBU – Team unter dankenden und glücklichen Zurufen der Dorfbewohner davon. - - - - - - - - - - - - - Mit einem prüfenden Blick sah die rosahaarige Kunoichi auf das Fieberthermometer und setzte anschließend ein zufriedenes Lächeln auf. „Na also“, sprach sie dann und legte das Körpertemperaturmessgerät beiseite, um zu der jungen Patientin sehen zu können. „Fieber war einmal. Jetzt ist es nur noch 37,6. Wenn man bedenkt, dass es vor wenigen Tagen noch gut 40 waren.“ Das Mädchen mit den blonden Haaren, welches in dem Krankenbett lag, erwiderte das Lächeln seiner Ärztin leicht. „Das habe ich aber auch nur deiner Behandlung zu verdanken“, erwiderte sie und Sakura wurde leicht rot, während sie sich am Hinterkopf kratzte. „Ach was… Das waren nur ein paar Hilfsmittel, um deinen Körper zu motivieren, sich selbst zu versorgen.“ Die Blonde ging nicht wirklich darauf ein, denn ihr war mindestens genauso bewusst wie Sakura, dass sie vor ein paar Wochen noch locker hätte tot sein können. Die vielen inneren Verletzungen und der immense Blutverlust hatte ihr die Chance weiterzuleben beinahe zerstört. Doch sie war schnell genug ins Krankenhaus gebracht und sofort operiert und behandelt worden, was ihr letzten Endes dann nach längerer Zeit die Gesundheit ins Gesicht zurückgebracht hatte. „Ich möchte dir danken… Ich hätte nicht gedacht, dass ich das überleben würde…“ Sakura wurde etwas bedrückter, als sie das hörte, doch es dauerte nicht lange, da setzte sie wieder ihr zuversichtliches Lächeln auf. „Aber du hast es und das ist es, was zählt! Ich will jetzt keine Widerrede hören, Sayori!“ Dieses Grinsen im Gesicht der Medic – nin brachte auch die zwölfjährige Tarumi Sayori zum Grinsen und ein kurzes Lachen folgte, was aber kaum drei Sekunden später gestört wurde. „Sakura – chan?“, kam es kaum hörbar vom Eingang des Zimmers und dennoch wendeten die zwei ihre Aufmerksamkeit zu der blauhaarigen Kunoichi, die im Türrahmen stand und lieb lächelnd mit einer Tasche über den Schultern zu ihnen sah. „Deine Schicht ist vorbei… Wenn du willst, kannst du gehen und ich übernehme. Ich habe gehört, Naruto – kun und sein Team kommen heute zurück.“ Interesse wurde sowohl bei Sakura als auch bei Sayori geweckt. „Okay, danke, Hinata – chan“, lächelte die ehemalige Schülerin Tsunades, „es ist wirklich lieb von dir, dass du die Spätschicht für mich übernimmst, aber was ist mit Naruto?“ Die Hyuuga – Erbin wank ab. „Ist schon okay. Er kann mich ja heute Abend besuchen kommen. Soviel ist nicht los. Also bis später!“ Und damit war die junge Medic – nin auch schon so schnell von der Bildfläche verschwunden wie sie gekommen war. Mit einem abwesenden und irgendwie sehnsüchtigen Blick sah Sakura aus dem Fenster. Zwar war es jetzt vielleicht eine Woche her, dass sie Sasuke gesehen hatte, aber so wirklich Zeit konnten sie bisher nie miteinander verbringen, schon gar nicht alleine. Denn immer, wenn der Schwarzhaarige und der Rest seines ANBU – Teams nach Konoha kamen, erhielten sie wenige Stunden später wieder einen Auftrag und so war es der Haruno und dem Uchiha nicht vergönnt, wirklich mal eine gewisse Zeit für sich zu haben. Wie lange war es jetzt her, dass sie beide das letzte Mal miteinander… Erst jetzt erwachte Sakura aus ihrer Trance und ihr Gesicht färbte sich wie das einer Tomate, als sie Sayori grinsend uns ins Fäustchen lachend ansah. „Was… Was ist so witzig?“, wollte sie wissen und kannte die Antwort dabei ganz genau. Die Zwölfjährige blickte nur verstohlen zu ihr und unterließ dabei dieses zwieträchtige Grinsen nicht, was man auch nur zu Gut von Naruto kannte. „Uhh, Sasuke – kun kommt heute wieder und das heißt, das ‚Wiedersehen’ wird so richtig ‚gefeiert’“, entgegnete sie und setzte dabei die betonten Wörter auch in imaginäre Anführungszeichen, was die Rosahaarige nur weiter rot werden ließ – als ob das noch möglich wäre. „D… Das stimmt doch gar nicht! Ich meine, ja, aber nein… Ach, hör doch auf damit!“, trotzte Sakura schließlich, verschränkte die Arme vor sich und sah verlegen zur weißen Krankenhauswand gegenüber des Bettes, um diese Situation wegzugucken, bevor auch sie die Komik daran entdeckte und in das herzhafte Lachen ihrer Patientin einsetzte. Als sich die beiden wieder beruhigt hatten, lächelte Sayori die Medic – nin an. „Du solltest vielleicht möglichst schnell aufbrechen, sonst erreicht die Hokage Sasuke – kun früher als du und das würde wieder einen Auftrag zur Folge haben.“ Die Kunoichi nickte nur und verabschiedete sich bereits, stand auf und wollte das Zimmer verlassen, wenn sie nicht doch nochmal von der Blonden aufgehalten worden wäre. „Ah, Sakura!“ Die Angesprochene drehte sich um und warf ihr einen fragenden und doch freundlichen Blick zu. „Könntest du Sasuke – kun vielleicht danken… Hätte er mich damals nicht so schnell hierher gebracht, wäre ich jetzt wohl nicht mehr… Und… vielleicht kommt er ja mal hierher, sodass ich es ihm selbst sagen kann.“ Sakura lächelte und nickte dann. „Ich werde es ihm ausrichten und dazu kriegen, dich zu besuchen, werde ich bestimmt auch“, erwiderte sie dann und zwinkerte, „Es gibt da einige ‚Mittel’, die ihn ‚überzeugen’ können.“ Frech die Zunge rausstreckend hatte auch die Medic – nin die extra unterschwellig betonten Wörter in Anführungszeichen gesetzt und verließ dann das Zimmer, während Sayori sich mit einem Lächeln zurücklegte und an die Decke blickte, ehe sie gähnte und zunächst einmal die Augen schloss. - - - - - - - - - - - - - Nach einigen Stunden immenser Geschwindigkeit, hatte der ANBU – Trupp seine rasante Fortbewegungsart abgebrochen und ging jetzt normalen Schrittes auf die Eingangstore des Dorfes zu – die Masken an den Gürteln tragend. Shikamaru seufzte lautstark und keuchte noch immer etwas. „Man… Wieso können wir eigentlich nie eine Pause machen? Das ist so was von nervig. Vier Stunden durchrennen… Wie soll man das bitte schaffen, ohne einen Herzanfall zu kriegen?“ Sasuke antwortete wie immer nicht, Naruto grinste nur und Neji schüttelte nur missbilligend den Kopf, woraufhin der Nara noch genervter zu ihm sah. „Was soll das jetzt wieder? Tu’ mal nicht so, als wärst du nicht erschöpft!“ Neji widmete sich jetzt seinem Kameraden und lächelte etwas überlegen und herablassend zugleich. „Ich bin nicht erschöpft! Das einzige, was mich in einen erschöpften Zustand bringt, ist Sex!“ Bumm… Verständnislos und mit schlagartig hängendem Kopf zugleich seufzte Shikamaru erneut auf und Naruto lachte auf Nejis Bemerkung hin. „Ist ja echt schlimm mit dir“, erwiderte Shikamaru dann und vergrub beide Hände in den Hosentaschen, blickte gelangweilt in den Himmel und sprach dann weiter, „wenn du mich fragst, hast du gerade davon zu wenig, wenn du dauernd davon redest… Ich sollte vielleicht mal mit Tenten sprechen, ob sie deinen Entzug nicht etwas zu hart angeht.“ Sofort bildete sich auf Nejis Schläfe eine Wutfalte, die ein verärgertes Augenzucken zur Folge hatte. Irgendwie sprach ihm der Nara zu oft von seiner Beziehung mit der Kunoichi, zumal Shikamaru selbst auch nicht gerade wenig von sich und Ino erzählte und wenn es nur nervige Geschichten über ihr Frauenzeugs waren. Neji sah zu seinem Teamkameraden und hatte die Faust geballt. „Halt bloß deine Klappe!“ „Ist doch wahr…“ „Faulpelz!“ „Sexbesessener!“ „Schnarchnase!“ „Notgeiler Bock!“ Gerade wollte Neji seine Faust anstelle der Beleidigungen einsetzen, wenn nicht plötzlich ein durchaus seltenes Geschehnis die beiden in ihre Konzentration zurückbrachte. „Seid’ still“, sprach Sasuke und ging weiter voraus, darauf bedacht, seine Emotionslosigkeit langsam abzubauen. Das hatte seinen Grund, der allerdings nicht an den beiden Idioten hinter sich lag. „Noch ein Wort und eure Freundinnen werden euch im Krankenhaus besuchen müssen.“ Ein abschätzender Blick auf den Rücken und den Hinterkopf des Uchihas folgte von Neji und Shikamaru. Ihnen war natürlich klar, dass sie eigentlich unnötig „zankten“, zumal es noch nicht einmal völlig ernst war. Nur war allgemein bekannt, dass Shikamaru ein Faulpelz war, was Sasuke auf den Missionen nicht immer hilfreich zu sein schien und um Neji kursierten diverse Gerüchte, denen sich der Nara gern bediente, wenn ihn etwas nervte… Sasuke hingegen interessierte weder das eine noch das andere so wirklich und doch waren die beiden fester und wichtiger Bestandteil seines Teams, auch wenn er immer irgendwo froh war, nach Konoha und damit von den Missionen los zu kommen. Der Schwarzhaarige erreichte zusammen mit Naruto neben sich her das Tor und blieb stehen, was ihm sein blonder Kumpel gleichtat. „Also dann“, sprach dieser und stemmte beide Hände in die Hüften, während der Uchiha nun leicht seinen Kopf zu ihm neigte und ihn gefühlskalt ansah. „Wir sehen uns dann die Tage und weicht Tsunade – obaa – chan aus, sonst haben wir wieder keine ruhige Minute“, grinste Naruto zu Ende. Gut, Sasuke und er führten gerne Missionen aus, aber hier und da musste auch mal eine gewisse Ruhezeit herrschen, vor allen mit denjenigen, die man liebte bzw. die einen liebten. Der Uchiha erwiderte darauf nichts und die anderen beiden nickten ab, verabschiedeten sich bereits und gingen schon einmal durch das Tor, während Sasuke Naruto noch hinterhersah, wie dieser in eine andere Richtung sprang. Und er wusste genau, wo er hinwollte. Das tat er jedes Mal, wenn er von einer Mission zurückkehrte. Eigentlich tat er es einmal die Woche, aber da in der letzten Zeit soviel außerhalb des Dorfes zu tun war, konnte der blonde Chaot sein Vorhaben immer nur nach den Aufträgen durchführen. Nach einer kurzen Zeit ging auch Sasuke durch das Haupttor. Und kaum war er einige Schritte zu seinen verbleibenden Teamkameraden gegangen, kamen ihm sogleich drei Kunoichi entgegen. Eine Blondine, eine Brünette und eine Rosahaarige. Eine hatte ein irgendwie amüsiertes Lächeln aufgesetzt, die andere lächelte glücklich und die letzte von ihnen zuckte nur mit einer Augenbraue. Die Reaktionen der jeweiligen Freunde dieser Schönheiten Konohas waren wie folgt: Genervtes Seufzen, leichtes Lächeln mit einem Hauch Ratlosigkeit und ein gefühlskalter Ausdruck. Um es auf den Punkt zu bringen – Ino war aus irgendeinem unerfindlichen Grund wütend auf Shikamaru und stampfte auf diesen zu, der nur seine Ruhe haben wollte. Neji hatte keine wirkliche Ahnung, wie er mit Tenten so in der nächsten nächtlichen Zeit verfahren sollte und Sakura freute sich über die Rückkehr von Sasuke, der natürlich nicht den Anschein machte, als würde er dasselbe empfinden. Allerdings war dies Täuschung und das wusste die Medic – nin genau. „SHIKAMARU!!!!!! Ist dir eigentlich klar, was für Sorgen ich mir gemacht habe? Anstatt mir einfach mal einen Brief zukommen zu lassen, verschwindest du einfach so und ich habe keine Ahnung, wo du steckst, was du machst, mit wem du was machst, wozu du was machst… bla bla bla“, hörte der Angesprochene im Prinzip nur und seine Laune verschlechterte sich immer mehr, proportional zu seiner Lustlosigkeit, die sowieso immer am Nullpunkt war. Im Vergleich dazu war es ein wahrer Segen, wie die Brünette und der Byakuganträger miteinander umgingen, obwohl die zaghaften Berührungen eher wirkten, als würde man krampfhaft versuchen, seine Begierde zu unterdrücken. „Schön… dass du wieder da bist.“ „Ja.“ In beiden Augen des jungen Paares spiegelte sich irgendwie Enttäuschung und Ratlosigkeit wider, denn an den Gerüchten war vielleicht doch etwas Wahres dran, dem man versuchte, Einheit zu gebieten. Sakura und Sasuke nahmen sich lediglich an der Hand und gingen dann wortlos nebeneinander her, ohne dass jemand der anderen mitbekam, wie auf dem Gesicht des Uchihas ein warmes und zufriedenes Lächeln entstand. Lediglich etwas verwirrt betrachteten die anderen vier den Abgang der beiden. „Ehrlich gesagt… So wie die sich in der Öffentlichkeit verhalten, könnte man denken, die wären gar nicht zusammen…“, meinte Ino und die anderen stimmten ihr leicht zu, obwohl sie genau wussten, dass Sakura und Sasuke irgendwie ein vorbildliches Pärchen abgeben könnten, wenn der Uchiha denn auch gegenüber anderen seine Mauer fallen lassen würde. Aber nein, das tat er nur gegenüber Sakura… Kapitel 2: Zu Hause ------------------- Ist ja ehrlich gesagt... einfach nur beeindruckend, wieviele Kommentare ich in der kurzen Zeit bekommen habe Oo Und beeindruckend finde ich es auch, dass euch die Geschichte auch schon gut gefällt^^ Find' ich echt klasse, danke für eure Lobe :) Werde mich bemühen, damit es so bleibt! Und jetzt viel Spaß mit dem zweiten Kapitel!! Kapitel 2: Zu Hause Es war eigentlich schon eine Art Zwangsneurose – so würden zumindest Leute denken, die nicht ähnliche Erlebnisse hatten. Aber das hier hatte nicht im Entferntesten etwas mit psychischen Zwängen zu tun, sondern vielmehr mit Erinnerungen an eine wichtige Person. Eine Person, die das Leben des blonden Shinobi durchaus stark geprägt und verändert hatte. Jemand, der im Herzen vieler einen Platz einnahm und dessen Tod eine ziemlich tiefe Narbe in diesen Herzen hinterließ, die sich auch nicht so schnell schließen würde. Ja, Jiraiyas Aufopferung im Kampf gegen die Akatsuki hatte lange Zeit eine Stimmung in Konoha aufgetan, die es seit dem Tod des dritten Hokage nicht mehr gegeben hatte. Der Sannin hatte seinen eigenen Gedenkstein nahe des westlichen Dorfeinganges auf einem Hügel, von dem man eine gute Aussicht über das Dorf hatte. Während Kakashi regelmäßig zum Gedenkstein der IKA – Helden ging, um für seinen Kameraden Obito zu trauern, verirrte sich der blonde Chaosninja des Dorfes, Naruto, regelmäßig zum Denkmal des perversen Eremiten. Eine kühle und leichte Brise huschte über die Wiesen, während er zum Stehen kam, die Hände in den Hosentaschen vergrub und irgendwie ausdruckslos zum Gedenkstein blickte. Unzählige Bilder gingen ihm durch den Kopf aus Zeiten, die er mit Jiraiya verbracht hatte. Der Buchautor und legendäre Shinobi war lange Zeit der Sensei von Naruto gewesen und auch ein guter Freund, der ihm nicht nur viele Jutsus und Techniken, sondern auch einem noch unbeugsameren Kampfesgeist gelehrt hatte als er eh schon besaß. Oft stand er einfach nur vor dem Denkmal und starrte auf es hinab, ließ sich durch den Kopf gehen, wie er diese Sache hätte verhindern oder hätte ungeschehen machen können. Ob es ein Jutsu gab, mit dem man durch die Zeit reisen konnte? Wohl kaum… Dann hätte es doch irgendjemand bereits kreiert. Oder aber auch nicht… Naruto seufzte einmal und kniete dann vor dem Gedenkstein nieder, legte seine Hand darauf, lächelte schwach und verneigte den Kopf. „Mal wieder… muss ich mich bei dir bedanken, Ero – sennin… Für alles… Ich verspreche dir, dass ich noch stärker werde. Stärker, um Hokage zu werden. Stärker, um das Dorf und alle, die mir wichtig sind, zu beschützen.“ Naruto schloss kurz die Augen und gab sich einer Schweigeminute hin, ehe er sich schließlich wieder erhob. Er formte schnell zwei verschiedene Fingerzeichen und konzentrierte sich. Und mit einem Mal war er einfach so ohne Rauchwolke oder anderen Effekten verschwunden. - - - - - - - - - - - - - Warmes Wasser prasselte in mehreren Strahlen aus dem Duschkopf des Uchihas zu Boden und verflüchtigte sich durch den Abfluss so schnell wie es gekommen war. Der entstandene Dampf der Wärme schaffte in diesem Badezimmer eine gemütliche und vor allem hitzige Atmosphäre. Normalerweise duschte Sasuke kalt. Er konnte dabei besser entspannen und diverse Sachen einfach vergessen oder verarbeiten. Vielleicht diente diese Eigenart aber auch dazu, diese charakterlich kalte Ader beizubehalten. Er selbst wusste es nicht, doch war klar, dass er eigentlich immer kalt duschte, gleichgültig, ob morgens, mittags oder abends. Doch diese Situation war nicht normal, denn er war nicht allein und für die zweite Person im Bad stellte der Schwarzhaarige doch gerne ausnahmsweise mal den Warmwasserhebel an. Die dichten Nebelschwaden in diesem doch recht geräumigen Badezimmer wirkten schon fast wie bei einer Sauna, wenn man neues Wasser auf die heißen Steine goss. In einem ebenso heißen und tiefen Kuss waren die Medic – nin und der ANBU vertieft. Sakura hatte ihre Hände um seinen Nacken gelegt, während der Uchiha sie an der Taille hielt. Etwas verlegen genoss sie diese für sie persönlich sehr entspannende und befriedigende Situation, in der sie sich jetzt fand, zumal es davon trotz Beginn ihrer Beziehung letztes Jahr nicht viele gab. Ausnahmsweise hätte sie deshalb ihrer ehemaligen Lehrmeisterin einen Fluch an den Hals wünschen können. Warme Hände des Uchihas hatte man selten und doch kam es hin und wieder mal vor, dass solche sanft und bedacht den hübschen weiblichen Körper seiner Freundin erforschten. Oh man… Da war er heute doch glücklich, dass er sich ihr gegenüber damals geöffnet hatte. Während dieses Kusses ging er mit ihr langsam zur Wand und brachte sie dazu, sanft an dieser zu stehen. Vorsichtig drückte er seinen Körper gegen ihren und legte dann ebenso vorsichtig seine Hände an die Unterseite ihrer Oberschenkel. Sie verstand und drückte sich leicht vom Boden ab, um nun ihre Beine um ihn zu schlingen. Das alles lief natürlich auf eine ganz bestimmte Sache hinaus, der sich das junge Paar sehnsüchtig widmete. Ja, Sasuke musste zugeben, dass er vor einem Jahr noch völlig aus Trieben gehandelt hatte, als er sie mehr oder weniger zwangsweise zu diesem menschlichen Bedürfnis brachte. Doch mittlerweile hatte sich das stark geändert. Er tat es nicht nur für sich und seine Urinstinkte, sondern vielmehr auch aus dem Inneren heraus. Der Uchiha wollte die Rosahaarige glücklich machen und ihr gleichzeitig zeigen, dass er sie… doch, so konnte man es unterdessen nennen, liebte. Natürlich zeigte er das in der Öffentlichkeit nicht, weder im mimischen, noch im gestischen Sinne – bis auf ein paar Ausnahmen. Aber war er mit ihr alleine, offenbarte er diese Emotionen. Nach einer Weile verschwand der positiv angestrengte Ausdruck in den Gesichtern der beiden 20 – Jährigen und wich gleichzeitig den angenehm erschöpften Zügen. In einem Zustand, der genau auch das ausdrückte, legte Sasuke seine Stirn zunächst leicht keuchend zwischen Hals und Brust und hielt sie jedoch weiterhin fest. Anschließend blickte er zu ihr auf und spürte Sakuras warme Finger über seine Wange streicheln, während sie ihn ebenfalls glücklich lächelnd ansah. Ein Traum war für sie in Erfüllung gegangen. Orochimaru war tot, die Akatsuki zerschlagen und sie war nicht länger eine nervige, störende naive Kunoichi, die einem gewissen Sharinganträger oberflächlich erschien. Ganz im Gegenteil. Er liebte sie und sie liebte ihn. Wären da nicht so viele Aufträge gewesen, die sich nach und nach häuften und Trennungen über einige Wochen bedeuteten, hätte sie schon lange versucht, ihn dazu zu bewegen, einmal mit zu ihr nach Hause zu kommen. Grund dafür war unter anderem die Tatsache, dass diese Beziehung zu Sasuke zwar bekannt, aber noch nicht wirklich anerkannt war – zumindest nicht von Seiten ihres Vaters, denn der war immer noch der strengen Überzeugung, dass ein Verräter immer ein Verräter bleiben würde und keine Besserung in Sicht sei. Okay, irgendwo konnte Sakura ihren Vater verstehen, denn Sakuras Zustand nach Sasukes Verschwinden tat auch ihm in der Seele weh und verstehen konnte er sowieso nicht, wieso sie immer noch an ihm hing. Die Mutter der Medic – nin hingegen hatte nicht wirklich Probleme damit und rollte lediglich mit den Augen, wenn ihr Mann immer wieder ein Streitgespräch bzw. eine Diskussion um diese Sache anfing. Der Schwarzhaarige hatte allerdings überhaupt keine Ahnung, wie Sakuras Vater zu ihm stand, was der Rosahaarigen zusätzlich ein schlechtes Gewissen bereitete, denn sie wollte ja immerhin, dass die beiden wichtigsten Männer in ihrem Leben sich gut verstanden. Und gleichzeitig war ihr bewusst, dass es nicht einfach sein würde, dies zu Stande zu bringen, denn den Uchiha kümmerte es nicht wirklich, was andere über ihn dachten. Bald war es jedoch Zeit, mit allem ins Reine zu kommen und sie würde schon dafür sorgen. „Ich liebe dich“, gestand er ihr plötzlich und ließ sie langsam und vorsichtig runter. Sie küsste den Schwarzhaarigen daraufhin. „Ich dich auch…“ Nach dem die beiden den eigentlichen Zweck der Dusche verwendet hatten, stellte Sasuke den Hahn ab und ging dann ins Vorzimmer des Bads. Sakura musste schon fertig sein, wie er feststellte, denn sie war nicht mehr da. Also trocknete er sich schnell ab und zog sich Shorts und T – Shirt über, ehe er sich ins Schlafzimmer begab. Der Mond war aufgegangen und schien deshalb durch das Fenster in den Raum mit dem Bett, in welchem die Rosahaarige zufrieden lag und Sasuke erst bemerkte, als er sich neben sie und einen Arm um ihren Körper legte. „Sasuke?“, fing sie dann nach einer Weile an und erhielt die Aufmerksamkeit des Uchihas, der eigentlich schon die Augen geschlossen hatte und sich dem erholsamen Schlaf widmen wollte. Er antwortet ihr nicht, sondern gab ihr stattdessen einen leichten Kuss in den Nacken, was ihr genügte. „Ich habe dir doch von Sayori erzählt, dem Mädchen, was du vor ein paar Wochen ins Krankenhaus gebracht hast“, fuhr sie fort und erhielt ein zustimmendes Geräusch, „Sie ist wieder wohl auf und kann bald entlassen werden. Es würde ihr viel bedeuten, wenn du sie einmal besuchen könntest, damit sie sich bei dir bedanken kann. Und…“ Sakura stockte, doch atmete sie einmal tief durch, um neue Kraft für die nächsten Worte zu fassen. „Und vielleicht kannst du ja auch mit ihr reden. Immerhin hat sie ihre gesamte Familie verloren und… Na ja und ich weiß, dass sie das noch nicht verarbeitet hat, deswegen dachte ich, dass du ihr dabei vielleicht helfen kannst…“ Sasuke glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben. Er sollte einer Zwölfjährigen helfen, den Tod ihrer gesamten Familie zu verarbeiten? War er neuerdings Kinderpsychologe? Gut, er hatte eine ähnliche Situation erlebt. Okay, er gestand sich ja ein, dass die Situation noch ähnlicher war als zunächst gedacht, denn Sayoris Dorf war damals von einem Ex – Oto – Trupp angegriffen und niedergebrannt worden. Auch Sayoris Clan konnte nicht standhalten. Ein wahres Wunder war es deshalb, dass die ANBU – Einheit von Konoha noch rechtzeitig eintraf, um die Ninjas zumindest festzunehmen und die junge Blonde zu retten. Der Uchiha hatte sie persönlich auf dem Rücken getragen und seine volle Geschwindigkeit genutzt, damit sie noch eine Chance zum Überleben hatte. „Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist“, meinte der Schwarzhaarige und hielt die Augen geschlossen, wollte endlich ein wenig schlafen. „Aber du weißt doch am besten, wie sie sich fühlt. Wenn sie sich mit dir ausspricht, würde ihr das bestimmt helfen können. Und immerhin…“ Es war für Sakura auch nicht gerade angenehm, über diese Sache zu sprechen, denn immerhin war ihr vollkommen klar, dass der Uchiha bei dem Thema immer noch recht verwundbar war, selbst, wenn er es nicht zeigte. „Und außerdem weißt du auch, dass ihr Bruder, den sie sehr geliebt hat, unter den Otos und maßgeblich an der Ermordung des Clans beteiligt war.“ Ja, das alles wusste Sasuke zu gut, denn er war damals immerhin einer der ANBU gewesen, die leider zu spät kamen, um das Schlimmste zu verhindern. Ihm missfielen jedoch zwei Sachen an dieser ganzen Geschichte. Eine davon war, dass er nicht gerne redete, wenn es nicht notwendig war. Warum auch? Was hatte man denn davon, wenn man solche Sachen besprach und das mit einem Menschen, den man nicht einmal richtig kennt? Völliger Blödsinn… „Nein“, antwortete er deshalb und schaffte es, dass Sakura sich unverständlich in seiner Umarmung zu ihm umdrehte und die Stirn in Falten legte. „Aber wieso denn nicht?“, wollte sie wissen und der Uchiha sah sie nun direkt an, als er seine Augen geöffnet hatte. Sie wollte den zweiten Grund wissen, warum er nicht mit Sayori reden wollte? Gut, sie würde ihn erfahren. „Weil ich ihren Bruder getötet habe“, antwortete er ihr recht unberührt und die Medic – nin hatte einen geschockten Blick aufgesetzt. Damit hatte sie nicht gerechnet… - - - - - FLASHBACK - - - - - - Das Dorf stand in Flammen und erhellte die Dunkelheit der Nacht etwas, während lautes Geschrei und panische Rufe die Situation untermalten. Zahlreiche ehemalige Untergebene von Orochimaru attackierten die Dorfbewohner und überrannten aufgrund ihrer Anzahl die wenigen Chuunin, die in dem Dorf so gut es ging für Recht und Ordnung sorgten, sowie auch die kleine Akademie leiteten. Doch diesen Gegnern waren sie einfach nicht gewachsen. Das merkten sie, denn ihre Zahl verringerte sich immer weiter, auch wenn sie es gemeinsam schafften, ein paar Otos niederzustrecken. Vom Weiten sahen Sasuke, Naruto, Neji und Shikamaru das brennende Dorf und rannten immer noch so schnell es ging, denn sie waren die erste Einheit, die aufgebrochen war, nachdem von dem Angriff erfahren wurde. „Wir kommen schon zu spät“, meinte Shikamaru ernst. „Hör’ auf, so was zu sagen“, schrie Naruto verärgert zurück und blickte wieder nach vorne. „Am besten, wir teilen uns auf“, wechselte der Hyuuga das Thema und erhielt Einverständnis der anderen, die sich nun aus verschiedenen Richtungen in das Dorf bewegten. Sasuke kam am schnellsten ins Innere, denn die meisten der Otos hatten sich schon längst wieder nach außen durchgearbeitet, würden aber deshalb ebenso schnell auf Naruto und die anderen treffen. Besser für sie, denn er würde keine Gnade walten lassen. Der Uchiha hatte hin und wieder eine Begegnung mit einem Oto, denen er aber geschickt auswich und schnell einen Gegenangriff durchführte, der sich gewaschen hatte. Der Oto versuchte noch, den Angriff zu kontern, doch Sasuke versetzte ihm ohne Probleme einen harten Schlag ins Genick, der dieses sofort brach. Was für Versager… Diese wenigen letzten Anhänger von Sasukes ehemaligen Sensei waren doch wirklich Idioten, wie sie im Buche standen. Ihre dumme Treue und der wenige Respekt, den sie aufgrund ihrer Vergangenheit genossen, trieben sie zu solchen kleinen Terroraktionen, die jedoch kurz und (manchmal) schmerzlos bestraft wurden. Plötzlich hörte der Schwarzhaarige einen Schrei von einem etwas entfernten Haus und er folgte diesem im hohen Tempo, bis er zu einem nicht kleinen Anwesen gelangte, dessen Stützpfeiler gerade zusammenbrachen. Sasuke erkannte außerdem ein paar Blutspuren und diverse Leichen in der Umgebung, die dann zu einem Otonin führten, der allerdings nicht die typische Uniform trug, sondern in lässigen, luftigen Klamotten steckte. Auch eine Maske hatte er nicht auf, dafür konnte Sasuke ein Stirnband erkennen, auf welchem das Symbol von Otogakure war. Der junge Mann hielt ein mit Blut verschmiertes Katana in der Hand und sah hasserfüllt auf sein Werk hinab. „Niisan…“, kam eine wimmernde und verängstigte Stimme aus dem Hintergrund und sowohl der junge Oto als auch der Uchiha widmeten dieser ihre Aufmerksamkeit. Ein blondes Mädchen, nicht älter als Zwölf, lag mit einem gebrochenen Bein und anderen Verletzungen auf dem Boden und weinte verständnislos und verzweifelt vor sich hin, denn sie hatte das Massaker des jungen Mannes mit angesehen. „Niisan… Warum hast du das getan? Warum?“ Sasuke bekam plötzlich einen Stich in sein Herz, als er das hörte. Es rief kurzzeitig alte Erinnerungen hoch, die er aber sofort wieder verdrängte und erkaltete. Das hier war nicht Itachi, nicht er und schon gar nicht der Uchiha – Clan. Die Situation würde sowieso nie dieselbe sein und er war über alles hinweg, zumal sich herausgestellt hatte, dass sein Bruder nicht Schuld an der ganzen Sache war. Nein, das hier sollte ihn in keiner Weise berühren und das würde es auch nicht. „Sayori“, begann der Bruder des Mädchens, „es war ein notwendiger Schritt. Wenn du das nicht verstehst, kann ich dir auch nicht helfen. Aber mach dir keine Sorgen, kleine Schwester“, sprach er weiter und ging langsam auf sie zu, während er den Griff um sein Schwert festigte. „Du wirst Mutter und Vater bald wieder sehen… Glaub mir, Sayori – chan!“ Mit diesen Worten hob er seine todesdürstende Klinge und war drauf und dran, den letzten Stich zu setzen, wenn nicht in diesem Moment ein anderes Katana das seine gekreuzt hätte. Überrascht und irgendwie ungläubig blickte Sayoris Bruder an der überdurchschnittlich extrem scharfen Klinge langsam entlang zu dem ANBU, der es beherrschte. Auch Sayori stoppte ihren Tränenschwall für einen Moment und öffnete die Augen, um ebenso überrascht zu dem jungen Schwarzhaarigen zu sehen. Es war genug… Sasuke hatte seine Mission und er würde diese ausführen. Das war alles, was dies hier für ihn sein sollte und musste. Er schlug das Katana des Otos nach oben und versetzte diesem nur eine Sekunde später einen Tritt, um ihn zurück zu den brennenden Ruinen zu befördern. Sayoris Bruder hingegen schaffte es zuvor, sich mit einem Jutsu in der Luft nach oben abzustoßen und landete auf dem Dach eines anderen Hauses, blickte hasserfüllt zu Sasuke und begann mit dem Formen einiger neuer Fingerzeichen, die bewirkten, dass die Flammen der brennenden Häuser in die Lüfte fuhren und in Form eines Drachen auf Sayori und Sasuke zustürzten. Sayori schrie auf und schloss schnell wieder ihre Augen, doch als sie erneut aufsah, weil nichts passierte, erwiderte sie wieder den Blick ihres Bruders – ungläubig – und fiel dann aufgrund ihrer Schwäche und den Verletzungen in Ohnmacht. Sasuke hatte ebenfalls Fingerzeichen geformt und ein Jutsu gewoben, welches das Wasser aus dem Brunnen nahe des ehemaligen Anwesens beschworen hatte. „Suiton, Suijo no Kabé!“ Eine Wand aus Wasser stand in der Luft vor ihm und Sayori. Sie hatte die Feuerdrachen abgefangen und einfach so verdampfen lassen. Die Gelegenheit nutzte der Uchiha und wob ein neues Jutsu. „Suiton, Daibakafu no Jutsu!“, rief er und die Wasserwand setzte sich in Bewegung, wurde immer schneller und eine Flutwelle stürmte auf Sayoris großen Bruder zu, der dieser nur knapp ausweichen konnte. Als er dann von dieser beeindruckenden Attacke wegsah, hatte er auch schon den Schwarzhaarigen vor sich, kam in einen Schlagabtausch mit ihm. Er schlug zu, doch Sasuke fing die Faust ab und versetzte ihm stattdessen einen Tritt, den der Oto jedoch mit seinem Unterarm abwehrte und nun in einer Rückwärtsrolle in der Luft einen Tritt landete, der jedoch ebenfalls sein Ziel verfehlte, allerdings die Maske traf und zu Boden beförderte. Als er wieder auf Höhe mit Sasuke kam, weitete er entsetzt seine Augen, als er in die des Schwarzhaarigen blickte. Nein, nicht das Sharingan, sondern extreme Kälte und Gleichgültigkeit in diesen schwarzen Augen musterten ihn. Wieder so ein Moment, in dem Sasuke seine Gelegenheit erkannte und diese auch nutzte. Sofort öffnete er seine rechte Faust und die tausend Vögel zuckten darin, zogen sich schon fast um seinen ganzen Arm. „Chidori Kusanagai!“ WOMM! Sayoris Bruder spuckte etwas Blut, das über Sasukes Kopf flog, als ihn dieser mächtige, aber für den Uchiha völlig unproblematisch zu aktivierende und in vielen Variationen verfügbare, Angriff durch den Magen traf. Der Uchiha zog seinen Arm raus, und versetzte seinem Gegner einen letzten Tritt, der den Toten in die Flammen zu den eigenen Familienmitgliedern schickte… Sasuke landete sanft auf dem Boden und sah zu dem nun in sich endgültig zusammenfallenden Anwesen dieses Clans, welches durch eines seiner Mitglieder zerstört worden war. Dann drehte der Schwarzhaarige sich um, hob im Vorbeigehen seine Maske auf und packte die Zwölfjährige auf seinen Rücken. Ihm war klar, dass es jetzt sehr schnell gehen musste und aus diesem Grund sprintete er davon an seinen Teamkameraden vorbei, die sich um die Reste kümmerten, aus dem immer noch brennenden Dorf heraus nach Konohagakure, um das Mädchen dort in Sicherheit und vor allem ins Krankenhaus zu bringen… - - - - FLASHBACK ENDE - - - - - Gefesselt und irgendwie schockiert, sah die Rosahaarige immer noch in die schwarzen Augen des Uchihas. Sasuke hatte Sayoris Bruder getötet, der wiederum Schuld am Ende seines eigenen Clans war. „Du siehst also… Ich werde nicht mit ihr reden, da die Situation eine vollkommen andere ist“, ergänzte Sasuke nun und drehte sich mit dem Rücken zu Sakura, um ihr zu deuten, dass die Unterhaltung eigentlich beendet sei. Wie gesagt… Eigentlich… „Und wieso ist sie das? Ihr habt beide euren Bruder verloren, der den eigenen Clan vernichtet hat!“, widersprach die Medic – nin nun verständnislos und war schon gespannt auf den doch so großen Unterschied, der hier herrschen sollte. Sasuke atmete einmal tief aus, was wohl für seine Verhältnisse ein leicht genervter Seufzer sein sollte und neigte dann den Kopf etwas zu ihr. „Sie kann ihn nicht mehr hassen…“ Die Rosahaarige weitete die Augen und schwieg. „Ich habe den Verlust mit Hass und Rache ausgeglichen. Sie hingegen hat nichts mehr, nichts, auf das sie ihre Frustration und Wut lenken kann. Aus dem Grund ist es nicht dasselbe und deshalb werde ich nicht mit ihr reden…“ Sakura senkte den Kopf und drehte sich auf die andere Seite. Sie war ihm nicht böse, das konnte man nicht sagen, denn er war Uchiha Sasuke und ließ sich zu nichts zwingen. Aber sie war enttäuscht – etwas traurig ebenfalls – und das merkte der Schwarzhaarige, der ihr immer noch den Rücken gekehrt hatte. Wieso sonst sollte sie sich von ihm wegdrehen und dabei diesen leicht melancholischen Blick auflegen? Er würde trotzdem nicht mit diesem Mädchen reden! Das verließ seine Kompetenzbereiche. Andererseits… So, wie die Medic – nin da lag und vor sich hin dachte, konnte der Uchiha irgendwie nicht schlafen. Es wurmte ihn und wenn ihn mal etwas wurmte, dann würde er das eigentlich abschalten – nicht gegenüber Sakura. Und das tat er auch jetzt nicht. Sasuke drehte sich wieder zu ihr und schlang einen Arm um ihren Körper, vergrub sein Gesicht leicht in ihrer Halsbeuge und seufzte einmal. „Was hältst du davon, wenn ich im Laufe der Woche dich und deine Eltern besuche?“ Was??? Wie jetzt? Sofort war Sakura aufmerksam geworden und aus ihrer Trance der stillschweigenden Trauer erwacht. Sasuke wusste offensichtlich von ihren Gedanken, was ihr irgendwie einen Schauer über den Rücken jagte und er wollte jetzt doch tatsächlich aus freien Stücken ihre Eltern kennen lernen. Na ja, irgendwo war ihr bewusst, dass er das nur sagte, um erstmal dieses Thema mit Sayori aus der Stimmungsatmosphäre zu kriegen, doch ebenso wusste sie, dass er sich im Klaren war, sein eigenes Grab geschaufelt zu haben. Denn nun musste er mit, wenn sie es sagte. Hoffentlich kam nicht wieder eine Mission dazwischen… Sie legte ihre Hand auf seine und schloss die Augen. „Wäre toll…“, sprach sie und spürte, wie sich Sasukes Mundwinkel zu einem Lächeln hoben. Wunderbar! Dieses Reuegefühl war weg und er hätte sich innerlich auf die Schulter klopfen können für seine tolle Idee mit den Eltern. Allerdings wusste Sasuke, dass er jetzt wirklich mit musste, aber das war das geringste Problem. Für sie würde er es tun – wer konnte ihn schon beeindrucken? Niemand, nicht einmal der Vater seiner Freundin, der ihn nicht ausstehen konnte… Kapitel 3: Prophezeiungen ------------------------- Hiho! Melde mich mit einem neuen Kapitel zurück und danke für die Kommentare :) Wünsche euch natürlich viel Spaß^^ Kapitel 3: Prophezeiungen Im Krankenhaus von Konoha war es nachts immer sehr langweilig… Zumindest in letzter Zeit. Alle Patienten schliefen und es war extrem still. Momentan konnte man wirklich dankbar sein, dass es allen Menschen nicht wirklich schlecht ging. Die meisten waren gesund und diejenigen, die hier lagen, hatten eher „kleinere“ Probleme wie ein gebrochenes Bein oder eine Blinddarmentzündung. Aufgrund dieser Stille war es nicht verwunderlich, dass die dienstbereiten Schwestern und Ärzte eher entspannten oder liegen gebliebenen Papierkram erledigten, als wirklich zu arbeiten. Gähnend ging eine blauhaarige Kunoichi durch die trotzdem erleuchteten Flure und rieb sich einmal kurz die Augen, ehe sie beim Empfang ankam. Sie legte ein paar Akten auf den Tresen, die auch sofort von der Schwester dahinter abgelegt wurden. Dann gähnte Hinata erneut und machte sich auf den Weg zum Bereitschaftsraum, in dem man hin und wieder mal eine Runde Schlaf finden konnte. Vorsichtig öffnete sie die Tür, ging hinein und schloss sie ebenso leise und umsichtig wieder. Dann drehte sie sich um und erschrak ziemlich heftig, als sie gegen einen anderen, offensichtlich männlichen, Körper stieß. Sie gab einen schockierten Laut von sich, der aber sofort wieder versiegte, als ihr eine Hand auf den Mund gelegt wurde. Hinata öffnete langsam ihre Augen und blickte dann in das grinsende Gesicht von… „Naruto – kun!“, meinte sie verblüfft und bemerkte gar nicht, wie der Chaosanbu seine Hand wegnahm, beide in die Hüfte stemmte und weiter vor sich hin grinste. „Psst!“, machte er, „Wir müssen doch leise sein. Das ist ein Krankenhaus und noch dazu nachts…“ Eigentlich hatte Naruto jetzt mit einer verlegenen Antwort gerechnet, aber stattdessen wurde er fest umarmt, was er zunächst überrascht wahrnahm, dann aber doch schnell erwiderte. „Ich dachte schon, du kommst nicht mehr, obwohl die anderen auch schon da sind…“ „Was denkst du von mir? Glaubst du wirklich, ich komme dich nicht sofort besuchen, wenn ich von einer Mission zurück bin?“ Das Grinsen im Gesicht des blonden Ninjas verzog sich zunächst noch nicht, doch wich es dann nach und nach einem milden Lächeln. „Du warst noch bei Jiraiya – samas Grab, oder?“, wollte die Kunoichi etwas vorsichtig und betrübt wissen. Ihr Gegenüber nickte lediglich und ein etwas bedrücktes Schweigen trat ein. Hinata wusste, dass Naruto immer noch irgendwie unter dem Tod seines einstigen Senseis litt und davon noch nicht ganz loskam, obwohl jetzt schon zwei Jahre vergangen waren. Dann seufzte Naruto einmal und legte wieder sein Grinsen auf. „Na ja“, machte er, „Jedenfalls bin ich jetzt hier und ich sehe uns beide und dort sogar ein paar Etagenbetten!“ Die Kunoichi errötete sofort und es schien, als würde ihr Kopf kochen. „Äh, a-aber… N-Naruto-k-kun“, stotterte sie und versuchte mit ein paar hektischen Gestiken zum Ausdruck zu bringen, dass dies nicht der geeignete Ort für solche Sachen sei, während der Uzumaki nur anfing zu lachen und abwank. „War nur ein Scherz, Hinata – chan! Wenn Tsunade – obaachan davon erfahren würde, wäre ich sowieso nicht mehr am Leben!“ Keuchend, fast hechelnd beruhigte sich die Hyuuga daraufhin wieder und ihre Gesichtsfarbe normalisierte sich langsam. Dann fing sie an zu lächeln und sah ihm wieder in die blauen Augen, näherte sich seinem Gesicht, wie er es tat und entschied sich dazu, ihm zumindest einen Kuss zur Begrüßung zu geben. Näher und näher kamen sich die beiden, bis plötzlich ein zerstörender Schrei durch die Flure und Zimmer des Krankenhauses wanderte und die Aufmerksamkeit des Pärchens auf sich zog. „Was zur…?“, kam es vom Chaosninja, der nur erschrocken in Richtung des Schreies blickte, dann aber gefolgt von der Medic – nin aus dem Zimmer raste und die Quelle dieser Lautstärker suchte. „Hinata – chan, woher kommt das?“, fragte er ernst und drehte sich zu ihr um. Die Hyuuga verstand, aktivierte ihr Byakugan und sah sich um. „Zweiter Stock, Zimmer 205… Aber das ist doch… Sayoris Zimmer!“, stellte Hinata geschockt fest und deaktivierte ihr Bluterbe wieder. „Naruto – kun, wir müssen…“ Doch sie brach ab, denn der Blondschopf war nicht mehr zu sehen. Sayori schrie erneut auf, als sich ein Mann, offensichtlich ein anderer Patient mit irrem Blick und wahnwitzigen Grinsen näherte, dabei leicht krank lachte und seine zitternden Hände zum Packen des Mädchens vor sich hielt. „Was willst du von mir? Hau ab!“, rief die junge Blonde noch, doch schien dies nicht zu helfen. Der Patient lachte lauthals auf und seine abstehenden Haare untermalten seine psychische Situation. „Das kann ich nicht, Kleine… Du wirst noch gebraucht… Ohne dich können sie nicht wiederkommen…“ Sayori verstand überhaupt nichts mehr. Musste das denn alles sein? Erst wurde ihr Dorf angegriffen, kurz nachdem sie endlich Genin geworden war, dann tötete ihr Bruder den eigenen Clan und jetzt ein völlig Wahnsinniger, der sie für irgendwelche seiner paranoiden Gestalten „gebrauchen“ wollte. Es schien echt nicht gut für sie zu stehen, denn seine Hände näherten sich ihr, bis sie schließlich von zwei anderen gepackt wurden. Der Mann sah auf und entdeckte, wenn er die Hände und die Arme hinauffuhr, zwei von Narutos Schattendoppelgängern, die ihn ernst und etwas verärgert betrachteten. Seine Augen weiteten sich, als die beiden Ninjas die Überraschung nutzten und ihn nach hinten zur Tür warfen, wo bereits noch zwei Schattendoppelgänger ihn an die Wand drückten und festhielten. Sayori blickte verwirrt auf und seufzte anschließend erleichtert, als sie feststellte, dass es nur der Blondschopf war, der aus einer anderen Ecke des Zimmers erschien und die ersten beiden Doppelgänger verpuffen ließ. „Ist alles okay?“, fragte er die 12 – Jährige, welche daraufhin mit immer noch klopfenden Herzen nickte. Dann wendete er sich dem komischen Wahnsinnigen zu und näherte sich ihm etwas. „Was sollte das?“, wollte er wissen und seine beiden verbliebenen Bunshins drückten den Patienten immer noch an die Wand, wo der Festgehaltene plötzlich anfing wie ein Dummer zu lachen. Hinata kam etwas aus der Puste hinzu und rannte schnell zu Sayori, checkte nur kurz ab, wie es ihr ging und nahm sie dann leicht in den Arm, ehe auch sie ihren Blick zu Naruto und dem komischen Typen wandte. „Ihr wisst doch gar nicht, was noch auf euch zukommt, ihr armseligen Würmer… Bald schon… Ja, bald schon werdet ihr unter gesegneten Höllenflammen in diesem Dorf eure letzten Schreie verstummen und eure Seelen als willenlose Sklaven für sie verkaufen…“ „Wovon redest du? Wer sind sie?“, packte Naruto sein Gegenüber am Kragen und blickte ihn wutverzerrt an. Dann blickte dieser ihn noch irrer und finsterer auf als zuvor, was den Blondschopf etwas mit dem Kopf zurückschrecken ließ. „Du solltest dich schon einmal auf viele trauerbringende Schatten gefasst machen, Uzumaki Naruto… Oder sollte ich dich lieber als Kyuubi – Jinchuuriki bezeichnen?“, lachte er zu Ende und der Chaosninja packte ihn mit beiden Händen am Kragen. „Was meinst du damit? Sag es mir!“, forderte er laut, doch aus dem irren Ausdruck wurde plötzlich ein schockierter und gelähmter. Ein leises Röcheln kam von dem Patienten, ehe er den Kopf sinken ließ und die ganze Anspannung seines Körpers verloren ging. Etwas verwirrt und völlig überrumpelt ließ Naruto ihn los und der Typ fiel auf den Boden, nachdem die Schattendoppelgänger verschwunden waren. Nur etwas mit Schaum vermischtes Blut drang aus seinem Mund. „Er ist tot…“, meinte Hinata mehr zu sich selbst als zu Sayori oder ihrem Freund. „Dabei… sollte er morgen entlassen werden. Er hatte nur eine Fraktur im rechten Arm, mit der er auch nach Hause gekonnt hätte.“ Der Uzumaki kniete sich runter und betrachtete den linken Arm, der plötzlich leicht knackste und sich etwas unnatürlich abneigte. Das war vor fünf Minuten noch nicht… „Am besten… Sagen wir erst einmal Tsunade – obaachan Bescheid“, gab Naruto wieder und schluckte leicht, während Sayoris Schock sich nach und nach gab… - - - - - - - - - - - - - Mitten in der Nacht ertönte ein nerviges und dröhnendes Klopfen an der Tür zu Tsunades Büro. Sie selbst war auf ihrem Schreibtisch eingeschlafen und deshalb nicht in ihre Wohnung gekommen. Vor ihr lag nicht nur ein großer Aktenberg, sondern auch ein aufgeschlagener Hefter, der total verklebt durch die ausgelaufene Sakeflasche, als eine Art Kopfkissen diente. Sie murrte, als das Klopfen immer lauter wurde und versuchte dieses grauenhafte Geräusch zu ignorieren, doch es ging einfach nicht, weshalb sie sich entschied, den Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen. „HEEEYY!! OBAACHAN!!! WACH AUF!!“, rief die bekannte Stimme eines blonden Ninjas in ihre Ohren und jetzt zuckte die Hokage mit der Augenbraue, öffnete die Augen langsam und sah total entnervt zur Tür. Sie erhob sich mit angezogenen Schultern und einer jetzt noch heftiger zuckenden Augenbraue, legte die Hand auf den Knauf und öffnete die Tür. „NARUTOOOO!! WAS SOLL DIESER KRACH MITTEN IN DER NACHT?“, knurrte sie böse und strafte ihn mit einem vernichtenden Blick, der sich aber sofort verzog, als sie das ernste Gesicht des Chaosanbu und den besorgten Ausdruck von Hinata betrachtete. Es dauerte nicht lange, da waren sie auch schon im Krankenhaus angekommen und die blauhaarige Kunoichi hatte Sayori zugedeckt, als sie wieder den ersehnten Schlaf bekommen hatte. Nachdenklich sah Tsunade mit einer gehobenen Braue und einer Hand am Kinn streichend zu dem toten Patienten, der in einem anderen Zimmer lag. „Und du sagst, er hätte eigentlich morgen wieder gehen können?“, fragte sie Hinata, ohne ihren Blick zu verändern. Die Angesprochene nickte. „Ja, sein Arm war nur gebrochen und wir hatten ihm eigentlich auch schon einen Gips angelegt“, antwortete sie der Fünften. „Aber das komische, Tsunade – obaachan, war, dass sein Arm völlig heil war, als er Sayori – chan angegriffen hat“, mischte sich Naruto ein und gestikulierte etwas verwirrt vor sich hin. „Erst, als er tot war, ist er wieder gebrochen.“ Tsunade schüttelte einmal unwissend den Kopf und verließ dann mit den beiden Ninjas das Zimmer. „Was mich eher wurmt, sind diese seltsamen Sachen, von denen er sprach“, entgegnete sie und sorgte somit für eine weiterhin niedrige Stimmung unter allen Beteiligten. „Das ist doch vollkommen egal! Mich sorgt eher, dass er Sayori braucht, um ‚sie’ – wie er es nannte – wiederzuerwecken.“ „Jedenfalls solltet ihr euch erst einmal ausruhen. Ich werde zur Sicherheit ein paar ANBU vor Sayoris Zimmer postieren, bis wir morgen noch einmal über die Sache geredet haben.“ „Aber…“ „Kein ‚Aber’, Naruto!“, fuhr die Hokage den Uzumaki schroff an und Naruto wendete etwas verärgert den Blick ab. Er konnte es einfach nicht leiden, wenn er nichts unternehmen durfte, um jemand anderen zu schützen. Aber gut, was hätte er denn großartig tun können? Wache schieben… Das wäre wohl erstmal alles gewesen und das konnten andere ANBU ebenfalls tun. Und an diesem Punkt wäre er sowieso an der Hokage gescheitert, zumal er zugeben musste, doch noch etwas erschöpft von der Mission zu sein. „Seid einfach morgen Vormittag gegen elf in meinem Büro. Hinata, sag bitte auch Sakura Bescheid. Immerhin ist sie Sayoris Ärztin und hat somit auch ein Recht darauf, von dieser Sache hier zu erfahren.“ Die Angesprochene nickte und sah der Hokage hinterher, wie sie durch den Flur hinter einer Ecke verschwand. Dann wendete sie sich dem Blondschopf zu und legte einen Arm auf seine Schulter. „Naruto – kun… Wir sollten uns wirklich erst einmal ausruhen. Ich glaube, da hat Tsunade – sama recht.“ Hatte er eben noch widersprochen, seufzte er jetzt einmal ausgelassen und kratzte sich leicht am Kopf. „Ja, vielleicht stimmt das…“ Und so machten sich die beiden auf den Heimweg… …Während Tsunade selbst nachdenklich ebenfalls den Weg nach Hause gefunden hatte und sich auf einem Stuhl niederließ, der vor einem Tisch stand, auf welchem ein Kissen lag. Auf dieses Kissen ließ sie nun ihren Kopf fallen und hatte ihre Arme ineinander verschränkt. *Irgendwie… kommt mir das so bekannt vor… Dieses Verhalten von dem Patienten… Seine wirren Sätze… Woher kenne ich das? Wo habe ich das schon einmal gehört? Wo nur…* Eine Antwort fand die Hokage jedoch nicht mehr, da es ihr einerseits einfach nicht einfiel und sie andererseits schon bald aufgrund ihres – wenn auch diesmal geringen – Alkoholkonsums eingeschlafen war. - - - - - - - - - - - - - In einem ganz anderen Teil des Feuerreiches hatten sich drei Gestalten im prasselnden Regen einen Rastplatz ausgesucht, der nahe einem Wasserfall lag. Sie hielten vor dem Rand des Wassers und die vorangehende Person formte mit einer Hand kurz ein Fingerzeichen, woraufhin der Wasserfall an Kraft und Strömung verlor, bis er sich schließlich am oberen Ende wie von Geisterhand selbst in der Luft hielt. Die drei gingen weiter und erreichten schließlich die steinerne Wand hinter dem Wasserfall, in der jedoch ein schmaler Riss war, durch den sich die drei Wesen bewegten und ins Innere kamen, woraufhin der Wasserfall hinter ihnen wieder seinen gewohnten Treiben nachging. „Leg ihn dort hin!“, befahl der Vorangegangene mit der finsteren und grausigen Stimme, zeigte dabei in die Mitte der großen Höhle. Sein Kamerad verfrachtete eine Person, einen Jugendlichen, den er auf seinen Schultern trug zu dem genannten Punkt und ließ ihn schließlich achtlos auf den Boden fallen. „Sei vorsichtig… Wir brauchen seinen Körper lebend“, meinte die weibliche unterkühlte Stimme lediglich, doch klang wenig Interesse bei ihr mit. „Eine Wunde mehr oder weniger macht es auch nicht aus“, erwiderte er leicht belustigt und stieg dann über den halbtoten jungen Shinobi rüber. Doch als er stehen blieb, brach er leicht ein und erhob sich nur wieder schwerfällig. Er verzog leicht das Gesicht, als sein linker Arm aufzuflackern begann und zitterte. Schnell packte er diesen mit der anderen Hand und drückte etwas, bis sich alles wieder normalisiert hatte. „Ich brauche eine sinnvolle zweite Hälfte“, sprach er und sah dabei zu, wie sich die restlichen beiden gegenüberstellten. „Du bekommst sie schon. Gedulde dich“, meinte die finstere Stimme und begann mit einer Reihe von Fingerzeichen, schlug dann die Hand auf den Boden und eine gewaltige Rauchwolke entstand, die, als sie sich verzog, eine Statue zum Vorschein kommen ließ, die fünf geöffnete und vier geschlossene Augen sowie zwei Hände hatte. Zwischen den kurzen Armen der Statue lag der stark verwundete Ninja auf dem Boden und rührte sich kaum. Erst als die drei Gestalten auf verschiedene Finger sprangen, öffnete er langsam seine Augen. „Lasst uns das hier schnell zu Ende bringen“, sprach die junge Frau, deren Kapuze die Hälfte ihres Gesichtes verdeckte. „Ich bin gespannt, wie viele er schon hatte“, ergänzte ihr Gegenüber leicht amüsiert. Mit Mühe schaffte der Shinobi es, die drei anzusehen, doch waren sie zu weit entfernt und dicht in ihre schwarzen Kapuzenmäntel gehüllt als das er sie irgendwie hätte erkennen können. Sie formten alle mit einer Hand ein Fingerzeichen und schienen sich zu konzentrieren. Dann wurde der Jugendliche geblendet, da diverse Lichter an den Fingern der Statue erschienen. Auf ihnen waren Zeichen zu erkennen, mit denen der junge Mann aber nichts anfangen konnte. Unter den dreien erschienen ebenfalls Lichter und wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er schwören können, dass einer von ihnen vier dieser Lichter hatte erscheinen lassen, während die anderen nur drei aktivierten. Wofür standen diese Zeichen? Was wollten die überhaupt von ihm? Musste er jetzt sterben? Gerade erst, nachdem er seine Fähigkeiten unter Kontrolle zu haben schien? Dann passierte es… Alle drei finsteren Gestalten flackerten kurz seltsam auf und sahen zu ihrem Opfer hinunter und der vermeintliche Anführer von ihnen schien das erste Mal zu sprechen. „Fuuin no Jutsu, Genryuu Kyuufuujin!“ Das Maul der riesigen Statue tat sich auf und eine gewaltige Masse an blauem Chakra sammelte sich darin, bewegte sich dann in einem schnellen Strahl auf den Shinobi zu, drückte ihn in den Boden, ließ ihn aufschreien und zog ihn dann ins Innere dieses Chakraschwalls. Dort wurde er bewusstlos und bekam schon gar nicht mehr mit, wie sich seine Augen und sein Mund öffneten, das violette Chakra seines Bijuus heraustrat und eingesogen wurde… „Scheint so, als könnte das hier noch eine Weile dauern“, meinte die amüsierte männliche Stimme nur unbegeistert und sah weiterhin zum Jinchuuriki. „Nicht zu fassen“, entgegnete die weibliche Person kühl und blickte dabei in die Augen der Statue, „Pein hat tatsächlich schon fünf Bijuus gehabt. Ob er das alleine gemacht hat?“ „Nein… Er hat sich kleine unbedeutende Handlanger dafür zu Nutze gemacht. Schließlich hätte selbst er nie eine so gewaltige Menge Chakra für die Ringe und dieses Jutsu aufbringen können – oder vielmehr… Unser Jutsu!“, sprach der letzte der Drei und verfinsterte seinen Blick dabei noch weiter… Kapitel 4: Der Auftrag ---------------------- Ich geb's ja zu... Das letzte Kapitel und dieses hier sind ein wenig kürzer, aber glaubt mir, das gibt sich wieder^^ Ich versuche ja immer eine gewisse Mindestwortzahl zu erreichen, die ich aber wohl unterboten habe. Ändert sich, versprochen^^ Trotzdem danke für die Kommentare - da geht aber noch mehr, oder? XDDDD Joke, nun viel Spaß :) Kapitel 4: Der Auftrag Es regnete in Konoha – mal wieder. In letzter Zeit regnete es leider sehr häufig in dem sonst so von der Sonne beschienenen Dorf und gestern war einer der wenigen Tage, an dem sich die dichten Regenwolken mal verzogen hatten. Doch nun waren sie wieder da und die Straßen wurden nur von wenigen begangen, wenn überhaupt… Die wenigen, die sich auf diese Straßen verirrt hatten, waren in Eile und wollten einfach bloß weg von der Kälte und Nässe. Andere, die in ihren Häusern und Wohnungen Schutz fanden, belächelten die Leute draußen etwas oder sahen bedrückt zu den Wolken hinauf. Allmählich konnte es doch mal wirklich aufhören. Zu diesen Personen zählte auch eine gewisse rosahaarige Kunoichi, die ihren Kummer über das Wetter in einem entsprechenden Seufzer ausdrückte und dann einfach die Vorhänge offen ließ. Sie drehte sich zum Bett um und lächelte leicht. Sasuke schlief noch und das war auch gut so, dachte sich Sakura. Der Uchiha würde es nie zugeben, aber die vielen aufeinander folgenden Missionen hatten auch bei ihm geschlaucht und die Erschöpfung musste durch Schlaf wett gemacht werden. Den sollte er bekommen und da Sakura nicht wollte, dass er wegen ihr aufwachte, gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, zog sich an und fertigte einen Zettel an, um ihn wissen zu lassen, dass sie nach Hause gegangen wäre. Diesen legte sie auf das zweite Kissen und schritt dann vorsichtig durch die Tür, die Treppe runter und hinaus in den Regen. Gut, sie war nicht ganz ohne Schutz, denn Sasukes schwarzer Kapuzenumhang hatte da so einsam am Kleiderständer gehangen und um Ausgang gebettelt. Der Niederschlag prasselte auf Konoha nieder und so schnell sie konnte, huschte die Medic – nin aus dem Uchiha – Viertel zu sich nach Hause, um nicht noch eine zweite Dusche zu benötigen. „Morgen, ich bin wieder da!“, meinte sie überwältigt vom Regen und hang den Kapuzenumhang an den hauseigenen Kleiderständer, wo er etwas Gesellschaft von ein paar anderen Kleidungsstücken fand. Sakura wusste aufgrund der Schuhe, die hier im Flur standen, dass ihre Eltern zu Hause waren und brav hatte sie diese auch begrüßt. „Morgen, mein Schatz“, drang die freundliche Stimme ihrer Mutter aus der Küche, der die eben genannte Person auch auf der Stelle folgte – mit einem abzutrocknenden Teller in der Hand. „Alles gut?“ „Klar“, nickte die Tochter das lächelnd ab, „und bei euch?“ Sakuras Mutter seufzte etwas, schritt auf die Kunoichi zu und begann zu flüstern. „Bei mir schon, aber dein Vater war die ganze Nacht auf 180 und hat…“ Doch weiter kam Frau Haruno nicht, denn eine männliche Stimme, die sowohl zwanghaft ruhig als auch irgendwie explosiv klang, meldete sich zu Wort. „Wo warst du die ganze Nacht, Sakura?“ Ihr Vater betrat den Ort des Gespräches mit verengten Augen und verschränkten Armen vor sich. Auf eine Antwort wartend tappte er mit dem Fuß auf dem hölzernen Boden herum und hob eine Augenbraue. Seine Frau seufzte erneut leise und drehte sich zu ihrem Mann um, während Sakura, die ein solches Aufspielen mittlerweile gewohnt war, einen etwas kühlen Gesichtsaufdruck auflegte, bis sie dann entspannt ihre gewöhnliche Jacke auszog und diese neben den Kapuzenmantel hing, der im Übrigen ebenfalls argwöhnisch von ihrem Vater, Ginsho, betrachtet wurde. „Ich war bei Sasuke – kun“, entgegnete sie gelassen und so, als ob es das Normalste der Welt wäre, als 20 – Jährige die ganze Nacht lang bei einem Jungen ihres Alters zu verweilen. Nun, klar, das war normal, aber nicht in den Augen eines gewissen Haruno Ginsho. Ihm entglitten kurz die Gesichtszüge und eine zornige Mimik wurde aufgesetzt, doch versuchte er, Ruhe zu bewahren. „Was? Du warst bei diesem Uchiha – Bengel? Die ganze Nacht lang? Habe ich dir nicht schon oft genug gesagt, dass ich nicht will, dass du ihn triffst. Er ist ein Verräter!“ Die Rosahaarige stemmte die Hände in die Hüften und lehnte sich leicht vor, als ihr Vater diesen wunden Punkt ansprach. „Er war ein Verräter, Papa! Und das habe ich dir mindestens genauso oft gesagt.“ „Verräter ist und bleibt Verräter! Daran ändert sich nichts. Bei nächster Gelegenheit wird er es wieder tun.“ „Und das, obwohl er schon über ein Jahr wieder im Dienste Konohas für die ANBU arbeitet? Glaube ich kaum… Welcher Verräter würde sich einem solchen Lebensrisiko aussetzen?“ „Jemand wie der, schon!“ Nach und nach schaukelten sich Vater und Tochter in ihrer Unterhaltung immer weiter hoch. So war es jedes Mal und so würde es wohl auch jedes Mal sein. Doch bevor das hier eskalierte, schritt Maya – Sakuras Mutter – ein. „Hört auf! Alle beide und zwar sofort!“, erhob sie ihre Stimme über die der zwei Streithähne und es beantwortete die Frage, woher Sakura ihre schrille Stimme hatte. „Ich habe langsam die Nase voll von euren ewigen ‚Diskussionen’. Sakura, du hättest uns wenigstens Bescheid sagen können, wo du warst“, meinte sie und ihr Mann nickte einmal zustimmend, doch wurde er dann von seiner Frau schroff angesehen, „und du, Ginsho! Du kennst Sasuke doch überhaupt gar nicht! Warum gibst du ihm nicht einfach eine Chance?“ „Ich habe genug von ihm gehört, um mir eine Meinung zu bilden!“, trotzte er und drehte sich mit verschränkten Armen weg, was seine Tochter ihm gleichtat. „Das ist Blödsinn“, sprach diese nur und lugte dann etwas triumphierend zu ihm, „Sasuke – kun hingegen würde euch zwei von sich aus mal gerne kennen lernen.“ HA! Maya blickte etwas verwundert auf und auch ihr Mann drehte sich nun ungläubig zu ihr, suchte aber schnell wieder Fassung. „Ich werde diesen Verräterjungen nicht in meinem Haus dulden!“ Erneut ein strafender Blick der geliebten Gattin und Schweigen folgte. „Wenn er das gerne möchte“, meinte diese dann, „Wieso kommt er nicht einfach nächstes Wochenende zum Abendessen? Dann treffen wir ihn mal persönlich und vielleicht werden dann auch diverse ‚Vorurteile’ beseitigt.“ Die Rosahaarige nickte eifrig und fröhlich. „Oder was meinst du, Ginsho?!“ Der letzte Satz klang eher forsch und extrem auffordernd, sodass dem Hausherrn nichts anderes übrig blieb, als mit einem murrenden Nicken sein Einverständnis zu geben. Sasukes Verrat hatte so ziemlich alles und jeden bewegt. Das musste man wohl oder übel sagen, denn nachdem er Konoha vor fünf Jahren verlassen hatte, war Sakuras Eltern der Kummer ihrer Tochter als größte Sorge ans Herz gewachsen und es ist natürlich verständlich, dass gerade Väter die eigenen Töchter nicht gerne weinen sehen bzw. die Schuldigen für so ein Tränenvergießen zur Verantwortung ziehen würden. Ginsho war so ein Vater. Doch nun war es beschlossen und er würde Sasuke schon zeigen, wo es lang ging bzw. wie er ihm den Abend zur Hölle machen konnte. Worauf er sich da einließ, wusste er allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht, denn er hatte ja keine Ahnung, dass der Schwarzhaarige nicht so war wie die anderen jugendlichen Männer im Dorf. „Ach, bevor ich es vergesse, Sakura… Naruto war vorhin hier und sah ziemlich in Eile aus. Er hat nach dir gefragt.“ Mit einem fragenden Blick wurde die ebenfalls rosahaarige Maya angesehen. „Was wollte er denn?“ Nachdenklich fasste sich Sakuras Mutter ans Kinn, ehe sie antwortete. „Nun… Er meinte, du solltest sofort zu Tsunade – hime kommen wegen deiner Patientin Sayori. Es wäre sehr eilig. Und dann ist er plötzlich weggerannt. Ich nehme an, er ahnte, dass du bei Sasuke warst.“ Doch Sakura hatte schon nicht mehr zugehört, als der Name der jungen Blondine gefallen war. Schnell schnappte sie sich wieder ihre Jacke und den schwarzen Kapuzenumhang des Uchihas und eilte aus dem Haus. Was war los mit Sayori? Hatte sich ihr Zustand wieder verschlechtert? Hatte sie irgendetwas übersehen? War das möglich? Nein, eigentlich nicht… Ihr ging es doch super am gestrigen Nachmittag! Der strömende Regen hinderte Sakura nicht, von der Straße auf die Häuser zu springen und über diese den Weg zum Hokagegebäude einzuschlagen. - - - - - - - - - - - - - Im Uchihaanwesen herrschte Stille. Nur der Niederschlag wurde vom Wind gegen die Fensterscheiben geprescht, was einen schwarzhaarigen ANBU jedoch nicht aufweckte. Sein traumloser Schlaf war mittlerweile zur Gewohnheit geworden und doch würde er diese schrecklichen Alpträume von damals nie vergessen, auch wenn sie im Endeffekt etwas Gutes bewirkt hatten. Dann plötzlich, in der wunderschönen entspannenden Ruhe, war ein dumpfes Schlaggeräusch zu hören, das immer schneller und immer lauter wurde. Es weckte den Uchiha, der sich aber gekonnt auf die andere Seite drehte und es ignorierte, denn vielmehr verwunderte ihn der leere Platz neben sich. Deshalb öffnete er müde die Augen, wobei man das nicht als öffnen bezeichnen konnte. Er fand in seiner Hand einen Zettel vor und konnte aufgrund seiner zu dreiviertel geschlossenen Augen gerade so lesen, was drauf stand. Anschließend schloss er sie wieder vollständig und ließ den Zettel liegen, drehte sich wieder auf die andere Seite und seufzte einmal. Doch das Schlaggeräusch, was sich als Klopfen herausstellte, wurde immer lauter, nervender und einfach nur lästiger. „SASUKE!!! SASUKE, MACH AUF!!! SAKURA – CHAN!!! WENN DU DA BIST, MACH AUF!! BITTE!!“, kam eine dem Uchiha vertraute Stimme, sodass er seine Augen schlagartig offen hatte, sich mit seiner kalten und emotionslosen Miene erhob und aus dem Bett aufstand, sich ein T – Shirt überzog und die Treppe hinunterging. „SAKURA – CHAAAN! SASUKE!!! LOS, ICH WEIß, IHR SEID WACH! ICH MACHE JETZT DIE TÜR SELBST AUF!“ Naruto, der vor der Tür stand und etwas beleidigt das Gesicht verzogen hatte, nahm – wie schon des Öfteren – den Türgriff in die Hand und rüttelte daran, woraufhin passend im gleichen Moment, Sasuke auf der anderen Seite die Tür öffnete, zur Seite trat und den Blondschopf auf die Nase fallen ließ. Zuckend lag dieser auf dem kalten und harten Holzboden, während der Schwarzhaarige die Tür wieder schloss und über den Chaosanbu hinweg stieg. „S-Sasuke… Warum machst du das jedes Mal?“, wollte Naruto übertrieben weinerlich wissen und neigte den Kopf – er lag immer noch auf dem Boden – zu seinem besten Freund. „Du hast mich geweckt“, meinte Sasuke nur gefühlskalt und ging die Treppe hoch. Naruto erhob sich daraufhin und wollte ihm folgen, doch rutschte er auf dem nun nassen Boden aus und fiel diesmal völlig überrascht rücklings hin. „Mach den Boden nicht unnötig nass und bleib, wo du bist“, hörte der Blondschopf vom oberen Stockwerk und blieb liegen, bis ihm ein Handtuch auf das Gesicht geworfen wurde. Er griff danach und stand wieder auf, trocknete sich etwas ab und sah dann zu seinem Gegenüber. „Was willst du?“ Wie üblich, hatte sich Naruto gedacht… Sasuke mochte es nun einmal lieber, wenn die wenigen Worte, die gewechselt werden mussten, eher sofort als bald über die Lippen kamen, denn dann ersparte man sich diese lästigen Redereien. „Ist Sakura – chan hier? Es geht um Sayori – chan! Tsunade – obaachan will sie, Hinata – chan und mich sofort sprechen!“ Das Interesse von Sasuke wurde geweckt, was er jedoch nicht zeigte. Dieses seltsame Mädchen, dem Sasuke das Leben gerettet hatte? Was sollte denn mit ihr sein? Hatte Sakura ihm nicht noch am Vortag erzählt, dass es ihr soweit wieder gut ging bis auf die Geschichte mit ihrem Bruder und dem Clan und dem ganzen Zeug? „Sie ist nicht hier“, antwortete er lediglich, „Du hast sie verpasst.“ Der Blondschopf weitete kurz die Augen, raufte sich dann schnell die Haare und ging wieder zur Tür. „Mist! Und das muss ich jetzt Tsunade – obaachan erzählen!“ „Naruto… Ich komme mit.“ Verblüfft drehte sich der Uzumaki zum Uchiha um und sah dabei zu, wie dieser kurz nach oben verschwand, sich umzog und dann in seiner Otopracht zurückkehrte, das Schwert von Kusanagai hinten am Gürtel befestigt und ein anderer (!) schwarzer Kapuzenmantel. Gemeinsam machten sich die beiden ANBU – Teamkameraden auf den Weg – zum Hokagegebäude. - - - - - - - - - - - - - Tsunade massierte sich ihre Schläfen – wie so oft. Gerade hatte sie allen Eingetrudelten erzählt, was Naruto und Hinata gestern beobachtet hatten und was mitten der Nacht in Sayoris Zimmer geschehen war. Dieser seltsame Patient, der plötzlich wirres Zeug von sich gab, der völlig wahnsinnig und ohne erklärlichen Grund der unschuldigen 12 – Jährigen etwas antun wollte und dessen Verletzung für die Zeitspanne seines Wahnsinnes komplett geheilt war. Als er dann grundlos starb, hatte sich der Arm dann wieder „von selbst“ gebrochen, wie Naruto es nannte. Während Sakura besorgt hier und dort emotional geladene Nachfragen gestellt hatte und die Antworten aus dem Blondschopf heraussaugte, standen Sasuke und Hinata schweigsam daneben. Letztere schüchtern zurückhaltend, ersterer unbeeindruckt dreinblickend. „Wen könnte er nur gemeint haben?“, grübelte Sakura und strich sich über das Kinn. Sie waren offensichtlich sehr ominöse und doch mächtige Personen, wenn man davon sprach, dass alle die Sklaven von ihnen sein würden – auch wenn das von einem Geistesabwesenden kam. Tsunade ließ ihren Gedanken noch keinen freien Lauf. Sie hatte immer noch nicht herausgefunden, woran sie diese ganze Sache erinnerte, doch es kam ihr wirklich verdammt bekannt vor. „Tatsache ist, dass Sayori – chan vorerst in ziemlicher Gefahr ist“, meinte sie stattdessen, faltete die Hände ineinander und stützte darauf ihren Kopf ab, „und deshalb müssen wir uns bessere Schutzmaßnahmen einfallen lassen als sie im Krankenzimmer einzusperren und von ANBU bewachen zu lassen. Da wird sie auf Dauer selbst irre von.“ Weise und doch verwundernswerte Worte sprach die Hokage da, was jedoch jeden im Raum – ausgenommen Sasuke – einen verblüfften Ausdruck aufsetzen ließ. Hatte Tsunade etwa gerade gemeint, völlige Isolation zur Außenwelt wäre keine Sicherheitsmaßnahme? Sonst war sie doch immer auf so etwas erpicht und jetzt nicht? Was war mit der Frau passiert? Genau das fragte sich auch Naruto und näherte sich Tsunade etwas argwöhnisch. Er betrachtete ihr Gesicht ganz genau und sorgte für das Heben einer Augenbraue bei seinem Gegenüber. Anschließend beugte er sich wieder nach hinten und seufzte erleichtert. „Die Falten auf der Stirn sind doch die von Tsunade – obaachan. Die kann keiner nachmachen“, meinte er und bekam sofort eine Faust ins Gesicht geschlagen, was ihn zur Tür beförderte. Tsunade räusperte sich, als Naruto wieder – sich die Beule reibend – aufgestanden war und sich zu den anderen gesellte. Immer er… „Und was gedenkst du zu tun?“, wurde die Hokage von ihrer ehemaligen Schülerin gefragt. Die Angesprochene erhob sich und sah die vier vor sich an. „Hinata“, klang es befehlend von der Hokage und die Blauhaarige stand, etwas erschrocken, stramm, „du wirst wieder ins Krankenhaus gehen und deine Arbeit machen. Aber sag deinem Vater, dass ich vielleicht später noch einmal etwas mit ihm besprechen will!“ „Hai!“, erwiderte die Kunoichi lediglich und atmete auf, als Tsunade ihren Blick zu Sakura schweifen ließ, die entschlossen Haltung annahm. „Sakura, du wirst weiterhin Sayori etwas im Auge behalten, was ihren psychischen und physischen Gesundheitszustand angeht! Und finde eine Unterkunft für sie, wenn sie morgen aus dem Krankenhaus entlassen wird!“ Die Rosahaarige nickte, auch wenn sie noch nicht wirklich wusste, wo ihre junge Patientin untergebracht werden konnte. Vielleicht bei Sasuke? … Nein, das konnte man vergessen. Aber vielleicht würde es sich ja bei ihr einrichten lassen. Zumindest für eine Weile, bis sie etwas Richtiges hatte. Ein Gästezimmer war immerhin übrig, also wieso nicht. Sie würde nochmal mit ihren Eltern darüber reden müssen. Jetzt glitt Tsunades Blick direkt an Naruto vorbei zum Uchiha, doch der Blondschopf bemerkte dies mit einem verständnislosen Ausdruck und drängelte sich vor den Schwarzhaarigen – erwartungsvoll lächelnd. „Hey, obaachan!!! Was ist mit mir? Was soll ich tun?“, fragte er und gab zu erkennen, dass er Sayori ebenfalls helfen wollte, wenn irgendetwas sein sollte. „Du, Naruto“, begann die Hokage wichtig, „wirst nichts in diesem Fall machen!“ Bamm! Das war ja wie ein Schlag auf den Kopf. „A-A-Aber wieso das denn nicht?“, wollte der Blondschopf irritiert wissen und gestikulierte wild vor sich hin. Tsunade verengte die Augen. „Weil ich es dir sage, verstanden? Außerdem fand ich es beunruhigend, was der Mann gestern von dir wusste und was er dir gesagt hat. Er hat explizit dich mit angesprochen und zu deiner eigenen Sicherheit wirst du nach ein paar Tagen Freizeit wieder auf Mission gehen!“ Ja, die Hokage hielt an ihrem „Naruto – Sicherheitsschutz – Anti – Kyuubi – Extrahierungs – plan“ fest, was den Uzumaki eigentlich überhaupt nicht gefiel, denn er war doch kein unerfahrener und risikobereiter Ninja mehr, sondern ein starker, talentierter und wohl überlegt handelnder (?) Shinobi! Er würde so oder so nicht auf die Hokage hören und sich irgendwo dazwischen mischen, um Hinata auf dem Laufenden zu halten… Schließlich konnte Tsunade ihren Blick vom beleidigt dreinblickenden Naruto wieder zu Sasuke schwenken, der nur kalt zu ihr blickte, eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere lässig hängend. „Und du, Sasuke…“ Ihr lief bei seinem Ausdruck ein leichter Schauer über den Rücken. Gott sei Dank war er auf der Seite von Konoha… „Bis wir mehr wissen, wirst du von deinem Dienst bei der ANBU entbunden und Sayori als Schülerin unter dir haben!“ Alle blickten erschrocken zu Tsunade und dann zu Sasuke, dessen Augenlider ebenfalls leicht gezuckt hatten. Was bitte sollte er tun? Nein… Dann hätte er ja gestern gleich Sakura zusagen können, mit dem blonden Mädchen zu reden. Und das hatte er doch so gut umgangen. Er tauschte mit Tsunade vernichtende Blicke aus, die es in sich hatten, auch wenn beide Ausdrücke verschieden wirkten. „Nein“, kam es nur von ihm und sofort sahen die anderen drei von Sasuke wieder zu Tsunade, die ihre Augen verengte und so noch bedrohlicher wirkte. „Und ob! Ich dulde keine Widerrede. Du wirst sie auf die kommenden Chuunin – Prüfungen vorbereiten, auch wenn es vielleicht noch etwas zu früh für sie ist. Ich werde euch mit ein paar Missionen versorgen, sodass sie erst einmal außer Reichweite von irgendwelchen ominösen Gestalten und in Sicherheit ist. Nur solange, bis wir genaueres wissen.“ Toll. Und wann sollte das sein? In ein paar Jahren oder was? Über das Geschwätz von Dummen sollte man spotten und es nicht ernst nehmen. Das war zumindest die Ansicht des Sharinganträgers. Dieser sah kurz zu Sakura, die ihn etwas mitleidig und doch bittend ansah. Anschließend drehte er allen den Rücken zu und ging zur Tür, öffnete diese und wollte bereits hinaustreten. „Beeilen Sie sich mit den Informationen…“ Dann ging er einfach so ohne weitere Worte und ihm wurde überrascht hinterher gesehen. Tsunade lächelte etwas überlegen und stemmte beide Hände in die Hüften. Ja, das hatte sie gut gemacht, denn sein letzter Satz konnte man als Bestätigung des Auftrages interpretieren. „Ihr könnt gehen! Die Besprechung ist beendet“, meinte Tsunade dann ernst und lautstark und ließ sich auf dem Bürostuhl nieder. Hinata blieb noch, da Naruto sich jetzt erstmal in einem Streitgespräch mit der Hokage auseinandersetzte, warum er denn nicht das Training hätte übernehmen können. Die Rosahaarige hatte nun auch das Gebäude verlassen und eilte hinter dem Uchiha her, denn sie konnte sich vorstellen, dass dieser jetzt mehr als unzufrieden war über seinen neuen „Auftrag“… Kapitel 5: Streit ----------------- Und hier, meine sehr verehrten Leserinnen und Leser, bedanke ich mich zunächst für die Kommentare, deren Anzahl aber gerne noch nach oben gehen könnte XDD (<-- Kommentarsüchtig!) und möchte darauf hinweisen, dass dieses Kapitel das erste dieser FF ist, in dem Sasuke seine Emotionen nicht bändigt... Viel Spaß dabei und schlagt ihn nicht für seine Sprüche^^ Kapitel 5: Streit „Sasuke – kun! Warte!“, rief Sakura dem Schwarzhaarigen hinterher, als sie aus dem Hokagegebäude gelaufen kam und ihn entdeckte, wie er sich vom eben genannten Gebäude entfernte. Er hielt inne, hielt an und auch Sakura kam ein paar Meter hinter ihm zum Stehen, keuchte etwas von der Eile und sah dann zu Sasukes Rücken. „Hast du das eingefädelt?“, wollte er wissen und klang dabei kalt wie eh und je. Sakura weitet die Augen. Was bitte? Er glaubte, sie hätte Tsunade mit Absicht vorgeschlagen, dass er sich um Sayori kümmern sollte? Na gut, verdenken konnte man ihm diesen Gedanken nicht, aber er sollte doch eigentlich genug Vertrauen zu ihr haben und wissen, dass sie das nicht tun würde. „Wie…? Nein, nein, warum sollte ich das tun?“, wollte sie unverständlich wissen, da das jetzt für sie ziemlich schnell kam. Eigentlich hatte sie mit ihm reden und besänftigen wollen. „Um deinen Willen zu kriegen“, entgegnete er wieder ruhig und hatte die Arme vor sich verschränkt, hielt der Rosahaarigen jedoch immer noch den Rücken zu. Diese verzog etwas das Gesicht. „So ein Blödsinn. Was redest du da, Sasuke – kun. Du solltest wissen, dass ich so etwas nicht tun würde. Außerdem kann ich verstehen, dass du nicht mit ihr reden wolltest.“ Sasuke schnaubte einmal abfällig und neigte dann etwas den Kopf zu ihr, bedachte sie mit einem gefühlskalten Blick, den Sakura schon lange nicht mehr bekommen hatte, was sie erschreckte und einen Stich im Herzen verspüren ließ. „Wieso sollte Tsunade sonst auf so eine Idee kommen…?“, wollte der Uchiha rhetorisch wissen und mit einem weiteren abfälligen Schnauben drehte er seinen Kopf wieder nach vorne und schritt weiter. Sakura fasste sich und blickte ihm verärgert nach, ging ebenfalls weiter. Nur ruhig bleiben, dachte sie sich. „Vielleicht liegt es daran, dass du ein fähiger Shinobi bist? Schon einmal daran gedacht?“ Sasuke reagierte nicht. Sakura wusste doch genau, dass er kein Mann für solche Kindergartengeschichten war. Er würde lieber drei S – Rang – Aufträge direkt hintereinander und ohne Pause bearbeiten, als sich um eine zwölfjährige Genin zu kümmern, sie zu trainieren und den Ersatzpapa zu spielen. Halt… Papa? Klar, als Lehrer hatte man irgendwo eine Vaterfigur intus, das war bei Kakashi ja auch so, aber doch nicht Uchiha Sasuke. Wenn er so darüber nachdachte – irgendwann müsste er aber so oder so wie ein Vater handeln, wenn er seinen Clan wieder aufbauen würde. Das wäre dann aber etwas vollkommen anderes, denn dann wären es seine Kinder, die er trainieren und versorgen würde und nicht irgendein Mädchen, dessen Clan ausgelöscht und dessen Bruder vom eigenen Sensei getötet wurde. „Komm schon, Sasuke – kun… Ich habe wirklich nichts damit zu tun und Sayori – chan braucht Unterstützung und wenn das nur in Form eines guten Lehrers ist, der sie auf die Chuunin – Prüfungen vorbereitet bzw. ihr zeigt, wie man sich zu verteidigen hat.“ Langsam erreichten beide die Haupttore Konohas, was Sakura bis jetzt noch nicht aufgefallen war. Dennoch folgte sie ihm aus dem Dorf heraus und erst einige hundert Meter weiter, als niemand mehr in Sicht war, drehte er sich vollständig zu ihr um, blickte sie wütend an, was Sakura veranlasste, zurückzuschrecken und einen Sicherheitsabstand einzunehmen. „Dann hätte Tsunade aber Naruto nehmen sollen… Der schreit doch förmlich danach und ich nicht!! Du solltest wissen, dass ich nicht im Geringsten meine wertvolle Zeit mit solchen minderwertigen Aufgaben verschwenden kann und will!“ Zunächst hatte die Rosahaarige eher Angst als Wut verspürt, doch nun änderte sich das schlagartig. „Minderwertige Aufgaben? Sasuke – kun, ich glaube, du hast keine Ahnung, in was für einer Gefahr Sayori schweben könnte! Und wenn das wirklich stimmt, was dieser Typ Naruto erzählt hat, dann wäre er genauso in Gefahr! Deshalb wäre es totaler Schwachsinn, beide auf einen Haufen zu packen“, meinte sie in einem ebenfalls lauteren Tonfall und stemmte beide Hände in die Hüften. „Was gehen mich ihre Probleme an? Gar nichts… Eher sollten wir in Erfahrung bringen, wer es auf Naruto abgesehen haben könnte, nachdem die Akatsuki doch vollständig zerschlagen ist. Da ist dieses Mädchen nebensächlich.“ Jetzt reichte es! Nun war er zu weit gegangen und das merkte er auch an dem immer wütender werdenden Gesichtsausdruck der Kunoichi. „Sayori ist überhaupt nicht nebensächlich! Wer weiß, was sie mit der ganzen Sache zu tun hat und davon nichts weiß! Sei nicht so verdammt egoistisch und sieh’ diese Sache nicht nur als Auftrag! Wie willst du deinen Clan wieder aufbauen, wenn du nicht jetzt einmal den Mut hast, dich um eine Zwölfjährige zu kümmern – und das nur als Sensei! Wenn du nicht lernst, mit solchen Sachen umzugehen, kannst du mich für deine weitere Zukunft und den Wiederaufbau deines Clans komplett vergessen!“ Klar, sie war irgendwo schon zu weit in die Zukunft gesprungen und immerhin waren sie und Sasuke gerade mal knapp ein Jahr zusammen. Aber irgendwo musste sie ihn doch treffen und das Band zwischen ihm und ihr war ziemlich stark, weshalb die Chancen auf eine gemeinsame Zukunft doch sehr gut standen. Der Uchiha hatte sich generell immer unter Kontrolle – sowohl seine Mimiken als auch seine Emotionen, aber bei Sakura lief das immer anders. Ihr zeigte er seine Gefühle, denn das hatte er mittlerweile gelernt. Und nun war es mal wieder soweit. „Wer hat gesagt, dass ich den Clan mit dir wieder aufbauen will?“, zischte er gefährlich und sah sie weiterhin wütend an, doch merkte er sofort, was er gerade gesagt hatte, denn ein ziemlich schockierter und anschließend trauriger Blick entstand bei der Kunoichi, bei der sich die ersten Tränen sammelten. Sie hielt sich die Hände vor den Mund und schluchzte kurz, denn seine Worte hatten sie sehr stark getroffen, was der Uchiha eigentlich gar nicht gewollt hatte. Dies hier war einer der Gründe, wieso er es als „nicht gut“ empfand, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen und er fühlte diese scheußliche Reue in sich aufkommen, als er sie so ansah. Ein mitleidiger Blick wurde von ihm aufgelegt. „Sakura… Ich…“ „Sei still!“, rief sie und versuchte vergebens sich zu beruhigen, was jedoch nicht klappte. Die Medic – nin kehrte ihm den Rücken zu und rannte zurück zum Dorf. Sasuke folgte ihr nicht. Es hätte jetzt ohnehin keinen Zweck, mit ihr zu reden. Dafür nagte es jetzt tief in ihm und sein schlechtes Gewissen – was er offensichtlich nur ihr gegenüber haben konnte – wuchs mit jeder Sekunde. Verdammt, warum hätte er eben nicht einfach besser nachdenken können? Er wollte ihr nicht wehtun und er meinte das auch nicht so, denn wenn der Uchiha mal so ehrlich zu sich selbst war, kam doch für solche Pläne mit dem Clanwiederaufbau nur Sakura in Frage. Wer denn sonst? Gab es noch eine andere Frau, der er gegenüber solche Gefühle hegte? Nö! Er würde das tun müssen, was er auch nur ungern tat – sich entschuldigen. Wer den Schwarzhaarigen kannte, der wusste, dass er darin nie ein Diplom bekommen hatte bzw. eine totale Pflaume/Niete war. Sasuke legte seine gewohnte unbeeindruckte Miene wieder auf und ging tief in den Wald, um irgendwann im Tal des Endes anzukommen, wo er vor einigen Jahren gegen Naruto gekämpft hatte. Er mochte diesen Ort, weil es ein einsamer Platz war, an dem man seinem Training nachgehen konnte, denn diesem wollte sich der Uchiha jetzt widmen, um zumindest vorerst dem ganzen Stress und dem Streit mit Sakura eben zu entkommen. Er schlüpfte aus seinem Hemd und ließ es auf den Boden fallen, ging auf den Fluss und sah zum Wasserfall hinauf, schloss die Augen und konzentrierte sich. Der Uchiha hob langsam die Arme und formte dann das erste Fingerzeichen. Innerhalb weniger Sekunden hatte er weitere Siegel in einer unheimlichen Geschwindigkeit gebildet, die das Wasser unter ihm zum Blubbern brachten, es in die Höhe steigen ließ und ihn ebenfalls nach oben beförderte, wo er schließlich verharrte – mit seinem gehaltenen Fingerzeichen. Anschließend stiegen beschworene Schlangen aus Wasser um ihn herum aus dem Fluss und bewegten sich um den auf seinem Aquapodest stehenden Uchiha. Sasuke löste das Fingerzeichen und formte ein neues, was die Wasserschlangen veranlasste, ihn anzugreifen. Bedrohlich stürmten sie auf ihn zu, rissen ihre Mäuler auf und wollten sich in ihm verbeißen. Dann riss Sasuke seine Augen auf, offenbarte das legendäre Bluterbe des Uchiha – Clans und sprang in die Höhe, woraufhin die Schlangen auf das Wasserpodest schlugen und es weiter vergrößerten. „Suiton, Suiryaadan no Jutsu!“ Der gewaltige Drache entstand und preschte auf Verlangen des Uchihas auf diesen zu. Doch Sasuke blickte nur unbeeindruckt zu seinem Jutsu und hatte bereits neue Fingerzeichen geformt. „Fuuton, Toppu no Jutsu!“, rief er und hinter ihm entstand ein starker Windstoß, der am Drachen vorbeihuschte und ihn in einen großen Eisblock verwandelte, der nun von einer der vielen Feuertechniken zum Schmelzen gebracht wurde. Sasuke spürte neue Windhauche hinter sich, an dessen Beschwörung er sich jedoch nicht erinnern konnte und drehte sich schnell um, wich den plötzlichen Stößen geschickt und mit Leichtigkeit aus, was auch gut war, denn jeder Windstoß war wie ein fliegendes Katana. Diese Attacken häuften sich immer weiter und jagten den Uchiha ausweichend über den gesamten Fluss bis hin zum Wasserfall selbst, was für jemand anderen ein Problem dargestellt hätte. Doch nicht für Sasuke, denn durch seine immense Geschwindigkeit konnte er nicht nur weiterhin den Angriffen ausweichen, sondern gleichzeitig Fingerzeichen formen, als er mit dem Sharingan einen kleinen Wirbelwind auf sich zu kommen sah. „Katon, Goukakyuu no Jutsu!“ Der Feuerball raste dem Wirbel entgegen, welcher das Wasser unter sich in die Luft trieb, konnte somit dem Katonjutsu standhalten und in einer Explosion zerstörten sich die beiden Angriffe gegenseitig. Der Uchiha blieb standhaft auf seinem Platz und hielt sich nur kurz einen Arm schützend vor sein Gesicht, als ihn die Druckwelle erreichte. Dann blickte er unbeeindruckt in die Richtung, aus dem der Wirbel gekommen war. Sasuke erkannte durch sein Sharingan das Chakra, welches dort tief im Wald verharrte und dann urplötzlich verschwand. Schnell drehte er sich um und blickte nach oben. „Rasen Senbon!“ Mehrere kleine leuchtende Kugeln kamen auf ihn zu, doch Sasuke hatte die entsprechende Antwort darauf. „Chidori Senbon!“ Seine Raitonangriffe zerstörten die seines „Gegners“ und kalt deaktivierte er sein Sharingan wieder. „Was willst du diesmal?“ Der Uchiha brauchte nichts weiter mehr sagen, da stand der Blondschopf auch schon vor ihm. „Ist doch langweilig, alleine zu trainieren, oder nicht? Außerdem nimmt dir das die Entschuldigung bei Sakura – chan auch nicht ab.“ Meine Güte… Woher wusste der das schon wieder? Sasuke wusste, dass Sakura es ihm nicht erzählt hatte, dazu war zu wenig Zeit vergangen, also hatte der Uzumaki wohl oder übel eine heulende Kunoichi an sich vorbeirennen sehen und den Ursprung dessen wohl ebenfalls schnell herausgefunden. „Ist mir klar.“ Naruto hob verwirrt eine Augenbraue und blickte den Uchiha fragend an. „Aber wenn du dich bei ihr entschuldigen willst und ich dich nicht erst dazu bringen muss, warum bin ich dann hier?“ Sasuke blickte ihn an. „Um zu trainieren“, war lediglich seine Antwort, hatte sein Sharingan wieder aktiviert und warf ein Kunai in den Naruto vor sich, der plötzlich verpuffte. Der echte tauchte im Wasserfall selbst auf, genauer gesagt, an der Abhangwand und indem er Chakra auch durch seine Schienbeine leitete, wurde der Wasserfall geteilt. Grinsend blickte er zu Sasuke. „Willst dich nochmal richtig vorbereiten, bevor du deinen Zeitjob als Sensei anfängst. Find ich gut, Sasuke, echt jetzt!“ Doch der Schwarzhaarige antwortete nicht, lächelte jedoch kurz unbemerkt selbstsicher und funkelte den Chaosninja dann aus seinen Sharingan an. Seine mächtigen Augen trafen auf die fuchsroten Augen von Naruto, der jetzt ebenso selbstsicher lächelte. Mit vollen Erwartungen stürmten sie schließlich aufeinander zu… - - - - - - - - - - - - - Irgendwie hatte Sakura sich wieder gefangen und beruhigt, als sie ins Dorf zurückgekehrt war und irgendwie hatte sie danach auch die Erlaubnis ihrer Eltern eingeholt, dass Sayori für eine Weile bleiben durfte, wenn sie nicht mit ihrem neuen Sensei – die Blondine hatte von ihrem Glück durch Tsunade bereits erfahren – unterwegs war. Und auch irgendwie war es der Rosahaarigen gelungen, ihren Streit mit Sasuke zu verstecken, denn wenn das ans Licht gekommen wäre, hätte ihr Vater wohl randaliert und die Chance, den Uchiha besser kennen zu lernen mit einem Winker abgetan. Ja gut, sie hatte überreagiert und er auch, aber obwohl die Kunoichi wusste, dass Sasuke das nicht so gemeint hatte, nagten unbegründete Zweifel an ihr und versetzten ihrem Herzen immer wieder, wenn sie an diese Worte dachte, Stiche. „Wow, ist das cool“, meinte die Zwölfjährige, als sie sich genüsslich auf das Gästebett niederließ und die Augen schloss, „Sasuke persönlich wird mich trainieren. Wenn das mal nicht klasse ist.“ Das fröhliche Trällern der jungen Kunoichi entlockte Sakura ein knappes Lächeln. Wenn man nur Gutes vom Uchiha hörte und ihn nicht wirklich persönlich kannte, konnte man natürlich auch nur Gutes denken. „Sayori… Tu mir einen Gefallen und erwarte bitte nicht allzu viel von Sasuke“, meinte Sakura dann nach einer Weile, „Er ist nicht der Typ von Mensch, der viel redet, viel Gefühl zeigt oder gerne den Lehrmeister spielt.“ Sayori blickte etwas fragend auf, seufzte einmal und lächelte dann aber aufmunternd ihrer Gastgeberin zu. „Ich werde schon mit ihm klar kommen. Sollte doch ein Klacks sein, wenn ich seinen Anforderungen gerecht werde und das werde ich schon hinkriegen!“ Ja, so ein Ansporn musste man sich geben und so eine Selbstsicherheit sollte man haben. Dennoch sah die Medic – nin schon auf sich zukommen, dass es nicht so toll werden könnte, wie Sayori es sich ausmalte. „Übertreibe es trotzdem nicht. Sasuke ist… manchmal nicht… so ganz einfach“, versuchte sie es vorsichtig auszudrücken, sorgte damit aber nur für einen fragenden und etwas bedrückten Blick bei Sayori, die genau in Sakuras Stimme hören konnte, dass etwas nicht stimmte. „Hast du dich mit Sasuke gezankt?“, wollte sie schließlich wissen und ertappte ihre Ärztin. Konnte die Gedanken lesen? Sakura hielt „Psst“, zischte sie, „Ja, aber nicht der Rede wert und sag’ es bloß nicht meinen Eltern, erst recht nicht meinem Vater!“ Sayori nickte, wollte dann aber doch mehr wissen und hakte deshalb weiter nach, bis Sakura nachgab und ihr von dem Gespräch erzählte, auch wenn sie die Teile mit Sayori – also im Prinzip dreiviertel des Gespräches – weg ließ. Die Zwölfjährige schmollte. „Mieses Kommentar, aber er hat bestimmt nicht darüber nachgedacht und meinte es auch nicht so… Ihr könntet doch niemals ein Jahr zusammen sein, wenn er so denkt!“ Teils, teils… Man konnte schon und auch wenn das in diesem Fall nicht zutraf, machte es die verletzten Gefühle nicht wett. „Wie dem auch sei“, seufzte Sakura, „Erstmal drüber stehen. Wichtiger ist jetzt, dass das Wochenende gut läuft.“ Sayori nickte darauf. Sie hatte bereits von dem Event gehört, was in wenigen Tagen steigen sollte. Die Begegnung zwischen Sakuras Vater, Ginsho und Uchiha Sasuke. Der eine wollte die Hölle auf Erden bereiten, dem anderen war nahezu alles gleichgültig. Wenn das mal gut gehen würde… - - - - - - - - - - - - - Keuchend lagen die beiden Shinobis im Gras und blickten in den Sternenhimmel, der sich über dem Tal des Endes aufgetan hatte. „Du… hast nicht… mit voller Kraft gekämpft, Teme“, meinte Naruto müde und grinste leicht, während der Angesprochene lediglich die Augen schloss und seine gewohnt kalte Ausdrucksweise an den Tag legte. „Du auch nicht“, erwiderte Sasuke. „Wäre zu gefährlich, Dobe.“ „Stimmt. Aber genauso blöd war es, gleich am nächsten Tag nach einer Mission zu trainieren. Ich bin fertig…“ Der Uchiha erhob sich daraufhin und zog sich sein Hemd wieder an, blickte zum Wasserfall. „Naruto“, begann Sasuke und zog die Aufmerksamkeit des blonden Chaosninja auf sich, „Sei vorsichtig, wenn du wieder auf Mission gehst.“ Fragend und leicht verwirrt sah der Blondschopf zu seinem besten Freund und konnte jedoch nichts erwidern. Er nickte nur. „Werd’ ich…“, kam dann nach einer Zeit, in der sich Naruto ebenfalls erhoben hatte. „Sasuke… Hast du schon einmal etwas von den ‚drei Erhabenen’ gehört?“ So plötzlich die Frage kam, so plötzlich erschien auch eine Erinnerung bei Sasuke – an Itachi. Er ließ sich nichts anmerken und blickte dann leicht zu seinem Kameraden. „Woher hast du das?“, wollte er wissen. „Als ich vorhin zu Hinata – chan wollte, habe ich Tsunade – obaachan und Hiashi – sama darüber reden gehört, aber sie haben mich bemerkt und mir gesagt, dass Hinata noch im Krankenhaus sei… Schon wieder Spätschicht. Wieso? Weißt du etwas darüber?“ Der Uchiha sah wieder zum Wasserfall und schwieg eine Zeit lang. „Ja“, antwortete er schließlich, stand auch auf und nahm sein Katana, „aber das ist nur eine Legende…“ Mit langsamen Schritten machte sich der Uchiha auf den Rückweg, gefolgt von Naruto. „Eine Legende? Wovon handelt sie?“, wollte dieser wissen. „Es geht um drei Wesen. Halb Mensch und halb Dämon, die nach Vollkommenheit streben“, erwiderte Sasuke kühl und langsam erreichten sie die Tore Konohas. Naruto hinterfragte nichts mehr. Es war schon spät und er wusste, dass eine gewisse blauhaarige Kunoichi heute früher Schluss machen wollte, deshalb musste er sich mehr oder weniger beeilen und verabschiedete sich aus dem Grund von seinem besten Kumpel. Emotionslos ging dieser in Richtung Eigenheim. Es ging nicht bloß um drei Wesen, die nach Vollkommenheit strebten und es war nicht nur eine dumme Legende, wie Itachi ihm immer gepredigt hatte, als Sasuke noch ein Kind war… Kapitel 6: Die drei Erhabenen ----------------------------- Ich muss zugeben, dieses Kapitel ist wieder etwas kürzer... Habe es erst gemerkt, als ich es nochmal kontrollierend überflogen haben... >.> Aber ich schwör euch, dass längere kommen werden... Kapitel 6: Die drei Erhabenen Es war spät in der Nacht, als Sasuke sich endlich ins Bett legen konnte. Er würde sich morgen bei Sakura entschuldigen, na ja, seine Reue zeigen. Heute war er dazu nicht mehr im Stande und die Kunoichi schlief bestimmt schon. Immerhin würde er sie morgen sowieso sehen, wenn er Sayori holen musste, denn die war bestimmt bei ihr. Wo sollte sie sonst Unterkunft gefunden haben? Und da Sakura ja so besorgt um das Mädchen war, hatte sie bestimmt irgendetwas getrickst. Wie dem auch sei… Sasuke drehte sich auf die andere Seite des Bettes, um nicht dauernd auf dieses Bild starren zu müssen, auf dem er, Naruto, Sakura und Kakashi drauf waren. Aber… Die andere Seite war doch nicht viel besser. Mal abgesehen davon, dass Sakura dort manchmal schlief und deshalb schon irgendwie ihr Geruch vorhanden und gar nicht mal schlecht war, standen auf dem Nachttisch zwei weitere Bilder. Auf dem einen wieder ein Bild vom ehemaligen Team 7, nur etwas aktueller als dieses Kindheitsbildchen, auf dem anderen der letzte Winter, auf dem nur er und Sakura drauf waren. Grummelnd – über sich selbst – schloss der Uchiha seine Augen und erinnerte sich noch einmal zurück an die Unterhaltung mit Naruto und sein „Interesse“ an den drei Erhabenen. Sasuke sah an die Decke und hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt. Seine Augen waren wieder geöffnet und mit ernstem Gesichtsausdruck kamen längst verdrängte Erinnerungen wieder hoch an die Geschichten über diese Legende. - - - - - FLASHBACK - - - - - Das erste Kunai – es traf. Das zweite Kunai – es traf. Das dritte, vierte und fünfte Kunai – sie trafen alle! Perfekt in der Mitte der Zielscheibe. Auch die restlichen Wurfmesser verfehlten ihren Punkt nicht und ein dumpfes Geräusch war zu vernehmen, als derjenige, der sie geworfen hatte, auf dem Boden aufkam. Beeindruckt blickte der kleine Junge zu ihm und dann zu den verschiedenen Waffen, die wirklich allesamt keines ihrer Ziele verfehlt hatten. Er fragte sich, wie so etwas möglich sei. Hatte sein großer Bruder nicht die Augen geschlossen gehabt? Gut, bevor er hochgesprungen war, hatte er sie offen und sich die Position eingeprägt, aber dennoch war das doch alles nahezu unmöglich – so schien es zumindest Sasuke. Itachi erhob sich langsam und öffnete die Augen, betrachtete sein Werk und schwieg. Kein einziges Lächeln als Freude über seinen Erfolg, kein großes Wort über die perfekte Zielgenauigkeit. Einfach nur Akzeptanz einer Aktion, die man vielleicht noch besser machen könnte. „Niisan…?“, kam es kleinlaut von dem schwarzhaarigen Sasuke, der nun seinen Sicherheitsabstand verließ und auf seinen großen Bruder zuging, eher rannte. „Wie hast du das gemacht, niisan?“ Doch wie so oft dauerte es eine Weile, bis sich Itachi dazu niederließ, eine Antwort zu geben bzw. sich seinem Bruder zuzuwenden. Der Ältere drehte sich um, kniete vor ihm und legte behutsam eine Hand auf seinen Kopf. „Übungssache, Sasuke… Einfach nur Übungssache“, erwiderte er schließlich mit einem winzigen Lächeln, erhob sich und ging dann los, gefolgt vom Jüngeren. „Meinst du, das kann ich auch irgendwann so gut wie du?“ „Das einzige, was einem Menschen im Wege steht, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, ist der eigene Wille. Ist er nicht stark genug oder gibt man auf, kann man natürlich nichts vollbringen.“ Sasuke klimperte etwas fragend mit den Augen, während er interessiert und erstaunt die Worte seines großen Bruders anhörte. Alles, was Itachi sagte – wenn er etwas sagte – war irgendwo sinnvoll und vor allem klug. Das alles, obwohl er in letzter Zeit sehr viel Stress hatte mit seinem Team und aus diesem wohl auch bald aussteigen würde. Gut, er hatte es sowieso nicht mehr nötig, schließlich standen die ANBU – Prüfungen bevor und diese würde er auch spielend leicht hinter sich bringen. Er war schließlich Uchiha Itachi, das Vorzeigekind des gesamten Clans und ein wahres Naturtalent der Ninjawelt. Sasuke zweifelte deshalb immer mehr, ob er überhaupt zu dieser Familie gehörte, denn er war nicht so wie sein Bruder… „Aber… ich bin doch nicht so stark und gut wie du, niisan, auch wenn ich es will“, gab der Jüngere Kontra und sah ihn irgendwie bedrückt an. Itachi blickte zu ihm hinab und erkannte diesen Blick nur zu gut. „Ich bin nicht perfekt.“ Der Grauhaarige stutzte. Perfekt? Wo war er selbst, Itachi, perfekt? Jeder dachte das von ihm, weil alles so reibungslos ablief, ja… Aber wenn er perfekt wäre, dann würde es momentan nicht alles so drunter und drüber für ihn gehen. Streitereien mit dem eigenen Team, Konflikte mit Shisui, seinem besten Freund, diese seltsamen Alpträume über einen Shinobi mit geheimnisvollen Augen. Nein, es war weiß Gott gar nichts perfekt in seinem Leben. Doch um seinem kleinen Bruder nicht unnötige Sorgen zu bereiten, kniete er sich erneut zu ihm runter und fasste ihn an beiden Schultern. „Perfektion ist ein Irrglaube, Sasuke. Wer danach strebt, der mag sich zwar auf Dauer verbessern, aber die Gefahr, kaputt zu gehen und unglücklich zu werden, ist größer, als wenn man einsieht, dass es diese Perfektion nicht gibt!“ Der kleine Schwarzhaarige hatte die Augen geweitet und sah seinen Bruder ungläubig an. „Wenn etwas nicht perfekt ist, dann ist es nicht gleichzeitig schlecht. Man kann es jederzeit verbessern und verändern, bis man einen Punkt erreicht, wo man sich zufrieden geben sollte. Jeder hat seine Grenzen, die man erkennen muss. Erst dann kann man versuchen, sie zu überschreiten. Niemand ist perfekt… und das ist auch gut so. Verstehst du das?“ Der jüngste Uchiha nickte nur, obwohl er nicht ganz einsah, was sein Bruder da von sich gab. „Hat dir Vater schon einmal von den drei Erhabenen erzählt?“ „Nein… Vater hat doch so wenig Zeit“, kam es wieder etwas bedrückt von Sasuke und Itachi stand wieder auf, lächelte zu ihm runter. „Dann erzähle ich dir heute Abend davon, okay?“ Sasuke nickte erneut und folgte dann Itachi zum gemeinsamen Elternhaus… Das Abendessen wurde eingenommen und die Familie saß zusammen am Tisch, was nicht allzu oft vorkam in letzter Zeit, denn entweder war Itachi auf Mission oder der Hausherr selbst hatte viel zu tun, war in seinem Arbeitszimmer oder besprach etwas mit den anderen Clanoberhäuptern. Doch diesmal waren tatsächlich Vater, Mutter und die beiden Kinder gemeinsam beim Essen. Viel besser war es trotzdem nicht. Schweigen erfüllte den Raum. Fugaku und Itachi hatten die Augen geschlossen und nahmen ihr Mahl zu sich, während Sasuke zu seiner Mutter blickte und ihr quasi die Frage stellte, wieso die beiden nicht einmal die Augen offen haben konnten, wenn sie aßen. Offensichtlich verstand Mikoto die Frage ihres Zweitgeborenen und lächelte ihn nur Schulter zuckend an. Sasuke war sich sicher, dass er sich nie so verhalten würde. Diese seltsame unbeeindruckte und gleichzeitig emotionslos – kalte Art, die sowohl sein Vater als auch Itachi manchmal (sehr oft) an den Tag legten, war nicht sein Ding. Das würde er nicht machen – nein… „Mama?“, kam es dann nach einer Weile von Sasuke und zog die Aufmerksamkeit seiner Mutter auf sich. „Ja, mein Schatz? Was ist denn? Schmeckt’ s dir nicht?“ „Doch, doch… Ich wollte dich mal was fragen.“ Obwohl jetzt auch Fugaku und Itachi aufmerksam waren, zeigten sie es nicht und widmeten sich weiterhin ihrem Abendessen, während Mikoto etwas fragend zu Sasuke sah. „Und was?“, wollte sie schließlich wissen. „Woher kommen eigentlich die Babys?“ Das Essen blieb den beiden anderen männlichen Uchihas im Halse stecken und ihre Augen waren geschockt geweitet, die Backen aufgeplustert, weil zahlreiche Reiskörner noch im Munde selbst verharrten. Wie kam ein Kind in diesem Alter auf so eine blöde Frage? Was sollte das? Und dann noch bei Tisch… Na ja, kannte man die Antwort nicht, war es sowieso klar, dass man sich über Benehmen beim Essen dann auch keine Gedanken machen musste. Mikotos Überraschung war auch unverkennbar, doch lächelte sie lieb und tätschelte Sasuke auf den Kopf. „Das wirst du erst erfahren, wenn du älter bist“, sprach sie und im Hause der Uchihas war das eine Art Totschlagargument, sodass sich Klein – Sasuke damit zufrieden gab. Was nützte es…? Nur ungefähr eine halbe Stunde später musste der kleine Schwarzhaarige sich auch schon fürs Bett bereit machen und war auch in diesem verschwunden, kassierte noch einen – für ein Kind seines stolzen Alters – peinlichen Gute – Nacht – Kuss seiner Mutter und starrte dann an die Decke. Wieso wünschte eigentlich sein Vater ihm und Itachi nie eine gute Nacht? War das irgendwie normal, dass Väter das nicht machten? Zumindest die Worte hätte er gerne mal gehört. Ließ sich wohl aber auch nicht erzwingen und etwas Enttäuschung machte sich auf Sasukes Gesicht breit. Leise Schritte betraten anschließend das Zimmer der zwei Brüder und zogen die Aufmerksamkeit des Jüngeren auf sich, der den Älteren hereinkommen sah. Dieser legte sich auf seinen Futon und schloss bereits die Augen, versuchte, einem vielleicht geruhsamen Schlaf nachzugehen, was ihm aber jede Sekunde erschwert wurde. Ob er heute Nacht wieder einen seltsamen Alptraum haben würde? Nun, zunächst war es kein Alptraum in diesem Sinne… „Niisan?“, kam es leise von Sasuke, der fragend den Rücken seines Bruders betrachtete. „Hm?“, machte dieser lediglich und neigte etwas den Kopf zum Jüngeren hin. „Wolltest du mir nicht etwas über die drei Erhabenen erzählen?“ Achja, da war ja noch etwas, fiel es Itachi ein und vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, um auf andere Gedanken zu kommen. „Wenn du mir versprichst, dir nicht so viele Gedanken um Vaters Art zu machen“, erwiderte er zunächst und Sasuke nickte nur leicht verwundert über diese Frage. Deshalb fasste Itachi sich ein Herz, setzte sich auf und sah dann neutral zum kleinen Schwarzhaarigen, um dann jedoch wieder auf die Tür des Zimmers zu starren. „Vor langer Zeit, noch bevor das Ninjutsu seinen Weg durch die Welt gebahnt hatte, existierten drei Dämonen, deren Macht alles in den Schatten stellte. Sie konnten Städte mit einem Schlag vernichten, Furcht nur durch ihre bloße Anwesenheit vermitteln und die Erde nur durch ihr Chakra erbeben lassen. Diese Dämonen – vollwertig bis aufs tiefste Innere ihrer Seele – waren die drei Erhabenen. Ihre Macht konnte niemand ergreifen oder auch nur im Entferntesten an sie herankommen. Und die, die es versuchten, scheiterten erbärmlich. Durch diese Kraft, welche die Erhabenen inne trugen, passierte auch ihnen das, was allen Machthungrigen passiert – sie wollten noch mehr Macht, ihre Herrschaft vergrößern. So kam es dazu, dass sie viele Länder überrannten, die Menschen versklavten und nach Lust und Laune ihre Überlegenheit demonstrierten, bis zu dem Tag, an dem ein Fremder erschien. Ein seltsamer Mann, dessen pures Auftreten die Aufmerksamkeit der drei Erhabenen auf sich lenkte.“ Sasukes Augen weiteten sich. Sein Interesse war gepackt und voll gespannt horchte er Itachis Erzählungen. Dazu hatte er sich mittlerweile selbst etwas aufgesetzt und die Knie angezogen. „Wer… Wer war das?“, wollte der Jüngere wissen. Itachi sah nicht zu ihm, sondern konzentrierte sich weiter auf die geschlossene Zimmertür. „Es war jemand mit den Augen eines Gottes! Augen, deren Chakra, deren Seele und deren Fähigkeiten die Entscheidung über Leben und Tod tragen konnten“, entgegnete er nach einer kurzen Weile und sah dann seinem kleinen Bruder in die erstaunten Augen. „Und er stellte sich – wie ein Gott, wie ein Auserwählter, den niemand kannte – gegen die drei Dämonenfürsten, um die Menschen zu schützen, ihnen ihr Leben zurückzugeben. So teuflisch und mächtig die Erhabenen auch waren, sie vermochten es nicht, gegen diese göttlichen Augen anzukommen. Der Fremde streckte die drei Erhabenen nieder, doch aufgrund ihrer diabolischen Macht, konnte er sie nicht so einfach töten. Deshalb und weil er selbst sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, teilte er ihre Seelen in jeweils drei Fragmente, die über die ganze Welt verstreut wurden. Diese Seelen entwickelten aufgrund ihrer teuflischen Herkunft ein Eigenleben. Wir kennen sie heute als Bijuus.“ „Wie den neunschwänzigen Fuchs, meinst du?“, funkte Sasuke dazwischen und erhielt als kurze und knappe Antwort ein Nicken vom Älteren, der nun wieder zur Tür blickte. „Niisan, was war mit den drei Erhabenen? Was ist mit ihnen passiert?“ „Von ihnen blieb nur eine Art menschliche Gestalt übrig, die mit einem Geist voll dunklem Chakras angefüllt war. Und diese Gestalten bannte der Fremde mit den göttlichen Augen an einen geheimen Ort, der nie gefunden werden sollte. Dort irren sie bis heute seelenlos umher, nie darauf bedacht, irgendwann zurückzukehren oder die ewige Ruhe zu finden… Das war die Strafe, die ihnen von dem Fremden auferlegt wurde! Doch bis heute – so heißt es – würden sie wieder nach ihrer Vollkommenheit streben!“ „Aber“, setzte Sasuke etwas gegruselt ein, „wer war dieser Fremde mit den göttlichen Augen? Hatte er Sharingan?“ Itachi schmunzelte etwas und sah wieder zu seinem kleinen Bruder, wuschelte ihm durch die Haare. „Nein, das Sharingan könnte so etwas nicht… Man spricht von dem legendären Weisen der sechs Wege und seinem Rin’negan, dem mächtigsten Doujutsu der Welt!“ „Aber ich dachte, das Sharingan sei das mächtigstes“, trotze der Jüngere erneut und wirkte etwas schmollend. Gutmütig lächelte Itachi etwas und legte sich dann wieder auf den Rücken. „Natürlich… Es ist ja auch nur eine Legende, Sasuke…“ - - - - - FLASHBACK ENDE - - - Sasuke lag immer noch wach in seinem Bett – heute. Wie naiv er doch damals war und sich deshalb mit diesem Gedanken abgefunden hatte. Heute, mit seinen gut 20 Jahren, war ihm schon länger bewusst, dass hinter alle dem mehr steckte. Zumindest wusste er, dass das Rin’negan existiert hatte. *Nur eine Legende? Wohl kaum, Itachi… Aber wenn das Rin’negan existierte, könnte es dann möglich sein, dass auch…?* Doch der Uchiha verwarf den Gedanken lieber und schloss nun seine Augen. Er müsste morgen immerhin nicht nur seine Reue bei Sakura zeigen und deshalb seinen Stolz herabdrehen, nein, er würde morgen ja auch mit dem Training von Sayori beginnen müssen, worauf er ja mal überhaupt keinen Nerv hatte. Dazu kam noch, dass er Sakura sowieso versprochen hatte, mit zu ihren Eltern zu kommen und sich dort gut zu präsentieren. Na, mal sehen, ob das gehen würde… Kapitel 7: Entschuldigung ------------------------- Gut, dieses hier ist etwas länger als das vorige... Und es wird noch länger werden. Woher ich das weiß? Nun ja, ich habe schon einige weitere Kapitel vorgeschrieben und bin in einer hochkreativen Phase gewesen, weshalb gerade die späteren Kapitel länger sind... Wünsche euch erstmal viel Spaß bei Sasuke Demütigung XD Kapitel 7: Entschuldigung Eine kalte Dusche war doch das beste, um einen so miesen Tag zu beginnen, selbst, wenn es einem im Prinzip doch sowieso egal war… oder sein musste. Kaltes Wasser über den gesamten Körper ließ Sasuke selbst irgendwo erkalten, was er gerade heute auch sehr nötig hatte. Nun gut, ihm war klar, dass er um nichts in der Welt so ein gefühlsduseliger und leicht zu beeindruckender Mensch werden würde – nein, das würde er nicht zulassen, denn dann würde er auch schwach werden und so etwas konnte er sich getrost schenken! Auch gegenüber einer gewissen rosahaarigen Kunoichi musste er doch wohl Fassung halten können, was am gestrigen Tag eben nicht passiert war. Er hatte gemerkt, wie dämlich es war, von seinen Emotionen geleitet zu werden, was letzten Endes auch Grund für die momentane Situation war. Sasuke hatte ihr nicht wehtun wollen und – wenn man ehrlich ist – das hätte er nicht getan, wenn er unbeeindruckt und emotionslos wie sonst gewesen wäre. Aber in Sakuras Nähe war das alles mittlerweile nicht mehr so einfach und der Uchiha hatte keinerlei Ahnung, warum das so war. Blöder Mist aber auch… Wer weiß, was da draußen momentan umging und alles und jeden in Gefahr zu bringen drohte? Halt… Glaubte er jetzt etwa auch an diesen Blödsinn? Ja, er tat es. Das war ihm schon klar, als er Naruto gestern nach dem Training gewarnt hatte. Okay, es war jedoch eine recht belanglose Warnung, eher ein daher geredetes „Immer schön vorsichtig sein!“ Während das kalte Wasser also aus dem Duschkopf prasselte, öffnete Sasuke wieder die Augen und sah an die gekachelte feuchte Wand, in der er sich spiegeln konnte. Dieser emotionslose Ausdruck… Na also, das war er und kein anderer. Dennoch missfiel ihm die Tatsache – und da kam man zum zweiten Grund, warum der Tag heute mies sein würde – dass er auf Tarumi Sayori, eine 12 – jährige Genin aufpassen musste, sie noch dazu unterrichten sollte, damit sie an den Chuunin – Prüfungen teilnehmen konnte bzw. nicht in diese unglaubliche und völlig unbekannte „Gefahr“ rennen würde. Tz… Was ein Nonsens! Warum konnte nicht Kakashi auf sie aufpassen? Das wäre doch ideal gewesen. Der musste sich doch ohnehin auf ein Vaterdasein vorbereiten, auch wenn es noch ein paar Monate hin war. Er, Uchiha Sasuke, hatte das noch nicht nötig und würde es in der nächsten Zeit noch nicht nötig haben! Aber nein, Tsunade hatte ihn ja unbedingt auserkoren, um mit dieser Blondine unter sich Aufträge zu erfüllen, die aller höchstens C – Rang sein konnten, denn immerhin waren sie nur zu zweit und Missionen höherer Stufe wären einfach zu gefährlich für Sayori gewesen, was Sasuke zwar selbst nicht gestört hätte – er hätte es dann eben alleine gemacht – aber Vorschriften waren Vorschriften. Dazu kam allerdings, dass noch nicht einmal Missionen anstanden!!! Er musste jetzt zunächst erst einmal mit ihr trainieren und sie wieder aufbauen, um den gesamten Aufenthalt im Krankenhaus auszugleichen. Das konnte doch lange dauern, wenn man es sich so durch den Kopf gehen ließ. Mist… Nun gut. Orochimaru hatte schließlich auch nur Anko als Schülerin gehabt, während seiner Zeit als Konohanin. Ach du meine Güte… Hatte er sich da eben etwa wirklich mit dieser verkalkten Schlange verglichen, die schon seit knapp drei Jahren unter der Erde ruhte und die Radieschen von unten betrachtete? Sasuke erschauderte kurzzeitig bei dem Gedanken. Klar, irgendwo war er dem Sannin ähnlich gewesen. Aber die Unterschiede überwogen dann am Ende und darüber hinaus war er ein Uchiha, einer, der sich nicht vor dem Tod fürchtete und sich auf das Niveau herunter begab, anderer Leute Körper übernehmen zu müssen. Er wollte „nur“ seinen Bruder töten und nicht das ewige Leben bekommen. Dankbar war er Orochimaru auch nicht für die Steigerung seiner Fähigkeiten. Die Schlange war nur ein Mittel zum Zweck gewesen und hatte für seine Absichten zahlen müssen. Sasuke drehte den Hahn ab und das Wasser stoppte abrupt. Er trocknete sich ab, zog sich seine „Ausgangsuniform“ an, die allerdings immer noch aus der Zeit in Oto stammte. Ja, wie schon bereits öfter und immer wieder gerne erwähnt – sie war luftig, locker und verdammt – wo gab sie denn Aufschluss, er wäre Otonin? Das stand nirgendwo! Ein kurzer Blick aus dem Fenster, während er sein Toast aß, genügte, um zu erkennen, dass es mal wieder regnete. Der Uchiha schnappte sich seinen schwarzen Kapuzenmantel und zog ihn sich über, schloss die Tür hinter sich ab und verließ nun auch das Uchiha – Viertel selbst. Es war noch recht früh am Morgen, aber um diese Zeit war Sakura bereits arbeiten. Musste sie das heute überhaupt? Sasuke wusste es nicht. Ihm fiel auf, dass er zwar etwas über sie wusste, aber nach Arbeitszeiten oder ähnlichen Terminen hatte er nie gefragt. Wäre vielleicht für solche Situationen ganz angebracht. Aber das verlegte er auf einen anderen Tag, an dem er seinen Stolz ablegen musste. Denn zweimal hintereinander würde einfach nicht funktionieren, weshalb es auch noch in den Sternen stand, wie er bei Sakuras Vater einen guten Eindruck hinterlassen wollte… Das interessierte ihn zwar eigentlich kein Stück, aber Sakura zu liebe, würde er zumindest versuchen, keinen schlechten Eindruck zu vermitteln. Im Endeffekt fragte sich Sasuke ohnehin, warum der Kunoichi das so wichtig war. Würde ihr Vater sie wegen dieser Beziehung rausschmeißen, hätte er sie bei sich aufgenommen. Mein Gott, sie war 20! Da oblag es doch ihr selbst zu entscheiden, mit wem sie zusammen war und mit wem nicht. Ob mit einem Idioten oder talentierten Shinobi. Ob mit einem normalen Ninja oder dem letzten Sharinganträger des mächtigen Uchiha – Clans. Ob mit einem Treudoofen oder einem ehemaligen Verräter… Trotzdem schien es, als wäre es der Rosahaarigen wichtig, dass Sasuke sich mit ihrem Vater verstand. Aber würde er sich deshalb gänzlich verstellen? Nein. Das war einerseits nicht seine Art und andererseits würde es sowieso auffallen. Der Schwarzhaarige beeilte sich nicht, obwohl der Regen nicht gerade schwach war. Sein Mantel würde ihn schon trocken halten. Dieses Wetter erinnerte ihn an einige Tage, die er niemals vergessen würde. An Tage, in denen er seinem Ziel, Itachi zu töten näher und näher kam bis es dann auch schon geschah. An Tage, an denen er mit seiner eigens zusammen gestellten Gruppe „Hebi“ unterwegs war. Er versank immer mehr in seinen Erinnerungen, doch änderte sich das schlagartig, als er das Krankenhaus plötzlich erreicht hatte. Sasuke schlenderte den Weg durch den Eingang und zog alle Blicke der wartenden Patienten, Schwestern oder Ärzte auf sich, die am Empfang waren. Er hingegen war desinteressiert an diesen Menschen bis zum Geht-nicht-mehr. Stattdessen fielen Tropfen von Haar, Nase und Mantel und hinterließen entsprechende Spuren, die sich weiter über den Boden gezogen hätten, wenn er nicht stehen geblieben wäre, um seiner Freundin nun direkt in die Augen zu schauen – kalt. Sie wirkte zunächst leicht verblüfft, wendete dann ihren Blick ab und verließ den Empfang, ohne die Akte mitzunehmen, die sie sich extra rausgesucht hatte. Wortlos sah der Uchiha ihr nach, entschloss sich nun dazu, ihr zu folgen. Aufgrund seines Gesichtsausdrucks und sowieso dieser Ausstrahlung, hatte keiner den Mut, ihn doch wenigstens zu bitten, den nassen Mantel auszuziehen. Sakura wusste, dass er ihr folgen würde, denn er hätte sich nie in der Öffentlichkeit bei ihr entschuldigt, geschweige denn, eine voller Reue gefüllte Emotion gezeigt. Deshalb ging sie zum Bereitschaftsraum – gefolgt vom Schwarzhaarigen. Irgendwo wollte sie es ihm dadurch nicht unnötig schwer machen, denn schließlich kannte sie seine Eigenarten und man musste ihm auch gutschreiben, dass er genauso wenig in der Öffentlichkeit wütend wurde. Ihren Streit hatten sie schließlich auch außerhalb von Konoha gehabt. Sasuke trat ein und schloss die Tür hinter sich, sah sie immer noch stolz und unbeeindruckt an, während sie nur wütend seinen Blick mied. Mittlerweile hatte sie seine verletzenden Worte weggesteckt – nein… Eigentlich ja doch nicht, aber ignorieren und stattdessen wütend sein, würde an dieser Stelle in dieser Situation zu diesem Zeitpunkt einfach sinnvoller sein. Vielleicht stimmte es ja auch und sie würde nie mit ihm ihr ganzes Leben verbringen, denn welcher Mensch bitte fand auf Anschlag die große Liebe und blieb ewig nur mit dieser Person vereint? Davon gab es so gut wie niemanden. „Was willst du hier?“, fragte sie schließlich, nachdem ihr dieses grauenhafte Schweigen auf die Nerven ging, mied jedoch weiter seinen Blickkontakt, hatte sogar die Augen geschlossen und die Arme vor sich verschränkt. Wie Sasuke so etwas doch hasste… Das hier kostete so viel Überwindung und demütigte ihn auf eine Art und Weise, wie es sonst niemand zu Stande bringen konnte. Er versuchte doch stets, sein Gesicht zu wahren und das würde er auch jetzt versuchen. Dennoch – wie sollte er wieder alles in Ordnung bringen, wenn er sich jetzt nicht entschuldigte? Das musste er machen, schon klar, allerdings stellte sich die Frage, auf welche Weise das ginge. Sakura erwartete eigentlich schon eine Antwort, denn ihrer Einschätzung nach hatte sie Sasuke genau dort, wo sie ihn haben wollte. Er wäre nicht gekommen, wenn er nicht bereut hätte, was er gesagt hatte. So gut kannte die Medic – nin den Uchiha schon, dass sie etwas Derartiges denken konnte. Aber, wieso kam dann immer noch keine Antwort? Wieso? Und die Erklärung kam, als sie seine kalte Hand an ihrem Oberarm spürte und wie dieser nun leicht festgehalten wurde. Die andere kalte Hand glitt zu ihrer Wange und drückte ihren Kopf mit sanfter Gewalt in seine Richtung, sodass die Rosahaarige nun auch die Augen öffnete und die schwarzen des Uchihas blickte, welche nur wenige Millimeter von den ihren entfernt waren. Dann beendete Sasuke den Blickkontakt, indem er seine Augen schloss, sie überraschender Weise küsste und dann den Kopf neigte. „Verzeih’ mir…“, war das einzige, was leise hervorkam und doch drückten diese zwei kleinen Worte die empfundene Reue aus. Im Prinzip genügte eine solche Antwort ja nicht wirklich und ein klärendes Gespräch wäre vielleicht noch eine Ecke sinnvoller gewesen, aber das hier war immerhin Uchiha Sasuke. Eine solch ernst gemeinte und mit Emotionen gefüllte Antwort zu bekommen, war mehr als zu erwarten. Wie erniedrigend es doch war… Und doch war der Drang, diese Worte auszusprechen, einfach größer gewesen als sein Stolz. Hoffentlich wäre das hier bald vorbei, auch wenn es ein erleichtertes Gefühl vermittelte, ihr das gesagt zu haben. Verwundert über die warmherzige Umarmung, sah er an das ihm gegenüberliegende Etagenbett. Offensichtlich nahm sie seine Entschuldigung an, wobei er sie wohl selbst nicht einmal akzeptiert hätte. Aber vielleicht wusste sie ja, was in ihm vorging und vielleicht war das der Grund für ihr Handeln. Langsam erwiderte er ihre Umarmung und ein unsehbares Lächeln huschte über seine Lippen. „Heute Abend um Acht bei dir und deinen Eltern?“, drang die leise Frage in das Ohr der Kunoichi. „Lässt sich einrichten“, erwiderte sie nur erleichtert und löste zögerlich die Umarmung, um doch noch einen Blick auf das Lächeln eines Uchihas zu erhaschen. Sasuke fuhr mit seinem Daumen noch einmal über Sakuras Wange. Dann wendete er sich ab, öffnete die Tür und die ganzen lauschenden Leute dort hinter waren mit einem Mal wieder irrsinnig beschäftigt, schwitzten ängstlich, als der – mittlerweile wieder gefühlskalte – Schwarzhaarige das Krankenhaus verließ. Zurückgelassen wurde eine wieder unbeschwert lächelnde Haruno Sakura, der nun eben noch einfiel, dass da ja ein Patient von ihr auf Schmerzmittel wartete und sich derweil die Seele aus dem Leib schrie… - - - - - - - - - - - - - Noch immer regnete es und trotzdem ließ sich der Uchiha davon nicht beeindrucken – gut, er ließ sich generell von nichts beeindrucken und das merkte auch irgendwie jeder, der mit ihm zu tun hatte. Den einen machte das einfach nur wütend, der andere wurde von dieser unbeeindruckten Art einfach beeindruckt. Nach und nach schlenderte Sasuke den Weg zum Hokagegebäude entlang und erreichte es binnen einiger Minuten, stieg die Treppe rauf, ging durch die verschiedenen Flure und erreichte schließlich und endlich die Tür zu Tsunades Büro, welche sogleich von ihm geöffnet und hinter ihm wieder geschlossen wurde. Die Hokage saß an ihrem Platz, wendete ihre Aufmerksamkeit jetzt nicht mehr dem Grauhaarigen und der Blondine vor sich, sondern einzig und allein dem Schwarzhaarigen. Dieser kam etwas näher, hatte dabei nun auch die Blicke von Sayori – seiner offensichtlich baldigen Schülerin – und Hatake Kakashi – seinem ehemaligen Sensei – auf sich ruhen. Letzterer hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben und sah etwas lächelnd zu Sasuke, während die Zwölfjährige nur einen verwunderten Ausdruck auf ihrem Gesicht trug. Das also war Uchiha Sasuke – der letzte des legendären Uchiha – Clans, welcher eines der mächtigen drei Doujutsus beherbergte und vererbte, von dem Sayori jedoch nur ansatzweise mal etwas gehört hatte. Jedoch wusste sie, dass er es war, der sie damals aus ihrem Dorf gerettet und nach Konoha gebracht hatte und das in einer eigentlich unschaffbaren Zeit. Sein gefühlskalter Ausdruck und der gleichgültige Blick waren zwar nicht sehr einladend, doch die Tatsache, dass eine so freundliche und liebe Person wie Sakura anscheinend das Herz dieses jungen Mannes erobert hatte, ließ Sayori nicht daran zweifeln, dass er nicht so war, wie er sich gab. „Ah, Sasuke“, kam es schließlich von Tsunade, die sich in ihrem Stuhl zurücklehnte, „da bist du ja. Darf ich vorstellen – Tarumi Sayori, deine künftige Schülerin. Zumindest für eine Weile.“ Die kleinere Blonde wirkte unter Sasukes kurzem Blick ziemlich nervös, wobei sie möglichst versuchte, ernst und entschlossen zu erscheinen, um einen guten Eindruck zu machen, denn schließlich wusste sie von Sakura, dass der Uchiha nicht einfach war. „Wie lange?“, wollte Sasuke nun wissen, blieb aber unverändert. „Solange, wie es nötig ist, damit sie für die Chuunin – Prüfungen bereit ist“, antwortete ihm Tsunade, verengte jedoch leicht die Augen, um ihm zu deuten, dass die wahre Zeit von einer ganz anderen Angelegenheit abhängig war. Offensichtlich hatte die Hokage dem Mädchen nichts von ihrer misslichen und gefährlichen Lage durch unbekannte Hirngespinste eines Wahnsinnigen erzählt, obwohl sie doch selbst diesen Irren vor sich stehen gehabt hatte. Nun gut, das war auch der einzige Grund, warum Sasuke die Frage gestellt hatte. „Und am besten fangt ihr heute schon mit dem Training an bzw. stellt euch vor und so weiter.“ Nickend drehte Sasuke den Anwesenden wieder den Rücken zu und machte sich auf den Weg aus dem Büro, blieb jedoch in der Tür stehen, als er die Irritation der anderen in seinem Rücken förmlich spürte. „Was ist? Kommst du oder nicht?“, fragte er monoton, woraufhin die Zwölfjährige aufschreckte. „Äh… Ja, klar!“, entgegnete sie, nahm ihren Mantel, verneigte sich dankend vor Tsunade und Kakashi und ging dann dem Uchiha hinterher, der bereits vorgegangen war. Ein ausgiebiges Seufzen war von der Hokage zu vernehmen, während sie sich noch tiefer in ihren Bürostuhl sinken ließ, sich am Kopf kratzte und anschließend zum Kopierninja blickte. „Wieso ausgerechnet Sasuke?“, stellte er schließlich die Frage, „Du weißt, dass ihm diese Situation überhaupt nicht gefällt. Warum du Naruto nicht ausgewählt hast, verstehe ich. Beide gleichzeitig einer Gefahr auszusetzen, wäre verantwortungslos. Aber wieso hast du dich nicht für Neji, Yamato, Shikamaru oder mich entschieden? Du hättest auch Sakura vom Dienst freistellen und sie als Sensei für Sayori einsetzen können!“ Ja, das war in der Tat möglich, zumal alle Erwähnten wesentlich – na ja – umgänglicher waren als Uchiha Sasuke, der es nicht einmal für angebracht hielt, sich vor der Hokage zu verbeugen oder in der Öffentlichkeit mal zu lachen oder etwas Derartiges. Gelassen und doch etwas fragend sah deshalb der Hatake zu seiner Vorgesetzten. „Nein… Es war die einzige sinnvolle Möglichkeit“, erwiderte Tsunade dann langsam und etwas leiser, „Ich schätze die Stärken der anderen im höchsten Maße und weiß, dass sie vom Charakter her vielleicht besser als Sensei geeignet wären, allerdings musst du mir vertrauen… Für dieses Unterfangen war Sasuke die einzig gute Wahl.“ Stille. Ein Schweigen trat ein, in dessen Zeit die Hokage über das Gespräch mit Hyuuga Hiashi nachdachte, welches sie letztens geführt und ihr hier und dort einige Erinnerungen zurückgebracht hatte. „Außerdem“, machte sie dann, stand auf und klatsche freudig in die Hände, „hast du genug um die Ohren wegen deiner bevorstehenden Hochzeit mit Anko! Es ist schon eine Zumutung, dass du Sasuke etwas im Auge behalten sollst, während er Sayori trainiert bzw. beschützt.“ Kakashi lächelte etwas verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. In der Tat. Es würde nur noch wenige Wochen dauern, dann wäre sein Singledasein beendet, was für die ein oder andere junge Frau in Konoha ein Volkstrauertag darstellen würde, wobei man bedenken musste, dass sein Gesicht immer noch ein Geheimnis war. „Ich komme schon klar. Beobachten ist nicht gerade sehr anspruchsvoll“, meinte er scherzhaft und vergrub dann die Hand wieder in einer seiner Hosentaschen. Tsunade verfinsterte jedoch wieder ihren Blick und sah ernst zum Kopierninja. „Kakashi… Sei vorsichtig! Wir beide wissen, dass hinter dieser Sache vielleicht noch mehr stecken könnte, als erahnt. Greife ein, wenn es sein muss und Sasuke Hilfe braucht, bevor er sich erneut überschätzt.“ Auch der Hatake wurde ernst und nickte auf ihre Äußerung. „Aber lass dich nicht sehen. Sasuke ist nicht blöd und wird sich fragen, warum du dich in der Nähe von ihm und Sayori aufhältst.“ Erneut nickte Kakashi als Antwort und nach einem weiteren Seufzer Tsuandes verschwand er in einer Rauchwolke. Die Hokage wollte mit ihren Präventivmaßnahmen einen möglichst guten Schutz aufbauen, obwohl noch nicht einmal genau klar war, was da auf sie zukommen würde, wobei diese Ahnung, dieses Wissen, erst Recht nicht von Beweisen untermauert werden konnte… Kapitel 8: Sensei ----------------- Danke für die Lorbeeren^^ Ich muss nur leider sagen, dass dieses allseits erwartete Abendessen nicht so schnell kommt, wie es vielleicht aussieht... Das wird noch eine Weile dauern und ich war sogar am Überleben, ob ich es nicht ganz weglasse, da es ziemlich schwierig sein dürfte, so etwas darzustellen, aber da es so heißbegehrt zu sein scheint, gebe ich mir Mühe, doch ein entsprechendes Kapitel zu machen, versprochen^^ Viel Spaß erstmal mit diesem heir :) Kapitel 8: Sensei „Tsunade – obaachan ist blöd“, maulte Naruto, blickte an die Decke und schmollte vor sich hin, die Hände hinterm Kopf verschränkt. „Ich bin mindestens genauso stark wie Sasuke und kann auch gut auf mich selbst aufpassen! Dazu kommt, dass ich als Sensei doch wohl besser geeignet wäre und Sasuke das gar nicht wollte!“ Der Chaosanbu war nicht sauer auf seinen besten Kumpel, sondern lediglich etwas neidisch und sehr aufgebracht über die Tatsache, dass seine Fähigkeiten offensichtlich nicht zu schätzen gewusst wurden. „Ich meine, ich habe für Oma Tsunade schon soooo viele Aufträge erfolgreich und manche sogar im Alleingang abgeschlossen, dass…“ Narutos Beschwerden gingen unter, als ihm ein Finger auf die Lippen gelegt wurde. Überrascht schwieg er und seufzte einmal, nachdem sich der Finger hob und den Anhänger um seinen Hals vorsichtig begutachtete. „Wenn sie das nicht zu schätzen wüsste, hätte sie dir diesen hier bestimmt nie gegeben“, meinte Hinata leise und etwas rot im Gesicht. Wieso blieb das eigentlich noch? Es gab doch keinen Grund mehr, irgendwie rot zu werden… Nun gut, manche Sachen würden sich wohl nie ändern. Sie zog die Decke etwas über sich und den Blondschopf und drückte sich näher an ihn heran, bettete ihren Kopf neben seinem, welcher sich wiederum zu ihr neigte und sie interessiert ansah. „Tsunade – sama hat schon Recht, Naruto – kun. Es wäre unklug, wenn du und Sayori auf einem Haufen wäret. Wer auch immer hinter euch her zu sein scheint – er würde die Chance haben, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und wir hätten keine Gelegenheit, Informationen zu bekommen.“ Wie schlau sie doch war… Genau das ging Naruto durch den Kopf, wobei er sicherlich anders reagiert hätte, wenn Tsunade oder Sakura ihm so etwas erzählt hätten. Zumindest bei Hinata konnte er das einsehen und wenn er das so genau überdachte – ja gut, sie hatte Recht! Aber so war es oft… Er regte sich über etwas Belangloses auf und sie erläuterte ihm die Hintergründe, die den blonden Shinobi stets überzeugten, dass er überreagiert hatte. Naruto fing an zu grinsen, drehte sich vollends zu ihr und umschlang die Kunoichi mit beiden Armen, drückte sie fest an sich und warf sich dann auf den Rücken, sodass sie auf ihm lag und somit noch röter wurde als zuvor. „N-Naruto – kun, w-was soll denn das?“ Der Angesprochene grinste weiter typisch vor sich hin und hob seinen Kopf leicht. „Du bist schlau, Hinata – chan! Schlau, hübsch und lieb!“ Obwohl es sich irgendwo etwas naiv anhörte, war das mehr als Grund genug für die Blauhaarige, das Stadium des Ampelrots zu erreichen, ehe Naruto sie und sich selbst auf die andere Seite „warf“ und als nächstes von beiden ein herzhaftes Lachen ertönte… - - - - - - - - - - - - - Seltsamerweise hatte der Regen sich etwas zurückgezogen, auch wenn es noch nieselte und somit ein irgendwie doch schlechtes Trainingswetter vermittelte. Dennoch folgte Sayori weiter ihrem „Bodyguard“ und dachte angestrengt darüber nach, wie sie mit gerade diesem umzugehen hatte. Sprechen ging nicht wie es schien, denn der Uchiha hatte bis jetzt nicht auch nur ein Wort fallen lassen. Andere Methoden standen im Prinzip nicht wirklich zur Auswahl, also musste sie zwangsläufig erst einmal nur folgen. Sasuke wusste noch nicht wirklich, was er von dieser ganzen Geschichte halten sollte. Jemanden zu beschützen und die Gegner in den Dreck zu treten – das hatte er schon öfter getan. Aber da war das nicht so eine Geheimniskrämerei, geschweige denn ein Undercovereinsatz als Lehrmeister. Und wieso um Gottes Willen hatte er das blöde Gefühl, verfolgt zu werden? Wahrscheinlich hatte Tsunade jemanden angesetzt, der ihn und Sayori im Auge behalten sollte. Doch was ihn am meisten wurmte, war die Frage, wie er mit dieser zwölfjährigen Genin trainieren sollte! Wie er alleine, mit Naruto oder Kakashi trainierte, wusste er, denn das hatte er schon des Öfteren getan. Gerade mit Kakashi, der ja neben Sasuke als einziger das Sharingan besaß – wenn auch nur ein Auge – hatte der Uchiha gerne trainiert und tat dies auch gerne, wobei er sich das selbstverständlich nicht anmerken ließ. Der Kopierninja war schon vor seinem Verrat wirklich ein Vorbild gewesen, an das man sich halten und von dem man lernen konnte. Irgendwo – und das musste Sasuke zugeben – war Kakashi eine Art Ersatzvater und das schon damals. Auch wenn er nicht drum gebeten hatte, hatte der Hatake ihn mit Ratschlägen unterstützt und ihm noch ein paar letzte Tricks beigebracht. Der Schwarzhaarige musste jedoch eingestehen, dass er sich dafür nie bedankte. Wozu auch? Wenn man nicht drum bat und es trotzdem bekam, warum sollte man dann danken? Dennoch, Kakashi war genau wie Naruto und Sakura wichtig für Sasuke… Und obwohl er es nie zeigte – außer bei Sakura – wussten die anderen beiden das. Nach einer guten viertel Stunde Regenspaziergang kamen der Schwarzhaarige und Sayori beim alten Trainingsplatz von Team 7 an, der schon an einigen Stellen ziemlich matschig war. „Was… Was machen wir hier?“, wollte die Jüngere wissen und blickte sich verwundert um. Sollte jetzt etwa schon sofort mit dem Training angefangen werden? War das nicht etwas zu früh? Und dann bei diesem Mistwetter? Sasuke drehte sich nicht zu ihr um, blickte lediglich ebenfalls leicht hin und her. „Erzähl’ mir etwas über dich“, kam es dann urplötzlich von ihm und die Überraschung blieb deutlich an Sayoris Gesicht hängen, denn mit einem Gesprächsanfang seitens Sasuke hatte sie nicht gerechnet – ebenso wenig Kakashi, der sich das Ganze aus sicherer Entfernung und unbemerkt ansah. Wie bekannt diese Situation doch war… Sayori wollte den Uchiha nicht unnötig reizen und so holte sie einmal tief Luft, um Zeit zum Überlegen zu gewinnen. „Mein Name ist Tarumi Sayori, ich bin 12 Jahre alt und die letzte meines Clans…“ Bamm… Das war recht niederschlagend. Zwar war es die Wahrheit, aber eigentlich hatte Sasuke gedacht, sie würde jetzt noch irgendwelchen uninteressanten Krimskram vom Stapel lassen. Das war nicht der Fall und das gefiel ihm innerlich. „Besondere Fähigkeiten?“, fragte Sasuke kühl ohne sie dabei anzusehen. „Auf der Akademie war ich die Beste, was Nin – und Genjutsu angeht. Taijutsu war überdurchschnittlich.“ Die Genin fühlte sich wie eine Soldatin, die gerade einem vorgesetzten Offizier ihren Lebenslauf präsentieren sollte. Aber vielleicht war das der beste Weg, um mit dem Schwarzhaarigen auszukommen – klare kurze Sätze mit den wichtigsten Informationen. „Du hattest einen Clan“, sprach Sasuke dann und versetzte Sayori unbewusst einen Stich ins Herz, „Was war eure Spezialität?“ Die Blonde sah weiter auf den Rücken des schwarzhaarigen jungen Uchihas, der sie immer noch keines einzigen Blickes würdigte und dafür aber geduldig auf eine Antwort wartete. Was wollte er nur damit erreichen? Gut, sie würde ihm antworten, auch wenn es Sasuke nicht gefallen würde… „Die Urväter unseres Clans hatten die Fähigkeit, Nin – und Genjutsus gegen ihren Erschaffer zu wenden.“ Kakashi, der das durchs Lippenlesen mitbekommen hatte, erschrak und fiel fast vom Baum, wenn er sich nicht rechtzeitig noch gefangen hätte. Wie bitte? War sie etwa wirklich ein Mitglied des Tarumi – Clans, der es vermochte, die Jutsus ihrer Gegner gegen ihn selbst zu kehren und somit eine Art „Allzweckwaffe“ gegen jegliche Technik darstellte? Aber wieso konnte er dann so einfach ausgelöscht werden und wie war es möglich, dass Sasukes Jutsus eine so starke Wirkung gegen Sayoris Bruder gezeigt hatten? Moment… Sie sprach lediglich von den Urvätern des Clans? Konnte es sein, dass diese spezielle Fähigkeit – eine sehr mächtige im Übrigen – nicht innerhalb des Clans weitergegeben wurde? War das wirklich möglich? Wenn ja, wieso nicht? Genau das Gleiche dachte sich auch Sasuke, doch entschied er sich, diese Frage zu beantworten, indem er es einfach auf die Probe stellen wollte. Nun, nach guten fünf Minuten drehte er sich zu Sayori um und holte aus seinem Mantel etwas hervor, das er der Genin dann zeigte. Es handelte sich um eine kleine Glocke. „Die Regeln sind einfach“, begann er, „Du versuchst mir diese Glocke abzujagen. Egal wie.“ Fragend wurde Sasuke von Sayori angesehen, während er sich das Glöckchen an die Manschette seines Mantels band. „Was… meinst du mit ‚egal wie’?“, hinterfragte sie unsicher. „Halt’ dich nicht zurück, ganz einfach“, antwortete der Schwarzhaarige ihr und inzwischen hatte sich das Nieseln wieder vermehrt und vernebelte teils die Sicht. „Los!“, befahl er und die Genin sprang außer Reichweite, versteckte sich im Wald nahe dem Trainingsplatz und beobachtete den Uchiha. Dieser rührte sich kein Stück, schien wie erstarrt dort zu stehen, begann dann aber letzten Endes doch, sich umzusehen. Er drehte sich von ihrer Richtung weg, was die Blonde ausnutzte und schnell ein paar Fingerzeichen formte. „Bunshin no Jutsu!“, stürmte sie mit zwei erstellten Doppelgängern aus ihrem Versteck und warf ein paar Shuriken auf den Feind, der von allen getroffen wurde. Geschockt hielt sich Sayori die Hände vor den Mund, als sie die vermeintliche Leiche von Sasuke blutend und erschrocken zu Boden fallen sah. Sein toter Körper verweilte an Ort und Stelle. „Oh mein Gott!“, sprach Sayori mehr zu sich selbst als zu ihren beiden Bunshins. Schnell eilte sie zu ihm und betrachtete ihr Werk, woraufhin das Herz der jungen Kunoichi panisch zu schlagen begann und erst wieder in die Realität zurückkam, als ein vereinzelter schneller Windhauch an ihr vorbeihuschte und nur zwei Knallgeräusche ertönten, die ganz offensichtlich von ihren Doppelgängern herrührten, die sich nun in Luft aufgelöst hatten. Wer war das gewesen? Noch verwirrter als zuvor blickte sich Sayori um, konnte aber niemanden sehen. Vielleicht hatte sie sich das aber auch nur eingebildet und die „Haltbarkeit“ ihrer beiden beschworenen Ichs war abgelaufen. Aus diesem Grund widmete sie sich wieder Sasukes Leiche, doch wich sie plötzlich einmal aufschreiend ein paar Meter davon, als drei mittelgroße Schlangen anstelle des Körpers erschienen waren und mit ihren Zungen neugierig zischten. Die Genin erhob sich schnell wieder und sah sich hektisch um, bis schließlich das Geräusch der Glocke direkt vor ihr erschien und der echte Uchiha nur einen guten Meter von ihr entfernt war. Entschlossen packte sie die Gelegenheit am Schopf und sprang auf ihr Zielobjekt zu, griff danach. „Hab ich dich!“ Doch man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben, denn in dieser Sekunde umschloss Sasuke leicht das Handgelenk der Tarumi, wich einen Schritt zurück und warf sie mit einem kleinen Schub zurück in den Wald, genauer gesagt in eine schöne große Schlammpfütze, in der sie sich wunderbar besudeln konnte. Völlig gleichgültig blickte der Uchiha zu ihr, wie sie sich aus dem Matsch erhob und sich etwas verärgert, aber dafür umso williger, zu ihrem Bodyguard umdrehte. Sie würde diese verdammte Glocke kriegen, die er so provokativ an seinem Ärmel befestigt hatte. Wenn es aus der Deckung nicht ging, dann musste es halt mit Taijutsu funktionieren. Darum rannte sie auf Sasuke zu und wollte sich in einem kleinen Schlagabtausch mit ihm messen, doch jedem ihrer Angriffe wich der Schwarzhaarige mit Leichtigkeit aus, schien sich noch nicht einmal anstrengen zu müssen. Und schließlich – nachdem die Zwölfjährige einen erfolglosen Sprungtritt durchführte – klatschte Sasuke mit der flachen Hand an ihren Bauch, sodass sie etwas weggedrückt wurde und nun das perfekte Opfer für einen Halbkreistritt war. Doch Sasuke trat nicht richtig zu. Er schob sie vielmehr an ihrem Rücken um 360° und versetzte ihr dann einen finalen leichten Stoß, der Sayori zurück in die Pfütze beförderte, wo sie leicht keuchte und sich wieder erhob. Willenskraft schien sie zu haben und das war offensichtlich auch Sasuke bewusst, wenn er so dabei zusah, dass sie doch schon relativ erschöpft nach dieser Verausgabung war. „Ich… kriege… diese… Glocke“, sprach sie, stand auf und sah selbstsicher zum Schwarzhaarigen, der etwas ernster wurde, aber innerlich auch leicht verwundert war, während Kakashi interessiert und leicht beeindruckt zu der Situation blickte. Offensichtlich motivierte sie irgendetwas. Waren es Gedanken an ihre Familie und an denjenigen, der sie umgebracht hatte? Nein, das konnte nicht sein, denn an ihrem Bruder wäre sie nicht mehr in der Lage gewesen, Rache zu nehmen. Was war es dann? Wollte sie Sasuke vielleicht beeindrucken, um ihm zu zeigen, dass sie es würdig war, seine Schülerin zu sein? Möglich… Ja, das war es! Sayori wollte sich selbst und dem schweigsamen und emotionslosen Shinobi vor sich beweisen, dass er mit ihr eine fähige Kunoichi gefunden hatte, deren Weg als Ninja noch lange nicht zu Ende war. Die Blonde zückte ein Kunai, rannte auf Sasuke zu, formte dabei erneut Fingerzeichen und erschuf wieder zwei Bunshins. Zwei von ihnen griffen den Uchiha direkt von vorne an und bemerkten gar nicht, wie ein einfacher Schlag ins Gesicht und ein ebenso simpler Tritt in den Magen für ihr Verschwinden sorgten. Innerhalb eines Augenschlages – nein, noch kürzer im Grunde – war Sasuke hinter Sayori, hatte ihren Kragen mit einer Hand ergriffen und schleuderte sie zur Schlammpfütze, wollte sich bereits umdrehen, doch bemerkte er, dass diese Genin nun ebenfalls verpuffte und einen Baumstumpf hinterließ. Obwohl es ihm nicht anzusehen war, war Sasuke leicht überrascht, doch konnte er früh genug realisieren, dass die Zwölfjährige nun von einem der Pfeiler des Geländes ein Jutsu gewoben hatte, woraufhin sich eine Vielzahl von verwehten Blättern in die Luft erhob und ihren nun klingenartigen Spitzen ihren Kurs zu Sasuke antraten. Unbeeindruckt sprang der Uchiha aus der drohenden Umzingelung und landete auf dem Ast eines großen Baumes. Dieses Jutsu, was Sayori anwendete, lernte man neuerdings in der Akademie, weil es nicht nur eine Metapher für Konoha war, sondern auch eine relevante Technik für die Prüfung aufgrund ihrer Schwierigkeit darstellte. Sasuke formte nun ebenfalls Fingerzeichen, aber in einer Geschwindigkeit, die Sayori den Atem stocken ließ. „Katon, Taju Ryuuka no Jutsu!“ Der Uchiha blies tausende von kleinen Flammen aus seinem Mund und zerstörte somit jedes einzelne Blatt, die nun brennend zu Boden fielen und dort vom nassen Rasen „gelöscht“ wurden. Die Zwölfjährige war nun im Begriff, erneut ein kleines Jutsu weben zu wollen, doch der Schwarzhaarige kam ihr natürlich zuvor. Kakashi beobachtete unterdessen weiterhin von seinem Standpunkt aus diese seltsame Trainingsstunde, doch wusste er genau, was Sasuke damit bezweckte. Es war wie sein Training bei Team 7 damals. Er wollte herausfinden, was Sayori konnte und woran sie auf jeden Fall arbeiten musste, welche Potentiale sie hatte und inwiefern er mit ihr umzugehen hatte. Doch das Jutsu, was Sasuke nun durch seine Fingerzeichen vorbereitet hatte, ließ Kakashi die Augen weiten. Er wollte doch nicht ernsthaft die bekannteste aber eine der mächtigsten Techniken des Uchiha – Clans gegen eine zwölfjährige Kunoichi einsetzen, oder? „Katon“, rief Sasuke, baute sich etwas auf und hielt die Finger wie ein Blasrohr vor seinen Mund, „Goukakyou no Jutsu!“ Damit beugte er sich wieder nach vorne und ein gewaltiger Feuerball raste auf das Mädchen zu. War Sasuke jetzt vollkommen durchgedreht? Als ob ein Genin ein solches Jutsu aufhalten konnte, es sei denn… Ja, das wäre möglich… Und das wollte der Uchiha wohl auch wissen. Denn wenn Sayori doch diese spezielle Fähigkeit ihres Clans beherrschte, dann würde sie den Feuerball abwenden und auf Sasuke zurücklenken können. In großer Gefahr offenbarten sich viele versteckte Fähigkeiten – das wusste Sasuke aus eigener Erfahrung mit seinem Sharingan. Der Feuerball kam näher und näher, während Sayori nur panisch zu diesem blickte und irgendwie versuchte, sich an ein Jutsu der Akademie zu erinnern, welches gegen Feuer anwendbar war, doch es kam nichts. Blackout! Zumal man bedenken musste, dass solche Techniken noch nicht einmal auf der Akademie gelehrt wurden. Die Wassertropfen des Nieselregens verdampften an der heißen Oberfläche der Feuerkugel, welche nun drohte, die blonde Kunoichi voll zu erwischen. Doch plötzlich wurde sie ernst und stellte sich dieser Herausforderung. Es schien, als wäre der Glaube an die Technik ihres Clans zurückgekehrt. Das fiel auch Sasuke und Kakashi auf, die beide ihren Blick auf sie fixierten. Sayori streckte ihre Arme nach dem Feuerball aus, der jedoch unentwegt auf sie zukam und kein Stück Anstalten zu machen schien, stehen zu bleiben, geschweige denn auf Sasuke zurückzurasen. Ihre Augen weiteten sich wieder panisch und sogleich kniff sie diese wieder zu, um den kommenden Schmerz entgegenzutreten, doch stattdessen fühlte sie nur, wie sie in letzter Sekunde von zwei Armen hochgehoben und aus der Gefahrenzone befördert wurde. Erst, als sie offensichtlich zum Stehen gekommen waren, wagte sie es, ihre Augen zu öffnen und erblickte denjenigen, der sie vor dem Feuerball bewahrt hatte. „Sasuke!“ Der Uchiha blickte hingegen zu seinem Feuerball und verengte kurz leicht die Augen, gab sich dann aber seiner gewohnten Kälte hin, nachdem das Feuer erloschen war und ließ Sayori anschließend runter. „Das Training ist zu Ende“, sprach er, wendete sich ab und schien bereits gehen zu wollen, doch was die Kunoichi irgendwie deprimierte, war seine Aussage, die wohl bedeutete, dass er alles versuchen würde, um sie nicht mehr trainieren zu müssen, bis… „Für heute“, kam es dann noch von Sasuke, der jedoch weiterhin den Trainingsplatz verließ und das verwunderte Gesicht Sayoris nicht mehr zu einem fröhlichen Lächeln wandeln sah. Er würde sie also doch trainieren! Das schien zumindest seine letzte Aussage zu bedeuten. „Hai!“, erwiderte sie und salutierte spaßeshalber, „Sasuke – sensei!“ Schnell lief sie ihm hinterher, denn immerhin trennte der Weg sie ja erst viel später. Der Angesprochene zeigte keine Reaktion, doch irgendwie war es für ihn eine völlig unbekannte Situation, so genannt zu werden. Sensei… Sasuke wusste nicht, was er davon halten sollte – wie des Öfteren. Es war nicht so, dass in ihm irgendwelche Glücksgefühle oder angenehme Emotionen aufstiegen. Es war einfach seltsam, denn selbst hatte er dieses Präfix nur bei Kakashi verwendet und war nicht davon ausgegangen, dass er selbst jemals als Sensei angesprochen werden würde. Und doch steigerte sich dadurch sein Stolz, sofern das überhaupt noch möglich war. Kurz neigte Sasuke noch einmal seinen Kopf in Richtung Wald und schien direkt in Kakashis Richtung zu gucken, der wiederum nach kurzer Überraschung, dass er doch bemerkt wurde, ein Lächeln aufsetzte und aus seinem Versteck kam, als Lehrer und Schülerin ihren Rückweg weiter fortsetzten. Der Kopierninja vergrub beide Hände in der Hosentasche, während der Regen aufgehört und die Wolken sich etwas gelichtet hatten. „Aus dem Schüler wird der Lehrer und aus dem Lehrer der Schüler… Wir sind uns nicht mehr ähnlich, Sasuke, aber das ist auch gut so…“, sprach er vor sich hin. Mit einem leichten Lächeln seufzte Kakashi einmal aus und sah dann zu einem der Pfeiler, an denen er damals verkündete, dass alle drei – Naruto, Sakura und Sasuke – bestanden hatten, nachdem sich ihr Teamgeist gezeigt hatte. Und als er so auf den Pfeiler guckte, fiel sein Blick zu dem Schatten, der von der hervortretenden Sonne erzeugt wurde. Der Hatake weitete geschockt die Augen, fasste sich am Kopf und schrie: „AH!! VERDAMMT!! Ich komme zum Mittagessen zu spät! Anko wird mich umbringen!“ Kapitel 9: Erste Anzeichen -------------------------- Kapitel 9: Erste Anzeichen Die vier Gestalten huschten leise und doch schnell durch den Wald, wollten die Person finden, die vermisst wurde. Man hatte Konoha um Hilfe bei der Suche gebeten, denn es war äußerst seltsam und fragwürdig, warum der junge Shinobi scheinbar entführt worden war. Weggelaufen wäre er nicht, dazu gab es für ihn keinen Grund. Er war im Dorf trotz seiner „Eigenart“ anerkannt und beliebt, war ein talentierter und starker Shinobi für sein Alter, dazu noch frisch verliebt und neben dem Mizukage der Beschützer des gesamten Dorfes. Doch dann war er von einem Tag auf den anderen verschwunden und niemand wusste, wieso, weshalb oder warum. Zurecht machte man sich deshalb Sorgen und schickte sofort einen Trupp bestehend aus Jounin auf die Suche, doch kehrten diese ebenfalls nicht zurück. Genau deshalb hatte der Mizukage Tsunades Hilfe angefordert, verschwieg dabei jedoch ein wichtiges Detail. Der junge Mann, der verschwunden war, war ein Jinchuuriki! Und nun waren die vier ANBU auf einer Spur, der man trauen konnte. Einer Spur, der man durchaus trauen konnte, zumal nicht jeder sie sehen konnte, sondern nur Shinobis mit speziellen Augen. Augen, die einem im Grunde alles offenbaren konnte, durch jemanden im wahrsten Sinne des Wortes durchsahen. „Sag mal, Neji“, begann der ANBU mit den kurzen schwarzen Haaren, „wieso hast du dich für die Mission freiwillig gemeldet? Naruto – kun, Sasuke und Shikamaru haben doch auch ein wenig frei!“ „Das geht dich nichts an“, entgegnete der Hyuuga seinem ehemaligen Teamkameraden nur und sah weiter mit seinem Bluterbe nach vorne. Lee zuckte mit den Schultern, folgte stattdessen weiterhin dem Weißäugigen, so wie es die anderen beiden auch taten, bei denen es sich um Yamato und Shino handelte. Seit letztem Jahr hatte sich bezüglich der ANBU – Einheiten Konohas einiges geändert, was die Zusammenstellung der Teams anging und normalerweise gehörte in diese Runde noch Kiba, der sich jedoch diesmal ersatzweise für Shikamaru mit Gaara über die bevorstehenden Chuunin – Auswahlprüfungen kümmerte, zumal er für diese Pause dankbar war. Es war wirklich eine Zumutung, wie viele Missionen anstanden. Dafür war Neji jetzt an seine Stelle gekommen. Jedenfalls, was diesen Auftrag anging. Es war gleichzeitig für den Hyuuga eine gute Möglichkeit, von seinen momentanen privaten „Problemen“ wegzukommen. „Was ist das für ein Chakra?“, kam es von Yamato, der als Leiter dieser ANBU – Einheit das Sagen hatte. Neji konzentrierte sich weiter auf die seltsamen Chakraspuren, die sehr schwer für ihn und sein Kekkei Genkai zu erkennen waren. „Das kann ich nicht sagen. Es ist schon verwunderlich, dass ich es mit meinem Byakugan überhaupt sehen kann. Normalerweise würde man dazu die Sharingan gebrauchen. Aber da ich es auch sehen kann, muss es sich um ein sehr starkes Chakra handeln. Doch zu wem es gehört, weiß ich nicht.“ Nachdem das Chakra, welchem die vier ANBU folgten, immer besser zu erkennen war, hielten sie in der Nähe eines großen Wasserfalles an, darauf bedacht, auf Entfernung zu bleiben, um nicht entdeckt zu werden. „Kannst du etwas erkennen?“, wollte Shino von Neji wissen, der sich weiterhin konzentrierte und zum vermeintlichen Ziel sah. Er verengte etwas die Augen und in ihm kam ein seltsam vertrautes Gefühl hoch. „Nur sehr schwer… Es ist wie damals, als wir mit Team Kakashi auf der Suche nach Gaara waren.“ Lee erinnerte sich ebenfalls an den Tag, an dem Team Gai und Team Kakashi aufeinander getroffen waren und vor einem der zahlreichen Akatsukiverstecke standen, in welchem Gaaras Bijuu Shukaku extrahiert wurde. „Aber was hat das zu bedeuten?“, fragte die buschige Augenbraue mehr sich selbst als seinen jahrelangen Teamkameraden. „Ich sehe etwas! Dort drin, hinter dem Wasserfall, sind drei Personen und eine große Statue… Zwischen ihnen ist auch jemand, wahrscheinlich unsere Zielperson. Es ist alles genau wie damals…“ Lee schluckte, was Yamato und Neji ihm gleichtaten. Konnte es sein, dass doch noch Akatsukis lebten? Nein, das war doch unmöglich. Alle Mitglieder dieser Organisation waren vernichtet worden, ebenso Pein und Konan. Naruto und Sasuke hatten sie doch vor einem Jahr in Yukigakure umgebracht. Und niemand anderes außer Pein konnte dieses seltsame Jutsu zum Extrahieren eines Bijuus anwenden. Also, wer waren diese drei Gestalten? Und war ihre Zielperson wirklich ein Jinchuuriki? Wieso hatte man ihnen das nicht gesagt? Nun gut, man musste als Shinobi auch mit solchen Sachen klarkommen, dennoch war nun die Frage, wie man weiter vorgehen sollte, zumal der Vorgang in diesem Versteck hinter dem Wasserfall offensichtlich ein Ende fand. „Er liegt auf dem Boden“, meinte Neji und zog die Aufmerksamkeit seines restlichen Teams mit sich. „Ich denke, er ist tot…“ Ein leichtes Entsetzen bildete sich auf den Gesichtern der anderen und Yamato dachte angestrengt darüber nach, was nun zu tun war, denn die Chance, dass sie hier auf die falsche Adresse gestoßen waren, war nicht wirklich hoch. Neji sah weiterhin mit aktiviertem Byakugan in die Höhle, erkannte lediglich, dass die drei Gestalten sich offensichtlich kurz unterhielten und die riesige Statue ein sechstes Auge öffnete. Es gab keinen Zweifel. Hierbei musste es sich um das Ritual handeln, bei dem einem Jichuuriki seine Seele bzw. sein innerer Dämon herausgezogen wurde. Der Hyuuga strengte sich weiter an, wollte unbedingt mehr erkennen, sah immer weiter hinein, doch schrak er zurück, als die drei Gestalten ihre Blicke offensichtlich in seine Richtung lenkten. Hatten sie ihn etwa gesehen? Nein, das war doch unmöglich. Die vier waren doch weit genug weg und steinerne Wände lagen auch dazwischen – ein Wasserfall und mehrere Bäume und Sträucher trennten alle Anwesenden! Doch Nejis Unmut stieg noch weiter, als eine der drei Gestalten plötzlich verschwand. Dank des Bluterbes des Hyuuga – Clans erhaschte Neji hinter sich eine neu aufgetauchte Gestalt, die offensichtlich der aus der Höhle glich. „VORSICHT!“, schrie er und sorgte dafür, dass er und sein Team in alle Himmelsrichtungen auswichen und nun zu der anscheinend weiblichen Person im Kapuzenmantel sahen. Verführerisch leckte sie sich mit der Zunge einmal über die Lippen und legte anschließend ein Furcht einflößendes Lächeln auf, was auf ein ebenso gehässiges Gesicht deuten ließ. Ohne Neji hätten Yamato, Lee und Shino sie überhaupt nicht bemerkt, obwohl sie schon jahrelang Erfahrung als Ninja hatten und ihre Sinne extrem gut geschult waren. Doch auch der Hyuuga hatte nur Glück, wie er im Nachhinein feststellte, denn die Gestalt war in Höhe seines toten Winkels aufgetaucht, hatte sich dann aber wohl um ein paar Millimeter verschätzt. War die Schwäche des Byakugans neuerdings in den Zeitungen oder so was? Gemeinsam blickten die ANBU noch immer zu der Gestalt, die schon fast mit der Dunkelheit dieses Waldes verschmolzen war und sich immer noch nicht rührte. „Wer bist du?“, rang sich Lee zu dieser Frage durch, wobei er schon bei dem Auftritt dieses Gegenübers erschauderte. Scheinbar vergingen jedoch Minuten, bis die weibliche Person eine Antwort gab. „Das ist die falsche Frage…“ Neji musste unwillkürlich anfangen zu zittern, als er mit seinem Bluterbe ihren Chakrafluss betrachtete. *Das… Das ist nicht menschlich. Ihre Tenketsu… Es ist als würden sie gar nicht da sein. Diese Wirbel von Chakra über ihnen… Was hat das zu bedeuten? Wer ist sie? Nein… Was ist sie nur* Yamato bemerkte Nejis Zittern und bemerkte dadurch auch, dass diese seltsame Lady wohl nicht ganz schwach war, um es untertrieben auszudrücken. Vielleicht steckte ja noch etwas dahinter, dem man aber erst nach dieser Begegnung auf den Grund gehen konnte. Schnell blickte der ANBU zu Shino und zuckte einmal mit der Braue, woraufhin der Aburame nickte. Yamato sprang auf einen höher gelegenen Ast und formte Fingerzeichen, woraufhin Baumstämme aus dem Boden fuhren und sich um die Beine und den Oberkörper der Frau schlängelten, sich zusammenzogen und sie entsprechend fesselten. Shino hingegen ließ zahlreiche Käfer über die Stämme in das Gesicht der Unbekannten laufen, wo sich die kleinen Begleiter des Insektenbändigers in Mund, Nase und Augen, die für die ANBU noch nicht zu sehen waren, einnisten wollten. Eine der scheußlichsten aber effektivsten Tötungsmethoden von Shino und es schien zunächst, als sei alles in Ordnung und der Feind besiegt, doch man durfte sich von so etwas nicht täuschen lassen, wie die Vier gerade feststellten, denn plötzlich sackten die Käfer als fast getreues Ebenbild der Frau zusammen und fielen auf den Boden. Verwirrt blickten Yamato und Shino sich an, während Neji akribisch mit seinem Bluterbe nach ihr suchte und schließlich fündig wurde. „Achtung, Shino! Hinter dir“, rief er noch, doch es war zu spät. Der Aburame wurde von der Gestalt mit einem leichten Knietritt in die Lüfte befördert. Sie formte drei Fingerzeichen und die anderen hörten von Shino nur noch schmerzerfüllte Schreie, die verstummten als er auf dem Boden aufkam – mit Blut beschmiert und voller lebensbedrohlicher Verletzungen. Das Entsetzen war noch zu groß und Lee war der erste, der sich fasste, auf die Unbekannte zustürmte, um sie mit seinem Taijutsu zu erledigen. „Nicht, Lee! Lass das!“, befahl Yamato noch, doch auch seine Warnung kam zu spät, denn der ehemalige Schüler von Gai verhakte sich bereits in einem sinnlosen Schlagabtausch. Seinem ersten rasanten Halbkreistritt wurde durch eine leichte Beugung nach hinten ausgewichen, dem zweiten Tritt, der aus der Luft nach unten sausen sollte, entkam die Fremde mit einer leichten Bewegung nach links. Sofort wollte Lee ihr einen Fausthieb verpassen, der sich gewaschen hatte, doch sie hielt Mittel – und Zeigefinger hoch, blockte somit den Schlag und hatte somit auch mit einer Hand ein Fingerzeichen geschlossen. Schmerzverzerrt verkrampfte Lee das Gesicht, als von seiner Faust ein Knacken kam und sie somit gebrochen war. Er sprang etwas zurück, hatte die volle Aufmerksamkeit seiner Gegnerin, was dieser nun jedoch nicht gut bekommen sollte, als sie das siegessichere Grinsen vom Grünling sah, erneut zahlreiche Äste aus den Bäumen hervorschnellten und sie an Armen und Beinen festhielten. Flink drehte sie ihren Kopf und sah den Hyuuga einige Meter hinter sich eine gefährliche Position einnehmen. „Hakke“, sprach er, fixierte sie und hatte sie innerhalb seiner Reichweite, „Hyaku Ni Ju Hashou!“ Und sofort stürmte er auf seine Gegnerin zu, hatte ihre Tenketsu im Blick und attackierte sie mit 128 präzisen Schlägen, die alle genau trafen und perfekt gesetzt waren. Nachdem der letzte Treffer gelandet war, löste Yamato sein Jutsu auf und die Unbekannte flog gegen den nächsten großen Baum, prallte ab und sank zu Boden. Keuchend blickte Neji zu ihr, während Lee seine gebrochene und taube Faust hielt, befremdend drauf blickend. Der Anführer der ANBU – Einheit sprang zu Shino, fühlte seinen Puls und erschrak kurz. „Er muss so schnell wie möglich in ein Krankenhaus, sonst ist es zu spät!“, sprach er, erhielt jedoch keine Antwort, was ihn noch so mehr verwunderte. Und noch bevor er sich umsehen konnte, landeten zwei Körper vor ihm, mindestens genauso angeschlagen wie Shinos. Entsetzt blickte Kakashis alter Freund zu ihnen und dann hinauf zum Ast eines Baumes, wo die seltsame Frau stand, mit einem Blick, der von Kälte, Spott und Abwertung erfüllt war. Nicht einmal Orochimaru oder Sasuke konnten so gucken. Ihre Kapuze war wegen des Sturzes von ihrem Gesicht gefallen und offenbarte ihr Antlitz. „Wie hast du diesen Angriff überlebt?“, fragte Yamato leicht nervös und blickte sie schluckend an, doch erhielt er keine Antwort. „Sie… Ihr Chakra… Über… ihren Tenketsu… ist ein Chakraschild“, kam es vom Hyuuga, der mit letzter Kraft den Trick oder vielmehr, diese Eigenart seiner Gegnerin erkannt hatte und nun bewusstlos wurde. Ein Schild aus Chakra über den Tenketsu? Das hieß, über dem Chakrakreislauf war ebenfalls Chakra angesammelt? Wie konnte das möglich sein? „Was… bist du?“, wollte Yamato nun wissen und ein wahnwitziges Grinsen zierte das Gesicht der hübschen Rothaarigen. „Das… ist die richtige Frage!“, sprach sie und sie verschwand, indem sich ihr Körper langsam wellenartig bewegte und dann plötzlich nicht mehr zu sehen war. Der ANBU sah sich um, beobachtete dann, wie sie auf gleiche Weise wieder vor ihm erschien. Yamato bekam nicht einmal mehr richtig mit, wie sie ihn förmlich zu Tode zerstörte… - - - - - - - - - - - - - Das konnte ja etwas werden… Wieso um Gottes Willen musste es ausgerechnet heute sein? Ach ja, er hatte ja nach heute gefragt. Verdammt aber auch! Sasuke war auf dem Weg zu Sakura und ihren Eltern. Das tolle Treffen mit ihrem Vater und ihrer Mutter stand bevor. Sasuke wusste, dass Sakuras Vater, Ginsho, ihn nicht ausstehen konnte – wahrscheinlich sogar zu Recht, aber dem Uchiha war das, um ehrlich zu sein, völlig egal. Er würde sich nicht verstellen, zumal er das sowieso nicht konnte. Er war Uchiha Sasuke und sonst niemand. Man sagte doch sowieso dauernd, man solle sich nicht verstellen und er hatte das die letzten Jahre auch nie getan, was nicht gerade schädlich war. Dennoch musste er wohl diesen Abend an einigen Stellen vorsichtig sein, um es sich nicht zu verderben, denn dann wäre Sakura unglücklich und er hätte wieder dieses ekelhafte Reugefühl in sich, was ihn schon des Öfteren anknabberte. Nur, wie sollte er es sich nicht verderben, wenn er wirklich so blieb, wie er immer war? Ging das überhaupt? Ihm war völlig bewusst, dass er im Grunde ein gefühlskalter, unbeeindruckter, gleichgültiger, teilweise eingebildeter und emotionsloser Mensch war oder sich zumindest so benahm – Ausnahme Sakura gegenüber. Egal… Er würde das heute Abend schon schaukeln und es war vielleicht auch schon ein erster Schritt, sich anders gekleidet zu haben als sonst. Anstelle seines luftigen Oto – Outfits trug er eine dunkelblaue Jeans, ein weißes T – Shirt mit dem Uchihaemblem am hinteren Teil des Kragens und einen schwarzen Rollkragenpulli darüber. Vielleicht war es aber nicht die sinnvollste Idee, sein Schwert von Kusanagai mitzunehmen. Irgendwo vermittelte das möglicherweise den falschen Eindruck. Andererseits würde er es nie nicht mitnehmen! Es war zu gefährlich, es irgendwo zu Hause zu lassen und gleichzeitig wollte er immer vorbereitet sein. Ach man… Aber damit konnte er nun wirklich nicht vor Sakuras Eltern auftauchen. Die würden doch denken, er wäre gekommen, um damit außer dem Truthahn – gab es das heute überhaupt? – auch noch die Gastgeber selbst zu tranchieren. Halt! Da war doch eine Möglichkeit, wie er das Katana dabei haben und gleichzeitig nicht haben müsste! Der Uchiha schob seinen linken Ärmel hoch, legte Mittel – und Zeigefinger seiner rechten Hand knapp unter das Handgelenk und leitete etwas Chakra hinein, sodass ein kleines Bannsiegel entstand. Anschließend nahm er sein Schwert von Kusanagai, legte es mit dem Griff zuerst auf das Siegel und leitete erneut etwas Chakra hinein. Puff! Schon war es verschwunden und der Bannkreis von seinem Arm verschwand, bis nur noch ein kleiner schwarzer Punkt übrig blieb. Sasuke rollte seinen Ärmel wieder runter und ging weiter, ließ die verblüfften Leute neben sich stehen und war letzten Endes bereits in der Nähe vom Wohnhaus seiner Freundin… - - - - - - - - - - - - - Dort herrschte mittlerweile eine angespannte Atmosphäre. Während Ginsho, Sakuras Vater, sich mit diesem Treffen abgefunden hatte und dennoch mit bockigen Gesicht am Kopf des Esstisches saß, war die Rosahaarige damit beschäftigt, nervös in ihrem Zimmer auf und ab zu gehen. Hoffentlich würde alles gut gehen. Hoffentlich würde ihr Vater nicht aufgrund von Sasukes Charakter durchdrehen und sich mit ihm verkrachen. Hoffentlich würde Sasuke etwas gesprächiger sein. Hoffentlich… Sayori begutachtete ihr Tun mit einem verwunderten Blick. War sie doch heute Nachmittag, als sie von der Arbeit kam und die Erzählungen über die erste Trainingsstunde der Blonden mit dem Schwarzhaarigen gehört hatte, noch so zuversichtlich und fröhlich, löste sich das jetzt alles in Wohlgefallen auf. „Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen“, sprach die Jüngere ihre Ärztin an und blieb unbekümmert auf dem Bett sitzen, während Sakura ihr keinen Blick zuwandte, sondern nervös in den Spiegel guckte. „Ich mache mir aber Gedanken“, entgegnete sie, „Ich kann mir gut vorstellen, dass Papa jede noch so kleine unbewusste Handlung von Sasuke als Provokation ansieht…“ „Vielleicht auch nicht… Warte doch erstmal ab…“ Was anderes konnte sie sowieso nicht mehr machen, denn es klingelte an der Tür und ihre volle Aufmerksamkeit richtete sich jetzt diesem Geräusch zu. „Also dann… Auf gutes Gelingen“, sprach sie mehr zu sich selbst und ging dann mit Sayori aus dem Zimmer die Treppe hinunter. Ginsho erhob sich von seinem Platz und trat etwas in den Flur, darauf bedacht, sich nicht sofort zu zeigen, aber alles sehen zu können. Missbilligend schüttelte seine Frau Maya den Kopf und ging dann eben selbst zur Tür, legte die Hand auf die Klinke und öffnete sie schließlich… Wen sie dahinter jedoch vorfand, verwunderte Sakuras Mutter ziemlich. Denn es war nicht Uchiha Sasuke, sondern ein keuchender Naruto, der einen sehr ernsten Eindruck machte. Offensichtlich hatte er es ziemlich eilig gehabt. „Naruto – kun?“, gab Maya verwundert von sich und auch Ginsho blickte überrascht zum Kyuubi – Jungen, der genau die gleichen Blicke von Sakura und Sayori erhielt, als sie die Treppe heruntergekommen waren. „SAKURA – CHAN! DU MUSST SOFORT MIT MIR KOMMEN!“, schrie er schon fast und Sasuke, der gerade in der Nähe des Hauses angekommen war, hörte ihn bereits. „Was ist denn los, Naruto und warum brüllst du so?“, wollte die Medic – nin wissen, als sie ihre Hände in die Hüften stemmte und ihn etwas verständnislos anblickte. „Tsunade – obaachan schickt mich, um dich sofort zu holen! Es ist ein Notfall!“ „Was für ein Notfall?“, trat plötzlich die Stimme des Uchihas aus dem Hintergrund, obwohl er eher eisig und desinteressiert klang. Alle Blicke zog er auf sich und Sakuras Vater verengte etwas die Augen, als er diesen kalten Gesichtsausdruck sah. Wenn der schon so guckte… Seine Frau hingegen blickte nur etwas verwundert zu ihm, lächelte kurz und wurde dann aber wie alle anderen wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. „Yamato – taicho, Neji, Shino und Lee sind auf einer Mission tödlich verletzt worden! Du musst sofort mitkommen! Jeder Arzt wird gebraucht!“, brüllte der Blondschopf noch und jegliches entnervtes Dreinblicken wich einem entsetzten Ausdruck bei Sakura. Auch Sasukes Interesse war geweckt, was man an seinem nun nicht mehr gleichgültigen aber dafür ernsteren Blick erkannte. Er hatte eine böse Vorahnung. „Ich komme sofort!“, meinte die Rosahaarige und rannte noch einmal nach oben, um ihre Jacke zu holen. „Hey, was war das für eine Mission?“, wollte Sasuke wissen, doch Naruto sah nur keuchend zu ihm. „Ich weiß es nicht! Tsunade – obaachan hatte keine Zeit, es mir zu erzählen!“ „Okay, lasst uns gehen und zwar schnell!“, meinte die Kunoichi, trat aus dem Haus und zu dritt wollten sie sich auf den Weg machen, wobei Sasuke noch einmal aufgehalten wurde. „Kann ich mitkommen?“, fragte Sayori und sah dabei zum Uchiha hoch, der ihren Blick kalt erwiderte. Generell sprach ja nichts dagegen, denn immerhin kannte sie die vier nicht, aber irgendwie hatte Sasuke das Gefühl, es wäre keine gute Idee. „Nein!“, machte er daher und wendete sich wieder ab. „Aber, Sasuke - sensei…“ „Kein ‚Aber’! Du bleibst hier!“ Und mit diesen Worten rannte er seinen beiden Freunden hinterher, hatte sie auch im Nu eingeholt. Die Blonde guckte etwas schief hinterher und konnte sich keinen Reim darauf machen, warum sie jetzt nicht mit durfte. Aber sie würde auf ihren Lehrmeister hören. „Sieht wohl so aus, als würde das heute nichts mit dem Abendessen“, meinte Sakuras Mutter Maya leicht zynisch scherzend, doch hatte sie den Ernst der Lage mindestens genauso erkannt wie ihre Tochter und die anderen. „Vielleicht auch besser so“, kam es nur von Ginsho, der sich abwendete und zurück ins Wohnzimmer ging. Wieder schüttelte seine Frau mit dem Kopf und schloss dann die Tür… - - - - - - - - - - - - - Kaum waren die drei im Krankenhaus von Konoha angekommen, wurde Sakura auch schon von zwei Schwestern belagert, denen sie eilig zu folgen hatte. Naruto und Sasuke taten es nicht anders, doch mussten sie natürlich vor dem Operationssaal stehen bleiben. Dennoch konnten sie einen kleinen Blick erhaschen, als die Türen sich einmal kurz für die Medic – nin öffneten und anschließend wieder schlossen. Und es war weiß Gott kein schöner Anblick, als der Uzumaki und der Uchiha den zerschrammten, von Hämatomen übersäten und mit tiefen Wunden bestückten Körper von Neji sahen. Was war denn nur passiert? Der Hyuuga war doch ein talentierter Shinobi, ein Genie und noch dazu im Besitz eines der drei – eigentlich nur noch zwei – Doujutsus. Selbst wenn er stark angeschlagen war, musste doch sein Gegner tot sein oder? Immerhin war er eigentlich mit Sasuke und Naruto in einer ANBU – Einheit und da kam man schließlich nicht so einfach hin. „Was… Wieso… Wer hat das getan?“, fragte der Chaosninja völlig entgeistert und schluckte einmal stark. Sasukes Blick hingegen war nur ernst, nicht gleichgültig oder kalt… Er war einfach nur ernst, denn auch er fragte sich das. „Mein Gott… Sind Yamato – taicho und die anderen etwa auch so verwundet?“ Diese Frage stellte sich Naruto vielmehr selbst, denn Sasuke antwortete nicht und er hätte es ebenso wenig wissen können. „Mindestens“, kam es dann aber von einer bekannten Stimme hinter den zweien und sie drehten sich zu ihr. Kakashi war aufgetaucht, die Hände wie immer in den Hosentaschen aber leicht bedrückt und an einigen Stellen mit etwas Blut besudelt. „Sie waren auf einer Mission, bei der sie jemanden aus Mizugakure finden sollten. Vor einigen Stunden waren vor Tsunades Fenster einige von Shinos Insekten, die nach ‚Hilfe’ verlangten. Daraufhin hat sie mich und ein paar andere Jounin losgeschickt. Wir sind den Käfern gefolgt und fanden die vier so gut wie tot in einem Wald liegen. Und neben ihnen ein toter Shinobi aus Mizugakure, der wohl die vermeintliche Zielperson war.“ „Aber was ist denn nur passiert?“, fragte Naruto erneut, erntete aber lediglich ein Kopfschütteln seines einstigen Senseis. „Das wissen wir nicht… Wir können nur mutmaßen… Shino – kun, Yamato und Lee – kun sind ebenfalls in den Operationssälen.“ „Wie geht es ihnen?“ Besorgnis rang sich auf das Gesicht des Uzumakis, der anhand des nun bedrückten Ausdrucks von Kakashi schon eine schlimme Ahnung hatte. „Wir wissen nicht, ob sie es überleben werden“, gab er ehrlich zu, „Als sie eingeliefert wurden, herrschte der totale Trubel und bei drei der vier hatte das Herz aufgehört zu schlagen. Tsunade war sofort hier und kümmert sich momentan um Yamato. Hinata hingegen wurde zu Lee beordert und Shino wird von Shizune und seinem Vater behandelt…“ Und Neji war nun unter Sakuras Hand. Stille kehrte ein, in der Naruto sich auf einem der Stühle niederließ und erstmal darüber nachdachte, wer das getan haben könnte. Wer war so stark? Oder war es eine Falle gewesen? Was nur? Er war sich sicher, dass Hinata, Shizune, Sakura und Tsunade ihr bestes gaben und seine vier Freunde das überleben würden – hoffentlich. Aber egal, wer es war, er würde dafür büßen müssen… Er würde dafür bezahlen. Sasuke blickte zu seinem besten Kumpel und erkannte, dass dieser neben der Besorgnis auch schon eine immense Wut ansammelte, die er nur zu gern an dem Verursacher dieser gesamten Situation ablassen würde. Hoffentlich würde er nicht die Kontrolle verlieren, denn dann wäre auch Naruto ein leichtes Opfer. Deshalb behielt der Uchiha seine wenigen Emotionen unter Kontrolle, denn so würde er auch sich unter Kontrolle halten können… Und gleichzeitig mitkriegen, wie derjenige, der den vieren das angetan hatte, qualvoll und langsam den Tod durch sein Katana finden würde… ------------------------------------------------------- Immer schön fleißig, immer schön fleißig... ...Kommentare hinterlassen!! xD Aus unerklärlichen Gründen kann ich nicht in meine Favouriten einschauen, also hat das eine Bekannte für mich gemacht und hey... 123 Leute haben Cursed Blessing in ihrer Liste, 53 diese hier! Das ist echt super genial und ich find's klasse, dass ihr so an dieser FF festhaltet! Hätte echt nicht damit gerechnet und hoffe, ihr bleibt mir weiterhin treu! :) Kapitel 10: Vermutungen ----------------------- Hi^^ Danke erstmal für die tollen Kommentare und ich hoffe, euch gefällt die Story weiterhin :) Ich bitte darum, meinen Text am Ende dieses Kapitels zu lesen! WICHTIG! Ansonsten erstmal viel Spaß ;D Kapitel 10: Vermutungen Es waren jetzt schon mehrere Stunden, in denen Neji und die anderen operiert wurden. Eine völlig aufgelöste Tenten war hereingestürmt, als sie davon gehört hatte. Und nun lag sie auf ein paar Stühlen, hatte sich in den Schlaf geweint. Wie es wohl Hinata ging? Naruto zerbrach sich momentan über so viele Dinge den Kopf. Die blauhaarige Kunoichi musste jetzt Lee behandeln und volle Konzentration bringen, während ihr Cousin, der eigentlich eher ein Bruder für sie war, vielleicht im Sterben lag. Nein, bloß nicht so was denken! Das tut nicht gut! Andererseits – wenn man sich auf so etwas vorbereitete, wäre es nicht so schlimm, wenn es dann wirklich passiert. Der Blondschopf hatte sich wieder eingekriegt, hatte seine Wut erst einmal beiseite gelegt. Wahrscheinlich war Sasukes ruhige und kühle Art dafür der Grund. Der Schwarzhaarige lehnte an einer Wand, hatte die Augen geschlossen und den Kopf leicht gesenkt. Ihm schien die Situation überhaupt nichts auszumachen, dabei war ihm selbst innerlich völlig klar, dass er keine Gnade walten lassen würde. Unbeugsam würde er diese verdammten Mistkerle zu Tode prügeln, ihnen seine volle Kraft zeigen und ihnen dann erlauben, langsam und schmerzerfüllt durch sein Schwert von Kusanagai den ersehnten Weg in die Hölle zu betreten. So etwas konnte Sasuke… Es war grausam, das wusste er selbst und genießen tat er es nicht, aber es war das Beste, was er an Strafe bieten konnte. Wobei… Da gab es natürlich noch eine andere Methode, die weitaus grausamer wäre… Schritte kamen den Gang entlang und die Anwesenden richteten ihre Blick zu ihnen, erkannten Tsunade. Die Hokage sah ziemlich erschöpft aus, was man an ihrem schweren Atem und den Schweißperlen auf der Stirn deduzieren konnte. Ihre Jacke hatte sie ausgezogen, weil diese voll mit Blut gewesen war. Schließlich blieb sie stehen, wollte ihre Schwäche nicht zeigen. „Obaachan“, kam es dann von Naruto, der aufstand, ein wenig auf sie zuging und sie flehend ansah, „Was ist mit Yamato – taicho? Geht’s ihm gut?“ Die Hokage sah ernst zu Naruto, bemerkte aber gleichzeitig Kakashis interessierten und ebenfalls ernsten Blick, während der Uchiha ihr nur einen kühlen zuwarf. Einmal noch tief durchgeatmet und über die Stirn gewischt… „Er ist über den Berg“, antwortete sie dem Uzumaki, der erleichtert seufzte, „für jetzt! Er wird die nächsten Tage, vielleicht Wochen oder noch länger auf der Intensivstation sein…“ Doch zumindest entspannte sich die Situation ein klein wenig, hielt aber nicht lange an, denn aus einem anderen Operationssaal kam Shizune mit Shinos Vater. Auch sie sahen extrem erschöpft und müde aus. Kein Wunder, diese Behandlung hatte jetzt schon über acht Stunden gedauert. Die Assistentin Tsunades lächelte dann aber, was allen Anwesenden eine gute Neuigkeit brachte. Auch Shino war also zumindest für jetzt – wie Tsunade es wohl ergänzen wollte – gerettet. Doch auch er würde wohl einen Platz auf der Intensivstation einnehmen. „Sasuke… Naruto“, sprach die Sannin dann, wurde jedoch sofort unterbrochen. „Hinata – chan!“, rief Naruto und lief schnell zu seiner Freundin, die wirklich vollkommen entkräftet aus einem anderen Behandlungsraum kam und beinahe zusammengeklappt wäre. Keuchend wurde sie vom Blondschopf auf den Beinen gehalten. „Alles okay?“, fragte er sie und blickte sie etwas besorgt an, doch sie nickte und raffte sich langsam wieder auf. „Hai… T-Tsunade – sama… Lee – kun ist okay, aber noch bewusstlos…“ Der Uzumaki führte die blauhaarige Kunoichi zu einem Stuhl, auf dem sie sich erst einmal niederlassen und ausruhen konnte. Naruto nahm ihre Hand. „Was ist mit Neji – niisan…?“ Natürlich musste diese Frage kommen, alles andere wäre seltsam gewesen. Doch anstelle einer Antwort, lenkten Tsunade und die anderen ihre Blicke auf die gegenüberliegende Tür, die über sich immer noch die rote Lampe anhatte, was bedeutete, dass die Operation noch im vollen Gange war. „Hoffentlich ist er okay…“, meinte die Hyuuga und senkte ihren Blick. Der Blondschopf sagte nichts. Er konnte und wollte sie nicht bestätigen, denn wenn er das tat und es anders ausgehen würde… Nein, nicht schon wieder an so etwas denken. „Hyuuga schafft das“, kam es völlig unerwartet von Sasuke, der immer noch an der Wand lehnte, „Sakura ist bei ihm.“ Was war denn jetzt los? Uchiha Sasuke machte Hoffnung und Mut? Voller Verwunderung blickte Naruto zu ihm und auch auf Kakashis Gesicht war irgendwie ein befremdeter Blick zu erkennen. Der Schwarzhaarige hatte dies natürlich so gleichgültig wie immer gesagt und doch erkannte man, dass er an Sakura und ihre Fähigkeiten glaubte und dazu noch der Hyuuga ein wenig Mut machen wollte. Doch sogleich merkte er, dass er das nicht oft machen sollte bzw. wollte. Es war einfach nicht seine Baustelle. Endlich gingen die rote Lampe aus und die Tür auf, sodass Tenten aufwachte und zum OP blickte. Auch die anderen sahen dorthin. Einige Schwestern und zwei Medic – nin traten heraus, rannten mit der Trage, auf der ein immer noch schwer verwundeter Hyuuga Neji lag, zur Intensivstation. Also war auch sein Leben gerettet. Und während die Braunhaarige der Trage folgte, verweilte der Rest an Ort und Stelle, denn nun kam auch Sakura aus dem OP. Ihr konnte man den Stress und die Erschöpfung am besten ansehen. Schweiß, Trägheit, starkes Keuchen und die Tatsache, dass sie versuchte, diese Erschöpfung zu unterdrücken, waren bei ihr die deutlichsten Anzeichen. „Das… war knapp“, meinte sie, ging ein paar Schritte, verlor jedoch den Halt und drohte nach vorne auf den Boden zu kippen, wenn Sasuke sie nicht noch rechtzeitig aufgefangen hätte. Vorsichtig setzte er sie auf einen Stuhl, auf dem sie sich erst einmal den schmerzenden Kopf hielt. Kakashi brachte ihr einen Becher Wasser, den sie dankend entgegennahm und ein paar kräftige Schlucke draus trank. „Ich weiß nicht, wer das war… Aber die ersten Male, als wir die einfachen Wunden schlossen, öffneten sie sich wieder. Bei den tieferen war es genauso… Ich verstehe das nicht“, erzählte sie und atmete noch ein paar Mal tief durch. „Das war bei mir auch“, erwiderte Hinata ungläubig und Tsunades Blick verriet, dass sie dieses Problem ebenfalls geteilt hatte. Die Hokage seufzte schwer und verschränkte die Arme vor sich. „Nun gut… Ich muss nachher noch einmal mit euch reden, aber zuerst ruht ihr euch aus. Nicht, dass ihr mir hier noch vor Chakraverlust umkippt und ihr die nächsten auf der Intensivstation seid.“ Mit diesen Worten drehte sich Tsunade um, beachtete das Nicken gar nicht mehr und verließ den Flur, indem sie um die nächste Ecke ging, an dessen Wand sie sich anlehnte und völlig erschöpft niederließ. Eine solch anstrengende Behandlung hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. Nun ja… Sasukes Heilung vor einem Jahr war auch nicht einfach, aber da hatte sie Shizune und Hinata an ihrer Seite, weshalb der Verbrauch an eigener Kraft und Chakra nicht allzu hoch war. Hier war jede der Kunoichis auf sich alleine gestellt und das wiederum bedeutete auch eine höhere Beanspruchung… - - - - - - - - - - - - - Am nächsten Morgen wachte die rosahaarige Kunoichi erst gegen Mittag auf, was wohl zweifelsohne noch an der gestrigen Überanstrengung lag. Doch völlig verwirrt war sie, als sie sich in ihrem Zimmer wieder fand und nicht in einem Krankenhausbereitschaftsraum oder so was. Gähnend streckte sie sich ausgiebig und sah dann aus dem Fenster. Graue Wolken und nur wenige Sonnenstrahlen waren am Himmel. Nun ja, mittlerweile kaum ungewöhnlich, aber schade. Sakura stand auf, suchte sich ein paar frische Klamotten, duschte und ging anschließend die Treppe hinunter und fand ihre Eltern frühstückend am Tisch vor. „Guten Morgen, Schatz“, meinte ihre Mutter nur und lächelte etwas vor sich hin. „Morgen, Mama… Morgen, Papa!“, erwiderte sie und setzte sich an den Tisch. „Morgen“, grummelte dieser nur etwas und las seine Zeitung. „Wieso bin ich überhaupt hier?“, fragte die Kunoichi dann und sah verwirrt zwischen ihren Eltern hin und her. „Sasuke – kun hat dich heute Nacht irgendwann vorbeigebracht und dich ins Bett gelegt. Er sagte, du seiest von einer Operation ziemlich müde und erschöpft gewesen. Das sah so süß aus, wie er dich getragen hat“, flötete Maya und sorgte für Verlegenheit bei ihrer Tochter, die etwas rot wurde. „Und wo ist er jetzt?“ „Mit Sayori trainieren“, antwortete plötzlich ihr Vater, der offensichtlich immer noch nicht begeistert von Sasuke war. Nun gut, aus dem Kennlernabendessen war ja sowieso nichts geworden, wenn man es rückblickend betrachtete. Und als er sie heute Nacht heim brachte, schien Sasuke auch nicht gerade darauf erpicht gewesen zu sein, ein Klärungsgespräch mit ihrem Vater zu führen. Verständlich, denn immerhin gingen hier momentan wesentlich wichtigere Dinge vor, die keinen Aufschub duldeten. Genau deshalb schnappte sich Sakura ein Brötchen, stand auf und zog sich an. „Ich gehe mal nach ihnen sehen!“, rief sie noch und rannte zur Tür raus, schloss diese und lief dann genau in den schwarzhaarigen Uchiha rein, der sie vorm Fallen bewahrte. Leicht erschrocken sah sie ihn dann an. „Sasuke – kun…“ „Alles okay? Geht’s dir besser?“, fragte er sie ohne dabei seine Mimik zu verändern. „Ja… Bin nur noch etwas müde. Ich dachte, ihr wärt trainieren“, meinte sie und realisierte erst jetzt die zwölfjährige Sayori, die hinter ihrem Sensei stand und fragend zu Sakura blickte. „Wir sind fertig“, meinte die Blonde. „Es trifft sich, dass du wach bist, Sakura“, sprach der Uchiha schließlich, „Wir müssen zu Tsunade.“ Ach ja, da war ja noch etwas. Sakura erinnerte sich, dass die Hokage sie, Sasuke, Naruto, Hinata und Kakashi sprechen wollte, wenn sie alle wieder einigermaßen ausgeruht waren. Und da dies nun einmal der Fall war, blieb auch kein Grund, nicht zu ihr zu gehen. „Sayori, du bleibst hier“, befahl Sasuke seiner Schülerin, die zwar etwas genervt seufzte, aber gehorchte und erneut dem Pärchen hinterhersah, wie es sich auf den Weg zum Hokagegebäude machte. „Gibt es schon etwas Neues wegen Yamato und den anderen?“, fragte Sakura auf dem Spaziergang zum Amtssitz von Tsunade. Der Schwarzhaarige schüttelte lediglich den Kopf, bewahrte mal wieder seine kalte Fassade. Sakura seufzte und schwieg, was dem Uchiha irgendwie seltsam vorkam. Ihre bedrückte Art gefiel ihm überhaupt nicht. Was war denn los? Klar, irgendwo saß bestimmt noch diese Sorge um die ANBU – Einheit, die gestern beinahe gestorben wäre. Dennoch schien in dem Seufzer etwas anderes mitzuschwingen und Sasuke ahnte, was es war. „Das mit dem Essen wiederholen wir, wenn alles geklärt ist“, sagte er zu ihr, ohne sie dabei anzusehen. Verwundert blickte die Rosahaarige zu ihm, lächelte dann leicht und nickte dann, ehe sie sich wieder dem Weg zuwendete… - - - - - - - - - - - - - „Wer hätte gedacht, dass uns so schnell ein ANBU – Trupp auf die Schliche kommt?“, lachte die männliche aber amüsiertere Gestalt, grinste etwas und blickte zu ihrem neuesten Opfer. „Man muss bedenken, dass der Jinchuuriki offensichtlich ein sehr beliebter Mensch in seinem Dorf war. Deshalb ist es kein Wunder, dass sein Verschwinden nicht unbemerkt blieb“, entgegnete die Frau kalt, konzentrierte sich dabei auf das Jutsu, mit dem sie auch diesem Jinchuuriki den Bijuu extrahierten. „Wir können froh sein, dass wir rechtzeitig fertig geworden sind…“ „Allerdings. Und die Entscheidung, dir eine neue Seele zu geben, war ebenfalls gut, wobei ich auch gerne soviel Spaß gehabt hätte.“ Das finstere Lächeln auf das Gesicht der Frau war zurückgekehrt, nachdem sie sich an das Spielchen mit den vier ANBU erinnert hatte. „In der Tat. Es ist ein gutes Gefühl wieder unter den Existierenden zu sein!“ „Konzentriert euch lieber auf das Jutsu“, meinte die finstere und gleichzeitig ernstere Stimme der dritten geisterhaften Gestalt, die ebenso finster zu dem Opfer im Sog der Statue lugte. „Es hat uns viel Kraft gekostet, den Bijuu zu extrahieren und dann drei der Dämonen in dich zu transferieren, Namira. Unsere Geister haben das nur mit Mühe und Not überstanden. Wir können uns solche Risiken nicht erlauben, solange wir nicht alle einen funktionierenden und vollkommenen Körper mit Seele haben!“ Bestätigung folgte von beiden Seiten und die drei mächtigen Wesen ließen ihre Aufmerksamkeit dem Jutsu zu, wobei der vermeintliche Anführer der drei seine Neugier nicht bändigen konnte. „Was ist mit dem Kyuubi – Jinchuuriki? Gibt es einen? Wenn ja, wer ist es?“, wollte er wissen und blickte dabei zum belustigten Gegenüber. Dieser lachte etwas. „Es war in der Tat nicht sehr einfach, in dieser schwächlichen Gestalt die Gedanken dieser ANBU lesen zu können, doch konnte ich die notwendigsten Informationen erhalten“, gab er an, formte mit der anderen Hand ebenfalls ein Fingerzeichen und projizierte ein Bild in die dunkle Höhle. „Sein Name ist Uzumaki Naruto. Gebürtiger Konohanin. Mittlerweile 20 Jahre alt. Der Kyuubi wurde in ihm vom vierten Hokage versiegelt, weiß der Teufel, warum…“ „Was ist mit seinen Fähigkeiten?“, wollte Namira wissen. „Konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Dazu war ich noch zu schwach. Ich will endlich meine drei Bijuus haben!“, erwiderte er ungeduldig und blickte wieder abfällig zu dem Jinchuuriki in der Mitte. „Du kriegst sie, Kazan… Seid ihr beide erst wieder das, was ihr mal wart, wird unsere Geduld sich ausgezahlt haben“, antwortete die dritte geheimnisvolle Gestalt und legte nun auch ein leicht dunkles Lächeln auf, während er zu dem nun verschwindenden Bild blickte. „Uzumaki Naruto… Wenn er erst einmal in unserem Besitz ist, werden wir alle wieder vollkommen sein… Vollwertig! Das, wonach wir solange gestrebt haben!“ Anschließend blickte er wieder ernst wie zuvor zu seinen beiden Leidensgenossen. „Sobald dieses Jutsu abgeschlossen ist, wirst du, Kazan, drei Bijuus und damit deine vollständige Seele erhalten. Dann musst du dafür sorgen, die letzten drei Jinchuurikis, darunter der Kyuubi – Bengel, auf unsere Spur kommen… Und du Namira, wirst dich um einen Tarumi bemühen… Sonst ist es uns nicht vergönnt, den Kyuubi zu bezwingen. Ich habe mich über hunderte von Jahren geduldet, da werden ein paar Tage nichts ausmachen…“ „Hai!“, kam es gleichzeitig von den anderen beiden und mit den letzten Chakraentzügen des Jinchuuriki erlosch auch das letzte Licht in der Höhle… - - - - - - - - - - - - - Und nun standen die fünf Konohanins vor ihrer weiblichen amtierenden Hokage, die mit dem Rücken zu ihnen gekehrt vor dem großen Fenster stand und auf das Dorf versteckt hinter den Blättern hinab sah. Die Hände hatte sie hinter ihrem Rücken verschränkt. Tsunade seufzte einmal und wendete sich dann den Ninjas zu. „Also es sieht folgendermaßen aus… Wie ich gestern noch erfahren musste, war die Zielperson, die das Team Yamato suchen sollte, ein Jinchuuriki!“, sprach sie und sorgte für Entsetzen den vier der fünf Ninjas. „Der Mizukage hatte aus mir schier unerfindlichen Gründen diese Tatsache verschwiegen, was natürlich entsprechende Konsequenzen gezeigt hat. Gut, wir können ausschließen, dass die Akatsuki hinter dem Ganzen steckt, denn von dieser verdammten Organisation ist weiß Gott keiner mehr am Leben!“ So sah es aus… Jeder Akatsuki war tot! Da waren sich alle Anwesenden einig, zumal die letzten beiden – wie schon erwähnt – von Sasuke und Naruto letztes Jahr wirklich vollständig eliminiert wurden. Wer also wäre in der Lage gewesen, ein solches Werk zu vollstrecken, dass es nach den Machenschaften der Akatsukis – Organisation aussah? Tsunade wusste bzw. ahnte etwas, dem sie aber nicht wirklich glauben wollte, denn diese Wahrscheinlichkeit war einfach nahe den null Prozent! Legenden würden immer Legenden bleiben und basta! Genau deshalb wäre es auch totaler Blödsinn, irgendjemanden in diese schwachsinnige Geschichte, die sowieso nur Panik auslösen würde, einzuweihen. Nun sammelte sie erneut Luft, um zu sprechen. „Wie dem auch sei… Hinata und Sakura! Ihr werdet weiterhin das Krankenhaus und die Patienten im Auge behalten und bei Auffälligkeiten oder ähnlichen Verhaltensmustern wie beim letzten Vorfall sofort einschreiten und anschließend mir Bescheid geben!“ Die zwei Kunoichi nickten verständnisvoll und entschlossen zugleich. „Kakashi, du wirst dich weiterhin um das kümmern, was ich dir letztens schon aufgetragen habe! Lass dich aber nicht unnötig stressen…“ So, wie Tsunade das jedoch aussprach, würde der Kopierninja nicht wirklich die Chance haben, sich weiterhin auf die bevorstehende Hochzeit vorzubereiten. „Du, Naruto“, dabei blickte sie den Chaosninja ausnahmsweise mal an, „wirst zunächst hier in Konoha bleiben und von mir aus deinem Training nachgehen. Da deine ANBU – Einheit nicht vollständig ist, wirst auch du – sagen wir – etwas Urlaub haben.“ Der Blondschopf plusterte die Backen auf, wollte bereits Widerspruch geben, doch einerseits wurde er sowieso von der Sannin ignoriert und andererseits hatte ihn Hinata kurz am Arm genommen und lächelte ihn bittend an, doch nicht so einen Terz um diese Sache zu mache, weshalb er sich dann doch zurücknahm. Tsunades hatte ihren Grund, warum sie Naruto lieber in Konoha haben wollte, was ganz klar mit der Theorie zusammenhing, die sie vorhin jedoch noch gedanklich total verworfen hatte. „Und nun zu dir, Sasuke“, klar, immer bekam er die Aufträge und durfte sich auf die Reise machen, „Ich habe hier eine Mission für dich und Sayori. Ein gutes Training für den Anfang, wenn auch etwas unterfordernd für dich.“ Mit diesen Worten nahm der Uchiha eine Schriftrolle entgegen und blickte völlig unberührt und emotionslos auf diese hinab. „Also dann! Ihr könnt gehen!“ Das also war die tolle Besprechung mit Tsunade – kurz und bündig. Das war sonst nie der Fall. Sonst war es immer noch mit einigen Standpauken, Erzählungen oder diskussionsbedürftigen Auseinandersetzungen bestückt, sodass wirklich jeder auf „seine Kosten“ kam. Dem Uchiha hingegen gefiel diese Art der Besprechung. Man musste nichts sagen, bekam seine Aufträge und gut war auch schon. Perfekt! Nach und nach trennten sich die Wege der fünf Freunde, sodass Sasuke und Sakura am Ende vor einer Weggabelung standen. „Worum geht diese Mission?“ Sasuke öffnete auf diese Frage zum ersten Mal die Schriftrolle, die ihm von Tsuande vorhin in die Hand gedrückt worden war und einen Auftrag offenbarte, der wohl eigentlich für einen Sensei mit drei Schülerin vorgesehen war. Schnell las er sich das Wichtigste durch. „Lediglich eine Wachhundaktion…“ Wachhundaktionen bedeuteten quasi nichts anderes, als dass sich das ausgesuchte Team darum bemühen musste, jemanden oder etwas zu beschützen und in Sasukes Fall war es wohl noch nicht einmal etwas sehr Wichtiges, wenn es unter C – Rang eingetragen und für eine Jounin – Geninschüler – Truppe bestimmt war. „Wann musst du los?“, wollte die Rosahaarige wissen, während die Sonne unterging und die Straßen schon irgendwie geleert waren. Sasuke blickte kurz auf die Schriftrolle. „Morgen Mittag. Dann hole ich Sayori bei dir ab“, antwortete er, machte sich bereits auf den Heimweg, doch wurde er von der Medic – nin am Handgelenk gehalten. Sie lächelte – das sah er, als er sich fragend zu ihr umdrehte. „Ohne Verabschiedung?“, fragte sie, erntete nach einem kleinen zur Sicherheit durchgeführten Umsehen ein Lächeln. „Nein…“, antwortete er ihr und nahm ihre Hand, führte sie mit zu sich nach Hause… So, also... Es geht an dieser Stelle darum, dass ich euch frage, wie es nach dieser Story weitergehen soll. Ihr dürft entscheiden, was ich schreiben soll, wobei es natürlich nicht einfach für mich werden wird Oo Hierzu habe ich drei Möglichkeiten, zwischen denen ihr entscheiden dürft und ich bitte jeden, seine Meinung zu äußern, welche es sein soll! Schön demokratisch werde ich das dann auswerten^^ a) Eine Fortsetzung zu "Chains of Chaos", die zweifelslos wohl mit der "nächsten Generation" weitergeführt wird. Mehr darf ich noch nicht verraten, sonst spoil ich hier alles! b) Ein Prequel zu "Cursed Blessing", also wie Jiraiya starb, Naruto und Hinata zusammenkamen, der gesamte Kampf gegen Itachi und natürlich das Tächtelmächtel zwischen Sasuke und Karin >.> c) Eine völlig neue Geschichte, total unabhängig von diesen beiden, aber auch Sasuke/Sakura. Edit: bei c) meinte ich mit unabhängig, dass sie keinen Bezug zu dieser Geschichte hat, aber trotzdem in der Narutowelt spielt!! Was anderes kann ich nämlich nicht XD Nehmt's mir nicht übel, wenn das zu Missverständnissen kam! Sagt mir einfach, was euch am besten gefallen würde und hinterlasst eure Meinung in einem Kommentar! Ich sage das jetzt schon, weil ich ganz gerne die Story dann schon anfangen würde, um immer ein wenig mehr Kapitel zu haben, die ich in einem "Krea - Tief" dann hochladen kann, um Zeit zu schinden XD Also, bis demnächst!^^ Kapitel 11: Anfang vom Ende --------------------------- Kapitel 11: Die erste Mission In der Tat war es genau Mittagszeit, als Sasuke und Sayori aufgebrochen waren, das Dorf bereits hinter sich gelassen hatten und auf dem Weg nach Ikagakure waren, wo sie ihre Wachhundaktion durchzuführen hatten. Es ging eigentlich nur darum, einen Geldtransport von Ikagakure nach Gajagakure zu schaffen, denn die letzten Wochen beklagte man sich über irgendwelche Räuber, die sich regelmäßig auf diese Transporte stürzten und sie natürlich – deshalb nannte man es auch Räuber – ausraubten. Da es jedoch normale Versager waren, die allerhöchstens von einem Chuunin begleitet wurden, stufte man es auf C – Rang ein. Und genau deshalb war es für Sasuke sicherlich die pure Unterforderung. Aber schließlich war er Sensei und es interessierte ihn, ob nicht auf dieser Mission vielleicht Sayoris versteckte Fähigkeit zu Tage kommen würde. Er hatte sie schon einmal gesehen, als er bei der ersten Trainingsstunde den Feuerball auf sie abgeschossen hatte. Denn nachdem er sie aus der Flugbahn dieser gefährlichen Technik geholt hatte, bemerkte er, dass der Feuerball kurz stockte und anschließend verpuffte. Das wiederum ließ schlussfolgern, dass die Blonde wahrscheinlich doch diese Technik beherrschte. Abwarten und sich um die anderen Versager kümmern, würde das für den Uchiha bedeuten. Wieso hatte sich Kakashi eigentlich damals dazu entschlossen, als Lehrer zu fungieren und war nicht bei der ANBU geblieben, wo jemand mit seinen Fähigkeiten doch wohl wesentlich mehr hätte leisten können? Das hatte er sich bisher noch nie gefragt, doch irgendeinen Grund würde es bestimmt gehabt haben. Nach einem gut zweistündigen Fußmarsch erreichten die beiden das Dorf Ikagakure, welches vielmehr einer Kleinstadt glich und aber offensichtlich mit Menschen bestückt war, die allesamt gute Laune hatten. Nur ein Ort in dieser Umgebung schien diese Laune nicht zu teilen – die Bank, bei der sich Sasuke und Sayori jetzt einfanden. Der Uchiha betrat das Gebäude, erblickte einige Leute, die miteinander sprachen, Geld zählten oder handelten. Doch auch er wurde gesehen und sofort freudestrahlend von einem untersetzten, schlanken Mann begrüßt. Kannte der ihn etwa? Eigentlich könnte das nicht angehen. „Sagen Sie mir, dass Sie aus Konoha sind und für uns den Auftrag erledigen“, meinte der Leiter der Bank hoffnungsvoll und freundlich, woraufhin Sasuke lediglich nickte, ihm zur Bestätigung die Schriftrolle mit der Mission reichte. „Wunderbar!“, machte er weiter, „Und wo sind die anderen Ninjas, die Sie mitgebracht haben?“ Der Uchiha trat lediglich ein Stück zur Seite und gab damit freien Blick auf die blonde Zwölfjährige, die etwas verlegen lächelte, dazu noch zögernd wank, als der Filialleiter seine Kinnlade nach unten fallen ließ. „A-Ab-Ab… Aber ich dachte…“ „Es wird keine Probleme geben“, unterbrach ihn Sasuke und steckte die Schriftrolle wieder ein, veränderte dabei keineswegs seinen Ausdruck, während sich der leitende Angestellte erstmal wieder fangen musste und dann wieder freundlich lächelte, aber immer noch etwas missmutig zum Schwarzhaarigen sah. Und während dieser von seinem Auftraggeber zugelabert wurde, guckte Sayori zwischen diesem und ihrem Sensei hin und her. Dieser Unterschied… Der eine lächelte und veränderte seine Mimik dauernd, wenn er über die dramatischen Ereignisse und Zwischenfälle mit den Räubern sprach, den anderen schien es kein Stück zu berühren. Wie konnte man so kalt wirken? Nun gut, es ging ja offensichtlich, denn sonst würde Sasuke nicht sein, wie er war. „Sie müssen wissen, dass dies der einzige Tage in der Woche ist, an dem wir den Betrag nach Gajagakure bringen können und natürlich wissen das auch diese verdammten Diebe!“ Hatte der nette Mann etwa gerade geflucht? Oh man… Hatten die hier eigentlich keine eigenen Ninjas, sie sich um den Schutz des Transportes bemühen konnten? Nein? Nun, dann halt nicht. Irgendwann ging dem Uchiha diese langweilige Unterhaltung auf die Nerven, weshalb er das Gespräch kurzerhand abbrach und sich nach dem Abreisezeitpunkt des Transportes erkundigte, eine Antwort erhielt und sich unverzüglich mit Sayori im Schlepptau auf den Weg zum Hintereingang der Bank machte… Es sah schon wieder nach Regen aus, wie Sayori fand, als sie nach den letzten Besprechungen mit ihrem Sensei und dem Banktransport losgezogen waren. Sie blickte in den Himmel und nur wenige Sekunden später spürte sie den ersten Wassertropfen auf ihrer Nase, die noch einige weitere auffangen durfte, ehe es noch etwas stärker zu regnen begann. Nur gut, dass sie auf eigenes Überlegen hin ihren Mantel übergezogen und somit einen entsprechenden Schutz vor der kommenden Nässe hatte. Auch Sasuke hatte den Regen bemerkt, ließ sich davon jedoch nicht weiter beeindrucken, aber ablenken… Der Uchiha sah weiterhin in Reiserichtung, doch seine Gedanken hingen ganz woanders. Sie hingen in der Vergangenheit fest, an regnerische Tage, die sich in seinen Verstand gebohrt hatten, obwohl sie im Anschluss die pure Hölle für ihn darstellten. Vereinzelt drangen auf den Uchiha Bilder ein, die er seit einigen Monaten nicht mehr gesehen hatte. Doch nun kamen sie wieder und der Grund schien ihm nicht klar zu sein. Es war doch nicht wahr, dass ein blöder Regentag diese Erinnerungen wieder hervorrief, zumal es doch in letzter Zeit immer regnete! Für Außenstehende war diese geistige Abwesenheit des Schwarzhaarigen nicht ersichtlich, lediglich Sayori bemerkte einmal kurz ein Kopfschütteln von Sasuke, das wirkte, als würde er versuchen, Gedanken aus seinem Hirn zu werfen. Leicht besorgt blickte Sayori ihren Sensei an, der sich offensichtlich wieder gefasst hatte. Doch was mochte das sein, das ihn kurzzeitig die Kontrolle hatte verlieren lassen? - - - - - FLASHBACK - - - - - „Komm schon, Sasuke… Bring es zu Ende… Du hast mich doch jetzt da, wo du mich haben wolltest“, meinte der Ältere mit zahlreichen Schürfungen, die sein kleiner Bruder ebenfalls hatte. Doch es war der immense Blutverlust durch die Magenwunde und der abgetrennte Arm, der ihn in diesen Zustand versetzt hatte. „Worauf wartest du? Ich kann dich nicht einmal mehr richtig sehen, Sasuke…“ „Daran bist du selbst schuld“, meinte der Jüngere emotionslos und doch mit einem gewissen hasserfüllten Unterton, während er selbst keuchend sein Schwert von Kusanagai vom Boden aufhob, das stark angeschlagene rechte Bein ignorierend. Itachi grinste – über sich selbst. „Wohl war… Wohl war… Aber hast du den Mumm, deinen eigenen Bruder zu…“ Den Satz brachte er nicht mehr zu Ende, als Sasuke sein Katana tief in Itachis Brust vergraben hatte, dabei aus Schwäche auf die Knie gegangen war und nun in das Ohr des Älteren flüsterte. „Du bist nicht mein Bruder, sondern mein Zielobjekt…“ Keuchend rückte Sasuke leicht zurück und wollte sich mit den Armen auf dem Boden abstützen, doch plötzlich wurde er von Itachi am Arm festgehalten und zurückgezogen. Überrascht und etwas entsetzt erkannte der Jüngere ein überlegenes Lächeln und dazu die erweiterte Form des Sharingan bei seinem großen Bruder, der leise auflachte. „Sasuke… Es war ein Trick und du bist drauf reingefallen. Du hattest das Potential, die Mangekyou Sharingan einzusetzen und nun… wirst du mit ihrem Fluch leben!“ „Was… Was soll das heißen?“, kam es wütend vom Jüngeren. „Durch deine Hand sterbe ich und der Fluch geht auf dich über… Ich habe gesiegt, Sasuke… Du hast mich getötet, aber ich werfe dich in die Hölle auf Erden!“ „WAS REDEST DU DA?!“ Völlig außer sich riss der jüngere Uchiha sein mächtiges Schwert aus Itachis Herzen, sorgte für einen letzten scharfen Atemzug und den endgültigen Tod seines Bruders. Sasuke keuchte weiter vor sich hin, doch spürte er plötzlich einen vernichtenden Schmerz, was ihn dazu veranlasste, sein Schwert fallen zu lassen und mit beiden Händen nach seinem Kopf zu greifen. Was war das nur? Widerwillig riss er seine Augen auf, aktivierte die Sharingan und sah dann ebenso widerwillig zu der Leiche seines Bruders, dessen Augen sich geöffnet hatten und ein schwarzrotes Chakra aus ihnen drang, wie ein Dampf auf Sasuke zuhielt und schließlich in dessen Augen eindrang, ihn zu Boden drückte… Der Schwarzhaarige kniete nieder, hielt sich schreiend den Kopf und erst nach einer Weile schien er wieder normal zu werden. Zitternd erhob er seinen Kopf und sah in den zerbrochenen Spiegel links von ihm. Erschrocken wich er etwas zurück, als er den Segen und den Fluch des Uchiha – Clans in seinen eigenen Augen begutachten konnte… Mangekyou Sharingan… Dann fiel er in Ohnmacht… - - - - - FLASHBACK ENDE- - - - - Sasuke schloss und öffnete einmal seine Augen, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Wieso dachte er an diese Szene? Warum? Es hatte sich doch letztes Jahr sowieso alles aufgeklärt und die Alpträume hatte er auch nicht mehr. Ach, verdammter Mist aber auch… Dämliche Vergangenheit, dämliche einschneidende Ereignisse. Gott sei Dank war Sakura jetzt nicht da. Die hätte ihn sofort durchschaut und mit Fragen gelöchert, was denn wäre und so weiter. Er musste sich zweifelsohne eingestehen, dass er damals nur gesagt hatte, er hätte seinen Bruder getötet, nicht aber wie es passierte und was danach los war. Gut, bestimmt konnte sich Sakura ihren Reim drauf machen, nachdem sie seine Alpträume in Yukigakure live miterlebt hatte. Und bestimmt wäre es auch nicht schlimm gewesen, ihr davon zu erzählen. Die eine oder andere Sache würde dadurch bestimmt erleichtert. Schlimmer war es, die Sache mit Karin zu erzählen… Natürlich musste die Medic – nin annehmen, dass er damals nicht wirklich Interesse an Frauen hatte, aber die Umgebung ihn wohl das ein oder andere Abenteuerchen aufgezwungen hatte. Wie sie mit ihm schon einmal darüber sprechen wollte… Erfahrungen… Das Thema war verflucht unangenehm und doch hatte sie ihn soweit gebracht, ihr von dieser Sache zu erzählen. Daraufhin musste es ja passieren – sie heulte und er fühlte sich dreckig wegen dieses verdammten Reuegefühls. Aber wieso? Innerlich wusste sie doch genau, dass sie nicht die erste und einzige „Liebe“ bzw. Erfahrung gewesen war. Wieso heulte sie dann? Nun gut, die Sache hatte sich auch wieder gelegt, nachdem Sakura das selbst eingesehen und er ihr seine Sicht der Dinge erläutert hatte. Frauen waren seltsam… Die gute Karin war da nicht anders gewesen. Nach diesem Ereignis damals hatte sie auch geweint. Klasse… Doch im Gegensatz zu Sakura, machte das dem Uchiha nichts aus… Nachdem er seinem Trieb Befriedigung verschafft hatte, hatte er sich angezogen und die Schwarzhaarige sich selbst überlassen. Es war doch im Endeffekt ihre eigene Schuld gewesen. Immer und immer wieder hatte sie sich an ihn rangemacht, obwohl er ihr mehr als einmal deutlich gemacht hatte, sie solle weg von ihm. Aber hatte sie aufgehört? Nein, natürlich nicht und nachdem sie es ein Stück zu weit getrieben und ihm somit eine Einladung verschafft hatte, nahm er diese an, ohne ihr aber irgendwelche Versprechungen zu machen. Stattdessen hatte er geschwiegen und ihr einen letzten gefühlskalten Blick zu geworfen. „Deine Oberflächlichkeit nervt mich… Du wusstest genau, dass das hier passiert... Billig…“ Das waren die Worte, die er ihr schenkte, nachdem diese Sache passiert war. Und wie er so daran dachte, fiel ihm auf, dass er das mit der Oberflächlichkeit schon mal zu Sakura gesagt hatte. Nun, es war alles anders geworden und er würde ihr so etwas nicht mehr an den Kopf werfen. Mittlerweile hatte sie sich körperlich und charakterlich sehr verändert und schien ihn wirklich zu verstehen, was einer der Gründe für seine Zuneigung zu ihr war. Seine Zuneigung… Ja, ihr gegenüber konnte er sich öffnen bzw. wollte es ihr gegenüber, wobei er es natürlich nicht in der Öffentlichkeit tat. Aber sie respektiert das und verlangte auch nicht, dass er sich ändern sollte. Wenn Sasuke nun so darüber nachdachte, war es vielleicht doch eine Überlegung wert, um es untertrieben auszudrücken, mit ihr den Clan aufzubauen. Hey, Gefühle stimmten – und das war bei ihm sowieso seltsam – und das Zusammensein, die entsprechenden „Momente“ waren nicht unschön… Äußerlich bemerkte man nicht, dass er über solche Sachen nachdachte und im Prinzip blieb er völlig erkaltet. Auftauen tat er halt nur bei ihr, der rosahaarigen Medic – in, in die er… „Sasuke – sensei!“, rief die Zwölfjährige plötzlich, als sie einen Räuber bemerkte, der von einem Baum nahe dem Wegrand gesprungen kam, mit seiner Axt ausholte und genau auf Sasuke zu schlagen drohte. Der Uchiha jedoch hatte ihn trotz seiner Gedankengänge schon früher bemerkt, hob seinen linken Arm, wodurch sein Mantel – und Shirtärmel hinabrutschte und die Armschienen offenbarte, welche die Waffe des Räubers abwehrten und ihn verdutzt vorm Uchiha stehen ließen. Dieser richtete nun seinen erbarmungslosen kalten Blick zu ihm, drückte die Axt weg und versetzte dem Räuber einen Tritt, der ihn in den Wald gegen einen Baum beförderte. Weitere Räuber traten aus dem Wald und wollten die Fahrer der Kutsche bzw. Sayori und Sasuke angreifen. Überlegen grinsten sie und wollten sich an der Kunoichi vergreifen, die den ersten Trottel mit einem Schlag in die Magengegend und einem darauf folgenden Tritt gegen das Kinn zurückstieß. Auch den nächsten beiden und ihren Angriffen wich sie spielend aus, sprang auf das Dach der Kutsche, drückte sich ab und walzte den einen mit voller Kraft nieder, um sofort den letzten auf ihrer Seite mit einem Schulterwurf wegzuschleudern. Sasuke hingegen musste sich nicht einmal wirklich bewegen. Es handelte sich schließlich um völlig normale Leute, die meinten, durch eine Waffe stark zu werden. Zwei einfache Schläge gegen die Brust reichten, um sie außer Gefecht zu setzen und der Uchiha hatte bereits das Ende dieser Sache sehen kommen, wenn nicht in diesem Moment ein vermeintlicher Ninja auf dem Dach der Kutsche aufgetaucht wäre. Mit verengten Augen blickte er zum Uchiha, sprang vom Dach, warf diverse Shuriken und Kunais auf ihn, um ein paar schöne Ausweichmanöver von Sasuke beobachten zu können. Dieser sah nun weiter zu ihm, während Sayori zu ihm stieß. Der Ninja formte Fingerzeichen und aus den Bäumen, aus dem Boden und sogar aus den Pfützen kamen zahlreiche Doppelgänger von ihm. Sasuke kannte das doch irgendwoher… Naruto und Sakura hätten es bestimmt auch gekannt, denn dieser Typ war generell einem gewissen Genin von den Chuunin – Auswahlprüfungen vor acht Jahren sehr ähnlich. Während also der Uchiha sich keinerlei Sorgen machen musste, blickten sich die Bankangestellten und Sayori nervös um. „Was…? Das sind doch keine normalen Bunshins“, erkannte sie und war in Kampfhaltung geblieben. „Sayori“, kam es plötzlich von ihrem Sensei, „pass auf die Kutsche auf…“ Erstaunt blickte sie zu ihm auf, konnte leicht seine Augen sehen. Auch der Shinobi staunte nicht schlecht, erschreckte sich vielmehr, als er sich erinnerte. Sharingan! Da waren sie – die roten Augen mit den drei kommataförmigen Tomoen! Sasuke zog seine Ärmel kurz hoch, um mit Mittel – und Zeigefinger auf den kleinen schwarzen Punkt zu fassen und Chakra hineinzuleiten. Das Bannsiegel entstand und in einer Rauchwolke erhielt er sein Katana, mit dem er nun auf die Doppelgänger zustürmte, ihre lächerlichen Abwehrversuche gekonnt beseitigte, sie gleichzeitig einen Kopf kürzer machte und zum Verursacher dieser Technik gelangt war. „Was… DU?? Aber das ist doch nicht…“, sprach er entsetzt, spürte dann aber lediglich, wie Sasuke mit dem Griff seines Katanas einen festen Schlag in Magen abgab, sodass der Gegner ohnmächtig wurde, zu Boden fiel und sich seine Doppelgänger auflösten. Da blieb offensichtlich doch nichts mehr für die Blondine übrig, aber beeindruckt von dieser schnellen Problemlösung und dem Sharingan, was sie diesmal in echt gesehen hatte, fing sie an zu lächeln. Sasuke deaktivierte sein Kekkei Genkai, fesselte die Bande von Idioten und packte sie auf das Dach der Kutsche, auf das es unentwegt weiter regnete. Der Uchiha ging anschließend weiter, während seine Schülerin und die Kutsche ihm folgten… Sie bemerkten nicht, wie eine finstere weibliche Gestalt amüsiert lächelnd zu ihnen rüberblickte. Jackpot… Sie hatte ein Mitglied des Tarumi – Clans… Woher sie das wusste? Vielleicht weiblich - dämonische Intuition… - - - - - - - - - - - - - Unterdessen war ein gut gelaunter blonder Shinobi in Konoha auf dem Weg zum Hyuuga – Anwesen. Nun ja, so gut gelaunt war er doch nicht, denn immerhin waren vier seiner Freunde immer noch im Krankenhaus. Doch ihr Zustand verbesserte sich langsam, aber sicher, was auf ein gutes Ende schließen lies. Naruto machte sich nichts draus, dass es immer noch regnete, denn gleich würde er im Trockenen sein, mit Hinata, ihrer Schwester und sogar Hiashi ein paar gute und gesunde (?) Portionen Ramen essen, die er ausgegeben und natürlich beim Ichiraku besorgt hatte. Ja, wenn er schon hier in Konoha bleiben musste, dann wenigstens mit allen genüsslichen Vorteilen, welche dieses Dorf zu bieten hatte. Nach und nach erreichte der Chaosanbu das Anwesen, in dem seine Freundin und ihre Familie wohnten. Schon oft war er hier zu Gast gewesen, hatte auch hin und wieder mit dem Oberhaupt oder Neji trainiert… Apropos Neji… Seine Genesung verlief sogar etwas schneller als bei den anderen. Wusste der Teufel, warum das so war, aber es war gut so… Doch als der Uzumaki die Tore des Anwesens erreichten, merkte er schon, dass hier etwas falsch war. Denn mal abgesehen davon, dass die sonst immer offenen Tore geschlossen waren, waren sämtliche Lichter aus und auch sonst herrschte eine tödliche Stille. Naruto stutzte. Was war denn los? Die Nachricht um Nejis besser werdenden Zustand hatte doch quasi ganz Konoha erhalten. Der Blondschopf klopfte am großen Tor, doch niemand öffnete. Wo waren überhaupt die Hyuugas hin, die normalerweise hier vorne standen und „Wache hielten“? Erneut klopfte der Sohn des Vierten und musste sich eingestehen, dass er so langsam unruhig wurde. Vorsicht war besser als Nachsicht und deshalb stellte Naruto seine Ramenschüsseln ab, sprang gekonnt über das Tor und erstarrte, nachdem er in der Luft die beiden Hyuugas sah, die er eben noch vermisst hatte. Sie lagen bewusstlos auf dem Boden vor dem Tor, schienen als Türstopper benutzt worden zu sein. Wieder stutzte er und seine Unruhe stieg mit jeder Sekunde, als er sich umsah. „Hianta – chan? Hanabai – chan? Hiashi – sama?“, rief er und ging zunächst etwas nervös den großen Vorplatz zum eigentlichen Gebäude entlang. „Seid ihr da?“ Nun beschleunigte er seine Schritte und lief durch die Tür, die zum Wohnzimmer führte, musste erneut geschockt auf den Boden sehen, wo Hiashi und Hanabi lagen. Ersterer hatte eine blutende Kopfwunde und Hinatas Schwester war ebenfalls mit einer triefenden Verletzung bestückt. Naruto rannte zu ihnen, drehte sie auf den Rücken und sofort danach in die stabile Seitenlage. „Hey! Wacht auf! Sagt doch etwas!“, rüttelte er leicht an ihnen und es war Hanabi, welche die Augen zuerst leicht öffnete. „N-Naruto? Du… Du musst… Hinata – neechan… helfen…“ Sofort schlossen sich die weißen Augen wieder und unverzüglich erhob sich der Uzumaki, kam aber nicht umher, die schwachen Worte Hiashis zu ignorieren. „Sie sind… zurück… Sie sind tatsächlich zurück… und existieren…“, meinte er und der Blondschopf wurde zwangsläufig an die Situation im Krankenhaus erinnert. Verflucht nochmal? Wer waren denn nur diese seltsamen Personalpronomen? Doch nun machte er sich wieder auf den Weg, nach Hinata zu suchen, während seine Besorgnis immer weiter zunahm. Schließlich erreichte er das Dojo, in dem ein schwaches Licht zu sehen war. Naruto riss die Tür auf und erschrak sofort wieder, als er die blauhaarige Kunoichi an der Decke des Trainingsraumes hängen sah… „HINATA – CHAN!“, rief er, eilte zu ihr und durchschnitt den Strick mit einem Kunai, legte sie leicht auf den Boden, öffnete ihren Mund und beatmete sie. Das wiederholte er mehrere Male, bis sie schließlich leicht hustete und entkräftet die Augen öffnete. „Hinata – chan? Alles okay? Was ist passiert? Wer war das?“ Die Hyuuga wollte zu einer Antwort ansetzen, doch sofort veränderte sich ihr Blick zu einem verängstigten und völlig panischen, als sie hinter den Blondschopf sah. Naruto bemerkte das und neigte seinen Kopf ebenfalls in die Richtung, wo eine finstere Gestalt stand, die belustigt grinste und in einen Kapuzenmantel eingehüllt war. Der Kyuubi – Junge verzog das Gesicht und die aufkommende Wut in ihm konnte man ihm ansehen. „Warst du das? Hast du das Hinata – chan und den anderen angetan? ANTWORTE MIR!“ Die Gestalt lachte leise auf, während sie etwas zurücktrat und sich spielerisch verneigte. „In der Tat konnte ich mich nicht zurückhalten, hier ein wenig Spaß zu haben.“ Dieser Typ regte Naruto so gewaltig auf, dass er eine Faust bildete und diese noch weiter verkrampfte. „SPAß? DU VERDAMMTER DRECKSKERL! WER BIST DU?“ Während Naruto aufstand, nahm der Fremde seine Kapuze ab und meerblaues Haar offenbarte sich. Dieses amüsiert gehässige Grinsen wurde von einer langen Narbe, die sich über das rechte Auge zog, untermalt. „Ich bin Kazan, einer der drei Erhabenen, dein baldiger Bezwinger, Uzumaki Naruto… Oder wäre es recht, wenn ich dich eher als Kyuubi – Jinchuuriki bezeichnen würde?“ Naruto war schockiert… Die drei Erhabenen? Er hatte davon gehört… Sasuke hatte ihm eine kurze Inhaltsangabe dieser Legende gegeben. Aber sollte die wirklich wahr sein? „Wieso hast du das getan?“, brüllte der Blondschopf und er versuchte noch mit Mühe, gegen die Wut anzukämpfen, die sich immer und immer weiter aufbaute. „Wieso nicht?“, antwortete Kazan zynisch, „Komm schon… Lass es raus, Uzumaki Naruto… Man soll Wut nicht unterdrücken. Das ist ungesund! Komm doch mit raus, dort können wir gerne weiter reden!“ Mit diesen Worten verschwand er auf die selbe Weise wie seine geheimnisvolle Leidensgenossin und Naruto schien bereits drauf los stapfen zu wollen. „N-Naruto – kun“, wurde er jedoch aufgehalten und sah dann in das müde und flehende Gesicht von Hinata, „Tu’ es nicht, Naruto – kun… Der ist… zu stark…“ „Niemand ist zu stark… Er wird dafür büßen, was er dir angetan hat, Hinata – chan und wenn er es war, der die anderen auch so zugerichtet hat, werde ich mich nicht zurückhalten…“ Das sonst so vertrauensvolle und freundliche Gesicht des Blondschopfes wurde plötzlich härter, hasserfüllter. Seine blauen Augen wichen den roten Fuchsaugen und leichte Ansätze von scharfen Eckzähnen bildeten sich. „Ich töte ihn!“ Und mit diesen Worten war Naruto gegangen, während Hinata wieder ihren Kopf sinken ließ und sich eine Hand an den Hals legte, um ihre gequetschte Luftröhre etwas zu heilen, sofern ihr Zustand das ermöglichte. Draußen auf dem Trainingsgelände des Anwesens stand Kazan und sah den Uzumaki aus der Tür kommen. Langsam bildete sich das rote Chakra des Neunschwänzigen und schweifte um ihn herum. „Ah, na dann lass uns doch ein wenig Spaß haben, Uzumaki Naruto…“ Gespielt gähnend streckte sich der Erhabene, was er besser nicht hätte tun sollen, denn nur einen Augenschlag weniger war Naruto vor ihm erschienen und boxte ihm mit voller Wucht in den Magen, sodass Kazan in die Luft geschleudert wurde, wo er wieder verschwand und einen Kilometer entfernt auf einem anderen Dach auftauchte. Irgendwie war es doch nicht so einfach, wie er sich vorgestellt hatte. Er war leicht aus der Übung und musste offensichtlich wieder in die alten Gänge kommen. Naruto sah ihn aus der Entfernung, wusste aber genau, dass Laufen zuviel Zeit in Anspruch nehmen würde. Schnell formte er zwei Fingerzeichen. „Hiraishin no Jutsu!“ Er verschwand – zu Kazans Überraschung – und tauchte direkt hinter ihm wieder auf. „Rasengan!“, schrie er und wollte die Spiralsphäre direkt in das Gesicht des Erhabenen schlagen… Erstmal danke für die Kommentare und die Teilnahme an der Abstimmung. Ist ja offensichtlich noch recht eindeutig. Für ein Prequel war bisher irgendwie keiner so richtig, aber Interesse bestand zumindest, wie ich gelesen habe^^. Für 'ne Fortsetzung zu Chains of Chaos mit der neuen Generation waren 2 Leute und für eine neue unabhängige Sasuke/Sakura-Story sind bis jetzt 6 Leute. Ich hätte auf jeden Fall zu jeder Variante Lust und auch schon Ideen, die aber noch ausgeweitet werden müssten. Okay, also um es für diejenigen fair zu gestalten, die noch nicht abstimmen konnten, gebe ich noch eine Zeitaufschub zu 01.März, wo ich auch Kapitel 12 mit dem Ergebnis der Abstimmung online stellen werde. Wie auch immer sie ausgeht, ich hoffe, dass ihr mir weiterhin so treu bleibt und mitlesen werdet ;) Bis bald Benny Kapitel 12: Untergang eines Jinchuurikis ---------------------------------------- Kapitel 12: Untergang eines Jinchuuriki Der Auftrag war zur Zufriedenheit aller ausgeführt worden und Sasuke und Sayori befanden sich bereits auf dem Heimweg. Es gab den Rest des Weges keine Schwierigkeiten, denn immerhin war es den zwei Ninjas mit einem Hauch von Leichtigkeit gelungen, die gegnerischen Räuber außer Gefecht zu setzen. Deshalb konnte man den Transport in Gajagakure abliefern und die dortige Polizei kümmerte sich mit Freude um die Wegelagerer, die wohl in Zukunft nicht mehr solche Dummheiten anstellen würden, zumal es wohl nicht gerade dem Ego gut getan hatte, von einem kleinen Mädchen, geschweige denn einem offensichtlich stummen Shinobi verprügelt worden zu sein. Fröhlich lächelnd ging Sayori hinter ihrem Sensei her und obwohl dieser nicht auch nur die geringste Anerkennung zollte oder auch nur ansatzweise ebenfalls fröhlich war, hatte sie das Gefühl, diese Lehrer – Schüler – Geschichte würde von Zeit zu Zeit besser. Ihr machte es mittlerweile auch nichts mehr aus, dass er so gut wie nie ein Wort mit ihr wechselte. So war der Schwarzhaarige nun einmal. Und wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hatte, war es sowieso nicht mehr allzu wild. Als die Blonde so vor sich hingrübelte, stieß sie plötzlich gegen den Rücken des Uchihas, plumpste zu Boden und erhob sich schmerzerfüllt. „Aua… Sasuke – sensei, was…?“ Doch sie brauchte nicht mehr lange fragen, denn ihr Blick folgte dem des Uchihas, der wie gebannt auf das Heimatdorf gerichtet war, in dem ein großes Feuer zu wüten schien. Zumindest war es nahe dem Hyuugaanwesen und es wurden gerade alle Anstrengungen unternommen es zu löschen. Doch was Sasukes Blick noch mehr fesselte, waren die zwei Gestalten, die sich immer weiter vom Dorf entfernten. Die eine wurde vom Mond angestrahlt und deshalb war es möglich, sie in seinem schwarzen Kapuzenmantel zu identifizieren, während die andere Gestalt rotes Chakra auszuströmen schien… „Naruto…“, meinte er leise, „Komm schnell!“ Noch ehe die blonde Kunoichi reagieren konnte, war ihr Sensei bereits in einem unglaublichen Tempo auf dem Weg zum Dorf. Natürlich war sie nicht in der Lage, ihm zu folgen. Es schien sogar so, als hätte er sie vergessen. Sie beeilte sich, doch musste urplötzlich stoppen, als eine seltsame Frau vor ihr aufgetaucht war, deren finsterer Gesichtsausdruck Sayori eine Gänsehaut eintrieb. „Wer… Wer bist du?“ „Das… ist die falsche Frage!“ - - - - - - - - - - - - - Sasuke erreichte Konoha natürlich innerhalb weniger Minuten und bemerkte, dass das Feuer endlich abnahm, weil offensichtlich Kakashi so schlau war und ein Suiton – Jutsu auf den Brunnen in der Nähe angewendet hatte. Der Schwarzhaarige verringerte sein Tempo und wurde bereits von seinem ehemaligen Sensei angesehen. Vor diesem war Sakura, die sich darum bemühte, ihre beste Freundin zu beruhigen, während Tsunade und Shizune sich um Hiashi und Hanabi kümmerten. „Was ist passiert?“, wollte der Uchiha ohne Umschweife wissen, blickte einerseits zu der hustenden und irgendwie verzweifelten Hinata und andererseits zu seiner Freundin, die ihm hoffentlich eher eine Antwort geben konnte. „Wir wurden… überrascht“, weinte die Blauhaarige, „Er war zu stark und will jetzt Naruto – kun.“ „Wer ist er?“, kam es fragend von Sakura. „Einer der Erhabenen…“, antwortete Hinata, ohne dabei ihre Tränen zurückzuhalten. Und während Sakura lediglich die Stirn in Falten legte, weitete Sasuke kurzzeitig die Augen. Was? Einer der Erhabenen? Einer der drei Erhabenen? Das war doch vollkommener Blödsinn! Niemals wäre das möglich! Das war nur eine Legende… Ach, er sollte sich nichts einreden. Der Uchiha wusste genau, dass hinter dieser Legende sicherlich mehr gesteckt hatte und nun war es tatsächlich passiert. Ihm wurde alles klar. Jetzt wusste er, wer den Jinchuuriki aus Mizugakure entführt und das Team von Yamato beinahe getötet hatte. Jetzt wusste er, wieso die Hokage so einen Aufwand darum gemacht hatte, Naruto schützen zu wollen. „Wer sind denn bitte die drei Erhabenen?“, fragte die Rosahaarige verwirrt und sah zwischen Kakashi und Sasuke hin und her. „Das erkläre ich dir später“, meinte Ersterer und beugte sich zu Hinata runter, die immer noch etwas hustete. „Und Naruto folgt ihm jetzt?“ Sie nickte daraufhin. „Dann tappt er wohl geradewegs in eine Falle.“ „In der Tat… Dieser Angriff auf Hinata und den Hyuuga – Clan war geplant, um Naruto wütend zu machen und ihn aus dem Dorf zu locken, damit sie sich dann gemeinsam um ihn kümmern können.“ Tsunade persönlich trat zu den vieren und war so ernst wie nie zuvor. „Das wiederum heißt aber auch, dass sie ihn schon länger beobachtet oder auf andere Weise mehr über ihn herausgefunden haben. Wieso habe ich das nicht früher eingesehen?“ Die Hokage hätte sich schellen können, seufzte und schlug sich leicht gegen die Stirn. „Wir müssen ihm unbedingt folgen und zurückholen, solange er noch in der Nähe des Dorfes ist. Er ist der letzte Jinchuuriki!“ Alle stutzten. Der letzte? Klar, diese drei Erhabenen hatten bereits sechs Jinchuurikis, aber es gab doch neun Bijuus. Das würde bedeuten, es fehlten noch drei! Tsunade sah den Anwesenden ihre Gedanken an und erklärte weiter. „Ich habe soeben von ein paar Informanten erfahren, dass zwei weitere Jinchuurikis tot aufgefunden wurden.“ „Sasuke… Wo ist Sayori?“, unterbrach die Medic – nin ihre einstige Lehrmeisterin. „Die kommt nach“, gab er lediglich zurück, denn schließlich war ihm klar, dass eine Genin noch nicht mit seiner Geschwindigkeit standhalten konnte und wohl noch etwas brauchen würde. „Wie dem auch sei! Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass Naruto nicht in die Hände der drei Erhabenen fällt, denn sonst ist unser Ärger noch größer als jetzt. Und da wir nicht viel Zeit haben, muss sich jetzt sofort ein Team finden, das aufbrechen kann. Sasuke, Sakura und Kakashi – ihr werdet Naruto folgen und ihn hierher zurückbringen, wenn nötig, dann mit Gewalt! Kakashi, du wirst Taicho in dieser Mission und lasst euch nicht auf einen Kampf ein!“ Dabei blickte sie gefährlich zum Uchiha, denn dieser war ja nicht gerade unpopulär dafür, dass er gerne mal einen übermächtigen Gegner zu einem netten Zweierduell forderte. Bestätigend nickten die drei Ninjas, sie sich sofort auf den Weg machen wollten, doch der Schwarzhaarige wurde noch einmal aufgehalten, indem er von Hinata am Handgelenk eher nur flüchtig berührt als gepackt wurde, während sie eigentlich schon von ein paar Sanitätern auf eine Trage gelegt worden war. „Sasuke – kun“, sprach sie und der Uchiha neigte seinen kalten Blick zu ihr, „bring’ Naruto sicher hierher zurück…“ Der Angesprochene schwieg. Ihm war bewusst, dass sein Kumpel Hinata mehr als nur wichtig war und dass das in diesem Fall Vorrang vor der Tatsache hatte, dass der Kyuubi nicht in die Hände der drei Knallbacken von Überwesen fallen durfte. Und deshalb nickte Sasuke, wendete sich ab, um sich Sakura und Kakashi anzuschließen. Jeder Außenstehende hätte dies als belanglose Geste empfunden, aber die Kunoichi wusste, dass das bei Sasuke eine völlig andere Aussage trug. Es schien überhaupt nicht so, als würde er sich um seine Freunde kümmern oder an ihrem Schicksal interessiert sein, aber in Wahrheit war das völlig anders – genau wie sein Nicken. Ich finde ihn und bringe ihn dir wohlbehalten zurück. Das verspreche ich! Es dauerte nicht lange, da waren die drei bereits im zügigen Tempo auf dem Weg, um ihren Freund zur Hilfe zu eilen… - - - - - - - - - - - - - Naruto landete auf der großen Waldlichtung, mehrere hundert Kilometer außerhalb seines Heimatdorfes. Bis hierhin hatte er seinen Gegner verfolgt, ihn stets im Auge behalten und seine Wut aufs Unermessliche gesteigert, während sich ein spritzender Chakraschwall um seine Füße bewegte. Doch während der Blondschopf sich so umsah, glaubte er nach und nach, diesen verfluchten Kazan verloren zu haben, was sich jedoch wenig später als Täuschung herausstellte. Drei Kunais flogen auf den Uzumaki zu, der sich zu ihnen drehte und kurzzeitig den Ansatz eines Chakrakraftfeldes erzeugte, was die Waffen abwehrte. „Du kannst Chakra aus jeder Faser deines Körpers leiten und es in einem gewissen Radius um dich herum aufbauen? Netter Trick… Diese Bindung zum Hyuuga – Clan scheint sich auszuzahlen“, witzelte Kazans spöttische Stimme, als er mit seiner Teleportfähigkeit erschien. So wie er den Namen Hyuuga aussprach, versteckte sich hinter dieser amüsierten Zynikerstimme eine gewisse Abneigung, die Naruto jedoch nicht wahrnahm. Sein Ziel war lediglich dieser angeblich so mächtige Erhabene, der eine Braue hob. „Ich bin gespannt, was du alles kannst…“ Kazan streckte die Arme in beide Richtungen, spannte seine Muskeln an, sodass die Hände zu zittern begannen und plötzlich fing der Boden unter ihnen an zu vibrieren. Naruto rechnete schon mit irgendwelchen Attacken, die jetzt aus der Erde fahren würden, doch stattdessen drangen einfach nur mächtige Luftwölbungen von unten auf ihn ein und schleuderten ihn in die Höhe, warfen ihn immer weiter nach oben. Erst jetzt, wo der Uzumaki weit oben in der Luft hing, formte Kazan einige Fingerzeichen und ließ einen spitzen Eisberg aus der grünen Fläche unter sich hervorstoßen, der Naruto aufspießen sollte. Doch der Blondschopf sah das kommen, drehte sich einmal und packte die Spitze an den Seiten, ließ sich somit nur noch weiter nach oben stoßen, wo er sich abdrückte und ebenfalls einige Fingerzeichen formte. „Fuuton, Kiátsuno!“, rief er und hielt beide Handflächen offen in Richtung seines Feindes, der plötzlich zu Boden geschlagen wurde, da sich eine gewaltige Last auf seinen Schultern gesammelt hatte. Es war fast so, als wäre der Luftdruck aufs Extremste erhöht worden. Doch Naruto war noch nicht fertig. Er begann mit den nächsten Siegeln. „Fuuton, Boofu no Jutsu!“ Und dann hielt er seine Hände nach oben, wo sich Luftströmungen sammelten, die er nun geballt auf seinen Gegner niederließ. Eine Art Wirbelsturm trat aus den Händen, drückte Kazan immer weiter in den Boden und verletzte ihn durch die säbelartigen Luftschnitte, die durch den Sturm ebenfalls hinzukamen. Schließlich und endlich kam der Uzumaki wieder zum Stehen, nachdem er auf dem Boden gelandet war. Langsam ging er in Richtung dieses zum Sterben verurteilten Mistkerls, der jedoch nicht mehr an Ort und Stelle war. „Ich bin hier!“, meinte er und war hinter Naruto aufgetaucht, holte mit voller Kraft aus und schlug zu, traf aber lediglich die Hand seines Gegners, die den Angriff abfing. „Wow… Kein Wunder, dass diese kleine Hyuuga – Schlampe sich mit einem Monstrum wie dir abgibt!“, ergänzte er belustigt, schlug jedoch in eine etwas überraschte Stimmung um, als er seine Faust nicht mehr aus Narutos Griff bekam und sich über dessen Hand bzw. über dessen gesamten Körper ein roter Chakramantel legte. Drei Fuchsschweife ragten in die Höhe und das Gesicht des Uzumakis füllte sich mit mehr und mehr Hass. Niemand nannte seine Hinata ungestraft „Schlampe“… Kazan packte seinen Arm mit der anderen Hand und zog daran, wollte seine Faust unbedingt befreien, denn das Chakra des Neunschwänzigen ging nun langsam auf den Arm des Erhabenen über, verbrannte dessen Haut und schädigte ihn zusätzlich. Es war ein gravierender Fehler gewesen, den Jinchuuriki zu provozieren, wie es schien, doch als bald legte sich das amüsierte Grinsen wieder auf Kazans Gesicht. Ohne Probleme riss er sich von seinem gesamten Arm los, den Naruto mit einem kleinen Ausströmen von Kyuubi – Chakra im wahrsten Sinne des Wortes auflöste. Kazan blieb mit einem Arm zurück und schien ein neues Handicap zu haben, was sich aber wieder verflüchtigte, als seine Augen pechschwarz wurden und ein neuer Arm sich aus der Schulter zog, wonach das Pechschwarz wieder verflog. Lange hatte der Erhabene jedoch keine Zeit sich zu freuen, denn das Chakra des Kyuubi kam nun aus dem Boden geschossen und legte sich um die Füße und Arme Kazans, der nun zu Naruto blickte. Offensichtlich hatte dieser die Kontrolle nicht verloren, obwohl bereits ein vierter Schweif seinen Ansatz zeigte. „Fuuton“, sprach er und hatte seine Fingerzeichenreihenfolge beendet, „Akuma Rasen Shuriken!“ Das mächtigste Jutsu des Blondschopfes kombiniert mit der Kraft des neunschwänzigen Fuchsungeheuers ließ die Umgebung orange aufleuchten. Er stürmte jetzt auf ihn zu, grölte dabei und wollte es ins Herz des Erhabenen rammen, der allerdings mit einer Hand ein paar Fingerzeichen geformt hatte, diverse Schutzjutsus aus Wasser, Eis oder Stein entstehen ließ, die zumindest ein wenig die Kraft des Rasen Shurikens abwehrten. Nun riss er sich von den Fußfesseln los, sprang ab, packte mit seinen Füßen Naruto am Arm und in seinem eigenen Salto ließ er ihn wieder los, sodass der Uzumaki in den Wald geschleudert wurde, der von der mächtigen Technik ziemlich in Mitleidenschaft geriet. Als nächstes lösten sich auch die Handfesseln und Kazan war frei, kreiste etwas mit den Schultern und atmete einmal tief durch. „Lass’ uns doch weiter machen! Jetzt scheint es lustig zu werden! Muss ich dich erst wirklich ärgern, damit du mir deine volle Kraft zeigst? Komm schon!“, sprach er, grinste wieder so abfällig, „Was würde wohl dieses weißäugige Stück sagen, wenn sie dich so sehen würde? Ich hätte sie auch einfach töten können, aber dazu war sie mir zu erbärmlich! Generell waren alle Hyuugas zu erbärmlich und schwach, als dass sie den Tod durch mich verdient hätten!“ Sein lautes Lachen, was er darauf folgen ließ, verstummte urplötzlich, als ein mächtiger Windstoß durch die gesamte Umgebung zog, den Erhabenen dazu veranlasste, sich den Arm schützend vor seine Augen zu halten und anschließend wieder belustigt und irgendwie wahnsinnig grinsen zu lassen. Endlich hatte er es soweit gebracht! Endlich hatte er das erschaffen, was er und seine zwei Leidensgenossen brauchten… „Kyuubi…“, sprach er und stellte sich wieder aufrecht hin. Das vollkommen Irre an ihm war verschwunden und nur von einem erfreuten Lächeln ersetzt worden, als er zu den kahlen Bäumen blickte. „Oder zumindest das, was er aufgrund seines Gefängnisses mit dem Wirt anstellen kann.“ Sechs Schweife ragten in die Höhe. Der Körper des Blondschopfes und sein eigentliches Ich waren nicht mehr zu erkennen, waren einem schwarzroten und zerstörerischen Chakramantel gewichen, der schon eher wie eine neue Haut wirkte. Naruto, nein, eher der Kyuubi – Jinchuuriki, brüllte lauthals auf, was erneut einen starken Windhauch durch die Umgebung ziehen ließ. Kazan zog seinen Mantel aus und ließ ihn neben sich liegen, schritt ein wenig auf Naruto zu, blieb jedoch in einem gewissen Abstand zu ihm stehen. „Und nun… Lasst uns das Chaos willkommen heißen!“ Mit diesen Worten formte er drei Fingerzeichen, woraufhin Naruto nach hinten geschleudert und wie von Geisterhand überall von irgendetwas verletzt wurde. Doch Kazan staunte nicht schlecht, als das alles nichts zu bringen schien. Es stimmte also, was er so zwischendurch in den Gedanken des Uzumakis gelesen hatte. Der Mantel des Kyuubi verletzte Naruto nicht mehr, sondern schützte ihn und diese neue zweite Haut war wohl noch resistenter als der bloße Chakramantel. Der völlig unkontrollierte Naruto stürmte auf den Erhabenen los, der im allerletzten Moment beiseite sprang, mit mehreren gekonnten Überschlägen zeitgleich Fingerzeichen bildete und anschließend aus dem eigenen Munde einen gewaltigen Strahl aus Sand abgab, der seinen Gegner umhüllte und sich erhärtete. „Katsu!“, rief er und der, Gaaras Wüstensarg ähnelnde, Sandbehälter schien das Innenleben zerdrücken zu wollen, doch weit gefehlt. Er zersprang wieder, schleuderte die erhärteten Sandteile in alle Richtungen, sodass Naruto freikam. „Das scheint wirklich noch extrem spaßig zu werden, Kyuubi… Wer hätte gedacht, dass du mit einem Menschen kooperierst, obwohl du höchstpersönlich aus der Seele von Jobuni stammst!“ Kazan erfreute sich immer mehr an diesem „Spiel“, was es für ihn darstellte und sah nun seinen Gegner auf sich zukommen. Ihm war klar, dass bei bloßer Berührung mit dieser seltsamen Chakrahaut ein immenser Schaden bei ihm entstehen würde, aber das konnte man ja auch umgehen, wenn man ein Erhabener war. Schnell wich er dem kommenden Sprungangriff von Naruto aus, indem er selbst hochsprang und einen Salto in der Luft vollführte, dabei einige Fingerzeichen formte, sodass er nun einige Meter hinter ihm landete und tief Luft holte, um ein extrem mächtiges Feuerjutsu beschwören können, welches später ebenfalls vom Uchiha – Clan und vom dritten Hokage in Perfektion ausgeübt wurde. „KATON!“, rief er und beugte sich weit nach hinten, „KARYUU ENDAN!“ Mit diesen Worten beugte er sich wieder nach vorne und gab einen gewaltigen Feuerstrahl auf Naruto ab, der davon direkt getroffen und zurückgestoßen wurde. Doch natürlich war es für ihn noch nicht das Ende, denn der Kyuubi – Naruto war bereits im rasanten Tempo an ihm vorbeigesaust und hatte mit einem mächtigen Prankenhieb die gesamte rechte Seite des Oberkörpers abgerissen, die Körperteile verbrannt. Doch Kazans Körper regenerierte sich nach der kurzweiligen Überraschung, die sein Gesicht verriet und sah nun zu Naruto, der wieder hinter ihm stand und dort verweilte. Erneut wollte der Erhabene seine Fingerzeichen formen, doch riss er die Augen auf, als sein Gegenüber einen gewaltigen aus schwarzem Chakra bestehenden Energieball beschwor, den er auch nur wenige Sekunden später abfeuerte und das in einer Geschwindigkeit, die es Kazan nicht ermöglichen würde auszuweichen. Plötzlich jedoch blieb der Energieball stehen, schwenkte sogar zurück auf seinen Beschwörer und traf diesen vollständig, schleuderte ihn mehrere hundert Meter zurück, beschädigte die Chakrahaut, sodass diese gewaltige Risse aufwies… Verwundert stellte sich Kazan wieder aufrecht hin, schmunzelte dann finster und drehte sich um. „Namira… Genau im richtigen Moment. Du hast sie also gefunden“, meinte er und erblickte die Rothaarige, die eine Hand in den Nacken von Tarumi Sayori gelegt hatte, welche völlig willenlos mit leeren Augen dastand und die zuvor ausgestreckte Hand wieder senkte. „Du kennst mich doch“, meinte sie spielerisch und sah den Kyuubi – Jinchuuriki wieder aufstehen, auf allen vieren taumelnd und doch noch nicht willig, den Kampf abzubrechen. „Wenn es wahr ist, dass Kyuubi mit dem Bengel ein Bündnis eingegangen ist, dann wird er es nicht wagen, ihm zu schaden, oder? Und wenn das wahr ist, dann sorgen wir dafür, dass ihm trotzdem geschadet wird, nicht wahr, meine Kleine?“, flüsterte sie finster in das Ohr der Zwölfjährigen, die jedoch nicht antworten konnte, da sie längst nicht mehr über den eigenen Körper herrschte. Durch Namira wurde die Hand der Blonden erneut gehoben und wieder auf Naruto gerichtet, der plötzlich schmerzerfüllt aufgrölte. Es schien, als hätte die spezielle Fähigkeit des Tarumi – Clans selbst den schützenden Effekt der Chakrahaut gegen ihren Träger gewendet. Entsetzliche Schmerzen durchfuhren ihn und er fasste sich an seinem Kopf. Unnötig versuchte er wieder zu klarem Verstand zu kommen, indem er hin und her rannte, seinen Kopf in den Boden rammte und weiter bestialisch aufgrölte. Stattdessen nahmen die Qualen nur mehr zu und erst als sich die Chakrahaut des Neunschwänzigen langsam zurückzog, die Schweife sich auflösten – erst dann nahmen auch die Schmerzen ab. Das Grölen wurde wieder zu einem schmerzerfüllten Schrei und die wahre Gestalt Narutos kam wieder zu Vorschein. Sein Körper war von Verbrennungen bestückt, seine Jacke vollkommen zerfetzt worden und er blutete an einigen Stellen. Er ließ seinen Kopf los, taumelte noch etwas und fiel dann in Ohnmacht. „Schon komisch“, meinte Kazan, während er auf ihn zuging, „Die größte Stärke wird zur größten Schwäche, wenn man diesem Mädchen gegenübersteht.“ Er packte Naruto über die Schulter. „Ein hilfreiches kleines Ding, nicht? Sie ist übrigens das letzte Mitglied des Tarumi – Clans“, erwiderte Namira eiskalt. „Vielleicht solltest du sie zu ihren Verwandten schicken“, meinte Kazan lediglich, schmunzelte böse und wischte sich eine blaue Strähne aus dem Gesicht, die wegen der Anstrengung an der Stirn kleben geblieben war. „Vielleicht“, meinte sie, packte Sayori kräftiger am Hals, stutzte dann aber kurzzeitig, ehe sie leicht über ihre Schulter guckte. „Wir kriegen Besuch.“ „Dann lass sie halt einfach da liegen. Jobuni wartete schließlich auch auf seine Seele. Und wir haben alles, was wir brauchen!“ Namira nickte und während die drei Gestalten langsam näher kamen, verschwanden die beiden Erhabenen auf ihre mysteriöse Art und Weise… - - - - - - - - - - - - - Jobuni, der letzte der drei Erhabenen, der immer noch unvollkommen in einem Versteck wartete, bemerkte seine zwei Leidensgenossen ankommen. Er drehte sich zu ihnen um und sah aus seinen finsteren Augen zu ihnen, erblickte Naruto hängend über der Schulter von Kazan, der ihn nun in die Mitte des Höhleninneren vor die gewaltige Statue mit den acht geöffneten Augen legte. Sechs der acht Augen hatten jedoch keine Pupille mehr… „Das hat lange gedauert“, meinte Jobuni erwartungsvoll und war bereits auf einem der Finger der Statue, ließ vier Lichter erscheinen und formte ein Fingerzeichen. „Namira hat sich ein wenig Zeit gelassen und ich musste den Jinchuuriki nach Plan erstmal aus der Fassung bringen“, lachte Kazan kurz auf, während auch er und seine Kameradin ein Fingerzeichen bildeten und die letzten sechs Lichtzeichen aktiviert wurden. „Wie lange wird das dauern? Etwa wieder fünf Tage?“ „Nein“, widersprach die Rothaarige, „Da wir beide wieder das sind, was wir mal waren, dürfte es sich nur um Stunden handeln.“ „Für den Fall, dass der ungebetene Besuch kommt…“ „…werdet ihr diesen übernehmen und ich kümmere mich in der Zeit alleine um das Jutsu“, befahl Jobuni und ein Nicken der beiden anderen folgte als Bestätigung. Die Lichtzeichen schienen hell, das Maul der gewaltigen Staute öffnete sich und der mächtige blaue Schwall aus Chakra bildete sich darin, sauste auf Naruto zu, drückte ihn zu Boden und schlang sich dann um ihn, ließ ihn schweben. „Fuuin no Jutsu… Genryuu Kyuufuujin!“ Der Blondschopf riss die Augen auf, wurde aus seiner Bewusstlosigkeit gezogen, doch sofort wurde alles um ihn herum wieder dunkler, als ein gewaltiger Schmerz durch seinen Körper zuckte und es ihm vorkam, als würde ihm die Seele und jeder Funken Leben aus Mund und Augen entzogen werden… Der Plan der drei Erhabenen und ihre lange Geduld sollten sich also auszahlen. Den Kyuubi – Jinchuuriki, Uzumaki Naruto, als letztes Glied in der langen Kette zur Wiederergreifung der Macht hatten sie und extrahierten jetzt seinen Bijuu, der dann mit den zwei verbliebenen Dämonen in der Statue Jobunis Seele wiederherstellen würde… - - - - - Also machen wir es kurz und bündig^^ Bei der Auswertung ist ganz klar C der Punkt mit den meisten Stimmen, das heißt, dass die nächste Geschichte zwar auch Sasuke/Sakura wird, aber mit dieser hier nichts am Hut hat. Ich bin bereits am Tippen dieser neuen Story, merke aber, dass es nicht wirklich einfach wird, weil mir hier und dort noch ein wenig Ideen fehlen, aber keine Sorge... Ich habe da schon einen gewissen roten Faden :) Und? Hat euch dieses Kapitel gefallen? Bin für jedes Kommentar dankbar^^ Kapitel 13: Konfrontation ------------------------- Kapitel 13: Konfrontation Die drei Ninjas kamen an einem Ort an, der nicht so wirklich zu der Umgebung passte, durch die sie sich vorher bewegt hatten. Ein gewaltiger spitzer Eisberg zierte die Mitte der großen Lichtung, die sich durch verheerende Kampfesspuren um einige Hektar Land vergrößert hatte und die wenigen kahlen Bäume hervorstechen ließ. „Sayori – chan!“, rief Sakura, als sie die blonde Zwölfjährige entdeckte und eilte schnell zu ihr, darauf vorbereitet, ihre notfallmedizinischen Kenntnisse anzuwenden. Doch wie sich herausstellte, war die Genin lediglich bewusstlos und ansonsten gesund. Sasuke und Kakashi hingegen sahen sich um, erkannten eine gewaltige Spur im Boden, die von einer riesigen Steinkugel oder so etwas herrühren musste. Oder eben von einem aus schwarzem Chakra bestehenden Energieball. Der Kopierninja begutachtete die Umgebung noch etwas, während Sasuke sein Sharingan aktivierte. Hier waren eindeutige und vor allem noch riesige Reste von Narutos Chakra – nein, von Kyuubis Chakra, die sich mit einem anderen starken Chakra zu mischen schienen. Das bedeutete, dass sein bester Freund wohl mehr als nur den bloßen Mantel des Neunschwänzigen angelegt hatte und sein Gegner wohl wirklich einer der Erhabenen war. Aufgrund dieser Spuren konnte der Kampf noch nicht allzu lange her sein, was wiederum bedeutete, dass auch diese drei Erhabenen mit Naruto noch nicht weit sein konnten. Auch Kakashi konnte sich dies schon denken, während er die frischen Spuren untersuchte und nur ungläubig seufzte, ehe er sich wieder erhob und zu dem Uchiha blickte. „Ich glaube ehrlich gesagt, dass Naruto ihnen genau in die Arme gelaufen ist. Dennoch finde ich es erstaunlich, dass sie ihn offensichtlich so einfach besiegen konnten, denn ein solches Zerstörungsausmaß kann nicht einfach nur von Naruto stammen.“ Sasuke schwieg und ging ein wenig den langen Krater entlang. Was zur Hölle musste der Uzumaki für eine ungeheure Kraft besitzen, wenn er einen Schaden dieser Größe anrichten konnte? Offenbar unterschätzte Sasuke die Kraft des Kyuubi, auch wenn er dessen Chakramantel bereits einige Male gesehen und sogar gegen diesen angetreten war – im Training! Erst als er aus dem Krater heraustrat, konnte er mehr von der Umgebung wahrnehmen und sah nach Norden, Westen, Süden und Osten, konnte aber keinerlei Chakra sehen, das vielleicht einen Aufschluss gab, wo der Uzumaki hinverschleppt worden war. Deshalb deaktivierte er sein Sharingan wieder. War es etwa hoffnungslos? Würden sie nicht in der Lage sein, Naruto zu finden und zu verhindern, dass ihm sein Bijuu und damit sein Leben extrahiert wurde? „Sayori!“, sprach Sakura, als die Blondine einmal kräftig hustete, schwach ihre Augen öffnete und die verschwommene Umgebung langsam wieder klarer und schärfer wurde. „Sakura – san?“, fragte sie etwas verwirrt und hustete erneut, atmete schwerer als normal und wurde von der Medic – nin angesehen, die sie soweit erstmal untersucht, aber keine ernsthaften Verletzungen festgestellt hatte. Doch warum war die Zwölfjährige dann so schwach? Wieso war sie überhaupt hier? War sie nicht Sasuke gefolgt? „Diese… diese komische Frau… Sie hat… mich bewusstlos geschlagen… Und dann habe ich… nichts mehr mitbekommen… Ich fühle mich so schwach…“ „Keine Sorge… Dir geht’s bald wieder gut!“ Kakashi und Sakura sahen zum Uchiha, der eigentlich deshalb mit Sayori unterwegs gewesen war, um diese zu schützen. Nun, das schien wohl ein klein wenig vernachlässigt worden zu sein. Sasuke ließ sich jedoch nichts anmerken, blickte wieder zu den Kratern. Naruto war also über die Schwelle des Fuchsmantels hinausgegangen, noch mächtiger als sonst, schien aber trotzdem recht „schnell“ besiegt worden zu sein, denn der Kampf war nicht lange her und langsam hatten sich Sasuke und seine beiden Gefolgsleute nicht fortbewegt. Und so übermächtig konnten die drei Futzis nicht sein, zumal einer von ihnen noch nicht einmal das Wesen war, welches er unbedingt wieder sein wollte. Das musste bedeuten, dass ihn vielleicht irgendetwas auf eine Art und Weise geschädigt hatte, dass… Der Schwarzhaarige glaubte zu verstehen. Mit der geheimen Spezialität des Tarumi – Clans konnte man Jutsus gegen den Anwender selbst wenden. Traf das etwa auch auf Narutos bzw. Kyuubis Schutzmantel und dessen Angriffe zu? Wenn das so war, dann würde alles einen Sinn ergeben. Seitdem der Blondschopf mit dem Neunschwänzigen kooperierte, war der Mantel des Kyuubi ein zusätzlicher Schutzfaktor und heilte zugleich. Doch wenn nun Sayori in der Nähe war und diese drei Erhabenen offensichtlich Kontrolle über sie ausüben konnten, hätten sie ihre eigentlich noch verstecke Fähigkeit dazu einsetzen können, Narutos Körper durch den Chakramantel Schaden zuzufügen. Es gab keine andere Erklärung. So musste es sein! „Was sollen wir jetzt machen? Wo ist Naruto?“, wollte die Rosahaarige wissen, als sie Sayori zusätzlich noch etwas heilte und zeitgleich zu ihrem ehemaligen Sensei aufsah, der überlegend das Kinn hielt. „Offensichtlich von diesen drei Erhabenen mitgenommen worden…“ Die Medic – nin hatte so etwas schon geahnt und wusste auch schon über diese Legende Bescheid, die nicht nur eine Legende, sondern pure Realität war. Wieso immer Naruto? Wieso musste es immer wieder auf Naruto gehen? Hatte er nicht einmal Frieden und etwas Ruhe verdient? Was – verdammt nochmal – war es, dass solche machthungrigen Volltrottel unbedingt den Chaosninja entführen und sich an dessen Macht bereichern wollten? Es war einfach nicht fair… In keiner Art und Weise war es das. „Kannst du nicht Pakkun und die andere Ninjahunde rufen, um Narutos Spur aufzunehmen?“, fragte Sakura nun von ihrem ehemaligen Lehrmeister, der jedoch nur enttäuscht den Kopf schüttelte. „Nein… Solange wir nicht irgendetwas von Narutos Geruch haben, können sie ihn nicht finden. Und ich bezweifle, dass sie in der Lage sind, Chakra zu schnüffeln… Davon dürfte hier noch eine Menge sein…“ Chakra schnüffeln? Chakra aufspüren? Chakra wahrnehmen? Da gab es doch eine Möglichkeit! Na, aber klar doch! Der Rosahaarigen fiel es wie Schuppen von den Augen und sie sah schnell ernst zu ihrem Freund, der den Blick verstand, gefühlskalt nickte. Sasuke biss sich leicht in den Daumen, formte ein paar Fingerzeichen und knallte die Handfläche auf den Boden. „Kuchiyose no Jutsu!“, sprach er dabei, ein Bannkreis breitete sich auf dem Erdboden aus und ein Knall und eine Rauchwolke folgten. Als sich diese verzogen, gab sie freie Sicht auf die kleine Schlange, die sich in die Höhe streckte und mit ihrer Zunge zischte. „Ssssassssuke… Ess issst schon eine Weile her, ssseit du mich gerufen hassst…“, stellte sie leicht belustigt fest und sah ihren Beschwörer an, der sich wieder erhoben hatte. Doch sogleich stockte die Schlange und sah sich etwas um, drehte ihren Kopf zischend in Richtung Norden. „Wasss sssind dassss für mächtige Chakrasss?“ „Wo ist der Ursprung, Ciara?“, fragte Sasuke direkt und erntete ein Nicken seines vertrauten Geistes. „Dort hinten. Esss issst aber gefährlich dort, Sssasssuke… Ssso etwasss habe ich noch nie zzzuvor gespürt!“ „Egal“, erwiderte der Schwarzhaarige, „Führ’ uns dorthin! Sakura, du bringst Sayori ins Krankenhaus.“ Entgeistert blickte die Rosahaarige zum Uchiha, wusste nicht, was sie sagen sollte und fasste sich anschließend wieder. „Was bitte? Nein, nicht schon wieder, Sasuke – kun! Diesmal werde ich Naruto nicht in Stich lassen! Und lass dir ja nicht einfallen, mich wieder niederzuschlagen!“ Doch Kakashi schritt ein, ehe hier noch eine unnötige Beziehungskrise ausbrechen würde. „Es ist aber sinnvoller, wenn wir es so machen“, entgegnete er ihr, formte ebenfalls Fingerzeichen und klatschte auch seine Hand auf den Boden. „Kuchiyose no Jutsu!“ Auf die gleiche Weise wie Ciara, war auch nun Pakkun erschienen und salutierte vor dem Kopierninja, blickte sich kurz gelangweilt um und grüßte dann. „Yo! Was gibt’s diesmal, Kakashi?“ „Pakkun, du wirst Sakura folgen“, befahl er dem kleinen Mops und blickte wieder zu der Rosahaarigen, die nicht einmal zum Ansetzen eines neuen Satzes kam, „Wenn du Sayori nach Konoha gebracht hast, wirst du mit Pakkuns Hilfe zu uns finden! Er kennt meinen Geruch und wird deshalb keine Probleme haben, uns zu folgen.“ Gelassen blickte Kakashi seine ehemalige Schülerin an, hatte die Hände dabei wie immer in den Hosentaschen vergraben und sorgte für Überzeugungsarbeit. Sasuke sah zum Mops und dann zum Hatake – kalt und unbeeindruckt. Wie falsch der Kopierninja doch sein konnte. Die Verständigung zwischen Pakkun und Kakashi hatte Sakura nicht bemerkt, denn während der Kopierninja sich erhoben und seine Hände in den Hosentaschen verschwinden ließ, hatte er mit einem einzigen Fingerzeig dem Hund deutlich gemacht, nicht der richtigen Fährte zu folgen. Er wollte Sakura also schützen und sie aber im Glauben lassen, nach ihrem kurzen Ablieferungslauf am Kampf teilnehmen zu können. Kakashi und Sasuke glaubten an Sakuras Fähigkeiten, aber in diesem Fall war es völlig anders als sonst. Und der Uchiha war seinem ehemaligen Sensei dankbar dafür, denn alleine hätte er Sakura nie – wirklich niemals – dazu bekommen, ihm nicht zu folgen. Zögerlich und etwas verärgert blickte Sakura weg, seufzte und nickte dann aber letztendlich. „Na gut.“ Ihr war überhaupt nicht wohl dabei, denn irgendetwas stimmte nicht und das merkte sie. Es war ein seltsames Gefühl, gleich wieder zurückzulaufen und dann nachzukommen. Sie war schließlich die Medic – nin und ein wichtiges Glied in der Kette. Dennoch musste sie sich jetzt darauf einlassen. Sakura erhob sich, schritt auf Kakashi zu und umarmte ihn. „Sei vorsichtig, Kakashi – sensei… Geht kein unnötiges Risiko ein, bis ich nachkomme“, sagte sie, drückte den Kopierninja etwas fester an sich, löste sich schließlich von ihm und ging zu Sasuke. Das flaue Gefühl in ihrem Magen wurde immer schlimmer, während sie auch ihn umarmte. „Versprich’ mir, dass du diese Erhabenen nicht unterschätzt, Sasuke – kun!“ Der Uchiha nickte lediglich als Antwort, während sich seine Freundin wieder von ihm löste und drehte sich um, ging dann mit Kakashi los, doch wie so oft am heutigen Tag wurde er aufgehalten… „Sasuke!“, rief die Rosahaarige erneut und lief ihm noch einmal in die Arme, drückte ihn fest an sich und schwerfällig versuchte sie, ihre Tränen zu unterdrücken. Irgendwie glaubte sie, dass sie nicht so einfach nachkommen würde. „Versprich mir noch etwas… Versprich mir, dass du nicht stirbst… Versprich mir, dass du mich nicht verlässt. Sei vorsichtig… Komm gesund zu mir zurück… Bitte…“ Bedrückt blickte Kakashi zu ihr, während Sasuke zunächst nicht reagierte. Erst, als ihre Tränen sich weiter einen Weg auf seinen schwarzen Mantel bahnten, strich er ihr zärtlich durch die Haare und sorgte somit dafür, dass sie ihren Kopf hob und ihn ansehen konnte. „Ich verlasse dich nicht. Nie mehr… Das verspreche ich dir“, flüsterte er ihr zu, „Ich liebe dich zu sehr… Deshalb… kann ich nicht sterben!“ Mit diesen Worten gab er ihr einen leidenschaftlichen Kuss, den sie sofort erwiderte. Der Kopierninja schmunzelte leicht, blickte zu Boden und wurde dann ernst. Das hier war größer als alles andere. Das hier würde wirklich alles übersteigen, was er bisher erlebt hatte. Und er wusste, was er für ein Risiko einging. Ein Risiko, dessen Zeitpunkt im Prinzip völlig falsch gewählt war. Was war denn mit Anko und ihrem gemeinsamen Ungeborenen? Es zählte nicht… Nicht jetzt. Er musste dem Uchiha beistehen und er würde sein Bestes geben, damit alles gut ausgehen würde. Damit all seine Schüler eine sichere Zukunft haben konnten. Nach und nach lösten sich die zwei voneinander, traten zurück, um ihre anderen Weg zu gehen. Sasuke drehte sich um, legte wieder seine Mine auf, während Sakura die Tarumi Huckepack nahm und mit Pakkun losstürmte – noch einen letzten Blick auf die beiden Shinobis werfend, die sich mit Ciara auf den Weg gemacht hatten, um Naruto zu suchen. - - - - - - - - - - - - - Sasuke sah kurz zu Kakashi, blickte aber sofort wieder geradeaus. Was war mit ihm? Wieso in Gottes Namen log er Sakura an, um sie zu schützen und folgte ihm – Uchiha Sasuke – in den vielleicht vermeintlichen Tod? Er würde doch dadurch sein Leben, seine Liebe und seine kommende Familie riskieren. Und dafür respektierte Sasuke ihn. Vielmehr noch bewunderte er ihn irgendwo und nur langsam ließ er den Gedanken wieder hinter sich, konzentrierte sich weiter darauf, dem Verlauf ihrer Spur zu folgen. Ciara war nicht nur eine sehr gute Spionin, nein, sie war auch mit der großen Fähigkeit gesegnet, jedermanns Chakra aufzuspüren, egal ob mächtig oder schwach. Ihr gefiel es zwar nicht, wieder in so eine offensichtlich heikle Sache hineingezogen zu werden, aber es half wohl nichts. Sie würde wieder einmal ihren Beschwörer zu dem von ihm gesuchten Ort leiten, an dem die von ihm gesuchte Person war, die er töten oder retten wollte. Immer das Gleiche… Hatte sie schon erwähnt, dass sie eigentlich besser für Spionage geeignet war und nicht die todesmutige Detektivschlange darstellte? Nach und nach kam die Quelle des Chakras näher und Ciara wurde langsamer, denn so etwas hatte sie wirklich noch nie gespürt. Es war unheimlich, bedrohlich und so unglaublich machtvoll, dass ihre Augen sich weiteten. Hätte sie vor Missmut schwitzen können – jetzt hätte sie es getan. Wie gefährlich das wieder werden würde. Am besten sofort aus dem Staub machen, wenn es wirklich zu extrem käme. Je mehr sie sich der Quelle des Chakras näherten, desto unbehaglicher wurde es für Kakashi und Ciara. Lediglich Sasuke schien vollkommen er selbst zu sein und keinerlei derartige Probleme zu empfinden, zumal er nicht wirklich viel empfand. Wenn es sein musste, kämpfte er auch gegen ein übermächtiges Wesen, das drei Bijuus als Seele in sich trägt. Man gönnte sich ja sonst nichts, oder? Und außerdem. Wenn diese Wesen glaubten, er sei nur ein normaler Uchiha, ein Shinobi mit einem einfachen Sharingan, dann irrten sie. Denn er war etwas Besonderes. Er hatte noch diverse Asse im Ärmel, die seinen Sieg in wirklich jedem Fall garantieren würden. Dessen war sich Sasuke bewusst und sicher! Nichts auf der Welt konnte sich ihm und seinem Sharingan noch in den Weg stellen… Für ihn würde es immer eine vollkommen sichere Notlösung geben, so glaubte er! Und deshalb war er sich auch so sicher, wieder gesund zu Sakura zurückzukönnen… Was war denn das? Die zwei Shinobis und die mittlerweile gefährlich zischende Ciara stoppten abrupt, als vor ihnen eine vermeintlich junge Frau mit langen roten Haaren stand und sich verführerisch die Lippen leckte. Ihr Blick war noch kälter und eisiger, als Konan von den Akatsukis es jemals bewerkstelligen konnte. Deshalb konkurrierte sie sehr gut mit Sasuke, der ihren Ausdruck lediglich erwiderte, aber mit seiner unbeeindruckten Ader gut untermalte. Namira hatte sich auf Anweisung von Jobuni hin vom Jutsu ausgeklinkt, um sich um die Verfolger zu kümmern, die ihnen auf dem Fersen waren. Dadurch würde es zwar wieder mehr Zeit brauchen, dem Jinchuuriki seinen Bijuu zu entziehen, aber wenigstens würde es zwei Störfaktoren weniger geben. „Na, wo wollt ihr hin?“, fragte sie nach einer Weile des Schweigens, in welcher der Regen eingesetzt hatte. Kakashi sah ernst zu ihr, antwortete jedoch nicht, was sein Kamerad ihm gleichtat. Offensichtlich legten die zwei seltsamen Konohanins es darauf an, sich mit ihr, einer der drei Erhabenen, anzulegen und das allein, indem sie schwiegen. „Was soll’s… Ihr werdet den Kyuubi – Jinchuuriki nicht mehr retten können. Nicht einmal euch selbst werdet ihr retten können!“ Und mit diesen Worten verschwand sich kurzzeitig auf dieselbe mysteriöse Art wie immer, erschien einige Meter hinter den beiden Jounin und warf zwei Kunais auf diese, welche gerade jetzt realisierten, dass ihre Gegnerin hinter ihnen war. „Und wer wart ihr?“, fragte sie belustigt, sich des Sieges schon gewiss. Leicht überraschend kam das schon und es wäre ihnen zwar gelungen, dem Angriff auszuweichen, allerdings mussten sie das nicht mehr, denn ein Kurzschwert der ANBU – Einheiten wehrte die Kunais ab. Namira hob eine Augenbraue und legte den Kopf etwas schief, verzog leicht das Gesicht. Wie in Gottes Namen konnte denn das möglich sein? Hier ging doch etwas nicht mit rechten Dingen zu… „Das war die falsche Frage“, antwortete der Halter dieses Schwertes und sah sie aus seinen seltsamen Augen an, in denen man nichts lesen konnte. „Neji – kun!“, stellte Kakashi fest und sah zu dem schwarzhaarigen Mitglied der Hyuuga – Familie, der mit einem Verband um den linken Arm und um den Kopf herum zwischen seinen Kameraden und der Erhabenen stand. Er stellte sich aufrecht und kampfbereit hin, sah mit verengten Augen ernst zu der Rothaarigen, die sich doch genau erinnern konnte, wie sie ihn so gut wie tot geprügelt hatte. „Ihr geht weiter und rettet Naruto. Mit der hier habe ich noch eine Rechnung offen!“, sprach Neji und wurde schweigend von Sasuke zurückgelassen. „Danke, Neji – kun!“, sprach Kakashi noch, ehe er dem Uchiha folgte. „Du hast wohl aus unserem letzten Treffen nicht gelernt, was? Scheint ganz so, als würdest du es explizit drauf anlegen. Ganz alleine… Wirklich nett.“ Namira hob die Arme, wollte mit Fingerzeichen beginnen, doch stockte sie plötzlich und riss ihre Augen auf. Was war denn jetzt los? Wieso konnte sie sich nicht bewegen? Nach Möglichkeit sah sie an sich runter und entdeckte einen Schatten, der nach ihrem gegriffen hatte. Schatten? Wo kamen die denn her, wenn die Wolken doch verdunkelt waren? Was… Was ging hier überhaupt vor? Wieso konnte sie sich nicht bewegen? „Ganz alleine? Nein. Diesmal habe ich jemanden mitgebracht, der dafür bekannt ist, besser zu überraschen als seine Gegner.“ Nur mit viel Mühe gelang es der Erhabenen ihren Kopf zu drehen und zu einem weiteren Jounin zu blicken, der ein Fingerzeichen geformt hielt und genervt zu ihr blickte. „Noch nie wurde ich so schlecht angekündigt, aber was soll’s…“, sprach Shikamaru und Neji schmunzelte, doch stellte er schnell fest, dass sich der Nara sehr anzustrengen hatte, um sein Jutsu an der Rothaarigen anzuwenden. „Lass uns das hier nach Möglichkeit schnell beenden, Shikamaru. Tenten wartet und ich möchte nach meiner Genesung wenigstens einmal richtig entspannen, wenn du verstehst!“ Der Nara nickte, versuchte trotzdem weiterhin sein Kage mane no Jutsu aufrecht zu erhalten. „Wenn das hier vorbei ist, Kleiner“, machte Namira, „dann wirst du nie wieder genesen können!“ Was der Rothaarigen noch mehr missfiel, als dieses dämliche Schattenkunstjutsu, war die Tatsache, dass der Hyuuga weiter siegessicher vor sich hin schmunzelte. Wieso um Gottes Willen glaubte der, sie vernichten zu können? War der dumm? Ganz plötzlich verhärtete sich Nejis Gesichtsausdruck und er sah todernst zu seiner Gegnerin. „Das nehme ich in Kauf, wenn ich dich dafür aufhalten kann!“, sprach er und aktivierte sein Bluterbe – das Byakugan, um den Kampf gegen die Erhabene aufnehmen zu können… Nun denn... Das war ein kurzes Kapitel und noch sehr ruhig... Aber es heißt ja: "Die Ruhe vor dem Sturm", denn das nächste Kapitel wird lang und actionreich, also freut euch schon :DDD Kapitel 14: Kakashis Opfer -------------------------- Kapitel 14: Kakashis Opfer Schneller und schneller eilten Kakashi und Sasuke mit dem vertrauten Geist des Uchihas in die Richtung, aus der die Quelle des gewaltigen Chakras kam, genauer gesagt in die Richtung, aus der Narutos Chakra kam. Drei Erhabene gab es und Neji hatte zumindest einen bzw. eine davon von ihnen weggelockt, würde sein Bestes geben, um sich um sie zu kümmern. Blieben also noch zwei. Dem Kopierninja und seinem ehemaligen Schüler war klar, dass das Jutsu noch nicht beendet sein konnte und deshalb einer von ihnen am Ort des Rituals zu bleiben hatte, wenn der Kyuubi endgültig extrahiert werden sollte. Das würde wiederum bedeuten, dass einer als weitere Hürde dienen würde. Und mit dem müssten sie sich wohl oder übel beide auseinandersetzen. Es wäre zumindest sinnvoller, denn angenommen, sie würden sich trennen, so wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Einzelne getötet wurde und derjenige, der sich zu Naruto durchgeboxt hatte, von zwei – hoffentlich nicht drei – Erhabenen ebenfalls unter die Erde verfrachtet werden würde. Also – gemeinsam war man stärker. Diese Erkenntnis musste Sasuke in ausnahmsweise einsehen und sich daran halten, wenn er seinen besten Freund aus den Fängen dieser monströsen Irren retten wollte. Dazu kam, dass er Hinata versprochen hatte, Naruto gesund wieder zu ihr zurück zu bringen und er hatte seiner Sakura ebenso versprochen, zu ihr zurückzukehren – ebenfalls gesund! Immer weiter drangen die beiden Shinobis deshalb vor und näherten sich weiter ihrem Ziel… Doch als würde das Schicksal ihnen nicht wirklich hold sein, mussten sie anhalten, als ein Mann mit meeresblauen Haaren den Weg versperrte, leicht amüsiert zu ihnen blickte – Kazan. „Es wundert mich, dass ihr soweit gekommen seid. Ist Namira etwa aufgehalten worden oder wollte sie mir noch ein wenig Spaß gönnen?“ Nun stand also fest, dass der letzte dieser drei Knalltüten immer noch damit beschäftigt war, Naruto den Kyuubi zu entziehen. Kazan ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, weder von dem ernst aussehenden Kakashi, noch von dem erkalteten Sasuke. Er kannte die beiden nicht, aber das sollte sowieso nicht der Rede wert sein. Innerhalb kürzester Zeit würde er sie vernichtend geschlagen haben, obwohl er noch leicht von dem Kampf mit Naruto erschöpft war. „Keine Antwort? Sehr schade eigentlich. Ich rede gerne, ihr etwa nicht?“ „Was ist mit Naruto?“, hinterfragte der Kopierninja lediglich und fixierte dabei seinen Gegner, der jedoch nur sein Schmunzeln breiter werden ließ. „Der Kyuubi – Jinchuuriki wird momentan noch unserem Justu ausgesetzt, doch schon bald wird sein Bijuu uns gehören und dann werden wir wieder über diese jämmerliche Welt und euch erbärmliche Menschen herrschen! Allein die Tatsache, dass ihr unnützen Wesen über Chakra verfügt, schürt in mir den Drang, einen nach dem anderen eurer Rasse zu foltern und zu töten! Und mit euch fange ich an…“ So verschwand Kazan, indem sich sein Körper wieder erneut wellenförmig bewegte und nun nicht mehr zu sehen war. Er jedoch konnte seine Gegner sehr wohl sehen, zog zwei Dolche und erschien vor den beiden Konohanins, um sie zu erstechen, doch während er wieder auftauchte, wichen die zwei seinem Angriff aus, als ob sie ihn hätten kommen sehen. Überrascht weitete der Erhabene seine Augen, warf die Dolche nach ihnen und sprang selbst einige Meter zurück, wunderte sich erneut, als seine Waffen total ins Leere gegangen waren und verschwand wieder. Zufall und Glück hatten die – mehr nicht! Schnell teleportierte er sich hinter die zwei, konnte aber nicht fassen, dass sie sich zu ihm umdrehten, noch bevor er vollständig erschienen war und nun ihrerseits ein paar Shurikens nach ihm warfen. Kazan streckte seinen Arm aus und stoppte so die Wurfsterne in der Luft, ließ sie zu Boden fallen und sah dann in die Augen seiner Gegner… „Was zur…?“, fragte er sich irritiert, als er etwas sah, was er – einer der drei Erhabenen, die doch schon eine Ewigkeit auf diesen Welten wandelten – nicht kannte. „Was… sind das für Augen?“ Ja, Kazan blickte in Augen, die ihm völlig fremd waren. Der grauhaarige Shinobi hatte nur eines davon, welches noch zusätzlich von einer Narbe verziert war, während der Schwarzhaarige zwei von ihnen besaß. Was hatte das zu bedeuten? Und wieso konnten sie ihn offensichtlich sehen? Ging das? Nein… Niemand hatte das geschafft, nicht einmal der Träger der Rin’negan. Wieso also schafften diese beiden es? Blödsinn! Das war nur Glück! Sie würden es nicht ein drittes Mal schaffen, seiner Teleportfähigkeit zu entgehen und deshalb verschwand er wieder, tauchte mit dem Rücken vor ihnen auf, drehte sich um und schlug zu, verfehlte jedoch den Uchiha, trat stattdessen nach dem Hatake, der jedoch ebenfalls seinem Tritt auswich und anschließend nach ihm packen wollte. Doch Kazan nutzte diese Gelegenheit, packte seinerseits Kakashi am Arm und schleuderte ihn weit hinter sich, formte schnell ein paar Fingerzeichen, sodass der Kopierninja in die Luft geschleudert wurde und vor Schmerz aufschrie. Amüsiert schmunzelte Kazan, wendete sich wieder dem Uchiha zu, stockte allerdings und beugte sich etwas zurück, denn dieses manifestierte Chakra in der Hand des Schwarzhaarigen schien eine kraftvolle Attacke zu sein, der er sich nicht aussetzen wollte. „Chidori!“, rief Sasuke und verfehlte seinen Gegner leider, der mit seiner Teleportfähigkeit dem Angriff ausgewichen war, an anderer Stelle wieder auftauchte und sich bereits über seine tollen Manöver freute, doch hatte er die Rechnung ohne den Konohanin gemacht. Denn dieser drehte sich ein wenig, schlug die Hand mit seinen tausend Vögeln auf den Boden und blickte den Erhabenen aus seinen mächtigen Augen an. „Chidori Nagashi!“, rief er erneut und die Raitonkugel aus Chakra traf auf den nassen Rasen, teilte sich auf und raste gefährlich auf Kazan zu, der in die Luft sprang, damit er ja nicht den elektrisierten Boden berührte, doch spürte er über sich noch etwas und sah auf. Kakashi war doch tatsächlich über ihm und hatte in seiner rechten Hand einen ähnlichen Blitz wie der komische rotäugige Ninja auf dem Boden. Wieso war der überhaupt noch am Leben? Kazan hatte ihn doch mit einer Technik eliminiert. „Raikiri!“ Der Hatake schlug zu und traf sogar in genau dem Moment, in dem sich Kazan teleportierte, um dem Angriff zu entfliehen. „Katon, Goukakyou no Jutsu!“, sprach Sasuke nun, blickte in eine völlig abartige Richtung, in der sich aber genau jetzt der Erhabene hinbewegt hatte und von dem gewaltigen Feuerball getroffen wurde. Kakashi landete neben Sasuke und sie sahen beide zu ihrem Gegner, der sich irgendwie verärgert und mit einigen Verbrennungen sowie einer vom Raikiri entstandenen Wunde an der Schulter, die jedoch relativ schnell heilten, sein kaputtes Hemd vom Leib riss. Was zur Hölle waren das für Shinobis? Kurz blickte er zu der Stelle, an welcher der vermeintliche tote Kakashi hätte liegen müssen, doch dort fand sich nur ein Baumstumpf. Die waren doch nicht normal. Wie konnte es angehen, dass sie einerseits seinen Angriffen so geschickt auswichen und noch dazu sahen, wann er wo auftauchen würde? Lag es an diesen Augen? An diesen seltsamen roten Augen mit den drei kommataförmigen Punkten? Lasen sie seine Gedanken? „Was zur Hölle sind das für Glubscher, huh? Warum könnt ihr meine Teleportfähigkeit voraussehen?“ Doch es folgte keine Antwort, denn stattdessen musste der Erhabene stutzend feststellen, wie der Hatake vortrat, zu Fingerzeichen ansetzte und genau die gleichen Siegel formte wie er es doch selbst vorher getan hatte. Dadurch wurde er in die Luft geschleudert und wurde dort dann in vielerlei Hinsichten verletzt, sodass er tatsächlich Blut spuckte, als er wieder auf dem Boden ankam. Schnell warf er drei aus dem Nichts erschaffene Kunais auf sie, lenkte sie jedoch scheinbar mühelos von seinem momentanen Standort und griff rasant mit ihnen von mehreren Seiten an. Dennoch schafften es die zwei, den beschworenen Waffen auszuweichen – scheinbar ohne Probleme. Kazan ließ daraufhin die Kunais verschwinden und stellte sich aufrecht hin. Nach und nach begriff er, was es mit diesen seltsamen Augen auf sich hatte. Sie vermochten, Attacken vorherzusehen, Details sofort zu erhaschen, sodass ihr Träger ihnen Aufmerksamkeit widmen und sich auf eventuelle Tricks vorbereiten oder eben diese Tricks gegen den Feind selbst anwenden konnte. Es brachte also nichts, schnell Fingerzeichen zu formen, da man sie mit diesen Augen sehen und imitieren konnte. Doch wieso waren die beiden ebenso fähig, ihn trotz Teleportation zu sehen? „Ich muss sagen, dass mir das hier noch um einiges mehr Freude bereitet“, sprach er schließlich etwas ernster als sonst und wischte sich etwas Blut vom Mundwinkel. „Eure Augen scheinen euch große Macht zu verleihen und dazu befähigen, Jutsus zu erkennen, zu imitieren, Angriffen besser auszuweichen und auf eine unerklärliche Art und Weise meine Instantbewegungen vorherzusehen. Wieso? Was sind das für Augen?“ „Sharingan“, antwortete Sasuke und sprach somit zum ersten Mal seit der Begegnung mit dem Erhabenen, „mein Kekkei Genkai.“ Kazan hob eine Augenbraue. „Kekkei Genkai, hm? Und von welchem verfluchten Clan stammst du ab? Wie heißt du?“ „Uchiha Sasuke…“ „Uchiha? Nie gehört.“ Kakashi sah zu dem Blauhaarigen, hätte innerlich schmunzeln können. Wie hätte er auch vom Uchiha – Clan wissen können? Er entstand erst während der Vorherrschaft der Bijuus, also nach der Verbannung der drei mächtigen Erhabenen. Das Byakugan konnte er kennen, aber das Sharingan nicht und das war auch gut so, denn so hatten er und Sasuke einen Vorteil. Und noch besser war es, dass die Bijuus, die Kazan als Seele dienten, offensichtlich niemals dem Uchiha – Bluterbe begegnet waren, denn so ergab es Sinn, dass Kazan es nicht kannte. „Und wer ist der da? Dein Vater?“ Der Schwarzhaarige erwiderte nichts und auch Kakashi blieb still. „Nun, sieht nicht so aus, immerhin hat er nur ein komisches Sharingan oder wie das heißt und anhand dieser Narbe über dem Auge scheint er vorher ein normales gehabt zu haben… Nun, sei’s drum“, sprach er, verwarf seine unnötigen Schlussfolgerungen und schmunzelte wieder amüsiert. „Da ich zwei Gegner habe, die es ernst meinen, kann ich auch ein wenig ernster werden, oder?“ Schnell formte er Fingerzeichen, klatschte die Hände ineinander und streckte die Arme wieder in beide Richtungen, woraufhin die Erde erzitterte und einen gewaltigen Felsen erhob, auf dem Kazan stand. Mit einem weiteren Fingerzeichen wurde der Boden unter Kakashi und Sasuke ebenfalls zum Beben gebracht und die beiden Sharinganträger sprangen auf nahe gelegene Bäume, sahen nun zwei weitere Felsen hervortreten. Was hatte der vor? Durch die Sharingan konnten sie erkennen, wie zwischen den Gesteinsbrocken ein Strom aus Chakra floss und sich gegen den Uhrzeigersinn bewegte, doch was hatte das zu bedeuten? Kazan wollte also ernster machen? Nun, das konnte Sasuke genauso gut, weshalb er seinen schwarzen Kapuzenmantel auszog, ihn wegwarf und sein Schwert von Kusanagai zog. Es dauerte nicht lange, da hielt er das mächtige Katana, was er damals von Orochimaru bekommen hatte, fest und kampfbereit in der Hand. Aber offensichtlich schien das ein mächtiges Jutsu zu werden, denn plötzlich manifestierte sich das Chakra zu einem meeresblauen Licht, welches zwischen den Felsbrocken erschien und die Gesteine selbst in ein ebenso meeresblaues Licht hüllten und Risse in ihnen entstehen ließen. Diese zogen sich weiter über die Oberfläche, bis sie plötzlich platzten und zwei hagere aber gut zwei Meter große Gestalten offenbarten. Kazan selbst stand auf dem Boden in den Ruinen seines Felsens und ließ das Licht versiegen, hielt die Arme in die Richtung seiner beschworenen Wesen. Die hageren Gestalten sahen unmenschlich aus. Lange dürre Arme hatten sich dem ebenso dürren Körper angepasst. Leere Augenhöhlen und ein geöffneter Mund vermittelten den Eindruck, dass es sich hier um Tote handeln könnte. Dabei lief es Kakashi kalt den Rücken hinab und er schluckte. Von diesen Biestern ging keinerlei Chakra aus, zumindest strömten sie keines aus. Und obwohl es so aussah, als würde Kazan wie ein Puppenspieler die Gliedmaßen dieser Dinger bewegen, waren keine Fäden aus Chakra sichtbar und für das Sharingan wären sie das auf jeden Fall gewesen! Was also waren das nur für komische Viecher? Schnell streckte der Erhabene seine Arme in die Richtungen von Kakashi und Sasuke, woraufhin die beiden hageren Gestalten mit immenser Geschwindigkeit zu den beiden Konohanins gelangt waren und diese etwas erschrocken aufblickten – der eine mehr, der andere weniger. Doch als Kazan seine Hände zu Fäusten ballte, spürten beide dasselbe… Sie fühlten sich schwächer. Es war, als würde ihnen das Chakra direkt aus dem Körper gezogen werden. Und es schien auch nicht wirklich möglich zu sein, diesem Sog zu entkommen, sodass der Verlust an Chakra immens wurde. Doch erneut konnten sie dank des Sharingans diesen Wesen entkommen. Kakashi bemerkte zuerst, dass die Gestalten das Chakra durch ihren Mund einsaugten, also griff er an seine rechte Wesentasche, nahm einen Bannzettel heraus und klatschte es dem Ding vor sich in den Mund, woraufhin dieser kurz zuschlug und dem Kopierninja Zeit einräumte, sich zu bewegen und dem Sog davon zu springen. Schlitternd kam er auf dem Boden auf und keuchte etwas, sah zu dem verdammten Drecksbiest, welchem der Bannzettel wieder abfiel. Der Uchiha hingegen nahm seine Kräfte zusammen und drückte sich weg, schlug mit dem Katana zu und köpfte die hagere Gestalt vor sich, um nun ebenfalls vom Baum zu springen und neben Kakashi zu landen. Auch er schwitzte ein wenig. „Diese Monster entziehen einem Chakra und das nicht gerade wenig. Wir müssen aufpassen“, flüsterte ihm Kakashi zu, musste jedoch gleich wieder ausweichen, was der Schwarzhaarige ihm gleichtat, denn Kazan hatte seine beiden Beschworenen sofort wieder auf die beiden Shinobis gehetzt. Und das, obwohl Sasuke dem einen eben noch den Kopf abgeschlagen hatte. Aber wie es schien, war dieser im wahrsten Sinne des Wortes nachgewachsen… „Das hier“, sprach er, „sind meine vertrauten Geister – die halbtoten Brüder. Ihr seid die ersten, die tatsächlich auf Anhieb bemerkt haben, dass sie Chakra entziehen und vor allem seid ihr die ersten, die wissen, wie sie das tun. Ich glaube, ich verstehe langsam, was es mit euren Augen auf sich hat. Wie es aussieht, verleihen sie Chakra Farbe, sodass ihr es wirklich sehen könnt. Dadurch wusstet ihr, dass meine Halbtoten euer Chakra mit dem Mund einziehen und da mein Teleport sowohl an der Stelle meines Verschwindens als auch meines neuen Auftauchens zuerst Chakra freisetzt, konntet ihr auch das sehen… Nicht schlecht… Wirklich nicht schlecht…“, grinste er amüsiert und stoppte die beiden Halbtoten. „Ich habe keine Ahnung, wie wir gegen ihn kämpfen sollen, wenn er von seinen Geistern beschützt wird. Es wird nahezu unmöglich, ohne dabei eine weitere große Menge Chakra zu verlieren“, meinte Kakashi, blieb kampfbereit und ernst. „Es gibt eine Möglichkeit“, entgegnete dann Sasuke und der Hatake blickte etwas verwundert zu ihm, wie er lediglich gefühlskalt zu dem Erhabenen sah. „Um seine beiden vertrauten Geister zu koordinieren, muss er an Ort und Stelle stehen bleiben, da von diesem Punkt aus sein Jutsu begonnen hat. Er kann es offensichtlich nicht verlassen, denn sonst wäre es noch einfacher, uns zu attackieren“, sprach er und veränderte seinen kalten und ebenfalls ernsten Ausdruck nicht. Sasuke schwang sein Schwert und der Kopierninja begann zu begreifen, sah dann wieder zu Kazan. „Ich werde es versuchen, aber denkst du, dass du das mit deinen Chakrareserven hinkriegst?“ Kakashi war besorgt um Sasuke und seinen angehenden Plan, der durchaus riskant war. Doch der Uchiha antwortete nicht, ging stattdessen ein paar Schritte auf die zwei halbtoten Brüder zu, wie sie von Kazan genannt wurden. Kakashi hingegen sah noch einmal zu ihm, drehte sich um und lief zurück in den tiefen Wald. „Du läufst nicht weg!“, rief der Erhabene belustigt und schickte einen der zwei Geister hinterher, der jedoch von Sasukes Katana in den Rücken gestochen und zurückgetreten wurde. Wie beim anderen heilten die Wunden natürlich sofort. Kazan hob schmunzelnd eine Augenbraue. „Nun, was soll’s… Dein Kamerad wird nicht rechtzeitig mit Verstärkung zurückkommen. Denn dann wirst du tot sein!“ Doch wieder antwortete der Uchiha nicht, was den Blauhaarigen irgendwo nervte. Ließ der sich nicht beeindrucken oder was war mit dem los? Jeder andere hätte doch vor Angst gezittert! Ach, egal. Er würde früh genug merken, mit wem er sich anlegte. Doch jetzt stellte sich der Erhabene erstmal die Frage, ob er es wirklich mit einem Menschen zu tun hatte, gegen den er hier kämpfte… Sasuke schlüpfte aus seinem Hemd, ließ es an den Seiten hängen und tat das, was er schon ein ganzes Jahr nicht hatte tun müssen. Er beschwor das Mal des Fluches… Langsam breiteten sich die schwarzen Flecken des Juins über seinen gesamten Körper aus, verbanden sich miteinander und verwandelten den Uchiha in den Todesengel mit glühend roten Augen. Kazan blickte verwundert auf, weitete leicht seinen Blick. Was zur Hölle war das denn? Was in drei Teufels Namen war denn aus diesem schwarzhaarigen Uchiha – Bengel geworden? Es schien sich so einiges in den letzten Jahrhunderten geändert zu haben, wenn es jemand fertig brachte und so ein Jutsu erschuf, das aus einem normalen Menschen ein Monstrum machte. Doch davon würde der Sharinganträger auch nicht gewinnen! Im Nu lenkte er die beiden Halbtoten auf Sasuke zu, der mit zwei kraftvollen Flügelschlägen die hageren Wesen zurückstieß, dann in den Himmel hinaufstieg, ein paar Fingerzeichen formte, woraufhin sich aus dem Boden unter den Halbtoten einige Schlangen gefährlich zischend erhoben und die vertrauten Geister festhielten, sich in ihnen verbissen. Sasuke bündelte anschließend ein Chidorisäbel, lenkte es durch die Körper der halbtoten Brüder und zerstückelte sie und die Schlangen damit in Einzelteile, doch Kazan machte eine schweifende Handbewegung, formte kurz ein Fingerzeichen und sorgte somit dafür, dass die zwei wieder im alten Zustand waren und nun auf den Uchiha zusprangen, der sich mit seinem Katana gegen die Angreifer zur Wehr setzte. Er glitt etwas nach unten, wurde dort aber bereits erwartet und mit dem ersten Tritt von einem spindeldürren Bein attackiert, welches er dank seines Unterarms abwehrte, das Bein packte und es leicht über sich lenkte, sodass der von oben kommende Tritt des anderen daran abprallte. Sasuke stieß sich erneut mit seinen Flügeln ab, wurde wieder verfolgt und weitete kurz seine Augen, als einer der vertrauten Geister plötzlich verschwand und hinter ihm wieder auftauchte, sodass ein harter Schlag bevorstand, dem der Schwarzhaarige zur Seite auswich und einen Knietritt in den Magen des Halbtoten durchführte, dafür jedoch vom anderen von hinten umschlungen wurde. Sasuke bemerkte den vergammelten Kopf des vertrauten Geistes neben sich und wie er wieder begann, Chakra einzusaugen, dazu auch noch auf ihn einschlug. Und der Bruder dieses Monstrums tat das gleiche, nur dass er sich von vorne um den Uchiha schlang und er somit kampfunfähig schien, nachdem sein Schwert von Kusanagai ebenfalls aufgrund der aufkommenden Schwäche aus der Hand fiel. Doch trotz des verkrampften Gesichtsausdrucks behielt Sasuke die Nerven und sammelte etwas Kraft. „CHIDORI NAGASHI!“, rief er und das mächtige Kraftfeld aus zahlreichen zuckenden Blitzen ließ die beiden vertrauten Geister von Sasuke weichen, der seine Flügel ausbreitete, erst einmal auf dem Boden landete und das Katana aufhob. Doch musste er nicht lange auf den nächsten Angriff warten. Schnell stieß er sich wieder vom Boden ab, um dem einen zu entkommen, wurde daraufhin aber wieder vom anderen niedergeschlagen. Es hatte durchaus Wirkung gezeigt, was die beiden halbtoten Brüder mit ihrem Chakra absorbieren leisteten. Sasuke erhob sich, sah wieder einen der vertrauten Geister auf sich zu kommen, mobilisierte aber die Schlangen, die einen seiner Flügel darstellten, ließ sie zu einem nahe liegenden Baum strecken und sich dort festklammern, sodass sie ihn genau zu dem Zeitpunkt wegzogen, als der Angreifer zuschlug. Die Schlangen festigten sich wieder und der Uchiha hatte eine kurze Verschnaufpause, in der er zu dem verwirrt umher sehenden Halbtoten blickte. Halt? Wieso sah der sich um? Schnell richtete Sasuke seinen Blick auf Kazan, der ihn überlegen und amüsiert anschmunzelte. Plötzlich hörte der Schwarzhaarige hinter sich das Zischen eines durch die Luft schneidenden Schwertes, was ihn auch in der Schulter traf. Doch es war noch nicht einmal ein Schwert. Es war der Arm dieses vertrauten Geistes, der sich zu einer länglichen spitzen Waffe geformt hatte und nun den Uchiha an den Baum drückte. Vergebens versuchte Sasuke sich zu lösen und sah das Biest wieder näher kommen. „Beenden wir das lieber… Es macht keinen Spaß mehr!“, sprach der Erhabene von seinem Plätzchen aus, ballte die Hand, mit welcher er Sasukes Angreifer kontrollierte und ließ diesen vertrauten Geist plötzlich wie erstarrt stoppen, die leeren Augenhöhlen aufquellen und anschließend eine große Explosion folgen… Nur langsam lichtete sich die Umgebung unter immer noch kräftigen Regeneinfall, als die gewaltige Rauchwolke verschwand. Ein Krater war entstanden, der zwar nicht allzu riesig war, aber dennoch die Zerstörungskraft hinter dieser Explosion zeigte. Kazan blickte zu seinem Werk und grinste belustigt vor sich hin, bis er dann aber eine Gestalt aus dem Krater kommen sah, die zahlreiche Prellungen und ein paar Wunden mit sich trug. Sasuke – mittlerweile wieder in normaler Gestalt und total durchnässt – ging wieder auf die noch grüne Fläche vor Kazan, hob sein Schwert von Kusanagai und sah mit leicht geweiteten aber immer noch gefühlskalten Sharingan zu diesem, der irgendwie nur ungläubigmit der Nase zucken konnte. „Wie…? Wie hast du das überlebt? Du hättest davon sterben müssen! Dieses Explosion…“ „…war auf Grundlage eines Doton – Jutsus erschaffen“, brachte der Uchiha den Satz zu Ende, „Doton ist gegenüber Raiton schwach.“ Der Kampf gegen Deidara hatte sich gelohnt und die Tatsache, dass er seine Fähigkeiten mit dem Blitzelement geschult hatte ebenfalls. Kazan hob wieder einmal eine Augenbraue und begann aber anschließend erneut zu schmunzeln. Das hier war doch schon sehr amüsant und machte Spaß. „Verstehe… Du hast deine Flügel als Schutzschild eingesetzt und dieses Blitzkraftfeld um dich herum aktiviert. Respekt… Aber leider hat es dir nichts genützt“, machte der Blauhaarige und deutete dabei auf den anderen Halbtoten, den er langsam bedrohlich zu Sasuke navigierte. Doch der Uchiha wagte es auch nicht einmal, panisch aufzublicken oder nervös zu schlucken. Nein, diese unbeeindruckte Ader ging und ging nicht weg. Was hatte der für Störungen? War der gelähmt im Gesicht? Kazan beruhigte sich. Er würde gewinnen und diesen nervenden Bengel ausschalten. Dann könnte er sich das Gesicht des Uchihas immer noch zurechtmachen. „Und jetzt… STIRB!“, brüllte er, lachte laut auf und wollte die finale Handbewegung machen, damit sein vertrauter Geist angreifen konnte, doch während er so lachte und dabei zum gegenüberliegenden Wald sah, erkannte er diesen komischen anderen Shinobi, der vorhin weggelaufen war. Kazans wahnsinniger Gesichtsausdruck blieb bestehen, doch hatte er seinen Ausraster unterbrochen, als er in das Auge des Hatake blickte. Es hatte sich verändert… Und bestimmt nicht zum Positiven. Auch Sasuke sah nun zu Kakashi, blickte aber dann wieder zu dem Erhabenen und ging ein paar Schritte zurück, während sein ehemaliger Sensei das Fingerzeichen löste, welches er noch vor kurzem vor sein linkes Auge gehalten hatte. „Mangekyou Sharingan!“, sprach dieser schnell und fixierte dabei Kazan, der sich aufgrund seines Jutsus und aufgrund seines selten gesehenen Entsetzens nicht rühren konnte. Erst nach einer kurzen Weile bemerkte er, wie etwas an ihm zerrte und deshalb sah er hinter sich, entdeckte ein schwarzes Loch mitten in der Umgebung, was nun begann, alles in sich herein zu ziehen. Ob es nun kleine Steine, etwas aufgewirbelte Erde oder die Rauchwolke waren. Auch er wurde plötzlich davon gepackt und immer stärker aus seiner Position gebracht. Kazan schlitterte schon über den Boden, konnte sich einfach nicht aus dieser Lage befreien und wurde noch dazu auf geheimnisvolle Art eingedrückt. Dass der Kopierninja vorhin verschwunden war, bedeutete nicht, dass er Verstärkung holen wollte, sondern dass er sich auf den Einsatz dieser Technik vorbereiten musste und dafür eine gewisse Zeit brauchte. „IHR VERDAMMTEN…“, rief Kazan schließlich, bevor das schwarze Loch ihn vollends verschlugen hatte, sodass auch der vertraute Geist verpuffte. Kakashi löste die Technik wieder auf und das Dimensionstor verschwand, sowie auch seine spezielle erweiterte Form des Sharingans. Es war geschafft. Dieser Erhabene war geschlagen und verweilte jetzt für ewig in einer anderen Dimension. Sasuke wischte sich eine wenig Blut von der Wange und sah zu Kakashi. „Das hätte schneller gehen können“, meinte er kalt. „Nächstes Mal“, erwiderte der Kopierninja, blickte dabei zu seinem einstigen Schüler und fing langsam an zu lächeln, was dieser ihm plötzlich zur Verwunderung aller Beteiligten – also Kakashi selbst – gleichtat. Sasuke lächelte doch tatsächlich. Es war ein gutes Gefühl gewesen, mit Kakashi mal wieder an einer Seite gekämpft zu haben und nun würden sie gemeinsam Naruto retten. So sah jedenfalls der Plan aus, auch wenn beide ziemlich erschöpft waren. Jetzt durfte man einfach nicht aufgeben… Der Uchiha blickte dann jedoch verwundert auf, als Kakashi geschockt zu ihm sah. „SASUKE! PASS AUF!“, schrie er und der Angesprochene drehte sich um, erkannte diese wellenförmige, diesmal etwas langsamere, Bewegung eines entstehenden Körpers, der sich als der von Kazan herausstellte, welcher nur einen Arm und einen mit Blut vertrieften Kopf hatte und hasserfüllt auf Sasuke zustürmte, seinen noch heilen Arm zu einer Klinge verwandelnd. Es schien zu spät… Sasuke konnte offenbar nicht mehr entkommen – das stand fest und so biss der Uchiha die Zähne zusammen, fragte sich, ob es nicht doch eine Fluchtmöglichkeit gab, stellte sich innerlich auf seinen Tod ein, erschrak dann aber und sah entsetzt zu dem Bild, was sich ihm nun bot. „Kakashi… sensei…“, sprach er leise, während er den Hatake vor sich stehen hatte – mit dem Arm von Kazan in der Brust. Der Erhabene zog es sogar noch etwas zur Mitte des Oberkörpers, ehe er es wieder hinauszog und wahnwitzig zu grinsen begann. Der Kopierninja verkrampfte das Gesicht und das Blut bahnte sich einen Weg durch seine Klamotten. Diese Wunde würde ihn töten. Dessen war er sich sicher. Irgendwie war es wohl doch ein Fehler gewesen, Sakura wegzuschicken, denn jetzt wäre ein Medic – nin sehr sinnvoll gewesen… Nun, es war aber keiner da und deshalb fand sich Kakashi jetzt bereits mit seinem Schicksal ab. Aber da war noch etwas… Er musste seinem einstigen Schüler noch etwas sagen. „Sasuke… Ich war nicht stark genug, aber du… Du musst… deine… Versprechen halten… Und… tu’ mir einen Gefallen“, meinte Kakashi, „Kümmere dich… um Anko und… das Kind…“ Mit diesen Worten kippte er nach hinten, wurde aber vom Uchiha aufgefangen, der nun tatsächlich vollkommen entsetzt zu ihm sah, während der Hatake keuchend nach Worten suchte. Der einsetzende Tod schritt viel schneller fort, als er es sich vorzustellen vermochte. „Versprich… Versprich es mir… und gebt niemals auf… Du… Sakura… Naruto…“ Und mit diesen letzten Worten kippte sein Kopf kraftlos zur Seite. Er hatte noch gelächelt unter seiner Maske… Dieses freundliche und aufrichtige Lächeln, welches dem ein oder anderen stets gute Laune ins Gesicht zauberte. Aber als dann sein linkes gefürchtetes Sharinganauge nicht mehr mit Chakra versorgt wurde und deshalb völlig starr an Farbe und Kraft verlor, erstarb auch sein Besitzer… Sasuke regte sich nicht, blickte lediglich mit gesenktem Kopf zu seinem ehemaligen Sensei, der irgendwie immer den Eindruck erweckt hatte, den Ersatzvater darstellen zu wollen – wenn auch unbewusst. In der Tat waren sie sich einmal ähnlich gewesen, was sich nach Sasukes Verrat geändert zu haben schien und das hatte Kakashi beschäftigt, wohl auch verletzt, doch ließ er es sich nicht anmerken und zeigte damit dann doch noch eine Ähnlichkeit zu Sasuke. Erst in diesen Momenten wurde dem Uchiha wieder mal bewusst, was für ein Leiden er durch seine damalige Entscheidung bei seinen Freunden verursacht hatte… „Versager… Versager! ERBÄRMLICHER STERBLICHER MENSCH!! SONST NICHTS!! AHAHAAHAHAHAH!“, lachte Kazan vollkommen irre, bemerkte nicht einmal wirklich, wie Sasuke Kakashis Stirnband über das Sharingan legte, seinen Kopf sanft auf die Erde bettete, sich erhob und mit gesunkenem Blick zu dem Erhabenen ging. Erst jetzt sah dieser zu ihm, suchte den Blick des Uchihas, um ihm mitteilen zu können, dass er als nächstes dran sei. Es störte ihn auch nicht, dass Sasuke ihn am Hals packte und ein Stück runter zog. „WAS? Was ist, huh? Willst du mir etwas zeigen?“ Er lachte auf, verstummte aber augenblicklich, als Sasuke seinen Kopf hob und das offenbarte, was er von Itachi bekommen hatte. „Mangekyou Sharingan!“ Die drei kommataförmigen Punkte rotierten, verschmolzen und bildeten die Pupille mit den drei sichelartigen Abschweifungen. Und während Kazan in diese Furcht einflößenden Augen blickte, erkannte er nicht einmal die Gefahr, die sich aufbaute. Ja, dieser verfluchte Scheißkerl würde büßen… Er würde leiden, voller Schmerzen – physischer Natur! Tsukuyomi würde hier eine viel zu milde Strafe sein und lange hatte Sasuke nicht mehr dieses Gefühl gehabt, jemanden quälen und langsam sterben zu lassen, die wohl tuenden Sterbenslaute zu hören… Jetzt spürte er dieses Verlangen wieder und es tat verdammt nochmal gut… Sasukes Mangekyou Sharingan begann zu glühen und mit voller Kraft drückte er den Hals des Erhabenen ein, donnerte Kazan gegen einen Baum, wo dieser langsam hinab glitt. Er schüttelte kurz den Kopf und sah aber panisch zu Sasuke, aus dessen einen Auge etwas Blut trat und nun den Erhabenen präzise fixierte. Er hatte diese Technik noch nie benutzt und aufgrund seiner wenigen Kraftreserven wurde sie auch nicht so gewaltig wie sie sein könnte, aber es würde ausreichen. Ausreichen, um diesen verdammten Bastard zu vernichten. Kazan wollte fliehen, doch es war bereits zu spät… „Amaterasu!“ Sasuke riss die Augen noch weiter auf und ein mächtiges schwarzes Feuer entstand um Kazan, der davon umschlungen wurde und einen betäubenden Schrei abgab, welcher von mehreren weiteren schmerzverzerrten Lauten gefolgt wurde, denn egal, was er tat, es hörte nicht auf zu brennen, trotz des Regens. Die heißen Flammen zersetzten die Haut, bohrten sich tief in das Fleisch und schienen ihn sogar von innen heraus auseinander nehmen zu wollen. War das hier das Fegefeuer? „WAS IST DAS? WAS HAST DU MIT MIR GEMACHT?!“ „Sieben Tage… Sieben Nächte… Bis nichts mehr von dir übrig ist…“, sprach der Uchiha, senkte wieder seinen Blick und hob sein Katana auf, während Kazan höllisch und qualvoll von Amaterasus unlöschbaren Flammen gesegnet wurde. Anschließend nahm Sasuke seinen Kapuzenmantel, beugte sich zu seinem Sensei runter und deckte ihn damit ab, um ihm nun eine Antwort auf seine letzten Worte zu geben. „Ich verspreche es dir und… Danke… Danke für alles, Kakashi – sensei…“ Ja, er würde das Versprechen halten, um das ihn Kakashi gebeten hatte. Das war er ihm schuldig… Dann erhob sich der Uchiha und sah wieder in die Richtung, aus der wohl Narutos Chakra kam… Noch gab es eine Chance und die würde er nutzen… Ich habe mich selbst dafür geohrfeigt, Kakashi das angetan zu haben und es hat mich viel Überwindung gekostet, glaubt mir.. Nur ich wollte von vornherein keine Story schreiben, in der absolut alles gut ausgeht... Seid mir nicht böse! Das Ganze hier sorgt außerdem für einen guten Verlauf der nachfolgenden Kapitel! Kapitel 15: Eine zweite Chance ------------------------------ Kapitel 15: Eine zweite Chance Es war irgendwie wie ein schlechtes Omen als in Kakashis Küche einer der besten Teller wie von Geisterhand auf den Boden fiel und dort zerschellte, wodurch Anko ziemlich erschrak. Sie fasste sich ans Herz und seufzte dann aber erleichtert aus, wirkte jedoch trotzdem etwas genervt, denn immerhin war es das beste Geschirr, was in diesem Haus existierte. Schnell kehrte sie es zusammen, warf es weg und schnitt sich dann aber an einer der Scherben. „Ach, verfluchter Mist aber auch“, machte sie und lutschte sich das Blut vom Daumen. Sie band sich ein Pflaster um und verschwand dann im Wohnzimmer. Der Tag war schon wieder so unheimlich anstrengend, obwohl sie doch nichts wirklich getan hatte. Vielleicht lag es an dem leicht kugeligen Bauch, der ihre Launen ebenfalls zunehmend von gut zu schlecht umwandelte und wie eine wandelnde Atombombe wirkte, deren Timer je nach Belieben von zehn Tagen auf zehn Sekunden schwenken konnte. Erneut seufzte die Kunoichi, warf einen Blick auf das gemeinsame Foto auf dem Tisch, dessen Rahmen allerdings einen langen Riss über das Gesicht ihres Mannes warf und sie deshalb stutzen ließ. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass nichts mehr so sein würde wie es war… - - - - - - - - - - - - - Tsunade war förmlich in die Luft gegangen, als sie gehört hatte, was ein gewisser grauhaariger Jounin zu ihrer ehemaligen Schülerin gesagt hatte. Der war nicht mehr frisch! Der hatte nicht alle Tassen im Schrank und der war ihrer Meinung nach vollkommen durchgedreht. Noch mehr wurmte es die Hokage, dass eine gewisse rosahaarige Kunoichi sich auch noch darauf einließ, ohne Widerworte zu geben. Was bitte ging nur mit ihren Ninjas vor? Alle waren sie außer Rand und Band und gaben sich gegenseitig irgendwelche Befehle oder Ratschläge, die stupide befolgt wurden. Und auf ihre Einschätzung der Situation und ihre Befehle reagierte natürlich nicht ein einziges Schwein. Auch Neji hatte den Teufel getan und sich Bettruhe gegönnt. Da ließ man diesen Hyuuga nur fünf Minuten aus den Augen und schon war der von der Bildfläche verschwunden, um sich wahrscheinlich eine Revanche zu gönnen. Gut, er war schneller wieder auf den Beinen als Yamato und die anderen, die zumindest aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht waren und auch wieder vom Tropf genommen werden konnten. Aber verflixt, wieso waren alle so stur? Was für eine blöde Welt… Aber sie würde es Kakashi schon zeigen, weshalb sie entsprechend gehandelt hatte. Denn sie hatte Pakkun, Kakashis kleinen Mops, so zur Sau gemacht, dass er mit aufgerissenen Augen salutierte und deshalb mit Sakura, einigen ANBU, weiterer Verstärkung und sogar mit Tsunade persönlich auf dem Weg zum Schauplatz der ganzen Sache war. Ihr Kopf schmerzte und nur zu gern hätte sie sich ihre Schläfen massiert, ein wenig Entspannung gegönnt. Doch das war ihr natürlich nicht gestattet in dieser Situation. Pakkun selbst folgte nervös dem Geruch seines Beschwörers. Er hätte Sakura wohl sowieso den richtigen Weg gezeigt, nachdem diese krampfhaft den Rückweg über versucht hatte, die Tränen zu unterdrücken. Auch er – ein Mops – war Gentleman und konnte eine hübsche Frau nicht weinen sehen. Nun wurde er halt dazu gezwungen und konnte keine liebevolle Umarmung erhalten, wie er eigentlich spekuliert hatte. Wie auch immer… Dem Ninjahund war nicht ganz wohl. Irgendwie hatte er vorhin einen Stich in seinem Hundeherzen gespürt, so als wenn etwas wirklich Schwerwiegendes passiert wäre, was das Leben vieler Leute verändern oder erschweren würde. „Wie weit noch, Pakkun?“, drang die besorgte und doch entschlossene Stimme der rosahaarigen Medic – nin auf ihn ein und er wendete ihr kurz seinen Blick zu. „Wir sind bald in der Nähe des Kampflatzes vom Fuchsbengel. Danach wird es aber wohl trotzdem noch eine Weile dauern, denn Kakashis Geruch wirkt irgendwie schwächer auf mich als vorhin…“ Schon vom Weiten konnte Tsunade die Überreste einer einst schönen Waldlichtung sehen, die völlig verunstaltet und mit einigen Kratern die Umgebung zu einem Schlachtfeld werden ließ. Offensichtlich hatten hier nicht wirklich normale Shinobis gekämpft, um es vollkommen untertrieben auszudrücken. Mit den ANBU im Schlepptau wurden der Hund und die beiden Kunoichis schneller, damit sie ihre Kameraden möglichst bald einholten… - - - - - - - - - - - - - Derweil gewöhnte sich ein ziemlich verunstalteter und immer noch vor Schmerzen stöhnender Kazan an die höllischen Qualen, die ihm zugefügt wurden. Warum ging das verfluchte Feuer nicht aus? Und wieso war es schwarz? Was war das hier nur für ein Jutsu, das ihn – einen der drei Erhabenen – so lahm legte? WAS NUR? Es ging von den Augen dieses Uchihas aus und erschien durch einen bloßen Blick… Plötzlich hörte er Schritte und sah sich hektisch um. Würde dieser Typ etwa wiederkommen? Nein… Es war eine positiv vertraute Aura, die jedoch ziemlich schwach schien. Moment mal, war das etwa…? „Namira?“, fragte er verwundert, bereute seine hektische Bewegung sofort wieder und zog scharf die Luft ein, während eine keuchende Rothaarige den Schauplatz betrat und nur etwas erkaltet zu dem Toten in der Mitte dieses Platzes blickte. „Was ist denn hier passiert?“, fragte sie, hielt sich die Brust und trat einige Schritte auf Kazan zu. „Und was sind das für Flammen? Hat der das gemacht?“ Doch der Blauhaarige schüttelte den Kopf und blickte stattdessen zu der seltsamen Haltung seiner Leidensgenossin, die seinen Ausdruck verstand. „Irgendwie… Ich hatte ein kleines Problem mit zwei Shinobis… Zwar habe ich sie soweit ausgeschaltet, dass sie in gut einer Stunde hinüber sein werden, aber ohne Folgen ist das nicht geblieben… Die waren so… einfallsreich…“ In der Tat. Hyuuga Neji hatte sie ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Mit dem legendären Taijutsu seines Clans und dank Shikamarus analytischen Fähigkeiten und einigen gut eingesetzten Tricks, nein – einem eher unheimlich gut vorbereiteten Plan – war es ihnen gelungen, Namira stark zu schwächen, auch wenn sie am Ende die Oberhand hatte und beiden extrem heftige Verletzungen zugefügt hatte, die wohl auch für den endgültigen Tod der beiden sorgen würden. „Und jetzt sag mir endlich, was das hier darstellen soll“, sprach sie. „Das war nicht der da… Das war ein Uchiha oder so… Der war kein normaler Mensch. Er hatte so seltsame Augen, die Chakra sehen können. Der da hatte es sogar geschafft, ein Tor in eine andere Dimension zu öffnen“, der Erhabene hielt aufgrund der Schmerzen inne, konzentrierte sich aber, „Doch wussten sie nicht, dass die Teleportjutsus die verschiedenen Dimensionen als Fortbewegung nutzen…“ „Uchiha, hm? Nie gehört… Was sollen das für Augen gewesen sein?“, wollte sie wissen und beugte sich leicht runter. „Sharingan… So hat der andere sie genannt. Dieser Uchiha hat damit ein seltsames Feuer auf mich ge…“ Doch Kazan brach ab, schluckte schwer und sah hinter seine langjährige Vertraute, vergas dabei völlig die Schmerzen des Amaterasu, welches ihn nach und nach zerfraß. Er zitterte plötzlich und schluckte erneut. Namira hob eine Augenbraue, drehte sich etwas um, weitete die Augen und wich nun zurück auf Höhe ihres Leidensgenossen. Gemeinsam konnten sie sich nicht rühren. Ihre Beine waren zu wackelig oder zu beschädigt, um irgendwie ein Entkommen zu bieten. Sie waren ausgeliefert… Völlig entgeistert blickten die zwei Erhabenen zu dem Shinobi, dessen stiefelartige Sandalen den nassen Rasen plätteten und der wenige Meter vor den Dämonengöttern stehen blieb… - - - - - - - - - - - - - Sasuke erreichte währenddessen die große Schlucht, die einen Eingang hatte, welchen der Uchiha nun mit seinen Prellungen und Verletzungen betrat. Sie war riesig und so musste sich der Schwarzhaarige erst einmal umsehen. Es dauerte nicht lange, da war er tiefer in die Höhle eingedrungen und erblickte eine gewaltige Statue, deren neun Augen aufgerissen waren, wovon acht jedoch keine Pupille mehr besaßen. Langsam sah der Uchiha nach unten und entdeckte den Blondschopf regungslos auf dem Rücken liegend. Auch er war extrem schwer verletzt. Doch der Uchiha behielt Fassung. Er ging auf ihn zu, zog blitzschnell sein Katana und hielt es jemandem an die Kehle, der in ebenso extremer Geschwindigkeit vor ihm erschienen war. Sharingan! Der Schwarzhaarige blickte in Augen, die völlig schwarz waren. Nicht auch nur ein Hauch Normalität war in ihnen vorhanden – der letzte der drei Erhabenen. Jobuni hob seinen Kopf, blickte in die Sharingan des Uchihas und nahm seine Kapuze ab. Die beiden kältesten Blicke auf Erden trafen sich und eine Weile standen sie so da, bewegten und regten sich nicht. Die ebenso pechschwarzen Haare untermalten diese dämonischen Augen, die der legendäre Erhabene mit sich brachte. „Und du bist also ein Uchiha…“, sagte er finster. Er wusste, wen und was er vor sich stehen hatte, denn die Bijuus, die er momentan in seinem Körper trug, waren dem Sharingan bereits begegnet, wo auch immer. Sasuke antwortete nicht. Es kam nur darauf an, den besten Moment für einen vernichtenden Angriff zu nutzen und er würde auch schon wissen, wie er das machen würde. „Ich wollte gerade damit beginnen, den Kyuubi in mir aufzunehmen.“ Sasuke zuckte kurz mit den Augenbrauen, was seinem Gegenüber nicht entgangen war. „Du hast richtig gehört. Der Kyuubi ist bereits in meiner Gewalt…“ Und das wiederum hieß, dass Naruto tot war… Naruto war tot… Der Uchiha schloss kurz seine Augen, um das zu realisieren. Jobuni deutete das als Schwäche, hob einen Arm und drückte das Schwert von Kusanagai langsam mit einer Hand von sich weg. Der Erhabene ging einen Schritt auf Sasuke zu und erkannte das schwere Schlucken dieses Shinobis. Dieser schien zu wissen, dass alles zu spät war und resignierte offensichtlich. Nun gut… Er war sowieso nur eine kleine unbedeutende Hürde, die der alles vernichtenden Vollkommenheit im Weg stand und locker beseitigt werden konnte. Sasuke wollte es irgendwie nicht glauben und seine eiserne Mauer der Gefühllosigkeit brach immer weiter zusammen. Erst Kakashis Tod, den er mit angesehen hatte und nun sollte sein bester Freund ebenfalls im Reich der Toten verweilen? Wieso? Das war doch nicht gerecht… Er – Uchiha Sasuke – hätte tot sein sollen, nach all dem Leid, was er seinen Freunden gebracht hatte, aber doch nicht Uzumaki Naruto, der Glück und Ruhe mehr als jeder andere verdient hatte, wo er sich doch immer für seine geknüpften Bänder und die Gerechtigkeit stark machte. Nun, dann müsste er wohl das tun, wozu er offensichtlich bestimmt war. Eine Sache, die er als Kind begonnen hatte zu lernen und sie immer weiter durchs Leben trug, die sein stetiger Begleiter und lange Zeit der einzige Existenzgrund war – Rache… Erneut hob Sasuke seinen Kopf, öffnete langsam seine veränderten Sharingan und blickte direkt in die pechschwarzen Augen des Erhabenen. Ja, seine überanstrengten Augen schmerzten und ja, er würde vielleicht jetzt schon sein Augenlicht riskieren, aber das war das Geringste, was er noch geben konnte… „Mangekyou… Sharingan…“ Die Welt, wie sie um die beiden herum existierte, war nicht mehr da. Sie veränderte sich. Die Decke der Höhle wurde zu einem roten Himmel und der schwarze Mond erschien. Die Welt von Tsukuyomi hatte sich aufgetan… Der Erhabene blickte sich offensichtlich nicht wirklich beeindruckt um und ging ein paar Schritte durch diese seltsame Welt, in welcher er sich plötzlich an einem Kreuz wiederfand und von oben herab von dem Bluterbe des Uchiha – Clans angesehen wurde. Eine gewaltige Masse an Waffen erschien und bohrte sich tief in das Fleisch des Erhabenen, der jedoch nicht auch nur einen Mucks von sich gab, alles über sich ergehen ließ. Er keuchte und hob dann seinen Kopf, blickte dem Uchiha genau in die Augen. „72 Stunden wirst du in dieser Welt sein und…“ Sasuke kippte plötzlich zusammen, als er versuchte, die Qualen für sein Opfer Wirklichkeit werden zu lassen. Er verlor die Kontrolle – die Kontrolle über diese Welt. Und das zeigte sich, denn nach und nach zogen sich Risse in den Himmel und in die Umgebung. Der Mond zerbrach und seine Einzelteile kamen auf dem Boden auf, der ebenfalls aufging und leicht bebte. Wieso geschah das hier? Wenn Tsukuyomi einmal angewendet wurde, würde die Technik solange funktionieren, wie man wollte, oder? Nein, es hing vom Chakra ab und davon hatte Sasuke nicht mehr genug. Dabei war es doch jetzt die einzige Chance gewesen, sein Gegenüber zu vernichten und Rache zu nehmen. „Madara hat nicht nur den Kyuubi aufgesucht, Uchiha Sasuke. Er war bei einigen Bijuus, die jedoch im Gegensatz zum Neunschwänzigen entweder stupide Wesen waren oder seine Anfragen ablehnten… Daher kenne ich diese Welt und ihre Raffinessen. Denkst du nicht, ich hätte nicht damit gerechnet? Und du bist nicht mehr stark genug, hast vor allem nicht genug deines menschlichen Chakras, um diese Technik aufrecht…“ „…zu erhalten“, sprach der Erhabene in der Sekunde weiter, als sie wieder in der normalen Welt waren und der Schwarzhaarige völlig erschöpft und schwer keuchend vor ihm auf die Knie gegangen war. Nicht einmal rächen konnte er sich… War er eigentlich überhaupt noch zu etwas zu gebrauchen? Offensichtlich nicht, wie ihm gerade gezeigt wurde, als er mühelos durch eine bloße Handbewegung des Erhabenen gegen die Höhlenwand geschleudert wurde. „Du darfst dabei zusehen, wie ich mir den Kyuubi einverleibe und meine Seele damit vervollständige! Dann werde ich auch wieder vollkommen sein!“ Erwartungsvoll streckte Jobuni seine Arme aus, während er direkt vor der großen Statute stand und zu ihr hinauf blickte, die neue Kraft willkommen heißend. Das letzte Auge mit Pupille richtete seinen Blick auf den Erhabenen, doch sah es dann wieder weg, was den Beschwörer stutzen ließ. Der keuchende Sasuke hingegen hatte seine Sharingan deaktiviert – einfach kein Chakra mehr – und nahm alles nur noch verschwommen war. Er konnte nicht erkennen, wer oder was zu ihnen in die Höhle getreten kam. Aber dieser Jemand schien sich glücklicherweise darum zu bemühen, dass der Kyuubi nicht in die Hände dieses Irren gelangen würde. „Ihr nehmt euch zuviel raus, nur weil ich einmal tatsächlich getötet wurde“, sprach der Fremde und sorgte somit dafür, wie Jobuni sich ungläubig und hasserfüllt dreinblickend umdrehte. „Wie kann das sein?“, fragte er sich mehr selbst und wich ein paar Schritte zurück, stolperte dabei fast über den toten Körper von Naruto. Der Fremde hingegen ging weiter auf Jobuni zu. „Unwichtig. Jobuni, es wird Zeit für dich wieder dorthin zurückzukehren, wo du hergekommen bist. Deine beiden Leidensgenossen Namira und Kazan habe ich bereits dorthin verbannt.“ Doch der Erhabene schüttelte den Kopf, sah stattdessen zu seinem mächtigen Jutsu hinauf, in dessen Augen sich wieder Pupillen einfanden und somit offenbarten, dass die Bijuus wieder in sie zurückgekehrt waren. Nicht doch… Er war seinem Ziel so nahe gewesen! Er wäre beinahe wieder dieser mächtige Dämonengott gewesen, der die Menschheit versklavt hatte! „Das wagst du nicht! Und das schaffst du auch nicht“, rief der Erhabene, wollte Fingerzeichen formen, doch war er auf einmal wie gelähmt. Gegen seinen Willen wurde er in die Höhe gezogen und dann fühlte er, wie ihm nach und nach die Seele entrissen wurde. Jobuni schrie auf, während der erste Bijuu aus ihm entfloh und von dem Fremden in die Statue verfrachtet wurde. Ja, für einen Dämon brauchte er das Ritual nicht. Allein seine Augen waren für diesen Zweck vorgesehen… Sasuke keuchte immer noch und versuchte durch Öffnen und Schließen seiner Augen wieder klarer sehen zu können, aber es war einfach nicht machbar. Offensichtlich hatte er sich diesmal zu sehr verausgabt, was ihm die Augenschmerzen ebenfalls verrieten. Aber er erkannte zumindest noch soviel, dass nun auch das letzte Dämonenungeheuer in der Statue verschwand und der Erhabene zu Boden gelassen wurde. Jobunis Körper glühte auf und wurde durchsichtig. „Das… Das ist nicht wahr! Wie kannst du es wagen, uns das noch einmal anzutun?“ „Ich habe meine Aufgabe lange genug ignoriert und diesen Fehler werde ich wieder gut machen müssen… Ihr seid nur auf dieser Welt, um weggesperrt zu sein bis in alle Ewigkeit und den Schmerz zu spüren, den ich euch auferlege. Es ist meine Pflicht, die Menschen vor euch zu bewahren. Schmerz, mein alter Feind, kenne ich und werde ihn euch so unangenehm wie möglich bereiten…“ Mit diesen Worten formte der Fremde mit den seltsamen gekringelten Augen ein paar Fingerzeichen und der Boden öffnete ein glühendes Loch, in das der Geist von Jobuni unter hasserfüllten Schreien hineingezogen wurde. Dann schloss es sich wieder und der Doujutsuträger ging auf Sasuke zu. „Es war ein Fehler gewesen, was du vor einem Jahr getan hast und ich hoffe, dass du das gemerkt hast, Uchiha Sasuke“, sprach er und blickte überlegen auf ihn hinab. Der Uchiha erkannte diese Augen… Mächtig, dazu bestimmt, Seelen der Verdammten zu entreißen und aus denen der Sterblichen zu lesen… Es waren doch tatsächlich die Rin’negan… Aber wie war das möglich? Er hatte Pein immerhin getötet! Wieso lebte er? „Aber ich bin dir zu Dank verpflichtet, Sasuke… Du hast mich an meine Aufgabe erinnert und noch dazu einen dieser drei Dämonengötter so gut wie getötet, sodass es ein Leichtes war, sie wieder einzusammeln… Sag mir, Sasuke, wie kann ich mich erkenntlich zeigen, außer dass ich dich nicht töte? Ich gewähre dir einen Wunsch, ehe ich die Bijuus wieder freilasse… Also, was wünschst du dir?“ Der Uchiha keuchte, doch sammelte er Kraft, um Peins Frage zu beantworten. Konnte er ihm eigentlich vertrauen? Wohl kaum und deshalb musste der Wunsch gut überlegt sein. Pein schien in der Lage zu sein, über Leben und Tod zu entscheiden und nur allzu gern hätte Sasuke sich Kakashis Rückkehr aus dem Jenseits gewünscht, aber es gab Wichtigeres. Er musste sicherstellen, dass die Dämonen nicht so gesammelt auf einem Fleck waren und Narutos Tod war ebenfalls nicht gerechtfertigt. „Belebe… die Jinchuurikis wieder…“ Der ehemalige Akatsuki hob eine Augenbraue und legte den Kopf etwas schief. „Was? Du willst diese armen Seelen wieder damit schlagen, ein Monster in sich zu tragen?“ „Tu es einfach“, forderte der Schwarzhaarige, senkte den Kopf und mied wieder die Rin’negan. So würde es am besten sein. Auch wenn es für den einen oder anderen Menschen vielleicht ein schlimmes Schicksal war, einen Bijuu in sich zu tragen – es war sicherer als alles andere. Sie würden noch dazu wieder leben können und eine zweite Chance kriegen! Zu gefährlich wäre es, die Bijuus einfach wieder in die Freiheit zu schicken, wie Sasukes Gegenüber es eigentlich vorhatte. Pein nickte anschließend und formte einige Fingerzeichen, verharrte beim letzten Siegel. „Shogu Fuuin no Jutsu – Genryuu Kyuufuujin!“, sprach er und seine finstere Stimme hallte in der Höhle, wo die Statue plötzlich die Augen noch ein Stück weiter aufriss. Sie öffnete ihr Maul und ein grelles Licht entstand in diesem, was den Uchiha blendete. Ihm schmerzten höllisch die Augen und er schloss sie schnell, um zumindest ein bisschen Schutz zu haben. Das grelle Licht wurde wieder weniger und teilte sich in neun verschiedene Chakras auf, die zunächst verwirrt in der Höhle umherschwebten und dann mit einer gewaltigen Geschwindigkeit diese verließen, sich über den gesamten Kontinent verteilten. Viele Länder erblickten dieses seltsame fliegende Licht, welches meistens auf einen zerstörten Wald –, Stadt – oder Wüstenboden schlug, auf welchem entweder weibliche oder männliche Körper lagen. Und diese Körper wurden zusätzlich von einem schwarzen Rauch umhüllt, der aus dem Erdboden kam. Als sich dieser verzog, erhoben sich die meisten nur wenige Augenblicke später, sahen sich irritiert um und machten erst einmal aus, was überhaupt passiert sein könnte. Ein Chakra landete im Meer und manifestierte sich dort zu einem instinktiv handelnden Bijuu, welcher sofort tief hinabtauchte… In Mizugakure war das Licht in ein frisches Grab gedrungen, vor dem eine zuvor trauernde und jetzt verängstigte junge Frau saß, während sich eine Hand aus dem Boden schlug. Der Jinchuuriki war noch schwach und seine Freundin rief nach Hilfe, als sie versuchte, ihn aus dem Erdboden zu fischen. Die Totengräber kamen ihr zu Hilfe und gemeinsam schafften sie es, den jungen Mann wieder an die frische Luft zu bringen. Erschöpft keuchte er vor sich hin und musste ebenfalls erst einmal realisieren, was hier passierte. Verwirrt und fragend sah er zu der Kunoichi vor ihm, die anfing zu lächeln… In der Höhle selbst war das machtvolle rote Chakra des Neunschwänzigen in Narutos Körper gedrungen und auch von ihm verzog sich dieser seltsame schwarze Rauch. Sasuke versuchte langsam seine Augen wieder zu öffnen, als er merkte, dass dieses schmerzhafte Licht weg war und blickte zu seinem besten Freund, der plötzlich wieder anfing zu atmen, aber noch bewusstlos war. Gut… Der Abtrünnige schien doch tatsächlich seinen Wunsch respektiert und erfüllt zu haben. Woher er die Macht nahm – das wusste Sasuke nicht. Pein drehte sich zum Uchiha, beugte sich zu diesem runter und packte ihn an den Haaren, wurde lediglich erschöpft und verletzt von diesem angesehen. Wobei sehen in Sasukes aktuellem Fall eher untertrieben war. Dieses verschwommene Gebilde vor ihm verschlechterte sich nur anstatt wieder Normalzustand anzunehmen. „Eine wirklich sinnvolle Tat“, meinte Pein und zog Sasuke straffer an den Haaren, sodass der Uchiha einmal das Gesicht verzog, „Eine Tat, die mich viel Kraft gekostet hat, Sasuke… Ich hätte dich am liebsten getötet, aber da du mir in diesem Fall sehr hilfreich warst, lasse ich es bleiben und euch in Frieden. Diese drei Machthungrigen sind wohl Aufgabe genug… Außerdem spüre ich, dass sich mal wieder jemand um dich kümmern will. Mehrere…“ Mit diesen Worten ließ der ehemalige Akatsukisanführer den Sharinganträger los, erhob sich und ließ die Statue durch ein paar Fingerzeichen verpuffen. „Menschen sollten sich nicht mit Göttern anlegen. Aber Resignation, Sasuke, zerstört den Menschen genauso wie Machthunger und das Streben nach einer nicht existenten Perfektion.“ Keuchend blickte Sasuke zu der Stelle, an der Pein eben noch gestanden hatte, sich nun mit ein paar gekonnten Sprüngen die Höhlenwand hinaufbewegte und schließlich durch eine kleine Öffnung in der Decke verschwand… Es war überstanden. Nur sehr schlecht konnte der Uchiha sehen, wie sich Narutos Hand bewegte, sich drehte und den Rest des Körpers langsam erhob, während das Chakra des Kyuubis die Wunden auch noch etwas langsamer heilte. Der Uzumaki setzte sich nach und nach auf, während Sasukes Augenlicht weiterhin schwand. Er hatte das Mangekyou Sharingan… Er wusste, dass es ein Segen und ein Fluch zugleich war. Er wusste, dass man sie selten benutzen sollte, damit der Verlust der Sehkraft nicht schnell voranschritt. Und er wusste auch, dass er es wohl eindeutig übertrieben hatte… „Hoi, Sasuke! Alles in Ordnung? Sasuke? SASUKE!“ Ich lasse das jetzt mal so wirken und bin auf eure Reaktion gespannt^^ Kapitel 16: Trauer ------------------ Kapitel 16: Trauer Von ihrem Entsetzen loskommend, blickte Tsunade auf den toten Körper des Kopierninjas, der von einem schwarzen Kapuzenmantel zugedeckt war. Sie hatten vor kurzem erst diesen Kampfplatz erreicht. Zuvor trafen sie noch auf Shikamaru und Neji – beide stark verwundet, aber sogar noch zu Scherzen aufgelegt – und hatten sie mit zwei ANBU zurück nach Konoha bringen lassen. Der Hyuuga und sein siegesgewisses Schmunzeln war der Hokage dabei nicht entgangen, nachdem ihre erste Hilfe das Schlimmste verhindert hatte. Jetzt jedoch rührte sie sich nicht mehr und blickte traurig zu dem Bild, was sich ihr bot. Hatake Kakashi – der legendäre Kopierninja – war tot und nicht mehr zurückzuholen. Kein Medical – Ninjutsu konnte hier noch helfen. Es war ganz eindeutig zu spät und dennoch versuchte Sakura verzweifelt, ihre Fähigkeiten an den Wunden ihres einstigen Senseis anzuwenden. Doch es ging und ging nicht… Sie hatte einfach noch nicht realisiert, dass es zu spät war. „Kakashi – sensei… Sag doch was… Sprich mit mir… Du darfst nicht tot sein! Komm schon!“, schrie sie, konnte aufgrund ihrer vielen Tränen, die hemmungslos ihre Wangen hinab liefen, kaum noch etwas sehen. Sie schluchzte, wischte sie sich weg und formte erneut Fingerzeichen, um dann ihre Hände wieder auf den Oberkörper des Hatake zu legen. Er konnte nicht tot sein! Niemals! Er war doch so stark und hatte jahrelange Erfahrung als Shinobi. Er würde sich doch nicht so einfach umbringen lassen. Wieso lag er hier und regte sich kein Stück? Wieso atmete er nicht? Und wieso zur verdammten Hölle halfen ihre Jutsus nicht dabei, seine Verletzungen zu heilen? Die Antwort war denkbar einfach, nur wollte Sakura es einfach nicht einsehen. Die Medical – Ninjutsus reagierten auf das Chakra des zu Behandelnden. Sie heilten selbst und beschleunigten außerdem den körpereigenen Heilungsprozess. Doch wenn der Chakrakreislauf nicht mehr funktionierte und jegliches Chakra aus dem Körper des Patienten gewichen war, dann brachten selbst Tsunades Heilkräfte nichts. Dann war derjenige tot… Das war hier auch so und trotzdem versuchte Sakura es wieder und wieder, fing schon an zu schwitzen und verausgabte sich grundlos, ehe Tsunade ihr eine Hand auf die Schulter legte, ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte und den Kopf schüttelte. „Lass es, Sakura… Es ist vorbei“, sprach sie ihr mitfühlend zu und die Rosahaarige blickte ungläubig in das Gesicht ihres Senseis, ließ ihrer Trauer wieder freien Lauf und legte ihren Kopf nun auf seinen Oberkörper ab, weinte in die Weste hinein. „Wieso? Wieso ausgerechnet Kakashi? Wer hat ihm das angetan? Er kann doch nicht seine Familie alleine lassen… Und uns doch auch nicht. Wir sind seine Schüler…“ „Sakura“, begann Tsunade, beugte sich zu ihr runter und nahm sie in den Arm, „Es wird einen Grund geben, wieso das hier passiert ist. Den kann ich dir nicht sagen, aber es gibt jemanden, der es bestimmt weiß. Und den müssen wir finden.“ Vorsichtig befreite sich Sakura aus den Armen der Hokage, blickte sie an und unterdrückte ihre Verzweiflung, erhob sich mit ihrer ehemaligen Lehrmeisterin und sah dabei zu, wie zwei weitere ANBU den Hatake nach Konoha mitnahmen, damit er nicht länger in dieser grauenhaften Umgebung liegen musste. Den Kapuzenumgang hatten sie dazu wieder über ihn gelegt – das Gesicht bedeckend. Es hieß jetzt für die Medic – nin tief durchatmen und sich beruhigen, was nicht allzu einfach war, wenn man bedachte, dass es Sasuke und Naruto vielleicht nicht anders erging als jetzt. Gemeinsam wollten sie sich schon wieder auf den Weg machen, doch bemerkten sie eine Gestalt aus der Reiserichtung kommen und für kurze Zeit verschwand die Sorge aus den Gesichtern der Anwesenden, als sie den Blondschopf auf sich zu kommen sahen, der den Uchiha stützte und selbstsicher lächelte. Naruto und Sasuke lebten noch, also gab es offensichtlich eine gute Nachricht. Im Prinzip sogar zwei, denn da Naruto sehr gesund zu sein schien, würde das wohl auch bedeuten, dass der Kyuubi noch immer in ihm versiegelt war. Und da sie nicht verfolgt wurden, sich auch nicht wirklich beeilten, um vor irgendjemandem zu entkommen, waren wohl auch diese drei Erhabenen nur noch Geschichte. Sakura rannte auf ihre beiden ehemaligen Teamkameraden zu. „Naruto! Sasuke – kun! Ist alles in Ordnung?“, fragte sie, noch immer mitgenommen vom Tod ihres einstigen Senseis. Der Uzumaki nickte und setzte Sasuke langsam auf den Boden, wo dieser mit geschlossenen Augen ebenfalls ein leichtes Nicken von sich gab. Obwohl es noch bewölkt war und wenigstens nicht regnete, traute er sich einfach nicht, die Augen zu öffnen. Er wusste, dass es sowieso nichts bringen würde. Erleichtert wurde er von Sakura umarmt, spürte ein paar Tränen an seinem Nacken hinunterlaufen, reagierte jedoch nicht weiter darauf. Anschließend bemerkte er nur, wie seine bisherigen Wunden von ihr versorgt wurden. „Naruto, erstmal… Ich bin froh, dass ihr beide noch am Leben seid und es euch offensichtlich gut zu gehen scheint. Aber was ist bitte passiert?“, wollte die Hokage vom Sohn des Vierten wissen, der nur mit den Achseln zuckte. „Das frage ich mich ehrlich gesagt auch. Ich weiß noch, dass ich gegen einen dieser drei Idioten gekämpft habe und bewusstlos wurde. Irgendwann bin ich dann in einer Höhle aufgewacht und Sasuke war auch da…“ In der Tat. Alles andere wusste Naruto nicht. Er hatte ja keine Ahnung, dass er eigentlich zwischendurch schon einmal tot war und nur dank eines gewissen Rin’negan – Trägers wieder lebte. Tsunade blieb ernst und sah dann zum Uchiha, der von seiner Freundin noch weiter versorgt wurde. Er war dann wohl der einzige, der genau wusste, was in der ganzen Zeit genau passiert war. Doch wie sie Sasuke kannte, würde es nicht einfach werden, diese Informationen aus ihm heraus zu bekommen. „Hoi, obaachan“, machte Naruto dann, „Was ist mit Hinata – chan und den anderen?“ Die Hokage wurde aus ihren Gedanken gerissen und sah zu dem Chaosanbu. „Ja, keine Sorge. Ihnen geht’s gut. Auch Yamato und die anderen sind wieder fitt, wobei Neji wohl trotzdem erstmal im Krankenhaus bleibt…“ Fragend sah der Uzumaki die Hokage an, die jedoch nur abwinkte und ihm bedeutete, dass sie oder jemand anderes es ihm später erklären würde. „Geht’s dir jetzt besser, Sasuke – kun?“, fragte Sakura und beendete ihr Medical – Ninjutsu und sah ihn hoffnungsvoll lächelnd an, wollte stark vor ihm sein und ihm zeigen, dass sie nicht dauernd heulen musste. Sie war sich sicher, dass er wusste, was mit Kakashi passiert war. Doch er sah sie einfach nicht an, versuchte nicht einmal mit ihr zu sprechen, was der Rosahaarigen schon irgendwie merkwürdig vorkam, auch wenn das bei ihm in der Öffentlichkeit keine Seltenheit war. „Ich kann nichts sehen, Sakura…“, kam es schließlich von ihm und er öffnete seine Augen, blickte direkt an ihr vorbei, was die Haruno schockte. Wie war denn das jetzt passiert? „W-Was…?“, machte sie nur und rang nach Worten, die einfach nicht kamen. „Tsunade – sama!“, rief sie schließlich und sorgte somit dafür, dass die Hokage und der Blondschopf zu ihr stießen. Auch die beiden bemerkten den seltsamen Blick des Uchihas, der trotz seiner Sehbehinderung nicht panisch oder nervös wirkte. „Wieso… Wer hat das gemacht, Sasuke – kun?“ Der Schwarzhaarige schloss wieder seine Augen. Ihm kam es dumm vor, wenn er wie ein Blinder wirkte, der keine Sonnenbrille trug. „Ich selbst“, gab er lediglich als Antwort, „Ich habe meine Augen mit dem Mangekyou Sharingan überanstrengt.“ „Wenn wir schon davon sprechen“, verkniff sich die Hokage nicht, „Dann kannst du uns die ganze Geschichte erzählen…“ Doch Sasuke schwieg. Hier und jetzt würde er es ohnehin nicht tun und verweigerte deshalb jede Aussage. Wieso mussten alle immer sofort wissen, was passiert war und konnten sich nicht einmal gedulden, bis man selbst wieder zu Kräften gekommen war? Die Berichte von Missionen wollte Tsunade doch auch erst immer eine Woche später haben… Was für ein Stumpfsinn. Hinzu kam, dass Naruto noch nichts von Kakashis Tod wusste. Sakura hatte er es angehört. Obwohl sie versucht hatte, ganz normal glücklich zu klingen, wusste Sasuke genau, dass das Gegenteil der Fall war. In ihrer Stimme hatte etwas vollkommen anderes mitgeklungen als Besorgnis und zwar Trauer… - - - - - - - - - - - - - Es war eine gute Woche vergangen und am heutigen Tage würde die Beisetzung von Kakashi sein. Sakura sah sich im Spiegel an, während sie ihre Haare mit einer schwarzen Schleife zusammenband. Sie seufzte, als sie das hinter sich gebracht hatte. Natürlich regnete es mal wieder und natürlich war auch sonst nicht alles in Ordnung. Sie hatte den Tod Kakashis zwar noch nicht vollständig verarbeitet, kam aber mittlerweile einigermaßen wieder in den normalen Tagesablauf, wobei heute wohl noch einige Wunden wieder aufreißen würden. Bei Naruto war es wohl ähnlich, aber auch er hatte sich damit auseinandergesetzt, der Tatsache gestellt und sich unterstützen lassen – hauptsächlich von Hinata, die nach ihrem kurzen Krankenhausaufenthalt jeden Tag bei ihm war und ihm beistand. Auch Sakura war bei ihm gewesen, um sich gemeinsam etwas an alte Zeiten zu erinnern, was natürlich die Trauer um Kakashis Ableben sowohl schürte als aber auch Erleichterung verschaffte. Auch Iruka hatte sich um seinen „Adoptivsohn“ gesorgt und ihm ebenfalls mehrere Besuche abgestattet, die etwas helfen sollten. Der Blondschopf würde natürlich auch bei der Beisetzung nicht von Seelenschmerzen befreit sein. Für alle drei war Kakashi ein Sensei, ein sehr treuer und guter Freund und für Sasuke – auch wenn es ihm niemand ansah – eine Art Vater… Sasuke… Er hatte sich nicht mit Naruto getroffen. Und auch nicht mit Sakura, was die Kunoichi ebenfalls traurig gemacht hatte. Fast die gesamte letzte Woche war er nicht aus dem Haus gegangen, hatte stattdessen den ganzen Tag auf dem Bett gelegen und an die Decke gestarrt, die er nicht einmal sehen konnte. Hatte es an der Tür geklopft, reagierte er nicht und wollte man einen Blick durch die Fenster werfen, stellte man fest, dass alle Vorhänge zu waren. Nun gut, von allen hatte Uchiha Sasuke seine Gefühle am besten unter Kontrolle, aber diese würden ihn nach und nach zerfressen, wenn er sich nicht aussprach, da war sich Sakura sicher. Deshalb hatte sie jeden Tag versucht, in sein Haus zu kommen und es war ihr gestern tatsächlich gelungen, zumal sie den halben Tag auf der Treppe vorm Eingang des Hauses saß und gewartet hatte. Offenbar hatte Sasuke es nicht ausgehalten, sie solange dort draußen sitzen zu lassen, während es angefangen hatte zu regnen. Als sie eingetreten war, hatte der Uchiha ihr seinen Rücken zugekehrt und tastete sich vorsichtig zur Treppe. Immer noch war er blind und immer noch wagte er es nicht, seine Augen zu öffnen. - - - - - FLASHBACK - - - - - Wie lange es wohl noch dauern würde, bis er wieder sehen konnte? Ob er überhaupt wieder das Augenlicht zurückkriegen würde? Tsunade meinte, es wäre nur vorübergehend, da sämtliche Nervenbahnen, sowohl Iris, Netz – und Hornhaut – alles im Grunde – noch unbeschädigt aber dafür stark überanstrengt waren. Doch Sasuke glaubte nicht daran, überhaupt wieder etwas sehen zu können. Und wenn er sich jetzt darauf einstellte, desto eher würde er lernen damit umzugehen, nicht so wie mit Kakashis Tod, den er völlig überstürzt geglaubt hatte, überwunden zu haben. Erst als er vor eine Woche in Konoha war, hatte er eigentlich realisiert, was genau vorgefallen war und sich der Tatsache gestellt. Es kam hinzu, dass er sich die Schuld am Tod seines einstigen Senseis gab. Wenn er doch nur besser aufgepasst hätte. Wenn er doch nur schneller reagiert hätte… Vielleicht war das hier die Strafe für seine Schuld. Die Strafe dafür, dass er Kakashis Tod zu verantworten hatte, wie er glaubte. Von wegen Überanstrengung durch das Mangekyou Sharingan. Itachi hatte doch auch mal Tsukuyomi und Amaterasu an einem Tag hintereinander verwendet und noch dazu das normale Sharingan durchgehend aktiviert. Wieso sollte es bei ihm dann nicht gehen? Völliger Stuss, wobei er natürlich noch von Anfang an wenig Chakra hatte und immens geschwächt war. Nein, bloß nicht so etwas einreden und Ausflüchte suchen. In der Tat machte die Blindheit Sasuke zu schaffen, doch war sein schlechtes Gewissen wegen Kakashi noch größer und im Prinzip Hauptthema der letzten Tage, an denen er vor sich hin vegetiert hatte. Niemand sollte ihn sehen und er wollte niemanden sehen. Jetzt jedoch hörte er, wie sich die Tür hinter Sakura schloss und er selbst ging nun die Treppe hinauf, hielt sich mit beiden Händen am Geländer fest und tastete sich mit dem rechten Zeh nach vorne in sein Schlafzimmer. Sasuke schien nicht mit ihr reden zu wollen. Und sie wollte ihn nicht zwingen, also sah sie sich erst einmal im Haus um, bemerkte, dass es hier teilweise doch etwas chaotisch war. Eine zertrümmerte Vase, ein paar kaputte Teller und Becher auf den Böden, sowie hier und dort etwas Blut oder andere Flecken. Offensichtlich hatte Sasuke versucht, sich etwas zu essen zu machen oder war gegen Sachen gestoßen, hatte sie dabei umgeworfen. Die Rosahaarige bemühte sich darum, ein wenig Ordnung zu schaffen, damit er sich nicht noch unnötig verletzte, indem er auf die Scherben trat, was zweifelsohne schon ein paar Mal passiert war. Und anhand der daraus resultierenden Spuren hatte er nicht einmal versucht, diese Wunden zu verarzten. Als die Kunoichi im Wohnzimmer die kaputte Vase weggeräumt hatte, fiel ihr auf dem Boden das Bild von Team 7 auf, als sie noch Kinder waren. Das Bild, auf dem sich Sasuke und Naruto beleidigt vom jeweils anderen mürrisch beäugten, während sie selbst zuckersüß lächelnd in der Mitte stand. Und im Hintergrund Kakashi, der ebenfalls fröhlich lächelte und die Köpfe der beiden Streithähne tätschelte. Es lag dort in einem übrig gebliebenen Teil des Rahmens. Der Rest war über den Boden verteilt und das Glas war in viele kleine Scherben zersprungen. Wieso lag es überhaupt hier? Normalerweise stand es doch auf einem der Nachtschränke im Schlafzimmer. Hatte er es etwa mit runter genommen und dann gar selbst mit voller Wucht gegen die Wand gefeuert? Der Uchiha schien überhaupt nicht mehr der zu sein, der er mal war. Erst gegen Abend war sie mit dem Aufräumen fertig geworden. Sakura jedoch wollte ihn jetzt nicht alleine lassen, wo sie schon einmal im Haus war und hatte ihn gefragt, ob sie über Nacht bei ihm bleiben könnte, weil es ja schon dunkel war und aus Kannen goss. Sasuke hatte das lediglich mit einem „Hn“ bedacht und es aber auf gewisse Weise bestätigt. Und nun betrat die Rosahaarige in T – Shirt und Slip das Schlafzimmer, da sie ja kein Nachtzeug dabei hatte. Es war nicht zu übersehen, dass Sasuke sich auch nicht darum bemüht hatte, das Bett zu machen. Egal… Sakura legte sich neben den Uchiha, konnte aber lediglich seinen Rücken betrachten, da er schon eine Weile auf der anderen Seite lag. Wie sollte man damit jetzt umgehen? Sakura überlegte einige Minuten, ehe sie dann näher an ihn rutschte, sich seitlich aufsetzte und Sasuke über den Arm strich, worauf er jedoch zunächst nicht reagierte. Erst, als sie sich zu ihm runter beugte und ihm einen Kuss auf die Wange gab, bei seinem Nacken weitermachen wollte, rutschte er noch ein Stück zur Bettkante, sagte jedoch kein Wort. „Sasuke – kun, was ist los? Sprich doch mit mir…“, bat sie ihn und erhielt zunächst keine Antwort. „Lass mich in Ruhe“, meinte er leise und ruhig, weshalb die Rosahaarige nur ihre Stirn in Falten legte und ihn dann umarmte. Irgendwie konnte Sasuke da jetzt nicht wieder raus, denn sonst würde er zwangsläufig aus dem Bett fallen und wer wollte das schon? „Ich weiß, du trauerst um Kakashi – sensei… Aber das tun wir alle. Nur darfst du dich nicht verschanzen und dich von uns abschotten, sondern musst mit uns reden. Wir machen doch das Gleiche durch.“ Machten sie das? Nein, das taten sie nicht! Sie waren nicht Zeuge gewesen, wie sich der Hatake vor einen geschmissen und einen tödlichen Angriff abgefangen hatte. Sie waren nicht dabei, als er seine letzten Worte sprach. Und sie waren es nicht, die von ihm gerettet wurden, die nicht schnell genug waren. Wie also glaubten sie, das Gleiche durchzumachen? Ja, Sakura und die anderen wollten ihm nur beistehen, aber das ging einfach nicht. Tatsache war doch, dass Sasuke Schuld am Tod von Kakashi war. Zumindest glaubte er das. Sasuke erschrak, als Sakura erneut begann, seinen Nacken zu küssen. Was dachte sie eigentlich, was hier vor sich ging? Wieso wollte sie zu so einem Zeitpunkt ausgerechnet das? Doch er musste zugeben, dass es angenehm war und sich gut anfühlte. Vielleicht versuchte sie ihm auf diese Weise das alles etwas erleichtern zu wollen… „Ich liebe dich… Und das weißt du. Ich mag es nicht, dich so zu sehen. Das bist einfach nicht du.“ Doch erneut erhielt sie keine Entgegnungen, die ihr irgendwie einen Anhaltspunkt gaben, ob der Uchiha sie verstanden hatte oder alles ignorierte. „Lass uns doch wenigstens für heute Nacht die Sorgen vergessen… Nur für heute Nacht…“ Vorsichtig drückte sie ihn mit sanfter Gewalt auf den Rücken, beugte sich runter und gab Sasuke einen leidenschaftlichen Kuss, den er zunächst erwiderte, dann aber konsequent abbrach und seinen Kopf wegdrehte. „Ich kann dich nicht sehen“, meinte er nach einer ganzen Weile, hatte die Augen immer noch geschlossen, spürte aber, wie sein Kopf wieder von ihr in die Ausgangsposition geführt wurde. „Reicht es nicht, wenn du mich spürst?“ Der Schwarzhaarige schluckte, merkte nur, wie Sakura ihm einen weiteren Kuss gab, sich aufsetzte und seine Hand nahm. Diese führte sie jetzt langsam zu ihrem Bauch und fuhr dann gemächlich weiter nach oben, sorgte somit dafür, dass seine kalte Hand ihre Körperwärme aufnehmen konnte. Vorsichtig drückte die Rosahaarige die Hand des Uchihas an ihre linke Brust. Sasuke musste zugeben, dass es gut war und dass es wohl reichte zu spüren, aber… Sofort riss er seine Hand zurück, versuchte aufzustehen, knickte jedoch mit dem Fuß um und fiel dann auf den Schlafzimmerboden. Wie unglaublich erniedrigt und erbärmlich er sich gerade fühlte… „Sasuke – kun!“, rief die Kunoichi erschrocken und kroch ans Bettende, stand auf und ging zu ihm, um ihm aufzuhelfen. Doch gerade, als sie seine Hand nahm, riss er diese wieder weg. „Ich brauche deine Hilfe nicht!“, meinte er wütend, was man seinem Gesicht tatsächlich ansah, während er von selbst vorsichtig aufstand, woraufhin er sich wieder aufs Bett setzte. „Und ich will dich dabei auch sehen können.“ „Aber…“ „Lass mich einfach in Ruhe“, unterbrach er sie, senkte seinen Kopf mit den immer noch geschlossenen Augen. „Lasst mich alle einfach nur in Ruhe. Ich kann von euch niemanden gebrauchen! Ihr könnt mir nicht helfen!“ Sakuras Blick senkte sich niedergeschlagen und bedrückt. Einerseits war es ein schönes Gefühl zu hören, dass es ihm wichtig war, sie auch sehen zu können, aber die Tatsache, dass er keine Hilfe von ihr annehmen wollte, deprimierte sie. „Kommst du denn wenigstens morgen zur Beisetzung?“, wollte sie noch von Sasuke wissen. „Nein…“, antwortete er ohne Pause und ließ diese Aussage im Raum stehen. Sie schwiegen und erst einige Minuten später zog sich die Rosahaarige wieder an und verließ das Haus des Uchihas, der den Kopf senkte und in die Hände legte, welche auf den Oberschenkeln abgestützt waren… - - - - FLASHBACK ENDE - - - - - Sakura band sich ihr Konohastirnband um den Hals wie Hinata es früher getan hatte, verließ schließlich ihr Zimmer und machte sich in ihren schwarzen Klamotten auf den Weg zur Trauerfeier. Je weiter ihre Schritte sie trugen, desto mehr glaubte sie, dass Sasuke wirklich nicht kommen würde, obwohl er wusste, dass es vielen Leuten gut tun würde, ihn dabei zu haben. Naruto zum Beispiel würde sich freuen, seinen besten Kumpel zu sehen. Viele machten sich Sorgen um den Uchiha, denn sein Verhalten, was die letzte Woche an der Tagesordnung war, war nicht sein normales Alleinsein, was er ab und zu brauchte. Selbst Sakuras Eltern – inklusive Ginsho – waren um Sasuke besorgt und das, obwohl sie ihn nicht einmal richtig kannten. Aber es reichte, was Sakura erzählt hatte oder wie sie sich den Tag über gab, um zu erkennen, was Sache war. Sie erreichten den Friedhof des Dorfes und obwohl Kakashis Körper beigesetzt werden würde, wurde zeitgleich sein Name auf den Gedenkstein der IKA – Helden gemeißelt. Im Kampf aufgeopfert… Ja, das hatte er sich. Der Name des Kopierninjas stand unter dem von Jiraiya. Viele Dorbewohner und Ninjas hatten sich bereits eingefunden. „Hallo, Sakura – chan!“, begrüßte Naruto seine gute Freundin, während er Hand in Hand mit Hinata auf sie zuging. „Ah, Naruto, Hinata – chan…“ Der Blondschopf warf einen Blick neben und hinter Sakura, blickte noch etwas in die Richtung, aus der sie gekommen war, seufzte dann jedoch niedergeschlagen. „Sasuke kommt also nicht?“ Die Rosahaarige schüttelte den Kopf und sagte nichts weiter. Naruto nahm es hin, akzeptierte es auch irgendwo. Er konnte sich vorstellen, warum Sasuke nicht kam. Der Schwarzhaarige wollte keine Schwäche zeigen – weder durch seine momentane Blindheit, noch durch das Zeigen von Emotionen in der Öffentlichkeit. Die gingen niemandem etwas an! Nur wenige Minuten später schien es, als sei ganz Konoha zu Kakashis Beerdigung gekommen, seine kleine Familie, Freunde und Bekannten in der vordersten und zweiten Reihe. Sakura sah zu Anko, die zwar sehr offensichtlich mit ihren Tränen zu kämpfen hatte, aber sie war stark – sehr stark sogar. Es war eine Zumutung gewesen, als Tsunade ihr die schlechte Neuigkeit überbracht hatte. Nun war sie auf sich allein gestellt. Sie würde das gemeinsame Kind von ihr und Kakashi alleine aufziehen müssen, auch wenn Freunde und Bekannte sie dabei etwas unterstützen wollten, soweit es ging. Aber Anko hatte diese Hilfe mehr oder weniger abgelehnt. Sie würde sich nicht so einfach ins Boxhorn jagen lassen… Sakura bewunderte sie deswegen irgendwo. Tsunade, die dritte und letzte Sannin, Hokage von Konohagakure, war vorgetreten. Ihr Haar war noch weiter hochgesteckt als sonst, sie trug wie alle Anwesenden schwarze Kleidung und auch ihr war die Trauer nicht unverkennbar. Gerade wollte sie das Wort erheben, da galt ihre Aufmerksamkeit plötzlich etwas völlig anderem und die anderen Trauergäste drehten ihre Köpfe in die Richtung, in die Tsunade blickte. Schritte waren zu hören gewesen, da die Stille fast erdrückend war. Neutral sah die Hokage zu der in schwarz gekleideten Person, zu der die Schritte gehörten. Verwunderung machte sich auf Sakuras und Narutos Gesichtern breit, ehe sie leicht zu lächeln anfingen. Sasuke war gekommen. Er konnte sogar wieder sehen. Und sein Gesichtsausdruck – man konnte ihm ansehen, was das hier für ihn bedeutete. Keine Kälte. Keine unbeeindruckten Züge. Keine Gleichgültigkeit. Nur Trauer. Langsam trat er neben Sakura und die Blicke richteten sich wieder auf die Hokage. Die Kunoichi nahm die Hand des Uchihas, der sie anblickte. Sie lächelte ihn liebevoll und irgendwie dankend an, was Sasuke erwiderte und dann zu seinem besten Freund sah, der lächelnd nickte. Sayori sah stolz zu ihrem Sensei hinauf, bis er sich schließlich auch der Rede von Tsunade widmete… Kapitel 17: Versprechen ----------------------- Kapitel 17: Versprechen Es war eine angemessene Trauerfeier für den legendären Kopierninja. In dem Grabstein, der typischerweise ein kleines Fach eingemeißelt bekommen hatte, stand ein Foto von ihm. Und vor dem Bild selbst lag ein Buch. Es war nicht irgendeines, sondern die allseits bekannte erste Ausgabe von Jiraiyas Schmuddelromanen, dem Flirtparadies. Dies hier war aber eine ganz besondere Ausgabe. Aufgrund eines Wutanfalls hatte Anko es ihm einst aus der Hand gerissen, aufgeblättert und den Namen jeder Person, die dort „spezielle Sachen“ unternahm mit einem schwarzen Pinsel durchgestrichen. Nur wenige Minuten später hatte sie entschuldigend aber immer noch verärgert alles bereut, aber dafür anstelle der eigentlichen Namen den von Kakashi und ihren hingeschrieben. Doch auch das hatte sie irgendwann eigentlich bereut… Jeder der Trauergäste hatte eine Rose an das Grab des Hatake gelegt und ging dann wieder an seinen Platz. Sasuke nahm sich ebenfalls eine Rose und legte sie langsam hin, kniete sich dabei runter und sah auf das Bild seines ehemaligen Senseis. Ja, so hatten ihn die meisten in Erinnerung – lächelnd, auch wenn man es nicht genau sehen konnte. Aber aufgrund des freien Auges war es einfach, darauf zu schließen. Der Uchiha verweilte noch kurz vor dem Grab, rief sich die letzten Worte seines Senseis noch einmal ins Gedächtnis. „Kümmere dich… um Anko und… das Kind… Versprich… Versprich es mir… und gebt niemals auf… Du… Sakura… Naruto…“ Schwermütig stand der Schwarzhaarige schließlich wieder auf und ging ebenfalls zurück an seinen Platz neben Sakura, die fest seine Hand hielt und mit ihrem Daumen seinen Handrücken streichelte. Entgegen seines eigentlichen Verhaltens merkte man ihm diesmal wirklich an, wie stark ihn das hier alles mitnahm. Anko kniete nun vor dem Grab, soweit es ihr aufgrund der fortgeschrittenen Schwangerschaft möglich war und legte ebenfalls ihre Rose unter Tränen auf den Boden. So traurig das hier auch war, genauso erleichternd war es, dass viele andere dieses Gefühl teilten und mit einem diese Bürde tragen wollten… Und auch wenn nach und nach die Anwesenden weniger wurden, sich auf den Heimweg machten, da es zu regnen begonnen hatte, galt dies nicht als Desinteresse. Dessen konnte man sich sicher sein. Immerhin waren schon mehrere Stunden ins Dorf gezogen und so war es nicht verwunderlich, dass irgendwann nur noch ein paar Leute da waren. Anko, die immer noch vor Kakashis Grab kniete und Naruto und Hinata, die langsam zu Sakura und Sasuke gingen. „Hey“, machte der Blonde mitfühlend, „alles okay?“ Er hatte die Hand auf Sasukes Schulter gelegt, versuchte seinen Blick zu finden, was er jedoch nicht schaffte. Er erhielt ein Nicken, was für den Uzumaki irgendwo mehr als genug war. „Wie sieht’s aus? Wollt ihr mit uns ins Ichiraku kommen?“, fragte er vorsichtig und leise. „Es geht auf meine Kosten…“ Es war eine gute Idee, wie Sakura fand. So würde man ein wenig unter sich sein und Ablenkung finden können. Mitfühlend sah sie dann aber noch zum Uchiha. Er konnte wieder sehen, aber wieso hatte sich das alles gerade heute geändert? Wie konnte es sein, dass er von gestern auf den heutigen Tag sein Augenlicht wiedergefunden hatte? Was war der Auslöser? Tsunade hatte ja gesagt, dass es nur vorübergehend war und alles soweit in Ordnung war. War es etwa nur psychisch bedingt in den letzten Tagen und hatten sich die überanstrengten Augen schon längst wieder entspannt? Möglich… Die Psyche eines Menschen konnte sich sehr gut auf dessen Gesundheit auswirken. „Was ist, Sasuke – kun? Wollen wir mit?“, fragte sie ihn schließlich, doch sah er sie nicht an, hatte weiterhin seinen Kopf gesenkt, was Sakura einfach nicht gefiel. So hatte sie ihn einfach noch nie gesehen, auch wenn es ein gutes Zeichen war, dass er so langsam aber sicher diese Sache hier verarbeiten wollte. „Geht ihr schon vor“, erwiderte er schließlich, „Ich komme nach…“ „Sicher?“ Sasuke nickte und merkte, wie sie dann langsam seine Hand losließ. Und genauso spürte er die besorgten Blicke seiner Freunde, als sie sich auf den Weg zu Narutos Lieblingsrestaurant machten. Der Uchiha wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis Anko sich irgendwann erhob, die letzten Tränen weggewischt hatte und sich überrascht umdrehte. Sie hatte sich also nicht geirrt und es war tatsächlich jemand genauso lange geblieben wie sie. Langsam ging sie auf Sasuke zu, der seinen Kopf hob und sie ansah. Schließlich stand sie ihm gegenüber und schwieg. Er tat es nicht anders. Die beiden sahen sich einfach nur an, ehe die Kunoichi noch einen Schritt nach vorne ging und ihn umarmte, was er widerstandslos geschehen ließ. „Es ist schön, dass du gekommen bist, Sasuke…“ Sasukes trauriger Ausdruck blieb, obwohl er eher verwundert war. Wieso war es schön, dass er gekommen war? Sie hatten doch nicht wirklich etwas miteinander zu tun. „Kakashi hätte es sicher nicht gewollt, dass du dich in Selbstmitleid verlierst“, sprach sie weiter und ließ ihn wieder los, sah in seine schwarzen Augen. Woher wusste sie das? Woher wusste sie, was die letzten Tage mit ihm los war? Ja, er gab offen zu, dass er in Selbstmitleid versunken war, aber wie konnte sie das wissen? Im Endeffekt würde es aber egal sein, denn sein Verhalten war wirklich seltsam gewesen. „Es tut mir Leid“, entgegnete Sasuke schließlich, „Wegen mir ist Kakashi…“ Doch Anko unterbrach ihn mit einem leichten Lächeln und einem Kopfschütteln. „Nein… Du bist nicht Schuld, Sasuke. Kakashi hätte von sich aus schon nicht anders reagieren können. Und gerade bei dir war es nicht verwunderlich. Er hat oft von dir gesprochen, wollte dir schon damals helfen, den Rachegedanken zu vergessen, dir versuchen beizustehen… Er glaubte versagt zu haben, als du das Dorf verlassen hast. Er gab sich die Schuld dafür, dass er dir nicht die Stärke geben konnte, die du wolltest. Als Naruto zurückgekehrt war und es Aussichten auf deine Rettung gab, war er deshalb umso entschlossener… Er hatte sich nach deiner Rückkehr für deine Wiederaufnahme stark gemacht, sein Ansehen riskiert. Du solltest wissen, dass er für euch sein Leben jederzeit aufs Spiel gesetzt hätte und du warst immerhin fast wie ein Sohn für ihn… Du bist also nicht Schuld… Ganz und gar nicht… Niemand hätte es verhindern können.“ Mit diesen Worten schluchzte sie und unterdrückte die wieder aufkommenden Tränen, während der Uchiha von seinem verwunderten Ausdruck abkam und bedrückt wegsah, ehe er seinen Blick wieder hob und sie ernst aber doch leicht entschlossen ansah. „Ich kümmere mich um dich und das Kind… Das habe ich Kakashi versprochen. Es war das letzte, was er gesagt und um das er mich gebeten hat.“ Anko sah ihn aus großen Augen an, während er das sagte. Was wäre aber dann mit seinem Clan? Er schien ihr die Frage anzusehen und lächelte milde. „Das schaffe ich schon. Ich bin immerhin Uchiha Sasuke“, scherzte er – für ihn das Unüblichste überhaupt. „Und außerdem bin ich nicht allein…“ „Danke“, erwiderte sie und lächelte ebenfalls leicht, „Ich werde schon zurecht kommen, aber es wäre schön, wenn du ab und an zu Besuch kämst… Und… ihn später trainierst.“ Sasuke stutzte etwas. Ihn? Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Es wird ein Junge…“ Der Uchiha nickte… Er würde der Sensei von Kakashis Sohn werden und sich dafür einsetzen. Natürlich würde es nicht einfach werden, wenn er erst einmal selbst eine Familie hätte, aber hey, er war doch ein Uchiha – wie er es eben selbst gesagt hatte – und deshalb würde das funktionieren… - - - - - - - - - - - - - „Hoi, noch eine Nudelsuppe“, grinste Naruto und stellte seine Schüssel auf die Theke, während Sakura nur etwas entnervt mit der Augenbraue zuckte und Hinata leicht kicherte. „Das wäre jetzt schon deine siebte, Naruto“, meinte die Rosahaarige, wurde aber vom Blondschopf angegrinst. „Ich weiß, Sakura – chan, aber es gibt nichts Besseres als diese Nudelsuppe hier und da muss man zuschlagen, ehe sie nicht mehr vorrätig ist!“ Sakura schüttelte lediglich den Kopf. Ramen würde NIEMALS nicht mehr vorrätig sein, allein deshalb schon nicht, weil der Ichiraku durch Naruto damit offensichtlich den größten Gewinn überhaupt erzielte, sodass sie ihm auch ab und an mal ein paar Süppchen umsonst geben konnten –immerhin war er Stammgast. Es gab einfach Dinge, die sich nie ändern würden. „Friss’ nicht so viel, sonst verdirbst du dir den Magen, Dobe“, kam es plötzlich von hinten und die drei drehten sich in die entsprechende Richtung, erkannten Sasuke, der gerade in das mittlerweile nicht mehr so kleine Restaurant – wie gewohnt mit einem kalten und unbeeindruckten Gesichtsausdruck inklusive emotionslosen Blick. Uchiha Sasuke war zurück, wieder ganz der Alte, was Sakura schmunzeln ließ. „Hoi, Teme! Komm und setz dich! Es ist genug für alle da“, meinte Naruto und wank ihn zu sich, woraufhin der Schwarzhaarige neben seiner Freundin Platz nahm und sich mal ausnahmsweise eine solche Nudelsuppe gönnte. „Nenn’ mich nicht ‚Teme’, Idiot“, meinte er schließlich kühl, nachdem seine Portion Ramen vor ihm abgestellt wurde und er anfing zu essen. Naruto sah ihn beleidigt und verärgert zugleich an. „Nenn du mich nicht ‚Idiot’, Idiot!“ „Loser…“ Naruto ballte die Faust und sprang von seinem Stuhl, wurde jedoch von Hinata am Arm festgehalten und zurückgezogen. „Naruto – kun… Nicht aufregen“, sprach sie ihm zu, während der Blondschopf immer noch drohend die Faust hob. „Hast du ein Problem, oder was? Ich bin kein Loser, du eingebildeter, arroganter… Blödmann!“ Sakura seufzte, lächelte jedoch, während Sasuke nur völlig unbekümmert weiter seine Suppe aß, dann aber zu seinem besten Kumpel blickte und kurz schmunzelte. Der Uzumaki stutzte kurz, erwiderte diese Mimik und lachte lauthals auf, was die beiden Kunoichis ihm gleichtaten. Erst nach einer Weile wurde die Stimmung wieder gedrückt, weil sich die Erlebnisse der letzten Tage und gerade von heute wieder in die Gedanken der Vier schlichen. Kakashi war nicht mehr hier und er würde auch nicht mehr wiederkommen. Das Gefühl dahinter war einfach grauenhaft. Es fehlte jetzt etwas, was man nicht mehr auffüllen konnte. Kein Wunder, denn mit Kakashi hatten Sakura, Sasuke und Naruto jemanden verloren, der für sie mehr als nur ein einfacher Lehrmeister in den Ninjakünsten war. Ihn würde man nicht vergessen können. Schon gar nicht die gemeinsamen Zeiten und Missionen mit ihm. Ob nun von der ersten Begegnung an bis hin zum letzten Zeitpunkt, an dem sie ihn gesehen hatten. Die blauhaarige Kunoichi bemerkte die gedrückte Stimmung ihrer Freunde, sah sie mitfühlend an, beorderte dann aber vier Sake, obwohl niemand von ihnen Alkohol trank. Den Wirt jedoch kümmerte es nicht, denn seine Gäste waren schon volljährig und konnten sich somit antun, was sie wollten. Ayame stellte jedem einen kleinen Becher Sake hin, woraufhin das ehemalige Team 7 verwundert zu Hinata blickte, die freudig ihren eigenen Becher hob und hoffnungsvoll lächelte. „Worauf wartet ihr? Wollt ihr nicht auf jemanden anstoßen? Das wäre doch das Mindeste…“ War das hier Hinata oder eine verkleidete und süchtige Tsunade, welche die anderen nun ins Koma trinken wollte? Nein, es war wirklich Hinata… Noch etwas irritiert blickten sich die anderen drei kurz an, erwiderten dann aber das Lächeln, nahmen sich die Sakebecher und stießen alle vier in der Luft aneinander. „Auf Kakashi – sensei“, meinte Sasuke als erster und die anderen drei riefen es zeitgleich nach. „AUF KAKASHI – SENSEI!“ Anschließend tranken sie den Reiswein, schluckten ihn runter und husteten plötzlich stark. Hinata rief lot an, was aber diesmal nur von diesem starken Alkohol und dem grauenhaften Geschmack kam, was man an Sakura auch so sehen konnte. Naruto schnappte sich Sasukes Ramen und trank es in einem Zug weg, um dem Schmerz im Rachen Linderung zu verschaffen. Der Uchiha hingegen schüttelte ächzend den Kopf, hustete ebenfalls und erst nach einer ganzen Weile konnten die Konohanins wieder zu Atem kommen. „Was findet obaachan nur an diesem Mist?“, fragte sich der Chaosanbu und betrachtete fremd den Becher. „Keine Ahnung… Aber mein Geschmack ist es nicht“, antwortete ihm seine Freundin, deren Gesicht langsam wieder normal wurde. Alkohol war schon eine Sache für sich, zumindest dieser Sake. Und aus irgendeinem unerklärlichen Grund fuhr ausgerechnet die Hokage von Konohagakure, Tsunade, die doch Vorbild für alle angehenden Shinobis und Kunoichis sein sollte, auf dieses Ekelgetränk ab, das einem den Rachen weg zu ätzen schien. Versteh einer diese Frau… „Hoi, Sasuke“, kam es dann von Naruto, der den Becher weit weg gestellt hatte und nun interessiert zum Schwarzhaarigen sah, der leicht seinen Kopf zu ihm neigte, darauf bedacht, seine Gesichtsmuskeln unter Kontrolle zu halten. „Wie kommt es eigentlich, dass du wieder sehen kannst? Nach Sakura – chan warst du gestern doch noch blind wie ein Maulwurf.“ Die Erwähnte musste sich zusammenreißen, um dem Blondschopf nicht ihre Faust voll ins Gesicht zu rammen. Hätte er unbedingt sagen müssen, dass er das von ihr hatte? Und hätte er das nicht sensibler von sich geben können, als den Uchiha mit einem Maulwurf zu vergleichen? Doch dieser widmete sich wieder der neuen Ramenportion, die er sich bestellt hatte, da seine vorige von Naruto weggenommen wurde. Er zuckte leicht mit den Schultern. „Ich weiß es nicht“, gab er ehrlich zu, „Ich habe die ganze Nacht lang wach gelegen und überlegt, ob ich zur Trauerfeier gehe und als ich dann heute Morgen aufgewacht bin, konnte ich wieder sehen…“ „Manchmal hat so etwas auch psychische Hintergründe“, erklärte Hinata vorsichtig, „vielleicht wolltest du unterbewusst nichts sehen, obwohl deine Augen wieder in Ordnung waren.“ Das war auch schon ein Gedankengang von Sakura gewesen, der immerhin eine logische Möglichkeit war. Der Mensch ließ sich gerne mal von seinem Unterbewusstsein und seiner Psyche blocken – auch ein Uchiha war hier keine Ausnahme. Und so sehr Sasukes Freunde sich um ihn gesorgt hatten, so sehr zeigte ihnen das Verhalten des jungen Shinobis in der letzten Woche, dass auch er Gefühle hatte, die stark verletzt werden konnten und in ihm irgendetwas zerstörten. Sasuke erwiderte darauf nichts. Ihm war es egal, ob seine vorübergehende Blindheit an der Psyche oder anderen Faktoren gehangen hatte. Hauptsache war, dass er wieder sehen konnte. Zwar hatte er gemerkt, dass er sich zwischendurch hin und wieder noch die Augen reiben musste, weil sich diese erst noch an die verschiedenen Lichteinfälle zu gewöhnen hatten, aber er konnte sich glücklich schätzen, keine bemerkbaren Veränderungen seiner Sehstärke in Kauf genommen zu haben. Kakashi hätte ihm sowieso von diesen Attacken bei seinem niedrigen Chakralevel, das er zu diesem Zeitpunkt hatte, abgeraten. Kakashi… Da war noch etwas. Das hatte er beinahe vergessen. „Naruto, Sakura“, meinte Sasuke auf einmal und zog die Aufmerksamkeit der beiden auf sich, die zu ihm sahen und auf das Beenden seines Satzes zu warten schienen. „Kakashi wollte, dass wir nie aufgeben und glücklich werden… sagte er zu mir…“ Die zwei Angesprochenen senkten erneut kurz ihre Blicke, hatten jedoch ein Lächeln aufgesetzt. Ja, so war ihr ehemaliger Sensei und man konnte nur einen solchen Satz von ihm erwarten. Der Hatake hatte nur das Beste für seine Schüler gewollt und auch, wenn sie im Prinzip nicht mehr seine Schüler gewesen waren, so würden sie immer ein wichtiger Teil seines Lebens sein. Er hatte sich immer eine glückliche Zukunft für die drei gewünscht, in der ein friedliches und sicheres Leben für kommende Generationen möglich war. Kakashi selbst würde diese Zukunft nicht mehr erleben… Aber er war einer derjenigen gewesen, an denen man sich ein Beispiel nehmen konnte, durch die man Hoffnung bekam und die einen Grundstein für eine solche Zukunft gelegt hatten. „Naah… Hinata – chan, du willst doch nicht ernsthaft noch so einen Sake trinken“, quengelte der Uzumaki jammernd und sah einerseits verblüfft, andererseits qualvoll zu seiner Freundin, die nur spaßeshalber den Kopf schüttelte und wieder vier kleine Becher mit Reiswein bestellt hatte. „Ihr habt nur einen weiteren Grund für einen Toast auf Kakashi – sensei gegeben“, meinte sie und schob die Sake zu jedem einzelnen, die daraufhin seufzte und die bösen alkoholischen Getränke hoben. „AUF KAKASHI – SENSEI!“, kam es diesmal gleichzeitig von allen vieren und nachdem die vier jungen Ninjas sich wieder die Seele aus dem Leib geröchelt, geächzt oder gehustet hatten, unterhielten sie sich noch ein wenig, bis es spät nachts war… Irgendwann entschieden sie sich letzten Endes, den Heimweg anzutreten. Der Uzumaki nahm bereits seine Geldbörse aus der Tasche und bekam die Rechnung vorgelegt, die ihn dazu veranlasste, die Kinnlade bis auf den Boden fallen zu lassen und die Augen zu weiten. „HÄÄÄÄÄÄÄÄ?!“, brüllte er verständnislos und hielt den kleinen Beleg mit beiden Händen weit von seinem Gesicht weg. Wie konnte das möglich sein? Der Betrag, den Naruto auf dem Zettelchen sah, übertraf weit seine Vorstellungen. Wieso in Gottes Namen waren denn so viele Nudelsuppen bestellt worden? Er selbst hatte nach sieben – na gut, neun – aufgehört und die beiden Mädels gaben sich mit jeweils zwei zufrieden, sodass man auf 13 kam. Aber hier auf der Rechnung standen 20 und dazu noch die acht Sake. Naruto klimperte immer noch ungläubig mit den Augen, sah dann aber verärgert zu Sasuke. „HOI TEME“, meinte er künstlich verärgert, „BIST DU BLÖD? Wieso bestellst du so viel Ramen? SEIT WANN ISST du überhaupt Ramen und warum gleich so viel? Willst du mich arm machen oder was?“ Während die beiden Kunoichis sich noch etwas erstaunt, aber vielmehr leicht amüsiert zu den beiden Shinobis blickten, hatte der Uchiha sich erhoben und die Hände in den Hosentaschen vergraben. „Was fragst du so dämlich, Dobe?“, meinte er unbeeindruckt, leicht kalt, „Es ging auf deine Rechnung und ich hatte Hunger. Und nenn’ mich nicht ‚Teme’, Loser.“ „Das ist kein Grund, es so zu übertreiben! ICH BIN KEIN LOSER!“ Doch Sasuke schwieg und der Blondschopf gab das Geld, was er dabei hatte, Ayame, die ihm allerdings einen Teil zurückgab, um dann mit einem Lächeln zu begründen, die Hälfte ginge aufs Haus… Vor dem Lokal trennten sich die Wege der zwei Paare, die sich voneinander verabschiedeten und dann in verschiedene Richtungen gingen. Sakura sah zum Uchiha, dessen Blick sie irgendwie nicht finden konnte, da er seinen Kopf zu Boden gerichtet hatte. Verständlicherweise nahm ihn diese ganze Sache immer noch mit, gerade nach dem heutigen Tag, würde sich so schnell nichts gebessert haben. Sie hoffte nur inständig, dass er sich nicht wieder in seinem Anwesen verbarrikadieren und vor sich hin trauern würde. Sie hielt seine Hand ganz fest, während sie sich weiter der Straße näherten, an der sich ihre Wege ebenfalls trennen würden. Er würde zu sich gehen und sie zu sich nach Hause… Doch der Unterschied war ganz einfach der, dass sie ihre Eltern hatte, die notfalls immer jederzeit da sein würden. Er hatte keine Eltern. Sasuke war alleine in diesem Anwesen und irgendwo mochte er diese Einsamkeit und vielleicht würde er diese auch momentan nötig haben. „Sakura?“, klang es fragend von ihm, als sie stehen geblieben waren. Die Rosahaarige sah ihn an, um zu zeigen, dass sie ihm zuhörte. „Übernachtest du heute Nacht bei mir?“ Die Medic – nin weitete leicht ihre Augen, als sie seinen Blick endlich fand. Diese Frage war so neutral, normal und irgendwo ein wenig gleichgültig gestellt, aber Sasukes schwarze Augen verrieten etwas anderes. Der Blick von ihm hatte etwas Bittendes aufgesetzt, etwas Verletztes… Und einen solchen Ausdruck hatte sie noch nie bei ihm gesehen. Wieder so eine Situation, die offenbarte, dass der Uchiha doch verletzlich war, aber Sakura mochte es nicht. Sie hoffte, dass er bald wieder so werden würde wie sonst, wie vorhin, als sie gemeinsam im Ichiraku waren. Seine kalte Art wirkte auf viele so unheilvoll und finster, aber für diejenigen, die ihn kannten, war es eher ein Zeichen, dass es ihm gut ginge. „Ja…“, antwortete sie ihm und anhand seines leichten Lächelns, was er ihr gegenüber öfter aufsetzte, erkannte sie, dass er sie jetzt brauchte. Und sie würde für ihn da sein. Er legte einen Arm um sie, während die Kunoichi den ihren um seine Hüfte schlang. Auf diese Weise gingen sie weiter zum Uchihaviertel… - - - - - - - - - - - - - Von Schmerz und Qualen erfüllte Schreie hallten durch die große Höhle, von der niemand wusste, wo sie lag. Kein normaler Mensch würde sie jemals finden und keiner würde sie jemals betreten oder verlassen können, sofern er hier drin war – und einen Peiniger hatte. Ein Peiniger, der mit einem bloßen Blick solch grauenhaften Schmerzen verursachen konnte, wenn er wollte. Kazan schrie auf, fiel auf die Knie und hielt sich den Kopf, während er weiter vor Qual aufschrie und seine geisterhafte Gestalt sich immer wieder in alle Richtungen verzerrte und verzog. Als ob es nicht schon schlimm genug war, nur noch eine Scheme zu sein, die ihr gesamtes Dasein erneut in dieser dunklen und unheimlichen Höhle verbringen musste, kam noch hinzu, dass all die Macht, die er einmal besessen hatte, ihm erneut genommen und er nun für seine Taten bestraft wurde. Aber es war eine Bestrafung, die seine Leidensgenossen zu teilen hatten. Sofort, als er seine eigenen Schmerzen versiegen spürte, hörte er die gepeinigte Stimme von Namira, deren „Körper“ in alle Richtungen gezogen und gestrafft wurde, ehe sie plötzlich spürte, wie sie sich manifestierte, gegen die Höhlendecke geschleudert wurde, um dann wieder ihre Geistergestalt anzunehmen. Doch auch ihre Schmerzen ließen nach und nun war der dritte Erhabene dran. Er wurde zunächst auf die gleiche Weise behandelt wie Namira und Kazan, doch ließ ihn sein Peiniger länger in einer manifestierten Gestalt und schleuderte ihn wild durch die Höhle, ließ ihn von den Spitzen der Stalagmiten durchstechen oder in die mächtigen steinernen Wände krachen, ehe auch von ihm abgelassen wurde. Keuchend erhob sich Jobuni auf seine durchsichtigen schwachen Beine und sah nach und nach zu demjenigen, der sie hier so quälte. Dieser Jemand saß auf einem höher gelegenen Felsen, sah aus seinen mächtigen Augen auf die drei Erhabenen nieder, während sich ein finsteres Schmunzeln über seine Lippen zog. Der Mantel, den er trug, hatte immer noch rote Wolken aufgestickt. „Ich hatte schon vergessen, was für einen Spaß es macht, euch zu quälen“, sprach er. „Das kann nicht das sein, was du willst“, entgegnete Jobuni keuchend, „Du hattest doch Pläne, Pein… Was ist daraus geworden? Glaubst du, dass deine Rin’negan einzig und allein für diesen Zweck hier bestimmt sind? Du könntest mit uns und ihnen die Menschen beherrschen, wenn du uns nur unsere Seelen zurückgibst!“ Pein hob eine Augenbraue und widmete seine Aufmerksamkeit ganz dem Erhabenen. „Das kann ich auch ohne eure Hilfe“, erwiderte er und sah leicht gelangweilt aus. „Nein… Du hast es einmal nicht geschafft und ein zweites Mal wird es auch nicht gehen! Wenn wir zusammenarbeiten, könnten wir aber ohne Probleme Rache nehmen und diese erbärmlichen Sterblichen dort draußen, die nicht das Recht auf Leben haben, versklaven, foltern, töten, was auch immer…“ Pein war von dem puren Hass, den Jobuni da als Unterton in seiner kleinen Rede hatte, etwas beeindruckt. Der ehemaligen Anführer der Akatsuki – Organisation strich sich über das Kinn und sah aus, als dachte er ernsthaft über diesen Vorschlag nach. „Du sprichst davon, die Menschen zu versklaven, huh? Ich bin aber ebenfalls ein Mensch…“ Doch der Erhabene schmunzelte. Offensichtlich hatte er das Interesse seines Peinigers erweckt. „Nein, Pein… Du bist der Nachfahre des Weisen der sechs Wege, nein, du bist der Weise der sechs Wege! Du bist kein Mensch. Deine Rin’negan machen dich zu einem Gott! Und ein Gott sollte über den Menschen stehen! Mit uns an deiner Seite wäre es ein Leichtes, dieses Ziel zu erreichen und wir hätten alle etwas davon!“ Verlockend, verlockend… Namira und Kazan blickten kurz zu Jobuni, dann sahen sie sich selbst an und schließlich zu dem Abtrünnigen. Auch sie schmunzelten etwas, denn nun sahen sie ihre große Chance kommen, allerdings verflüchtigte sich diese ebenso schnell wieder. „Nein“, machte dann Pein und sah wieder zu seinen drei Gefangenen, die ihn irgendwie entgeistert anstarrten. „Ich erspare mir lieber diesen unnötigen Stress. Zweimal hat es schon nicht funktioniert… Und die Chance, von euch verraten zu werden, ist viel zu groß. Meine Aufgabe ist es euch zu bestrafen, den Schmerz spüren zu lassen, den ich durchlebt habe, damit ihr nicht auf dumme Gedanken kommt…“ Das finstere Schmunzeln war auf das Gesicht von Pein zurückgekehrt, ehe er sich erhob und ein paar Fingerzeichen formte. In der Höhle erschienen fünf weitere Shinobis, die allesamt das Rin’negan trugen und erhaben zu den drei schemenhaften Gestalten blickten, welche kräftig schluckten. Jobuni verkrampfte sein Gesicht vor Wut und Hass. Er wurde von einem Menschen versklavt, verspottet und erniedrigt. „Eines Tages wirst du sterben, Pein! Daran kannst du nichts ändern und dann werden wir wieder freikommen!“, brüllte er den blonden Mann mit den Piercings an, der jedoch nur unbeeindruckt seinen dämonischen Augen standhielt. „Nein… Ich habe Vorkehrungen getroffen, die dafür sorgen, dass ein anderer Rin’neganträger da sein wird, wenn ich sterbe. Solange er sich entwickelt, während ich unter der Erde liegen sollte, könnt ihr euch einige Jahre entspannen und auf andere Schmerzen bereitmachen.“ Peins überlegenes und belustigtes Lachen wurde lauter und lauter in dieser Höhle. Ja, selbst wenn er sterben würde, wäre bereits ein Nachfolger da und der Bann über die drei Erhabenen würde aufrechterhalten werden. Sie würden ihre endlose Bestrafung erhalten und die Menschen wären sicher vor ihnen… Dafür würde er sorgen oder hatte dafür gesorgt… Und dann plötzlich erstarb das Lachen, wich einem erwartungsvollen Grinsen und alle sechs Träger des mächtigsten Doujutsus sahen zu Jobuni, Kazan und Namira hinunter, ehe diese wieder qualvoll aufschrieen… ----------- Nein, noch ist es nicht vorbei... Ein Kapitel und Epilog stehen noch aus ;) Kapitel 18: Abendessen ---------------------- Kapitel 18: Abendessen Es war spät nachts, als der Mond mit mehr oder weniger Erfolg versuchte, durch die dunklen Vorhänge des Uchihaanwesens zu scheinen. Es handelte sich dabei noch nicht einmal um das alte Familienhaus von Sasukes Eltern. Da würde er wohl nie wieder reingehen, denn verständlicherweise würde dies trotz der geänderten Verhältnisse auf ewig ein grauenhafter Platz sein, weshalb es schon verwunderlich war, dass der Uchiha überhaupt wieder seine Schritte in das Viertel selbst gewagt hatte. Das Viertel war vielleicht nicht allzu groß und doch groß genug, dass man sich wirklich ziemlich unbehaglich fühlen konnte, wenn sonst niemand außer einem selbst dort unterwegs war. Gut, die letzten Jahre hatte sich eigentlich erst recht niemand hierhin verirrt. Das hatte sich noch nicht einmal geändert, seit Sasuke wieder in Konoha lebte. Er war der einzige, der in seine Heimatregion zurückgekehrt und eines der dort noch „unbefleckten“ Häuser in Beschlag genommen hatte, wobei dieses Haus nur einige Meter weiter vorm Ausgang des Viertels selbst lag. Würde man tiefer hinein gehen, wären zwar auch keinerlei Spuren des damaligen Dramas vorhanden gewesen und auch wenn klar war, dass es nicht wirklich Itachis Massaker war, so herrschte natürlich allein aufgrund des Geschehnisses selbst eine unheimliche Stimmung. Die wäre vielleicht weg, wenn mal ein paar mehr Leute ins Uchihaviertel gehen würden, aber irgendwie lief das nicht… Dem Schwarzhaarigen war es jedoch ganz recht, denn auf diese Weise hatte er immerhin seine Ruhe und er würde nicht gestört oder gar beobachtet werden, schon gar nicht bei privaten Sachen – wie gerade jetzt. Nein, es wäre durchaus nicht in seinem Sinne gewesen, wenn irgendwelche nervigen Gören oder neugierige Erwachsene versuchen würden, auch nur ansatzweise einen Blick auf die Frau zu werfen, die er unter sich gerade leidenschaftlich küsste und von der er die Unterstützung bekam, die er nicht geglaubt hatte zu brauchen. Sasuke hätte wirklich nicht gedacht, dass er irgendwann mal wieder die Hilfe von jemandem annehmen müsste, wenn es um seine Gefühle ging. Immerhin hatte er das bisher noch nie gebraucht. Er hatte sich immer selbst irgendwie aus der Bredouille gezogen und war über alles hinweggekommen… Nein, eigentlich hatte er das meiste eher verdrängt oder sich mit Hass auf den Schuldigen für seine Probleme gefüllt. Doch diesmal war es anders. Der eine Grund war diese verfluchte Hilflosigkeit durch seine vorübergehende Blindheit, denn durch diese merkte er erst, wie abhängig er von seinem Augenlicht und damit auch vom Sharingan war. Gut, er war auch ohne sein Bluterbe ein fantastischer Shinobi, aber wenn er nichts sehen konnte, wäre er total aufgeschmissen gewesen – so glaubte er. Aber er wollte es nicht auf die Probe stellen. In Zukunft müsste er noch vorsichtiger sein und auf den Rat seines Bruders hören, wenn er weiterhin unbeschwert sehen wollte. Zweifelsohne war der andere Grund für seine immense Trauer gewesen, dass er sich selbst mit Schuldgefühlen geplagt hatte, die völlig unbegründet waren, wie sich herausgestellt hatte. Damit hatte er sich weiter und weiter kaputt gemacht, sich in diese Emotion verrannt. Er kam sich so arm vor, wenn er darüber nachdachte, dass er – Uchiha Sasuke – in der letzten Woche das totale Gegenstück zu seinem sonstigen Ich war. Er hatte die Fassung öfter verloren, das grauenhafte Reuegefühl verspürt und von sich aus sein Gewissen angesprochen. Nun normalisierte sich das wieder. Es würde bald wieder so sein wie es mal war. Er würde bald wieder der sein, der er war. Und er wusste, dass er genug Unterstützung hatte. Der Uchiha zog die Decke noch etwas über sich und sie, da diese leicht weggerutscht war, als die Rosahaarige die Beine angewinkelt hatte. Obwohl sie es von ihm vor einem guten Jahr nicht wirklich angenommen hatte, war er bei dieser Sache durchaus kein unsensibler „Knaller“. Gut, sie wusste nicht, wie es zwischen ihm und Karin gewesen war, aber wenn sie ehrlich zu sich selbst sein sollte, war es sowieso vollkommen egal, denn bei ihr war er zärtlich und überstürzte nichts, was ihr mehr als nur gefiel… Sasuke löste sich schließlich von ihr, nachdem auch sie sich entspannte und sah ihr in die Augen. Leicht keuchend erwiderte sie den Blick, legte eine Hand auf seine Wange. Und er legte seine kalte Hand auf ihre, wodurch seine etwas aufgewärmt wurde. „Was ist…?“, fragte sie ihn, nachdem einige Sekunden nur ein Schweigen geherrscht hatte. „Ich brauche dich, Sakura – chan…“, antwortete er ihr dann nach einer Weile und legte seinen Kopf in ihrer Halsbeuge ab, während sie ihn nur besorgt ansah und sich schließlich an ihn lehnte, eine Hand durch seine Haare streichend, die andere knapp über seinem Nacken. „Ich werde immer an deiner Seite sein… Immer…“, versprach sie ihm daraufhin und schloss die Augen, die dankenden Küsse an ihrem Nacken genießend… - - - - - - - - - - - - - Der nächste Morgen brach schließlich an und eine angenehm erschöpfte Kunoichi erwachte aus ihrem geruhsamen Schlaf, bemerkte, wie sie von dem Uchiha umärmelt wurde und drehte sich zu ihm um, als auch er langsam aufwachte. Zunächst bedachte sie ihn noch mit einem besorgten Blick wie in der Nacht, setzte jedoch dann ein Lächeln auf, als er seine Augen öffnete und kurz ein unbeeindruckter Ausdruck in ihnen zu erkennen war, bis Sasuke selbst bemerkte, dass er die Medic – in vor sich hatte. Es schien langsam wirklich alles wieder normal zu werden, wie Sakura feststellte. Und sie war glücklich darüber, auch wenn es wohl verständlicherweise eine Weile dauern würde, bis sie alle über den Tod ihres einstigen Senseis hinweg sein würden. „Gut geschlafen?“, fragte sie ihn dann leise, erhielt allerdings nur ein ebenso leises Murren als Antwort, was ihr als „Ja“ ausreichte, doch wunderte sie sich, als Sasuke die Augen wieder schloss und ein kleiner Lichteinfall sich über sein Gesicht erstreckte. Konnte es sein? Sakura erhob sich, sehr zu Sasukes Verwunderung und irgendwie auch Enttäuschung, schlug die Decke beiseite und stand – wie Gott sie schuf –auf, um zum Fenster zu gehen. Der Uchiha setzte sich ebenfalls leicht auf und sah zu ihr bzw. musterte ihren Körper, lächelte kurzzeitig und zuckte dann eine Sekunde zurück, als Sakura die Vorhänge öffnete und das grelle Sonnenlicht des Tages das Schlafzimmer erfüllte. „Hey!“, machte sie glücklich, „Es scheint ja die Sonne! Das ist ja Wahnsinn!“ Schnell drehte sie sich zum Schwarzhaarigen um, dem jedoch die Sonne relativ gleichgültig zu sein schien, als er sie so ansah. Die Rosahaarige wurde zwar kurz etwas rot, doch guckte sie ihn dann spielerisch verführend an, stellte sich etwas seitlich in seine Blickrichtung und beugte ihren Körper nach vorne. „Gefällt dir das?“, fragte sie und hatte eigentlich mit einem Lächeln seitens Sasuke gerechnet, doch stattdessen galt sein Blick plötzlich dem Fenster. Leicht verwundert sah nun auch Sakura dort hin, weitete völlig entsetzt die Augen, wurde puderrot und schrie auf, als sie vorm Fenster den blonden Chaosanbu sah, dessen Kinnlade runtergeplumpst war und seine Augen riesig rund waren. „S-Sakura – chan… Nackt…“, konnte man ihn hinter dem Fenster hören. „AAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHH!“, schrie die Rosahaarige, verdeckte sich mit den Händen das Nötigste und schnellte zurück hinter Sasuke ins Bett, wo sie sich die Decke über den Kopf zog. „Was willst du, Naruto?“, fragte der Uchiha völlig ruhig und tat so, als wäre es überhaupt kein Problem, dass sein bester Freund seine Freundin vollkommen nackt gesehen hatte und noch dazu zu so einer unchristlichen Zeit einfach so durch das Fenster spannte. „N-Nackt… Sakura – chan“, machte dieser lediglich weiter und seine Nase zuckte irgendwie, ehe er sich wieder fing und verkrampft lächelte. „Ah… Guten Morgen, Sasuke! Ich wollte eigentlich nur nach dir sehen und dir von Tsunade – obaachan ausrichten, dass sie dich noch sprechen will, um zu erfahren, was auf der Mission passiert ist…“ Naruto gefiel es natürlich nicht, dass die Hokage seinen besten Kumpel nach gut einer Woche dieses grauenhaften Ereignisses und am Folgetag der Beerdigung ausgerechnet danach fragen musste, aber offensichtlich ging es nicht anders. „Sag ihr, ich schreibe einen Bericht“, meinte Sasuke daraufhin und der Uzumaki kratzte sich am Kopf, während er sich immer noch mit den Füßen an der Hauswand festhielt. Er würde jetzt lieber nicht diskutieren und innerlich musste er zugeben, freute er sich schon auf Tsunades Gesicht, wenn sie hörte, dass Uchiha Sasuke ihre „Bitte“ abgelehnt hatte und lieber einen Bericht schreiben würde, den sie sich verdammt nochmal selbst durchlesen sollte! „Hai, mach ich…“ Gut gelaunt wollte Naruto nun von dannen ziehen und sicher auf seinen Füßen landen, indem er sich darauf einstellte, an der Hauswand hinunter zu gehen und dann mit einem winzigen Hüpfer auf dem Boden zu landen, doch stattdessen… „Chidori Nagashi!“, hörte der Sohn des Vierten nur noch, drehte sich blitzschnell um und sah Sasukes Chidorisäbel auf sich zukommen, das nun durchs Fenster schnellte und den Uzumaki nur knapp verfehlte. Hätte Naruto sich nicht abgestoßen, wäre er vielleicht getroffen worden, fiel jetzt aber völlig überrumpelt mit dem Hintern zuerst auf den Boden. Dort verweilte er kurz, stand dann auf und rieb sich seinen Allerwertesten, sah hoch zum Fenster, aus dem der Uchiha in Boxershorts höchstpersönlich guckte. „Und nächstes Mal starrst du Sakura nicht so an. Klopf gefälligst an der Tür!“ Naruto wollte sich beschweren, doch schloss der Schwarzhaarige konsequent das Fenster und zog die Vorhänge zu, ließ seinen besten Freund im Regen – nein, in der Sonne – stehen, der nun kopfschüttelnd von dannen zog. Musste er immer so fies sein? Nun gut, Naruto interpretierte in diese Aktion von Sasuke hinein, dass er ihn schützen wollte – vor Sakuras Schlägen. Das wäre wohl weiß Gott ungemütlicher geworden als dieser leichte Plumps auf den Hintern. Sakura hielt sich immer noch unter der Bettdecke versteckt. Meine Güte, war das peinlich… Wieso musste dieser Blondschopf eigentlich in so einem Moment vorbeikommen? Wieso musste er vorbeikommen, als sie nackt war? Wieso??? Die Röte in ihrem Gesicht verschwand nicht und sie kam sich ein wenig vor wie Hinata. Wie hielt die es nur mit diesem Tollpatsch aus? War sie eigentlich dauernd rot bei ihm? Ach, egal… Tatsache war, dass ihre eigene Schamesröte so schnell nicht verfliegen würde. Sie zuckte und wurde noch röter, als sie die Hand des Uchihas an ihrer Taille spürte und er sie näher an sich ran zog. Sakura drehte sich dann zu ihm um und blickte ihn an, als er die Decke weg schob. „Wie geht es dir?“, fragte sie vorsichtig, konnte aber nicht anhand seiner Mimik eine Antwort finden. Hey, das war schon einmal ein gutes Zeichen! „Gut… Und dir?“ Sie nickte. „Wir haben immer noch ein Abendessen mit deinen Eltern vor uns“, sprach er weiter und sorgte für ein glückliches mildes Lächeln bei der Rosahaarigen, die erneut nickte. Eine neue Herausforderung und somit eine neue Methode, eine kurzzeitige Ablenkung für das Geschehene zu erhalten… - - - - - - - - - - - - - Es war jetzt der zweite Versuch und geändert hatte sich absolut gar nichts, als Sakura am Abend um 19:45 Uhr ihr Spiegelbild betrachtete und versuchte, einigermaßen ruhig zu bleiben. Legere Kleidung war angesagt und doch hoffte sie, dass Sasuke das nicht als Aufforderung ansah, sein Oto – Outfit anzuziehen, denn das würde schon einmal überhaupt nicht gut ankommen. Aber das letzte Mal hatte er ja auch vernünftige Kleidung angehabt, also einfach vertrauen und hoffen! Hoffnung konnte die Rosahaarige jetzt mehr als genug gebrauchen, denn egal, wie sie ihre Gedanken rotieren ließ, in keiner ihrer Vorstellungen kam es zu einem guten Ende bzw. erschienen die Geschehnisse realistisch, weil das Verhalten des Uchihas einfach nicht einzuschätzen war. Sayori begutachtete sie wieder einmal vom Bett aus und hob eine Augenbraue, fragte sich, wie man nur so verkrampft an ein Abendessen herangehen konnte. Aber das hier war nicht irgendein Abendessen! Es war das Abendessen! Und Sakura atmete einmal tief durch, ehe sie einen entschlossenen Blick aufsetzte, ihr Gegenüber im Spiegel annickte und schließlich die Hände in die Hüften stemmte. „Also dann… Packen wir’s“, sprach sie sich selbst zu. „Das wird schon gut gehen, Sakura – san“, meinte die blonde Kunoichi und lächelte zusichernd. „Sasuke – sensei wird sicherlich keinen schlechten Eindruck machen wollen! Er weiß doch, wie viel dir das hier bedeutet.“ Recht hatte sie und deshalb konnte die Medic – nin auch nur lächelnd nicken, begab sich langsam mit ihrer Mitbewohnerin, die bald jedoch eine eigene kleine Wohnung in Konoha bekommen sollte, die Treppe hinunter nach unten. „Ginsho… Jetzt guck nicht so böse, sonst verscheuchst du den Jungen nur“, meinte Sakuras Mutter leicht verärgert und sah missbilligend zu ihrem Ehemann, der kurz murrte und die verschränkten Arme vor sich löste, um eingeschnappt wegzusehen. „Tz“, machte er – ähnlich wie Sasuke es früher getan hatte – mit einem Schnauben folgend, „Den kann man nicht verscheuchen. Verräter verscheuchen sich selbst!“ Maya verdrehte die Augen und seufzte einmal genervt. „Sasuke – kun ist kein Verräter mehr. Glaubst du ernsthaft, Tsunade – sama hätte ihn zum Leiter einer ANBU – Einheit gemacht? Glaubst du wirklich, dass er nach Konoha zurückgekehrt wäre? Und glaubst du ernsthaft, dass er mit unserer Tochter zusammen wäre?“ Erneut ein etwas abfälliges Schnauben von Sakuras Vater, der wie seine Frau nicht bemerkte, wie sie von ihrer Tochter und Sayori belauscht wurden. „Der einzige Grund, warum er wieder hier ist, ist der Wiederaufbau seines Clans und er nutzt Sakuras Gefühle dafür aus, da bin ich mir sicher.“ Die letzten Worte untermalte er mit deutlichen Fingerschlägen auf den Esstisch, der noch gedeckt werden musste. Maya schüttelte den Kopf und wirkte leicht enttäuscht. „Ich glaube das einfach nicht… Der Junge hat viel durchmachen müssen. Den Verlust seines gesamten Clans, seiner Eltern… Jahrelange Einsamkeit immer mit dem Gedanken, dass sein Bruder ihm alles genommen hat. Und dann letztens der Verlust von Hatake Kakashi, der Gerüchten zufolge wie eine Art Vater für ihn war. Du hast ihn doch bei der Beerdigung gesehen und selbst gesagt, dass du dir Sorgen um ihn machst…“ In der Tat. Ginsho hatte sich schon Sorgen um den Uchiha gemacht, wenn auch indirekt über Sakura, die ein wenig hatte anklingen lassen, wie es um den Schwarzhaarigen gestanden hatte und der Haruno musste durchaus zugeben, dass das kein Verhalten eines kaltherzigen und eingebildeten Verräters war. Doch momentan war einfach der „Psycho – Dad“ in ihm zurückgekehrt, der in dem Freund seiner Tochter nur einen bösen und zwieträchtigen Menschen sah, was ihm ein neues abfälliges Schnaufen entlockte und seiner Frau einen erneuten Seufzer. „Nimm’ ihm jetzt nicht den letzten Halt, den er für eine Zukunft hat, nur weil du nicht einsehen willst, dass unsere Tochter schon längst erwachsen ist, Ginsho“, meinte sie, „Und wenn du es nicht kannst… Dann denk wenigstens daran, dass Sakura nicht unglücklich sein soll.“ Mit diesen Worten verließ die Frau mittleren Alters mit längeren rosa Haaren das Esszimmer und verschwand in der Küche, ließ den etwas nachdenklich und betrübt aussehenden Vater am Kopfende des Tisches zurück. Sakura hatte die Stirn besorgt in Falten gelegt, während dieses Gespräches und Sayori wusste nicht wirklich etwas damit anzufangen. Wieso verhielten sich Erwachsene nur so unglaublich seltsam? Und wieso in drei Teufels Namen war ihr Sensei so unbeliebt beim Vater ihrer Ärztin? Gut, wirklich viel wusste sie über Sasuke nicht. Offensichtlich hatte er mal das Dorf verraten, aus welchem Grund auch immer… Schließlich erschrak Sakura, als es an der Haustür klingelte und ihre Mutter durch eine andere Tür aus der Küche trat, leicht überrascht zu ihrer Tochter blickend. Soso, die junge Dame hatte offensichtlich große Ohren gehabt. Mit einem kurzen Achselnzucken ging sie zur Tür, öffnete sie und lächelte die Person dahinter an. Diesmal war es nicht Naruto, der irgendeine Notfallnachricht von der Hokage zu überbringen hatte, sondern ein völlig unbeeindruckter Uchiha Sasuke, der da jedoch etwas in den Händen hielt, was den Blick von Maya und nun auch von Sakura und Sayori auf sich zog. Die Medic – nin klimperte ein paar Mal mit den Augen, die Blondine sah verwundert auf und Sakuras Mutter fasste sich schnell wieder. „Hallo, Sasuke – kun“, sprach sie freundlich, „Ist das etwa Zitronenkuchen? Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ Sakura war wie versteinert, als sie das eben erwähnte Gebäck mit der Zuckergussglasur betrachtete. Dieses Bild hier stimmte ja mal so was von überhaupt nicht. Kalter und gleichgültiger Shinobi, Freund mit Sharingan, der einen Zitronenkuchen – offensichtlich selbstgemacht – in den Händen hielt. Selbstgemacht? Sasuke konnte backen? Konnte er etwa auch kochen? Nun, irgendwie musste er die letzten Jahre ja von etwas gelebt haben, denn von Dunkelheit, Chakra oder Jutsus konnte sich ein Mensch schlecht ernähren. Aber die Rosahaarige war so fassungslos von dieser neuen Erkenntnis, dass sie noch nicht einmal mitbekam, wie er eintreten durfte, und ihr einen Kuss auf die Wange gab. „’Nabend, Sakura…“ „N-Nabend, Sasuke – kun…“ Sayori grinste nur und lachte sich etwas ins Fäustchen, während sie auf dieses völlig ungläubige Gesicht von Sakura blickte. „Warte, ich nehme dir den Kuchen ab. Sakura, du kannst mit Sasuke – kun und Sayori – chan schon einmal ins Esszimmer gehen! Ich brauche noch etwas“, meinte Maya und riss somit ihre Tochter aus ihren Gedankengängen, während Sasuke nur die Hände in seinen Jeanstaschen vergrub. „Kann ich irgendwo helfen?“, fragte er – immer noch kalt und doch interessiert, was diese Kälte im Unterton leicht aufhob. Doch Sakuras Mutter wank ab. „Nein, schon in Ordnung, aber danke für das Angebot“, lächelte sie und verschwand wieder in der Küche. Was um alles in der Welt passierte hier? Sasuke fragte, ob er in der Küche helfen könnte? Hey, verstellte er sich da gerade etwa so gut, dass es sogar glaubwürdig rüberkam oder meinte er das wirklich ernst? „Hey, Sasuke – sensei“, zog die Blondine die Aufmerksamkeit ihres Lehrmeisters auf sich und sah zu ihm hoch. Und während sie ihm ein paar Fragen stellte, die er entweder mit einem einzigen Wort oder mit überhaupt nichts beantwortete, sah die verwunderte Sakura noch immer zum Schwarzhaarigen, der ihren Blick erwiderte. Sie schaffte es, darin eine Botschaft zu lesen. Eine Botschaft, die besagte: Ich werde mich nicht verstellen, aber ich werde versuchen, für diesen Abend offener zu sein… Sie war ihm dankbar. Einfach nur dankbar… So beseitigte Sasuke diverse Zweifel, dass ihm dieses Abendessen nichts bedeutete, obwohl er dann wohl kaum von selbst darauf bestanden hätte. Und Sasuke? Nun, er musste zugeben, dass es ein unangenehmes Gefühl bei fremden Menschen – Sakuras Eltern – war, sich so zu verhalten und ihm war völlig bewusst, dass er nie so in der Öffentlichkeit sein würde, aber das musste man respektieren. Sakura hatte es schließlich auch getan und verstand ihn. Aber bei ihr war es zumindest ein gutes Gefühl, Emotionen zuzulassen. Wie dem auch sei… Sakuras Mutter war ihm von Anfang an sympathisch gewesen, was bei ihm eigentlich nie der Fall war. Vielleicht lag es an dem gleichen Lächeln, welches er von Sakura kannte. Vielleicht war es aber auch einfach die Tatsache, dass er wahrnahm, dass sie ihn nicht mit Vorurteilen behandelte und ihn offensichtlich sofort akzeptierte. Jetzt hieß es nur noch, Sakuras Vater zu überzeugen. „Soso… Lernen wir uns endlich mal kennen, ja?“, drang eine Stimme aus dem Esszimmer, gefolgt von der dazugehörigen Person, die nun den Flur betrat und ziemlich ernst wirkte, was wohl durch das grimmige Gesicht untermalt wurde. Haruno Ginsho stand dem Uchiha gegenüber, der sich leicht zur Seite gestellt hatte, um ihn nun anzusehen. Sein unbeeindruckter und gefühlskarger Blick traf auf den ernst und grimmig wirkenden von Sakuras Vater. Und mit einem Mal pochte Sakuras Herz wie wild – vor Angst. Auch Sayori blickte zu den zwei Männern, darauf vorbereitet, nichts Gutes zu erleben. Maya lugte aus der Küche heraus in den Flur und auch bei ihr konnte man fast den Herzschlag aufgrund der Spannung hören, die sich im Haus der Harunos aufgebaut hatte. Was würde jetzt passieren? Es war schon einmal kein gutes Zeichen, dass Ginsho offensichtlich angriffslustig war. Und ein noch schlechteres Zeichen war es, dass Sasuke ihn mit seiner Art locker provozieren konnte, wenn er wollte. Doch dann ganz plötzlich geschah etwas Unvorhergesehenes. Etwas, womit keiner der Anwesenden gerechnet hatte. „Ich bin Sakuras Vater Ginsho.“ Der Ältere reichte dem Freund seiner Tochter die Hand, lächelte aufrichtig und es war nicht aufgesetzt. Es kam von Herzen. Die Fassade zuvor hingegen war nur gestellt gewesen, um eben diese Spannung zu erzeugen, eine Art schlechter Witz. Sasuke sah zu der Hand, bedachte sie mit einem überlegenden Blick, ehe er sie entgegennahm und sie freundschaftlich schüttelte, dazu ein leicht mildes Lächeln aufsetzte, was ebenfalls nicht gestellt war. „Uchiha Sasuke… Freut mich“, erwiderte er und vollkommen erleichtert sackte die Spannung ab, ließ die drei weiblichen Anwesenden fröhlich lächeln. Maya und Sakura sahen sich kurz an. Beide waren sie stolz auf ihre Männer, die sich vertrugen… Ginsho löste den Händedruck und auch wenn es ihm zunächst schwer fiel, seine Vorurteile gegenüber Sasuke fallen zu lassen, so war ihm das Glück seiner einzigen Tochter wesentlich wichtiger als Geschichten, die schon lange Vergangenheit waren. Sakura liebte Sasuke und umgekehrt war es auch der Fall. Und er wusste das. Einerseits war es einfach die Tatsache, dass sich der Sharinganträger nie hierher begeben hätte, wenn er es nicht ernst meinten würde. Andererseits sagte es Ginshos Herz. Na ja, vor einer vermeintlichen Hochzeit, über die noch nicht geredet werden sollte, würde er ohnehin noch einmal mit Sasuke sprechen und ihn mit seinen Pflichten vertraut machen! - - - - - - - - - - - - - Das Abendessen verlief ohne Störungen oder Feindseligkeiten. Es wurden sogar mit dem sonst so wortkargen Uchiha mehrere Unterhaltungen geführt, die er offensichtlich noch nicht einmal unnötig fand. Gerade mit seinem vielleicht baldigen Schwiegervater hatte er sich mehrfach über Missionen unterhalten. Und nachdem auch der Nachtisch – Sasukes tatsächlich selbst gemachter Zitronenkuchen – aufgefuttert war, war der Abend vollkommen entspannt ausgeklungen. Und jetzt lagen der Shinobi und die Kunoichi in dem Doppelbett in Sasukes Anwesen. Sakura hatte ihren Kopf auf seinem Oberkörper abgelegt und er hatte einen Arm um sie geschlungen. „Du warst toll heute Abend…“, meinte sie flüsternd und sah zu ihm auf. Ja, er wirkte wieder so kalt und emotionslos, aber er war es weiß Gott nicht – nicht ihr gegenüber. Und das bewies er jedes Mal, wenn sie alleine waren, was der Rosahaarigen genügte. „Ich rede nicht gerne…“, erwiderte er lediglich und Sakura schmunzelte kichernd. „Ich weiß… Aber das müssen sie erst noch lernen“, meinte sie spaßeshalber. „Sakura… Würdest du…“, stockte er und die Angesprochene wurde aufmerksamer. „Würde ich was?“ „…Mit mir zusammenziehen?“ Der Medic – nin stockte der Atem. Was wollte er? War das sein Ernst? War ihm das alles hier wirklich so wichtig? Was für eine blöde Frage… Wichtig war es ihm und scheinbar war es sein Ernst… Klar, dieses Haus hier war groß genug für sie und ihn und wohl auch noch für ein paar Kinder und… Hey, das ging noch etwas zu weit! Planung war gut, aber man sollte es nicht übertreiben. Es ging hier erstmal ums Zusammenziehen. Nur kam das jetzt ziemlich plötzlich und deshalb fand sie so nicht die richtigen Worte, weshalb sie nach mehreren erfolglosen Ansätzen schließlich etwas verlegen zu ihm sah und sagte: „Ja… Ich will…“ Okay, diese Worte würde sie wohl hoffentlich nochmal sagen können, wenn auch erst etwas später, aber für diesen Moment waren sie auch vollkommen passend! Sasuke lächelte wieder milde und versank schließlich in einem tiefen Kuss mit ihr… So, ich hoffe, dieses Kapitel hat euch einigermaßen gefallen, auch wenn das Abendessen selbst nicht wirklich zur Geltung gekommen ist. Aber ich persönlich hatte eine Ewigkeit überlegt, wie man das darstellen könnte, nur fiel es mir bei Sasukes Charakter extrem schwer, mir so etwas richtig auszumalen, weshalb ich es hier auf die Begegnung beschränkt habe... Das war jetzt jedenfalls das eigentlich letzte Kapitel, aber keine Sorge - ein Epilog kommt noch. Und dieser Epilog spielt noch hinter dem Epilog von CB, nur für das Verständnis^^ Epilog: Zehn Jahre später ------------------------- Kurze Info: Dieser Epilog spielt gut fünf Jahre nach dem Epilog aus CB, okay?^^ Epilog: Zehn Jahre später „KATON, GOUKAKYOU NO JUTSU!“ Der Feuerball raste über den See und die dadurch entstandene Hitze ließ die Wasseroberfläche kurzzeitig dampfen, ehe sich das Geschoss vor dem anderen Ufer auflöste und somit verschwand. Zufrieden lächelnd sah der Schwarzhaarige zu seinem Kunststück, richtete sich wieder richtig auf, nachdem er sich für das Jutsu so weit nach vorne beugen musste. Er stemmte die Hände in die Hüften und blickte weiterhin zufrieden zum anderen Ende des Sees, als ob sein Feuerball noch da wäre und immer weiter in die Ferne rasen würde, obwohl das schon eine Weile nicht mehr der Fall war. „Hey, das war klasse, niisan!“, meinte das fünfjährige Mädchen, welches mehrere Meter hinter ihm auf dem Steg zum See saß und aufgesprungen war, nun zu ihrem sechsjährigen Bruder blickte und jubelnd zu ihm wank. Neben ihr stand ein braunhaariger Junge, der zwei Jahre älter als das Mädchen war. Recht neidisch und gleichzeitig etwas verärgert blickte er aus seinen weißen Augen zum Schwarzhaarigen, der sich nun umdrehte, die Hände in den Hosentaschen vergrub und milde lächelnd zu ihnen ging, woraufhin seine jüngere Schwester ihm entgegenkam. „Dass du das Jutsu schon so gut drauf hast, hätte ich nicht gedacht, Sousuke – niisan! Du bist klasse!“ Uchiha Sousuke – Erstgeborener – errötete leicht, kratzte sich den Hinterkopf und sah leicht weg, während nun auch der Braunhaarige zu ihnen stieß. „So gut wie Papa kann ich es aber nicht“, meinte er lediglich etwas verlegen und hob dann bedeutend den Finger, „Das wird noch lange dauern und viel Übung erfordern!“ „Trotzdem bist du der Beste, niisan!“ „Ist er gar nicht, Saya – chan“, mischte sich jetzt der Weißäugige von stolzen sieben Jahren ein, schien irgendwie immer noch eifersüchtig, „Die Feuerkugel war voll nicht groß und jeder normale Ninja hätte ihr locker ausweichen können!“ „Du hättest es ganz bestimmt nicht geschafft“, meinte Sousuke daraufhin ebenfalls verärgert und beugte sich vor, zeigte mit dem Finger auf sein Gegenüber. „Hätte ich wohl!“, meinte dieser trotzig zurück. „Hättest du nicht!“ „Doch!“ „Nein!“ „Doch!“ Uchiha Saya sah zwischen ihrem ein Jahr älteren Bruder und Hyuuga Takeru hin und her. Es war für sie einfach nicht verständlich, warum die beiden sich ab und zu wie Babys aufführten – mal abgesehen davon, dass die beiden sowieso noch Kinder waren. Normalerweise verstanden sich Takeru, der Sohn von Neji und Tenten, und Sousuke eigentlich sehr gut, gingen durch dick und dünn, wie man so schön sagte, aber irgendwie artete es immer ab und zu mal aus, wenn der ältere Uchihaerbe etwas besser konnte und seien es nur Tests auf der Akademie, auf welche die beiden bereits gingen. Und immer, wenn es so wie jetzt stand, würde Takeru ein Totschlagargument zücken, was Saya beeindruckte und Sousuke einfach nur unglaublich annervte. „Dafür beherrsche ich schon mein Keckäy Gennke!“, meinte er, bemerkte nicht einmal, dass er die Bezeichnung für sein Bluterbe falsch ausgesprochen hatte und streckte dem Schwarzhaarigen die Zunge raus. Der Uchiha tat es ihm gleich. „Mir doch egal!“, meinte er und verschränkte die Arme vor sich, sah in eine andere Richtung und schloss die Augen, „Tz…“ Und das war die Eigenschaft an Sousuke, die Takeru wiederum noch mehr verärgerte. Dieses selbstgefällige „Tz“ oder manchmal auch ein arrogantes „Hn“, mit denen er diese – im wahrsten Sinne des Wortes – kindlichen Diskussionen abwehrte. Gerade wollte der braunhaarige Hyuuga wieder zu etwas ansetzten, doch hörte er dann eine Stimme aus der Ferne, die zwar sehr lieblich klang, aber durch die quirlige Lebenseinstellung ab und zu auch nervend sein konnte. „Hoi, Takeru – kun!“, rief das violetthaarige Mädchen und grinste dabei von einer Wange auf die andere. Der Hyuuga seufzte und sah zu seiner Cousine irgendeines Grades mit den blauen Augen, die gleichzeitig Sousukes beste Freundin war. „Was willst du, Naoko?“ „Ich soll dich suchen! Mama hat gesagt, dass deine Mama gesagt hat, du sollst nach Hause zum Essen kommen, sonst würde dein Papa böse werden – und das meinte mein Papa!“ Mit ihrer Mama meinte die Sechsjährige Hinata und mit ihrem Vater natürlich Naruto, den sechsten Hokage persönlich. Takeru seufzte beschwerlich und wirkte doch beunruhigt. Ihm war klar, dass sein Vater nicht derjenige war, der böse wurde, wenn er zu spät zum Essen käme, aber seine Mutter… Und wenn die mit Löffeln warf, blieben sogar die in der Wand stecken – mit der rundlichen Seite zuerst! „Also, ich muss los“, sprach er noch, wendete sich ab und wank noch, während er zu Naoko rannte, die jedoch wieder einen anderen Weg einschlug und sich zum eigenen zu Hause machte. „Bis bald, Takeru – kun“, rief die kleine Rosahaarige fröhlich und wank ihm hinterher, folgte aber sofort ihrem älteren Bruder, als dieser sich auch auf den Heimweg machen wollte, denn auch bei ihnen würde es bald Abendessen geben und das wollte bzw. sollte man lieber nicht verpassen. „Hey ihr zwei… Wohin des Weges?“, hörten die beiden Uchihasprösslinge es plötzlich hinter sich, drehten sich um und sahen die Person aus den Kinderäuglein an, legten zeitgleich fröhliche Gesichter auf und versuchten die größere junge Frau mit den kurzen blonden Haaren zu umarmen. Das schafften sie natürlich erst, nachdem sie sich zu ihnen runtergebeugt hatte. „Sayori – oneechan!“, meinten Sousuke und Saya gleichzeitig, „du bist von deiner Mission zurück?“ Inzwischen 22 Jahre alt und eine hübsche Frau geworden, nickte die Tarumi den zweien zu, erhob sich wieder und stemmte beide Hände in die Hüften. „Seit ein paar Minuten“, antwortete sie dem kleinen Schwarzhaarigen mit den grünen Augen. „Dann ist Papa auch da?“, wollte Saya freudig wissen und ihr Lächeln wurde breiter und breiter. „Ja, aber er ist noch beim Rokudaime, um seinen Bericht einzureichen und danach kommt er dann gleich zu euch und Sakura – san nach Hause!“ Freude breitete sich bei den zwei Kindern aus, die vergnügt ein wenig auf und ab hüpften… Obwohl Sayori mittlerweile Jounin war, führte sie ab und zu mit Sasuke noch eine Mission durch, wenn dieser mal nicht gerade als ANBU unterwegs war. So konnte sie immerhin noch das ein oder andere lernen, wobei sich dies eher auf die Anwendung ihrer eigenen speziellen Fähigkeit konzentrierte und ihr Sachen wie Chidori recht egal waren… Irgendwo wollte der Sharinganträger ihr das aber sowieso nicht beibringen, denn er hatte sich dazu entschlossen, sich diese Technik vorzubehalten und nur innerhalb seines Clans weiterzulehren. Und außerdem an jemand anderen, wenn dieser soweit war… - - - - - - - - - - - - - Naruto war gerade in Aufbruchsstimmung gewesen, als sein bester Freund das Büro betreten und ihm vollkommen emotionslos eine dicke Akte auf den Tisch geworfen hatte. Verdammt noch mal… Wieso… Wieso um alles in dieser Welt schrieb er immer noch soviel? Waren das Wörter, die er durch sein sonstiges Schweigen vom Vortag übrig hatte? Und wie machte er das nur, eine ganze Akte auf dem Rückweg von einer Mission zu füllen? Dennoch musste sich der Uzumaki das jetzt noch antun und überflog deshalb den Bericht des Uchihas, der vor seinem Schreibtisch stand, ihm dabei zusah. Der sechste Hokage fiel anschließend in seinem großen Bürostuhl zurück und seufzte ausgiebig, als er die letzte Seite gelesen und seine Unterschrift drunter gesetzt hatte. „Deine Kommentare, dass die Mission auch von einem Genintrupp hätte absolviert werden können, hättest du dir auch schenken können, Sasuke“, begann Naruto etwas eingeschnappt, „Du kannst demnächst ja schon wieder auf eine ANBU – Mission gehen, aber ich kann doch auch nichts dafür, dass momentan alles relativ friedlich ist.“ Sasuke erwiderte nichts, sah lediglich noch einmal zu der Akte und nickte ihr zu, woraufhin der Blondschopf die vermeintlich letzte Seite umblätterte und sich seine Augen weiteten, dann aber wieder normalisierten. „Teme, spinnst du? Dieser kurzfristige Mist bringt mir nichts! Reiche mir deine Urlaubsplanung bitte am Anfang des Jahres ein!“, regte sich Naruto mehr künstlich auf und war dabei leicht nach vorne gerutscht. „Nein“, war die einzige Antwort, die der Schwarzhaarige lieferte, dann aber vom Thema abkam. „Sayori beherrscht ihr Kekkei Genkai immer besser. Sie sollte bald die Chance bekommen, die ANBU – Prüfung zu absolvieren, damit sie endlich von mir loskommt…“ Verwundert hob der Chaoshokage eine Augenbraue, sah irgendwie unverständlich in das kalte Gesicht des Uchihas, der jedoch keine Regung zeigte und Anstalten machte, sich und seine Aussage genauer zu erläutern. Sasuke wollte Sayori nicht loswerden und sie nervte ihn nicht, aber es war schon wahr, was er da gesagt hatte. Die Blondine musste neue Erfahrungen als Ninja sammeln und sich auch auf andere Teamkameraden verlassen können. Es würde nichts bringen, wenn sie immer nur mit ihm auf Mission war, zumal er sich dabei auch nicht immer wohl fühlte… „Na gut. Ich werde sie demnächst sprechen und sie dann einem anderen Jouninteam zuweisen. Wenn ihre folgenden Missionen entsprechend ausfallen, lasse ich sie zur ANBU – Prüfung zu“, entschied der Uzumaki konsequent und erntete ein Nicken von Sasuke, der sich umdrehte und gehen wollte. „Sasuke“, hielt der Kyuubi – Jinchuuriki seinen besten Freund noch einmal auf, „Takashis Leistungen in der Akademie sind vorbildlich, meinte Iruka – sensei. Er wird wohl noch im nächsten Jahr, also mit elf Jahren, schon seinen Abschluss machen können. Ich muss aber sagen, dass er dann mit zwei anderen seines Alters in ein Team kommt. Willst du dann trotzdem als Sensei fungieren?“ Sasuke sah ihn noch nicht an, wartete einen Moment. Takashi war Kakashis und Ankos Sohn, den er ja versprochen hatte zu trainieren. Und das hatte er die letzten Jahre auch regelmäßig getan, aber vorerst einmal in der Woche, sofern er nicht auf Mission war. Schließlich wollte er auch Zeit mit seiner eigenen Familie verbringen und was gab es schlimmeres als einen Vater, der Frau und Kinder vernachlässigte? Da kannte er sich zu gut aus… Nun stand bald Takashis Abschluss bevor und damit die Frage, ob er sich um ihn und zwei andere Genin kümmern wollen würde. Es würde natürlich einiges an Zeit aufwenden und gleichzeitig müsste er selbstverständlich versuchen, seinen eigenen Sohn und seine eigene Tochter zu Hause zu trainieren und sich mit Sakura um die Erziehung zu kümmern. Aber verdammt nochmal, er war doch Uchiha Sasuke… Er hatte Pein getötet. Er hatte einen der drei Erhabenen vernichtet! Deshalb neigte er seinen Kopf leicht in Narutos Richtung und nickte lediglich, woraufhin der Hokage milde lächelte und seinen besten Freund dann zur Tür hinausschlendern sah. - - - - - - - - - - - - - Sasuke wusste, dass er bereits spät dran war und natürlich würde er dadurch eine gewisse Enttäuschung bei seinen beiden Kindern und seiner Frau hervorrufen. Natürlich würden sie schon wissen, dass er wieder in Konoha ist und ihn somit zum Abendessen erwarteten, freudig und glücklich, aber das hier war notwendig, wie er fand. Ein normaler Mensch hätte es wie eine Art Zwangsneurose bezeichnet, aber es war keine, denn eine Zwangsneurose brachte einen Menschen dazu, etwas zu tun, was er eigentlich nicht wollte, aber trotzdem einfach tun musste. Es war schon fast – nein, es war genauso – wie bei Naruto… Und Sasuke wollte das hier. Er wollte diesen Weg gehen, den er jedes Mal ging, wenn er von einer Mission kam oder wenn es Sonntag war. Seine Schritte trugen ihn noch etwas weiter aus dem Dorfinneren zum Friedhof. Eigentlich hätte er auch zum Gedenkstein der IKA – Helden gehen können, aber das wäre nicht ehrfürchtig genug gewesen… Der Uchiha ging völlig automatisch zum Grab des Mannes, der ihn einige Jahre als Sensei unterrichtet hatte, einer der Gründe für seine Wiederaufnahme war. Und der sein eigenes Leben für ihn – Uchiha Sasuke – gegeben hatte. Einige Minuten sah Sasuke auf das Grab von Hatake Kakashi hinab, während es langsam anfing zu regnen und den Schwarzhaarigen durchnässt hätte, wenn er nicht seinen langen schwarzen Kapuzenmantel tragen würde. Nun kniete der Uchiha vorm Grab des legendären Kopierninjas nieder, legte eine flache Hand auf den Stein und senkte den Kopf, obwohl sich seine Miene kein bisschen veränderte. „Ich muss mich bei dir bedanken… Schon wieder… Und das, obwohl ich weiß, dass kein Dank der Welt meine Schuld jemals begleichen wird.“ Kurz schwieg Sasuke, hoffte wohl unterbewusst, dass Kakashi ihm zuhören könnte, wo auch immer er jetzt war. „Dein Sohn macht sich gut in der Akademie… Nächstes Jahr wird er den Abschluss machen und Genin werden können. Und dann werde ich offiziell sein Sensei, wie versprochen, Kakashi – sensei…“ Es vergingen erneut einige Minuten, dann erhob sich Sasuke wieder, setzte die Kapuze auf und wendete sich ab, um den Friedhof zu verlassen. Aber er würde nächste Woche wieder hierher kommen und wenn es nur ein paar Minuten waren… - - - - - - - - - - - - - Irgendwie betrübt sahen Sousuke und Saya zum Essen, das ihre Mutter gerade auf den Tisch stellte und dann zu dem einsamen Stuhl, den sie schon ein paar Wochen so da hatten stehen sehen, ohne dass jemand auf ihm saß. Sonst saß da immer jemand… Wobei… Immer war auch nicht richtig. Regelmäßig wäre wohl eher korrekt, denn schließlich war das Oberhaupt dieser Familie zeitlich sehr eingebunden, wenn Missionen anstanden. Aber anders als gedacht, wurde er seiner Rolle gerecht und trotzdem… Sakura tat es nie gut, ihre beiden Kinder so betrübt zu sehen, obwohl sie es selbst tat und das bereits eingesetzte schlechte Wetter untermalte diese Stimmung natürlich zusätzlich, weshalb sie jetzt erstmal schwieg, um nicht irgendwie die Fröhliche spielen zu müssen. Gerade wollte sie ansetzen, Sousuke und Saya zum Essen zu motivieren, da hörten die drei das Eindringen eines Schlüssels in die Haustür, sahen sofort auf und gemeinsam – die Kinder voran – gingen sie zum Eingang des Anwesens, hatten erwartungsvolle Blicke aufgesetzt. Und diese sollten nicht unbelohnt bleiben, denn nach und nach öffnete sich die Tür weiter, sodass ein groß gewachsener Mann mit schwarzen Haaren und einem gefühlskalten Ausdruck auf dem Gesicht sein Eigenheim betrat. Die fröhliche Mine der beiden Geschwister erhellte sich immer weiter und auch Sakuras Lächeln war wieder zurückgekehrt, als sie sah, wie der Ältere schleunigst auf seinen Vater zuraste und seine Beine umarmte, während die Jüngere vor ihm hüpfte, um ihm somit deutlich zu machen, hochgehoben zu werden. Sasuke tat dies auch, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen und seinen nassen Mantel abgelegt hatte. Sofort klammerte sich die kleine Rosahaarige mit den schwarzen Augen um den Hals ihres Vaters, der lediglich ein mildes Lächeln aufgesetzt hatte. „PAPA!“ Durch diesen Ansturm blieb der Kunoichi natürlich nichts anderes übrig, als erst einmal abzuwarten und so schenkte sie ihm einfach ein glückliches Lächeln. „Willkommen zu Hause, Sasuke – kun…“, meinte sie und kam schließlich doch ein paar Schritte auf ihn zu, da er es aufgrund seines Anhängsels um seine Beine nicht tun konnte. „Ja… Zu Hause…“, erwiderte er leise und erwiderte den liebevollen Kuss seiner Frau, was die zwei Kinder ebenfalls mit einem fröhlichen Lächeln bedachten und Sousuke sich als erstes langsam löste. „Du bist ja völlig durchnässt, Sasuke – kun“, sprach Sakura, als sie sich von ihm gelöst und durch seine nassen Haare gefühlt hatte. „Nicht der Rede wert“, entgegnete er lediglich – immer noch milde lächelnd. „Papa! Sousuke – niisan kann das Feuerballjutsu echt super!“ „Kannst du mir morgen ein neues Jutsu beibringen, Papa?“, fragte der Erwähnte, während die vier sich auf den Weg ins Esszimmer machten, wo der Schwarzhaarige seine Tochter wieder auf dem Boden absetzte. „Lasst euren Vater doch erstmal etwas von seiner Mission erholen!“ Doch das half nicht… „Ach ja, wie war die Mission, Papa?“ „Hast du viele Gegner verprügelt?“ „Musstest du das Goukakyou no Jutsu einsetzen?“ „Wie groß ist das bei dir, Papa?“ Diverse Fragen sollten diesen Abend noch folgen, während die kleine Familie gemeinsam zu Abend aß… - - - - - - - - - - - - - Erst später, nachdem die beiden Energiebomben ins Bett gebracht worden waren – zur Verwunderung der meisten durch den eiskalten Uchiha Sasuke – konnte dieser sich endlich in das gemeinsame Schlafzimmer zurückziehen, seufzte und zog sich das T – Shirt aus, ließ es auf dem Bettende nieder und sah zu der Medic – nin. Was war denn nun schon wieder los? Genau das fragte er sich, als er sie ansah. Irgendwie wirkte sie bedrückt… Aber warum? Nun, das könnte bestimmt auch noch bis morgen Zeit haben, dachte sich der Uchiha, legte sich deshalb auf seine Seite und zog die Decke über sich und Sakura, aber wenn er glaubte, er hätte jetzt einen erholsamen Schlaf haben können, irrte er sich leider gewaltig… „Sayori – chan ist hübsch geworden, nicht?“, fragte die Rosahaarige plötzlich, hatte ihm den Rücken zugewendet und sah zum Schrank, hielt sich dabei leicht den Bauch und hatte einen betrübten Blick aufgesetzt. Sasuke hob eine Augenbraue, als er das hörte. War die Blondine hübsch geworden? Das war ihm überhaupt nicht aufgefallen und wenn er ehrlich war, interessierte es ihn sowieso nicht. Wieso in Gottes Namen fragte sie ihn etwas, von dem er keine Ahnung hatte oder was ihm wirklich komplett gleichgültig war…? Aha! Sasuke kam eine Eingebung. Leicht setzte er sich auf, um etwas näher zu ihr zu rutschen und sie von hinten zu umarmen. Ihre Sorge war doch so was von unbegründet. Als ob er irgendetwas mit der Tarumi – seiner Schülerin (!) – auf einer Mission anfangen würde, um seine Triebe zu befriedigen. Wer hatte Sakura nur solche Flausen in den Kopf gesetzt? Ino vielleicht? Ließ sie mal wieder eine ihrer Eifersuchtsattacken auf andere Leute ab und verängstigte diese damit, nur weil Shikamaru wegen den Chuunin – Prüfungen in Suna war? Mein Gott… Diese Yamanaka nervte Sasuke schon wieder, obwohl sie nicht einmal in seiner Nähe war. Dennoch schwieg er und hielt sie erstmal einfach nur fest, wartete offenbar darauf, dass sie weiter sprach, was auch eintraf. Schwermütig seufzte die Kunoichi. „Es ist nicht so, dass ich dir nicht vertraue, aber… Aber ich… Wir sind schon so lange zusammen und ich… Ich kann ja verstehen, wenn du eigentlich mehr ‚Abwechslung’…“ „Sakura“, unterbrach er sie unverzüglich mit einem kühlen und doch bestimmten Unterton in der Stimme, „Glaubst du wirklich, dass ich sogenannte ‚Abwechslung’ nötig habe, wenn ich in jeder freien Minute mit dir allein sein will, um dir zu zeigen, dass es nicht so ist? Glaubst du ernsthaft, dass ich es so nötig habe? Glaubst du, dass ich mich auf so ein Niveau herunter begebe?“, fragte er sie wieder etwas leiser, beruhigender und zog sie etwas weiter an sich ran, drehte sie auf den Rücken und beugte sich leicht über sie, um ihr in die Augen sehen zu können. Mittlerweile hatte Sasuke in den gut zehn Jahren Beziehung mit Sakura eine Sache gelernt und vor allem eingesehen. Er musste mit ihr reden, wenn sie etwas beschäftigte. Auch wenn sie es akzeptiert hätte, wenn er nicht sprechen wollen würde, hatte er von sich aus gesagt, dass man so Probleme oder „Hürden“ aus dem Weg räumen konnte. Allerdings war dies eine Sache, die er auch nur ihr gegenüber tat. Begegnete man ihm in der Öffentlichkeit, konnte man nicht davon ausgehen, überhaupt eine Antwort auf eine Frage zu bekommen. Doch es war jedes Mal eine neue Überwindung für den stolzen Uchiha, seine Gefühle zu offenbaren und das würde sich wohl ausnahmsweise nicht ändern. Aber wenn es nötig war, musste er nun einmal über diese Brücke gehen. Behutsam strich er ihr deshalb durchs Haar und sein Blick verlor die Kälte, wich der tiefen und innigen Zuneigung. „Glaubst du wirklich“, setzte er erneut auf die gleiche Weise an, „dass ich für so etwas das Risiko eingehe, dich und die Kinder zu verlieren? Du bist meine Frau und die Mutter unserer Kinder… Und genau deshalb solltest du wissen, dass ich nur Augen und Ohren für dich und keine andere Frau habe…“ Die Rosahaarige war wegen seiner rührenden und vor allen vielen Worte verwundert und ihr wurde warm ums Herz. Zwar hatte er sich ihr gegenüber schon ein paar Mal so geöffnet, aber da es nicht oft vorkam, war es jedes Mal etwas ganz Besonderes. Langsam schüttelte er den Kopf, während er sagte: „Ich will nicht noch einmal alles verlieren…“ Das war der Moment, in dem sie ihre Zweifel verlor und ihm überstürzt einen plötzlichen Kuss gab, den er leidenschaftlich erwiderte. Erst nach einer Weile lösten sich die beiden voneinander und der Uchiha lächelte wieder etwas. „Ich bin leicht zu durchschauen, oder?“, fragte sie ihn mit einer kleinen Scherzhaftigkeit. „Zumindest habe ich dir angesehen, dass dich etwas bedrückt und…“, brach er ab, schob nun vorsichtig ihr Schlafshirt ein Stück nach oben, um seine Hand auf ihren Bauch legen zu können. Sakura weitete leicht die Augen und sah ihn immer noch direkt an, brach in keiner Sekunde den Blickkontakt zu ihm ab. Konnte es sein, dass…? War es so offensichtlich? Aber wie? Es waren doch nur wenige Wochen vergangen und so wirklich verändert hatte sich noch nichts. „…dass wir bald zu fünft in diesem Haus sein werden.“ „Du… Woher? Wieso?“, fragte sie ihn verwirrt. „Den Blick und wie du deine Hand auf deinen Bauch gelegt hast – dasselbe hast du auch getan, als du mit Sousuke und Saya schwanger warst.“ Wieso zweifelte Sakura eigentlich an ihm? Sasuke kannte sie wohl doch besser, als man es von außen annehmen konnte und sie hatte sowieso gewusst, dass ihre Zweifel total idiotisch waren, denn der Uchiha hatte Stolz, Ehre und Verantwortungsbewusstsein. Was er aber noch hatte, war die Erfahrung, etwas zu verlieren – nein, alles zu verlieren. Und das hatte bei ihm tiefe Narben hinterlassen, die er hinter Schloss und Riegel gepackt hatte, mit dem besten Gewissen, nicht noch einmal alles in seinem Leben zu verlieren, das ihm wichtig ist. „Ich liebe dich, Sasuke – kun…“ „Ich dich auch, Sakura – chan…“ Liebevoll versanken die beiden in einem innigen Kuss… So... Damit ist die Geschichte vollständig beendet. Ich hoffe, dass sie euch soweit gefallen hat, wobei mich eure tollen Kommentare irgendwie leicht davon überzeugen, dass das der Fall war XD Jedenfalls hat es mir wirklich ziemlich Spaß gemacht, diese Fanfic zu schreiben und ehrlich gesagt hätte ich immer noch genug Motivation für eine weitere Fortsetzung mit den Kiddies... Ich denke mal, ich werde nebenher ein bisschen daran arbeiten, aber im Mittelpunkt steht erstmal die von euch gewählte neue Geschichte mit einer neuen Handlung :) Unter dem folgenden Link findet ihr sie und ich hoffe, dass der Prolog bereits on ist! Wünsche euch auch dabei viel Spaß und hoffe, dass ihr mir weiterhin treu bleibt bzw. euch diese Geschichte auch gefallen wird! :) http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/183905/ Zu guter letzt bedanke ich mich nochmal bei euch allen für die netten Kommentare und die Favouritenlisten! Wäre klasse, wenn das immer so weiter geht ^^ So far, Benny Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)